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Welche Musikkassette?

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Autor
Beitrag
Toni15
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 20. Mai 2015, 18:38
Nochmal eine Frage an Euch:
Welche Musikkassetten könnt Ihr empfehlen?
Es sollen schon noch original verpackte sein.
Taugt TDK Chrom etwas? Oder lieber Ferro?
In der Bucht wird ja so einiges angeboten
Grundi69
Inventar
#2 erstellt: 20. Mai 2015, 21:41
Hallo!

Die damaligen TDK SA und SA-X waren schon Spitze - da macht man nichts verkehrt.
Ebenso die Maxell XLII und XLII-S und von deutscher Seite die BASF Chrome SuperII/Maxima/Reference.
Das waren so die Teile, die ich mir damals immer gekauft habe und die laufen auch heute noch top.

Gruß
Grundi
ehemals_Mwf
Inventar
#3 erstellt: 20. Mai 2015, 21:53
Hi,

auch wenn es 20 - >30 J. zurückliegt:

Wie gut Analog-Aufnahme + Wiedergabe auf einem Gerät klingen, hängt vom Gerät ab. Die verschiedenen Bandsorten werden nicht von allen Geräten gleich gut ausgenutzt, auch die Einmessung (wenn möglich) ist entscheidend.

Die Bandsorten wurden zuletzt immer in Gruppen unterteilt:
I = Standard und Hochwertige Eisenoxid-Tapes ("Ferro")
II = mittelkoerzive Tapes ("Chrom" und äquivalente Fernosttypen z.B. TDK SA und Maxell ?? -- wie hiessen die den noch ?)
III = obsolet (2-Schichtkomposition aus I + II)
IV = Metalltapes (höchste Koerzivität, teuer, auf Top-Recordern auch beste Quali)

Ich würde IIer-Tapes nehmen.
Die Ier können frisch zwar nahezu genausogut klingen, sie verlieren aber mit der Zeit ihre Höhenbrillanz, Temperaturwechseln und Abspielen auf nicht bestens entmagnetisierten Playern...
Wenn man sich schon die Mühe der Selbstaufnahme macht, soll es auch halten ...

Gruss,
Michael

-------------------
EDIT:
Ja, die "japanischen" IIer Tapes hießen Maxell XL II und II-S sowie TDK-SA und SA-X,
danke Grundi

------------------------------
Man müsste mal nachforschen, ob der hohe Stand der damaligen Top-Tapefabriken auch heute noch gehalten wird...


[Beitrag von ehemals_Mwf am 21. Mai 2015, 10:34 bearbeitet]
Toni15
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 21. Mai 2015, 08:51
Heijdo,
danke für Eure Antworten.
Werde mal in der Bucht schauen und dort ein paar erwerben.
Andere Frage:
Was macht Ihr denn Nachts? So spät noch vorm Rechner hängen?
Marsilio
Inventar
#5 erstellt: 24. Mai 2015, 18:41
Schau mal im Thread "Test alter Kassetten". Hier tummeln sich einige Freaks.

Persönlich habe ich festgestellt, dass über sehr lange Zeit (20-25 Jahre) Maxell XLII-S sehr gut sind, wenn man die Kassetten sorgfältig behandelt und gut lagert. Ebenfalls gute Erfahrungen habe ich mit den erwähnten TDK-SA-X gemacht. Beides Typ II (Chrom). Bei Typ I haben sich bei mir interessanterweise die Bänder von Denon sehr gut gehalten.

Als NOS-Bänder werden heute ab und zu noch TDK CDing zu recht tiefen Preisen angeboten. Die sind fast so gut wie die alten SA-Kassetten. Gute Maxell- oder eben die erwähnten TDK SA-X kosten heute NOS schon ordentliche Preise.

LG
Manuel
Toni15
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 26. Mai 2015, 09:03
Habe am Wochenende eine Maxel Ferro geschenkt bekommen, noch "neu".
Also, aufgepackt und losgelegt.

Ich muss schon sagen, mein Marantz 5220 nimmt sehr gut auf. Die Klangqualität ist für mein Ohr sehr angenehm.

Werde mir aber die Tage einige TDK´s zulegen.
DOSORDIE
Inventar
#7 erstellt: 31. Mai 2015, 11:53
Es kommt bei der Aufnahme darauf an, wie das Deck eingemessen ist.

Jeder Hersteller weicht von den Spezifikationen des eigentlichen Bandtyps leicht ab, was aber starke Auswirkungen auf die Qualität der Aufnahme hat. Vormagnetisierung und Aufsprechpegel müssen im Inneren des Gerätes genau auf die verwendete Bandsorte eingemessen werden, sonst klingts dumpfer, schriller, lauter oder leiser, als das Original, das du bei der Aufnahme zuspielst.

Je nach Einmessung ist die eine Cassette eben näher an den Spezifikationen des Decks dran, als eine Andere, aber im Prinzip sollte man sich pro Typ für jeweils eine Sorte entscheiden und das Gerät dann darauf einmessen, NUR DANN arbeitet auch Dolby und sämtliche Andere Rauschunterdrücker richtig. Dolby arbeitet mit Kompander, das heißt leise Pegel werden bei der Aufnahme leicht angehoben um bei eingeschaltetem Dolby wiedergabeseitig wieder abgesenkt zu werden, ist ein gewisser Pegel überschritten arbeitet Dolby nicht mehr so stark oder gar nicht mehr, weil das Rauschen dann durch die Musik komplett übertönt wird. Da das ja spiegelbildlich passieren muss (also das was bei der Aufnahme hinzu gegegeben wurde, muss bei der Wiedergabe genau so wieder abgenommen werden), muss auch die Einmessung auf das Band stimmen, denn wenn der Frequenzgang verbogen oder der Pegel anders als Vorband eingestellt ist verschiebt sich das "Spiegelbild" und die Aufnahmen klingen dann mit eingeschaltetem Kompander unbrauchbar, obwohl sie damit aufgenommen wurden.

Es gibt auch teurere Cassettendecks mit einer Einmessmöglichkeit von aussen (entweder computergesteuert oder mit Messtönen und Drehreglern), da ist dann die Spanne der optimal nutzbaren Cassetten sehr hoch, aber trotzdem mag nicht jedes Deck jede Cassette gleich gern. Da muss man dann halt ausprobieren.

