Neutraler Closed Back zum Reisen gesucht (bis 500€)

DT 1770 oder Custom Studio

JackA$$ (Beitrag #2) schrieb:

DT 1770 oder Custom Studio

Danke für die schnelle Antwort! Den DT1770 hatte ich auch schon auf dem Radar. Brauche ich da nicht einen KHV um die gut benutzen zu können? Und die Custom Studio sagen mir gar nichts (sind ja auch ein gutes Stück günstiger). Wie klingen die so?

Jo, der 1770 und CS sind mega faltbar. SCNR

Schau dir mal den Sennheiser Momentum III an. Ob er dir tonal zusagt, kannst nur du entscheiden.

Gibt es sonst noch gute Alternativen?

Vieleicht der neue Dali IQ6. Dali ist ja eher Audiophil bei seinen LS, ich denke da bei ihrem Kopfhörer auch. Also eher neutral als Basswumme.

Audio-Technica ATH-A1000Z gibt es auch noch. Kannst ja generell mal nach Audio Technica Hörern schauen.

Edit: oder den Audio-Technica ATH-A2000Z. Kostet knapp über 500€ bei Amazon.

Kopfhörer sind wie Schuhe, Sie müssen dir passen.
Es bringt nichts, wenn dir 138 Leute sagen, kauf dir ein Beyer oder Sennheiser xyz.

Als ewiger "Bastler" kann ich nur anraten, welche zu kaufen, wo man auch Polster wechseln kann.
Das hat schon zu oft zum gewünschten Erfolg geführt....

hascherpur (Beitrag #5) schrieb:

Gibt es sonst noch gute Alternativen?

Gut auflösen für die Preisklasse tut und recht genügsam hinsichtlich der Quelle ist der MSR7 von AudioTechnica. Muscheln sind so drehbar, dass er flach verstaut werden kann, aber nicht zusammenfaltbar.

Allerdings neigt er meines Erachtens bei manchen Instrumenten wie Trompeten, Piano oder auch den höher gestimmten Streichern bisweilen zu Verfärbungen, die nicht jedem gefallen müssen. Hängt aber auch von der jeweiliegn Aufnahme ab. Also vor dem Kauf unbedingt mit Musik mit diesen Instrumenten, die man gut kennt, probehören.

Den MSR7 würde ich auch empfehlen. Tragekomfort gut, akustische Isolation in beide Richtungen gut, Packmaß gut, braucht keinen Verstärker. Leichte Bassanhebung, ansonsten klanglich recht neutral. Die Ausführung in Braun/Silber mit roten Akzenten macht optisch was her.

Der MSR7 hatte mir zu wenig Bass, gefiel mir gar nicht. Zu viele Mitten und Höhen und unten herum spielt er mau.

a_halodri (Beitrag #11) schrieb:

Der MSR7 hatte mir zu wenig Bass, gefiel mir gar nicht. Zu viele Mitten und Höhen und unten herum spielt er mau.

Für Dich war der Vorschlag ja auch nicht gedacht. Neutral wie vom TO gewünscht ist er schon - denn hätte er mehr Bass, wäre er nicht mehr neutral.

Was man als neutral empfindet, hängt immer vom Gehör ab. Manche Menschen (gerade Männer ab einem gewisse Alter) können hohe Frequenzen nicht mehr so gut wahrnehmen, weshalb ein KH mit ner Anhebung dort für die neutral klingt. Wieder andere (oft eher Frauen ab nem gewissen Alter) können tiefe Frequenzen nicht mehr so gut wahrnehmen usw....

Wenn ein KH also laut Messungen eine Anhebung hat, kann der für dich trotzdem neutral klingen. Ich kenne auch keinen KH, bei dem der Frequenzgang wie mit dem Lineal gezogen aussieht.

Die von dir genannten KH sind halt die typischen, portablen. Die haben fast immer einen eher angedickten, "modernen" Klang.

Der hier vorgeschlagene Audio Technica ATH MSR7 ist für mich zum Beispiel alles, nur nicht neutral. Ich hab den und ich mag den, aber die unteren Höhen sind schon brutalst angehoben. Das ist schon eine sehr scharfe Sense. Der Bass ist bei dem aber auch sehr kräftig, es ist mir unbegreiflich wie man auf die Idee kommt, der würde da "dünn" spielen. Der hat einen wirklich kräftigen, autoritäten Bass... nur ist eben der Oberbass nicht so angehoben, der Kopfhörer klingt nicht warm.

