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Reviews Meze 109 Pro Rundreise+A -A |
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Autor |
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Steven_Mc_Towelie
Inventar |
#1 erstellt: 15. Okt 2022, 20:39 | |||
Verpackung: Ja Zubehör: Joa Kabel: Meh Verarbeitung: Gold Design: Von Gott persönlich Sitz /Tragekomfort: Eure Lieblings Sneaker Klang: Wie der Kuchen von Omma, einfach rund und perfekt! Fazit: Kaufen! Damit wäre der Bericht eigentlich schon fertig.... Vielen Dank an headphone shop, die uns diesen Kopfhörer freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben Meze 109 Pro Der Meze kommt mit einem schönen Case und einem kurzen und einem langen Anschlusskabel. Die Kabel sind aus Gummi gemacht und neigen leicht zum Verdrehen, sie funktionieren und ich habe da schon viel schlechtere gesehen, aber hier wäre ein schönes Textilkabel mMn dem Kopfhörer und seinem Preis angemessener. Die Pads sind aus Velour, ich hätte da Leder schöner gefunden, aber wer bin ich schon eine Gottheit zu kritisieren ;), sie sind unfassbar bequem und passen selbst bei großen Ohren, wie alte Hausschuhe, die man gerne anzieht. Optisch ist der Meze absolut genau mein Ding, wunderschönes Design (ein bisschen Steampunk), mit einer tollen Verarbeitung, alle Details sind stimmig, schon dafür bekommt er von mir 11 von 10 Punkten. Der Meze 109Pros ist aus der Box raus sehr gefällig abgestimmt, ja der XY hat in der Preisklasse bessere Höhen und YZ strammere Bässe o.Ä., aber der Meze 109Pro macht nix verkehrt und fast alles richtig. Ich habe ein paar Tage später wie immer etwas am EQ geschraubt, aber das wird für die meisten Leute gar nicht nötig sein, es sind für mich auch nur wenige Bänder, die für meine Ohren geringfügig etwas nachgebessert werden könnten. Vom Klang her wette ich, wird der 109Pro sehr vielen Leuten gefallen, mir auf jeden Fall, da rumpelt nichts, da zischt nichts, der 109Pro ist Meze echt sehr gut gelungen, Hut ab. Schon die Optik und der Tragekomfort machen ihn für mich zum Weihnachtsgeschenk 2022 (für mich selbst ), der steht ganz oben auf meiner Liste und könnte sogar meinen altehrwürdigen Fostex in Rente schicken. Wie gesagt, beim Kabel, den Pads und dem "singenden" Überrollbügel hätte man noch eine Schippe draufpacken können, aber das ist Wehklagen auf höchster Flamme. Meze 109 Pro, the hype is real.... |
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frix
Inventar |
#2 erstellt: 17. Okt 2022, 07:19 | |||
das liest sich ja sehr euphorisch. wie kommst du denn mit dem hochton klar? Auf head-fi (wo ja sonst alles über den klee gelobt wird) mehren sich doch einige stimmen die so ihre schwierigkeiten mit dem hochton haben. |
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entertain_me
Stammgast |
#3 erstellt: 17. Okt 2022, 07:41 | |||
Ließt sich sehr vielversprechend! Was sind den "singende" Überrollbügel? |
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BartSimpson1976
Inventar |
#4 erstellt: 17. Okt 2022, 08:28 | |||
naja, über Design kann man natürlich streiten. Ich finde man sieht ihm (genau wie dem guten alten 99 Classic) seine osteuropäische Herkunft schon etwas an. |
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Steven_Mc_Towelie
Inventar |
#5 erstellt: 17. Okt 2022, 10:45 | |||
Ich habe ja selber mittlerweile Höhenangst , aber den Hochton-Bereich beim Meze würde ich mit "geschmeidig" beschreiben. Selbst bei einigen kritischen Aufnahmen, bei denen ich für mich am besten die Zischlaute raushören kann, meistert der 109Pro absolut unaufgeregt. Mit singenden Bügeln meine ich die Bügel oberhalb des Kopfhörers, diese Teile müssten mMn akustisch abgekoppelt werden, sei es an den Verbindungen zum Bügel, oder durch eine Gummierung der gesamten Konstruktion. Das hatte übrigens auch der Ollo S3, den wir einmal hier hatten, aber das fällt nur bei Berührungen auf, im normalen Betrieb hört man da natürlich nichts davon. |
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photona
Ist häufiger hier |
#6 erstellt: 20. Okt 2022, 11:31 | |||
