KH für zu Hause

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attilaf
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 08. Nov 2014, 10:07
Hallo Leute,

ich suche für entspanntes Musikhören einen On-Ear oder Over-Ear KH für zu Hause. Hier die Anforderungen:

- er soll sowohl am iPhone 6 als auch am Verstärker Rotel RA-12 betrieben werden
- gute Auflösung der Instrumente sind mir wichtiger als Super Bass.
- Musikrichtung sehr gemischt, Pop, Rock aber auch Klassik und Jazz
- Offen oder Halboffen soll mehr Räumlichkeit bieten
- Preis ca. 200 bei deutlich hörbaren Unterschieden bis 300

Bisher ins Auge gefasst:

- Bowers & Wilkins P5 S2
- AKG K 701
- AKG K 545
- AKG K 511

Ich kenne mich gar nicht aus, höre aktuell mit den original iPhone-KH

Danke für die Hilfe!
Attila
-MCS-
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 08. Nov 2014, 13:40
Mit dem (ohrumschließenden) K701/K702/Q701 (der Q hat etwas mehr Bassfundament) liegst du schon ganz richtig, denke ich.

Die Detailauflösung ist gut, der Bassbereich präzise, schnell und trocken, die Bühne sehr weitläufig (aber nicht tief) und durch den
glatten Impedanzgang gibt es auch mit höherohmigen Ausgängen (wie er ggf. am Rotel besteht) keine Probleme mit Frequenzverbiegungen.

Am iPhone reicht mir persönlich die Lautstärke, Einigen kann der K/Q701/2 jedoch zu leise sein, trotz seiner nur 62Ohm nominellen Impedanz
ist der Kopfhörer nämlich nicht gerade wirkungsgradstark - am iPhone 6 lässt sich die Begrenzung der Lautstärke aber auch deaktivieren.
attilaf
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 08. Nov 2014, 13:46
Danke für die schnelle Antwort!

Wäre der B&W P5 S2 nichts am Verstärker wegen der niedrigen Impedanz? Ich habe jetzt folgende zum Anhören bestellt:

B&W P5 S2
AKG K 701
Sennheiser Momentum
AKG K 545

Was ist der Unterschied zw. K 701 und K 702?
-MCS-
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 08. Nov 2014, 13:54
Den K702 gibt es auch mit glattem Kopfband, das Kabel ist austauschbar - ansonsten ist er mit dem K701 identisch.

Der Impedanzgang des B&W passt schon. Problematisch wird es nur, wenn dieser, an einem hochohmigen Verstärkerausgang, zu sehr wellig ist - dann
gibt es Verbiegungen des ursprünglichen Frequenzganges.

Den P5 (1. Generation) würde ich nicht empfehlen, erst recht nicht bei stationärem Betrieb, aber vielleicht ist der S2 ja klanglich besser.
Der Momentum ist ziemlich bassbetont und eher ungeeignet - der Bassbereich und die gesamte Auflösung hinken dem/r des K701 merklich hinterher.
Den K545 kenne ich nicht.

Für zu Hause hast du dir eigentlich eher schlechte Kandidaten, bis auf den K701, herausgesucht - der DT880 von Beyerdynamic wäre z.B. ein
passender Kontrahent, ebenso der Sennheiser HD600.
attilaf
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 08. Nov 2014, 21:59
Was ist eigentlich das Merkmal, das einen KH für zu Hause so sehr von einem, der auch unterwegs benutzt wird unterscheidet? Ich weiß, dass die für unterwegs eher geschlossen sind, um Aussengeräusche abzuschirmen, aber sonst?
Ist z.B. ein B&W P5 S2 so verkehrt zu Hause?
spawnsen
Inventar
#6 erstellt: 08. Nov 2014, 22:58

Was ist eigentlich das Merkmal, das einen KH für zu Hause so sehr von einem, der auch unterwegs benutzt wird unterscheidet?

