Beyerdynamic vs Sennheiser

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MasterKenobi
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 11. Jun 2015, 11:12
Nachdem nun doch ein Sennheiser bei mir in die engere Wahl gekommen ist (Sennheisser HD 700) und der schon sehr dem entspricht, was ich suchte (Auflösung, Räumlichkeit, Detailreichtum und Ortung), blende ich auch erstmal die Vorurteile gegenüber Sennheiser aus (nur kurze Haltbarkeit diverser Bauteile angeblich) und nehme ihn ganz oben mit auf die Kaufliste.

Doch werde ich auch noch einige Beyerdynamics in der selben Preisklasse wie der HD 700 anhören gehen.

Nun wollte ich euch mal generell Fragen, welcher von diesen beiden deutschen Herstellern eigentlich überhaupt so der bessere ist? - was Erfahrung, Fertigung und Know How, Haltbarkeit und Verarbeitung angeht: Beyerdynamic oder Sennheiser??


Dann noch eine kurze Frage, da ich für meinen neuen Kopfhörer einen richtigen KH Verstärker mit einplane und ihn nicht so wie meinen AKG 712 pro über einen Denon PMA 710 laufen lassen will.

Sollte der KH Verstärker generell mehr Ohm haben als der KH selbst oder eh weniger??

Also zb, der HD700 ist ein 150 OHM Kopfhörer, sollte also der AMP mehr oder weniger OHM haben, um die beste Performance mit dem KH abzuliefern??

Vielen Danke erstmal

ps. Warum überhaupt mein AKG 712 gehen muss: zu warm für mich, zu viel Bass und zu wenig Ortung und Auflösung. Hat fast nur Bass und Mitten. Klingt bei manchen Sachen, fast wie Klangbrei mit viel Bass nur. Und er verzerrt sogar bei manchen CDs (nur bei einigen) im Bass sehr stark und das sogar in Flüsterlautstärke, was eine Übersteuerung der anderen Geräte eigentlich ausschließt.


[Beitrag von MasterKenobi am 11. Jun 2015, 11:19 bearbeitet]
liesbeth
Inventar
#2 erstellt: 11. Jun 2015, 11:17
Deine erste Frage lässt sich imo nicht beantworten. Ob Sennheiser oder Beryerdynamic die bessere Wahl ist, entscheidet sich allein nach persönlichen Anforderungen und Vorlieben.
Zu deiner 2. Frage ein KHV sollte einen möglichst niedrigen Ausgangswiderstand haben, wie niedrig genau kommt auf den Hörer an...
MasterKenobi
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 11. Jun 2015, 11:21
ich finde meine Fragen lassen sich von Kennern gut beantworten, da ich das reine subjektive, den Klang und die Vorlieben anderer, außen vor gelassen habe.

zu dem anderen: Also sollte der KH Verstärker, falls es der HD 700 wird, also deutlich unter 150 OHM liegen??


[Beitrag von MasterKenobi am 11. Jun 2015, 11:23 bearbeitet]
spawnsen
Inventar
#4 erstellt: 11. Jun 2015, 11:23
Meiner Meinung nach gehören beide Kopfhörerhersteller im Vergleich mit der übrigen Konkurrenz aus dem In- und Ausland zu den besseren in Sachen Verarbeitung und Qualität, wenngleich beide natürlich auch ihre Ausfälle haben. Gut möglich, dass Beyerdynamic insgesamt hoch einen Ticken mehr "Langlebigkeit" für's Geld bietet; die Gleichteilestrategie, ein wesentlicher Eckpfeiler bei Beyer, hat hier gewisse Vorzüge. Für Beyer spricht darüber hinaus die Ersatzteilpolitik sowie deren Preise, als auch die längere Garantie (5 Jahre statt 2 Jahren, zumindest bei den höherpreisigen Kopfhörern). Letztlich ist es aber auch eine Frage des Geschmacks: viele mögen die Plastikverkleidung der Sennis nicht; unter Umständen mag sie aber robuster sein als so manche Metallbügelaufhängung.

Der Kopfhörerverstärker hat im Idenfall eine Ausgangsimpedanz nahe Null (1-2 Ohm oder sogar noch weniger, z. B. für In-Ears). Für deinen HD 700 ist es wahrscheinlich aber nicht unbedingt essenziell.

