In-Ear Passform: von der Stange vs. maßgefertigt

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Fux123
Stammgast
#1 erstellt: 05. Mrz 2016, 17:26
Hallo zusammen,

ich überlege mir neue In-Ears zu kaufen. Wie wichtig mir eine gute Geräuschisolation ist habe ich neulich während verschiedener Flüge wieder einmal festgestellt - deshalb die Frage: wie groß ist der Unterschied zwischen guten In-Ears "von der Stange" (z.B. Shure SE 425, SE 535) im Vergleich zu maßgefertigten Produkten (dazu z.B. dieser Bericht: Testbericht)?

Im Moment verwende ich die Audeo PFE 112 am Fiio X3 (2. Generation) und bin klanglich recht zufrieden damit. Leider hat der Hörer den Nachteil, dass der Tieftonbereich relativ blass wirkt, sobald die Hörer nicht perfekt im Ohr sitzen, was aber unterwegs infolge von Bewegungen usw. immer wieder vorkommt. Und bei lauten Umgebungsgeräuschen - wie beispielsweise in älteren Flugzeugtypen - ist der Musikgenuss schon erheblich beeinträchtigt.
Aktives Noise Cancelling (Bose) finde ich nicht so interessant, einerseits wegen des zusätzlichen Akkus, andererseits wegen des mehr oder weniger ausgeprägten Hintergrundrauschens, über das zu lesen ist. Außerdem bezweifle ich, dass die klanglichen Qualitäten an die o.g. In-Ears heranreicht. Weitere Möglichkeiten wie On-Ears oder Over-Ears kommen für mich ebenfalls nicht in Frage.

Wer kann aus eigener Erfahrung berichten?

Grüße
Fux
Exploding_Head
Inventar
#2 erstellt: 05. Mrz 2016, 17:43
Die bezüglich Isolation besten "von der Stange" sind mE die StageDiver-Modelle von InEar (auch und gerade im Vergleich mit Shure und Westone)... ich hatte zwar noch nie einen Custom, kann mir aber nicht vorstellen, dass da noch signifikant mehr geht als bei den SDn. Da kommt nämlich fast nix durch.
123sheep
Stammgast
#3 erstellt: 05. Mrz 2016, 18:00
Ich glaube hier kann man keine Pauschalantwort geben, am besten ist es wohl einfach diese In-Ears auszuprobieren. Es kann natürlich sein, dass dir Westone, StageDiver und Shure In-Ears (Oder andere Universals) so gut sitzen wie Customs, aber es kommt eben auf deine Lascher an und hier hilft einfach ausprobieren. Bei StageDiver ist das ja problemlos möglich indem man sich die mal zukommen lässt. Customs lassen sich eben nicht wiederverkaufen, das sollte man schon beachten.


[Beitrag von 123sheep am 05. Mrz 2016, 18:01 bearbeitet]
#Yoda#
Stammgast
#4 erstellt: 05. Mrz 2016, 18:33
Es gäbe noch eine weitere Option dazwischen, individuell angepasste Tips für standard IEMs. hier und hier
Überlege ich mir auch für meine ansonsten grandiosen Cardas A8, da ich mit den beiliegenden 4 verschiedenen Tips bisher nicht wirklich glücklich bin.
Tob8i
Inventar
#5 erstellt: 05. Mrz 2016, 19:03
Mit Otoplastiken gibt es hier im Forum schon einige negative Erfahrungen. Durch die Otoplastik können so einige Parameter verändert werden, z.B. die Postion im Ohr oder die Größe und Länge des Schallkanals. Daher kann sich auch der Klang verschlechtern. Normalerweise sollte man davon ausgehen, dass sich die In-Ear Hersteller etwas dabei denken, wenn sie ihren Modellen bestimmte Aufsätze mit definierten Innendurchmessern beilegen.

Und um noch mal zur Ausgangsfrage zurück zu kommen. Gerade im Flugzeug können selbst Customs nicht alle Geräusche unterdrücken. Habe schon verschiedene IEars im Flugzeug benutzt. Auch sonst würde ich mich den anderen Antworten anschließen. Wenn universelle In-Ears richtig sitzen, ist der Unterschied zu Customs gar nicht so groß. Ich benutze im Alltag sogar inzwischen wieder lieber universelle In-Ears, weil gerade die Handhabung unterwegs für mich praktischer ist.
Fux123
Stammgast
#6 erstellt: 05. Mrz 2016, 21:57
Danke für eure schnellen Rückmeldungen und die guten Hinweise. Ich werde mir die Sache noch mal durch den Kopf gehen lassen. Eventuell ist es sinnvoller das Geld für Customs lieber in höherwertige Universals zu stecken. Von StageDiver habe ich schon gelesen, muss ich mal näher anschauen. Wenn es dort anscheinend eine Rückgabemöglichkeit gibt wäre das schon interessant.

Schönen Abend noch
Fux
Fux123
Stammgast
#7 erstellt: 02. Apr 2016, 10:45
Hallo,

kurz vor Ostern habe ich die Stagediver 2 bekommen und konnte seitdem testen. Der erste Eindruck nach dem Anschließen an meinen Fiio: deutlich lauter als die Audeo, was einerseits dem höheren Wirkungsgrad, andererseits der besseren Abschirmung geschuldet ist. Also konnt ich die Lautstärke erst mal von 60 auf 40 herunterregeln. Auch das Klangbild ist erwartungsgemäß anders - insgesamt körperhafter, viel mehr Druck bei den Bässen. Insgesamt klingen sie ausgewogen, die Bässe sind nicht überbetont, was mir wichtig ist. Im Hochtonbereich wirken sie im Vergleich zu den Audeo leicht zurückgenommen, die Brillanz ist z.B. bei klassischer Musik nicht so ausgeprägt. Im Alltagsgebrauch, z.B. in einer städtischen Umgebung, macht sich die gute Geräuschisolation bezahlt. Laute Fahrzeuge nehme ich wahr, bei leisen ist das nicht der Fall (Vorsicht - Unfallgefahr!). Insgesamt sind meine Erwartungen erfüllt und ich werde die Stagediver behalten.