Mit einem Dreikopfgerät kannst du das Band sogar während des Aufnahmevorgangs schon Abspielen und dann zwischen Original und Band vergleichen, der Unterschied ist verschwindend gering und manchmal gar nicht hörbar, es ist erstaunlich, wie nah eine Cassette an der CD sein kann.

Die Werbesprüche wie "Verdammt nah an der CD", die es damals gab sind als nicht nur leeres Geschwafel.

Die Meisten denken aber, eine Cassette ist schlechter als die Andere, weil sie auf ihrem Tapedeck keinen Pegel bringt oder dumpf klingt, das liegt dann eben oft daran, dass das Band nicht schlechter ist, als das, was sie bevorzugen, aber das Tapedeck eben nicht darauf eingemessen.

Alle namhaften Hersteller haben gute Cassetten hergestellt und sowohl deutsche/europäische Marken, wie auch japanische oder amerikanische haben breite Segmente vorzuweisen, fast jeder Hersteller hatte irgendwann mal Schwierigkeiten mit Bindemitteln oder Gehäusekonstruktionen, also nur weil AGFA Band XY heute ganz furchtbar staubt, ist es nicht automatisch eine Scheißcassette, nicht Alle Bänder sind dann automatisch davon betroffen und die anderen Typen sind vielleicht immernoch hervorragend und vor dem Stauben traf das dann möglicherweis auch auf die jetzt nicht mehr brauchbaren Cassetten zu.

Normen haben sich im Laufe der Zeit auch geändert und ebenso die Spezifikationen der einzelnen Bandsorten, oft sind Bänder und Gemische verbessert worden und Arbeitspunkte haben sich verschoben. Dein genanntes Marantz Deck kommt aus den späten 70ern, da war das Alles noch ganz anders. Ich würde dir auf jeden Fall empfehlen, das Gerät, nachdem du dir eine Sorte ausgesucht hast (ich würde auch zu TDK SA tendieren, die sind super unkompliziert, halten ewig und lassen sich in jedem Gerät perfekt einmessen, klanglich sind sie spitze und nicht hörbar schlechter, als teurere Bänder) einzumessen oder einmessen zu lassen und vielleicht auch mal den Bandlauf zu kontrollieren (neue Andruckrolle, Tonkopf justieren etc.).

LG, Tobi
peacounter
Inventar
#8 erstellt: 31. Mai 2015, 12:00

Toni15 (Beitrag #6) schrieb:
Habe am Wochenende eine Maxel Ferro geschenkt bekommen, noch "neu".
Also, aufgepackt und losgelegt.

Ich muss schon sagen, mein Marantz 5220 nimmt sehr gut auf. Die Klangqualität ist für mein Ohr sehr angenehm.

Werde mir aber die Tage einige TDK´s zulegen.

Um mal zusammenzufassen, was dosordie dazu schrieb:
Es kann sein, dass die tdk bei deinem Deck toll klingt, es kann aber auch sein, dass sie total sch... ist.
Besorgt dir ein Deck mit hinterbandkontrolle und einmessung, dann kannst du mit jedem Band gute Ergebnisse erzielen.
DOSORDIE
Inventar
#9 erstellt: 31. Mai 2015, 12:19
.... oder lass das Bestehende einmessen und beschränk dich auf eine (gute) Sorte.

LG, Tobi
Marsilio
Inventar
#10 erstellt: 31. Mai 2015, 17:36
Vielleicht findest du auch heraus, auf welche Cassetten dein Marantz-Deck eingemessen ist. Mich würde es nicht wundern, wenn du mit der alten Maxell UD XL-II auf diesem Deck hervorragende Aufnahmen machen könntest.

Ich meine diese hier:
http://www.hifi-foru...von-1980_114279.html

Passen optisch wunderbar zum Marantz, sind ja auch fast aus der gleichen Epoche. NOS findet man diese Kassetten jedoch nur noch zu schon recht hohen Preisen, gebraucht hingegen kannst du fürs wirklich kleine Geld fündig werden.

LG
Manuel
peacounter
Inventar
#11 erstellt: 31. Mai 2015, 18:07
einmessen is ja kein hexenwerk.
aber wer wirklich mit kassetten ordentliche ergbenisse erzielen will, kauft sich einfach für heute recht kleines geld ein ordentliches 3-kopf-gerät und kann danach mit so ziemlich jeder kassette leben!
das rentiert sich weit mehr als die suche nach der einen kassette, die auch auf dem ollen trecker gut läuft!
DOSORDIE
Inventar
#12 erstellt: 31. Mai 2015, 19:02
Das ist eben das Problem... Die UDXL II ist ne gute Cassette, hat aber einen anderen Arbeitspunkt als die späteren XL II oder UD, da ist man sehr eingeschränkt. Wäre das Deck hingegen auf XL II oder SA eingemessen könnte man ganz gut damit leben, weil die bis zur letzten Generation recht kompatibel sind.

Klar, Peacounter, allein schon das Vorhören macht echt Sinn, grad bei kritischen und modernen kompressionsbehafteten Aufnahmen kann man der Pegelanzeige nicht vertrauen und am Ende hat man dann eine verzerrte Aufnahme oder ist sehr lange am regeln und zurück spulen. Aber mein Fisher Deck hatte ich kürzlich auch auf SA eingemessen und so gute Aufnahmen hat das noch nie gemacht, das steht dem GX75 eigentlich nicht hörbar nach, nur auch hier ist eben kein Vorhören möglich - im Gegensatz zum GX75 und da hat man Einmessmöglichkeiten, beim Fisher werden die Aufnahmen jetzt nur mit dieser einen Cassette perfekt und sonst eben - wie mans von früher kennt - ok, Cassette rein, Pegel einstellen und dann Aufnahme drücken, seit ich ein Dreikopf Deck habe, weiß ich, dass diese Herangehensweise eigentlich falsch ist - zumindest, wenn es Einem nicht egal ist, wie es hinterher klingt.