In jedem Fall viel Spaß mit deinem Sennheiser.


[Beitrag von spawnsen am 11. Jun 2015, 11:25 bearbeitet]
MasterKenobi
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 11. Jun 2015, 11:27
Noch ist der HD 700 nicht gekauft, möchte wie gesagt noch welche von Beyer in der selben Preislage hören. Dann wird entschieden. Aber ein Hersteller von den beiden, wird es denke ich schon werden.

Immerhin kommt einer davon sogar aus meiner Stadt.
kopflastig
Inventar
#6 erstellt: 11. Jun 2015, 11:37

Kingsgard (Beitrag #1) schrieb:
Nun wollte ich euch mal generell Fragen, welcher von diesen beiden deutschen Herstellern eigentlich überhaupt so der bessere ist?

So wie die Frage, ob Bier A oder B das bessere ist, ist die Frage "Beyerdynamic oder Sennheiser?" eine reine Geschmacksfrage.
Beide sind renommiert, beide bauen tolle Kopfhörer, beide bieten für die preislich weiter oben angesiedelten Modelle Ersatzteile aller Art an. Was in letzerem Fall allerdings klar für Beyerdynamic spricht, ist die Preisgestaltung der Ersatzteile.


Warum überhaupt mein AKG 712 gehen muss: zu warm für mich, zu viel Bass und zu wenig Ortung und Auflösung. Hat fast nur Bass und Mitten.
Wenn ich das so lese, frage ich mich, ob du den HD700 schon einmal gehört hast. Ich hab's nicht, denn/aber was ich so an Einschätzungen über ihn lesen konnte, ist er in Sachen Tiefton alles andere als ein Kind von Traurigkeit.
MasterKenobi
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 11. Jun 2015, 12:15
Habe in im Media Markt gehört. Für mein Empfinden war der Bass sehr gut und druckvoll beim HD 700, jedoch weniger als beim AKG 712, der einen riesen Bassbuckel haben muss für mein Empfinden und sehr kräftige Mitten. Das wars aber auch schon. Dadurch ist sowas wie Ortung, Räumlichkeit und Details kaum gegeben. Kann bis heute nicht glauben, dass alte AKGs so eine tolle Bühne und Auflösung haben sollen, wenn ich mir den 712 wieder über die Ohren hänge. Da haben sogar meine alten Magnat quantum 803 Lautsprecher mehr Details offenbart, was eigentlich über Kopfhörer ehr gegeben sein müsste.

Aber auf jeden Fall klang der hd 700 viel klarer, differenzierter und räumlicher. Höhen hatte er endlich, welche der 712 leider so gut wie keine hat.

Wollte auch noch den Beyerdynamic T 90 testen, doch muss ich das wo anders machen, da dieser Media Markt ihn nicht da hatte. Der T 90 soll auch in meine bevorzugte klangliche Richtung gehen. Denke am Ende wird es ein Kopf an Kopf Rennen mit dem HD 700 oder Beyer T 90.

Leider hat mein richtiger Hifihändler weder Beyer noch Sennheisser da, sondern nur ausländische Marken, die im 4 stelligen Bereich erst los gehen. Darum müssen die Märkte herhalten, die auch mal gute Sachen da haben.


[Beitrag von MasterKenobi am 11. Jun 2015, 12:20 bearbeitet]
Mickey_Mouse
Inventar
#8 erstellt: 11. Jun 2015, 12:20
das sind viele Dinge auf einmal...

Ich hatte hier AKG K712pro, Beyerdynamic T90 und Sennheiser HD700 zum direkten Vergleich hier und habe die ausgiebig getestet.

den AKG K712pro hatte ich aber nie an einem AVR mit Spannungsteiler Ausgang angeschlossen. Ich kann aber sagen, dass der K701 bei mir am AVR absolut gar nicht richtig funktioniert und erst an einem "richtigen" KH-Ausgang zur vollen Form aufläuft.

der HD700 hat definitiv einen deutlich übertriebeneren Bass als der 712! Für meinen Geschmack viel zu übertrieben und auch etwas unsauber, mich würde der auf Dauer stören.

