Amity HPA6S, Meier Audio Corda Arietta - oder Lake People G100?

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Pigpreast
Inventar
#1 erstellt: 24. Apr 2009, 15:53
Hallo liebe HiFi-Gemeinde,

bin neu hier und brauche in folgender Angelegenheit ein wenig Entscheidungshilfe:

Ich habe seit kurzem den Harman/Kardon CD-Player HD 990 und werde demnächst meinen alten AKG K 500 Kopfhörer gegen den AKG K 702 austauschen. Damit dieses Gerät auch zur Geltung kommt, bin ich nun auf der Suche nach einem geeigneten Kopfhörerverstärker, für den ich allerdings nicht mehr als 250 Euro ausgeben möchte.

Auf meiner bisherigen Recherche haben sich zwei Kandidaten herauskristallisiert, von denen jetzt einer das Rennen machen soll: Entweder der Amity HPA6S/X oder der Meier Audio Corda Arietta. Als Zünglein an der Waage für meine Entscheidung brauche ich nun Eure Meinung. Daher folgende Fragen:

Ist einer der beiden (Amity HPA6S oder Meier Audio Corda Arietta) eindeutig „besser“?

Falls nicht: Ich bevorzuge ein neutrales, möglichst räumliches, hoch auflösendes, analytisches Klangbild. Ein druckvoller Bass ist mir zwar wichtig und ein wenig „Wärme“ auch willkommen, aber diese beiden Dinge sollen auf keinen Fall zu Lasten der Durchsichtigkeit und Räumlichkeit gehen. (Kurz: Die Musik soll möglichst „echt“ klingen.) Welcher der beiden genannten KHV kommt meinen Klangvorstellungen wohl am nächsten?

Habe mir selbst ein paar Gedanken gemacht und bitte um Kommentierung, ob ich da falsch liege oder eher Recht habe:

Für den Corda Arietta sprechen vordergründig
a) der günstigere Preis
b) die (zumindest auf den mir bekannten Bildern) professioneller wirkende Optik, und
c) die Natural Crossfeed Schaltung

Bei näherer Überlegung könnten das aber auch Nachteile sein, in dem Sinne, dass
a) der Arietta billiger ist, weil nicht ganz so wertig wie der Amity
b) die professionellere Optik des Arietta Herstellungskosten verbraucht, die dem Innenleben und damit dem Sound fehlen – und der Amity wegen besserem Klang die schöne Optik gar nicht nötig hat.
c) die Crossfeed Schaltung ebenfalls ein „Kostentreiber“ ist, der mir persönlich am Ende gar nichts bringt (habe bisher noch nie mit Crossfeed gehört, bisher aber auch nix vermisst. Kann es sein, dass mir was fehlt, wenn erst der Klang ein gewisses Qualitätsniveau erreicht?).

Tendiere momentan eher zum Amity, möchte aber vermeiden, im Nachhinein feststellen zu müssen, 50 Euro mehr für ein Gerät ausgegeben zu haben, dass nicht besser klingt, dem ein wichtiges Feature fehlt und das auch noch weniger „schön“ aussieht.

Ein paar Meinungen zu meinen Gedanken würden mir sicher sehr helfen.

Zusatzfrage: Ich werde in absehbarer Zeit den Harman/Kardon HK 990 Vollverstärker bekommen. Der Klang, den dieser Verstärkers in Verbindung mit dem HD 990 CD-Player (vor allem, wenn HRS-verlinkt) produziert, wird ja zum Teil sehr gelobt. Könnte es sein, dass am Ende der AKG K 702 an der KH-Buchse des HK 990 Vollverstärkers doch besser oder zumindest nicht wesentlich schlechter klingt, als mit einem externen Kopfhörerverstärker, so dass ich mir das ganze Theater vielleicht sparen könnte? Oder dass der Klang am Kopfhörerausgang des HK 990 zumindest so gut ist, dass man schon einen besonders guten KHV braucht, um ein noch besseres Ergebnis zu erzielen? Oder klingt ein KHV immer besser? Oder ist alles irgendwie ganz anders…?

Fragen über Fragen… bin sehr auf Eure Antworten gespannt!

Liebe Grüße
eddie78
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 24. Apr 2009, 16:15
Ich persönlich würde den Amity vorziehen, aber das ist eher Geschmackssache. Der Arietta ist ein guter KHV. Da wurde nicht großzügig mit dem Rotstift gespielt, er ist wirklich sauber aufgebaut und klingt gut. Punkt.

Unterschiede zwischen KHV mit ungefähr 0 Ohm Ausgangswiderstand sind oft nur sehr geringfügig, und eher eine Frage des persönlichen Geschamcks denn der echten Qualität. Der Arietta ist etwas runder im Klang, der Amity analytischer.

Der HK VV hat einen höheren Ausgangswiderstand, was zumindest der K701 mit einem etwas matschigen Bassbereich und verhangeneren Höhen quittiert. Das sind aber auch keine Welten, der K702 wird damit auch noch gut klingen. Ich denke, hier solltest DU erst einmal probieren, ob es Dir reicht, upgraden kannst Du immer noch. Oft merkt man die Unterscheide erst, wenn man lange mit einem guten KHV gehört hat und dann auf die VV-Klinke wechselt. Die wirkt dann erstmal ein bisschen schlecht, aber man gewöhnt sich an alle. "Klang geht nciht verloren", aber das Klangbild wird schon etwas verschoben.
Pigpreast
Inventar
#3 erstellt: 24. Apr 2009, 20:38
Vielen Dank, Eddie, Deine Worte bringen schon mal etwas Ruhe in meine sich um sich selbst drehende Gedanken-Inzucht. Vor allem beruhigend finde ich, dass die Unterschiede zwischen den beiden KHV wohl nur marginal sind und ich somit nicht allzu viel verkehrt machen kann.

