Etymotic MC5 defekt. Reparieren oder neue In-Ears (welche)?

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no.human.being
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 20. Feb 2015, 02:47
Hallo zusammen.

Ich nutze In-Ears sowohl für den Musikgenuss unterwegs (hauptsächlich Metal und Electro), als auch als Monitore (IEMs), beispielsweise zum Vorhören (PFL).

Meine ersten In-Ears waren Creative Aurvana 2, die ich Ende 2011 für etwa 70 € erworben hatte. Obwohl Creative natürlich ein typischer Hersteller für günstiges Consumer-Equipment ist, muss ich sagen, dass mich die Klangqualität dieser Ohrhörer wirklich begeistert hat und ich sie auch für's Monitoring verwendet hatte. Sie hatten ein unglaublich sattes, aber nicht "dröhnendes" Low-End und insbesondere auch brilliante, klare Höhen, die bis an die Grenze des hörbaren Bereichs (prinzipiell vermutlich sogar noch darüber hinaus) gingen.

Bei den Aurvana 2 handelte es sich um In-Ears mit Balanced-Armature-Treibern. Ende 2013 ging der rechte Ohrhörer leider kaputt, was sich darin äußerte, dass er etwas leiser wurde, als der linke und anfing, nichtlinear zu verzerren. Ich gehe davon aus, dass die Membran anfing, sich von der Armatur des Treibers abzulösen.

Jedenfalls brauchte ich Ersatz und suchte diesmal direkt nach In-Ears, die für's Monitoring konzipiert wurden. Ich stieß auf die Etymotic MC5 für etwa 60 €, die für ihren "analytischen Klang" gepriesen wurden (*), allerdings über günstigere, dynamische Treiber ("moving coils") verfügten. (Die Etymotic HF5 mit Balanced-Armature-Treibern, waren mir damals zu teuer.) Die MC5 klangen an sich sehr neutral. Die weniger starke "bass respose" störte mich kaum. Sie schienen aber auch nicht ganz so hoch zu gehen, wie die Aurvana 2 (was ich als junger Mensch durchaus noch höre). Der Frequenzgang ist auch nur mit 20 Hz - 15 KHz (+/- 7.5 %) angegeben. Außerdem schienen sie weniger effizient, sodass schwache Vorstufen ins Clipping geraten konnten, ehe die MC5 hinreichenden Pegel lieferten, was mir mit den Aurvana 2 nie passierte. Abgesehen von diesen beiden "Schwächen" waren es aber echt super Teile.

(*) =

Bei den Etymotic MC5 sind mir nun leider die "Glider"-Aufsätze (Typ: ER38-17) kaputt gegangen, die ich bislang immer verwendet hatte. Die anderen Aufsätze scheinen nach nunmehr zwei Umzügen nicht mehr vorhanden zu sein.

Die "Glider" scheinen leider in Deutschland auch nicht wirklich zu beziehen zu sein. Es gibt einen Distributor in Großbritannien, der sie für 29.10 Pfund (nach derzeitigem Wechselkurs etwa 40 €) inklusive Versand nach Deutschland schicken würde. Das ist einerseits ein Haufen Geld, andererseits ist es wohl auch umständlich (Auslandsüberweisung, internationaler Versand, etc.).

Was ich hier beziehen könnte, wären Silikonaufsätze ("Three-Flanges") vom Typ ER38-15SM oder Aufsätze aus Polyurethan vom Typ ER38-14C. Beide sind hierzulande für 17 € inklusive Versand zu haben. Eine Menge Geld für ein paar "Dichtungen".

