Musikproduzent sucht realistische Klangwiedergabe

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Headphonelover
Neuling
#1 erstellt: 28. Nov 2014, 01:52
Hallo zusammen! Bin neu hier und hoffe dass ich hier mit meiner Frage richtig bin..

Ich produziere elektronische Musik im "Heimstudio" und um dies effizient machen zu können muss ich den Klang genau so hören wie er ist, sodass ich sichergehen kann dass meine Musik überall gut klingt. Ich habe 8"-Monitore von KRK, die sind allerdings zu groß für meinen Raum, ich habe nicht die Möglichkeit sie optimal zu positionieren und ich kann mein Heimstudio nicht akkustisch verbessern, da es gleichzeitig mein Schlafzimmer ist.

Aus diesem Grund brauch ich Kopfhörer auf die ich mich 100% verlassen kann und hab dafür auch schon Geld zusammengespart. Nach einiger Recherche habe ich herausgefunden, dass Sennheiser HD800 einen optimalen, naturgetreuen Klang haben und sogar das Stereofeld gut wiedergeben. Allerdings habe ich auch herausgefunden, dass sie bei schlechter Quelle schlecht klingen und verstärkt werden müssen. Sowie ich mich in diesem Bereich nicht auskenne, möchte ich hier mal um ein paar Tipps fragen.

Ich geh mal davon aus dass die Quelle mein Audiointerface ist. Ich benutze M-Audio Fast Track Ultra 8r. Hier der Link zu den technischen Angaben (findet man wenn man ans Ende vom Review scrollt, direkt ober den Kommentaren):
http://www.musicians...ce-with-pro-tools-se

Brauche ich hier noch zusätzlich eine andere "Quelle" oder einen Kopfhörerverstärker oder irgndwas, oder bekomme ich den kristallklaren sound des HD800 wenn ich ihn direkt in die Headphone Amps des Audiointerface anschliesse?

Und noch eine Frage: wie reproduziert der HD800 tiefe bässe? Schafft er es diese realistisch wiederzugeben oder schwächelt er in diesem Bereich?

Sorry für meine unerfahrenen Fragen, ich hoffe ihr könnt mir helfen!
Apalone
Inventar
#2 erstellt: 29. Nov 2014, 08:28

Headphonelover (Beitrag #1) schrieb:
.....Ich produziere elektronische Musik im "Heimstudio" und um dies effizient machen zu können muss ich den Klang genau so hören wie er ist, sodass ich sichergehen kann dass meine Musik überall gut klingt.

...

Ich habe 8"-Monitore von KRK, die sind allerdings zu groß für meinen Raum, ich habe nicht die Möglichkeit sie optimal zu positionieren und ich kann mein Heimstudio nicht akkustisch verbessern, da es gleichzeitig mein Schlafzimmer ist.

....

Nach einiger Recherche habe ich herausgefunden, dass Sennheiser HD800 einen optimalen, naturgetreuen Klang haben

....

wie reproduziert der HD800 tiefe bässe? Schafft er es diese realistisch wiederzugeben.....



ziemlich schwieriges Terrain!

Es gibt Meinungen, dass eine Abmische per KH NIE korrekt sein kann, da der KH wesentliche Elemente -mindestens- der Basswiedergabe ausblendet und so eine Abmischung via KH sehr häufig bassarm auf der endgültigen Wiedergabe via Lautsprecher erscheint.

In der üblichen Tontechnik-Literatur steht zu dem Thema bestimmt mehr.

Man sollte hier auf jeden Fall einige Male verschiedene Produktionen vergleichen und explizit die per KH abgemischten Stücke via LS abhören.

Eine Musikproduktion in einem Raum zu betreiben, der nicht weiter optimierbar ist, und parallel als Schlafzimmer dient, wird unter den genannten Prämissen nicht lange haltbar sein - wenn es halbwegs gut werden soll.
Headphonelover
Neuling
#3 erstellt: 29. Nov 2014, 12:00
Vielen Dank für die Antwort!