Ich hatte den Meze vorbestellt, nach Erhalt fast 2 Wochen ausgiebig getestet und verglichen und... werde den Hörer wieder zurückgeben. Als Vergleichshörer dienten der AKG K702 (mein Hauptkopfhörer) und - zur Abrundung am Lo-Fi- Ende - ein Mackie MC-250. Ich versuche mich ganz kurz zu fassen, ist ja nicht mein Rezensionsthread hier. Die Gründe, warum der Meze wieder gehen muss: der Tragekomfort ist für mich befriedigend, mehr aber auch nicht: - die Polster sind schön weich, werden aber mit der Zeit etwas unangenehm im Bereich hinter den Ohren. Die K702 kann ich wesentlich länger komfortabel tragen. Meine Ohren berühren manchmal die schicken Metallgitter über den Treibern des Meze. Nicht wirklich schlimm, fühlt sich aber etwas befremdlich an. - dem Meze mangelt es etwas an jener "Luftigkeit", die offene KH auszeichnen sollte. ich finde, sie kommen dem geschlossenen Mackie vom Abschottungsgefühl her näher als den tatsächlich offenen K702. Geräusche aus der Außenwelt dringen durch den den K702 wesentlich besser als durch den Meze 109 pro. Der Klang des Meze 109 pro hat seine "großen Momente", mir fehlt es aber an Ausgewogenheit und Bühne: - Der Bassbereich ist wunderschön, sauber, rund und weich, da kann der K702 in der Intensität nicht mithalten (wohl aber in der Auflösung). - Die Mitten (Gesang, verzerrte Gitarren usw.) schwächeln manchmal im Vergleich mit dem K702. Sie sind zwar auch beim Meze durchaus präsent und deutlich, setzen sich aber für meinen Geschmack zu wenig gegen den tiefen Frequenzbereich durch. Carcass kommt auf den AKG´s für meinen Geschmack jedenfalls besser als auf den Meze - Die Höhen, und hier greife ich frix´ Frage aus Beitrag 2 auf, gefallen mir nur sehr bedingt. Der Meze hat in der Tat eine Neigung zum zischeln. Wo der AKG K702 auch bei nicht so gelungenen Aufnahmen die hohen Frequenzen noch einigermaßen kontrolliert in die Gehörgänge pustet, liebäugeln sie beim Meze manchmal etwas mit Rasierklingen. Nicht wirklich schlimm aber in der Summe und auf Dauer ein paar Nuancen zu scharf. - Beim Zusammenspiel vieler Instrumente verliert der Meze schneller die Kontrolle als der AKG K702. Was im direkten A/B- Vergleich beim K702 noch gut ortbar und abgegrenzt erklingt, tönt beim Meze etwas unkoordinierter und mehr durcheinander (schöne Passage um so etwas zu "testen" z.B. die Steigerung ab ca. 2:55 bis ca. 3:40 in "Fragments of Time" von Daft Punk) - Ich bin ein Freund der "großen Bühne" bzw. wahlweise des weitläufigen Orchestersaals. Und hier ist der Tropfen, der, nach viel hin - und her, das Fass zum Überlaufen brachte und mich letztlich bewog, mich wieder vom Meze zu trennen: Es ist einfach unglaublich, wie "beengt" der Hörraum der Meze 109 pro im direkten Vergleich mit den K702 wirkt. Mich konnten die Meze 109 pro jedenfalls nicht überzeugen, obwohl ich es gerne wollte und sie mir wieder und immer wieder zu Gemüte führte, mit allen möglichen Musikgenres, Spielfilm gucken, ja sogar im Büro als Headset zum Telefonieren (mit ifi go blu). Für 200- 300 Euro oder - wegen der sauberen Verarbeitung - vielleicht auch noch bis 400 Euro sehr gerne. Ein Mehrwehrt, der das 5-6- fache des Preises der AKG K702 rechtfertigen würde, ist für mich jedoch eindeutig nicht erkennbar. [Beitrag von photona am 20. Okt 2022, 11:59 bearbeitet] |
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GefellMics
Schaut ab und zu mal vorbei |
#7 erstellt: 20. Okt 2022, 15:59 | |||
Vielen Dank für diesen ehrlichen und kompakten Kurzeindruck. Erfrisched zu lesen und wirkt für mich deutlich authentischer als z.B. die vielen YT reviews oder dem Head-Fi Hypetrain bei fast allen Neuerscheinungen. Ich bin gespannt welche Höreindrücke im Rahmen der Rundreise hier noch folgen. [Beitrag von GefellMics am 20. Okt 2022, 16:02 bearbeitet] |
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*rael*
Inventar |
#8 erstellt: 30. Okt 2022, 19:36 | |||
So, nachdem ich den Meze 109 Pro nun ein paar Tage im Rahmen der Rundreise (ganz herzlichen Dank nochmal an Steven_Mc_Towelie) intensiv testen konnte, möchte ich euch meine Erfahrungen mitteilen. Dabei muss ich vorausschicken, dass ich vermutlich nicht der geeignete Kandidat für einen "qualifizierten" Erfahrungsbericht bin, da ich bis auf meinen 25 Jahre alten Koss Porta Pro ausschließlich geschlossene Bluetooth/ANC Kopfhörer besitze, die ich kabellos nutze. Jetzt mal ein kabelgebundener, open Back Kopfhörer, also was ganz neues für mich. Erstmal aufgesetzt, Kabel eingesteckt und mit dem iPhone verbunden. Schon mal positiv, dass man direkt loslegen kann, ohne eine App zu installieren oder Firmware-Updates aufzuspielen. Und ich muss sagen, ich war erstmal von dem super komfortablen Sitz sehr begeistert. Nichts drückt, die Ohren haben genug Platz und trotzdem sitzt er nicht zu locker (wie etwa der Amiron Wireless mit seinem zu geringen Anpressdruck). Design und die sehr gute Verarbeitungsqualität haben mich wie der Klang ebenfalls überzeugt. Das alles hat mir schon ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Jetzt kann man natürlich sagen, das ist bei mir wie bei einem Verbrenner-Fahrer, der erstmals Elektromobilität testet und das E-Auto XY fährt. Der ist dann begeistert von Drehmoment, Beschleunigung, Ruhe im Innenraum, etc. Erfahrene E-Auto Fahrer werden aber sicherlich feststellen, dass andere vergleichbare E-Autos in manchen Punkten noch bessere Werte liefern. Insofern kann ich