Als zweiten Kopfhörer habe ich einen Audioquest Nightowl. Für MICH einer, wenn nicht der, beste Kopfhörer der Welt (und ich hab auch schon nen Focal Utopia / Stellia, HD 800S, AKG K872, Beyerdynamic T5p und T1 und weiß ich was alles gehört). Der hat aber viel weniger Bass als der Audio Technica. Der klingt einfach null wie ein Kopfhörer. Der klingt eher, als wenn man vor einem Stereodreieck vor richtig guten Boxen sitzt. Ultra extendend, transparent, luftig und kontrolliert und mit einem qualitativ super gutem, aber quantitativ nicht so krassen Bass. Jener wird allerdings mehr, wenn man ihn mit den beigtelegten Lederpads betreibt, allerdings verliert er dann auch dieses magische und einzigartige, dass er so ultra extended und null nach Kopfhörer klingt. Zudem ist der ultra kontrolliert... die Kontrolle ist bei dem z.B. an meinem Fiio X5 besser als bei einem 4k Utopia an einem stationären Setup (Shiit Röhrenverstärker und Yggdrasil).

Ein AKG K872 ist für mich klanglich wie ne Blechdose in gut. Der klingt auch sehr transparent, aber auch ziemlich metallisch und steril, jedoch ist er der Meinung vieler nach vermutlich mit einer der neutralsten Kopfhörer. Allerdings wird es da mit den 500€ sehr eng.

Der Focal Listen Professional ist für meine Ohren jedoch ein KH, den ich als wirklich richtig neutral bezeichnen würde. Weder Höhen, Bässe noch Mitten empfinde ich als hervorstechend. Die Mitten sind bei dem für einen KH in der Preisklasse bemerkenswert schön. Für mich klingt er aber auch ein wenig wie eingeschlafene Füße - vermutlich gerade weil für meine Ohren nix angehoben ist und er auch doch noch wie ein Kopfhörer klingt.

Ich würde mir an deiner Stelle also zuerst mal den Focal anhören. Für den Preis auch wirklich ein sehr, sehr guter Kopfhörer.

Das hängt auch von weiteren Faktoren ab HRTF, Resonanzen etc. nicht nur altersbedingtem Abfall in gewissen Frequenzbereichen. Jeder scheint mit Kopfhörer anders zu hören, auch im gleichen Alter. Gerade im Hochtonbereich gibt es die verschiedensten Aussagen. Hier mal ein Thread dazu.

Ich habe den MSR7 nie gehört aber lt. Messwerten sieht der schon relativ - "old-school" neutral aus (ähnlich HD600, K701, DT880). Bis auf eine leichte Anhebung in den Mitten 1-2kHz und dem fehlenden Tiefbassabfall scheint er ähnlich dem HD600 abgestimmt zu sein, den der TE ja auch hat. Der Nightowl misst sich deutlich anders, recht warm/bassig und hat im unteren Hochtonbereich eine stärkere Absenkung (4-6kHz) evtl bist du da ein wenig empfindlich... Geht eher leicht Richtung "modernes" oder "anderes" neutral wie der HP50 (Stichwort Harman)

Messwerte: HD600 MSR7 K701 DT880 Nightowl HP50

scorp86 (Beitrag #13) schrieb:

Der hier vorgeschlagene Audio Technica ATH MSR7 ist für mich zum Beispiel alles, nur nicht neutral. Ich hab den und ich mag den, aber die unteren Höhen sind schon brutalst angehoben. Das ist schon eine sehr scharfe Sense. Der Bass ist bei dem aber auch sehr kräftig, es ist mir unbegreiflich wie man auf die Idee kommt, der würde da "dünn" spielen. Der hat einen wirklich kräftigen, autoritäten Bass... nur ist eben der Oberbass nicht so angehoben, der Kopfhörer klingt nicht warm.

Beim Bass stimme ich Dir zu, der ist präsenter als von vielen anderen "neutralen" KH gewohnt, dabei aber nicht aufgedickt. Da hat AT wohl diesbezüglich die Vorteile der geschlossenen Bauweise ausgereizt.

Bei den Höhen kommt es wohl drauf an, ob man als Alternatve eher Deinen Nightowl oder einen Beyerdynamic gewohnt ist wie ich. Denn wenn ich direkt nach dem DT1990 zB den MSR7 aufsetze, dann denke ich immer zuerst, da ist was kaputt, am AT weil die Höhen fehlen. So ein Gehör ist offenbar auch in Grenzen anpassungsfähig und -bereit.

Insgesamt aber ist der MSR7 schon neutral, denn nach Deiner Beschreibung müsste er eine Badewanne sein. Und das ist er definitv nicht.

Ich denke der AT hat genauso einen "Audio Technica - Peak" wie ein Beyer den Beyerpeak. Bei den Beyerdynamic ist der Peak nur noch weiter oben. Das ist es ja: Der AT klingt für mich, als wäre er überall angehoben. Ein Beyerpeak ist für mich, je nach Model, wie ein Messer im Kopf. Die Höhen des Nightowl sind da doch deutlich geschmeidiger als jene der beiden genannten, Kopfhörer - so für mich. Aber was jemand dann am Ende als neutral empfindet, kann man so glaube ich wirklich nur bedingt vorhersehen... da helfen eben auch Messwerte und Frequenzgänge kaum.