Natürlich ist ein akkustisch gut getrimmtes Studio mit guten Nearfield Monitors immer die bessere Lösung, dies ist aber leider zur Zeit nicht möglich (vielleicht in ein paar Jahren).
Ich habe aber beim Recherchiern gelesen, dass mehrere Menschen behaupten, der HD800 komme dem Gefühl von Monitors am nächsten und dies die beste Alternative sei, falls keine guten Monitors zur Verfügung stehen, einige Menschen behaupten sogar, dass der Kopfhörer die besser Wahl sei als Monitors unter 500€. Natürlich werde ich meine KRKs behalten und auch benutzen um das Ergebnis zu vergleichen, ich werde aber sicher eher dem Kopfhörer vertrauen, wenn ich präzise Entscheidungen zu treffen habe.
Die closed-back-Kopfhörer die ich momentan benutze haben eine sehr gute Basswiedergabe, allerdings kommt sie mir etwas übertrieben vor. Auch dies ein Grund warum ich gute Basswiedergabe anstrebe. Ich möchte jetzt nicht umsteigen und überhaupt keinen Bass mehr hören, würde mir schwerfallen, Entscheidungen zu treffen, ich möchte aber abkommen vom fake-bass. Ich möchte einfach nur, dass wenn ich in meinem Mix Bässe anhebe, dass ich dies präzise höre und da nicht über- oder untertreibe.
cyfer
Inventar
#4 erstellt: 29. Nov 2014, 13:12
Für lineare Basswiedergabe sind orthodynamischer Kopfhörer sehr gut geeignet, von Hifiman z.B.
peacounter
Inventar
#5 erstellt: 29. Nov 2014, 13:34
Wirklich tiefe Bässe hast du ja über deine KRK auch nicht.

Bei KH gibt es immer ein Problem, wenn man wirklich eine totale Linearität anstrebt:
Sie interagieren mit Ohrmuschel und Gehörgang!
Das ist was anderes als bei Lautsprechern, denn der resonanzraum des KH selbst wird durch die eigene Anatomie verändert, so dass ein KH tatsächlich bei jedem anders klingt.
Lautsprecher kann man dagegen digital linearisieren bis man eine absolut glatte Linie misst.

Einen Unterschied machen da eigentlich nur "ohrlautsprecher" wie die Staxe oder der k1000.

Außerdem gibt es beim abmischung über KH noch das wichtige Thema der HRTF, die auch nur bei den oben genannten Modellen ihren natürlichen Einfluss behält.
Ansonsten sollte man sich da imo zumindest mit crossfeed behelfen.

Aber alles in allem bleibt das produzieren über KH doch immer ein Kompromiss, weil der körperschall fehlt und der ist nunmal (gerade bei elektronischer Musik) ein wichtiger Teil des ganzen.
Man neigt daher schnell dazu, beim Bass im Gegensatz zum Abhören mit LS ne Schippe mehr draufzulegen.


[Beitrag von peacounter am 29. Nov 2014, 13:36 bearbeitet]
Apalone
Inventar
#6 erstellt: 29. Nov 2014, 13:55

peacounter (Beitrag #5) schrieb:
.....Das ist was anderes als bei Lautsprechern, denn der resonanzraum des KH selbst wird durch die eigene Anatomie verändert, so dass ein KH tatsächlich bei jedem anders klingt.
....
Man neigt daher schnell dazu, beim Bass im Gegensatz zum Abhören mit LS ne Schippe mehr draufzulegen.


So ist das!