Polyurethan klingt nicht, als wäre es für den dauerhaften Gebrauch geeignet. (Ohropax sind Polyurethan.) Also bleiben im Grunde nur die "Three-Flanges". Das Problem ist, viele schreiben im Internet, dass die Dinger wirklich EXTREM tief eingesetzt werden müssen, damit sie abdichten und dass sie bei vielen Unbehagen bis Schmerzen verursachen, wenn sie länger getragen werden. Ich meine mich auch zu erinnern, dass ich unmittelbar nach der Anschaffung ebenfalls versucht hatte, die Etymotic MC5 mit den "Three-Flanges" (sogar mit der größeren der beiden Varianten) einzusetzen, die Dinger aber so dermaßen tief zu gehen schienen, dass ich mich irgendwann nicht mehr traute, sie NOCH weiter hinein zu schieben, weil ich nicht wusste, wie weit ich noch vom Trommelfell entfernt sein würde, die Dinger aber immer noch nicht ansatzweise abdichteten. Ich weiß nicht, ob ich mich das heute trauen würde, die Dinger noch tiefer einzusetzen. Wahrscheinlich eher nicht.

Was würdet ihr mir raten? Sollte ich 17 € investieren und die "Three-Flanges" nochmals ausprobieren? Oder 17 € investieren für die Polyurethanaufsätze und ausprobieren? Oder ~40 € und ein bisschen Aufwand wegen Zahlung und Versand für die "Glider" aus Großbritannien?

Oder doch lieber gleich eine größere Summe investieren und neue In-Ears anschaffen?

Ich muss sagen, dass mich im Moment die Modelle von Shure sehr "anmachen", sowohl von der Optik, als auch von den Reviews her. In den SE215 (derzeit ~90 €) sind wohl auch "nur" dynamische Treiber verbaut, während die SE315 (derzeit ~150 €) immerhin über Balanced-Armature-Treiber verfügen, korrekt? Bei den Shure-Ohrhörern kann man außerdem die Kabel austauschen, falls das mal erforderlich sein sollte, wobei mir interessanterweise noch kein In-Ear-Hörer wegen eines defekten Kabels ausgefallen ist. Gerade die Mehrwegesysteme von Shure, etwa die SE425, erhalten extrem gute Kritiken. Allerdings liegen die mit ~240 € Anschaffungspreis auch deutlich über meinem Budget.

Gibt es andere gute, "monitoring-taugliche" (d. h. gut schallisolierende, sowie hinreichend klangneutrale, "detailliert auflösende") In-Ears bis maximal 150 € (um über 100 € zu gehen, müssten sie aber wirklich verdammt gut sein ;-) ), wenn möglich mit Balanced-Armature-Treibern, die ich noch nicht in Betracht gezogen habe?

Was würdet ihr empfehlen?
ApeOfTheOuterspace
Inventar
#2 erstellt: 21. Feb 2015, 18:05
Hallo,

grundsätzlich solltest du dir Gedanken machen, ob dir deine derzeitigen In-Ear's ausreichen würden oder ob du vielleicht Lust hast etwas neues auszuprobieren. Ausgehend davon kannst du dann entscheiden, was du als am sinnvollsten erachtest bezüglich neuer Ear Tips oder neuer Hörer.

Die beiden Shure Systeme (SE 215 & 315), die du dir ausgesucht hast, halte ich für dein Ansinnen für eher ungeeignet. Interessanter könnte schon ein Brainwavz M3 oder vielleicht auch ein Fischer DBA02 /Brainwavz B2 sein. Wichtig wäre bei Balanced Armature In-Ear's jedoch auch die Berücksichtigung der Quelle!

Schöne Grüße,
Ape
no.human.being
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 21. Feb 2015, 21:17
Hey!

Vielen Dank für Deine Antwort!


grundsätzlich solltest du dir Gedanken machen, ob dir deine derzeitigen In-Ear's ausreichen würden


"Ausreichen" würden sie sicher. Bin ja bislang gut damit gefahren, auch wenn ich mich immer gefragt habe, wie die HF5 denn so wären, nachdem ich mit den "billigen" Balanced-Armatures zuvor so gute Erfahrungen gemacht hatte. (Hatte leider keine Möglichkeit, die HF5 auszuprobieren.) Der hauptsächliche "Nachteil" der Etymotic ist, dass die Dinger recht groß und optisch auffällig sind. Das ist aber ein rein optisches Kriterium. Klanglich sind die Teile super (abgesehen davon, dass sie ruhig ein bisschen höher gehen könnten vom Übertragungsbereich her, aber das ist Meckern auf hohem Niveau) und sie isolieren auch klasse, obwohl man bezüglich Isolation ja nie genug haben kann. Soll heißen die Isolation der Teile ist mehr als ausreichend (ist ja auch geschlossene Bauform), aber noch mehr Isolation kann ja irgendwie nie schaden. ;-)


oder ob du vielleicht Lust hast etwas neues auszuprobieren


Einen Blick über den Tellerrand werfen ist natürlich immer gut.