Die Aussage, dass der Amity etwas analytischer ist, bestärkt mich denn auch in meiner rein gefühlsmäßigen Tendenz, ihn zu bevorzugen.

Bleibt noch die Frage bezüglich Crossfeed. Was hältst du persönlich davon? Ich kann mir nicht wirklich vorstellen (wie gesagt, habe es leider noch nie gehört), dass es mir viel bringt, da ich bisher mit meiner Philosophie „so direkt und unverfälscht wie möglich“ immer am besten gefahren bin.

Werde wohl auch besser mal abwarten, bis ich den HK 990 und den AKG K 702 tatsächlich im Wohnzimmer habe, und dann weitere Entscheidungen treffen – guter Tipp – aber ich bin halt oft ungeduldig und will Eier schon ausgebrütet haben, bevor sie gelegt sind…
Pigpreast
Inventar
#4 erstellt: 25. Apr 2009, 09:16
Jetzt wieder anders: Bin gerade über den Lake People G100 gestolpert. Der liegt zwar preislich über meinem erwähnten 250-Euro-Budget. Da ich aber bei Thomann noch was gut habe und zu Hause noch zwei hochwertige XLR-Kabel (so dass ich mir neue Cinchs sparen könnte), käme er mich im Endeffekt genau so günstig. Deshalb meine aktuelle Frage:

Wäre der Lake People G100 in Verbindung mit dem AKG K 702 etwas bei meinen erwähnten Hörvorlieben. Gäbe es Vorteile gegenüber dem Arietta oder Amity?
Matzio
Inventar
#5 erstellt: 25. Apr 2009, 10:20

Pigpreast schrieb:
Wäre der Lake People G100 in Verbindung mit dem AKG K 702 etwas bei meinen erwähnten Hörvorlieben. Gäbe es Vorteile gegenüber dem Arietta oder Amity?

Hi,
Ich kenne den K 701 am Arietta und am LP G99/2, zum Amity kann ich indes nichts sagen. IMO wird der wohlig warme Laid-Back-Sound des kleinen Meier dem Leistungsvermögen des AKG bzgl. Klarheit, Durchsichtigkeit, Räumlichkeit nicht gerecht und ist kontraproduktiv, insbesondere Deine Hörvorlieben zugrunde legend. Dagegen klingt IME der LP neutral, analytisch, schnell, straff, kräftig. Sein Nachfolger dürfte nicht schlechter sein und genau so hervorragend zum K 701/702 passen. Also meine Wahl fiele ohne Wenn und Aber wieder auf Lake People (und BTW auf Thomann).
eddie78
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 25. Apr 2009, 19:16
Über Crossfeed kann ich Dir keine Tips geben, denn das hört jeder anders. Bei manchen Stücken ist es für mich angenehm, meistens brauche ich es jedoch nicht.
teddyaudio
Inventar
#7 erstellt: 26. Apr 2009, 09:46
Crossfeed könnte z.B. dann interessant werden, wenn Du "alte" Aufnahmen z.B. von den Beatles hörst, die "getrenntkanalig" (sorry für das Wortungetüm) aufgenommen wurden. Da ich häufiger auch so alte Aufnahmen höre, ist Crossfeed für mich an meinen beiden "Meiers" ein wichtiges Element.
Musik-Enthusiast
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 26. Apr 2009, 11:26
Hallo zusammen,

ich habe sowohl Amity HPA6X als auch Arietta ausführlich am Sennheiser HD 600 gehört und hier klang der Amity deutlich besser: Vor allem die höhere Auflösung und der präzisere Bass fällt im Vergleich zum Arietta direkt auf. ABER: Ich bin nicht sicher, ob der Amity für den AKG 702 die richtige Wahl ist. Hatte auch einen AKG 701 für mehrere Monate am Amity laufen und das war schon sehr schlank und analytisch. Manche Scheiben gefielen mir sogar am Yamaha-Vollverstärker über den AKG besser, einfach, weil das etwas runder klang. Wenn Du mich fragst, würde ich dazu raten, den hier hoch gelobten Lake People mal auszuprobieren (den ich nicht kenne) oder aber auf den größeren Meier-Audio Cantate zu gehen, der dann die Wärme von den Meier-Audio-Amps postiv mit ins Klangbild einbringt und dennoch höher auflöst als der Arietta. Zusätzlich ist bei dem Amity noch mit ins Kalkül zu ziehen, dass hier kein ALPS-Poti verbaut ist (für 90 EUR aber nachgerüstet werden kann, was den Preis allerdings wieder hochtreibt) und der Verstärker im Neuzustand bisweilen mit einer Rechts-Links-Ungleichheit zu kämpfen hat. Auch bei einem Freund, der den Amity hatte, war das der Fall, so dass ein Umbau auf ein ALPS-Poti hier ggf. ansteht... Das Poti im Arietta ist hier m.E. schon hochwertiger...
roland_maschke
Neuling
#9 erstellt: 26. Apr 2009, 19:14
Hi,

hatte bis vor gut einem Jahr einen Amity HPA6 und diesen auch kurzzeitig mit einem K 701 betrieben. Was der Kollege Enthusiast schreibt ist auch meine Erfahrung. Grundsätzlich eine wirkich gute Kobination, da der Amity im positiven Sinne neutral "klingt" und der AKG in puncto Natürlichkeit nicht so leicht eingeholt wird. Das ist fein, wenn man vor allem akustische Musik hört (also: Musik ist immer akustisch, aber Ihr wisst schon, was ich meine), oder wenn Stimmen stark im Vordergrund stehen.
Musik, die von vorneherein sehr viel Bass und Druck mitbringt, wird super auf den Punkt gebracht.
Analytisch ja, emotionslos nein, aber letztlich war es auch mir doch ein bisschen zu schlank und aufgeräumt, und ich bin dann erst auf den DT 880 umgestiegen; etwas später auch auf einen Meier Audio - allerdings gleich auf einen Opera (analog), der dann kurz darauf relativ günstig ausverkauft wurde :-(
Der Amp bietet einiges an Anpassungsmöglichkeit, klingt sehr angenehm und bringt auch alles rüber.

Cross Feed: Ich nutze es nicht oft, aber ähnlich wie der Enthusiast es beschrieben hat, ist es mir auch ergangen. In meinem Fall waren es alte Led Zeppelin Aufnahmen. Da wurde halt noch wild mit Stereo gespielt oder Instrumente extrem rechts / links gemischt. Das ist über Kopfhörer tatsächlich nicht sehr angenehm.
Crossfeed ist bei den Meier Amps aber kein spektakulärer Effekt, sondern greift eher behutsam ein - und so sollte es auch sein. Rechts bleibt rechts und links bleibt links. Das Signal kommt etwas weniger direkt, und ich tendiere dazu, die Lautsärke ein wenig nach oben zu korrigieren.
Ergo: Man MUSS es nicht unbedingt haben, aber es ist auch keine Spielerei (wie ich anfangs dachte :-)

Noch zwei Anmerkungen zum Thema Auflösung:
1. helfen hier gute Signalkabel. Ich halte sehr viel von Sommercable. Das Stratos ist schon sehr gut und liegt preislich in der Region anderer guter HiFi Kabel. Mein Liebling ist aber das Epilogue, das man mit etwas Glück gebraucht erstehen kann, ohne dass es einen ruiniert. Der Gewinn an Genauigkeit und Details ist schon beachtlich. Gerade über Kopfhörer bekommt man ja doch vieles mit.
2. (Ihr könnt mich ruhig hauen, aber) der Austausch der Sicherungen meines CD Players (Azur 640 VII) und des Kopfhöreramps gegen Modelle von Padis bringt mehr Druck, mehr Brillianz und mehr Auflösung.
Pigpreast
Inventar
#10 erstellt: 26. Apr 2009, 20:23
Vielen Dank für eure Statements! Fühle mich mehr und mehr in meiner Strategie bestätigt und habe jetzt auch den Lake People G100 bei Thomann geordert, zumal ich damit mehrere Fliegen mit einer Klappe schlage:

1.) Meine 24-Euro-Quasi-Gutschrift bei Thomann ist gut investiert.
2.) Ich kann meine ansonsten als totes Kapital herum liegenden Oehlbach NF 14 XLR Kabel (ja, ja, ja, sie sind vielleicht überteuert, können aber so schlecht auch nicht sein) verbauen. Habe dadurch
3.) Geld gespart, dass ich sonst für neue Cinch-Kabel hätte ausgeben müssen und komme so
4.) mit nur marginal höherem finanziellen Aufwand an einen (so habe ich es bisher verstanden) höherwertigen KHV (G100) als zunächst geplant (Arietta oder HPA6).

Bin schon ganz hibbelig und kann es kaum ertragen, dass ich erst in drei Wochen (nach meinem Urlaub ) werde austesten können, ob meine Überlegungen und Eure Ratschläge sich in der Realität bestätigen. Werde mich dann auf jeden Fall melden.


Crossfeed könnte z.B. dann interessant werden, wenn Du "alte" Aufnahmen z.B. von den Beatles hörst, die "getrenntkanalig" (sorry für das Wortungetüm) aufgenommen wurden.


Danke, genau das hatte ich mir nämlich schon gedacht - mit meinen üblichen Restzweifeln - und war zu dem Schluss gekommen, dass Crossfeed für mich eher uninteressant ist.


Wenn Du mich fragst, würde ich dazu raten, den hier hoch gelobten Lake People mal auszuprobieren (den ich nicht kenne) oder aber auf den größeren Meier-Audio Cantate zu gehen, der dann die Wärme von den Meier-Audio-Amps postiv mit ins Klangbild einbringt und dennoch höher auflöst als der Arietta.


