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Hat die Oper ausgedient ?+A -A |
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Autor |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
#1 erstellt: 18. Mrz 2004, 21:38 | |
Hallo Forianer, es scheint so, als ob der Bereich Oper in der Klassikwelt nicht mehr auf jenes Interesse stößt, wie noch vor 20, 30, oder gar 40 Jahren. Indizien dafür gibt es viele: Vorbei die Zeit der Luxusinzenierungen mit Pomp und Pracht, teuersten Kostümen und Bühnenbildnern. Vorbei die Zeit der Primadonnen und superteuren Tenöre. Vorbei die Zeit der Schallplattenveröffentlichungen in edler Verpackung, einen Hauch von Luxus verströmend. Aber auch in den mir bekannten Klassikforen, dieses bildet hier keine Ausnahme, stösst man derzeit eher auf mildes Desinteresse. So scheint es jedenfalls mir. Daß das Opernpublikum die "modernen" Inszenierungen flieht, erscheint mir nachvollziehbar, aber auf CD sieht man das ja glücklicherweise nicht. Dennoch -- Ich erinnerie mich-- in meiner Jugend wurde über die Qualität eines Sängers fast "gestritten", heute gibt es fast keine Sänger von Opern um derentwillen sich das Streiten lohnt. Oder sehr Ihr das anders? Gruß aus Wien Alfred |
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drbobo
Inventar |
#2 erstellt: 19. Mrz 2004, 11:13 | |
Hallo Alfred, insgesamt ist das Interesse sicher etwas abgeflacht, wenn man andererseits versucht z.b. Karten fürs Operfestival zu bekommen, scheint es doch nicht so flau zu sein. Hier im Forum sind sicher nicht allzuviele Fans, allerdings ist die Anzahl der Threads im Moment auch sehr hoch |
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cr
Inventar |
#3 erstellt: 19. Mrz 2004, 11:19 | |
Noch vor 15-20 Jahren war es ziemlich mühsam, für die Wiener Staatsoper Karten zu bekommen. Wenn berühmte Sänger waren, habe die Leute ja bis zu zwei Tagen vor der Voverkaufsstelle kampiert (tw. im Auftrag von Kartenbüros, die die Karten dann um Phantasiepreise weiterverkauften). Da ich nur mehr unregelmäßig in Wien bin, habe ich leider keine Ahnung, ob sich das geändert hat?? |
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Oliver67
Inventar |
#4 erstellt: 19. Mrz 2004, 11:30 | |
Ich mochte Opern noch nie, aus folgenden Gründen: Hauptgrund: ich höre gern menschliche Stimmen, in Opern werden diese jedoch oft gequält (bis an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit und darüber hinaus gefordert) und das mag ich überhaupt nicht 2. Der Inhalt der allermeisten Opern vom literarischen Standpunkt aus ... (da lese ich lieber was ordentliches) 3. (zum Glück, wegen 2. ?) versteht man den Text sowieso nicht Oliver |
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cr
Inventar |
#5 erstellt: 19. Mrz 2004, 11:34 | |
Ich habe das auch immer so empfunden und habe daher auch nur relativ wenige Opern (ein paar Verdi und viele Wagner und Turandot). Dann wollte ich auf die DVDs warten und habe aufgehört, Opern-CDs zu kaufen. Opern-DVDs habe ich aber auch erst zwei. Irgendeine Oper scheint jetzt neu ins Kino zu kommen (Tosca?) [Beitrag von cr am 13. Apr 2004, 21:16 bearbeitet] |
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martin
Hat sich gelöscht |
#6 erstellt: 19. Mrz 2004, 11:52 | |
Hi, hier in Stuttgart liegt die Auslastung der Staatsoper um die 95%. Liegt bestimmt an den vielen Auszeichnungen, die Stuttgart die letzten Jahre eingeheimst hat. Ob das so bleibt, wenn der Intendant Hr. Zehelein demnächst geht, bleibt abzuwarten. Der Nachfolger (Name vergessen, z.Zt. Intendant in Hamburg?) scheint bekannt dafür zu sein, die Abonnenten zu vergraulen. Ich persönlich mag moderne Inszenierungen, mit kargen symbolischen Bühnenbildern oder einer Portion Ironie bei vermeintlich ernstem Stoff wie dem Ring. Pomp und Kitsch stößt mich eher ab (siehe Musicals). Liegt wohl auch daran, dass ich um etliches länger das Schauspiel besuche als die Oper. Deshalb fehlt mir auch ein Vergleich zu früheren Jahrzehnten. Für mich ist die Oper also aktuell -aber