Grüße
Fux
Exploding_Head
Inventar
#8 erstellt: 02. Apr 2016, 13:32
Fein; danke für die Rückmeldung.
Ich hatte mir fast schon gedacht, dass die SD eigentlich ausreichen müssten hinsichtlich Isolation.
Fux123
Stammgast
#9 erstellt: 11. Jun 2016, 09:45
Hier noch ein Nachtrag zur Kombination Fiio X3 + StageDiver 2. Was ich klanglich vermisst habe waren die Höhen. Vor allem bei klassischer Musik hat mich das gestört. Zunächst habe ich versucht, das mit Hilfe des Equalizers zu verbessern. Einfacher und besser ist es, die Einstellung von "Gain" auf "High" zu andern, was je nach verwendetem Kopfhörer sinnvoll sein kann. Beim StageDiver definitiv die bessere Wahl!

Grüße
Fux
Tob8i
Inventar
#10 erstellt: 11. Jun 2016, 11:15
Kann man so nicht sagen. Die Gain Einstellung ist ja für die Verstärkerleistung da. Wenn auf einer Gain Stufe die Höhen gedämpft wären, könnte man das messen und das habe ich bisher nicht in den Messergebnissen gesehen.

Von daher würde ich eher auf einen psychoakustischen Effekt tippen, weil die Lautstärke höher ist. Höhere Lautstärke wird oft mit mehr Dynamik und Transparenz in Verbindung gebracht.
Fux123
Stammgast
#11 erstellt: 13. Jun 2016, 19:38
Theoretisch sollte das mit der Gain Einstellung so sein wie von dir beschrieben. Ich habe nochmals getestet und die leichte Zunahme der Lautstärke bei Gain = High zurückgestellt. Der Eindruck einer Klangverbesserung blieb bestehen. Ein Vergleich mit anderen Geräten (iPod, Smart Phone) hat gezeigt, dass hier der Klang stimmig ist (Klangcharakteristik von Violinen etc.), obwohl diese Geräte einen weniger potenten Verstärker als der Fiio haben.

Klar kann man psychoakustische Effekte nie ausschließen - die menschliche Wahrnehmung ist nun mal kein Messinstrument - aber den beschriebenen Unterschied erklärt es meiner Ansicht nach nicht.

Wie dem auch sei, mir ist wichtig dass das Ergebnis stimmt und das Musikhören so einfach mehr Spaß macht.
Dieselrocker
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 13. Jun 2016, 20:46

Fux123 (Beitrag #11) schrieb:
Wie dem auch sei, mir ist wichtig dass das Ergebnis stimmt und das Musikhören so einfach mehr Spaß macht.

Dann sei froh, dass du den UE900 (mit roten Dämpfern) nicht gehört hast. Der hat richtig genialen Hochton und dennoch Power im Bass.
Exploding_Head
Inventar
#13 erstellt: 13. Jun 2016, 21:21

Tob8i (Beitrag #10) schrieb:
Die Gain Einstellung ist ja für die Verstärkerleistung da. Wenn auf einer Gain Stufe die Höhen gedämpft wären, könnte man das messen und das habe ich bisher nicht in den Messergebnissen gesehen.

Bei meinem DX50 habe ich (Lautstärke zumindest nach Gehör angepasst) auch den Eindruck, dass der SD2 bei Gain high etwas brillanteren Hochton liefert. Bin kein Techniker, aber kann es nicht sein, dass sich der gain auch auf die Ausgangsimpedanz geringfügig auswirken kann, was ja beim SD2 zB schnell einen Effekt zeigen würde?


Dieselrocker (Beitrag #12) schrieb:

Dann sei froh, dass du den UE900 (mit roten Dämpfern) nicht gehört hast. Der hat richtig genialen Hochton und dennoch Power im Bass.

Im Vergleich SD2 und UE900 (auch rot im Schallkanal) finde ich den UE900 eher fad; langweilt mich irgendwie, das Teil, obwohl er mir tonal gefällt und sehr gut auflöst. Wirkt auf mich oft sehr spassbefreit - das hab ich beim SD2 so nicht.

Ausserdem gings hier im Thread ja hauptsächlich um die Isolation, und die ist beim SD2 mE deutlich besser als beim UE900.


[Beitrag von Exploding_Head am 13. Jun 2016, 21:32 bearbeitet]
Dieselrocker
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 13. Jun 2016, 21:48

Exploding_Head (Beitrag #13) schrieb:
Im Vergleich SD2 und UE900 (auch rot im Schallkanal) finde ich den UE900 eher fad; langweilt mich irgendwie, das Teil, obwohl er mir tonal gefällt und sehr gut auflöst. Wirkt auf mich oft sehr spassbefreit - das hab ich beim SD2 so nicht.

Ausserdem gings hier im Thread ja hauptsächlich um die Isolation, und die ist beim SD2 mE deutlich besser als beim UE900.

Der UE hat eben eine breitere und flachere Bühne und nicht den "etwas aufdringlichen" Mittelton des SD2. Den kraftvolleren Bass liefert aber der UE.
Als Nachfolger für den Audeo eignet sich der UE900 aus meiner Sicht doch eher. Und die Isolation ist nicht viel schlechter als bei den SD Modellen.
Nichts desto trotz, Hauptsache der TE ist mit seinem neuen Inear zufrieden.
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