Tja, hochauflösend und bassstark und warm wäre natürlich der Traum... aber ich sehe schon: Je näher ich diesem Ideal kommen möchte, umso teurer wird die Sache. Umso froher bin ich ja, dass ich wie oben geschildert "billig" an den G100 heran komme, der zumindest in punkto Auflösung meinem Ideal gerecht zu werden scheint. Hoffentlich bezahle ich meine "Musik-Sezier-Freudigkeit" nicht mit einem allzu drucklosen Bass oder völliger "Eiseskälte"...
Pigpreast
Inventar
#11 erstellt: 27. Apr 2009, 18:24
Ach ja: ...und
5.) ist beim Lake People der On/Off-Schalter vorne. Würde mir mit dem Amity in meinem Phono-Schränkchen beim Ein- oder Ausschalten nämlich irgendwann sicher den Arm brechen...
Hüb'
Moderator
#12 erstellt: 29. Apr 2009, 06:50

Matzio schrieb:

Pigpreast schrieb:
Wäre der Lake People G100 in Verbindung mit dem AKG K 702 etwas bei meinen erwähnten Hörvorlieben. Gäbe es Vorteile gegenüber dem Arietta oder Amity?

Hi,
Ich kenne den K 701 am Arietta und am LP G99/2, zum Amity kann ich indes nichts sagen. IMO wird der wohlig warme Laid-Back-Sound des kleinen Meier dem Leistungsvermögen des AKG bzgl. Klarheit, Durchsichtigkeit, Räumlichkeit nicht gerecht und ist kontraproduktiv, insbesondere Deine Hörvorlieben zugrunde legend. Dagegen klingt IME der LP neutral, analytisch, schnell, straff, kräftig. Sein Nachfolger dürfte nicht schlechter sein und genau so hervorragend zum K 701/702 passen. Also meine Wahl fiele ohne Wenn und Aber wieder auf Lake People (und BTW auf Thomann).
:prost

Hi,

die Kombi aus G99 und k701 ist IMHO eine Traumpaarung. Gleiches dürfte für den G100 gelten.

Beim genannten Budget würde ich jederzeit zum LP greifen. Den G99 habe ich lange und zufrienden mit dem k701 betrieben.

Grüße
Frank
Pigpreast
Inventar
#13 erstellt: 30. Apr 2009, 21:35
Zwischenmeldung:

Habe heute den Lake People G 100 erhalten - den AKG K 702 leider noch nicht. Da ich also nur mit meinem 17 Jahre alten AKG K 500 probehören konnte, bin ich mir über die Aussagekraft dieses "Tests" im Unklaren. (Den K 500 will ich ersetzen, weil ich das Gefühl habe, er klingt nicht mehr so "realistisch" wie früher. Weiß allerdings nicht, ob er nach den Jahren schwächelt oder ob ich nur anspruchsvoller geworden bin. Ebensowenig weiß ich, ob mir der K 702 wirklich eine Verbesserung bescheren wird.)

Das Ergebnis unter den gegebenen Bedingungen heute war jedenfalls ernüchternd bis enttäuschend: der Lake People klang (zumindest mit dem erwähnten K 500) nicht wirklich besser als der KH-Ausgang meines alten Pioneer A-676 Verstärkers. Ohne jetzt in Details gehen zu wollen: Der A-676 klang (bei klassischer Musik) mindestens genauso realistisch - und bei Rock war der G 100 teilweise sogar "nervig", insgesamt aber kein großer Unterschied.

Ich schob es zunächst auf die Altersschwäche des K 500. Als ich dann aber die "Test-Kette" (Harman/Kardon HD 990 CD-Player sowie Pioneer A-676-Vollverstärker-KH-Ausgang vs. Lake People G 100) verließ und den K 500 an den KH-Ausgang meines alten Pioneer PD-7700 CD-Players anschloss, musste ich erschüttert feststellen, dass das immer noch das beste (realistischste) Klangergebnis lieferte. Und das, obwohl der PD-7700 sonst wesentlich weniger überzeugend klingt als der Harman/Kardon HD 990.

Gebe mich momentan noch der Hoffnung hin, dass der K 702 die Erleuchtung bringen wird und sich dann offenbart, dass der G 100 doch unter meinen Möglichkeiten das Maß der Dinge ist.

Für heute jedoch bin ich ziemlich verwirrt und ratlos
Nickchen66
Inventar
#14 erstellt: 01. Mai 2009, 16:01
Naja, soooo gravierend, wie unsere Amps-Fraktion das gerne aufbauscht, sind die Klangvorteile eines KHVs tatsächlich nicht immer, besonders nicht bei alten hochohmigen Schätzchen. Das wird sich mit dem K702 (weil niederohmig) aber sicher deutlich in die "gewünschte" Richtung verschieben, Niederohmige klingen tatsächlich eigenartig an Vollverstärkerbuchsen.

Apropos K500: Der hat keinesfalls Altersschwäche, sondern nur ausgeleierte & plattgedrückte Polster. Gib' ihm neue, und er singt wieder wie am ersten Tag. Oder verkauf' ihn hier im Forum, Vintage AKGs haben so einige Liebhaber.
Pigpreast
Inventar
#15 erstellt: 01. Mai 2009, 20:32
Einen Tag (= mehrere Hör-Stunden) später:

Kann meine Höreindrücke (Lake People G100 versus KH-Ausgang des Pioneer A-676 Vollverstärkers; Quelle jeweils der Harman/Kardon HD 990 CD-Player; als KH jeweils ein alter AKG K 500) jetzt etwas präzisieren:

Der G100 klingt für mich etwas präziser als der Vollverstärker, hat dafür jedoch spürbar weniger Wärme und Bass (linear hin oder her). Positiv kommt das bei basslastig abgemischten Aufnahmen zum Tragen: Die Musik wirkt plastisch, sortiert und durchsichtig, ohne dass „untenrum“ was fehlt.