Also ja, es liegt bestimmt auch daran, was man gewohnt ist und wie ich zuvor schon erwähnte, wie man hört.

Ich habe meinen Geschmack da aber auch ziemlich verändert. Ich hatte lange nur irgendwelche Ohrstöpsel für 5€ aus dem Media Markt. Dann irgendwann einen AKG K518 DJ, der für mich damals schon sauteuer war und grandios klang (heute würde ich ihn sicher gar nicht toll finden). Der ging kaputt, dann hatte ich irgend einen Philipps Bluetooth Kopfhörer, anschließend einen von Harman & Kardon. Der war mir irgendwann zu mumpfig, warm und zu wenig auflösend... dann bin ich nach langer Suche zu dem MSR7 gekommen. Bei dem waren mir dann irgendwann die Höhen wieder etwas too much und mir hat eben immer noch Plastizität und Kontrolle gefehlt. Trotzdem habe ich ewig nix gefunden, was mir besser gefiel - auch unter den Referenzhörern. Bis ich irgendwann den Nightowl auf den Ohren hatte. Nun mag ich den, der wohl der totale Gegenentwurf zu beispielsweise einem AKG K518 DJ ist.

Zumindest spricht das ja dafür, dass zumindest ich nicht vordergründig aus Gewohnheit eine Signatur mag.

Und nein, der MSR 7 ist keine Badewanne. Viele Studiokopfhörer haben aber eine ähnliche Charakteristik. Die schaffen es ja oft auch trotz des deutlichen Hochtons und knackiger Bässe die Mitten nicht vernachlässigen zu lassen, so klingt es zumindest in meinen Ohen. Ein HD 600 ist für mich auch wieder völlig anders. Der Audio Technica klingt viel schärfer und "spitzer", aber auch dynamischer und emotionaler.

Aber ob nun neutral oder nicht... der Audio Technica ist in jedem Fall ein ziemlich cooler Kopfhörer zu einem noch überschaubarem Budget. Einer der wenigen KH, welche ich auch rückblickend nach dem Kauf eines neuen immer noch gut finde.

Der Focal Listen Professional klingt für mich eben wirklich, als wäre da nix angehoben oder abgesenkt. Dafür ist der dann aber für mich genauso auch ein Stück langweilig. Ich bin, bevor ich den Nightowl gefunden habe, hier einige Zeit mit dem rumgelaufen und fragte mich, ob ich den Sound lieben lernen kann, weil der Focal sehr vieles gut macht, zum Beispiel wie erwähnt die Mitten, ohne das er irgendwo nach deutlichen Absenkungen oder Anhebungen klingt. Eine Signatur die glaube ich auch nach Stunden nicht nervt. Jedoch fand ich ihn am Ende dann doch immer zu...unemotional. Da hat mir Dynamik gefehlt. Für meine Ohren ist der aber wie erwähnt wirklich neutral.

Ich würde einen Sennheiser HD25 nehmen plus die Sennheiser Velour Pads dazu. HD25/HD650/HD650 passen von der Tonalität her sehr gut zusammen und man kann leicht zwischen ihnen wechseln. dt1770 und HD600 ist wie Pfefferminzbonbon und Rotwein.
HD25 ist super für Jazz. An mobile geschlossene, die mit Klassik wirklich gut klingen, glaube ich nicht.
Ein Momentum ist auch gut aber ich würde trotzdem den HD25 bevorzugen.

entertain_me (Beitrag #17) schrieb:

An mobile geschlossene, die mit Klassik wirklich gut klingen, glaube ich nicht.

Oh, ich finde der Focal Listen Professional schafft das hervorragend. Ist halt nicht als portabler Handy KH konzipiert, aber er ist ja sehr klein und unterwegs durchaus gut nutzbar. Gerade bei Klassik könnte seine Abstimmung wie die Faust aufs Auge passen. Den Sennheiser habe ich hingegen noch nicht gehört. Würde mich wundern, wenn der als DJ Kopfhörer keine Bassanhebung hat, aber er soll ja laut vielen Stimmen wirklich gut klingen.

Der Focal Listen ist an mir vorbeigegangen. ist aber sicher auch eine Option.
Der HD25 hat eine gute Bassbetonung, aber etwas Bass schadet meist nicht. Die Mischung aus Nachhaltigkeit, Stabilität, Abstimmung und Preis macht ihn attraktiv. Richtig gut klingt er in etwas lauterer Umgebung, Bahn oder Flugzeug. Sennheiser hat auch das Problem, das geschlossene mit einseitiger Kabelführung zu Kanalungleichheiten im Bass neigen, gut gelöst.
Ich finde meinen Amperior mit den Velourpads sogar sehr bequem.