nur mein persönliches Empfinden schildern. Meine Ohren haben eine luftige und transparente Bühne ausgemacht, die Instrumente ließen sich gut orten. Ich habe verschiedene Musikstile durchgehört und der Meze 109 Pro hat in meinen Ohren alles souverän gemeistert. Lediglich bei ein paar leise abgemischten Songs aus den Achtzigern (z.B. In a Big Country) hätte ich mir gewünscht, den Lautstärkeregler etwas höher drehen zu können. Trotz seiner niedrigen Impedanz stößt der Meze 109 Pro lautstärkemäßig hier an seine Grenzen. Am Laptop sieht das dann nochmal anders aus. Grundsätzlich fand ich das Hören insgesamt sehr entspannt. Ich konnte auch keine S-Zischlaute ausmachen (extra mit Script for a Jester's Tear getestet). Dies wurde öfters mal als Mangel beschrieben. Kommen wir nun zu der Frage, ob ich ihn mir kaufen würde. Leider nein, aber das liegt nicht am Kopfhörer, sondern daran, dass es nur wenige Situationen gibt, in denen ich ihn ungestört nutzen könnte. Durch seine offene Bauweise dringen halt auch Außengeräusche nach innen, was für mich sehr störend ist, wenn während des Musikgenuss etwa ungefragt der Staubsauger angemacht wird oder der Hund bellt.:-) VG rael |
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touri22
Stammgast |
#9 erstellt: 08. Nov 2022, 20:50 | |||
Hier mal meine ganz subjektive Meinung: Die Verarbeitung des Meze 109 Pro ist sehr gut, mir gefällt auch das Design ganz gut. Ich hatte lange keinen Hörer mit automatischer Bandverstellung. Das ist schon fein. Er sitzt eigentlich immer sehr gut auf meinem Kopf. Klanglich hat mich der Meze zu Beginn erstmal sehr positiv abgeholt. Ich fand ihn von Beginn an sehr ausgewogen und stimmig. Der erste Eindruck war wirklich: Wow, das könnte was werden! Das änderte sich aber bei längerem Hören… dazu später mehr! Für mein Empfinden ist der Meze mittenbetont. Dadurch sind Stimmen vordergründig, insbesondere merke ich das bei Frauenstimmen und etwas weniger bei tieferen Männerstimmen, wie z.B. Gregory Porter. Die Stimmen stehen schön im Raum, im Mittelpunkt, wodurch der Meze auch sehr direkt wirkt . Auch bei Akustikgitarren macht sich das so bemerkbar. Leider nimmt es aber gleichzeitig etwas Flair und Gemütlichkeit, weil weniger "Schmelz" da ist. Der Meze hat ganz schön Tiefgang. Bei ruhiger Musik mit tiefen Klaviertönen oder einem (Kontra)Bass klingt das im tiefen Bereich weich und warm. Sehr gefällig. Allerdings, wenn es dann zur Sache im Tiefbass geht, also auch Geschwindigkeit gefragt ist, bei z.B. Yello - Planet Dada, dann wirds matschig und er kommt nicht hinterher. Insgesamt ist er über die ganze Bandbreite m.M. nach nicht der schnellste - auch wenn ich das in einem Review im Internet schon anders gelesen habe. Das kriegt sogar ein echt warmer Focal Elear besser hin. Bei besagtem Yello Song versagt der Meze fast schon. Bei meinem Ananda ist das Lied so schnell und präzise, dass es fast schon im Ohr schmerzt - im positiven Sinne. Der Meze kommt mit den schnellen und sehr kurzen Tönen über den gesamten Frequenzbereich nicht hinterher. Die Höhen sind direkt aber teilweise schon arg spitz. Das passt irgendwie zur Abstimmung aber teilweise zischelt er schon fast. Macht ihn einerseits sehr klar, andererseits auch anstrengend. Die Bühne ist ok. Kein Vergleich zum Ananda, aber das ist auch schwierig, eher so im Bereich des Elear. Irgendwie “klingt” meine Beschreibung schlechter als der Meze ist. Ich finde ihn schon insgesamt gut und wenn das mein erster KH in dieser Klasse wäre, wäre ich wahrscheinlich auch erstmal angetan von der Performance. Um aber mal zum Punkt vom Anfang zu kommen, hat der Meze mich auf Dauer nicht entspannen lassen. Und wenn ich auch mal genauer, detaillierter und klarer mit dem Ananda hören möchte, so setze ich mich generell zum Musik hören hin, um zu entspannen. Sehr direkt, leicht zum Zischeln neigend, fand ich den Meze aber irgendwie ein bisschen anstrengend auf Dauer. Für mich ersetzt er nicht meinen Ananda, nicht meinen Elear, er ist aber auch kein Rocker, wie mein Celestee. Ich würde ihn mir nicht zulegen wollen! Danke wie immer an die Orga und die Möglichkeit! Gruß vom touri |
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frix
Inventar |
#10 erstellt: 18. Nov 2022, 11:58 | |||