Größe und Gewicht spielen bei der Portabilität eine nicht unwesentliche Rolle; der Preis wäre für mich auch ein Kriterium, wenn ich einen Kopfhörer in der U-Bahn oder auf dem Weg zur Arbeit verwenden wollte. Die benötigte Leistungsaufnahme kann man als Merkmal heute nicht wirklich mehr nennen, da es auch sehr leistungsfähige portable Kopfhörerverstärker gibt.
ZeeeM
Inventar
#7 erstellt: 08. Nov 2014, 23:02
Unterwegs gibt es in Bus und Bahn subsonische Frequenzen, die quasi den Tieftonbereich maskieren. Ein Kopfhörer, der daheim noch satt klingt, klingt im Bus eher dünn.
attilaf
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 08. Nov 2014, 23:08
Ich wollte nur wissen, warum meine Kandidaten schlecht für zu Hause sind? Andersrum kann ich mir eher vorstellen, dass große, schwere, wenig abschirmende KH schlecht für unterwegs sind. Aber warum sind für unterwegs geeignete schlecht daheim? Ist es das Prinzip offen/geschlossen?
audiophilanthrop
Inventar
#9 erstellt: 09. Nov 2014, 00:13
Es ist u.a. eine Sache des Tragekomforts. Gut isolierende Hörer verursachen einfach schneller warme Ohren oder fangen nach einiger Zeit an zu drücken. Und bei In-Ears sind die Aufsätze i.d.R. schneller durch als Ohrpolster.

Daneben habe ich so eine kleine persönliche Theorie, daß fast ungefilterte Außengeräusche den Klang subjektiv realistischer erscheinen lassen.

Ganz davon abgesehen müssen sich offene Hörer weit weniger mit Hohlraumresonanzen aller Art herumschlagen, und das hört man durchaus auch.
ZeeeM
Inventar
#10 erstellt: 09. Nov 2014, 10:09

attilaf (Beitrag #8) schrieb:
Aber warum sind für unterwegs geeignete schlecht daheim? Ist es das Prinzip offen/geschlossen?


Der Umkehrschluss ist, das daheim ein KH der Unterwegs gut im Sinne der Darstellung funktioniert, daheim zuviel Bass haben kann.

Ich kann mir auch vorstellen, daß unterbewußt wahrgenommene Aussengeräusche auf die Wahrnehmung einen Einfluß haben, kommt man so der Lautsprechersituation näher, auch X-Feed Effekte dürften da auftreten.


[Beitrag von ZeeeM am 09. Nov 2014, 10:19 bearbeitet]
-MCS-
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 09. Nov 2014, 13:58

attilaf (Beitrag #8) schrieb:
Ich wollte nur wissen, warum meine Kandidaten schlecht für zu Hause sind?


Deine Auswahl an guten HiFi Kopfhörern im Bezug auf den gebotenen Klang ist nicht sonderlich vorteilhaft, das wollte ich ausdrücken.
attilaf
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 10. Nov 2014, 09:37
Ok, verstehe. Ich werde sie mir anhören und wahrscheinlich weitere ausprobieren. Ich kann im Moment auch nicht einschätzen, wie sehr ein offener KH die anderen im Raum stört. Wenn man ihn zu sehr hört, dann bräuchte ich doch einen geschlossenen, der aber eine zumindest annähernd ähnlich räumliche Bühne bietet. Gibt es da eine Empfehlung?
attilaf
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 11. Nov 2014, 11:50
Gestern konnte ich drei KH am iPhone 6 "testen". Ich habe versucht unterschiedliche Musikrichtungen zu spielen, Klassik, Jazz, Pop, Rock, jeweils ca. 1-2 Minuten mit jedem der drei Kandidaten:

AKG K 701
B&W P5 S2
Sennheiser Momentum

Ich mache das zum ersten Mal, daher sind der Test und die Ergebnisse maximal subjektiv, aber die grobe Richtung stimmt mit dem vorher gelesenen überein. Ich kann nicht pauschal sagen, ob offen oder geschlossen für zu Hause besser ist, es hängt tatsächlich mehr davon ab, was man hört.
Jazz und Klassik war fantastisch mit dem offenen AKG, hätte ich diesen KH aber nicht gehört, wäre ich auch vom P5 begeistert. Bei den geschlosenen Kandidaten spielt sich alles mehr "im Kopf" ab. Foolish Games von Jewel, Norah Jones, Katie Melua oder die Berliner Philharmoniker mit Vivaldi´s Sommer waren alle besser im AKG. Aber Madonnas Music klang um Längen besser im P5, aber auch andere Pop- oder Rock-Titel. Dem AKG fehlt da der Bass. Der Sennheiser konnte mich gar nicht überzeugen, zu basslastig, verwaschen, keine Klarheit, irgendwie Matsch. Vielleicht muss man ihm länger Zeit geben.
Jetzt bin ich genauso schlau wie vorher. Ich höre alle Richtungen ohne Präferenzen, wobei schon sehr gern Musik mit vielen Instrumenten.
Der P5 ist ein Traum was Verarbeitung, Haptik angeht. Klar, es geht hier um einen KH, aber der AKG sieht schon richtig billig aus dagegen. Ich verstehe die vielen negativen Stimmen zum P5 nicht oder die Neuauflage ist so viel besser geworden. Den Vorgänger habe ich nicht gehört, aber dieser klingt sehr ausgewogen, warm würd ich sagen. Toller Bass, aber nicht aufdringlich, klare Mitten und kristallklare Höhen. Vielleicht höre ich mir noch den P7 an und weitere offene. Gibt es nichts anderes als Sennheiser HD600 und Beyerdynamik DT880?
raver3002
Inventar
#14 erstellt: 11. Nov 2014, 12:20
AKG K612 Pro: etwas kleinere Bühne als die 700er Brüder, im Bassbereich um 3dB angehoben (aber AKG-like immer noch kein Bassmonster), in den Höhen nicht ganz so scharf wie die 700er und in den Mitten eine Spur zurückhaltender, insgesamt gefälliger/ausgewogener abgestimmt und nicht ganz so gnadenlos zu schlechten Aufnahmen wie die 700er. Hat ebenfalls ein glattes Kopfband, ist sehr bequem und zudem auch noch sehr günstig (knapp 130 Euro).


[Beitrag von raver3002 am 11. Nov 2014, 12:26 bearbeitet]
-MCS-
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 11. Nov 2014, 13:53

attilaf (Beitrag #13) schrieb:
Gibt es nichts anderes als Sennheiser HD600 und Beyerdynamik DT880?


Wie bereits oben geschrieben: der Q701 hat etwas mehr Bass, als der K701. Den K712 könntest du dir auch mal anhören.
attilaf
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 11. Nov 2014, 14:32
ok ich werde mir noch das Q 701 und das Sennheiser HD 650 anhören. Ist letzterer besser als der HD 600?
-MCS-
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 11. Nov 2014, 17:31
Besser nicht, jedoch anders, dunkler. Der HD600 ist im Hochton kaum abgesenkt, der HD650 jedoch stärker.
Hellfire13
Inventar
#18 erstellt: 11. Nov 2014, 17:44
Besser nicht, im Prinzip nur etwas anders abgestimmt. Der HD600 ist neutraler gehalten, der HD650 hat etwas mehr Bass und klingt entsprechend ein wenig wärmer (beide sind aber tendenziell schon leicht auf der warmen/entspannten Seite). Der 650er dürfte dir aber aufgrund seines etwas kräftigeren Bassbereichs tatsächlich auch besser gefallen (quantitativ liegt der aber immer noch ein Stück unterhalb des B&W P5 würde ich sagen).

Dazu solltest du dir im Übrigen unbedingt auch noch den Fidelio X1 bzw. dessen Nachfolger X2 anhören, die gehen tendenziell ähnlich wie die Sennis in eine leicht warme/entspannte Richtung, haben aber nen kräftigeren/punchigeren Bass und sind in den Höhen ein klein wenig kräftiger/"spritziger/luftiger" (bzw. weniger abrollend/entspannt, quasi ein Mittelding zwischen den Sennis und dem eher helleren und in den Höhen leicht betonten AKG K/Q7XX). Zu den Fidelios gibt's hier bei uns im Forum auch umfangreiche Threads, in denen auch die (wenn auch geringen) Unterschiede genau beleuchtet werden ( hier der X1-Thread und hier der X2-Thread) ;).


Edit: -MCS- war schneller mit den Unterschieden bei den Sennis (und ja, in den Höhen unterscheiden die sich in der Tat auch ein wenig) :D.