Der T90 ist wegen Schmerzen aufgrund des dramatisch übertriebenen Hochton sofort aus dem Rennen gefallen, aber das hatten wir schon. Dazu ist er mit recht großem Abstand der unbequemste Hörer für meinen Kopf (Hut/Helmgröße 63). Der extrem schmale Bügel liegt nur an zwei Stellen seitlich und nicht über den ganzen Bereich auf und fängt dort schnell an zu drücken. Die Muscheln sind etwas klein, so dass irgend ein Teil des Ohres immer irgendwo anstößt (stört halt). Dazu sind die Polster so komisch "gummiert" und mit einer Lesebrille (die ich leider meist brauche) kommt es zu fürchterlichen Quietschen, das bei den anderen Velours Polstern nicht oder bei weitem nicht so schlimm ist.

Zur Verarbeitung kann ich nur sagen, ich bin mit dem HD800 extrem zufrieden und auch der HD700 hat "schon" einen guten Eindruck gemacht.
Beim T1 habe ich zwei Stück wieder zurück geschickt, weil ich von einem Defekt der Größenverstellung ausgegangen war. Der dritte ist genauso und auch der T90 hatte das Problem, aber ich hatte keine Lust weiter zu tauschen, irgendwann muss man sich mit dem "Mist" abfinden. Die "Verriegelung" hält überhaupt nicht. Sie verstellt sich beim Aufsetzen und sogar beim Tragen auf dem Kopf.

Die Sennheiser sind da doch wesentlich besser gemacht aber am bequemsten sind für mich die AKG und da speziell der K701 MIT den Noppen, weil ich darunter weniger schwitze. Der AKG verteilt das (geringe) Gewicht auf 8 Noppen, während die Beyer wegen des ungünstig geformten Bügels (für meinen Kopf) halt nur an zwei Stellen richtig aufliegen, die kleiner als eine Noppe des K701 sind.
MasterKenobi
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 11. Jun 2015, 12:50
wow, also so, wie du den hd 700 beschreibst, empfinde ich meinen akg 712.

Der hat richtig viel Bass und verzerrt dort sogar schon bei einigen Cds, selbst in ganz geringer Lautstärke. das betone ich gerne nochmal, weil einige mir dann immer damit kommen, der bräuchte einen richtigen KH Verstärker. Ich denke der akg 712 mit 62 ohm passt schon ganz gut zu dem Kopfhörerausgang eines reinen Stereo Denon Verstärkers. Passt, wenn mir denn gefallen würde klanglich.

Der HD 700 hatte weniger Bass, klang nicht so dick und breiig, aber luftiger und sauberer. Für meine Ohren.

Mmmh, nun hast bei mir etwas bedenken bzgl. beyerdynamics ausgelöst, auch wenn sich das Hand Made in Germany bei denen gut liest. der hd 700 kommt zb aus irland. war der besser verarbeitet als der t90?


[Beitrag von MasterKenobi am 11. Jun 2015, 12:51 bearbeitet]
kopflastig
Inventar
#10 erstellt: 11. Jun 2015, 13:16
Lass dich doch nicht irre machen. Was dem einen gefällt, passt dem anderen nicht. Was den einen stört, juckt den anderen nicht.

Die Größenverstellung der Beyerdynamic-Modelle ist allerdings tatsächlich legendär. Sowohl bei den Modellen der DT- als auch bei denen der T-Reihe verstellt sie sich extrem leicht und gerne ohne zutun des Trägers - einfach so beim Abnehmen oder Aufsetzen.

Was den einen oder anderen bei den Beyerdynamic-Modellen ebenfalls stört, sind die Stanzgrate der Kopfhörergabeln. Das sieht nicht immer sauber aus, mich hat das allerdings nie gejuckt (auch beim T1 nicht).
Bei den Senneiser-Modellen wiederum kommen einige nicht mit der Lackierung klar (ich rede jetzt von den HD6xx-Modellen, da ich bislang weder den 700er noch den 800er kenne) oder empfinden sie als "billig" gegenüber den vielleicht haptisch wertiger wirkenden Beyerdynamic-Modellen.
Mickey_Mouse
Inventar
#11 erstellt: 11. Jun 2015, 13:20
wie gesagt, die "Längenverstellung" bei den Beyer Modellen (egal welches) ist aus aus meiner Sicht eine Art "Fehlkonstruktion".
Es gibt eben keine saubere Rasterung und als "Anzeige" gibt es winzige Punkte die man abzählen muss. Man kann beim Verstellen weder eine Raste wirklich fühlen geschweige denn hören wie sie einrastet (nicht wie bei den Sennheiser, bei denen jede Raste mit einem Klack einrastet, den man spürt und hört).
Dazu ist der Bügel zwar aus Edelstahl, aber selbst beim T1 ein scharfkantiger, billiger Laser-Cut, der nichtmal ordentlich entgratet wurde.

