Final Fantasy XI - Online

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Efrye
Stammgast

#1 erstellt: 31. Okt 2007, 03:35

Final Fantasy XI ist nun schon seit einer Ewigkeit auf dem Markt, und hält im Land der aufgehenden Sonne wacker seinen Titel als beliebtestes MMORPG, bleibt hierzulande jedoch weitgehend unberührt. Die Gründe hierfür sind vermutlich in erster Linie fehlendes Marketing, sowie der schwere Einstieg in die Welt von Vana'diel - Also nichts, was sich nicht durch einen loyalen Fanboy beheben ließe. Diese Vorstellung entstand somit mit dem Hintergedanken, euch das Spiel etwas schmackhaft zu machen, hoffentlich bleibe ich damit nicht ganz unerfolgreich. ^^

Voraussetzungen:
Die monatlichen Kosten betragen 12,95€. Es besteht zwar eine Probezeit von 30 Tage, sollte man nach deren Ablauf weiterspielen, wird einem diese Zeit aber angerechnet. Neben den finanziellen Mitteln sollten ebenso Grundkenntnisse der englischen oder japanischen Sprache vorhanden sein, da alle Server international sind, und man bei der Art von Spiel kaum um die Kommunikation mit anderen herum kommt. Es sind zwar reichlich Deutschsprachige anzutreffen, und es gibt auch eine sehr praktische Funktion zum Übersetzen von Begriffen oder vorgefertigten Sätzen, mit denen man sich auf jeden Fall grob über Strategien und ähnliches verständigen kann, aber sich damit richtig zu unterhalten wird schwer. Zeit ist ein weiterer wichtiger Faktor, von dem man eine Menge im Gepäck haben sollte, sofern man es in dem Spiel zu etwas bringen will. Hardwaretechnisch sind entweder eine Xbox 360 (mit Tastatur), eine US- oder JP-PlayStation 2/3 (für die europäische ist keine Festplatte erhältlich, welche für die Installation benötigt wird), oder eben ein PC erforderlich. Die minimalen Systemvoraussetzungen werden wie folgt angegeben:

CPU: Intel® Pentium®III 800Mhz oder schnellerer Prozessor
Speicher: 128 MB RAM
Grafikkarte: Grafik-Prozessor mit 32MB VRAM NVIDIA® der GeForce™-Serie oder Grafikkarte der ATI® RADEON™ 9000-Serie

Ich besitze einen Athlon 3200+, 1GB RAM, eine GeForce 6800, und kann damit nicht auf den höchsten Einstellungen spielen, nach oben hin ist also durchaus Platz.

Setting & Story:
Final Fantasy XI spielt in einer überwiegend klassischen Fantasy-Welt, genannt Vana'diel und bevölkert von Humes, Tarutarus, Mithras, Elvaans, und Galkas. Und natürlich einer Menge monströser Bösewichte, wobei speziell die sogenannten Beastmen eine Rolle spielen. Diese wurden in dem Crystal War, 20 Jahre vor dem Spielgeschehen, durch eine vereinte Streitmacht der vier Großmächte samt ihrem Führer, dem Shadow Lord, niedergeschlagen, sammeln nun aber erneut ihre Kräfte und schmieden düst're Ränke.

Zu dieser Grundgeschichte, die Thema der Missionen der eigenen Heimatstadt darstellt, kommen weitaus komplexere Geschichten der drei (bald vier) Expansions, welche alle in der gegenwärtig Version des Spiels enthalten sind. Man möge beachten, dass meine Darstellung des Szenarios nur eine grobe Beschreibung ist, und keineswegs auch im Spiel so oberflächlich bleibt. Final Fantasy XI wurde in einigen Reviews gar als das MMORPG mit der umfangreichsten Geschichte überhaupt bezeichnet, man darf seine Erwartungen auf dem Gebiet also ruhig hoch ansetzen.

Gameplay:
Wo soll ich anfangen... Nun, am besten wohl bei der Tatsache, dass es in Final Fantasy XI so viel zu tun gibt, dass selbst die größten Freaks nie dazu kommen werden, sich mit allem zu beschäftigen. Man kann seine Zeit damit verbringen, Chocobos zu züchten, mit diesen dann auf Schatzsuche gehen oder sie an Rennen teilnehmen lassen, die Schmiedekunst erlernen, Erze abbauen und damit Rüstungen und Waffen herstellen, eine Axt auspacken und auf Holzsuche gehen, um sich mit den entsprechenden Materialien diverse Gegenstände zusammenzuzimmern, auf der Suche nach den schönsten Gewässern die Welt als Fischer durchwandern, Gefangene aus den Fängen der Beastmen befreien, eine Stadt vor anstürmender Horden letzterer schützen - Ich könnte noch Stunden so weitermachen. Es gibt auch zwei Arten von PvP, welche zwar eigentlich nur als Bonus für diejenigen gedacht waren, die sich gerne mal mit anderen Spielern messen, allerdings besitzen sie ausreichend Tiefe und strategische Möglichkeiten, um sich für längere Zeit ausschließlich damit zu befassen.

Trotz allem liegt der Fokus wie bei fast jedem anderen MMORPG auf dem Aufleveln des Charakters und der Suche nach Waffen oder Rüstungen, um damit die stärksten Monster der schwersten Missionen zu erledigen. Hierbei ist Teamfähigkeit unverzichtbar, denn generell kann man im späteren Spielverlauf nur mit einer ausgewogenen Gruppe von mindestens sechs Leuten etwas erreichen, sei es das nächste Level, oder das Ziel einer Mission. Die Grundmechanik der Kämpfe ist einfach, jedoch wird man sich früher oder später mit den Details vertraut machen müssen, wie zum Beispiel dem Enmity-System, einer Art vereinfachter AI, die bestimmt, welchen Spieler ein Monster angreift. Erfahrungspunkte sammelt man fast ausschließlich durch das Besiegen von Gegnern, somit verbringt man viel Zeit damit, ein ordentliches Team zusammenzustellen, und ein Monster nach dem anderen plattzumachen.

