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Pioneer VSX 1017 AV Umbau auf Mehrkanalendstufe+A -A |
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Autor |
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ironrabuman
Neuling |
#1 erstellt: 09. Mrz 2024, 12:38 | |
Hallo Gemeinde, ich besitze oben genanntes Gerät, welches eines Tages nur noch alle linken oder rechten Tonsignale ausgab. Darum gehts aber gar nicht. Meine Idee war jetzt - ich habe genug Verstärker/Receiver im Haus, die Endstufen vom VSX haben ordentlich Leistung, warum also nicht nur diese nutzen und mit einem Preamp Signal meiner Wahl ins Gerät reingehen. Aufgeschraubt, ein dichtgepacktes Innenleben mit wohl mindestens 20 Platinen erblickt und gedacht, das tust du dir nicht an. Jetzt ist aber auch noch das SAM-300D Subwoofermodul ausgestiegen und ich dachte ichs versuchs doch mal. Gerät komplett zerpflückt und nur das Netzteil, Lautsprecherplatine, beide Poweramps und Poweramp-In Platine drin gelassen. Alles so verkabelt wie es mit sinnvoll schien, Einschaltrelais erstmal überbrückt, wie auch alle Lautsprecherrelais. Preamp Signal angelegt, 2 alte Lautsprecher angeschlossen und an den Strom damit. Die Folge: zwei gegrillte Lautsprecher. Der Grund dafür, so, und auch ohne Preamp Signal steuern die Endstufen voll aus. Ca. 52 Volt liegen an allen Lautsprecherklemmen an. Das gute ist aber, die Endstufen scheinen in Ordnung zu sein. Und hier hoffe ich jetzt auf eure Hilfe - habt ihr eine Idee woran das liegen könnte, und mit welchem Signal ich da Abhilfe schaffen könnte (fehlt da sowas wie eine Gegenkopplung?) Hier mal der Link zum Service Manual. Im Verstärker drin sind aktuell: - PS/SP ASSY ((S. 113) - LOCAL P-SUPPLY ASSY + DC/DC ASSY (S 114..115) - POWER AMP-L ASSY (S. 116..117) - POWER AMP-R ASSY (S. 118..119) - POWER AMP IN ASSY (S. 120..121) Am POWER AMP IN ASSY habe ich momentan das Preamp Signal dran, an FRO/FLO. Aber das spielt eigentlich im Moment keine Rolle, zunächst mal muss die Spannung ohne Signal runter. Habt ihr Ideen was man dafür tun könnte, ob man überhaupt eine Chance hat? Mein Background: hab zwar mal Industrieelektroniker gelernt, hab das aber seit 30 Jahren nicht mehr gemacht... Mfg und vielen Dank schonmal! Conny |
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CarlM.
Inventar |
#2 erstellt: 09. Mrz 2024, 15:17 | |
Aus meiner Sicht wäre es schon wichtig zu wissen, was im Originalzustand defekt ist. Beim Einspeisen von externen Signalen muss immer ein Koppel-Elko von ca. 4,7µF zur Abtrennung von V DC im Signalweg sein. Das ursprüngliche Eingangssignal sollte entweder per Volume auf 0 oder auf GND gelegt sein. Deshalb würde ich auch nahezu alle Platinen eingebaut lassen. Erfahrungsgemäß liegen Defekte - solange die Protection die Relais freigibt - im Bereich des DSP bzw. der AD-DA-Wandlung. Ohne eine funktionierende Protection incl. Relaissteuerung würde ich auch ein Gerät nicht in Betrieb nehmen. Letztlich kannst Du auch nach dem letzten Test nicht mehr sagen, dass alle Endstufen definitiv okay sind. Ich füge einen Schaltplanausschnitt an - die Seitenzahl ist in der Grafik vorhanden. Die orange-farbenen Ergänzungen wären ein Vorschlag für das Einspeisen von Signalen mit eher schwachem Pegel. Blau hingegen die Einspeisung von üblichen Preamp-Signalen (um 1 V). Bei Blau habe ich den Ort so gewählt, dass der vorhandene 4,7µF-Elko verwendet wird. Ich stelle das zunächst zur Diskussion. D.h. warte ab, ob andere Kollegen bessere Ideen oder Einwände haben. Ich würde "orange" ggf. in Kombination mit einem Trimmer zur Pegelanpassung bevorzugen, weil dann die Mute-Schaltung via Q801 weiterhin funktioniert. [Beitrag von CarlM. am 09. Mrz 2024, 15:19 bearbeitet] |
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MosFetPapa
Stammgast |
#3 erstellt: 09. Mrz 2024, 22:40 | |
