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Onkyo TX NR807 schaltet nicht in Standby+A -A |
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Autor |
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Compi
Neuling |
#1 erstellt: 28. Mai 2024, 08:40 | |||
Hallo liebe Elektroniker, wie der Titel schon verrät habe ich ein Problem mit der Standbyschaltung meines Onkyo‘s. Da meine Kenntnisse doch eher begrenzt sind, habe ich irgendwann aufgegeben nach dem Fehler zu suchen. Ihr seid so zu sagen (fast) meine letzte Hoffnung! Zunächst aber der Weg zur Erkenntnis: Nachdem Onkyo das erste Problem mit dem Verstärker noch auf Kulanz behoben hat (neuer DSP Chip), war ca. 5 Jahre Ruhe. Danach machte er sich mit HDMI Problemen bemerkbar. Nach dem Wechsel von gefühlt 50 SMD Kondensatoren auf dem HDMI-Board war scheinbar alles wieder gut. Damit das nicht nochmal passiert habe ich vorsorglich die „heißen“ Chips mit Kühlkörpern ausgestattet und einen zusätzlichen Lüfter auf Höhe des HDMI-Boards montiert, der beim Einschalten über einen Temperaturregler (30-100%) anläuft und beim Ausschalten (Standby) ausgehen sollte. Die Spannung dafür wurde zuerst vom Haupttrafo (12V) abgezapft. Leider lief der Lüfter auch bei ausgeschalteten (Standby) AV-Receiver weiter. Wenn der Receiver über den Hauptschalter stromlos geschaltet wird, fällt das Relais (RL901) natürlich mit ab. Schaltet man den Hauptschalter wieder ein, bleibt es ebenfalls vorerst abgefallen. Wenn dann die Standby Taste betätigt wird schaltet es ein aber nie wieder ab. Der Fehler kam meiner Meinung nach schleichend. Anfangs erst nach dem 3 – 4x in Standby schalten blieb es angezogen. Nachdem das Relais (RL901) sowie einige in der Ansteuerung des Relais befindlichen Kondensatoren (C902, C922) ohne Erfolg getauscht waren, habe ich mal angefangen zu messen. 😉 So wie ich das verstanden habe, schaltet der Transistor Q4000 den Minus der Spule auf Ground und somit das Relais an. Nachdem der Hauptschalter betätigt wurde, ist die Ansteuerung (MPower) des Transistors Q4000 (Basis) bei 0V, beim betätigen des Standbytasters erhöht sich die Spannung kurzfristig auf ca. 4,3V und bleibt dann dauerhaft auf ca. 3V, auch wenn der Receiver wieder abgeschaltet wird. Die Widerstände (R1001, 1073, 1083, 1121) für die Ansteuerung (MPower) in der Nähe der CPU habe ich gemessen und sind OK. Danach habe ich mir die Pfade POff und POff_2 angeschaut und tatsächlich einen defekten Kondensator (C1005) entdeckt und ausgetauscht. Leider ohne Erfolg! An dieser Stelle habe ich aufgegeben und hatte die Idee mir die Spannung für die Lüfter aus dem 12V-Triggersignal für die Zone 2 zu holen. Nun ist es aber leider so, dass der Receiver ca. 50Watt im vermeintlichen Standbybetrieb zieht, was umgerechnet bei 35ct/kwh ca. 170€ im Jahr macht. Dieser Umstand hat mich nun nochmal dazu bewogen, doch mal Experten nach Rat zu fragen. Vielleicht hat oder hatte von euch mal einer dasselbe Problem und kann mir mit ein paar Tipps behilflich sein. Falls es etwas zu messen gibt, versuche ich das schnellstmöglich hinzubekommen, was mir zeitlich nicht immer gelingt. Daher bitte ich um etwas Geduld. Vielen Dank im Voraus Gruß |
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CarlM.