Die beiden Shure Systeme (SE 215 & 315), die du dir ausgesucht hast, halte ich für dein Ansinnen für eher ungeeignet.


Warum hältst Du sie für ungeeignet? Zumindest die Isolation soll absolut "top-notch" sein. Und allzu schlecht klingen werden sie wohl auch nicht, wenn man den Reviews so vertrauen darf.

Die Sure-Systeme sind ja für IEM auf der Bühne konzipiert und die Isolation soll wirklich "top-notch" sein. Selbst Schlagzeuger sagen, sie müssen ihr Instrument abnehmen und auf die In-Ears legen, weil sie sonst nicht mehr hören, was sie spielen. Das will schon was heißen! ;-)

Außerdem sieht das System auch optisch ziemlich cool aus, da es gewissermaßen "im Ohr verschwindet" und, insbesondere in der transparenten Variante, ja wirklich ziemlich unauffällig ist. Die MC5 sind ja wirklich .. nunja .. "sehr gut sichtbar". Ist natürlich nicht das vorrangige Kriterium, aber wenn man es gleich mit "erschlagen" kann, ist das natürlich super.

Der hauptsächliche Nachteile der Shure, den ich sehe, ist, dass die Dinger wohl recht umständlich einzusetzen sind. Ob das in der Praxis ein Nachteil ist, weiß ich nicht. Nachdem die Etymotic wirklich sehr einfach einzusetzen sind, habe ich sie an einem Abend schon ab und an mal raus genommen und wieder eingesetzt. Ob das wirklich "erforderlich" gewesen wäre, oder ob man darauf nicht hätte verzichten können, ist die andere Frage. Also ob "dauert lange, sie einzusetzen" ein Nachteil ist, ist fraglich.

Die zweite Sache sind die abnehmbaren Kabel. Einerseits sicher super, falls das Kabel tatsächlich mal beschädigt werden sollte. Andererseits ist es ein weiterer Steckkontakt, der eigentlich nicht sein muss und das ganze zumindest in der Theorie anfälliger und weniger zuverlässig machen könnte.


Wichtig wäre bei Balanced Armature In-Ear's jedoch auch die Berücksichtigung der Quelle!


Ja, das ist so eine Sache. Unterwegs ist mein Zuspieler ein Samsung Galaxy Nexus (i9250), allerdings mit Custom-Firmware, die es unter anderem erlaubt, die Impedanz des Ausgangs anzuheben, sodass dieser ein höhere Ausgangsspannung, bei geringerem Ausgangsstrom, liefern kann. Bei welchen Werten sich die Impedanz dann tatsächlich bewegt, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls muss ich das Ding definitiv in den krassesten "High-Impedance"-Modus schalten, der verfügbar ist, wenn ich es mit den "Etymotic" betreibe, da ich ansonsten zu wenig Output (ohne Clipping) bekomme und auch fast kein "low end" habe. (Die Etymotic haben soweit ich weiß 16 Ohm Impedanz.)

Für's Monitoring kommt es drauf an, welche Anlage vor Ort gerade verfügbar ist. Ich selbst nutze ein Behringer UMC204 als Audio-Interface, das auch über einen integrierten Kopfhörerverstärker verfügt. In der Regel nutze ich aber die PFL-Funktion des Mischers der PA. Meist ist das ein Yamaha MG16 oder etwas in der Kategorie.


Interessanter könnte schon ein Brainwavz M3 oder vielleicht auch ein Fischer DBA02 /Brainwavz B2 sein.