LG, Tobi
Burkhard54
Neuling
#13 erstellt: 08. Jun 2015, 08:24
Ich bin neu in diesem Forum. Daher vielleicht einige dumme Fragen.
Was versteht man unter dem "Arbeitspunkt" einer Cassette?
Welches sind die besten Cassetten? Aus einem Beitrag habe ich entnommen, daß es die TDK SA-X, die Maxell XL-II-S und die Sony UXpro sind. Ich besitze vier Cassetten-Recorder, einen Denon DRM-800, einen Sony TC-WR735S, einen Pioneer CT-W 710 R und den Yamaha KX-580. Nur der Denon gibt eine Cassetten-Empfehlung, allerdings sind die oben erwähnten Modelle nicht dabei. Denon empfiehlt nach seinen eigenen Produkten (DX1, DX3, DX4, HD6, HD7, HD8, HDM) von Maxell die UL, UDI, XLI XLII, MX und von TDK die D, AD, SA, MA-X, MA-XG. Auch das gute Band UXpro von Sony wird nicht erwähnt. Stattdessen HF, HF-ES, UX, UX-S, Metal-S, Metal-ES.
Ich habe diesen Teil der Bedienungsanleitung nie so genau gelesen, daher habe ich überwiegend die TDK SA-X und die Maxell XL-II-S im Hause. Alle Geräte scheinen gut damit klarzukommen. Reinmetallbänder habe ich nicht, weil man mir sagte, daß die Metallbänder bei meinem Cassettenrecorder im Auto (Pioneer KP 707 G) die Tonköpfe kaputtmachen. Ich habe das erst einmal geglaubt. Wenn ich vom Computer oder dem CD-Gerät Aufnahmen mache, höre ich keinen eindeutigen Unterschied zwischen den Geräten und den Cassetten. Also den oben erwähnten Cassetten. Wobei ich schon einen sehr kleinen Unterschied bemerke, ob ich Dolby S oder Dolby C einschalte.
Vielleicht kaufe ich ja irgendwann richtig teure Lautsprecher. Daher meine Frage:
Welche Cassetten sind für meine Geräte die besten?
Mit welchem Cassettenrecorder sollte ich bevorzugt aufnehmen, um die beste Qualität zu erreichen?
peacounter
Inventar
#14 erstellt: 08. Jun 2015, 08:38
das kann man so genau nicht sagen.
aber jede kassette mit robuster mechanik und vernünftigem bandmaterial ist gut für deine decks, wenn sie darauf eingemessen werden.
imo sollte man nicht rumsuchen bis man eine passende kassette hat sondern einfach sich eine solide und gut verfügbare kassette aussuchen und darauf einmessen.
Burkhard54
Neuling
#15 erstellt: 08. Jun 2015, 08:57
Ich habe ja nun leider als einzige Einkaufsquelle ebay und hood.de. Nun habe ich auf der Seite www.audiokassetten.com Cassetten Typ II und Typ IV eigener Produktion gefunden, geladen mit Maxell Bändern. Taugt das was? Oder lieber alte Bänder bei ebay? BASF hat ja seine Anlage zur Produktion der Cr02 Bänder abgerissen. Die Japaner hatten doch immer sogenannte Chromersatzbänder aus irgendwelchen Patentgründen, produzieren die noch? Wenn ich irgendwo etwas recherchiert habe, was neu ist, sind es immer Typ I Bänder.
darkphan
Inventar
#16 erstellt: 08. Jun 2015, 09:47
@Burkhard54: Am besten, du besorgst dir ein Kassettendeck mit Hinterbandkontrolle und manuellem BIAS-Regler. Ich war beispielsweise mit meinem Onkyo-Tapedeck, das dies hatte, immer sehr zufrieden. Aufwendiges Einmessen kannst du dir mit so einem Gerät sparen, denn du kannst mit der Hinterbandkontrolle (direkter Vergleich Quelle und Aufnahme) direkt die optimale Einstellung finden.
Marsilio
Inventar
#17 erstellt: 08. Jun 2015, 15:50
V.a. die späten RAKS- und TDK-Kassetten werden als NOS-Ware im Gegensatz zu älteren, angesagteren Kassetten in der Bucht noch zum kleinen Preis angeboten. Hier ein Bsp. der TDK CD-Ing E:
http://www.ebay.de/i...&hash=item3aab5d9029

Vor wenigen Tagen habe ich mit so einer TDK-Cassette auf meinem Revox B215-Tapedeck Aufnahmetests gemacht - mit ausgezeichnetem Resultat. Im Vergleich zum Eingangssignal praktisch kein Unterschied hörbar. Wenn du schreibst dass im Manual deines Tapedecks die TDK SA-Kassetten empfohlen werden machst du mit der TDK CD-Ing sicher nichts falsch, entsprechen diese doch noch weitgehend der TDK SA (das Band dürfte sogar noch dasselbe sein).

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 08. Jun 2015, 15:56 bearbeitet]
darkphan
Inventar
#18 erstellt: 08. Jun 2015, 17:22

Marsilio (Beitrag #17) schrieb:
Im Vergleich zum Eingangssignal praktisch kein Unterschied hörbar.


Naja, wir wollen jetzt aber mal nicht übertreiben ... is ja schön wenn man die alte Technologie noch nutzt oder wieder aufleben lassen will, aber in DIESEN HiFi-Himmel gehört sie nun nicht ...
peacounter
Inventar
#19 erstellt: 08. Jun 2015, 17:40
doch, gut eingemessen und ausgesteuert auf gutem bandmaterial sind die unterschiede für viele kaum noch hörbar.
nur im direkten a-b-vergleich und selbst das nur mit kritischem ohr.
dagegen kackt die lp vollkommen ab.
Marsilio
Inventar
#20 erstellt: 08. Jun 2015, 17:41

darkphan (Beitrag #18) schrieb:

Marsilio (Beitrag #17) schrieb:
Im Vergleich zum Eingangssignal praktisch kein Unterschied hörbar.


Naja, wir wollen jetzt aber mal nicht übertreiben ... is ja schön wenn man die alte Technologie noch nutzt oder wieder aufleben lassen will, aber in DIESEN HiFi-Himmel gehört sie nun nicht ... ;)


Hast du schon einmal mit einem frisch revidierten B215 Aufnahmen gemacht und während der Aufnahme zwischen Eingangs- und Hinterbandsignal hin- und hergeschaltet...?