Da derartig passende Aufnahmen jedoch eher die Ausnahme sind, ist der Höreindruck bei mir überwiegend folgender: Wechsel ich vom Pioneer-VV zum zum Lake People, sticht sofort der Verlust an Wärme und Bass ins Auge – pardon, Ohr –, so dass der Zugewinn an Präzision und Durchsichtigkeit erst mal gar nicht auffällt. Das Ohr ist durch die Suche nach Bass und Mitte so irritiert, dass der Höreindruck erst einmal alles andere als realistisch ist. Räumlichkeit ja, aber nicht etwa wohlgeordnet auf einer breiten „Bühne“, sondern die Instrumente scheinen eher chaotisch im Raum umher zu schwirren. Und irgendwie hatte ich anfangs ein Gefühl, als ob irgendetwas Störendes mit im Raum sei, das ich wie eine lästige Mücke wegscheuchen mochte (Nein, ich habe keine Drogen genommen, ich versuche nur meinen Eindruck bildhaft zu übertreiben). Nachdem sich diese Irritationen gelegt hatten, hatte ich stets den Drang, den fehlenden Druck im unteren Bereich durch Lautstärke zu kompensieren – was dann die Höhen wiederum bissig machte. Habe ich mich in der Einschätzung meiner Hörvorliebe so getäuscht und mir ist der Wumms doch wichtiger als bisher geglaubt?

Wieder zurück am KH-Ausgang des VV: sofort eine wohlige Wärme, die aufatmen lässt; die einzelnen Instrumente wirken sortiert und der Bass hat auch wieder Druck – aber alles in allem wirkt es wieder etwas dumpf.

Und der KH-Ausgang meines alten CDP? Der liegt klanglich irgendwo dazwischen, also in beide Richtungen durchaus verbesserungswürdig, aber irgendwie auch ein guter Kompromiss. Vor allem aber eben das, was ich seit Jahren gewohnt bin, und daher für mich nach wie vor das angenehmste.

Ja, und was nun? Auf den bestellten AKG K 702 warten und hoffen, dass der neben Präzision auch ein wenig mehr Bass mitbringt als der K 500 (Kennt den eigentlich jemand und kann einen Vergleich zu den Nachfolgemodellen, insbesondere K 701/702 anstellen?), so dass es am G 100 etwas ausgewogener klingt? Oder gleich den Sennheiser HD 650 bestellen, oder gar den Beyerdynamic DT880? – Diese Bestell- und Zurückschick-Orgie wollte ich eigentlich vermeiden. Außerdem bekomme ich irgendwann Probleme mit den verschiedenen Rückgabefristen, so dass ich gar nicht alles parallel austesten kann.

Oder auf den bestellten HK 990 Vollverstärker warten und hoffen, dass dessen KH-Ausgang – allen Unkenrufen zum Trotz – für meinen Geschmack vielleicht doch das Nonplusultra ist? (Wenn tatsächlich, wäre mir das natürlich die liebste Lösung: Mein Gerätepark bliebe übersichtlicher, die Kosten niedrig ).

Oder wie von Musik-Enthusiast vorgeschlagen den Meier Audio Corda Cantate probieren? Dann sehe ich es aber langsam nicht mehr ein: Es kann doch nicht wahr sein, dass ich meinen alten Pioneer CD-Player durch den HK 990 ersetze, mich schon freue, dass der Klang über meine Boxen jetzt für 400 Euro statt 600 Euro Listenpreis spürbar besser ist – und bis es über Kopfhörer auch nur halbwegs so klingt wie vorher, soll ich noch mal 400, 500 Ocken drauflegen???

Weiterhin ratlos…
Pigpreast
Inventar
#16 erstellt: 01. Mai 2009, 21:00

Nickchen66 schrieb:
Apropos K500: Der hat keinesfalls Altersschwäche, sondern nur ausgeleierte & plattgedrückte Polster. Gib' ihm neue, und er singt wieder wie am ersten Tag.

Weißt Du wo ich die bestellen kann, mit niedrigen Versandkosten und ohne Mindestbestellwert? Habe mir von Thoman zusammen mit dem G100 ja schon ein K-500/501-Polster kommen lassen - aber versehentlich eben nur eins! Und jetzt 25 Euro Mindestbestellwert für ein zweites 6,50-Euro-Polster...


Nickchen66 schrieb:
Naja, soooo gravierend... sind die Klangvorteile eines KHVs tatsächlich nicht immer, besonders nicht bei alten hochohmigen Schätzchen. Das wird sich mit dem K702 (weil niederohmig) aber sicher deutlich in die "gewünschte" Richtung verschieben, Niederohmige klingen tatsächlich eigenartig an Vollverstärkerbuchsen.

Klar, die in den VV-KH-Ausgängen geschalteten Schutz-Widerstände haben meist um die 200 Ohm. Je weiter die KH-Impedanz davon entfernt ist, umso "eigenartiger" klingt es (oder so ähnlich; ist nur Halbwissen). Der K 701/702 hat 62 Ohm. Weißt Du wie viel der K500 hat? (Habe keine Betriebsanleitung mehr...) Und ob einen besseren oder eher schlechteren Wirkungsgrad? Und überhaupt wie er im Vergleich mit K701/702, HD650, DT880 und Konsorten so ist?

