Edit: Nun Test Beyerdynamic DT 900 Pro X als Ersatz bzw. Ergänzung für Bose QC 35 II

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Bandido83
Neuling
#1 erstellt: 16. Dez 2021, 20:54
Hallo liebe Audio-Experten,

zunächst einmal vorab: Ich bin ein absoluter Audio - Laie. :-)
Daher wird meine Situationsbeschreibung auch ziemlich laienhaft von mir beschrieben werden. Das als Vorwarnung...
Zugleich, glaube ich, ein relativ feines Gehör zu haben.

Momentan nutze ich meine Bose QC 35 II zu jeder Gelegenheit.
Beim Sport für Musik, am PC für Filme über Stream, zum Gaming am PC, für Videkonferenzen und Telefonate im Home office.

Nun suche ich kabelgebundene Kopfhörer, die meinen KH insbesondere bei Filmen und Gaming am PC "unterstützen" / ersetzen. Denn mich stört die durch Bluetooth bedingte (minimale) Verzögerung enorm.

Ich habe mir aufgrund diverser Testberichte den Beyerdynamic Dt 990 pro bestellt.

Mein Problem: Ich habe KEINE Ahnung wie sehr sich QC 35 II und DT 990 PRO klanglich unterscheiden.

Mit ist klar, dass es sich um vollkommen verschiedene KH handelt. Geschlossen vs. Offen, NC vs. nix,...

Was ich mir von einem neuen KH wünsche:
Tiefe, markerschütternde Bässe; zugleich vollkommene "Klarheit" bei Violinen, Geigen, Gitarren; und insbesondere vollkommene Stille wenn der Film / die Musik keine Geräusche von sich gibt.
Insbesondere die letzten beiden Punkte kann der QC 35 II meiner Meinung nicht. Durch NC (auch wenn deaktiviert) habe ich immer ein störendes Grundrauschen.

Kann der DT 990 pro das besser? Oder gibt es eine Alternative in ähnlichen preislichen Segment? Hat jemand zufällig beide Kopfhörer?

Vielen Dank im Vorhinein!
captain_carot
Inventar
#2 erstellt: 16. Dez 2021, 21:40
Ich hab zwar nicht beide Kopfhörer, aber den Tiefbass vieler geschlossener Kopfhörer gerade bei Spielen und Filmen hat der DT990 nicht. Das heißt zwar nicht, dass er keinen Bass kann, aber wie sehr viele offene Kopfhörer fällt er zu den ganz tiefen Lagen hin ab.

Davon ab wäre zumindest bei der 250 Ohm oder 600 Ohm Version noch die Frage, woran und wie die betrieben werden soll.

Den DT880 mit 250 Ohm, bekomm ich auf der Xbox am Controller noch auf für mich ausreichende Level, am Desktop PC ohnehin, aber an Switch, Dual Shock 4 oder Mobilgeräten ist es arg leise. Und ich bin echt kein Lauthörer. Da darf man bei der PS4 schon eine externe Soundkarte oder einen Kopfhörerverstärker einplanen.

Der QC35 II ist mit Noise Cancelling relativ linear, obenrum könnte da aber mehr gehen. Ohne NC fand ich den gar nicht gut. Hab mir den aber auch nur ein Mal angehört.
Der DT 990 würde deutlich mehr im oberen Hochton bringen, das kann sehr detailliert aber auch zu viel sein. Untenrum gibt es eine Betonung im Oberbass, weswegen der auch relativ warm im Vergleich zum Bose klingen sollte, unter 40Hz wird er dann aber nicht den Druck von geschlossenen KH haben.

Davon ab ist offen halt nicht nur klanglich luftiger.
Bandido83
Neuling
#3 erstellt: 17. Dez 2021, 10:22
Danke für deine Antwort.

Ich möchte den KH am PC betreiben und habe bereits einen DAC von Sharkoon dazu bestellt (günstig, zum testen).

Ich habe bei meiner Beschreibung vielleicht etwas übertrieben, da ich selbst nicht in höchster Lautstärke höre.

Was bedeutet denn "warmer Bass"?

Ich stelle mir das Klangbild so vor:

Beispiel Film:
Bei absoluter Stille im Film, herrscht auch absolute Stille über den Kopfhörer. Kein rauschen oder sonstiges (kann der bose nicht).