[Beitrag von Hellfire13 am 11. Nov 2014, 17:47 bearbeitet]
attilaf
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 12. Nov 2014, 14:59
Ich habe nun auch die folgenden KH zum Anhören bestellt:
- HD 650
- Q 701
- P7

Bei Philips schrecken mich die kratzenden Ohrpads ab Wenn die AKG´s nicht so sch... aussehen würden und so minderwertig verarbeitet wären, würde ich den K 701 behalten. Schlagt mich, aber Optik und Haptik spielt für mich auch eine Rolle.
Hellfire13
Inventar
#20 erstellt: 12. Nov 2014, 15:33
Ach, kratzend find' ich die Ohrpolster bei meinem X1 ja nun nicht gerade. Gut, die Beyer-Velours oder die Velours bei meinem Shure SRH1840 sind nochmal ein klein wenig flauschiger/weicher, aber störend oder sonstwie unangenehm find' ich die X1-Pads jedenfalls auch nicht 8). Und zur Not könnte man die Pads ja auch immer noch abnehmen (beim X1 sind sie zwar noch festgeklebt, mit entsprechendem Kraftaufwand kann man den Kleber aber überwinden und dann sind die genauso abehmbar wie beim X2) und nen paar Runden mit Weichspüler in der Waschmaschine drehen lassen oder so :D.
-MCS-
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 12. Nov 2014, 17:30

Hellfire13 (Beitrag #20) schrieb:
Und zur Not könnte man die Pads ja auch immer noch abnehmen [...] und nen paar Runden mit Weichspüler in der Waschmaschine drehen lassen oder so :D.


Dies sollte man jedoch nicht zu oft wiederholen, sonst wird der Klang letztlich ebenfalls weichgespült.
Hellfire13
Inventar
#22 erstellt: 12. Nov 2014, 18:23
Na, dann muss man man halt für ein paar Durchgänge den Weichspüler weglassen, dann wird der Klang auch wieder etwas rauher/härter :D.


[Beitrag von Hellfire13 am 12. Nov 2014, 18:24 bearbeitet]
attilaf
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 15. Nov 2014, 22:44
Spaß beiseite, ich habe weitere KH angehört, je ein Jazz, Katie Melua Nine Million Bicycles und einen Popsong Madonna Musik angehört.

Q701 - neutral sehr ähnlich zum K701
HD650 - mehr Bass, halboffen, irgendwo zwischen Q701 und P7
B&W P7 - weniger neutral aber sehr gut, bester Bass

Ich stehe auf neutralen Sound, daher wird es wahrscheinlich der K701 oder Q701
-MCS-
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 16. Nov 2014, 10:00
Beide sind meiner Meinung nach klanglich sehr schöne Kopfhörer.
Einen Fehler begehst du somit also nicht und da dir der Klang ebenfalls gefällt...

Achte unbedingt darauf, auch mal über einen längeren Zeitraum, sagen wir mal, eine Stunde am Stück, zu hören.
Gerade bei Kurzhaarschnitten drückt das Kopfband gern mal, da könnte sich ein Griff zum K702 mit glattem, noppenfreiem Band, lohnen.
attilaf
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 16. Nov 2014, 11:00
Danke, das ist ein guter Tipp, aber warum ist der k702 so viel teuerer? Ist das Kabel auch austauschbar? Gibt es klanglich einen Unterschied?
attilaf
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 16. Nov 2014, 13:02
Ok, Kabel ist abnehmbar und im Amazon UK für 159,- Pfund zu haben
ayran
Inventar
#27 erstellt: 16. Nov 2014, 13:15
Das ist ein ziemlich guter Preis!
-MCS-
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 16. Nov 2014, 13:55
K701 und K702 sind klanglich identisch.
ayran
Inventar
#29 erstellt: 16. Nov 2014, 14:16
Da gibt es doch auch Leute, die behaupten der K702 hätte mehr Bass. Aber das gibt es ja selbst beim K701 wo einige Leute von einer Bass-Heavy Version sprechen.
Ich kann für meinen Teil nur sagen, dass mir der K702 an einem guten KHV genug Bass hat. Direkt am iPhone 4/4s fand ich auch etwas blutleer.
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