Optik, Verarbeitung, Präsentation Design ist sicherlich auch immer Geschmacksache, aber es ist unbestritten das Meze mit seinen Designs immer einen eigenen Weg beschreitet. Ein eigenständiges, edles Design, dass mir sehr gut gefällt Das ganze setzt sich auch in der hohen Qualität der Verarbeitung fort. Da knarzt, klappert und quietscht nichts und fühlt sich in den Händen gehalten sehr wertig an. Es wird auf hochwertige Materialien gesetzt und der KH lässt sich komplett zerlegen und reparieren (da glaub ich einfach mal mal der Webseite, probiert hab ich das nicht Sehr nachhaltig und wie ich finde sollte das für KH in der Preisklasse eher die Regel als die Ausnahme darstellen. Die beiden beiliegenden Kabel sind ok und zweckmäßig. Etwas gummischlauch-artig, hier wäre noch Luft nach oben. Aber Meze möchte natürlich die eigenen hochpreisigen Upgradekabel auch verkauft bekommen. Das Transportcase ist passend, stabil und schön anzusehen. Komfort Der 109Pro ist sehr bequem. Das per Gummizug selbstjustierende Kopfband macht einen ausgezeichneten Job. Hier bleibt zu hoffen, dass der Gummi nicht schnell ausleiert. Die Polster bestehen aus einem samtigen Textil, dass bei mir zu keinem Jucken um die Ohren geführt hat. Einziger Nachteil: Das sind ganz schöne Staub- und Schmutzmagnete. Der Anpressdruck ist etwas höher als erwartet. Hat sich jedoch bei längerem Tragen nicht negativ bemerkbar gemacht. Unter den Polstern, kann es für einen offenen KH doch recht warm werden kann. Insbesondere bei wärmeren Außentemperaturen könnte das ein Thema werden. Das kenne ich vom HD800 oder auch von den großen Hifiman Kopfhörern luftiger und besser belüftet. Klang Die Tonalität ist gefällig ohne großes Manko. Vom Bass zu den Mitten ein warmer runder Klang mit präsenten luftigen Hochton. Ganz neutral ist das nicht, aber auch nicht zu weit weg davon. Die Bass Quantität ist für einen offenen dynamischen Kopfhörer beachtlich. Ich mag gerne einen zum Tiefbass ansteigenden bass. Im Tiefbass muss man hier etwas nachhelfen. Aber das können die allermeisten offenen KH nicht. Wenn man kritisch sein mag, fehlt es ihm etwas in den Mitten im Bereich 1-2khz. Wenn man hier per EQ nachhilft ist das auf jeden Fall eine Verbesserung. Aber auch ohne fällt es nicht allzu negativ auf. Hier gilt lieber zuwenig als zuviel. Rein technisch gesehen spielt er auf guten Niveau, die Bühne ist nicht außergewöhnlich weit aber auch nicht zu eng und wirkt stimmig. Die Betonung im Hochton lässt ihn detailiert und hochauflösend erscheinen. Meistens passt das ganz gut aber bei schlechten, tendenziell zu hellen Aufnahmen besteht die Gefahr, dass es einem zuviel werden könnte. Ob einen der betonte Hochton stört ist sehr individuell. Mir hat er in 90% der Fällen gut gepasst. Durch die eher wärmeren Mitten und die Senke bei 1-2khz hinken diese in Sachen Auflösung/Klarheit etwas hinterher. Die Bassqualität ist ordentlich aber auch nicht besonders. Hier fehlt es mir etwas an Definition und Geschwindigkeit. Wenn ich meinen HD800 zu Vergleich ranziehe und beide Kopfhörer per EQ auf die fast gleiche Tonalität bringe zieht der Meze in allen belangen technisch den kürzeren. Aus preislicher Sicht vielleicht auch kein ganz faierer Vergleich, da ein HD800s gut das doppelte kostet. Wer sich aber nicht mit EQ rumschlagen möchte der bekommt mit dem Meze die bessere Tonalität geliefert. Fazit Wenn man den Meze 109pro als Gesamtpaket betrachtet und für einen andere Faktoren neben dem Klang auch eine wichtige Rolle spielen ist er sicher ein interessanter, wenn auch nicht unbedingt günstiger Kopfhörer. Klanglich hat er keine großen Macken, aber spielt in keiner Disziplin herausragend. Abseits vom Klang ist er ohne Zweifel ein sehr wertiger, bequemer und edler Kopfhörer. |
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the_det
Inventar |
#11 erstellt: 20. Nov 2022, 10:18 | |||
Hallo zusammen, der Meze 109 Pro ist nun seit einigen Tagen bei mir (Dank geht geht Steven_Mc_Towelie, der wieder ein tolles Gerät für eine Rundreise ergattern konnte), aber ich konnte mich erst jetzt am Wochenende hinsetzen, und den Kopfhörer in Ruhe hören. Das Überraschende ist: Normalerweise tue ich mich mit dem Schreiben von Reviews etwas schwer, aber hier wird es ganz einfach, denn klanglich ist der Meze - mit einigen Abstrichen - schon eine Wucht. Aber schön nacheinander: Optik: "Meine Güte, was habe ich denn da vor mir?" fragte ich mich beim Auspacken. Schön ist anders (sorry an alle, die dem Gerät einen Schönheitspreis zuerkennen wollen ). Viel Blingbling, der Holzfarbton der Cups und der Kupfer(?)