Ich habe gerad mal in meinen Fachbüchern nachgeschlagen (GC Carstensen: Homerecording-, Tonstudio-, PA-Handbuch):
KH immer nur zusätzlich oder f Sonderanwendungen (zB Überprüfung der Position der Mics im Raum), nie ausschließlich. Basswiedergabe und Im-Kopf-Lokalisation sorgen für ein derart verändertes Klangbild, dass ohne regelmäßige Parallelüberprüfung via Monitore im Abmischraum man ggf. sein blaues Wunder erlebt.
peacounter
Inventar
#7 erstellt: 29. Nov 2014, 14:00
Interessanterweise hatte ich früher sogar unterschiedliche Ergebnisse beim einmessen von Tapes je nachdem ob ich das über LS oder KH gemacht habe.
Und das, obwohl man dabei ja nur nach Gehör zwischen vor-und hinterband vergleicht.
Ich hab dann immer einen Kompromiss aus beidem gemacht, nur mit KH wäre mir das zu unsicher gewesen.
ZeeeM
Inventar
#8 erstellt: 29. Nov 2014, 15:09
Du hast im Gehör mit Lautsprechern den glatteren Frequenzgang als mit einem Kopfhörer. Der Hörkanal ist ja eine einseitig offenes Rohr, mit vorgeschalteten Filter. Diese akustischen Umstände geraten sehr durcheiander, wenn die Schallquelle direkt vor den Lauschern hängt. Mir erscheint es so, das irgendwie das Hirn mitbekommt, das die Schallwandler da sind, obwohl man das bewußt nicht so wahrnimmt.
Mir gefallen im allgemeinen Kopfhörer, deren Schallwandler für Schall sehr durchsichtig sind. Staxe sind da quasi extrem, ein MA900 mit EQ auch nicht schlecht.
Inears haben da auch ihre Vorteile, da man es erst mal nur mit dem Hörkanal zu tun hat und akustisch im wesentlichen mit dem Druckkammereffekt. Akustisch sind normale Kopfhörer durch die Physikbrille ein Albtraum.

Ich hatte in den 90er als ich damals meinen Stax Lambda Pro hatte, meine TML-Lautsprecher auf die Staxsignatur abgestimmt und das klappte ziemlich gut. Der Lambda Pro + ED1 EQ war in Studios nicht gerade verpönt.
Wenn ich mit einem KH abmischen wollte., dann würde ich einen Hörer nehmen, der einem Monitorsetup recht nahe kommt und dann per EQ abgleichen. Das man den Körperschall nicht ersetzen kann sollte man sich immer bewusst machen.
Headphonelover
Neuling
#9 erstellt: 29. Nov 2014, 15:11
Bezüglich der Im-Kopf-Lokalisierung habe ich gelesen, dass der HD800 durch seine Bauweise mit den etwas distanziertem, gewinkelten Schalleinfall, diese sehr gut simuliert und es sich fast anhört wie auf einem Monitor.

Bezüglich der Basswiedergabe kann ich mir gut vorstellen, dass der gefühlte Aspekt etwas leidet. Bei den Kopfhörern die ich nun habe (AKG K181) gibt es für den Bass einen quasi "On/Off-switch". Wenn ich den einschalte, ist die Basswiedergabe sehr stark, warscheinlich aber auch gefälscht nach irgend einem technischen HiFi-Prinzip. Wenn der switch ausgeschaltet ist, ist der bassbereich sehr schwach und der Kopfhörer klingt etwas kreischend. Darum habe ich mich daran gewöhnt mit eingeschaltetem Bass-switch zu arbeiten, ich weiss wie kommerzielles Referenzmaterial klingt und irgendwie automatisch/unbewusst, fasse ich oft von aussen auf den Kopfhörer um den Bass zu fühlen. Diese etwas eigenartige Angewohnheit wird mit dem HD800 warscheinlich nicht mehr Möglich sein, da er ja offen ist und keinen synthetischen Bass erzeugt, warscheinlich klingt er aber in normalem Zustand viel präziser, und auch im Bassbereich klarer betont und voller, als der billige AKG-Kopfhörer, nur werde ich mich vielleicht gewöhnen müssen. Glaubt ihr wenn ich beim Abmischen von Bass ab und an die Kopfhörer abnehme und für ein paar Sekunden höre/fühle, was die KRKs (auch im akkustisch schlechten Studio) dazu zu sagen haben, kann ich den Bass (und den Rest) hlbwegs gut abmischen, oder wird der Bass so oder anders immer eine grobe Spekulation bleiben, bis ich nicht Zugang zu einem guten Studio habe?
ZeeeM
Inventar
#10 erstellt: 29. Nov 2014, 15:19
Ein HD800 klingt mit den passenden Aufnahmen, besonders, wenn diese eh schon viel stimmige Hallinformationen enthält, schon gut. Aber längst nicht so, wie über Lautsprecher, da man den Raum auch da mithört. Ein Stereosetup in einem schalltoten Raum klingt auch komisch. Ausserdem ist bei Lautsprechern das Schallfeld nicht relativ zu deinem Kopf fixiert. Das ist nur bei Kopfhörern der Fall und entspricht nicht einem natürlichen Hören.
peacounter
Inventar
#11 erstellt: 29. Nov 2014, 15:24
Produzieren nur mit KH und auch mit zu kleinen Monitoren ist wie Bildbearbeitung aufm billigen tablet.
Da muss man schon sehr genau wissen, was man tut.
Ich habe zwar auch Kunden, die mit meinen in-ears zb in der Bahn vorproduzieren und dabei wirklich gute Arbeit machen aber am Ende überprüfen und optimieren sie das Ergebnis dann doch mit ordentlichen LS.
music_is_my_escape
Stammgast
#12 erstellt: 29. Nov 2014, 17:16