Mich stört das alles jetzt nicht so sehr, in erster Linie geht es mir um den Klang!
Mein erster KH hat 20 Jahre gehalten, bis er wirklich "zerbröselt" ist (wenn sich Polster und das Schutzfliess auflösen, dann traue ich auch den Membranen usw. nicht mehr). Der K701 hat 10 Jahre absolut ohne das kleinste Problem durchgehalten.
Es fällt halt nur auf, dass die Beyer da "im Großen" etwas mehr auf Show machen und es im Detail dann aber nicht wirklich drauf haben und eine Verarbeitungsqualität zeigen, die zumindest beim Preis eines T1 nicht wirklich angemessen ist. Wie es deutlich besser geht zeigt ja Sennheiser mit dem exzellent gemachten HD800.
Klar beim HD700 müssen leichte Abstriche gemacht werden. Da ist dann mal Plastik, wo beim HD800 ein aus dem vollen gefrästes Stück Alu ist. Ich hatte aber zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, dass der in irgendeiner Form "klapprig" sei, genauso wie bei den AKG auch.

Achja: hast du den K712 mal an einem "richtigen" KHV ausprobiert? Wie gesagt, der K701 geht am AVR gar nicht...


[Beitrag von Mickey_Mouse am 11. Jun 2015, 13:21 bearbeitet]
littlered
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 11. Jun 2015, 13:48

Mickey_Mouse (Beitrag #11) schrieb:
...
Es gibt eben keine saubere Rasterung und als "Anzeige" gibt es winzige Punkte die man abzählen muss. ...


Die Rasterung ist bei Beyer doch nur ein Hilfsmittel, die Kopfhörer setzt man auf und zieht dann den Bügel über die Schieber so fest wie man will. Das geht stufenlos und dauert ca eine Sekunde. Ich muss da nicht zählen.
Ich finde die Beyerbügel eigentlich perfekt weil man sie nach Wunsch zurechtbiegen kann. Und Ersatzbügel kosten nur 6€. Meine dt Edition Kopfhörer habe alle etwas aufgebogene "pro" Bügel eingebaut.

Ersatzpolster incl der Schaumstoffscheiben für die dt Serie gibt es bei Beyer für 20€, die kann man alle paar Jahre mal austauschen.
Ich habe vier dts zu Hause und keine Probleme mit denen. Mit Sennheiser hatte ich bisher auch keine Probleme, was die Ersatzteilpolitik angeht schlägt Beyerdynamic Sennheiser auf jeden Fall um Längen. Die meisten Erstzteile gibt es im Onlineshop ab 15€ Portofrei. Was will man mehr,
Mickey_Mouse
Inventar
#13 erstellt: 11. Jun 2015, 14:22
das ist wahrscheinlich Ansicht- oder Gewöhnungssache!

a) wenn man es stufenlos machen will: dann bitte so wie bei den AKG, da funktioniert das perfekt, die "pendeln" sich ja regelrecht automatisch ein
b) Bügel "zurechtbiegen"??? Entweder man hat einen Bügel der passt (wie bei Sennheiser) oder man macht es mit einem flexiblen Kopfband wie bei AKG
c) Ohrmuscheln gibt es nachzukaufen, auch etwas größere in die meine Ohren "ganz" rein passen?