Wenn Stimmen zu hören sind, sind diese glasklar und nicht künstlich verstärkt bzw. mit mehr Bass hinterlegt (kann der bose nicht).

Wenn ein Regentropfen in der Szene auf den Boden tropft, ist dieser glasklar zu hören und zu lokalisieren.

Wenn dann pompöse Hintergrundmusik einsetzt, ist diese kräftig und beeindruckend zu hören. Feinere Geräusche und Stimmen gehen jedoch nicht verloren.

Entschuldigt bitte diese absolut laienhafte Beschreibung, aber mir fehlt das Hintergrundwissen um es fachlich genau zu beschreiben.

Die o.g. Beispiele kann der bose in meinem Augen nicht gut darstellen. Es hört sich zwar insgesamt gut an, aber es entsteht für mich ein Einheitsbrei im Gesamtbild und klare Details sind nicht heraus zu hören. Kurz gesagt : er setzt mehr auf Effekt statt auf Detailgrad.
Könnte der beyerdynamic dt 990 pro das wohl besser abbilden?
Bandido83
Neuling
#4 erstellt: 17. Dez 2021, 10:25
PS. Ich sitze bei Benutzung in einem völlig stillen Raum (außer PC - Lüfter). Störe also niemanden mit offenen Kopfhörer und habe auch keine Hintergrundgeräusche.
ZeeeM
Inventar
#5 erstellt: 17. Dez 2021, 11:36
Eventuell wäre der AT R70x auch was.

http://www.hifi-foru...068&postID=last#last
Basstian85
Inventar
#6 erstellt: 17. Dez 2021, 11:39
Das alles ist extrem subjektiv, ebenso sind solche Beschreibungen schwer zu interpretieren...

Der DT990 ist halt stärker badewannig abgestimmt, kann sein dass dir das Gefällt. Durch die stärkere Höhenbetonung kommen Details schon gut raus, kann aber etc schon zuviel sein, so wie ein "zu scharf" eingestellter TV, das kann anstrengend sein. "Pompös" kann er auch wegen des dicken Oberbasses...

Rauschen liegt am Verstärker, mit einem KH der 96dB/mW und 250Ohm hat, dürfte es schwierig sein ein Rauschen wahrzunehmen, da muss der Amp schon richtig kacke sein. Den sharkoon kenne ich nicht...
DJ-Spacelab
Inventar
#7 erstellt: 17. Dez 2021, 12:14
Irgendwie kommt mir das hier vor als würden Äpfel mit Birnen verglichen.

Der DT 990 ist klanglich etwas ganz anderes. Ich hatte den Bose mal eine Zeit lang und fand den gar nicht gut. Mit aktiviertem NC ging es so halbwegs. Aber auch da überzeugte er mich nicht so wirklich. Wenn "viel los ist", also wenn zum Beispiel ein Orchester einsetzt, verliert er sehr schnell den Überblick und es verschwimmt alles. Und auch den bereits als Beispiel angeführten Regentropfen der in eine Pfütze fällt kann er nicht hart und knackig, sondern eher langweilig. Da ist der DT 990, den ich übrigens nach vielen Jahren immer noch hier in meiner Sammlung habe, ganz anders. Je nach Material ist der Hochtonbereich aber oftmals zu viel des guten und kann nerven. Manche fahren da voll drauf ab da man dadurch wirklich sehr sehr viele Details hört. Andere nervt die Schärfe extrem. Ich kann beide Seiten verstehen. Gestern Abend bin ich bei Qobuz über die 192kHz 24 Bit Version eines Eros Ramazotti Albums gestolpert und obwohl das eigentlich gar nicht meine Musik ist bin ich da voll hängen geblieben da man jedes feine rasseln und vibrieren der Stimmbänder gehört hat. Das ist schon echt beeindruckend. Bei anderer Musik, zum Beispiel bei Rock, verzog ich aber mehrmals das Gesicht wenn der Schlagzeuger auf das Becken gepfeffert hatte. Aber auch "S" und "Z" Laute sind sehr scharf und können irgendwann nerven. Was der DT 990 auch nicht kann ist die (virtuellen) Wände wackeln lassen. Also wenn im Film ein Orchester volles Rohr loslegt und Godzilla in die Stadt stampft, oder im Spiel Bomben und Granaten fallen, reißt es dir definitiv nicht die Socken weg.

Ich persönlich benutze aktuell den DT 770 Pro 250 Ohm da dieser nicht gerade so harsch in den Höhen ist und einen tieferen Bass hat. Klar, der ist ja auch geschlossen. Dafür hat der 990er ein bisschen mehr Räumlichkeit. Was man bei beiden Kopfhörern aber haben sollte ist eine gute Quelle. Also ein guter D/A Wandler (in deinem falle gute Soundkarte) und vor allem ein guter Kopfhörerverstärker der nicht nur fein auflöst sondern auch ein bisschen "Bumms" mitbringt. Der DT 990 ist nämlich nicht gerade sehr empfindlich und an einem Handy beispielsweise spielt er schon grenzwertig leise. Eine gute und kräftige Wiedergabekette zahlt sich bei solchen Kopfhörern immer aus.

Der DT 990 selbst kann nicht rauschen da er ein passiver Kopfhörer ist. Also da ist kein Verstärker oder DSP/Equalizer wie beim Bose verbaut. Wenn der 990er rauscht dann kommt das von der Quelle. Also Soundkarte, Spielekonsole, oder ganz banal von der Aufnahme selbst. Der Bose rauscht aber auch wirklich stark. Was ich bei einem solch hochpreisigen Marken Kopfhörer nicht erwartet hätte. Ich habe hier in der Sporttasche einen totalen Billigkopfhörer den ich fürs Fitnessstudio benutze und der rauscht deutlich weniger als der Bose.

Der Sharkoon DAC (du meinst bestimmt den Sharkoon Gaming DAC Pro S V2) gibt es von diversen Anbietern und ist Einsteigerklasse und damit kannst du den DT 990 nicht wirklich ausreizen. Aber wenigstens hat er schon mal mehr Ausgangsleistung als herkömmliche Kopfhöreranschlüsse. Wenn er auch bei höheren Lautstärken merklich unsauber und grob wird. Ich habe das baugleiche Modell von delock noch hier irgendwo herumfliegen. Ich hatte das Teil immer am alten Firmennotebook benutzt da dessen Kopfhörerausgang selbst bei normalen Kopfhörern schon sehr leise war und man bei schlechten (Video)Konferenzen sich manchmal anstrengen musste um was zu verstehen. Dafür reichte der DAC aus.
Bandido83
Neuling
#8 erstellt: 17. Dez 2021, 14:26
Wow, danke für eure Hilfe. Das hilft mir schon einmal sehr weiter!

Ich denke diesen Beyer peak muss ich einfach mal austesten, ob er mich stört oder nicht.

Stichwort "Wiedergabekette":

Verstehe ich es richtig, dass ich zwischen PC und Kopfhörer einen Wandler benötige, der digital in analog wandelt, und einen zusätzlichen Kopfhörerverstärker? (ich dachte der sharkoon gaming dac pro s V2 würde quasi beides vereinen :-))
Falls ich es richtig verstanden habe, habe ihr dahingehend Tipps für mich in Sachen Preis - Leistung? Ergriff gesagt möchte ich dafür nicht viel Geld ausgeben... (maximal 100€).
DJ-Spacelab
Inventar
#9 erstellt: 17. Dez 2021, 14:34
Ja das Sharkoon Teil ist natürlich ein D/A Wandler und Verstärker in einem. Sonst käme an dessen Anschluss ja auch nix raus. Nur was da raus kommt ist halt eben... Naja... Zum testen ob dir der Beyerdynamic überhaupt zusagt wird es aber schon reichen. Eine vernünftige externe Soundkarte (das ist es was du in deinem falle brauchst) mit ordentlichem D/A Wandler und Kopfhörerverstärker ist nicht für 100 Euro zu bekommen.
Bandido83
Neuling
#10 erstellt: 17. Dez 2021, 14:48
Okay, danke. Dann werde ich die Kombination erst einmal austesten und schauen, ob sie mir genügt. Vielleicht überschätze ich ja auch meine Ansprüche. :-) Danke für die schnelle Hilfe!
DJ-Spacelab
Inventar
#11 erstellt: 17. Dez 2021, 15:22
Das ist ja das was ich auch immer sage. Ausprobieren und wenn man damit klar kommt ist alles im grünen Bereich. Wenn irgendwann dann das Geld etwas lockerer sitzt kann man immer noch aufrüsten und sich an dem Klanggewinn erfreuen und staunen was man so alles verpasst hat.
Basstian85
Inventar
#12 erstellt: 17. Dez 2021, 15:27
Am PC hat man auch noch die Möglichkeit per Equalizer APO den KH anzupassen, falls der BeyerPeak stört oder der Bass zu fett ist etc...Die Oratory-Settings nach Harman könnten ein guter Startpunkt sein hier
Bandido83
Neuling
#13 erstellt: 23. Dez 2021, 16:44
Ich habe mir übrigens in der Zwischenzeit den Beyerdynamic DT 900 Pro X bestellt, der heute ankam.