Und darüber, was meine "gewünschte" Richtung so ist, bin ich mir seit gestern ja wieder sehr im Unklaren...
Pigpreast
Inventar
#17 erstellt: 01. Mai 2009, 21:07

...dass ich meinen alten Pioneer CD-Player durch den HK 990 ersetze

Sorry, ich meinte natürlich HD 990.
Musik-Enthusiast
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 02. Mai 2009, 09:49
Hallo,
der K 701/702 hat imo deutlich mehr Fundament als der 500, auch wenn die AKGs alle nicht besonders kräftig und körperhaft klingen - zumindest war das der Grund, warum ich auch meinen 701 wieder verkauft habe, der zwar wunderbar analytisch und hochauflösend klingt, aber die Toleranzgrenze bei schlechteren Aufnahmen einfach überschreitet. Übrigens gefiel mir - wie schon gesagt - der 701 auch besser am Yamaha-Vollverstärker, weil dessen Klinge durch die 600 Ohm einfach etwas fetter klingt. Warte erst mal ab, ob Dir der AkG 701 gefällt - falls nicht, dürfte der Sennheiser HD 650 das andere Extrem darstellen - zumindest ich habe längere Zeit auf den HD 600 gesetzt, da dieser analytischer und schlanker als der HD 650 klingt, aber immer noch kräftiger und runder als der AKG 701. Wenn Du eher auf der analytischen Seite unterwegs bist, wirst Du imo eher mit dem HD 600 klarkommen als mit dem HD 650. Kommt der AKG 701 denn noch rechtzeitig innerhalb der Rückgabefrist vom Lake People-KHV? Dann kannst Du ja in Ruhe testen. Den Meier-Audio würde ich erstmal nicht bestellen, Du musst erst wissen, welcher KH Dir geschmacklich liegt, dann erst kannst Du das Thema Verstärkung angehen. Der Beyerdynamic scheidet imo eher aus, da der Hochton noch betonter ist als beim AKG 701 - das scheint auch hier im Forum Konsens zu sein.


[Beitrag von Musik-Enthusiast am 02. Mai 2009, 09:50 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#19 erstellt: 02. Mai 2009, 17:32
Vielen Dank für die Antwort. Jede Info bringt mich weiter und der Lösung hoffentlich auch näher...

Musik-Enthusiast schrieb:
Kommt der AKG 701 denn noch rechtzeitig innerhalb der Rückgabefrist vom Lake People-KHV?

Da liegt der Hase im Pfeffer. Das Timing ist ziemlich vertrackt, da sich durch anfängliche Probleme mit dem HD 990 alles nach hinten verschoben hat. Am 4. oder 5. Mai kommt der HK 990. Da ich ab 5. Mai jedoch knapp zwei Wochen weg bin, ist erst einmal nix mit in Ruhe austesten. Der AKG ist bereits losgeschickt, kommt aber aus der Schweiz, und da ist immer schwer kalkulierbar, wie lang er am Zoll hängen bleibt. Und wenn er hängen bleibt, geht es meist erst weiter, wenn der Zoll die Knete bekommen hat... (ist aber trotz Zoll und Einfuhrumsatzsteuer immer noch billiger als bei Versand aus D ). Kurz: Ich werde bei Thomann fragen, ob sie kulanzmäßig die Rückgabefrist für den G100 verlängern. Wenn nicht, muss ich ihn am 4. Mai wieder zurück schicken (und könnte dann ja den Corda Cantate... nein, bis der dann da ist, habe ich schon wieder alles andere weggeschickt. )

Musik-Enthusiast schrieb:
Du musst erst wissen, welcher KH Dir geschmacklich liegt, dann erst kannst Du das Thema Verstärkung angehen.

Hier beißt sich die Katze irgendwie in den Schwanz. Wie finde ich heraus, welcher KH mir geschmacklich liegt, wenn noch nicht mal weiß, an welcher Quelle ich die verschiedenen KH miteinander vergleichen soll? Der Witz ist doch der, dass ich mit dem K 500 am CD-Player-KH-Ausgang eigentlich ganz zufrieden war, jetzt aber feststellen muss, dass einem der Anschluss an den VV oder an den „falschen“ KHV den Sound ganz schön in eine unerwünschte Richtung biegen kann.

Ich hoffe ja nach wie vor, dass der K 702 gegenüber dem K 500 für mich ein passendes Upgrade sein wird, weil ich mir bei ähnlichem Charakter ein wenig mehr Bass und weitere Präzision erhoffe. (Ich meine mich auch dumpf zu erinnern, dass es 1992, als ich den K 500 gekauft habe, einen „großen Bruder“ gab, der genau so präzise klang, etwas mehr Bass mitbrachte, aber mein damaliges studentisches Budget gesprengt hätte.)

Nur: Woran überprüfe ich, ob das tatsächlich so ist? An meiner bisherigen „Referenz-Buchse“, dem KH-Ausgang des Pioneer PD-7700, den ich wegen Laufwerkschaden ausmustern werde? An der KH-Buchse des Vollverstärkers, die mir generell zu unpräzise ist? Am G100, der mir jetzt schon zu dünn bzw. bissig klingt? An einem anderen KHV, der mir nicht zur Verfügung steht? Am HD 990 CD-Player, der gar keinen KH-Ausgang hat?