LG
Manuel
peacounter
Inventar
#21 erstellt: 08. Jun 2015, 17:43
das muß nicht mal ein revox sein.
so ziemlich jedes gute drei-kopf-deck mit ordentlicher einmessfunktion und doppelcapstan ist dazu in der lage.
darkphan
Inventar
#22 erstellt: 08. Jun 2015, 19:04
Nein, nicht jedes. Ich hatte mal das Vergnügen mit Nakamichi-Decks, und die waren eine Welt für sich. Ein Onkyo kommt da nicht dran, und Onkyo zählt zu den Top-Herstellern der 80er. Revox kann ich nicht beurteilen, das Erlebnis hatte ich noch nicht. In meiner Erinnerung geblieben ist übrigens auch ein 70er-Kassettendeck von Nordmende, dessen Aufnahmequalität für mich als Jugendlicher unfassbar gut war - von Schallplatte versteht sich ... und da kommen wir zum Kern: Natürlich schlägt die Kassette Schallplatte, aber Digital hat uns dann in den 90ern die Ohren geöffnet und uns jeglichen Aufnahmefrust vergessen lassen. Kassetten haben nun mal Probleme mit dem Bass, mit der Dynamik, mit Rauschfahnen, mit der Haltbarkeit der Bänder. Deswegen mein Appell an Neunutzer oder Wiedernutzer: Kassette hat was wie auch die Schallplatte, aber Stand der Technik ist zum Glück was anderes ...


[Beitrag von darkphan am 08. Jun 2015, 19:07 bearbeitet]
Burkhard54
Neuling
#23 erstellt: 09. Jun 2015, 10:27
Ich bin wahrscheinlich älter als ihr alle. Mitte der 80iger, vor Beginn meiner Arbeitslosigkeit, war ich stolzer Besitzer eines Nakamichi Dragon. Eigentlich zum "Angeben". Die Kumpels haben mehr damit rumgespielt, und auch mehr Ahnung gehabt als ich. Ich habe die Möglichkeiten dieses Gerätes nicht wirklich genutzt, leider. Eben einfach Aufnahmen gemacht. Als Vergleich hatte ich meinen ersten, einen tragbaren Philips 3302 in Leder eingepackt mit Ledergürtel, für die Straße. Es war eben der Vergleich VW Käfer und Dino-Ferrari. Man muß den Ferrari nicht ausfahren, um zu begreifen, daß dieses Auto leistungsstärker ist. Ich habe das Teil dann für 1500 DM verkauft. Vorher wurden in einem Konzert Probeaufnahmen gemacht, ich bekam eine Freikarte. Die "Moldau" von Smetana. Das Studio machte Aufnahmen mit meinem Gerät, einem Tonband mit Bandgeschwindigkeit von 38cm / sek !!! und digital. Die Aufnahmen vom Cassettenrecorder und dem Tonbandgerät waren praktisch von der Wirklichkeit nicht zu unterscheiden. Die digitale Aufnahme wurde verworfen........
Gut, die Geschichte ist 20 Jahre her, die Digitaltechnik hat sich weiterentwickelt. Ich hab es nicht mitbekommen. Immerhin habe ich mir eine Festplatte mit mp3s ausgeliehen, um daraus aufzunehmen. Es sind Stücke darauf, die ich auch auf Cassette habe. Vom Klangbild her gefallen mir meine Cassetten deutlich besser, sie sind klarer und sauberer. Allerdings haben die Digitalaufnahmen kein Grundrauschen.
Sicher, wenn ich das noch richtig weiß, war bei dem Nakamichi bei einer Frequenz von 22000 hz Schluß, digital ist vielmehr möglich. Ich war erst vor kurzem beim Ohrenarzt, daher weiß ich das: Bei mir ist bei etwa 8000 hz Schluß, und damit habe ich zumindest im Hochtonbereich bezogen auf mein Alter noch sehr gute Ohren....
Es nützt also gar nichts, wenn ein Hersteller angibt, Frequenzbereich von 15 bis 30000.hz, der Kunde hört das sowieso nicht...Ähnliches gilt auch für den Geräuschspannungsabstand.
Mein Denon hat laut Bedienungsanleitung Hinterbandkontrolle. Habe ich leider auch noch nicht ausprobiert. Dazu benötige ich erst einmal ein paar richtig gute Kopfhörer, bzw zunächst das Geld für TDK-Cassetten ausgeben, solange es die in der Bucht noch gibt.
Warum habe ich das alles geschrieben?
Ach ja: Im Vergleich zum Eingangssignal kein Unterschied hörbar. Ich glaube das, wenn die Cassette gut ist und jemand die Technik bedient, der davon Ahnung hat
darkphan
Inventar
#24 erstellt: 09. Jun 2015, 11:23
Das mit den Frequenzbereichen ist relativ: Es kommt darauf an, dass es keine Einbrüche gibt - und das ist das Problem in der Tiefe beim Band. Und wenn ich sage, Digital ist das Maß der Dinge, dann meine ich damit nicht MP3.

Du sprichst digitale Testaufnahmen auf Tonband an - das ist ebenfalls nicht Stand der Technik.

Dein Denon kann nicht das, was der Nakamichi konnte - Nakamichi war da einzigartig.

Aber wie gesagt: Jeder soll (weiter) seinen Spaß mit Kassetten haben, aber man sollte bei der antiquierten Technologie auf dem Teppich bleiben ...
peacounter
Inventar
#25 erstellt: 09. Jun 2015, 11:37
es ist aber eben doch so, dass es so gut wie keinen hörbaren unterschied zwischen einer gut aufgenommenen kassette und dem zugrunde liegenden original gibt.
in den pausen ist ein leichtes rauschen hörbar, ok...
aber vom frequenzgang her können decks aus der 1000,-dm-klasse der frühen 90er oder späten 80er wirklich nahezu perfekt sein.
ich hab damals oft genug nach guter einmessung blindtests gemacht, weil ich perfektionist bin.
testaufbau:
wir schauen uns nicht an, sondern beide auf die uhr an der wand.
er sitzt am tape, ich höre mit guten kopfhörern bzw alternativ auch über meine recht ordentlichen lautsprecher und geschlossenen augen.
er mutet jede volle minute das signal, schaltet ein bischen hin und her und gibt dann das signal wieder frei.
ich notiere, was ich denke zu hören.
das haben wir stundenlang getrieben, mit dem ergebnis, dass selbiges "random" war.
achja, wir haben auch die positionen gewechselt und da wars auch nicht anders.

ziel war eigentlich nur, die perfekte einmessung zu finden.
irgendwann haben wir das dann aber gelassen weil idr das ganze eh schnell paßte und ich außerdem wegen der alterung gerne einen kleinen schuß mehr höhen aufs band gebracht habe.
darkphan
Inventar
#26 erstellt: 09. Jun 2015, 11:49
Und ich habe CD-Aufnahmen aus den 90ern auf bestem Bandmaterial mit meinem Onkyo-Dreikopf-Deck Anfang 2000 digitalisiert - nun habe ich eine große CD-Sammlung übernommen und beim Vergleich mit der Original-CD stinken diese Kassettenaufnahmen allesamt ab. Und meine Anlage (siehe unten) ist jetzt nicht sooo schlecht, um das beurteilen zu können ...
peacounter
Inventar
#27 erstellt: 09. Jun 2015, 11:55
das hier war die von dir kritisierte aussage
Marsilio (Beitrag #17) schrieb:

Vor wenigen Tagen habe ich mit so einer TDK-Cassette auf meinem Revox B215-Tapedeck Aufnahmetests gemacht - mit ausgezeichnetem Resultat. Im Vergleich zum Eingangssignal praktisch kein Unterschied hörbar.

es geht also nicht um 15 jahre alte aufnahmen wie bei dir!

aber auch ältere aufnahmen können recht ordentlich klingen, wenn man sie immer gut gelagert und auch immer nur auf einem top gewarteten deck abgespielt hat.
hast du dein onkyo noch oder nutzt du mitlerweile ein anderes deck?
unn bist du sicher, dass der azimuth (so du dein altes deck noch nutzt) absolut identisch mit damals ist?


[Beitrag von peacounter am 09. Jun 2015, 11:57 bearbeitet]
darkphan
Inventar
#28 erstellt: 09. Jun 2015, 12:12
Nicht 15 Jahre, die Aufnahmen wurden ja um 2000 digitalisiert und waren bis dahin in gutem Zustand, da ich mein Tapedeck ja bis Mitte der 90er ausgiebig benutzt hatte. Klar spreche ich nur von den mit diesem Tapedeck gemachten Aufnahmen; die Kassettenaufnahmen der JVC- und Grundig-Kassettendecks davor waren schon mit dem Onkyo nicht mehr gut.

Aber ich sehe schon: Jetzt kommt das, was bei Schallplatten-Fans auch immer kommt: Es braucht schon ein 2000-Euro-Gerät, aber dann ist es wirklich top!

Nun, ich bin raus an dieser Stelle, solche Debatten führen zu nichts (wie bei den Vinylfreaks auch), ich hatte mir lediglich einen Kommentar zu dem einen zweifelhaften Vergleich weiter oben erlauben wollen ...

Wie gesagt: Wer anno 2015 mit Tonbandkassette glücklich ist, dem gönne ich seine Freude
peacounter
Inventar
#29 erstellt: 09. Jun 2015, 12:59
ok, dann hatte ich dich falsch verstanden.
aber da stellt sich die nächste frage:
wie gut waren deine originalen aufnahmen, die du digitalisiert hast?
und wie wurden sie gelagert?
wurden sie auch mal im auto oder im walkman abgespielt?
hast du mit gutem abhörequipment jede einzelne aufnahme bis aufs kleinste perfekt eingemessen?
ich hab zb nicht einfach nur einmal auf einen kassettentyp eingemessen, sondern den vorgang vor jeder aufnahme mit dem konkreten band perfektioniert.
zuerst mit rauschen sowohl über kh als auch über ls und danach mit der aufzunehmenden platte/cd ebenfalls über kh und ls.
bis die ohren bluteten!

außerdem waren die von dir digitalisierten tapes nicht mehr brandneu und die aussage von marsilio war, dass seiner ansicht nach kein unterschied zwischen der BRANDNEUEN aufnahme und dem original zu hören ist.

nein, mit schallplattenfans mache ich mich nicht gemein!
die schallplatte ist imo wesentlich mängelbehafteter als das tape.
sie ist oberhalb von 14-15khz mehr oder weniger beschnitten, hat einen mono-bass, schlechtere gleichlaufwerte und einen schlechteren störgeräuschabstand.
ich hab auch ne menge schallplatten und einen ordentlichen dreher aber vermeide es nach kräften, selbigen einzusetzen.
nicht nur des ergebnisse sondern insbesondere des schlechten handlings wegen.
die kassette schmeiß ich ein und höre sie durch.
bei der blöden pladde muß ich erstmal abwischen und dann auch noch nach 20 minuten umdrehen!
und ich finde das gesuchte exemplar in der sammlung wesentlich schlechter als bei cds und kassetten, weil man auf den verdammten plattenrücken nix lesen kann!
darkphan
Inventar
#30 erstellt: 09. Jun 2015, 13:05
Ich habe die üblichen Bänder von BASF, Maxell und TDK verwendet. Das Gerät hat Hinterbandkontrolle. Die Kassetten wurden niemals anderen Abspielern zugeführt ... Und ich habe, weil mich Dolby C klanglich nicht überzeugt hat, ausschließlich Dolby B benutzt mit dem Onkyo-Deck.
peacounter
Inventar
#31 erstellt: 09. Jun 2015, 13:13
ob ein gerät hinterbandkontrolle hat, sagt ja nichts über den aufwand, den dur dir bei der nutzung derselben gemacht ahst.
und welche einmessfunktionen hat das gerät?
nur bias?
das wäre schonmal für die wurst.

imo war dolby-c besser als dolby-b.
messtechnisch und hörbar.
aber ohne rec-level war dein dolby-c evtl vom arbeitspunkt her nicht gut genug angepaßt.
ohnehin habe ich je nach ausgangsmaterial auch mit den rauschunterdrückungssystemen variiert.
auch das ist eine frage des aufwändigen a-b-vergleichs.
und am besten klingen zumindest dynamikärmere sachen imo immer noch ganz ohne dolby.
dann hat mal halt in den pausen zischen den stücken nen rauschteppich... stört keinen großen geist!

"die üblichen bänder" heißt?
tdk-sa oder tdk-ma?
ich habe fast nur ma und denon hd8 verwendet.
beides sehr gute und im verhältnis preisgünstige bänder.
sa war für mich nur was zum im auto verjuxen und selbst da hab ich lieber hd8 verwendet, weil die sehr robust und hoch aussteuerbar sind.