nur, wenn auch ein aktueller Bezug herrscht, wie z.B. bei Neuenfels' Meistersingern von Nürnberg, die die Deutsche Einheit zum Thema hat (ok, auch schon leicht angestaubt ) Für Oper Tonträger habe ich mich bislang kaum interessiert. Nur als Vorbereitung auf Opernabende. Mit der DVD-Video hat sich das aber geändert. Ein wesentlicher Teil einer Oper, die Inszenierung, ist nunmehr sichtbar. Sind bei reinen Tonträgern von szen. Aufnahmen bisher die Stimmen von einem Bühnenende zum anderen gewandert oder gelaufen, Stühle umgekippt etc. musste man seine Phantasie spielen lassen (was natürlich auch seinen Reiz haben kann)um nachvollziehen zu können, was sich abspielt. Grüße martin |
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Markus_Berzborn
Gesperrt |
#7 erstellt: 19. Mrz 2004, 11:55 | |
Ich hoffe nicht, dass die Oper "ausgedient" hat. Es gibt genug interessante Opern, die viel zu selten zu sehen sind. Aber an der 1237. Rigoletto oder Zauberflöten-Inszenierung habe auch ich nicht unbedingt Interesse, das gebe ich zu. |
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drbobo
Inventar |
#8 erstellt: 04. Apr 2004, 13:41 | |
Hallo,
Soweit aus dem Bericht von HR-online. Nicht dass ich ein Freund des Medien-Hypes bin, aber die Oper scheint wieder etwas im Aufwind zu sein, auch wenn die x-te Aufführung von La Traviate läuft. [Beitrag von drbobo am 04. Apr 2004, 13:42 bearbeitet] |
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Antracis
Stammgast |
#9 erstellt: 04. Apr 2004, 18:32 | |
Also, ich liebe die Oper und bin auch modernen Inszenierungen nicht abgeneigt wie im normalen Theater halt auch. Wie dort gilt allerdings ebenfalls, dass eine Inszenierung nicht zwangsläufig gut ist, nur weil literweise Blut und nackte Körper verschlissen werden. Wie auch immer, ich bin sehr gepannt auf die Bayreuter Machenschaften von Schlingensief (Parsifal) und besonders auf Lars von Trier (Ring). Wie das ausgeht, weiß wohl niemand, aber Spannung verheißt es allemal. Ansonsten ist mein aktuelles "praktisches" Problem mit der Oper "live": 1. Happige Preise. Während ich für die Berliner Philharmoniker schon ab 12EUR mit einem Podiumsplatz hinkomme, brauche ich für eine Oper schon gut und gerne das dreifache für einen einigermaßen akzeptablen Platz. 2. Die Auswahl an inspirierten Vorstellungen ist sehr gering. Und es gibt nichts schlimmeres, als viel Geld für ein uninspiriert runtergeleiertes Repertoirestück zu blechen. Leider sind viele Routineaufführungen so. Es gilt also, gut zu wählen. 3. Wir haben zwar in Berlin 3 Opernhäuser mit teilweise auch sehr ordentlichem "Hausensemble", aber mir fehlen die großen Sänger doch - von denen gibt es immer noch genug, nur kommen Sie nicht mehr nach Berlin. Kein Problem, hier Krystian Zimerman oder Gidon Kremer zu erleben, aber auf einen Bryn Terfel als Falstaff wartet man z.B. vergebens. Insofern höre ich Oper meist auf CD und da ist meiner Ansicht nach im Moment der Markt gut wie nie. Grund: Alte legendäre Aufnahmen, die noch mit viel Sorgfalt und handverlesenen Musikern - meist den größten Ihrer Zeit und Ihres Fachs - zusammengestellt wurden, werden derzeit fast verschenkt. Naja, zumindest im Gegensatz zu aktuellem Aufnahmen. Kleibers Traviata, Abbados Barbier, Knappertsbuschs Parsifal, Kempes Lohengrin, Giulinis Don Carlo und Böhms Zauberflöte: Alles im Moment für 15EUR zu haben. Dagegen stehen hunderte aktuelle Aufnahmen, die nicht annährend deren Qualität erreichen, weil meist nur von einer Plattenfirma "grob" um den gerade aktuellen neuen "Startenor" bzw. Sopran, Bariton ect. herumgezimmert. Kosten tun Sie das drei- bis vierfache. Also Oper live oft flopp, aus der Konserve topp. Gruß Sascha [Beitrag von Antracis am 04. Apr 2004, 18:56 bearbeitet] |
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cr
Inventar |
#10 erstellt: 04. Apr 2004, 19:14 | |
... aber bei den Opern-DVDs geht komischerwqeise nicht viel weiter. Nicht mal alle Laserdisc-Ausgaben gibts auf DVD! |
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