-Farbton der Aufhängung passen nicht zusammen, machen auf dicke Hose, sehen aus, als hätten die Geissens (tm) einen Kopfhörer in Auftrag gegeben. Also, KH ausgepackt und wieder weggelegt . Der Fairness halber muss ich sagen, dass ich ihn in schwarz ganz okay finde. Ein bisschen trist, aber ganz okay. Komfort und Passform: Beim Tragekomfort bin ich etwas mäkelig, das muss ich zugeben. Hier gibt es für mich kaum etwas zu kritisieren. Ich mag die großen Cups, an die meine Ohren nicht anstoßen. Das Velourpolster ist sehr angenehm zu tragen und der Anpressdruck ist auch okay, um ihn über längere Zeit tragen zu können. Der Kompromiss aus Bequemlichkeit und Sitz ist hier sehr gut gelungen. Er erinnert mich an Beyerdynamics 1770 und 1990, die ich vom Komfort ähnlich gut finde, aber die haben noch einen etwas höheren Anpressdurck. Was ich seltsam finde: Sie fühlen sich an, wie geschlossene Kopfhörer, sind aber offen. Auch bekomme ich nach einiger Zeit warme Ohren. Das ist mir bei offenen KH bislang noch nicht passiert... Damit kann ich auch gleich zum Klang kommen: Klang: "Ja, geschlossene Kopfhörer, keine Frage" hätte ich gesagt, wenn ich sie mir einfach aufgesetzt hätte. Die Bühne ist nicht so weit, wie bei manch offenem Vertreter. Das Staging gelingt ganz gut, aber auch das geht deutlich besser. Obwohl: Hört Euch mal von Daft Punk "Giorgio by Moroder" an. Der Synthie-Bass geht im Ohr immer auf und ab - einzigartig! Das konnte ich dann mit meinen andern Hörern auch nachvollziehen, aber hier beim Meze ist der Effekt so stark ausgeprägt, dass ich schon glaubte, ich hätte ein Effektgerät dazwischengeschaltet Den Klang an sich, also die Verteilung der Schallereignisse im Frequenzspektrum, entspricht genau meinem Geschmack. Der Bass ist schön vorhanden und warm, aber nicht schwammig. Zellulose-Treiber sind schon ganz geil (hier im Verbund mit Kohlefasern etc.). Die Mitten scheinen herausgestellt, aber ein Blick auf den Frequenzschrieb lehrt uns etwas anderes. Die Höhen scheinen etwas zurückhaltend, aber sind letztlich gut integriert, Der Peak bei 15 kHz scheint für mich nicht mehr relevant zu sein Ich habe den Meze komplett ohne EQ betrieben, denn das ist gar nicht nötig. Er kommt meinem persönlichen Klangideal, das ich mit meinem Hifiman XS und leichter Korrektur erreiche, schon sehr nah. Insgesamt würde ich den Kopfhörer klanglich auf der warmen Seite ansiedeln. Er ist kein Auflösungswunder und könnte auch etwas flotter sein (was auch immer das für eine Klangkategorie sein mag...). Aber dafür ist er äußerst langzeittauglich - sowohl vom Klang als auch vom Komfort. Das passt alles sehr gut. Fazit: Was bleibt zum Schluss also zu sagen? Ein toller, hässlicher Kopfhörer, der für mich sicherlich in die engere Auswahl käme, wenn... Ich finde ihn schlicht zu teuer. Die Optik stört mich nicht mehr, wenn er auf meinem Kopf sitzt, aber für den Preis würde ich tatsächlich klanglich Besseres erwarten, denn den Klang bekomme ich - wie gesagt - mit anderen Kopfhörern und einem EQ auch hin- gepaart mit besserer Bühne und besserer Auflösung. Das waren meine Worte zum Sonntag. Vielen Dank fürs Wachbleiben Edit: Den Tippfehler-Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben [Beitrag von the_det am 20. Nov 2022, 10:21 bearbeitet] |
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robomobil
Inventar |
#12 erstellt: 11. Dez 2022, 12:30 | |||
Hallo, hier mein Review zum Meze. Ich hatte aufgrund einer Geburtstagsfeier, die sich unerwartet auf den ganzen Tag ausgebreitet hat, leider nicht so viele Zeit zu hören, wie ich gerne gehabt hätte. Ich möchte im Review den Meze mit meinem Hifiman Edition XS vergleichen, der im moment mein Hörer ist, mit dem ich am meisten höre. Den Vergleich habe ich mit Musik über Qubuz mit dem RME ADI-2 DAC durchgeführt. EQ und Klangregelung waren ausgeschaltet. Ich habe versucht, die Lautstärke nach Gehör anzupassen, mit allen Unzulänglichkeiten. Optik/Verarbeitung Ich gehöre zur der Fraktion, die den Hörer für, tja, schön hält. Die Kombination der Farben und Materialien gefällt mir sehr gut. Die Verarbeitung ist makellos. Und der Höhrer ist wirklich bequem! Die automatische Einstellung des Bandes ist genial und er passt sowohl meiner Frau (Kopfumfang 51) als auch mir (Kopfumfang 62) sogar mit Luft nach oben. Die Polster sind weich und angenehm. Im Gegensatz dazu ist der Hifiman etwas burschikos verarbeitet und ich höre einen Klick über der kleinsten Einstellung. Für meine Frau wortwörtlich untragbar. Das Tragegefühl des Meze entspricht aber eher einem geschlossenen, auch wird es mit der Zeit etwas warm im Hörer. Da ist der Hifiman deutlich luftiger. Nach aussen wird auch weniger Musik gelassen als beim Hifiman. Klang Klanglich sind der Hifiman und der Meze ähnlich aber es gibt durchaus Unterschiede: Die Separierung der Instrumente ist beim Meze etwas besser, besonders im Bassbereich. Den Bassläufen von Steve Harris zum Beispiel kann man auf dem Meze besser folgen. Die Höhen sind beim Meze etwas smoother, im Vergleich wirkt der Hifiman manchmal etwas schrill. Wobei mir das ohne den direkten Vergleich nie aufgefallen wäre und ich den Hifiman normal nie als schrill bezeichnet hätte. Die Stimmen sind beim Meze etwas weniger im Vordergrund. Das betrifft weibliche Stimmen eher als männliche. Generell würde ich beide Hörer aber als sehr ausgeglichen und langzeittauglich beschreiben. Fazit Der Meze gefällt mir sehr gut, und hätte ich beim Kauf des Hifiman die Wahl zwischen den beiden gehabt, hätte ich wohl den Meze genommen. Aktuell würde ich aber nicht den Hifiman gegen den Meze tauschen, dafür sind die Unterschiede klanglich zu gering. Aber das Aussehen und der Komfort? Hmmh? |