Apalone (Beitrag #2) schrieb:
...da der KH wesentliche Elemente -mindestens- der Basswiedergabe ausblendet und so eine Abmischung via KH sehr häufig bassarm auf der endgültigen Wiedergabe via Lautsprecher erscheint...



peacounter (Beitrag #5) schrieb:

Man neigt daher schnell dazu, beim Bass im Gegensatz zum Abhören mit LS ne Schippe mehr draufzulegen.



Apalone (Beitrag #6) schrieb:

So ist das!











Meine bescheidene Meinung: wenn es überhaupt ein Musikgenre gibt, bei dem ein Kopfhörer als Hauptabhöre nicht von vornherein komplett auszuschließen ist, dann ist es Electro.

Ein guter, neutraler Hörer a la HD800 etc... ist da schon recht tauglich, um alle tonalen Facetten bis ganz runter korrekt beurteilen zu können, selbstverständlich ginge es auch eine ganze Ecke günstiger. Um das Bühnenbild gegenzuchecken, reichen mit Abstrichen auch kleinere Monitore aus.

Es ist halt ein Kompromiss, aber wie schon erwähnt gibt es etliche Musiker/ Produzenten, die den Hauptteil ihrer Arbeit mit Kopfhörern erledigen und nur zum Gegenhören und anschließendem Feintuning ein Studio aufsuchen. Mit ein wenig Erfahrung lassen sich so schon ganz ordentliche Dinger erstellen; man muss halt mit seinen Erwartungen realistisch bleiben. Der Vergleich mit dem Tablett triffts imho ganz gut, nur gibts ja auch welche mit ausgezeichnetem Display, was man ggfs. auch fachgerecht kalibrieren kann. Die da zu erwartenden Ergebnisse sind für gewisse Bereiche mehr als ausreichend und selbiges gilt für das Produzieren per KH - dass man so keine Arbeit für die Dt. Grammophon abliefert, ist klar.