Beides scheinen allerdings ziemliche "Exoten" zu sein, zumindest werden sie bei "gängigen Quellen" nicht geführt. Könnte erstmal schwierig werden, sie überhaupt zu beziehen und zweitens, falls es tatsächlich mal "Ersatzteile" braucht, könnte ich erneut vor einem ähnlichen Problem stehen, wie jetzt mit den Etymotic.


[Beitrag von no.human.being am 21. Feb 2015, 21:20 bearbeitet]
ApeOfTheOuterspace
Inventar
#4 erstellt: 21. Feb 2015, 21:40
Die beiden Shure Systeme habe ich deshalb ausgeschlossen, weil sie klanglich einfach gar nicht zu deinen Vorlieben passen. Das was du suchst, wäre im Prinzip ein SE 425. Komfort ist bei den Shures durch die Bank spitze, besser werden nur Custom In-Ear's.

Zum Monitoring sind die Brainwavz M3 vermutlich eher nicht geeignet, da die Isolation dafür zu schlecht sein wird. Beziehen kannst du sie übrigens über headsound.de

Schöne Grüße,
Ape


[Beitrag von ApeOfTheOuterspace am 21. Feb 2015, 21:42 bearbeitet]
no.human.being
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 22. Feb 2015, 01:03

Die beiden Shure Systeme habe ich deshalb ausgeschlossen, weil sie klanglich einfach gar nicht zu deinen Vorlieben passen.


Nicht zu den Genres oder nicht zum Einsatzzweck?

Sind Monitore klanglich nicht einfach nur unglaublich neutral?


Das was du suchst, wäre im Prinzip ein SE 425.


Was im Prinzip ein SE315 mit zwei Treibern wäre.

Machen Mehrwegesysteme in diesem Bereich überhaupt Sinn? Ich meine bei Lautsprecherboxen werden Mehrwegesysteme verwendet, weil man für die Wiedergabe niedriger Frequenzen viel Luft bewegen möchte und damit viel Membranfläche braucht, für hohe Frequenzen hingegen geringe Masse benötigt, also kleine Membranen braucht.

In-Ear-Hörer können ja prinzipbedingt keine hohe Masse aufweisen und die Membranfläche ist auch extrem klein. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man in so einem kleinen Gehäuse wirklich mehrere Treiber mit hinreichend unterschiedlicher Membranfläche unterbringen kann. Ist es nicht vielmehr so, dass sämtliche Treiber an die selbe (quasi masselose) Membran ankoppeln? Und ist es nicht auch so, dass die Treiber an sich einen sehr breiten Übertragungsbereich haben? Macht ein Mehrwegesystem damit überhaupt Sinn? Ich verstehe es nicht so ganz. Bei Lautsprecherboxen verstehe ich es, aber bei In-Ears?


Komfort ist bei den Shures durch die Bank spitze, besser werden nur Custom In-Ear's.


Das klingt doch super! Wo genau liegt der Unterschied zwischen dem SE315 und dem SE425? (Also klanglich gesehen. Von der technischen Seite ist mir bewusst, dass der SE315 ein Einwegesystem und der SE425 ein Zweiwegesystem ist, aber wie viel macht das wirklich aus und wie viel davon ist "Voodoo"?)

Wie sieht's bei den Shures mit Haltbarkeit, etc. aus? Dort gibt es ein paar "kritische Reviews", der Großteil der Reviews ist allerdings sehr positiv. Ich meine ich werde sie natürlich pfleglich behandeln. ;-) Aber denkst Du, dass die Steckverbindung (abnehmbare Kabel) irgendwann Probleme machen wird? Gibt es andere "Schwachstellen" in der Konstruktion?

Hast Du selbst Erfahrung mit den Shure-Systemen oder mit den anderen, die Du empfohlen hast?