Scherz beiseite, bin einfach gefrustet, dass ich mir nach Anschaffung eines neuen – und eigentlich besseren – CD-Player Hirn und Geldbeutel verbiegen muss, um wieder einen ordentlichen KH-Sound, geschweige denn Verbesserung des selbigen zu bekommen.
Pigpreast
Inventar
#20 erstellt: 02. Mai 2009, 20:39
Habe gerade herausgefunden, dass die Rückgabefrist bei Thomann 30 und nicht 14 Tage beträgt. Werde also doch nach meinem Urlaub einfach mal alle Kombinationen durchtesten können.

Die Frage ist jetzt, ob ich schon mal einen Alternativ-KH ordern soll, damit der zum Gegentesten bereit steht, falls mich der K 702 doch enttäuscht? Da ich ja nach meinem jüngsten Test nicht mehr so sicher bin ob ich tatsächlich der Analytik-Freak oder doch eher der Bass- und Wärme-Typ bin, wäre als Gegenpol zum AKG K 702 vielleicht tatsächlich der Sennheiser HD 650 gut. Ich könnte mir nach dem Eindruck, den der Lake People G 100 an meinem AKG K 500 auf mich gemacht hat, vorstellen, dass ein "Bass-Kopfhörer" die von mir empfundene Dünnhäutigkeit des G 100 etwas ausbügelt, die bissigen Höhen etwas mildert, und dass Dank der hohen Präzision des KHV dann doch noch genug Durchsichtigkeit übrig bleibt. Wenn der HD 650 dann doch wieder zu sehr in die dem K 701/702 entgegengesetzte Richtung tendiert, hätte ich zumindest beide Grenzen abgesteckt und könnte immer noch auf den von Musik-Enthusiast vorgeschlagenen HD 600 zurück greifen.

Was meint Ihr?
eddie78
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 03. Mai 2009, 06:42
Ich denke, dass von uns Dir keiner helfen kann.
Probier es aus.
Pigpreast
Inventar
#22 erstellt: 03. Mai 2009, 07:55

eddie78 schrieb:
Ich denke, dass von uns Dir keiner helfen kann.
Probier es aus.

Ich denke, dass mir jeder Kommentar von Leuten, die mehr Erfahrung haben als ich, eine Hilfe ist. Dass ich dadurch um das Ausprobieren nicht herum komme, ist mir klar.
Musik-Enthusiast
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 03. Mai 2009, 20:03

Hier beißt sich die Katze irgendwie in den Schwanz. Wie finde ich heraus, welcher KH mir geschmacklich liegt, wenn noch nicht mal weiß, an welcher Quelle ich die verschiedenen KH miteinander vergleichen soll?


Normalerweise ist es so, dass die Unterschiede zwischen Kopfhörern sehr groß sind und die Unterschiede bezüglich Quelle u. Verstärkung im Vergleich hierzu wesentlich geringer sind. Den Lake People würde ich als den neutralsten Verstärker ansehen, die Kopfhörer also hier dran testen. Wenn der AKG 701 einem nicht gefällt, kriegt man das m.E. auch mit einem anderen Verstärker nicht "hingebogen", so dass Quelle u. Verstärkung allenfalls Tendenzen, nicht aber das gesamte Klangbild eines KH verändern. Höre Dir in Ruhe den AKG an und entscheide dann. Beim Sennheiser würde ich nach wie vor auf den HD 600 setzen; sich zwei entgegengesetzte Extreme zu bestellen macht imo eher ratlos als zufrieden...
Pigpreast
Inventar
#24 erstellt: 03. Mai 2009, 21:00
Okay, vielen Dank, das mit dem größeren und kleineren Unterschied hört sich plausibel an. Und ich werde auf jeden Fall am G 100 testen. Dennoch bin ich einfach neugierig auf den HD 650...

Aber ich habe auch neue Erkenntnisse: Der HD 990 CD-Player verursacht das von mir beschriebene irritierende, merkwürdig schwirrende Klanggefühl, nicht der G 100 KHV!

Habe nämlich jetzt mal, nachdem mir der Klang am KH-Ausgang meines alten Pioneer PD-7700 ja immer noch am besten gefiel, diesen CDP an den G 100 angeschlossen - und: PD-7700-Klinke und PD-7700 über KHV klingen nahezu identisch! Und zwar weiterhin besser als der HD 990 über die VV-Klinke (zu dumpf) oder über den G 100 (irritierend "schwirrender" Sound).

Moment – hatte ich mich zuvor getäuscht? Ich hätte doch Stein und Bein geschworen, das der HD 990 besser klingt als der PD-770! Also jetzt noch mal die beiden CD-Player miteinander verglichen, diesmal über VV und Lautsprecher: Der PD-7700 klingt etwas wärmer - aber der HD 990 hat wesentlich mehr Räumlichkeit, Brillanz, Tiefe, Durchsichtigkeit... Ähnlich, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt fällt der Vergleich der beiden CD-Player mit KH über die VV-Klinke aus - und so langsam schwant mir etwas:

Der HD-990 produziert – im Gegensatz zum PD-7700 - irgendetwas im oberen Frequenzbereich, das über Lautsprecher für Brillanz und Räumlichkeit sorgt, über Kopfhörer jedoch nervt. Der G 100 gibt das Signal so exakt wieder, dass es auffällt, die VV-Klinke ist dumpfer, da fällt es nicht so auf.