In jeder Beziehung wirken für mich die Beyer da wie: gewollt und nicht gekonnt, jedes Details können andere besser und sie haben sich zielsicher die schlechteste (vermutlich eher die billigste) der möglichen Lösungen gesucht. Wenn von vornherein keine Rasterung vorgesehen ist, warum deutet man die dann an? An einigen Stellen ist ja doch ein ganz leichter Widerstand zu spüren.
Und das Polster ist beim HD800 zweiteilig, jeweils 6x4cm groß und liegt wegen der Form und Aussparung in der Mitte sehr gut auf ohne zu drücken.
Beyer macht das durchgängig und nur 3cm breit, dafür ist der Bügel so "krumm", dass nur die äußeren Bereiche wirklich aufliegen und da ist der Druck dann halt recht stark.
Ich kann damit hören, kein Problem. Aber nach einer guten Stunde ist auch Schluss und man wird halt immer daran erinnert: du hast einen KH auf. Bei AKG und Sennheiser ist es mir schon vorgekommen, dass ich intensiv der Musik gelauscht habe und aufgestanden bin, ohne daran zu denken, dass da ja noch so ein Ding mit Kabel dran auf dem Kopf hängt. Das würde mir beim Beyer niemals passieren.
MasterKenobi
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 11. Jun 2015, 15:34
Also wie ein Kopfhörer aussieht, oder irgendwo unschöne Kanten sind - ist mir eigentlich ziemlich egal und sollte auch für jeden eigentlich nebensächlich sein, da man einen Kopfhörer auf dem Kopf hat und nicht wie Boxen ihn immer sieht.

Die Hauptsache ist nur, und das ist mir verdammt wichtig, erst Recht bei dem Geld - dass zwar gern alles unschön aussehen darf, jedoch halten muss und fest und stabil ist!!!

Was ich bissel komisch finde oder schade, ist, wir reden hier über Kopfhörer, die preislich so viel kosten, wie manche nicht mal für ihre echten Lautsprecher ausgegeben haben, und das ganze auch noch Hand made in Germany bzw made in Europe. Und wenn ich das alles zusammen tue, erwarte ich eigentlich ein Produkt, dass die nächsten Jahrzehnte gut übersteht.

Aber was ließt man dann oft: Lackprobleme bei dem, Einrastung des Bügels funktioniert nicht wirklich bei dem usw usw... Vielleicht bin ich altmodisch, aber bei dem Geld, solchen guten Herstellern und den Fertigungsstandorten der KH erwarte ich eigentlich, dass selbst die kleinste Schraube perfekt angebracht wurde. Sonst können sie sich dieses extra hervorgehobene Marketing MADE IN.... auch gleich sparen und man kann sich auch bei den Kopfhörern umsehen, die wie fast alle Produkte auf dieser Welt aus Fernost kommen.

Aber wahrscheinlich ist dieses Made in heutzutage eh nur noch Marketing und eine Rechtfertigung den Preis extra anzuheben.

Aber egal, am Ende ist sowieso der Klang das aller wichtigste und sollte im Vordergrund stehen.

Verzeiht mir meine direkten Worte.


[Beitrag von MasterKenobi am 11. Jun 2015, 15:39 bearbeitet]
littlered
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 11. Jun 2015, 15:41

Mickey_Mouse (Beitrag #13) schrieb:
....


Dafür, dass du so grosse Lauscher hast kann Beyer ja nix. Ein HD600 und HD650 haben auch einen ordentlichen Anpressdruck, der häufig beklagt wird. Da ist es doch sehr praktisch, wenn man bei Beyer selber Hand an den Bügel legen kann und die Feder ggf schnell und günstig austauschen kann.


man macht es mit einem flexiblen Kopfband wie bei AKG

Wenn man sich nicht weiter bewegt geht das gut, ansonsten rutscht der Kopfhörer meistens vom Kopf. Einen Beyer kann ich bequem auch mal bei der Hausarbeit tragen, mit dem AKG klappt das nicht. Ausserdem ist das AKG System mit dem Gummi zwar elegant, aber auch fragil. Den Gummi zu ersetzen ist definitiv auch kein Spass.

Ich finde die Kopfhörer (AKG 7xx, Beyer dt und Senni HD600+) alle ähnlich, was die Bequemlichkeit betrifft. Die Beyer Kopfhörer Punkten besonders weil sie so robust und praktisch sind.


[Beitrag von littlered am 11. Jun 2015, 15:44 bearbeitet]
spawnsen
Inventar
#16 erstellt: 11. Jun 2015, 16:03

Kingsgard (Beitrag #14) schrieb:

Was ich bissel komisch finde oder schade, ist, wir reden hier über Kopfhörer, die preislich so viel kosten, wie manche nicht mal für ihre echten Lautsprecher ausgegeben haben, und das ganze auch noch Hand made in Germany bzw made in Europe. Und wenn ich das alles zusammen tue, erwarte ich eigentlich ein Produkt, dass die nächsten Jahrzehnte gut übersteht.