[Beitrag von peacounter am 09. Jun 2015, 13:14 bearbeitet]
darkphan
Inventar
#32 erstellt: 09. Jun 2015, 13:32
Ohne Einmessfunktion, Bias manuell mit Hinterbandkontrolle eingestellt. Der Klang der Aufnahmen war ja auch sehr gut (für die damalige Zeit halt, denn dann kam die WAV-Aufnahme am PC). TDK SA. Ich war ohnehin großer BASF-CO2-Kassetten-Anhänger.
peacounter
Inventar
#33 erstellt: 09. Jun 2015, 13:48
bias ist eine einmessfunktion.
du meinst vermutlich einmesscomputer.
die haben mich bei den decks, die ich damit erlebt habe, nie wirklich überzeugt.
mir ging es darum, wie viele parameter man zum einmessen hat.
nur bias ist imo suboptimal.

die tdk war ok, aber imo nicht hoch genug aussteuerbar.
mit höher aussteuerbaren bändern kann man öfter mal auf rauschunterdrückungssysteme verzichten.

und warum man die basf-co2-tapes mögen konnte, hat sich mir auch nie erschlossen.
mein vater hat die auch immer benutzt.
einfach der gute name?
ich fand die extrem mistig!

dolby-c war afaik anspruchsvoller als doby-b, was den arbeitspunkt angeht.
ohne rec-level-regler ist da schwer was zu machen.
noch schlimmer war dolby-s.
die lizens bekamen deswegen auch nur wenige und wirklich gut einmessbare decks.


[Beitrag von peacounter am 09. Jun 2015, 13:50 bearbeitet]
darkphan
Inventar
#34 erstellt: 09. Jun 2015, 13:54
Es war/ist halt nur ein Bias-Regler dran - ohne Einmessfunktion ... akustische Kontrolle mit Hinterband
peacounter
Inventar
#35 erstellt: 09. Jun 2015, 13:56
nochmal:
ein bias-regler IST eine einmessfunktion.
du meinst sicher einmesscomputer!
darkphan
Inventar
#36 erstellt: 09. Jun 2015, 13:59
Ich guck nachher mal nach, wie das Modell heißt ... ist immerhin 20 Jahre her, dass ich es zum Aufnahmen benutzte ...
Marsilio
Inventar
#37 erstellt: 09. Jun 2015, 15:17
Hi Jungs

Lustige Diskussion geworden.
Und wenn Ihr's schon von den verschiedenen Cassetten habt: Wir haben da einen schönen Nachbarthread zum Thema: http://www.hifi-foru...rum_id=53&thread=673

LG
Manuel

PS. Von meinen vor rund 25 Jahren aufgenommenen Kassetten ist ca. die Hälfte nicht mehr so toll, die andere Hälfte dagegen immer noch hervorragend. Die Dinger wurden aber auch immer gut gelagert, d.h. in Schubladen, also dunkel und weit weg von Lautsprechern.

PS2: Imho ist die Kassette besser als ihr Ruf. Da geistern halt immer noch viele Vorurteile herum, nicht zuletzt weil halt damals das Potential vieler eigentlich guter Bänder nicht wirklich ausgeschöpft werden konnte mangels optimaler Einmessung.


[Beitrag von Marsilio am 09. Jun 2015, 15:19 bearbeitet]
darkphan
Inventar
#38 erstellt: 09. Jun 2015, 15:50
So, ein Onkyo TA 2550 war bzw. ist es, BIAS-Regler ist rechts unten:

TA 2550
DOSORDIE
Inventar
#39 erstellt: 09. Jun 2015, 17:11
Man muss halt erst Mal grundlegende Dinge auch einfach verstehen. z.B. was ein Arbeitspunkt ist.

Das meine ich jetzt nicht abwertend, aber wurde ja weiter oben gefragt, obwohl ich es eigentlich schon in diesem Thread ausführlich erklärt hatte. Würde mich mal interessieren, ob der Fragesteller mein Posting übersehen hat oder Etwas daran nicht verstanden hat... Ich würde es dir ansonsten gern so erklären, dass du es verstehst, aber dann frag genauer, was daran du nicht verstanden hast und lies vorher mein erstes Posting hier im Thread.

Kurz gesagt ist der Arbeitspunkt der Punkt an dem das Bandmaterial seine idealen magnetischen/klanglichen Eigenschaften erreicht. Weil das magnetische Gemisch der unterschiedlichen Hersteller aber immer anders ist, weichen die verschiedenen Bandsorten immer von der IEC Norm ab, deshalb ist Bandtyp nicht gleich Bandsorte und die Cassetten klingen bei fester Einmessung völlig unterschiedlich.

LG, Tobi
darkphan
Inventar
#40 erstellt: 09. Jun 2015, 18:24
Einigen wir uns drauf, dass ich in meinem Leben Hunderte Kassetten ohne korrekte Einmessung und damit nicht korrekten Arbeitspunkt aufgenommen habe ... so wie ich in meinem Leben Hunderte Schallplatten stets ohne 100prozentige Justage des Tonabnehmers gehört habe ...

... was hätte ich da noch alles rausholen können mit Tausende Mark teuren Maschinen und Einmessungen! Doch leider war ich jung und mittellos, so wie Millionen andere, die sich mit analogen Leierkästen rumgeschlagen haben damals ...

Und ich meine das gar nicht mal zynisch! Ich sprach ja schon von meiner Begegnung mit zwei Nakamichi-Decks in den 80ern ...

Nun, ich hoffe, das Denon-Tapedeck des TE ist eher ein Nakamichi, denn ein Onkyo (auch wenn Denon und Onkyo eigentlich auf einem Level sind) ...

Marsilio
Inventar
#41 erstellt: 09. Jun 2015, 19:14
Kenne ich doch...

Ich hatte damals - vor 20, 25 Jahren - auch keine Ahnung von so Dingen wie Einmessung und so. Dementsprechend sind die Aufnahmen halt unterschiedlich herausgekommen. Zufälligerweise passten die TDK- und Maxell-Kassetten relativ gut zum Aufnahmedeck (vermutlich war es ab Werk auf diese Bänder eingemessen), bei anderen Kassettenmarken war das Resultat halt weniger überzeugend...

Oder Nadelschliffe am Plattenspieler... Wat denn dat? Das Ding klang lange gut, was will man mehr.