Grüße!
Headphonelover
Neuling
#13 erstellt: 29. Nov 2014, 18:16
Hmm..ich bin jetzt etwas unentschlossen. Kopfhörer können ja sowieso keine Monitors ersetzen. Wenn ich den HD800 kaufe + Verstärker wären das schon knapp 2000€. Sowie ich aber noch nie Kopfhörer über 200€ selbst gehört habe, weiß ich gar nicht wie gut die klingen/nicht klingen können. Vielleicht wäre der HD600 ja schon präzise genug für mich und ich würde 300€ zahlen (bei dem kommt man auch ohne amp aus hab ich gelesen). Vielleicht würde ich ja nicht mal groß den Unterschied hören zwischen den beiden und auf dem HD600 gleich gute Mixdowns produzieren wie auf dem HD800.
Hat jemand beide Kopfhörer und kann mal beide Kopfhörere vergleichen? Stimmt es, dass der HD600 besser ist als der HD800 ohne amp?
ZeeeM
Inventar
#14 erstellt: 29. Nov 2014, 18:24
Wichtig ist die Klangbalance und das könnte auch beispielsweise mit einem HD600 klappen.
Was schlecht geht ist über KH zu beurteilen, wie es nachher über Lautsprechern klingt, was die räumliche Darstellung anbelangt.
Auch da gibt es Lösungen. http://www.smyth-research.com/products.html
music_is_my_escape
Stammgast
#15 erstellt: 29. Nov 2014, 18:59
Ganz ehrlich? Der günstige Senni tuts dicke... Du darfst auch nicht vergessen, für welche Zielgruppe Deine Arbeiten gedacht sind - und welche Hörgewohnheiten diese pflegt. Letztenendes hört die zu einem großen Prozentsatz ebenfalls über KH? Und von räumlicher Abbildung haben 90% der Bevölkerung noch nie etwas gehört und auch garnicht die Möglichkeit, diese am heimischen Lautsprecher-Equipment zu erfahren. Da werden die Brüllwürfel verpolt und links und rechts vertauscht irgendwo hingekracht, wo eben Platz ist und das wars...

Der große Erfolg von Kopfhörern in den letzten Jahren speist sich imho unter anderem aus der Tatsache, dass ein Großteil der Leute durch ihre Handys mit Beipackstöpseln zum ersten Mal in ihrem Leben richtig Musik gehört haben und dadurch angefixt wurden, mehr in diese Richtung zu investieren. Wenn Du da Mixes mehr oder minder speziell auf Kopfhörergewohnheiten hin abmischst, weil es unter Deinen momentanen Umständen auch garnicht anders geht, muss das kein Nachteil sein.

Grüße,
Thomas
ZeeeM
Inventar
#16 erstellt: 29. Nov 2014, 19:04
Bei einer Menge Musik ist es eh vollkommen wurscht ob das Klangbild objektiv realistisch ist. Wenn man einfach mal Personen, die man aus dem alltäglichen Leben kennt linear aufnimmt und dann mit einem KH abhört, dann bekommt so mancher eine Schreck.
Schlappen.
Inventar
#17 erstellt: 29. Nov 2014, 19:27

Wichtig ist die Klangbalance und das könnte auch beispielsweise mit einem HD600 klappen.

+1 für den kleinen Senni.
Ich finde, der klingt sogar noch etwas "natürlicher, als der große HD800, da er in den Höhen nicht so übertreibt und für mich eher einer "Lautsprecher-Wiedergabe" nahe kommt.

Der HD600 zählt zu den neutralsten und ausgewogensten Kopfhörer überhaupt.


[Beitrag von Schlappen. am 29. Nov 2014, 19:30 bearbeitet]
soundrealist
Gesperrt
#18 erstellt: 29. Nov 2014, 20:16
Home-Recording ist immer ein heißes Eisen, ich kenne das aus eigener Erfahrung.

Ein sehr großes Problem sind merkwürdigerweise Vocals.: Was Über den Kopfhörer passt, ist über die Lautsprecher dann oft viel zu laut.

Den Kopfhörer benutze ich in erster Linie zum Prüfen, ob etwas verrauscht oder verzerrt.
Zum Abhören habe ich "Worst-Case-Lautsprecher" (9,- € PC-Dinger vom Discounter) und alternativ einen Hifi-Amp mit Regallautsprechern.
Wenn´s auf beidem passt, höre ich das Ganze im Wohnzimmer auf der großen Anlage, anschließend noch über eine als Radiowecker dienende Grundig Ovation, eine Plastikwumme im Partykeller und ein kleines Yamaha Bluetooth-System in der Küche ab.

Durch die vielen Szenarien hinsichtlich Raumakkustik und Wiedergabequelle findet sich eigentlich immer ein ganz guter Kompromiss (= Mittelwerte)

Über Kopfhörer klingts dann anschließend nahezu grundsätzlich gut.