Weil du der irrigen Annahme unterliegst, "Made in Germany" wäre eine Art "Qualitätssiegel"?

Richtig ist vielmehr:

Kingsgard (Beitrag #14) schrieb:

dieses extra hervorgehobene Marketing MADE IN.

...welches ja auch durchaus funktioniert.
Dayman
Inventar
#17 erstellt: 11. Jun 2015, 16:35
Auf jeden Fall habe ich den K712 zwar noch nicht in der Hand gehabt, aber die Modelle K701/Q701 -
und wenn du den als deutlich basslastiger empfindest als einen HD700 - kann ich das nicht verstehen.

Die AKG Modelle haben zwar nur 62 Ohm - dies sagt aber nichts aus über den Wirkungsgrad und die Notwendigkeit eines Kopfhörerverstärkers! Und wenn schon ein K701 erst an einem KHV wirklich aufblüht, dann wird das für den K712 wohl aller Voraussicht ebenfalls gelten. Probier doch einfach mal aus.

Hier mal ein Vergleich K712 und HD700:
graphCompare
MasterKenobi
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 11. Jun 2015, 17:16
Hallo Spawnsen: Na ja, überall, auch hier im Forum, wird man davon ja auch regelrecht angesteckt, Kaufe nur Made in Germany oder wenigstens Europe -du willst doch lange Freude an den Sachen haben. Und lass die Finger von Chinakrachern oder Made in Fernost, die halten nicht lange oder wurden nicht gut genug gefertigt.

Auch, wenn ich das ganze immer etwas mit Skepsis gelesen habe, dieses Made in Germany klebt von früher auch noch in mir irgendwie. Damals, als es wahrscheinlich wirklich noch ein Merkmal war, für Gutes und Wertiges. Damals gab es eigentlich nichts besseres als Made in Germany oder Japan. Beides stand für absolute Spitzenqualität und Endkontrolle.

Hallo Dayman: bitte den 712er nicht mehr mit den AKGs 701 oder keine Ahung vergleichen. der 712er hat eine ganz andere Abstimmung als frühere AKGs. Ging doch schon mit der Q Serie los, dieses mehr Bass.

Und 105 db bei 1mW Schalldruck beim 712er sollte ja wohl ausreichen. Selbst mit nem I Phone dürfte der klar kommen. Dann ja wohl erst Recht, an einem echten und reinen Stereo Vollverstärker.


[Beitrag von MasterKenobi am 11. Jun 2015, 17:24 bearbeitet]
catare
Stammgast
#19 erstellt: 11. Jun 2015, 20:36
Ich gebe mal meine subjektiven Eindrücke zum Thema wieder:
Generell würde ich sagen, und da stimme ich mit meinen Vorpostern überein, ist die Frage ob Sennheiser oder Beyer, nicht eindeutig zu beantworten.
Dennoch gibt es zweifellos einige Unterschiede, die ich auch anhand von ein paar Modellen die ich bereits bei mir hatte, darstellen möchte.

Ich fange mal mit der Abstimmung an, die für die beiden Firmen überwiegend typisch ist.
Bei Sennheiser sind viele Serienmodelle (ich gehe mal pauschal ab der HD5xx-Serie), allgemein betrachtet, recht neutral mit einer Tendenz zu leicht betonten Mitten & abgesenkten Höhen abgestimmt.
Wegen letzterem beiden werden sie häufig als eher "warm" wahrgenommen. Manche sprechen auch von einem Schleier, was über die Jahre wohl ein recht großes Diskussionsthema beim HD600 gewesen sein soll. Mit dieser "Tradition" gebrochen hat man erst mit dem HD700 & dem HD800. Ebenso gibt es, meines Wissens nach, keine geschlossenen Modelle in der HD-Serie.