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RobN
Inventar |
#13 erstellt: 18. Dez 2022, 23:36 | |||
Ich habe zwar in der Vergangenheit auf Messen oder bei Händlern schon viele dynamische Kopfhörer gehört, besitze aber selber abgesehen von einem betagten DT990 Pro an offenen Kopfhörern sonst nur Flächenstrahler. Von daher war ich sehr interessiert an dem vielerorts hochgelobten 109 Pro und insbesondere darauf, wie sich ein höherwertiger Dynamiker im Vergleich zu meinen so schlägt. Daher habe ich sehr gerne an dieser Rundreise teilgenommen. Als Vergleichshörer dienen mir meine aktuell meistgenutzen offenen Kopfhörer: der Elektrostat Stax Lambda SR-303 und der Magnetostat Hifiman HE-500, sowie außer Konkurrenz weil geschlossen der ebenfalls magnetostatische Audeze LCD-2 Classic Closed Back. Getestet habe ich ausschließlich am stationären KHV Lake People G103-S, als Quellmaterial kamen neben CDs und FLAC auch Streamingquellen (TIDAL HiFi und Qobuz) zum Teil auch in Hi-Res zum Einsatz. Musikalisch bin ich hauptsächlich auf einerseits Metal und Rock sowie anderseits auf "seichtere" bzw. melodische Elektronik fixiert, daher habe ich die meisten Tests auch mit mir gut bekannten Titeln aus diesen Genres durchgeführt. Meine Test-Playlist umfasst aber generell auch Titel aus fast alle anderen Genres. Generelle Eindrücke, Optik und Verarbeitung Auf Fotos empfand ich den Meze im Vorfeld als optisch gewöhnungsbedürftig, ehrlich gesagt sogar ziemlich hässlich. In Natura sieht die Sache schon etwas anders aus: einen Schönheitspreis gewinnt er für meinen Geschmack zwar trotzdem nicht und ich würde ihn auch eher etwas günstiger schätzen als er tatsächlich ist, aber er macht eigentlich doch einen ziemlich guten Eindruck wenn man ihn vor sich liegen hat. Ohrmuscheln (teilweise) aus Echtholz, kupferfarbene Metall-Applikationen am robusten Bügel - passt und wirkt durchaus stimmig. Auch die Verarbeitung ist absolut einwandfrei und der Preisklasse angemessen. Nichts knarzt oder wackelt, die Spaltmaße sind gleichmäßig und alles ist gut eingepasst. Rein äußerlich sind kein Verarbeitungsmängel zu erkennen, unter die Ohrpolster habe ich nicht geschaut. Nur die Ränder des Bügels verraten durch einige Macken dass der Hörer nicht ganz neu ist sondern mittlerweile schon durch einige Hände gegangen ist. In den recht großen, ovalen Ohrpolstern sieht man unter ebenfalls sehr sauber verarbeiteteten Abdeckgittern die angewinkelten Treiber. Das beidseitige, abnehmbare Kabel ist mir nicht speziell aufgefallen, weder positiv noch negativ - wirkte gut verarbeitet und nicht allzu mikrophonisch veranlagt. Eher untypisch für einen offenen Hörer für zuhause hat es einen 3,5mm-Stecker, ein Adapter auf 6,3mm gehört natürlich auch zum Lieferumfang. Ebenfalls dabei ist ein relativ schlichtes aber stabiles Transportcase. Insgesamt der Preisklasse also durchaus angemessen und ich würde ihn in etwa auf dem Niveau meines HE-500 einordnen, also insgesamt im Mittelfeld. Der Stax wirkt daneben wie üblich wie billiges Plastikspielzeug, der Audeze am der anderen Ende der Skala wie ein Panzer. Der Meze ist sehr leicht anzutreiben, am Lake People musste ich schon recht vorsichtig regeln. Eigentlich wollte ich ihn auch noch an meinem mobilen KHV/DAC FiiO BTR5 testen, bin dazu aber aufgrund der knappen Zeit leider nicht mehr gekommen. Da der kleine FiiO aber selbst für den unempfindlichen Hifiman genug Power hat dürfte er mit dem Antrieb des Meze rein gar keine Mühe haben. Der Audeze liegt von der Empfindlichkeit zwischen den beiden, der Stax lässt sich aufgrund seines eigenen Verstärkers nicht vergleichen. Tragekomfort Das Komzept des Bügels mit aufgehängtem selbst einstellendem Kopfband fand ich schon seinerzeit beim AKG K701 super und auch hier ist es nicht anders - aufsetzen, passt. Die Ohrpolster bestehen aus angenehm zu tragendem Stoff und sind von der Festigkeit her gerade richtig: nicht zu weich und nicht zu hart. Der Meze ist relativ leicht und nach dem Aufsetzen äußerst bequem, nur beim längeren Tragen verhindert leider ein stärker werdender Druck unter dem rechten Ohr die Bestnote in der Komfortwertung. Insgesamt gehört er damit aber trotzden zu den komfortabelsten Hörern die ich kenne. Im Vergleich ist der Stax nochmals leichter und trotz seiner merkwürdigen Form noch bequemer mit kaum zu spürendem Anpressdruck. Der LCD-2 sitzt dank seiner großen und weichen Polster ähnlich gemütlich wie der Meze, das hohe Gewicht macht sich aber