Ich weiß, alles sehr umständlich, aber sehr effektiv
Headphonelover
Neuling
#19 erstellt: 30. Nov 2014, 12:48
Ich teste meine Tracks auch auf mehreren Systemen, höre sie mir zB immer an auf meinen alten Iphone-Stöpseln wenn ich unterwegs bin, höre auch oft einfach von den Iphone-Lautsprechern, auch im Auto werden sie abgehört und ein Freund von mir legt auch ein paar tracks in Clubs auf (dies ist zwar der Zielort für die Tracks, er ist aber kein Resident so findet dies nur von Zeit zu Zeit statt. Trotzdem glaube ich wenn ich einen detailliert klingenden Kopfhörer habe, wie den HD600 oder HD800 würde es das downmixen nach anfänglicher Gewohnheitsphase sehr erleichtern. Ich wollte noch etwas fragen, wegen dem Bassfühlproblem. Hat jemand Erfahrung mit solchen Systemen: http://thesubpac.com/order/subpac-s2/ ?
Scheint für dieses Problem konzipiert worden zu sein, weiß aber nicht ob dies wirklich gut/linear funktioniert und in Musikproduktion einsetzbar ist...wenn ich einen sehr genauen Kopfhörer habe wie den HD800 und so ein Pac (vorausgesetzt es schummelt nicht) hätte ich ja sozusagen die perfekte Frequenzreproduktion. Bliebe nur noch das Problem mit der Räumlichkeit, die der HD800 sowieso eher gut hinkriegt und ich könnte mir ein plugin für den Crossfeed richten (kostet um die 50€). Mit so einem Setup komme ich warscheinlich sehr nahe an eine Monitor-Emulation, hab nur so das Gefühl dass dieser Subpac trügen könnte..
peacounter
Inventar
#20 erstellt: 30. Nov 2014, 12:54
Nee, so ein körperschallwandler ist im Studio nur schwer einschätzbar.
Und wenn man sowas doch machen will, muss man erstens viel Ahnung von der Materie haben und zweitens deutlich mehr Geld in die Hand nehmen.
So ab 800,- aufwärts, würd ich mal aus dem Bauch heraus sagen.
(Zb iBeam plus reckhorn-amp und gute Integration in den Sessel).
Hat aber schon seinen Grund, dass auch in größeren Studios nicht mit sowas gearbeitet wird.,.


[Beitrag von peacounter am 30. Nov 2014, 12:56 bearbeitet]
Headphonelover
Neuling
#21 erstellt: 30. Nov 2014, 13:30

peacounter (Beitrag #20) schrieb:
Nee, so ein körperschallwandler ist im Studio nur schwer einschätzbar.
Und wenn man sowas doch machen will, muss man erstens viel Ahnung von der Materie haben und zweitens deutlich mehr Geld in die Hand nehmen.
So ab 800,- aufwärts, würd ich mal aus dem Bauch heraus sagen.
(Zb iBeam plus reckhorn-amp und gute Integration in den Sessel).
Hat aber schon seinen Grund, dass auch in größeren Studios nicht mit sowas gearbeitet wird.,.


Ja hab mir sowas auch gedacht, schon dass ich sowas vorher noch nie gesehen habe machte mich etwas stutzig...
peacounter
Inventar
#22 erstellt: 30. Nov 2014, 13:33
Zum Musik hören ist sowas aber wirklich toll!
Und man macht auch intuitiv nicht mehr so laut, weil halt der körperschall der Musik viel mehr fülle und Emotion verleiht!
soundrealist
Gesperrt
#23 erstellt: 30. Nov 2014, 15:07

