Richtig gute KH für alle Anwendungen - gibt es das?

Nach Jahrzehnten der Enttäuschung beim Kauf hochpreisiger KH (Stax 70er und 80er Jahre, Triplefi 2009 je nach Quelle)und relativ angenehmen Überraschungen bei moderaten KH, (Sennheiser 440 MKII, Koss 80er und AKG K24p 2008) teste ich gerade den AKG 701 und Beyer 880 Pro.

Meine Ohren sind alt und wenn ich den Equalizern glauben darf, spielt sich bei mir über 8khz nicht mehr viel ab, trotzdem kann ich guten Klang sehr genau unterscheiden, anscheinend gibt es doch so was wie klangbildende Frequenzen, die auf esoterischem oder sonstigem Weg ihren Weg ins Gehirn finden.

Mein Wunsch ist, einerseits selbstgemachte Musik (Blues, Rock und Jazzrock über diverse Apparate meines einfachen Heimstudios zu hören, als da wären: Line 6 UX2 USB-Interface und Gitarren-Modulator, Boss Eband Gitarreneffektgerät, Yamaha Mischpult.

Andererseits ist es auch mal schön, eine CD über die Hifianlage etwas lauter zu hören.

Leichter gesagt als getan, vielleicht habe ich mir ja auch mit dem 701 und dem 880 ein derart grundverschiedenes Pärchen für das Probehören ausgesucht, dass eine Wertung sehr schwer fällt.

Zunächst einmal große Enttäuschung über beide KH, da verschiedene Abspieler wohl unzureichend auf die beiden Aspiranten abgestimmt sind. Der Klang ist je nach Quelle und KH entweder zu dünn oder zu dick, zu spitz, zu leise, zischelt etwas, also nichts was mich vom Hocker holt. Vor allem meine Gitarrenmods und Sounds vom PC über Cubase oder Riffworks lassen zu wünschen übrig. Da bringen die billigen Hörer mehr Zong und Zap und das Feeling richtig geile Musik zu hören.

Da war doch noch der Behringer Kopfhörerverstärker, ein Billigteil aber er bringt schon deutlich mehr als die anderen Ausgänge, vor allem, wenn ich ihn nicht per Kopfhörerausgang sondern über cinch speise.

Auch über das kleine Yamaha Mischpult wird der Sound um einiges besser, war vorher noch der Beyer 880 favorisiert, kann der AKG 701 hier mit mehr Auflösung bei (fast) ausreichendem Bass trumpfen. Allerdings weis ich von meinem Setup, dass beim (Heim-)Mastern einer Audio-CD sich diese auf Hifispielern zu basslastig anhört.

Also nochmal den Behringer KHV und das Mischpult an mein Boss Eband Minigitarrenverstärker angescholssen und auch hier wurde es besser bis gut.

An der Stereoanlage (Yamaha 3800 Receiver, eigentlich ganz guter Sound) war der Sound dann wieder zwiespältig, vor allem beim Umstöpseln bekam ich in beide Richtungen die Kriese: vom 880 auf den 701 wurde der Klang dünn, umgekehrt klang es erstmal topfig. Ich hätte mir etwas in der Mitte gewünscht, viel Auflösung und anständig zang.

Auf jedenfall komme ich am 701 wohl nicht vorbei, werde aber auch nicht ganz glücklich damit. Vor allem bei unterschiedlichem Musikmaterial sind die Unterschiede enorm. Natürliche Instrumente und Klänge möchte man auf dem Beyer nicht mehr hören, auch die Soundstage fehlt oder ist komprimiert. Dafür ist der AKG bei diversen älteren Rocktiteln wie Wasser: klar und geschmacklos, so kann man keine Musik vortragen!

Ganz schlimm wurde es bei einer schlecht umgewandelten MP3 CD meines Bruders, die mich schon immer geärgert hatte, jetzt war sie mit beiden KH nicht mehr zum aushalten.

Daher glaube ich, ich hab mir einfach die falsche Kombi ausgesucht, beide Höhrer sind zu verschieden. Einen Porsche und einen LKW vergleicht man auch nicht.

BLeibt die Frage, was jetzt? Falls es nicht einen KH gibt, der dazwischen liegt, tendiere ich dazu, den AKG 701 zubehalten, und mir einen anderen KH zusätzlich für Rock und Blues anzuschaffen, der etwas lauter sein und einen guten Bass haben sollte, vielleicht auch mit portablen Spielern umgehen kann. Habt ihr da Empfehlungen?

Gruss Wolfgang