LG
Manuel
Burkhard54
Neuling
#42 erstellt: 09. Jun 2015, 21:34
Arbeitspunkt.
Ich habe alle Postings hier gelesen. Ich bemühe mich auch, alles zu verstehen.
Der Arbeitspunkt ist der Punkt, an dem das Band seine besten Eigenschaften hat. Ich belasse es erst einmal dabei. Mir fehlt einiges an Grundwissen, wie das funktioniert.
Der Denon hat einen Bias-Regler, der Yamaha hat auch einen Bias-Regler und Playtrim-Regler. Und natürlich Record-Level. Der Sony und der Pioneer haben nur Record-Level. Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, bedeutet "Einmessen" durch Verstellen des Bias-Reglers und Anwenden der Hinterbandkontrolle die beste Tonqualität zu erlangen. Demzufolge kann ich den Sony und den Pioneer nicht einmessen, da sie keinen Bias-Regler haben.
Noch ist es so, das ich nicht darauf achten muß, mit welchem Gerät ich aufgenommen habe. Der Denon kann ohne Klangverluste die Cassette wiedergeben, die mit dem Sony oder Yamaha oder Pioneer aufgenommen wurde, um umgekehrt. Ich habe allerdings schon Cassetten ausgeliehen, die nur auf dem Gerät gut klangen, mit dem sie aufgenommen wurden. Aber auf keinem meiner Geräte gut klangen. Eben dumpf, ohne Höhen. Das war natürlich super beim Nakamichi. Da gab es sowas nicht. Man konnte vieles verstellen, und hat einfach an den Knöpfen gedreht, bis der Klang super war. Der Playtrim-Regler soll genau das auch leisten, aber auch das Yamaha - Deck kann nicht das, was der Nakamichi konnte.
Zu den Cassetten habe ich diesem Thread entnommen, daß meine bisherige Auswahl gar nicht so schlecht war. Also TDK-SA und CDing, Maxell XL II, Denon HD8.
Zu BASF habe ich hier Unterschiedliches gelesen. Da meine Geräte alle aus Japan kommen, ist es unwahrscheinlich, daß sie mit BASF eingemessen wurden.
peacounter
Inventar
#43 erstellt: 10. Jun 2015, 07:06
Alles nicht ganz richtig.
Der rec-level-Regler ist nicht die Aussteuerung.
Das ist ein weiterer wichtiger Parameter für die einmessung und leider an den meisten Tapes nicht dran.
Man pegelt damit die Lautstärke zwischen vor- und hinterband ein.

Play-trim greift in die dolby-Schaltung ein und verändert damt den hochtonanteil.
Aber NUR bei eingeschaltetem dolby.

Auch Tapes ohne Bias-Regler kann man einmessen.
Dafür muss man sie aber öffnen.

Dass deine Aufnahmen auf allen deinen Decks gleich klingen ist sehr unwahrscheinlich.
Dafür müsste bei allen der azimuth/tonkopfwinkel exakt gleich sein und das wäre fast schon ein Wunder.
Das Dragon hatte eine azimuth-Verstellung, so dass selbiger exakt auf das ursprungstape justierbar war.
Deswegen waren fremdaufnahmen so kompatibel mit dem Gerät.
ehemals_Mwf
Inventar
#44 erstellt: 10. Jun 2015, 10:22

peacounter (Beitrag #43) schrieb:
...Das Dragon hatte eine azimuth-Verstellung, so dass selbiger exakt auf das ursprungstape justierbar war.
Deswegen waren fremdaufnahmen so kompatibel mit dem Gerät.

...jo,

...und die Justage musste nicht vom -- kundigen -- User vorgenommen werden,
der konkurrenzlose (?) Clou war die Selbstjustage über zwei Teil-Kopfspalte (!) in einem Kanal, deren Hochton-Phasenlage automatisch ausgewertet und in einer Regelschleife zur Steuerung eines Mini-Servomotors zur Azimuthverstellung genutzt wurde.
Burkhard54
Neuling
#45 erstellt: 10. Jun 2015, 10:37
Ich habe die Geräte für extrem wenig Geld bei ebay gekauft. Das heißt, ich habe plötzlich begriffen, daß die Zeit der Compact-Cassetten vorbei ist, und gedacht, jetzt oder nie. Ich habe auf viele Cassettenrecorder geboten, und hätte niemals damit gerechnet, daß ich plötzlich vier Geräte habe. Als ich sie hatte, hatte ich das Gefühl, daß sie mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten laufen. Der eine zu langsam, der andere zu schnell, ein subjektives Gefühl, an der Grenze des gerade noch wahrnehmbaren, aber mich hat es irgendwie verrückt gemacht. Vielleicht auch nur Einbildung. Ich habe alle Geräte an einen Bastler gegeben, alle an den gleichen Mann. Obwohl alle Geräte eine uralte C120 locker durchzogen, hat er alle Antriebsriemen erneuert und die Geräte gereinigt. ( Danach kam dann der Kommentar: Keines dieser Geräte stammt wie bei ebay beschrieben aus einem Nichtraucherhaushalt...) Möglicherweise hat er auch den Tonkopf gereinigt und justiert, gehe ich mal einfach von aus. Wenn es wirklich sehr aufwendig ist, die Tonköpfe gleich einzustellen, habe ich die Arbeit nicht einmal wirklich zu schätzen gewußt. Geht also nicht mal eben nebenbei. Aber ich will nicht dauernd hingehen und fragen und stören. Und mir auch manche Kommentare ersparen. Ich muß mir die Dinge nacheinander kaufen, wenn Geld da ist.
Zum Thema.
Es sieht so aus, als habe ich doch nicht alles verstanden. Der Azimuth ermöglicht eine Justage des Tonkopfes, brauche ich nicht drüber nachzudenken, habe ich leider nicht.

Der rec-level-Regler pegelt die Lautstärke zwischen vor- und hinterband ein. hm. Also Vorband meint heutzutage das Signal, was reingekommen ist aber noch nicht auf dem Band manifestiert ist. Dann ist das doch die Aussteuerung? Ich habe Probleme mit den Begriffen, früher hatten dieselben Begriffe eine andere Bedeutung. z.B. hatten in meiner Jugend (also vor 1972) Cassettenrecorder keine Vorderbandkontrolle, das war gar nicht möglich. Teure Tonbandmaschinen hatten damals eine Vorderbandkontrolle, das war ein extra Tonkopf, der ganz kurz vor dem Löschkopf positioniert war, man konnte dann über Vorderband das Bandmaterial während der Aufnahme abhören und exact bei Beginn eines bestimmten Stückes die Aufnahme stoppen.

Eigentlich haben alle meine Geräte eine automatische Aussteuerung. Finde ich sehr praktisch, funktioniert auch. Ich dachte immer, Record Level ist die manuelle Aussteuerung. Die automatische Aussteuerung geht auf Sicherheit, damit bloß nichts übersteuert wird, aber ich kann mit der manuellen Aussteuerung eingreifen und höher oder schwächer aussteuern, daß das eben genau das Poti ist (von der Funktion her) welches der Philipps 3302 auch zur Aussteuerung hatte, weil es eben damals keine Automatik gab. Ist das richtig?