Headphonelover (Beitrag #19) schrieb:
Ich teste meine Tracks auch auf mehreren Systemen, höre sie mir zB immer an auf meinen alten Iphone-Stöpseln wenn ich unterwegs bin, höre auch oft einfach von den Iphone-Lautsprechern, auch im Auto werden sie abgehört und ein Freund von mir legt auch ein paar tracks in Clubs auf (dies ist zwar der Zielort für die Tracks, er ist aber kein Resident so findet dies nur von Zeit zu Zeit statt. Trotzdem glaube ich wenn ich einen detailliert klingenden Kopfhörer habe, wie den HD600 oder HD800 würde es das downmixen nach anfänglicher Gewohnheitsphase sehr erleichtern. Ich wollte noch etwas fragen, wegen dem Bassfühlproblem. Hat jemand Erfahrung mit solchen Systemen: http://thesubpac.com/order/subpac-s2/ ?
Scheint für dieses Problem konzipiert worden zu sein, weiß aber nicht ob dies wirklich gut/linear funktioniert und in Musikproduktion einsetzbar ist...wenn ich einen sehr genauen Kopfhörer habe wie den HD800 und so ein Pac (vorausgesetzt es schummelt nicht) hätte ich ja sozusagen die perfekte Frequenzreproduktion. Bliebe nur noch das Problem mit der Räumlichkeit, die der HD800 sowieso eher gut hinkriegt und ich könnte mir ein plugin für den Crossfeed richten (kostet um die 50€). Mit so einem Setup komme ich warscheinlich sehr nahe an eine Monitor-Emulation, hab nur so das Gefühl dass dieser Subpac trügen könnte..

Hab selbst einen HD 650, und schon der bringt vieles an die Grenze. Ein weiteres Problem: im Gegensatz zu LS braucht ein Kopfhörer keine Probleme mit der Raum-Akkustik überwinden
ZeeeM
Inventar
#24 erstellt: 30. Nov 2014, 15:11
Wenn man so den Sound designen will, das der auch auf einer Anlage in einem Durchschnittswohnzimmer ordentlich klingt, dann muß man so ein Setup auch testen.
Observer01
Inventar
#25 erstellt: 30. Nov 2014, 15:35

Ich geh mal davon aus dass die Quelle mein Audiointerface ist. Ich benutze M-Audio Fast Track Ultra 8r. Hier der Link zu den technischen Angaben (findet man wenn man ans Ende vom Review scrollt, direkt ober den Kommentaren):
[url]http://www.musicians...ce-with-pro-tools-se
[/url]

ohne jetzt genau dieses Audiointerface zu kennen habe ich generell die Erfahrung gemacht das die Kopfhörerausgänge bei solchen Geräten meist nur schmückendes Beiwerg sind und bei hochohmigen Kopfhörern lautstärkemäßig schnell an ihre Grenzen kommen.

Was machst du konkret für elektronische Musik?
Es gibt ja durchaus Spielarten elektronischer Musik die ohne fette Bässe auskommen...
soundrealist
Gesperrt
#26 erstellt: 30. Nov 2014, 16:49

Observer01 (Beitrag #25) schrieb:

Ich geh mal davon aus dass die Quelle mein Audiointerface ist. Ich benutze M-Audio Fast Track Ultra 8r. Hier der Link zu den technischen Angaben (findet man wenn man ans Ende vom Review scrollt, direkt ober den Kommentaren):
[url]http://www.musicians...ce-with-pro-tools-se
[/url]

ohne jetzt genau dieses Audiointerface zu kennen habe ich generell die Erfahrung gemacht das die Kopfhörerausgänge bei solchen Geräten meist nur schmückendes Beiwerg sind und bei hochohmigen Kopfhörern lautstärkemäßig schnell an ihre Grenzen kommen.

Was machst du konkret für elektronische Musik?
Es gibt ja durchaus Spielarten elektronischer Musik die ohne fette Bässe auskommen...


.... interessanter Aspekt, da habe ich schon ewig nicht mehr drüber nachgedacht. Sollte echt mal wieder was nur mit ak. Gitarren aufnehmen.
Headphonelover
Neuling
#27 erstellt: 30. Nov 2014, 19:20
Ich mache hauptsächlich härtere EDM-Stile (zB Hardstyle), ziemlich oft aber auch DnB oder Trance, eher selten Mainstream-EDM und Techno. Ich habe auch an einigen kleinen Filmprojekten mitgearbeitet, die nicht an EDM gebunden sind, dies kommt aber eher selten vor, am meisten fokusiere ich mich, wie gesagt auf Hard-EDM, welches sehr wohl ziemlich Basslastig ist (Kicks belegen das gesamte Frequenz-Spektrum).