Inventar |
#2 erstellt: 28. Mai 2024, 09:33 | |||
Leider habe ich Folgendes noch nicht verstanden: - wo genau wurde der 12V-Lüfter angeschlossen? Dabei interessiert auch der GND-Anschluss. - der aktuelle Standby-Fehler tritt nur auf, wenn der Zusatzlüfter installiert ist? Oder? |
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Compi
Neuling |
#3 erstellt: 28. Mai 2024, 10:04 | |||
Hallo CarlM., danke für deine Rückmeldung.
Nein, der zusätzliche Lüfter hat mit dem Fehler als solches nichts zu tun, da der Fehler auch auftritt wenn dieser garnicht angeschlossen ist. Der Lüfter war die gesamte Zeit der Fehlersuche nicht aktiv. Sorry, ich habe das vielleicht etwas missverständlich versucht zu erklären.
Der Lüfter ist an den Lötanschlüssen (Platine) der Ausgangsbuchse des 12V-Triggersignals für die Zone 2 angeschlossen. Von der Stromaufnahme sollte das passen. Gruß |
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CarlM.
Inventar |
#4 erstellt: 28. Mai 2024, 12:26 | |||
Dann stellt sich das Fehlerbild für mich so dar: - das Einschalten des Gerät aus dem Standby-Zustand erfordert häufig mehrere (ca. 3-4) Versuche. - das Ausschalten in den Standby-Zustand gelingt nie. Es ist immer eine Trennung vom 230V~ (via Hauptschalter) notwendig. Frage: - Das Fehlerbild unterscheidet sich nicht, wenn man den Taster am Gerät oder die Fernbedienung benutzt? Zunächst einmal würde ich ja auf einen abgenutzten Schaltkontakt oder eine sonstige schlechte Verbindung tippen. Die CPU benötigt für den Befehl einen definierten Widerstand zwischen den Pins Key0 und Key1. Wenn dieser Widerstand nicht passt, weil weitere Übergangswiderstände zu groß sind, wird der Befehl nicht erkannt. - Funktioniert die Taste für PURE-Audio? Strategie Schritt1: Diagnose, ob das Problem auf der Eingangsseite oder Ausgangsseite der CPU liegt (Befehlsempfang vs. Ausführung). [Beitrag von CarlM. am 28. Mai 2024, 12:28 bearbeitet] |
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Compi
Neuling |
#5 erstellt: 28. Mai 2024, 13:05 | |||
Hallo CarlM., jein! Ich hoffe ich treibe dich nicht in den Wahnsinn. Kann halt nicht so gut erklären!
Das einschalten gelingt immer.
Genau. Wobei die beiden Endstufenrelais ausschalten, aber das Standbyrelais (RL901) eben nicht. Am Receiver vorne sieht auch alles normal aus. Beim betätigen des "Standby-Tasters" oder des Ausschalters an der Fernbedienung, fallen die Endstufenrelais hörbar ab und die Standbyleuchte leuchtet. Das Standbyrelais bleibt angezogen. Beim wieder einschalten hört man auch nicht das Standbyrelais (was ja sofort anziehen muss) sondern nach einigen Sekunden nur die Endstufenrelais.
Nein kein Unterschied. Der Hinweis mit Key0 und Key1 klingt plausibel, da werde ich weiter forschen.
Komischerweise schaltet sich diese Funktion ab und an selbstätig ein. Ich habe noch nicht ganz herausgefunden unter welchen Umständen das der Fall ist. Nach deinen Hinweisen würde ich sagen das das Problem auf der Befehlsempfangsseite liegt, obwohl ja das Tasten des Standby-Tasters anscheinend erkannt wird, sonst würde er ja nicht die Endstufenrelais, Display, ... abschalten, oder?. Weist du zufällig wie hoch der Widerstand bei aktivierter/deaktivierter Standby-Taste sein darf? Vielen Dank für deine Hilfe. |
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CarlM.