Bias beeinflußt die Arbeitsfrequenz des Löschkopfes, der vor dem Aufnahmekopf sitzt. Je nach Bandmaterial gibt es eine unterschiedliche optimale Löschfrequenz, bzw Vormagnetisierfrequenz (das ist ja wohl dasselbe).
Ist das auch richtig?

Ich vermute jetzt mal, wenn ich eines meiner Geräte aufmache, um sie optimal einzumessen, ohne Oszillographen, mit wenig Werkzeug und vor allem mit einem wenig Kenntnissen besteht die Gefahr, daß ich ein Ergebnis erreiche, was schlechter ist als der jetztige Zustand. Ich habe schon Grundkenntnisse in der Halbleitertechnik, aber das reicht für so etwas nicht wirklich aus.
peacounter
Inventar
#46 erstellt: 10. Jun 2015, 11:08

Mwf (Beitrag #44) schrieb:

...jo,

...und die Justage musste nicht vom -- kundigen -- User vorgenommen werden,
der konkurrenzlose (?) Clou war die Selbstjustage über zwei Teil-Kopfspalte (!) in einem Kanal, deren Hochton-Phasenlage automatisch ausgewertet und in einer Regelschleife zur Steuerung eines Mini-Servomotors zur Azimuthverstellung genutzt wurde.

so exakt hätt ichs jetzt nicht beschreiben können aber dass das automatisch ging, war mir tatsächlich klar, auch wenn ichs nicht erwähnt habe.
hat man das eigentlich auf knopfdruck aktiviert oder hat das gerät das bei jeder kassette automatisch durchgeführt?
ich hab nie eins bedient, mich aber damals sehr intensiv mit der materie beschäftigt.
in den frühen twens war ich ziemlicher nerd und hab auch viel asche gelassen.
meine erste anlage hab ich mit 15 für etwa 1200,- hart erarbeitete und gesparte mark gekauft und meine zweite dann mit 23 für ungefähr 6000,-
mein freundeskreis hatte idr eher was im dreistelligen bereich.
der vorteil ist aber:
ich hab genau diese anlage immer noch und bin mit ihr auch immer noch zufrieden.
und das nach einem viertel jahrhundert!
ich hatte seitdem wirklich nie das bedürfnis upzugraden und von mir aus bleibt das so, bis ich den löffel abgebe.


@burkhard:
nein, so schwierig und aufwändig ist das mit dem einstellen des tonkopfes nicht, wenn man das richtige werkzeug und eine normkassette zum testen hat.
eine automatische aussteuerung ist idr murks.
die reagiert dynmaisch und plättet dir so pegelspitzen weg.
die manuelle aussteuerung erhöht den eingehenden pegel, so dass sowohl vor-als auch hinterband lauter werden.
rec-level gleicht beide an, so dass das band optimal gesättigt wird und auf dem richtigen arbeitspunkt landet.


z.B. hatten in meiner Jugend (also vor 1972) Cassettenrecorder keine Vorderbandkontrolle, das war gar nicht möglich.
doch vorderband hatten alle.
nur hinterband nicht, dazu braucht man einen extra tonkopf.
zwei-kopf-geräte haben einen kombikopf für aufnahme und wiedergabe.
während des aufnehmens kann der nicht gleichzeitig auch wiedergeben.
dreikopfgeräte haben dagegen getrennte köpfe für aufnahme und wiedergabe.
während der kopf für die aufnahme arbeitet, kann man über den wiedergabekopf direkt hören, was auf dem band gelandet ist.
was man beim zweikopfgerät während der aufnahme hört, ist das originalsignal, also vorderband.
beim dreikopf kann man zwischen vorder- und hinterband hin und her schalten.
wenn dann kein rec-level regler vorhanden ist, unterscheiden sich die ausschläge der austeuerungsanzeige idr.
die anzeige zeigt dann nur bei hinterband wirklich an, wie weit man das band sättigt.
da die dolby-schaltung bei der aufnahme auf das eingangssignal wirkt, bei der wiedergabe aber vom bandpegel abhängig ist, erwischt man ohne rec-level-regler nicht den optimalen arbeitspunkt für das dolby.
dafür müssen vor-und hinterband gleich laut sein.
Burkhard54
Neuling
#47 erstellt: 12. Jun 2015, 07:51
Okay, ich glaube, ich habe es verstanden. Jetzt muß ich es ausprobieren: Versuch macht klug. bzw erst einmal in der Bucht einen guten Kopfhörer schießen. Danke.
ehemals_Mwf
Inventar
#48 erstellt: 12. Jun 2015, 20:58

peacounter (Beitrag #46) schrieb:
... oder hat das gerät das bei jeder kassette automatisch durchgeführt?...

So ist es.
windpeter
Ist häufiger hier
#49 erstellt: 14. Sep 2015, 15:04
Also Burkhard,
ich habe auch ein Sony-Deck. Das hat aber zum Einmessen der Kassetten 3 Regler. Mein Vorgänger, ein Denon hatte nur einen. Ich habe Uraltkassetten z.B. von Grundig, mit dem Aufdruck "Studiokassette", die ich mit dem Denon nicht zufriedenstellend bespielen konnte. Einfach keine Höhen. Mit dem Sony kein Thema. Wie schon gesagt wurde, auf Grund der nicht überschaubaren Anzahl an verschiedenen Band"rezepten" lassen sich eben mit einfachen Decks nicht immer befriedigende Aufnahmen erstellen.
Burkhard54
Neuling
#50 erstellt: 15. Sep 2015, 03:01
Hallo, manch einer wird mich jetzt für völlig bekloppt halten. Kaum Zeit das Nötigste zu regeln, sich aber 20 Jahre nach der Zeit eine Sammlung von Cassetten-Recordern zulegen...... Leider habe ich auch nicht einmal die Zeit, neue Aufnahmen zu machen. Habe jetzt für mein restliches Geld, alles ausgegeben, noch ein weiteres Gerät bei ebay geschossen. Ich komme aus dem Staunen nicht heraus. Meine uralt-Cassetten, damals mit einem Philipps 3302 aufgenommen, keine Höhen, Bandrauschen, in dieses Gerät gepackt: Es ist einfach nicht zu glauben, gute Höhen, gute Bässe, klingen besser als von 30 Jahren................Nur leider eben: Bandrauschen, manchmal ganz leicht übersteuert...
Marsilio
Inventar
#51 erstellt: 15. Sep 2015, 06:46
Zeit, deine CD-/Plattensammlung auf Cassette zu analogisieren...
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