Aber was ist es? Kann es die bessere Kanaltrennung sein (115 dB beim HD 990 vs. 102 dB beim PD-7700), so groß ist der Unterschied doch nicht? Wenn doch, würde mir Crossfeed vielleicht helfen? Ja, ja, Ausprobieren, ich weiß schon…

Bin echt mal gespannt, was mir noch alles aufgeht, wenn erst der HK 990 Verstärker und der K 702 Kopfhörer da sind…
Pigpreast
Inventar
#25 erstellt: 17. Mai 2009, 00:35
Sooo... aus dem Urlaub zurück und um einige Teile und Erkenntnisse reicher:

Der HK 990 war vor dem Urlaub da, die Klinke vergessen wir mal lieber, wenn wir mit Genuss hören wollen...

Wie im letzten Kommentar beschrieben, hatte ich mich ja mit dem vermeintlich "scharfen" Lake People versöhnt (der ist echt präzise!) und stattdessen mit meinem Harman/Kardon HD 990 CD-Player gehadert. Doch mit dem bin ich jetzt auch versöhnt:

Seitdem mein alter AKG K 500 nicht nur ein neues sondern zwei neue Ohrpolster hat (wie konnte ich nur so halbseiden probehören!?!), ist dieses merkwürdig irritierende Schwirren weg! Nicht der G 100 und nicht der HD 990 verursachten das, sondern der unmerklich seitenverschiedene KH-Klang bei rechts altem und links neuem Ohrpolster! Mein alter Pioneer-CD-Player klingt zwar weiterhin (sowohl via CDP-Buchse als auch via KHV) etwas wärmer - der HD 990 via G 100 aber weeeesentlich klarer und räumlicher - und jetzt auch ohne "Schwirren". Nur übersteuert mein K 500 bei höheren Lautstärken. Also wohl doch Altersschwäche?

Morgen kann ich den AKG K 702 von der Post abholen und ich bin voller Hoffnung, dann endgültig die Erleuchtung zu erfahren...
Pigpreast
Inventar
#26 erstellt: 21. Mai 2009, 13:49
Hello again...

So, ich besitze jetzt den K 702 (dazu später noch mehr) - und die KHV-Frage wurde für mich abschließend mit "Ja zum Lake People G 100" beantwortet.

Hatte zwar keine anderen KHV zum Vergleich, aber nach diversen Hörproben mit K 500 und K 702 über den G 100 an diversen Quellgeräten sowie Gegenproben über die KH-Ausgänge von Vollverstärker bzw. Quellgeräten erbrachten für mich folgendes Ergebnis:

Der KH-Sound über den G 100 ist wesentlich besser als an der VV-Klinke und geringfügig besser (vielleicht sogar eingebildet besser) als an den Quellgeräten-KH-Ausgängen.

Da der Klangunterschied zwischen den verschiedenen Quellgeräten (jeweils über G 100) wesentlich größer ausfällt als der Unterschied zwischen G 100 und KH-Ausgang am selben Gerät, stellt sich die Frage, ob das Geld, das ein guter KHV kostet, nicht sogar besser in ein besseres Quellgerät mit gutem KH-Ausgang investiert wird...
will das aber jetzt nicht weiter vertiefen.

Das wesentliche Aha-Erlebnis (und jetzt wird es ein wenig off-topic) war aber der Vergleich zwischen dem K 702 und meinem alten K 500 und brachte mir folgende Erkenntnisse:

Wenn der K 702 wirklich High End ist, dann lag ich mit meinem 17 Jahre alten K 500 bisher gar nicht so schlecht und viel mehr ist wohl momentan (zumindest im für mich realistischen Preisbereich) nicht möglich.

Ich werde den 702 behalten, auch wenn er ganz anders klingt, als ich erwartet hätte: Er ist etwas weniger analytisch, vor allem weniger räumlich als der alte K 500, aber deutlich bassiger und auch wärmer (oder sind das die puscheligen Ohrpolster? ). Unter dem Strich also etwas angenehmer, denn der K 500 war mir doch oft zu dünn.

Allerdings frage ich mich: Wenn der 702 (bzw. der technisch identische 701) fast überall, gemessen an anderen KH in dem Preissegment, als "der analytischste KH überhaupt, leider etwas bassschwach" bezeichnet wird - was müssen dann HD 650 und Konsorten erst für dumpfe Bummsschleudern sein?

Einmal mehr der Beleg, dass Selberhören über alles geht.

Euch jedenfalls vielen Dank für Euren Rat und Zuspruch!

Bis bald
drucker03
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 22. Mai 2009, 12:13

Pigpreast schrieb:

Allerdings frage ich mich: Wenn der 702 (bzw. der technisch identische 701) fast überall, gemessen an anderen KH in dem Preissegment, als "der analytischste KH überhaupt, leider etwas bassschwach" bezeichnet wird


Wie Du schreibst: Er wird so bezeichnet. Das ist allerdings eher eine griffige, leicht zitierbare Kategorisierung, die nicht mehr als eine gewisse Tendenz der kollektiven Erfahrungen andeutet, einen persönlichen Eindruck nie ersetzen kann und jede Differenzierung sträflich vermissen läßt.

Was natürlich nicht bedeutet, daß an


- was müssen dann HD 650 und Konsorten erst für dumpfe Bummsschleudern sein?


nicht doch ein Körnchen Wahrheit dran ist

Gruß, Hans
Pigpreast
Inventar
#28 erstellt: 25. Mai 2009, 19:37
Danke Hans (drucker03),
habe herzlich gelacht

Gruß
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