Bei Beyer hingegen ist eines, fast, immer drin: der vielbesagte Beyerpeak, also eine mehr oder minder deutliche Spitze in den Höhen. Abgesehen von diesem tendiert die Abstimmung häufig zu einer (leichten) Badewanne hin. Während der DT770+990 eine deutliche Badewanne haben, ist diese beim DT880 & T1 schon deutlich gemildert. Beim Custom One Pro ist diese wohl sogar gar nicht vorhanden.
Darüber hinaus lässt sich bei den großen Tesla's (T70/T90/T1) der Beyerpeak in Messwerten durch eine schwankende THD nachweisen, welche vermutlich durch zu wenig Gehäusedämmung (also Tonreflexionen im Gehäuse) entsteht.

Als nächstes die Verarbeitung & Ersatzteilpolitik.
Sennheiser hat hier keinen allzu hohen Ruf. Bis in die absolute Luxusklasse (Orpheus) wird in der Grundkonstruktion viel auf, wenn auch nach eigenen Angaben hochwertigen, Kunststoff gesetzt. Dieser ist auch recht bruchsicher, was jedoch schon öfters vorkommt sind Lackplatzer. Darüber hinaus hat/hatte der HD600 ein Problem mit Wackelkontakt am Kabelstecker, weswegen viele das Kabel des HD650 präferieren. Die Grundkonstruktion hat sich über die Jahre eher geringfügig verändert. Der größte Unterschied stellt im oberen Preissegment, besonders beim HD800, die deutliche Vergrößerung der Muscheln dar. Der HD700+800 sind die ersten dynamischen Sennheisermodelle die mit Ringradiatortreibern (auch Kalottenlautsprecher genannt) arbeiten.

Während die Ersatzteilpreise bei den kleineren Modellen dem Standard entsprechen, wird es gerade beim HD800 geradezu finster.
Da schlägt schon das paar Ohrpolster mit satten 75€ zu Buche, während das Kabel schlappe 150€ kosten soll. Die Teilepolitik ist ebenfalls arg verbesserungsbedürftig. Weder findet man auf der hauseigenen Homepage Ersatzteile komfortabel & schnell, während andere ausschließlich über Drittanbieter zu beziehen sind.

Beyerdynamic setzt seit bestimmt Jahrzehnten auf das von spawnsen angesproche Gleichteileprinzip. Sämtliche Modelle sind weitestgehend identisch aufgebaut. Muschelgabeln sowie Kopfband sind standardmäßig aus Federstahl gefertigt. Der T1 ist sogar, bis auf die Muschelschalen, komplett aus Federstahl- & Alluminium gefertigt. Ein kleines Manko stellt lediglich das, bei allen Modellen, fest verbaute Kabel.

Die Ersatzteilpolitik sucht dagegen, nach wie vor, seinesgleichen. Ich behaupte noch nirgends eine solch vorbildliche Bereitstellung von Ersatzteilen mit solch einem Preis-Leistungsverhältnis vorgefunden zu haben. So gut wie alles, von Schrauben über diverse Konstruktionsteile bis zu den jeweiligen Treibersystemen, kann direkt vom hauseigenen Shop bezogen werden.

Als letztes möchte noch kurz auf den "Innovationsfaktor" eingehen.
Hier bitte ich zu beachten, dass das wirklich absolut subjektive Beobachtungen sind, die ich für mich gemacht habe. Dabei beschränke ich mich auch ausdrücklich auf das Kopfhörersegment!

So wie Beyerdynamic Vorreiter in der Ersatzteilpolitik ist, ist es aus meiner Sicht Sennheiser im technischen Innovationsbereich. Egal ob Orpheus, HD600 oder HD800. Sennheiser scheint ein Händchen für Technik innerhalb des Gehäuses zu haben. Der Orpheus zeigte seinerzeit (zu einem astronomischen Preis) mithilfe des Elektrostatenprinzips was, laut Sennheiser, das technische machbare in Sachen Auflösung und Klangtreue darstellt.
Ein HD600 gilt nach fast 20 Jahren immer noch alles einer der besten & neutralsten Kopfhörer, während der HD800 die Messlatte in Sachen Räumlichkeit nach oben befördert hat & messtechnisch als Dynamiker eine ebenso gute Figur macht.

Dagegen hatte es Beyer noch nie so wirklich mit Innovationen. Selbstverständlich sind die gefragten Modelle keineswegs schlecht aber ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal fehlt ihnen dann doch irgendwo. Desweiteren ist der besagte Beyerpeak ein Phänomen das schon seit etlichen Jahren vorhanden ist und in der Tesla-Reihe seinen bis dahin, für mich, größten Tiefschlag erlitten hat.
Ich meine im Endeffekt: wenn man auf Innovationen innerhalb dieses Audiosegments hofft, dann ist es warscheinlicher das Sennheiser derjenige sein wird der es umzusetzen weiß bzw. eher daran arbeiten wird.