schneller bemerkbar. Der HE-500 ist mit recht harten Polstern und ebenfalls ziemlich hohen Gewicht etwas unbequemer. Was mir sofort beim ersten Aufsetzen noch auffiel: er wirkt tatsächlich auf Anhieb eher wie ein Geschlossener und dämpft Umgebungsgeräusche spürbar mehr als meine anderen offenen Hörer. Klangeindrücke Mitten: wirken insgesamt leicht zurückgesetzt, wordurch es Stimmen teils an Präsenz mangelt und sie eher dünn und etwas kraftlos klingen. In den oberen Mitten (geschätzt um die 2 kHz) gibt es dagegen einen relativ kräftigen Peak, der aber den Klang zum Glück nicht ins Nervige tendieren lässt. Im direkten Vergleich bieten meine Hörer hier alle mehr Präsenz. Allen voran der insgesamt leicht mittenzentrierte HE-500 mit seiner für mich nach wie vor herausragenden Mitten- und Stimmwiedergabe, dicht gefolgt vom Stax. Auch der Audeze ist deutlich präsenter, kann durch einen Peak irgendwo in den oberen Mitten sogar auch schon mal etwas überpräsent sein und damit je nach Aufnahme leicht anstrengend klingen - dafür ist der Meze wie schon oben geschrieben weniger anfällig Höhen: Dunkel - oder doch nicht? Die Abstimmung in den Höhen empfinde ich persönlich als teils unharmonisch. An der Grenze von den oberen Mitten zu den Höhen wirkt die Abstimmung eher ins Dunkle tendierend, um dann aber weiter oben wieder deutlich aufgefrischt zu werden. Zwischen ca. 4 und 7 kHz ist er sehr zurückhaltend abgestimmt, gefolgt von mehreren teils ziemlich üppigen Peaks irgendwo im Bereich von 7 und 10 kHz - Beyerdynamic lässt ein wenig grüßen? Oberhalb davon sind die Höhen weiter minimal angehoben, um dann ab etwa 15 kHz relativ schlagartig abzufallen. Die Auflösung ist ziemlich gut, auch wenn durch die Peaks ggf. noch etwas mehr vorgetäuscht wird als tatsächlich vorhanden. Obwohl ich leicht betonte Höhen einer zu dunklem Anstimmung jederzeit vorziehe, ist es mir hier einfach oft etwas "too much" oder zumindest grenzwertig. Hier festigte sich im Vergleich mein vorhin schon erwähnter Eindruck, dass der 109 Pro es obenrum gerne ein wenig übertreibt. Selbst der nicht gerade als höhenarm bekannte Stax klingt ausgeglichener und zahmer, obwohl er insgesamt mit herausragender Auflösung und Transparenz über den anderen Hören schwebt. Der Hifiman legt wie schon erwähnt den Fokus auf die Mitten und ist in den Höhen ohnehin zurückhaltender, ohne aber an Auflösung einzubüßen. Der Audeze liegt irgendwo dazwischen, ist aber auch deutlich zurückhaltender. Bass: relativ präzise und schnell, wenn auch nicht ganz auf dem Niveau der Magnetostaten oder gar des Stax. Teilweise wirkt er dafür etwas organischer und weniger "technisch", eine bessere Beschreibung finde ich dafür nicht. Leider fehlt es mir etwas an Tiefbass, dieser rollte unterhalb von ca. 50 Hz langsam ab. Dafür schien der Oberbass leicht angehoben zu sein, was ihm schöne Attacke verleiht und mitreissen kann - für Rock und Metal eine in der Regel sehr gute Abstimmung, auch bei Singer/Songwriter oder akustischen Aufnahmen passt es meist gut. Ein anderes Bild zeigt sich bei elektronischer Musik und teilweise auch Klassik, hier fehlt es mir im Vergleich zu meinen anderen Hörern einfach an den tiefsten Registern. Ich habe mich über die Jahr in einen eher linearen Bassbereich mit maximal leichter Betonung des Tiefbasses verliebt, der dann schön trocken "von unten kickt" ohne im Oberbass zu wummern oder Ähnliches. Insbesondere der Audeze macht hier natürlich seinem Ruf alle Ehre mit seinem tiefreichenden und punchigen Tiefbass, dem der Meze einfach nichts entgegenzusetzen hat. Aber um fairerweise beim Vergleich mit offenen Hörern zu bleiben: auch der Hifiman ist ähnlich linear abgestimmt und auch der Stax bietet in solchen Fällen mehr Präsenz (Druck wäre hier dennoch der falsche Ausdruck) im Tiefbass. Räumlichkeit/Bühne:Wie der eingehend beschriebene eher geschlossene Eindruck schon vermuten ließ, empfinde ich Bühne und Räumlichkeit als eher klein für einen offenen Kopfhörer. Die Ortbarkeit und Verteilung im eher intimeb Raum sind aber einwandfrei und schön Präzise. Im Vergleich muss ich aber festhalten, dass der geschlossene Audeze ähnlich oder je nach Aufnahme sogar etwas luftiger und weiträumiger wirkt. Der Hifiman bietet dann schon eine spürbar größere Bühne und deutlich mehr Räumlichkeit, der luftige Stax ist in der Hinsicht mal wieder das Maß der Dinge. Mein Fazit Für sich alleine gesehen macht der Meze 109 Pro durchaus Spaß und trotz der obenrum etwas eigenwilligen Abstimmung gar nicht so viel falsch, zumindest wenn man nicht allzu höhenempfindlich ist. Gerade für Rock und Metal ist er dann ein guter Spaßhörer mit hoher Auflösung - ein richtiger Rocker mit leichtem V- bzw. W-Shape. Dazu recht leicht, sehr bequem und leicht anzutreiben. Den