Bezüglich der Etymotic hätte ich prinzipiell noch Gewährleistung, aber die Ohrpolster werden wohl als "Verschleißteile" gelten, richtig? Meinst Du es macht Sinn, einen Satz "Three-Flanges" zu beziehen und nochmal zu probieren? Wenn nicht, was mache ich mit den Teilen? Die Treiber sind ja noch vollkommen in Ordnung, Kabel, etc. auch.


[Beitrag von no.human.being am 22. Feb 2015, 01:04 bearbeitet]
Dieselrocker
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 22. Feb 2015, 16:44
Ape hat es schon richtig gesagt, die Shure 215 sowie 315 passen klanglich sehr wahrscheinlich nicht zu dir.
Der klangliche Unterschied vom SE315 zum SE425 ist kein Voodoo, es sind Welten. Nicht nur technisch.
Monitoring sagt in der Tat aus, dass kein Frequenzbereich betont oder abgesenkt wird. Rein tonal gesehen.
Der MC5 ist nicht absolut neutral, er bewegt sich aber im neutralen Bereich wie einige andere Inear auch.
Man bekommt bereits für wenig Geld günstige neutale Inear, z. B. UE600 (leicht warm) oder UE700 (hell).
Wirklich neutral wird es bei den Shure ab dem SE425. Der hat dann immer noch eine warme, direkte Tendenz.
Lange Rede, kurzer Sinn: Du solltest Probehören. Wenn nichts passendes dabei ist, holst du dir neue Flanges.
no.human.being
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 22. Feb 2015, 18:26
Hey Dieselrocker.

Ich bezweifle ja nicht, dass das stimmt, was Ape und Du mir hier erzählen, ich würde es nur gerne ganz gerne verstehen.

Wie können denn vom "klanglichen Unterschied her Welten" zwischen zwei Monitoring-Systemen bestehen, wenn Monitoring-Systeme neutral wiedergeben und keinen Frequenzbereich betonen oder absenken?

Man kann doch nicht sagen: Alle geben neutral wieder, denn das ist die Eigenschaft, die sie eint, aber der Unterschied im Klang ist dennoch enorm?

Das ist doch ein Widerspruch in sich, oder verstehe ich hier was falsch? Also wo liegen denn konkret die Unterschiede? Kann man das irgendwo festmachen? Wenn der Frequenzgang bei allen Modellen "flach wie ne Flunder" und hinreichend breit ist, kann es daran ja schon nicht liegen. Wenn der Frequenzgang (mehr oder weniger) identisch ist, kann ja rein signaltheoretisch betachtet fast nur noch sowas, wie die Phase variieren. Das heißt der Unterschied zwischen den Systemen liegt im unterschiedlichen Phasengang?

Nein, natürlich nicht. Aber an irgendetwas muss es doch liegen. Geht es um Impulstreue, Klirrfaktor, Dynamikkompression? Sowas muss sich doch quantisieren lassen oder?

Die UE600 und UE700 werden als "discontinued" geführt. Die aktuellen Produkte von UltimateEars, die ich finde, sind Custom-Systeme und spielen in vollkommen anderen Preiskategorien (UE-4 ab ~500 €, UE-7 ab ~1'000 €, UE-11 ab ~1'300 €, UE-18 ab ~1'500 €). Außerdem geht es ja nicht (nur) um Neutralität. (Einen "krummen Frequenzgang" bügelt Dein Hirn nach hinreichender Gewöhnung sogar recht gut von selbst aus.) Es geht auch um Isolation und darum, dass genug Reserve hinsichtlich Pegel vorhanden ist, ohne dass entweder der Treiber oder der Kopfhörerverstärker in den nichtlinearen Bereich fahren. (Wobei gute Isolation ja auch widerum hilft, dass man mit niedrigeren Pegeln fahren kann.)

Hier hat wohl jemand die beiden ausprobiert und verglichen.

Hilft wohl wirklich nur "ausprobieren", ob es den Aufpreis wert ist.

Wo kann ich solche Systeme, wie beispielsweise die von Shure, denn probehören? (Ich komme aus Berlin.) Ich möchte mir ungern teures Equipment schicken lassen, es auspacken, ausprobieren und dann wieder zurückschicken, auch wenn das per Fernabsatz natürlich möglich wäre. Aber das ist ja nicht Sinn der Sache.