Soviel zu meiner Einschätzung der beiden Firmen. Man möge mich berichtigen wenn ich Aspekte einer der beiden Firmen entweder nur teilrichtig oder sogar völlig falsch interpretiert haben sollte.



auch hier im Forum, wird man davon ja auch regelrecht angesteckt, Kaufe nur Made in Germany oder wenigstens Europe -du willst doch lange Freude an den Sachen haben. Und lass die Finger von Chinakrachern oder Made in Fernost, die halten nicht lange oder wurden nicht gut genug gefertigt.

Dies würde ich so nicht unterschreiben. Sicher ich weiß nicht über alle Threads hier bescheid. Jedoch nach dem was ich bisher so mitbekommen habe, werden ausländische Firmen wie Audeze, HiFiMAN oder Stax nicht überdurchschnittlich gegenüber deutschen Firmen herabgesetzt oder gar schlechtgeredet. Natürlich habe ich auch schon ab und an das Wort "Bastelbude" in Verbindung mit Audeze oder HiFiMAN gelesen (was auch nicht komplett unbegründet ist) aber keine Herabsetzung in der Form: "Lass da bloß die Finger von!". Mag evtl. daran liegen das diese Hersteller fast nur im gehobenen Preissegment herstellen aber auch sonst bin ich nicht der Meinung das "nichteuropäisches" hier im Forum mehr Kritik einstecken müsse.
Ich persönlich halte vom Trademark "Made in Germany" kaum etwas. Insbesondere da ein absoluter Großteil heutiger Elektronik aus Fernost kommt oder dort, im Namen eines Herstellers, von chronisch Unterbezahlten zusammengesetzt wird bzw. man zumindest von dort seine funktionswichtigen Teile bezieht.


[Beitrag von catare am 11. Jun 2015, 20:41 bearbeitet]
Mickey_Mouse
Inventar
#20 erstellt: 11. Jun 2015, 20:55
ich finde, das ist eine sehr schöne Zusammenfassung, die sich auch in erster Linie auf die eher "objektiven" Aspekte stützt und die eher "subjektiven" (wie den Trage-Komfort) außen vor lässt, die eh jeder selber "erfühlen" muss (genauso wie den Klang).

zum Glück habe in den knapp 30 Jahren als "gelegentlicher" Kopfhörer Nutzer noch nie ein Ersatzteil oder den Service benötigt. Das mag an dem relativ seltenen Gebrauch liegen (meist höre ich halt doch über Lautsprecher, PC-Games oder sowas gar nicht mit KH) und der rein "statischen" Nutzung auf dem Schreibtisch Stuhl oder der Couch liegen. Wenn ich höre, dass andere Leute damit die Hausarbeit erledigen, dann sehe ich ein, dass Kabel- oder andere Schäden "wahrscheinlicher" sind.
Ich würde das ganze Kapitel sicherlich deutlich anders bewerten, wenn irgendwas an dem HD800 kaputt gehen würde und ich dann bei Sennheiser wirklich keinen vernünftigen Support bekomme...

und noch kurz mein Senf zu dem "Made in Germany" usw.
ich bin davon überzeugt, dass wenn man einer chinesischen Produktion klare Qualitätsvorgaben setzt, die auch eingehalten werden und am Ende deutlich günstiger ist als hier.
Den "schlechten Ruf" haben die doch eigentlich nur durch Artikel, die "durch Zufall" hier landen.
Jone1973
Stammgast
#21 erstellt: 10. Okt 2016, 19:31
Guten Abend zusammen,

leider endet dieser Thread sehr abrupt, ohne dass davon zu lesen ist, wie die Entscheidung denn nun ausgefallen ist. Gab es bezüglich der beiden genannten Modelle eine Entscheidung? Wie ist sie ausgegangen? Wurde sie mittlerweile vielleicht wieder revidiert?

Es würde mich freuen, wenn Du (HannoverMan31) von deiner weiteren Erfahrung diesbezüglich berichten könntest.

Gruß
Jochen
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