Inventar |
#6 erstellt: 28. Mai 2024, 19:56 | |||
Ich habe ein wenig Zeit benötigt, um mir selbst ein Bild anhand des Schaltplans zu machen. Im Grunde ist Deine Beschreibung korrekt. Sobald der POWER-Schalter auf ON steht, bekommt das Relais Spannung (+12V) und die CPU wird mit Spannung versorgt. Der Standby-Taster legt den Pin 144 (= key0 ) der CPU Q1016 auf GND. Dadurch wird MPower (= Pin 126) aktiv und schaltet den Digitaltransistor Q4000. Dieser stellt dann den Kontakt der Relaisspule zu GND her. Da die CPU auf den Tastendruck reagiert und die anderen Relais abschaltet, muss die Eingangsseite okay sein. Aus meiner Sicht verbleiben: - defekte CPU - defekter Digitaltransistor (das Datenblatt muss ich mir noch ansehen) - klebender Relaiskontakt. - Kriechströme aufgrund von Verschmutzung Digitaltransistoren besitzen ja intern Widerstände. Deshalb sind sie nicht wie üblich zu testen. Ebenso muss man sie 1:1 tauschen. Eine Standard-Transistor kann nicht funktionieren. Ein klebender Relais-Kontakt ist nicht ganz logisch. Weshalb sollte er nicht kleben, wenn der Hauptschalter betätigt wird? Falls dies möglich ist, könntest Du die Spannungen an der Relaisspule messen (Ersatzweise Kathode und Anode von D925) jeweils gegen GND. Auf diese Weise erfährt man den Sollzustand des Relais. |
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CarlM.
Inventar |
#7 erstellt: 28. Mai 2024, 20:15 | |||
So ... ich habe mir das Datenblatt des KRC105S angesehen. Der besitzt einen internen Spannungsteiler mit R1 = 2,2k und R2 = 47k. An R2 fällt die Spannungsdifferenz zwischen B-E ab. Das sind bei +3V immer noch +2,8V, weshalb er niederohmig bleibt. Du kannst bei geogenem Netzstecker testen, ob zwischen B-E ca. 50kOhm messbar sind. Wenn dies der Fall ist, spricht Vieles für einen Defekt der CPU Q1016. Falls sich dies so bewahrheiten sollte, gäbe es zwei Optionen: a. ... damit leben und den Netzschalter betätigen oder b. "Tricksen" und in der Zuleitung von MPower noch einen Widerstand einfügen, so dass aus der Spannungsdifferenz 4.3V zu 3V wieder "vernünftige" Werte werden. p.s. Was ist mit den Widerständen im Umfeld der CPU, die einen Beitrag zum Entladen von MPower leisten können? R1001, R1073, ... ? Laut Datenblatt wären die Spannungen von 3V und mehr für den KRC105S zuviel. Sollwerte ... ON: 0,8-1V OFF: <0,65V. [Beitrag von CarlM. am 28. Mai 2024, 20:25 bearbeitet] |
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Compi
Neuling |
#8 erstellt: 29. Mai 2024, 19:26 | |||
Hallo, habe bisher folgendes gemacht: - Das Relais hatte ich ziemlich am Anfang schonmal getauscht. Leider ohne Erfolg. - Den Transistor habe ich gemessen. Die Werte waren i.O. Habe ihn trotzdem ersetzt. Hat keine Änderung gebracht. - Die Widerstände (R1001, 1073, 1083, 1121) rund um die Ansteuerung habe ich im eingebauten Zustand gemessen. Die Werte waren alle i.O. - Dann bleibt leider nur der CPU defekt über. In einem You Tube Video ab Minute 9 wird ebenfalls die Spannung an dem Transistor gemessen. Onkyo TX-SR605 Standby Dort fällt diese aber beim schalten des Standby Buttons von 4,4V auf 0V ab. Ich werde deinen Tip mal versuchen die Spannung mittels Widerstand auf schaltbare Werte abzusenken. Vielleicht klappt das ja. Ich werde berichten. Vielen Dank |
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CarlM.
Inventar |
#9 erstellt: 29. Mai 2024, 19:57 | |||
Ich sehe auch keine andere Quelle für die ca. 3V. Ein wenig hatte ich auf Kriech- oder Leckströme (z.B. Q4000) gehofft. Nun bleibt nichts außer "Daumen drücken" für die "Trickserei". |
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