Hi, 2.nd-Life Projekt Hängt aber davon ab, wie viel Life tatsächlich noch drin ist. Volle Betriebsspannung an den LS-Ausgängen hört sich nicht gut an. War das definitiv DC oder möglicherweise HF-Schwingen? Oszilloskop vorhanden? Als Erste würd ich bevor nicht alles "Save" ist das Gerät NUR unter Schutzbedingungen betreiben. Also die berühmte "Glühbirne" in der 230V-Zuleitung. Oder besser Vorwiderstände in den Rails (hinter den Ladeelkos) oder gleich Labornetzteil mit Strombegrenzung. Ebenso erst mal an den LS-Ausgängen nur mit mit Koppelkondensator und Vorwiderstand auf Kopfhörer oder LS gehen. Ich würd erst mal mit den Endstufen inc. Relais-Karte anfangen. Relais kannst du Brücken, die Filter aber nicht, sonst fängts schnell an zu schwingen. Die Platinen haben relativ viele getrennt geführte Masseverbindungen, die hast Du ALLE wieder hergestellt? Dann sollten die Endstufen eigentlich relativ leicht zum leben zu erwecken sein. Die Gegenkopplung erfolgt lokal ohne Platinenübergreifende Steckverbindungen. Eingangsseitig ist ein Koppelkondensator auch lokal vorhanden. Muting-Transistoren sitzen noch davor, die kannst du erst mal unbeschaltet lassen oder gleich raus nehmen, je nach dem was du damit weiter vor hast. Viel Erfolg MosFetPapa [Beitrag von MosFetPapa am 09. Mrz 2024, 22:41 bearbeitet] |
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ironrabuman
Neuling |
#4 erstellt: 11. Mrz 2024, 09:57 | |
Vielen Dank für eure Antworten! Und endschuldigt bitte die meine lange Reaktionszeit, zu viele "Projekte" im Bereich Haus & Garten stehen jetzt im Frühjahr an. @MosFetPapa: Ich denke DC - da es mir bei meinem ersten unbedachten Versuch ja die Chassis"gegrillt" hat. Da kam die Membran einfach nur raus und war dann "fixiert", also wohl die Schwingspule "abgebrannt". Leider hab ich noch kein Oszi, aber vielleicht demnächst, hätte ich für ein anderes Second Life Projekt (alter Raspi Pi Zero vom Kollegen als Türklingel Bridge an der Fritz Box) auch schon gebrauchen können. Und nebenbei bau ich auch noch einen Kopfhörer Verstärker, auch dafür wäre das ganz gut. Die Masseleitungen! Ich glaube das könnte es wirklich sein, das schau ich mir dann mal als erstes an. Mute brauche ich nicht. Erstmal würde ich damit nur den Sub betreiben (Doppelschwingspule), per Sub Preout des AV Receivers in den neugeschaffenen PreIn der "neuen" Endstufe rein. Mfg Conny |
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CarlM.
Inventar |
#5 erstellt: 11. Mrz 2024, 11:06 | |
Das kann ggf. so sein. Es handelt sich aber nicht (nur) um die MUTE-Tastenfunktion. Bei jedem Umschalten (Schalter, Relais) wird die Auto-Mute-Funktion aktiv, um Schaltgeräusche (Knacken, Knallen) zu unterdrücken. |
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ironrabuman
Neuling |
#6 erstellt: 11. Mrz 2024, 11:30 | |
Ok, verstehe. Aber das soll wirklich eine reine Endstufe werden (und wenns nicht klappt - auch nicht schlimm). Ein Eingang, ein Ausgang. Ein Schalter für Stromzufuhr hinten am Gerät, ein Schalter um die Endstufe(n) aktiv zu schalten. Da wird nichts mehr umgeschalten. Mfg Conny |
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ironrabuman
Neuling |
#7 erstellt: 13. Mrz 2024, 18:27 | |
Es funktioniert! Masse (GNDA) vom POWER AMP IN ASSY, Seite 120, habe ich jetzt auf die Endstufenmasse gelegt (GAMP, Seite 112 sozusagen zwischen C3257 & C3258). Liege ich damit prinzipiell erstmal richtig? Also das Musik aus den Lautsprechern kommt, auch in normaler Lautstärke, werte ich erstmal als Erfolg, aber vielleicht ist das trotzdem ein Fehler? Nächstes Problem: Ich hab ja vor in die Stromzuleitung einen Schalter zu bauen und einen Schalter vorn an die (neue) Frontplatte an die Stelle der aktuellen Brücke des Einschaltrelais. Wie kann ich aber die Lautsprecherrelais dazu bringen erst nach (zum Beispiel) 2 Sekunden einzuschalten? Mfg Conny |
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CarlM.