[Beitrag von no.human.being am 22. Feb 2015, 19:15 bearbeitet]
Dieselrocker
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 22. Feb 2015, 20:33

no.human.being (Beitrag #7) schrieb:
Wie können denn vom "klanglichen Unterschied her Welten" zwischen zwei Monitoring-Systemen bestehen, wenn Monitoring-Systeme neutral wiedergeben und keinen Frequenzbereich betonen oder absenken?

Man kann doch nicht sagen: Alle geben neutral wieder, denn das ist die Eigenschaft, die sie eint, aber der Unterschied im Klang ist dennoch enorm?

Zunächst einmal zur Klarstellung: Ich verstehe unter neutral einen Bereich, in dem Abweichungen von einem "Ideal" liegen.
Es ist keineswegs eine Linie, die genau der Vorgabe entspricht (von der es übrigens viele gibt). Jeder Hersteller hat sein eigenes Neutral.
Abgesehen davon hört jeder durch seine anatomsichen Gegebenheiten anders, weshalb der gleiche Inear für 2 Menschen ganz anders klingen kann.
Und genau da liegt ja der Knackpunkt. Es ist mehr eine subjektive Wahrnehmung als eine konkrete Wissenschaft, was denn neutral bedeutet.
Und man darf nicht vergessen, wir befinden uns in einem Forum in dem kleinste Unterschiede ganz groß in Szene gesetzt werden.
Zugegeben, manchmal lasse ich mich auch dazu hinreissen.

Und abgesehen vom reinen Befolgen der "Neutralvorgabe" gibt es tatsächlich Faktoren, die messtechnisch nicht immer darstellbar sind.
Die Schnelligkeit lässt sich noch durch die Impulsantwort messen, bei der Bühnendarstellung sieht das hingegen schon ganz anders aus.
Und wenn wir uns noch die Aspekte Komfort und Robusheit ansehen, gibt es sicherlich keinerlei aussagekräftige Diagramme dazu.
Deshalb gibt es hier auch selten eine konkrete Aussage, nach dem Motto: Der Hörer XYZ ist genau das was du suchst.
In deinem Falle schauen wir natürlich, dass wir Inear empfehlen die nur wenig vom eigenen, individuellen "neutral" abweichen.
Sicherlich, die UE600 & 700 werden nicht mehr produziert. Aber die einzigen Ersatzteile sind die (standardmäßigen) Aufsätze.
Für 35 € resp. 60 € sind das dennoch gute Inear. Beide sind "neutral", der 600er reisst ein wenig im Mittelton der 700er im Hochton aus.
Du merkst, das Ganze ist nunmal sehr subjektiv. Ist halt wie mit Essen. Dem Einen schmeckt es, der Andere bekommt davon Brechreiz.
no.human.being
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 22. Feb 2015, 21:00
Ok, ich verstehe. Dann hilft wohl wirklich nur testen.

Kann ich denn irgendwo testen, ohne große "Rücksendeorgien" zu starten? Ich meine, irgendwie kann man bei dem Preis ja schon sagen, dass die Rückläufer bereits "einkalkuliert" sind, aber es muss ja trotzdem nicht unbedingt sein.
Dieselrocker
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 22. Feb 2015, 21:07
Ich muss zugeben, da kenne ich keine geeignete Anlaufstelle. Das Zurücksenden würde ich allerdings als nicht allzu verpönt sehen.
peacounter
Inventar
#11 erstellt: 22. Feb 2015, 21:34
Und weil es so deutlich noch nicht gesagt wurde:
Inear-monitoring-hörer haben garnicht automatisch das Ideal, neutral wiederzugeben.
Da gibt es auch im 4-stelligen Bereich mit 4 und mehr Treibern heftige bassbetonungen, deutlich ausgeprägte Badewannen und sonstig stark verbogene Frequenzgänge und das ist auch so gewollt.
Es gibt natürlich auch neutrale aber die sind nicht die regel sondern sogar eher die Ausnahme.
ApeOfTheOuterspace
Inventar
#12 erstellt: 22. Feb 2015, 21:40
Danke pea, ich wollte grad schon in die Tasten hauen und prompt kam deine Antwort