Erste Eindrücke nach ein paar Stunden ausprobieren:


- Ist der flauschig! Sehr gemütlich, trotzt großer Ohren und recht großem Kopf

- Direkt am PC angeschlossen und laut genug

- R'n'B / Hip-Hop: überraschend durchdringender Bass! Und zugleich wird der Gesang sehr sauber dargestellt. Kein Vergleich zum Bose. (getestet u.a. Mit Kelis - Milkshake)

- Klassik: sehr sehr sehr schön. Teilweise wirklich herzberührend! irre Lieder nun so klar zu hören. Insbesondere der Braveheart OST hat mich schlichtweg vom Hocker gehauen, obwohl ich ihn sicherlich schon hunderte Male zuvor gehört habe... (Braveheart, David Garrett - Nothing Else matters)

- House: Hier ist der Aha - Effekt zwar nicht ganz so groß, aber tatsächlich habe ich in einigen Liedern Instrumente (!) wahrgenommen, die zuvor einfach vom Bass verschluckt wurden. Sehr schön! (Loud luxury - Body)

- Rock und Soul: Ich habe diese beiden Musikrichtungen zusammengefasst, weil ich bei beiden das selbe "Problem" habe: zu wenig Bass. Wahrscheinlich sind meine Ohren durch den Bose verhunzt, aber mir fehlt es dabei bisher an Wumms. Insbesondere bei Interpreten wie Korn und Limp Bizkit fällt mir die Umgewöhnung noch etwas schwer. Vielleicht helfe ich hierbei mit Verstärker oder EQ nach. Anderseits klingt das m.E. nach sowieso schon geniale Gitarrensolo am Ende von "Surrender" von Matchbook Romance noch herzzereißender über den DT 900 Pro X. Denn dort wurden vom Bose durch den dröhnenden Bass in Teilen die Gitarrenriffs verschluckt.

Bei Soul sieht die Sache anders aus. Hier WEIß ich, dass es zuvor nicht "richtig" geklungen haben kann! Selbst Titel wie "I heard it through the grapevine" von Marvin Gaye, wurden am Bose mit viel tiefdröhenden Bass dargestellt. Hier will ich mich, im Gegensatz zu Rock auch umgewöhnen. By the way höre ich bei Soul nun deutlich mehr Instrumente heraus.

Heute Abend werde ich noch Filme, Gaming und Dolby Atmos für Kopfhörer ausprobieren.

Erstes Fazit:

Insgesamt sehr guter Sound, gemütlich, nur Rockmusik muss ich irgendwie noch optimieren...
captain_carot
Inventar
#14 erstellt: 23. Dez 2021, 19:11
Zumindest im Passivmodus schiebt der Bose zwischen 60 und 200Hz enorm, da gibt es ne krasse Überhöhung. Aktiv macht er das nicht. Bei offenen KH hat der Bass aber auch oft nicht den 'Druck' von geschlossenen.

Was Dolby Atmos für Kopfhörer angeht, evtl da auch mal die 'Konkurrenz' in Form von DTS:X probieren, das funktioniert für mich deutlich besser als Atmos mit Kopfhörern.
Bandido83
Neuling
#15 erstellt: 23. Dez 2021, 19:31
Danke für den Tipp, werde ich mal ausprobieren!


[Beitrag von Bandido83 am 23. Dez 2021, 19:31 bearbeitet]
bubbasworld66
Stammgast
#16 erstellt: 30. Dez 2021, 12:31
Welchen Onboard Soundchip hast du?
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