Inventar |
#8 erstellt: 13. Mrz 2024, 18:47 | |
"Wie kann ich aber die Lautsprecherrelais dazu bringen erst nach (zum Beispiel) 2 Sekunden einzuschalten?" Deshalb habe ich in meinem obigem Vorschlag fast nichts gegenüber dem Originalzustand geändert. Eigentlich sollte dann die Relaissteuerung noch funktionieren, weil nur die Vorstufen und das DSP lahmgelegt werden. Beim Original werden die Relais von der CPU angesteuert und via Digitaltransistoren freigeschaltet. Die Alternative wäre eine völlig neue Relaissteuerung. So etwas gibt es als Modul im Internet. Ansonsten müsste man sich bei alten Geräten mit diskret aufgebauten Schaltungen bedienen (bzw. deren Schaltungen abkupfern). https://www.ebay.de/...tkp%3ABk9SR7724Y7HYw |
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MosFetPapa
Stammgast |
#9 erstellt: 14. Mrz 2024, 09:41 | |
Morsche, Das mit GND hört sich für mich sowei I.O. an. Sternförmig bei den Ladeelkos zusammenfürhen sollte passen. Glückwunsch das die noch laufen. Als Multi-Channel Endstufe brauchts du grundsätzlich vieles im Gerät "eigentlich" nicht. Die Endstufen machen 30dB Verstärkung, da reichen 1Vrms aus einem beliebigen Vorvestärker zum ansteuern aus. Wenn Du Front und/oder Gehäuse neu machen willst, geht Dir ohnehin die ganze Bedien- und Steuereinheit verloren. ABER je nach dem was genau Du vor hast mußt du dir über ein paar CPU-gesteuerte Funktionen Gedanken machen oder du gehst den einfachen Weg --> siehe CarlM 1.) die LS-Einschaltvezögerung 2.) die LS-Schutzschaltung 3.) die LS-Ausgangsumschaltung 4.) die LS sofort-Abschaltung beim Ausschalten bzw. bei 230V-Trennung 5.) die Lüftersteuerung 6.) Pegelanpassug /Dämpfungssteller / Eingangspoti wenn gewünscht Für 1..4 würd ich auf Module zurückgreifen auf Basis µPC1237 Die gibts für kleines Geld in den unterschiedlichsten Ausprägungen vom China Markt. Die Module kann man durchaus so modifizieren, das Du die vorhandene LS-Ausgangsplatine damit ansteuerst. Einfach mal das Datenblatt zum µPC1237 anschauen. Der kann Einschaltverzögerung, DC-Protect, Überlast und AC-Erkennung in einem. Für 5.) mußt Du dir dann auch eine Stand-allone -Lösung ohne CPU einfallen lassen. PC-Lüftersteuerung oder einfache Temperatur-Schalter Lösung oder ähnliches. Zu 6.) als Multi-Channel Endstufe durchaus überlegenswert die Eingänge getrennt anpassen zu können via Potis o.ä. je nach Verwendungszweck. Und ergänzend für die Betriebssicherheit wäre noch zu überlegen zumindes LEDs für Clipping, Protect-, Temperatur-, Ausgang-Status etc. mit einzubauen. Viel Bass beim Spaßteln [Beitrag von MosFetPapa am 14. Mrz 2024, 09:43 bearbeitet] |
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ironrabuman
Neuling |
#10 erstellt: 14. Mrz 2024, 15:56 | |
@CarlM & @MosFetPapa, vielen Dank euch beiden für eure Vorschläge, schau ich mir alles mal im Detail an! Mfg Conny |
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