Auf Stereos in Durchschnittswohnzimmern wird meiner Erfahrung nach eher selten EDM-Musik gehört, kommt aber trotzdem vor und ist einen Test wert. Meiner Erfahrung nach sind neben Clubs billige Kopfhörer, Boom-Boxen und Autoanlagen (manchmals auch Hifi-Anlagen mit Subwoofer) häufige Hörumgebungen.
Observer01
Inventar
#28 erstellt: 30. Nov 2014, 19:51
Also, ok, fetter Bass ist wichtig

ich mache z.B. viel Ambient, experimentelle Sachen, da ist Bass nicht ganz so wichtig, bzw. Geschmackssache und kann schonmal unter den Tisch fallen.

ich dachte bei dir vieleicht an kleinere, deinen Räumlichkeiten angemessenere Monitore und bessere Aufstellung anstatt eines (über)teuren Hifi-Kopfhörer. Vielleicht zu den Monitoren einen mittelmäßigen Kopfhörer zum gegenhören.


[Beitrag von Observer01 am 30. Nov 2014, 19:53 bearbeitet]
Headphonelover
Neuling
#29 erstellt: 30. Nov 2014, 21:46
Hmm..natürlich könnte ich mir auch kleinere Monitors kaufen und irgendwie besser platzieren, aber da bleibt immer noch das Problem der Raumakkustik. Mein Problem ist hauptsächlich, dass das Detail fehlt, im Kopfhörer höre ich wenn in meine Sounds etwas kratzt oder nicht klingt wie es sollte, bei den Monitors verschwimmt alles, ich glaube nicht dass da kleiner Monitors eine Verbesserung bringen, oder?
peacounter
Inventar
#30 erstellt: 30. Nov 2014, 21:49
wenn du im nahfeld sitzt, sollte die raumakustik eigentlich nicht mehr so gravierend verfälschen.
mußte halt ein bischen was an zu nahen wänden machen....
Observer01
Inventar
#31 erstellt: 01. Dez 2014, 12:54

Headphonelover (Beitrag #29) schrieb:
Hmm..natürlich könnte ich mir auch kleinere Monitors kaufen und irgendwie besser platzieren, aber da bleibt immer noch das Problem der Raumakkustik. Mein Problem ist hauptsächlich, dass das Detail fehlt, im Kopfhörer höre ich wenn in meine Sounds etwas kratzt oder nicht klingt wie es sollte, bei den Monitors verschwimmt alles, ich glaube nicht dass da kleiner Monitors eine Verbesserung bringen, oder?



es spricht überhaupt nichts dagegen den Kopfhörer beim mischen sozusagen als Lupe zu nehmen um Details besser zu hören. Dazu braucht man allerdings keinen KH für über 1000 €, daß schafft auch locker einer für 250 €.
Ganz ehrlich: das Geld würde ich lieber in vernünftige Monitore stecken, denn es scheint so, daß du mit deinen Monitoren einfach nicht zufrieden bist. Wenn du Details vermisst, höre dir mal was von Genelec an und siehe zu, daß du diese vernünftig aufstellen kannst. Die 8040 BPM z.B. sind ja nicht so groß und können auch in kleinen Räumen gut aufgestellt werden. Außerdem kann man sie sehr gut an die Umgebung anpassen.

Aber ich finde mischen nur mit Kopfhörer macht keinen Sinn, vorallem wenn du auch veröffentlichen willst. Damit tust du dir und deiner Musik keinen Gefallen und schmeißt nur Geld aus dem Fenster, ist meine Meinung dazu

Gruß


[Beitrag von Observer01 am 01. Dez 2014, 13:10 bearbeitet]
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