Vergleich zu meinen vorhandenen Kopfhörern kann er aber leider nicht bestehen. Allerdings ist das wohl auch Meckern auf relativ hohem Niveau, da ich diese ja nicht ohne Grund über die Jahre ausgewählt habe und jeder in einem bestimmten Bereich brilliert. Der Stax z.B. hat für mich die natürlichste Tonalität und ist ein sauschnelles Auflösungsmonster, der Audeze ist der rockende Spaßmacher und der Hifiman der König der Stimmen. Der Meze bietet von allem etwas und ich könnte ihn mir als einzigen Kopfhörer für Rock- oder Metal-Hörer, Freunde akustischer Musik etc. durchaus ganz gut als Gesamtpaket vorstellen. Nur eine Höhenallergie sollte nicht vorhanden sein Zum Schluss geht wie immer ein Dank an Markus für die Organisation dieser Rundreise! Ich weiss das sehr zu schätzen und hoffe dass noch viele folgen mögen [Beitrag von RobN am 18. Dez 2022, 23:37 bearbeitet] |
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RunWithOne
Inventar |
#14 erstellt: 30. Dez 2022, 12:51 | |||
Unboxing Erfreulicherweise wird der Meze 109 Pro mit einem Hardcase und 2 Kopfhörerkabeln geliefert. Der 6,3mm Adapter ist leider nur eine preiswerte Steckvarianten. Ich hätte hier gern ein Schraubadapter gesehen. Alles weitere dazu findet sich in den Reviews oben. Komfort Die Kopfbandkonstruktion funktioniert hervorragend. Hier drückt nichts und der 109 sitzt perfekt auf dem Kopf. Das habe ich angesichts der rustikalen Metallbänder so nicht erwartet. Diese stören wieder erwarten auch beim Anlehnen des Kopfes nicht, wenn man es sich beim Musik hören richtig bequem machen möchte. Optisch ist der Meze ein wenig aus der Art geschlagen. Aber ich kann mich mit dem Design durchaus anfreunden. Klang Ich hatte vorab schon einiges zum 109 gelesen und war dadurch etwas vorbelastet. Der Ersteindruck war trotzdem positiv. Die Frequenzantwort mit ihren, wenn auch geringen, Ausreißern hatte mir Sorgen bereitet. Die Auswirkungen waren also (vorerst?) geringer als erwartet. Ich habe den Meze 109 Pro ausschließlich symmetrisch an meiner stationären DAC-KHV-Kombi gehört. Der Bass ist angesichts des offenen System sehr gut. Er tönt schlank, sauber und blutet nicht in die Mitten. Alles klingt klar und aufgeräumt. Bassgitarren dürften trotzdem gern etwas betonter klingen. Das Problem löst ein EQ bei Bedarf jedoch sehr gut. Trotz des bisherigen Lobes bringt er mir in der oberen Hälfte des Frequenzbandes ein wenig zu viel Energie mit. Diese Abstimmung führt natürlich zu den weiter oben beschriebenen Klangeindrücken. Anfangs beeindruckte er mich schon mit Klarheit und guten Details. Allerdings kann die Abstimmung je nach Tagesform und Musik auch zu Ermüdung führen. Insbesondere Hits Hats klingen zu vordergründig und sind mitunter ein wenig zischelig. Auch Stromgitarren verbreiten dauerhaft nicht immer Spaß, da zu dünn oder vorlaut. Die Problematik kann recht gut, aber nicht befriedigend, mit einem EQ eindämmert werden. Trotz sauberer Darstellung der Instrumente bleibt die Räumlichkeit hinter den Erwartungen an ein offenes System zurück Fazit Wie bereits angesprochenen, führen sind die Ausreißer im Frequenzband zur Ermüdung. Der neue Meze klingt für Rock und Metal schon noch ein wenig zu technisch (Vorsicht Schurbelmodus), weniger rund und musikalisch, als ich es mag. Für meinen Geschmack ist der Meze 109 Pro preislich dann doch etwas zu hoch angesetzt. Aber damit ist man im Hause Meze nicht allein. Grundsätzlich bin ich positiv überrascht, aber nicht begeistert. Allerdings mit der Einschränkung, das er ein wenig EQ benötigt um ihn in meine Wohlfühlzone zu bringen. Er löste nur anfangs einen Will-Haben-Effekt aus. Als Schulnote würde er es gerade so zu einem GUT schaffen. Ein Vergleich ist natürlich immer interessant und habe ich als offenen KH den Focal Elear ausgewählt. Preislich ist es der offene meiner KH, der in der Region des Meze liegt. Am Violectric Stack empfinde ich ihn nicht wesentlich dunkler, aber viel relaxter. Vor alles wenn es mal lauter sein darf. Ich mag Focal KH, das will ich hier ganz klar voraus schicken. Zum Vergleich habe ich den Elear ein wenig in Richtung Meze getrimmt, konkrekt bei 3,5kHz etwas angehoben und in den unteren Mitten wiederum ein wenig abgesenkt. Der Focal spielt subjektiv empfunden mit etwas größerer Bühne. Er klingt ein wenig dynamischer und von allem runder und musikalischer. Durch den stärkeren Grundton, schlagen Drum heftiger ein und Gitarren klingen voller. Allerdings, das muss man auch klar sagen, ist mit ihm nicht jedes Detail deutlich so deutlich wie mit dem 109 hörbar. Er klingt nicht so klar wie der Meze, bringt aber der größeren Groove und Fußwippfaktor mit. Vielen Dank für die Möglichkeit der Teilnahme. |
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