Bezüglich Rücksendungen macht Thomann i.d.R. keine großen Probleme ggf. kannst du ja mal nach B-Ware schauen/fragen, das sind häufig Hörer, die schon mal für einen solchen Zweck unterwegs waren.
Falls dich die Brainwavz Hörer noch interessieren sollten, so gibt es beim Shop headsound bietet Demo Hörer an, die man problemlos bestellen und zurück senden kann.

Solltest du noch Rückfragen haben, kannst du dich natürlich gern nochmal melden

Schöne Grüße,
Ape
no.human.being
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 24. Feb 2015, 01:24
Der Preis für den SE315 hat beim "großen T" gewissermaßen "über Nacht" um 25 € "angezogen". (Für die anderen Modelle weiß ich die Preise leider nicht auswendig.)

Sind das "Tagespreise" oder wie? Ist ja wie anner Tankstelle. Ich glaub ich muss in jedem Fall noch ein bisschen "beobachten" und "auf den richtigen Zeitpunkt spekulieren".
ApeOfTheOuterspace
Inventar
#14 erstellt: 24. Feb 2015, 01:39
Die Preise der Shure Hörer sind tatsächlich nicht wirklich konstant. Auch beim SE 425 und SE 535 ist der Preis gestiegen. Das kommt immer mal wieder vor, reguliert sich aber i.d.R. auch wieder nach unten. Lediglich der SE 215 (Stand zur Zeit dieses Posts) ist preislich gleich geblieben.

Edit: Die Preissteigerungen bei den beiden größeren Modellen ist im übrigen mehr als die 25 € beim SE 315, scheint also exponentiell angestiegen zu sein...

Schöne Grüße,
Ape


[Beitrag von ApeOfTheOuterspace am 24. Feb 2015, 01:40 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#15 erstellt: 24. Feb 2015, 12:39
1. preisanhebungen erfolgen idr prozentual, da ist es logisch, dass teurere Produkte um einen höheren Betrag steigen als günstigere.

2. der Euro hat gegenüber dem Dollar stark nachgegeben.

3. ba-Treiber und die koaxiale steckverbindung sind teure Bauteile, sogar die kleinen Filter im schallaustritt sind keine Cent-Artikel.
Der durch ultimate ears mit sf5pro und triple.fi verursachte Preissturz war sicher ein harter Schlag für shure und westone. Jetzt wo UE auf dem Bereich wirklich hochwertiger ba-universals nicht mehr mitspielen, steigen die Preise gut verarbeiteter hörer eben wieder.
Westone hat beim letzten Modellwechsel ja die Preise auch um bis zu 40% angehoben.
no.human.being
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 06. Mrz 2015, 20:47
Ok, ich habe einen "kostenlosen Fix" bekommen.

Ich habe auf der Suche nach den Tri-Flanges, die mit den Etymotic geliefert wurden, eine kleine Packung mit fünf Paar "Single-Flange"-Silikonaufsätzen gefunden.

Ich weiß nicht, wozu die gehören, bin mir aber eigentlich ziemlich sicher, dass die nicht mit den Etymotic geliefert wurden. (Bei den Etymotic sind normalerweise "Tri-Flange"-Silikonaufsätze in zwei verschiedenen Größen, die "Glider"-Aufsätze und Schaumstoffaufsätze im Lieferumfang.)

Wie auch immer, sie passen absolut perfekt auf die Etymotic drauf und zwei dieser fünf Paar dichten auch perfekt ab (die anderen drei Paar haben einen zu geringen Durchmesser).

Problem gelöst!


[Beitrag von no.human.being am 06. Mrz 2015, 20:50 bearbeitet]
Dieselrocker
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 06. Mrz 2015, 23:04
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