Wie die Kämpfe ablaufen lernt man mit der Zeit quasi von allein, einen Einstieg in die riesige Welt von Vana'diel zu finden ist ohne Hilfe jedoch keine so leichte Aufgabe. Zum Glück sind immer mindestens ~2000 andere Spieler auf einem Server online, und diese auch sehr hilfsbereit, sofern man nett fragt. Manch einer wird sich anfangs dennoch etwas verloren fühlen, und der große Aufwand, mit dem alles verbunden ist, kann sehr schnell zur Frustration führen. Sobald man sich an das Leben in Vana'diel gewohnt hat, kommt man allerdings nicht mehr so leicht davon weg.

Charakterentwicklung:
Beim Erstellen eines neuen Charakters kann man zwischen Mensch (männlich und weiblich), Elvaan (männlich und weiblich), Galka (nur männlich), Mithra (nur weiblich) und Taruratu (männlich und weiblich) wählen, und hat natürlich jeweils noch diverse optische Variationsmöglichkeiten. In Final Fantasy XI kann man pro Charakter beliebig viele Klassen, genannt Jobs, aufleveln, und frei zwischen ihnen wechseln. Die Erfahrungspunkte sammelt man dabei nur für die aktiven Job - Wenn man zu einem anderen wechselt, fängt man bei Level 1 an, jedoch ohne, dass die Level des anderen Jobs verloren gehen. Man kann somit also theoretisch jeden der derzeit 18 Jobs mit bei einem Charakter auf die höchste Stufe (=75) bringen. Ab Level 18 lässt sich zudem noch ein Subjob festlegen, der ebenso frei austauschbar ist.

Folgendes Arsenal an Jobs steht einem von Anfang an zur Verfügung: Warrior, Monk, White Mage, Black Mage, Red Mage und Thief. Ab Level 30 lassen sich Quests absolvieren, um weitere freizuschalten: Paladin, Dark Knight, Beastmaster, Bard, Ranger, Samurai, Ninja, Dragoon, Summoner, Blue Mage, Corsair und Puppetmaster. In der anstehenden Expansion, Wings of the Goddess, die am 22. November erscheint, wird mindestens ein neuer Job eingeführt: der Dancer.

Präsentation:
Das Spiel kam bereits 2002 auf den Markt, ein technisches Wunderwerk ist hierbei also nicht zu erwarten. Wenn man sich die Dinge aus der Nähe ansieht, erkennt man sofort, dass die Texturen schon einige Jahre auf dem Buckel haben, das Level- und Artdesign hingegen ist auch heute noch in der oberen Klasse anzusiedeln. Ebenso sind die Animationen nennenswert, die alle sehr flüssig und realistisch ablaufen. Auch die Effekte im Kampf sind sauber umgesetzt, da sie vergleichsweise dezent gehalten wurden, anstatt die Übersichtlichkeit im Gefecht durch duzende bildschirmfüllende Explosionen zu gefährden, und sehen auch noch gut aus. Von der Grafik kann man sich allerdings durch die Screenshots und Videos weiter unten einen guten Eindruck machen, somit weiter zum Sound: Die Musik ist überwiegend gut, vor allem die von Uematsu beigesteuerten Tracks sind sehr stimmig. Auf die Nerven geht sie einem irgendwann dennoch, denn wenn man mehrere Stunden in dem gleichen Gebiet mit der gleichen Musik verbingt, hat man sie früher oder später satt. Vor allem die Hintergrundmusik von San d'Oria und das erste Battle Theme kommen mir da in den Sinn. Bei den Soundeffekten gibt es hingegen wenig Grund zur Klage: In Kerkern hört man einen leichten Luftzug durch die Gänge streichen, beim Rennen scheppert die Rüstung, Feuer hört sich an wie Feuer, Wasser hört sich an wie Wasser - allgemein ist hierbei immer für die richtige Atmosphäre gesorgt.

Persönliche Meinung:
Gewisslich wahr, es frisst verdammt viel Zeit, und manche Spieler werden das höchste Level nie erreichen, geschweige denn alle Missionen beenden. Dennoch, oder vielmehr gerade deswegen ist es so motivierend, in dem Spiel etwas zu erreichen. Das Grundkonzept unterscheidet sich nicht großartig von anderen Spielen dieses Genres, die Umsetzung davon bietet jedoch genug Besonderheiten, um eine ganz eigene Spielerfahrung zu kreieren, und einen damit in den Bann zu ziehen. Ein ausgeprägter Rollenspiel-Faktor, verhältnismäßig realistische Grafik, und der stellenweise hohe Schwierigkeitsgrad sorgen zusätzlich für eine besonders dichte Atmosphäre, und somit für wahrlich langanhaltenden Langzeitspaß, wenn die Einstiegshürde erstmal überwunden ist.

Sollte bei jemandem auch nur ansatzweise Interesse aufgekommen sein, empfehle ich das unten verlinkte Video von Gametrailers, da einige Aspekte sehr schön aufgezeigt werden, und bewegte Bilder einfach einen authentischeren Eindruck eines Spiels vermitteln. Falls jemand mit dem Gedanken spielt, den Probemonat in Anspruch zu nehmen, könnte ich vorher einen Worldpass von meinem Server - Remora - besorgen, mit dem der entsprechende neue Spieler ein paar nutzliche Items mit zum Start bekommt.

Links:

Screenshots: