Günstiger Kabelreceiver mit Component Ausgang?

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DOSORDIE
Inventar
#1 erstellt: 05. Apr 2018, 12:17
Hallo,

Meine Eltern wollen zur diesjährigen WM wie in bereits langjähriger Tradition wieder Public Viewing in ihrer Garage machen. Wir benutzen dafür einen damals extra dafür angeschafften Epson Beamer. Er hat zwar nur 800*600 Pixel, aber immerhin einen Component Eingang über die VGA Buchse.

Ganz früher habe ich einfach ein Composite Signal zugeführt, als dann HD kam, habe ich einen Adapter gebastelt und den Echostar HD Recorder von Unitymedia über Component eingespeist, der Echostar hatte noch so einen Anschluss. Trotz der geringeren Auflösung war das Bild deutlich besser als vorher und auch besser als bei SD über den selben Anschluss.

Den Echostar habe ich irgendwann zurück gegeben und mittlerweile ein 3 Play Paket mit Horizon Box, die leider nur über HDMI verfügt. Selbst wenn das Gerät so einen Anschluss hätte, könnte die Horizon Box nicht als Zuspieler verwenden, weil sie das Haus ja auch mit Internet und Telefon versorgt und an ihrem Platz bleiben muss.

Ein Notebook mit Horizon Go wäre möglich, das Internet ist in der Garage aber eher instabil und die Bedienung für meine Eltern auch zu kompliziert, außerdem vermute ich, dass die Streams möglicherweise zu den Stoßzeiten bei diesen Massenevents zusammenbrechen könnten.

Der ganz alte TechnoTrend Receiver ist noch da, Composite ginge also zur Not, aber das möchte ich eigentlich nicht mehr, sieht schon echt mies aus.

Wenn ich so bei eBay gucke, ist es tatsächlich sehr schwierig einen DVB-C Receiver zu finden, der noch so einen Component Out hat. Meistens ist nur Scart, Composite und HDMI vorhanden.

Es sollte auf jeden Fall ein Gerät sein, das DVB-C2 kann (also bereits HD darstellen kann) und zu teuer sollte es auch nicht sein, weil das Ganze nur zur EM und WM genutzt wird und sonst eingemottet im Schrank steht. Bis auf die Besonderheit mit dem Component Ausgang soll das Ding wirklich nur unverschlüsselte Fernsehsender empfangen können.

Hat Jemand einen Tipp?

LG Tobi
hgdo
Moderator
#2 erstellt: 05. Apr 2018, 13:08
Bei geizhals.de findest du 124 DVB-C-Receiver mit Komponentenausgang.

Der billigste ist der Xoro HRM 8760 CI+ für 39,90 €.
DOSORDIE
Inventar
#3 erstellt: 05. Apr 2018, 13:17
Na das ist doch schon mal ein guter Hinweis!

Danke
LG Tobi
rura
Inventar
#4 erstellt: 05. Apr 2018, 16:43

hgdo (Beitrag #2) schrieb:
Bei geizhals.de findest du 124 DVB-C-Receiver mit Komponentenausgang.

Der billigste ist der Xoro HRM 8760 CI+ für 39,90 €.

Der hat aber keinen YUV - Ausgang...
KuNiRider
Inventar
#5 erstellt: 05. Apr 2018, 17:02
Man muss nach einem Receiver suchen der noch Scart hat und dann in dessen BDA nachsehen ob er damit nur FBAS = Composite ausgeben kann oder umschaltbar ist auf RGB oder YUV und dann das entsprechende Adapterkabel (Richtung beachten!) dazu.
Oder einen externen Wandler von HDMI nach VGA

Btw: DVB-C2 gibt es noch nicht
DOSORDIE
Inventar
#6 erstellt: 05. Apr 2018, 20:19
Hieß es nicht zur HD Einführung man bräuchte ein Gerät das DVB-C 2.0 empfängt oder irre ich mich? Oder war das nur bei Sat so? Langsam blicke ich da mit den ganzen Standards nicht mehr durch.

Der Xoro hat YPbPr, zumindest ist das das, was der Echostar auch hatte und was an dem Beamer funktioniert hat. Das RGB über Scart ist doch wieder anders, oder? Ja an die Sache mit dem HDMI auf VGA habe ich auch schon gedacht, nur zahle ich dann wieder viel mehr, weil ich ja davon noch keinen Receiver habe.

Vielleicht habe ich das falsch erklärt: Der Beamer kann über den VGA Port auch ein Component Signal ausgeben, man muss das nur im Menü umschalten.

Hab den Xoro vorhin neu für 25 Euro mit Versand bestellt, wenn’s nicht geht schicke ich ihn halt zurück.

Bin aber guter Dinge!

Vielen Dank euch Allen
LG Tobi


[Beitrag von DOSORDIE am 05. Apr 2018, 20:21 bearbeitet]
hgdo
Moderator
#7 erstellt: 05. Apr 2018, 21:51

rura (Beitrag #4) schrieb:
Der hat aber keinen YUV - Ausgang...

Soweit möglich, überprüfe ich sowas, bevor ich poste. Machst du das auch, bevor du widersprichst?

https://www.amazon.d...-Tuner/dp/B00KBMGQ82

Xoro HRM 8760 CI
AlexG1990
Inventar
#8 erstellt: 05. Apr 2018, 22:09

Hieß es nicht zur HD Einführung man bräuchte ein Gerät das DVB-C 2.0 empfängt oder irre ich mich? Oder war das nur bei Sat so? Langsam blicke ich da mit den ganzen Standards nicht mehr durch.

Nein. DVB-C2 gibt es zwar, aber da geht es im Gegensatz zu DVB-C-"1" nur um die "Verpackung" der Streams. DVB-C (1) ist nach wie vor überall im Einsatz und kann natürlich schon HD-Streams in H.264 übertragen...
Nur bei Sat war für DVB-S (1) glaube ich nur MPEG2 standardisiert (nicht H.264). Da könnte man zwar auch HD mit übertragen, aber das wäre (via MPEG2 statt H.264) etwas verschwänderisch was die nötigen Bitraten angeht.


Er hat zwar nur 800*600 Pixel

Au weia... Bei XGA (1024x768) hätte ich ja noch gesagt "geht durch", aber XGA ist halt echt sowas von 1999...
Du musst mal überlegen: 4:3-PAL-SD (entzerrt: 768x576 Pixel) könnte der ja noch umfassend darstellen, aber schon bei 16:9-PAL-SD (entzerrt: 1024x576) geht schon Auflösung verloren. Das sind zwar (anamorph) immernoch 720x576 (nicht-quadratische) Pixel, aber entzerrt man die auf quadratisches 16:9 bei 800x600, kommen da noch schwache 800x450 Pixel bei rum... (der Rest in der Höhe wird mit schwarzen Letterbox-Balken gefüllt.
Außerdem dürfte das allein grobpixelige "Gitter-Raster" des XGA-Beamers relativ unangenehm sein...


Composite Signal

Composite (FBAS) wird (wurde) im SD-Bereich immer unterschätzt! Da wurde seinerzeit auch vieles durcheinander geworfen, mit Zeilen/Linien/usw..
Ein PAL-SD-Signal (576i) hat IMMER 625 klar abgegrenzte _Zeilen_ (davon 576 aktive Sichtbare - ohne Overscan) - der Rest ist Austastlücke. IMMER - egal ob analog via FBAS(Composite), S-Video, RGB, oder Component, oder gar Digital als 576i.
Die Bandbreitenunterschiede liegen in der _Horizonalen_! Denn hier gibt es bei Analog-Signalen keine "Pixel" - nur eine "maximale Bandbreite", die sich aber in Pixeln "ausdrücken"/umrechnen lässt.
Und da hat man die 720 (wovon eigentlich nur 702 bzw. 704 Aktiv sind) in der Horizontalen schon korrekt gewählt, weil die der maximal definiert/möglichen Bandbreite entsprechen - das bezieht sich auf die Helligkeits-Komponente (Y). Die bleibt sowohl analog via S-Video und YUV (YPbPr), als auch Digital 100% eigenständig erhalten.
Nur bei Composite (FBAS) wird das kombinierte Farb-Signal (U-V) noch mit dem Helligkeits-Signal (Y) zusammengemischt, wodurch sich die Frequenzen der beiden Signal zum Teil überlagern.
Wenn man das FBAS/Composite Empfänger-seitig schlecht "auftrennt", dann verliert die Y-Komponente an horizontaler Auflösung - ja.
Mit vernünftigen Kamm-Filtern kann man allerdings die Bandbreite des Y-Signals bei Composite/FBAS durchaus zu 100% erhalten! Dabei kommen dann lediglich leichte "Dot-Crawls" (kleine wandernde Punkte an harten Kontrast-Linien) hinzu, wo das Farb-Signal die Y-Komponente überlagert.
Z.B. die Wandler in alten Panasonic-DVD-Recordern (die ich u.a. auch immer wieder zum VHS digitalisieren empfehle) schaffen es, die Bandbreite eines FBAS-Signals zu 100% zu erhalten!
Das Bild ist dabei genauso "scharf" wie S-Video oder Component - nur *etwas* "unruhiger" durch die leichten "Dot-Schnüre"...
Aber es hat eben nicht jedes "Empfänger-Gerät" wie z.B. ein einfacher Beamer eine so gute Schaltung für FBAS/Composite...


und den Echostar HD Recorder von Unitymedia über Component eingespeist, der Echostar hatte noch so einen Anschluss. Trotz der geringeren Auflösung war das Bild deutlich besser als vorher und auch besser als bei SD über den selben Anschluss.

Da kommen jetzt mehrere Faktoren zusammen:
1. Umgehst du via Component (YPbPr) schonmal die (warscheinlich nicht so gute) FBAS-Decodier-Schaltung des Beamers.
2. *Kann* man über Component (YPbPr) nicht "nur" 576i SD-PAL übertragen, sondern auch 576p, 720p, 1080i. Nun liegt die Auflösung von den ÖR-HD-Programmen mit 1280x720, heruntergerechnet auf 800x450 in der verbleibenden horizontalen auch nicht "viel" höher als die 720 horizontal bei SD - macht also kaum was aus. ABER:
3. Da nun Component (YPbPr) *auch* 576p (progressive!) und (höher) 720p direkt übertragen kann, kommt es drauf an, was am Receiver für ein Component-Ausgabeformat eingestellt war!
Wenn 576i (interlaced!) eingestellt war, würde erstmal *nur* die Y/C-Signal-Trennung gegenüber Composite/FBAS entfallen!
Aber wenn progressiv (egal ob 576p oder 720p) eingestellt war, entfällt das Deinterlacing im Beamer! Und da haben gerade die alten/einfachen Beamer eine große Schwachstelle - während das moderne Flat-TVs (und eben auch Receiver!) "mit Links" bereits sehr ordenltlich machen (und immernoch müssen, auch bei Digital-TV, wenn man in SD schaut)!
Dazu kommt, dass die ÖR-Sender in nativem 720p bei 50 Vollbildern senden, und dann beim HD-Programm das Interlacing *komplett* entfallen kann!

...das wird die Erklärung für das bessere Bild sein! (Also die Kombination aus entfallendem De-Interlacing und FBAS-Farbtrennung).


RGB über Scart

Dabei wird aber wieder maximal nur in 576i (interlaced!) als PAL-SD ausgegeben. Damit entfällt zwar auch jegliche FBAS-Farbtrennung, aber NICHT das De-Interlacing, was (auch wenn es *gut* gemacht würde), bei einer 720p-Quelle bei schnellen Bewegungen vertikale Auflösung kostet. Also eher nicht geeignet für das "best mögliche" Bild...


HDMI auf VGA

Das wäre 1:1 die gleiche Qualität, wie ein Receiver mit Component (YPrBr), der nativ via Component 720p(!) an den Beamer ausgibt.
Die Konvertierung zwischen YUV und RGB ist (visuell) verlustfrei möglich. Dargestellt wird immer RGB. Wo es umgewandelt wird ist egal...
Via HDMI käme (bestenfalls) natives 720p50 in YUV vom Receiver - ein HDMI->VGA-Converter würde das als 720p50 in RGB umsetzen, und der Beamer würde das dann auf 800x450/50 herunter-scalieren.
Diese 800x600-Beamer können meistens mindestens bis zu 1280x1024 entgegennehmen, und herunterscalieren...(wäre sonst sehr blöd für Laptops usw.)

Fazit:
Entweder einen Receiver mit Component (YPrBr), der auf _NATIVES_ 720p eingestellt wird, ODER ein x-beliebiger Receiver mit HDMI, der auf 720p-Ausgabe via HDMI eingestellt wird, plus ein HDMI-VGA-Converter, der das 1:1 umwandelt, und der Beamer (in beiden Fällen) dann das Down-Scaling macht...
Das sollte das bestmögliche Bild ergeben...

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Meine Eltern wollen zur diesjährigen WM wie in bereits langjähriger Tradition wieder Public Viewing in ihrer Garage machen.

Äh...ja.
Hatte ich 2012 das letzte mal: Die Eltern von nem Kumpel wollten zur EM im großen Wohnzimmer das gleiche machen. Mit nem (immerhin) DLP-XGA-Beamer (1024x768).
Der Kumpel meinte dann, er könnte den Fernseher (HD-Empfang via DVB-C) per HDMI-Kabel mit dem Beamer verbinden (hatte HDMI!). Da hab ich nur geschmunzelt und gemeint, dass er per HDMI kein Signal aus dem Fernseher HERAUS bekommt!
Einen Kabel-Receiver hatte ich auf die Schnelle natürlich auch nicht...

Was hab ich gemacht?
Ihm einen uralten Tevion VHS-Recorder hingestellt, und das Signal analog (!) aus dem Kabel über den VCR empfangen und per Scart-Adapter (Composite/FBAS) auf den Beamer geleitet, und mit einem 10m-Cinch-Kabel noch den Ton auf die Stereoanlage...
Naja, es hat funktioniert!
Auch wenn schon seit 2011 das Analog-Signal im Kabel (auch FBAS!) noch dazu stark unter Limit läuft: 1. die unnötige 4:3-Letterbox (womit es nur noch ca. "432i" ist), und dazu das totale Matsch-Bild, von total schlechten Backbone-D/A-Umsetzern in den Kopfstationen...
Aber immerhin...es ging, und die "alten Herrschaften" waren glücklich damit...

Als ich in der 6. Klasse war (WM 2002!) hatten die Abi-Jahrgänge nach der Schule noch eine WM-Party veranstaltet, wo das Bild noch Analog via Zimmer-Antenne (!!!) mit einem VCR empfangen und auf einen Beamer und eine PA-Anlage gegeben wurde!
Aber Hey! Wir haben was gesehen!!!

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Schluss-Fazit:
Mit ausreichend "Promille" reicht auch ein mieses SD-Letterbox-Bild über einen SVGA-Beamer...

...ich sag nur: "Schaaaaaa la la la la...SCHLAAAND SCHLAAAAAAAAND !!!"

https://www.youtube.com/watch?v=B9od0nCPwpo



...ich hab auch noch ungefähr 24 Stunden (!) Live-Aufnahmen von der WM2006 (Deutschland-Spiele, Reportagen, Fanfest, ...) auf dem PC!
Damals noch via DVB-S auf HiFi-VHS-LP (!) in echtem 16:9-anamorph (!) aufgenommen, und später 1:1 per Panasonic-Recorder digitalisiert (per uncomporessed-YUV-576i-HDMI-Capture) und als natives H.264-576i encodiert - wohl datiert mit Sendungsname und Datum/Uhrzeit...
Damals war "analog" eigentlich noch "King"...da kam das Tor am schnellsten!
(...war halt gerade so die Umbruchs-Zeit zwischen technischer "Altwelt" und "Neuwelt"... Bester 16:9-DVB-S-Empfang und noch eine VHS-Kassette nach der anderen "durch-gekloppt"... Die perfekt digitalisierten Aufnahmen (zusammen-gestückelt und angepasst encodiert, aus 4:3-Letterbox von Sat/analog, Antenne/analog "ZDF UHF37" und 16:9-DVB-S - was halt gerade "da war"^^) gucke ich mir immernoch immer mal wieder gerne an - das war einfach zu *GEIL* damals...
Und Auto-Korso gefahren mit den besten WM-Songs von MP3s aus dem Gnutella-Filesharing-Netz auf MC-Kassette ge-dubbed^^ - ging alles... )
...und mit 16 während einem Praktikum wo ich um 5 Uhr raus musste (!) noch bis 1 Uhr mit Röhren-Kiste und Zimmerantenne draußen auf der Terrasse mit Bier'chen rum-gelallt und WM geguckt - Klar...und morgens trotzdem fit wie ein Turnschuh!!
Ach ja...

Sorry for OT...hab mich ja "fachlich" hoffentlich ausreichend geäußert...


[Beitrag von AlexG1990 am 06. Apr 2018, 00:08 bearbeitet]
rura
Inventar
#9 erstellt: 06. Apr 2018, 06:04

hgdo (Beitrag #7) schrieb:

rura (Beitrag #4) schrieb:
Der hat aber keinen YUV - Ausgang...

Soweit möglich, überprüfe ich sowas, bevor ich poste. Machst du das auch, bevor du widersprichst?

Ja, mache ich auch, nur ist mir hier die genaue Bezeichnung vom Xoro anscheinend durcheinander gekommen. Sorry...
DOSORDIE
Inventar
#10 erstellt: 06. Apr 2018, 08:36
Danke für deine umfassende Antwort!

Ich kann deine Euphorie für die WM leider nicht teilen, mich interessiert Sport nicht so. Aber genau das habe ich mit VHS auch gemacht, eben nur mit anderen Events, ich hatte immer Top SVHS Recorder, die ich günstig gebraucht gekauft habe und in der Zeit konnte man überall VHS Sammlungen kostenlos abgreifen. Dann kamen aus Interesse auch noch Betamax und Video 2000 dazu, wobei ich Beta bis heute am Coolsten finde und Video 2000 das Schlechteste Bild hatte - selbst mit High Grade Cassetten - auch wenn der Deutsche Radio und Fernsehtechniker gern was Anderes sagt und die Schuld dann auf die Alterung der Cassetten und Köpfe schiebt.

Es ist aber so, dass ich auch den Eindruck habe, dass das Videobild bis in die frühen 90er ausreichend gut war um ein nicht viel schlechteres Bild zu erzeugen, als das des Live Bildes.

Das kommt sicherlich in erster Linie von den immer feiner werdenden Texturen und Grafiken. Die Schriften waren früher viel grober und größer und auch die Bildschirmlogos waren riesig und relativ pixelig. Wenn ich an das RTL plus Logo von 1989 oder die erste RTL2 CI denke... Das alte Tele 5 sah auch sehr ansprechend aus oder PRO7 oder DER KABELKANAL, das waren riesige aber auch sehr schöne Corner Logos.

Wenn man dagegen heute mit einem modernen VHS Recorder ein Live Fernshbild aufnimmt sieht das immer sehr bescheiden aus, alles wirkt unscharf und krisselig, weil das VHS System in Farben und Schärfe einfach zu stark begrenzt ist um das runterskalierte HD in SD Bild noch sauber aufzunehmen. Wenn ich alte Cassetten aus den 80er oder 90er Jahren schaue bin ich hingegen manchmal erstaunt wie gut das selbst auf moderneren Fernsehern noch aussieht.

Das mit Composite sieht man eigentlich wirklich immer. Die von dir angesprochenen Dots fallen mir jedes Mal auf, wenn alte Musiksendungen oder Nachrichten bei den öffentlich rechtlichen wiederholt werden. Das Bild sieht immer unruhig und unscharf aus, weil früher auch im Broadcast Bereich nur Composite genutzt wurde. Und es stimmt einfach nicht: egal wie gut der Kammfilter ist, das Bild ist immer flimmrig und unscharf im Vergleich zu RGB oder S-Video. Früher fiel das nur nicht so auf, weil die Röhren bis zur Einführung von D2Mac und PALplus eh nur 480p konnten und das Bild da ohnehin noch mal zusätzlich weich gezeichnet wurde. Bei so 80er Jahre Röhren ist der Unterschied zwischen Composite und RGB echt marginal bis nicht sichtbar.

Ich dachte auch lange Zeit, dass die Röhren immer schlechter werden. Als plötzlich diese T-Flat Röhren kamen und die großen 16:9 Röhren, die wenigsten aber digital schauten, sondern eben trotzdem analog aus dem Kabel, kam das Vermeintlich Beste Bild häufig von so alten Monolith Fernsehern von Grundig, in Wirklichkeit sah das einfach nur so blurry und weichgezeichnet aus, dass man halt kein Bildrauschen mehr sah. Als ich dann zur LCD Zeit billig an einen 32“ Panasonic Quintrix mit T Flat Röhre und 100 Hz kam, sah ich erst was die neuen 576p Röhren mit SD PAL Digital Signal Alles können. Echtes SD war da noch nicht runterskaliert und so Closeups in der NDR Talkshow und hochwertigem Material der Öffis sahen da schon echt gut aus, zeitweise dachte ich wirklich das ist schon HD.

Aber die analogen Formate haben bildtechnisch eben einfach ausgedient. Wenn ich meine alten Spielekonsolen anschließe, sehe ich gerade bei Nintendo, wie wenig Mühe die sich mit den Videoausgängen gegeben haben. Das Super Nintendo zieht selbst über RGB immer hässliche Schatten und teilweise sogar Wellenmuster und das Nintendo 64 macht ein derart blurriges Bild, sogar über S Video, bei der europäischen Version ist RGB gar nicht möglich.

Sega hat sich da schon mehr Mühe gegeben, da kommt das dem Emulator Bild schon echt nah.

Anders ist es im Audiobereich. Bei mir leben Analogmedien weiter, weil dort der Qualitätssprung zwischen analog und Digital nicht so groß ist und das Handling einfach Spaß macht. Eine gut aufgenommene Cassette kann man mit Dolby kaum von einer CD unterscheiden. Diese Napster Sache auf Cassette und so... das hab ich natürlich auch gemacht, damals mit dem ersten Windows 98 PC und 56 k Modem. Dummerweise war der zu der Zeit der mp3 Codec noch deutlich schlechter als jetzt. Wenn ich heute die alten 128er an höre wird mir echt anders.

Den Sprung vom Walkman zum mp3 Player habe ich übrigens nicht mit gemacht. Ich habe dann bei eBay immer günstig 80er Jahre Walkmans gesammelt, de sind zwar etwas größer, haben aber einen deutlich besseren Gleichlauf und gehen lauter, weil es da die EU Begrenzung noch nicht gab. Als damals alle mit billigen mp3 Playern rum gedümpelt sind, war ich denen mit meinen Cassettenspielern überlegen. Natürlich gabs auch iPod und co, denen konnte kein analoges Medium mehr das Wasser reichen.

Discmans waren mir immer zu groß und umständlich, ich hatte als Kind mal einen, noch ohne Anti Shock, der war aber schnell kaputt und sprang ständig.

Heute habe ich ein späteres Gerät von Aiwa, das hat 20 sec. Anti Shock, rauscht dann aber ganz furchtbar, wahrscheinlich ist der Speicher zu klein um die gesamte Bit Tiefe zu speichern, wenn man das Anti Shock abschaltet, ist auch das Rauschen weg. Mit Anti Shock muss jeder Titel erst gepufftert werden, man kann sich also am Anfang des Titels erst mal längere Zeit nicht bewegen, weil die CD sonst springt oder beim Einlesen auch Sprünge mit gepuffert werden.

Ich habe erst gestern wieder eine Cassette mit meinem Akai GX75 aufgenommen, für meinen 80er Ghettoblaster, der hat ein hochwertiges Cassettenlaufwerk mit Dolby B, das klingt dann auch schon sehr gut. Im Auto habe ich ebenfalls ein Blaupunkt Radio mit logikgesteuertem Cassettenlaufwerk, das ist klanglich ebenfalls hervorragend. Zwar kann ich auch mein Handy per Bluetooth Adapter oder einfach per Klinke anschließen, aber es macht nach wie vor Spaß Cassette zu hören.

Bei Video ist das Alles etwas Anders. Wenn man einen tollen 80er Jahre High End Recorder hat, der auch gut aussieht, macht es richtig Spaß, wenn das Laufwerk die Cassette einzieht, ich habe einen Sony SL C9 Betamax, da fährt nach einschieben der Cassette so eine Metallplatte vor die Klappe auf der steht „Cassette Inside“, das macht echt was her, man kann dann auch nicht ins Laufwerk greifen. Aber es macht halt nur begrenzt Spaß das noch aktiv zu benutzen, weil selbst SD Aufnahmen einfach mistig aussehen. Analog Audio hingegen klingt immernoch ausreichend gut und sieht auch immer beeindruckend aus. Videorecorder kann man höchstens noch gut zur Aufzeichnung von HiFi oder PCM Sound verwenden. Der analoge HiFi Ton ist bei Video echt unschlagbar, das ist selbst mit Studio Tonbandmaschinen und Telcom Kompander nicht zu toppen, nur wenn die Bänder alt werden und das Prasseln los geht wird halt auch der Spaß getrübt.

LG Tobi
rura
Inventar
#11 erstellt: 06. Apr 2018, 15:44
Die "alten" Zeiten sind aber vorbei und heute ist wirklich alles besser. Das Bild, der Ton und nur wenn diese Kette stimmt, dann mag man einfach nicht mehr an die alten Zeiten denken. Ergo..alles umstellen auf die heutige Zeit und genießen.
AlexG1990
Inventar
#12 erstellt: 06. Apr 2018, 22:44

Danke für deine umfassende Antwort!

Ich hab nur XGA und SVGA durcheinander geworfen...

XGA = 1024x768 (4:3)
SVGA = 800x600 (4:3)

...bei "ersterem" meinte ich "geht noch durch" und bei "letzterem" naaahja...


Ich kann deine Euphorie für die WM leider nicht teilen

Naja, in den letzten 6 Jahren bin ich auch nicht mehr so tief drin...


Dann kamen aus Interesse auch noch Betamax und Video 2000 dazu, wobei ich Beta bis heute am Coolsten finde und Video 2000 das Schlechteste Bild hatte

Dafür bin ich dann zu jung...ich kannte nur VHS.
Aber soweit ich weiß war VHS mit HQ ab den späten 80ern bis frühen 90ern genauso "gut" oder "schlecht" wie Betamax/V2000. Merklich rauschendes, auf ca. halbe _horizontale_ Bandbreite begrenztes FBAS-Video...


Es ist aber so, dass ich auch den Eindruck habe, dass das Videobild bis in die frühen 90er ausreichend gut war

Analog-TV konnte "prinzipell" exakt die bekannte SD-Qualität (720x576i) erreichen, wie Digital-SD auch.
Es war halt ein AM-Moduliertes FBAS-Signal (Antenne & Kabel - bzw. FM-Moduliert per Analog-Sat), und dazu 2x 50kHz FM-Audio-Träger.
Wenn man das FBAS mit nem guten (Röhren-)TV oder Recorder perfekt decodiert hat, war das eben exakt SD-Auflösung.
Aber bis zuletzt wurden auf allen Wegen 16:9-Sendungen leider immer nur als 4:3-Letterbox ausgestrahlt, obwohl 16:9-Anamorph natürlich genauso möglich gewesen wäre...
Bessere TVs hatten schon ab den 90ern eine 16:9-Umschaltung. Aber die billigen alten "Oma-TVs" halt nicht, und die hätten dann halt ein verzerrtes Bild angezeigt, deswegen hat man's nicht gemacht...
(Digital-Receiver konnte man ja von je her neben 16:9-Ausgabe auch für alte TVs auf 4:3-Letterbox umstellen, wobei die Receiver intern dann heruntergerechnet haben).
Vom DVB-Receiver konnte man also auch problemlos in 16:9-Anamorph auf VHS usw. aufnehmen...

Antennen-TV über VHF/UHF bei gutem (!) Empfang und ordentlicher FBAS-Trennung war (bei 4:3...abgesehen vom 16:9-Letterbox) auch nicht schlechter als damals SD via DVB...

Aber Analog-TV hat eben für EINEN (!) Sender schon volle 7MHz Bandbreite "verballert", wo digital natürlich wesentlich mehr möglich war...
Und HD via Analog wäre von der Bandbreite halt einfach nur noch "Overkill" gewesen...


Wenn man dagegen heute mit einem modernen VHS Recorder ein Live Fernshbild aufnimmt sieht das immer sehr bescheiden aus, alles wirkt unscharf und krisselig

Joa...ein VHS-Bild entspricht in etwa einer horizontalen Auflösung von ca. ~350 Pixeln. Die Vertikale (576) bleibt voll erhalten. Da hat man bei 4:3 schon ein "Miss-Verhältnis" von ca. 2:1, und bei 16:9-Anamorph nochmal mehr. Dazu kommt halt die noch viel miserablere Farb-Auflösung (U-V), und das Rauschen/Jitter.
S-VHS (und Hi8) hatte dann halt eine etwas höhere maximale (horizontale) Bandbreite - aber immernoch leicht unter vollem SD. Das hat auch mit den Ein-/Ausgangssignalen nix zu tun (bei S-VHS/Hi8 hat man dann halt nur auch die Y/C-getrennte S-Video-Buchse integriert, auch wenn auch schon VHS Farbe und Helligkeit getrennt aufgezeichnet hatte) Hat mit der Bandbreit nichts zu tun, FBAS kann schon volle Bandbreite (mehr als S-VHS), und S-Video Y/C umgeht nur die Nachteile der Farb-Trennung (Dot-Crawls).


Wenn ich alte Cassetten aus den 80er oder 90er Jahren schaue bin ich hingegen manchmal erstaunt wie gut das selbst auf moderneren Fernsehern noch aussieht.

Sieht halt genauso "gut" aus, wie eine 4:3-Sendung von DVB aufgenommen...
Damals noch einwandfrei analog gesendet.
Über Analog-Kabel kommt *bis heute* (seit 2011) nur noch "Matsch". Die setzten seit dem Digital-TV als 16:9-Letterbox mit miesen D/A-FBAS-Wandlern in den Kopfstationen um...hab das mal uncompressed per Panasonic-DVD-Recorder aufgenommen: Da kommt ein 692x428-Bild, was noch dazu total "matschig" ist... Können die gleich abschalten - passiert ja auch dieses Jahr noch...
(Vom DVB-Receiver per FBAS über einen guten HF-Modulator kannst du immernoch ein gutes Analog-Signal in einen "Retro-TV" einspeisen... - viel besser als über heutiges Analog-Kabel)


Das mit Composite sieht man eigentlich wirklich immer. Die von dir angesprochenen Dots fallen mir jedes Mal auf, wenn alte Musiksendungen oder Nachrichten bei den öffentlich rechtlichen wiederholt werden. Das Bild sieht immer unruhig und unscharf aus, weil früher auch im Broadcast Bereich nur Composite genutzt wurde.

Jop. Bis vor 4 Jahren war sogar die ZDF-heute-Sendung per Web in der ZDF-Mediathek per Composite aufgenommen!


Und es stimmt einfach nicht: egal wie gut der Kammfilter ist, das Bild ist immer flimmrig und unscharf im Vergleich zu RGB oder S-Video.

Naja...ich hatte vor paar Jahren mal einen Thread (verlinkt aus einem anderen Forum), wo ich die Panasonic-DVD-Recorder zum Digitalisieren getestet hatte: Ein fein aufgelöstes Test-Bild, vom DVD-Player 1x per S-Video und 1x per FBAS neu aufgenommen.
Außer den etwas unruhigen "Dot-Schnüren" gab's da keine Unterschiede. Aber die "wabbernden" Dot-Crawls sieht man halt...ja.


Früher fiel das nur nicht so auf, weil die Röhren bis zur Einführung von D2Mac und PALplus eh nur 480p konnten und das Bild da ohnehin noch mal zusätzlich weich gezeichnet wurde. Bei so 80er Jahre Röhren ist der Unterschied zwischen Composite und RGB echt marginal bis nicht sichtbar.

FBAS und Scart-RGB war beides 576i...
Und ne Röhre hat halt keine feste Auflösung. Du meinst eher 576i (PAL-SD)...plus Overscan natürlich. NTSC-SD war 480i...
Und weich-zeichnen tun Röhren ja eh - da fallen die "Dots" dann auch nicht mehr so stark auf...
Und "PALplus" war eh nur so einen "Krücke", um 16:9-Sendungen (für Steinzeit-TVs) weiter in 4:3-Letterbox ausstrahlen zu könnten, und die verlorenen Zeilen (432->576) in der Austastlücke "zurückzugeben", um sie mit einem Decoder wiederherzustellen.
Gleich in 16:9-Anamorph auszustrahlen (das gleiche was aus einem DVB-Reciever bei 16:9-Einstellung analog raus kommt) hätte das komplett erübrigt...


Echtes SD war da noch nicht runterskaliert und so Closeups in der NDR Talkshow und hochwertigem Material der Öffis sahen da schon echt gut aus, zeitweise dachte ich wirklich das ist schon HD.

Also "Anno 2006" konnte ich mich über einen (um-gelabelten) Aldi-Tevion 100Hz-Röhrenfernseher via echtem 16:9 per DVB-S-Receiver oder DVD-Player (egal ob RGB oder FBAS) auch nicht wirklich beschwehren...das sah schon relativ gut aus. Halt "volles SD"...soweit das halt geht...


Aber die analogen Formate haben bildtechnisch eben einfach ausgedient.

Najo...man *könnte* auch ein "1080p-FBAS-Signal" erzeugen - nur hat das halt keiner standardisiert^^
Macht halt auch kein Sinn mehr bei nativ-digitalen Displays (LCD/OLED - bzw. LCD/DLP bei Beamern)...wäre nur eine sinnlose 2-fach-Wandlung.
Nur "VGA" ("D-Sub"/BNC...RGB-HV) wird halt schon noch benutzt...und da gibt's ja auch praktisch kein Auflösungs-Limit - was die Wandler halt so können...bis weit über "Full-HD".
Bis 2048x1536 60Hz ist jedenfalls kein Problem damit...
Full-HD (1920x1080) über VGA ist absolut kein Thema...geht problemlos...


Anders ist es im Audiobereich. Bei mir leben Analogmedien weiter, weil dort der Qualitätssprung zwischen analog und Digital nicht so groß ist

Naja, von allen Kassetten usw. hab ich mich inzwischen getrennt, aber bei den Signalen hinter dem D/A bleibt natürlich alles beim alten...
Klar, da macht's nicht viel aus. Nich zuletzt gibt's ja heute noch FM-Radio...ist aber ja auch nix anderes als nen simples A-nach-B-Übertragungsverfahren...


Eine gut aufgenommene Cassette kann man mit Dolby kaum von einer CD unterscheiden.

Stimmt. Kenn ich noch...hab auch noch viel alten Kram digitalisiert...
Trotzdem braucht mans halt heute einfach nich mehr: Smartphone, Speicherkarte, Klinkenkabel oder Bluetooth...Ready to go...


Diese Napster Sache auf Cassette und so... das hab ich natürlich auch gemacht, damals mit dem ersten Windows 98 PC und 56 k Modem. Dummerweise war der zu der Zeit der mp3 Codec noch deutlich schlechter als jetzt. Wenn ich heute die alten 128er an höre wird mir echt anders.

Nö, für das "alte Napster" bin ich zu jung...hatte "erst" 2004 Internet...
Wir ham damals mit "Emule/eDonkey" und "Gnutella/Limewire" angefangen
Dann hatte ich ab 2008 später das "legale" Napster (heute "Rhapsody")...genau wie Spotify, Deezer und co...


Den Sprung vom Walkman zum mp3 Player habe ich übrigens nicht mit gemacht.

Hee^^... Ich bin direkt von Kassette auf MP3 gewechselt und hab die CD quasi "übersprungen"


Discmans waren mir immer zu groß und umständlich

...hatte ich aber auch noch: Mit MP3-Funktion...ca. 130 Songs in 128er-MP3 auf einer CD...


Wenn ich heute die alten 128er an höre wird mir echt anders.

Gibt son paar Songs, die man sonst nirgends findet...da tuts mir auch ne alte 128er MP3...


Videorecorder kann man höchstens noch gut zur Aufzeichnung von HiFi oder PCM Sound verwenden. Der analoge HiFi Ton ist bei Video echt unschlagbar, das ist selbst mit Studio Tonbandmaschinen und Telcom Kompander nicht zu toppen, nur wenn die Bänder alt werden und das Prasseln los geht wird halt auch der Spaß getrübt.

Hey...das hatte ich auch noch gemacht...
Ein einfacher Aldi/Medion-VCR, und der HiFi-Ton war sogar bei LP EXZELLENT!! (Ohne Umschalt-Geräusche und nix!)
Okay, die Sachen die ich da aufgenommen hatte hab ich längst hochwertig digitalisiert und mich von dem ganzen Krempel getrennt...

Was Musik angeht ist heute das Smartphone einfach das A & O. Egal ob "Offline-Sammlung" oder Streaming: Klinke rein (oder Bluetooth an), und los gehts...

Gruß Alex


[Beitrag von AlexG1990 am 07. Apr 2018, 00:10 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#13 erstellt: 07. Apr 2018, 08:31
Das mit der Auflösung stimmt halt auch nur theoretisch. Natürlich hat der Kathodenstrahl keine feste Größe, die er darstellen kann, bis zu dem Punkt wo er nicht mehr präzise genug ist, weil die Pixel zu fein werden. Das funktioniert aber bei einem normalen Fernseher nicht, weil er eben eine feste Lochmaske mit festen Linien und Bildpunkten hat, die der Strahl nicht verändern kann.

Wenn man der Röhre dann eine höhere Auflösung gibt wird halt Alles total unscharf. Und so ist es auch mit analogem Kabel, das Bild würde kaum besser, wenn man das noch vernünftig aufbereiten würde, weil es vorher schon runterskaliert wird und dadurch eben einfach die Texturen unscharf werden und klassisches analoges PAL eben Nichts anderes ist als ein frequenzmoduliertes Composite Signal. Es musste abwärtskompatibel zu den alten schwarz-weiß TVs sein und das wäre anders nicht möglich gewesen und da kann der Kammfilter noch so gut sein, du kriegst diese Begrenzungen und Artefakte nicht komplett weg, weil in der Modulation nicht aufgetrennt werden können, auch wenn man da Senderseitig bis zur Antenne in RGB geht.

Der offensichtliche Matsch kam nicht vom Kabelbetreiber sondern dadurch, dass das Bild einfach zu fein für das analoge PAL ist.

Und die hohe Linienzahl für anamorphes 16:9 schafft eben kein alter 4:3 Fernseher, auch wenn er die Umschaltung kann, die Linien fehlen dann einfach. Modernere TVs haben mehr Linien und können das 16:9 Bild dann auch so darstellen, wie es sein soll. Das kam aber erst in der PALplus Zeit und später und da waren die Geräte sehr teuer. Unser alter LOEWE Profil von 1992 war damals bestimmt kein Oma Fernseher und kostete über 2000 Mark, trotzdem konnte er nur normales 4:3, man konnte manuell auf 16:9 umschalten, aber dann sah man auch den Overscan und die Linien fehlten trotzdem.

Genau so wie bei dem Thomson (Nordmende) TV von meinem Opa. Den hab ich dann geerbt und noch lange Digital TV damit geschaut. RTL hat sein Logo dann irgendwann mal so doof positioniert, dass der untere Rand genau zwischen den Linien landete, wodurch der Strich dann zeitweise sogar flimmerte oder irgendwie unsauber abgetrennt aussah.

Und wenn du dir mal so alte Einblendungen von Anfang der 90er anschaust, dann siehst du auch was ich meine. https://youtu.be/7-lPXdsJLk8 hier z.B. Die Buchstaben und Texturen sind viel grober und sehen auch auf einer VHS Cassette noch gut aus, das Bild wirkt trotz VHS Rip insgesamt recht scharf. Wenn du das mit einem modernen Fernsehbild machst sieht alles unscharf aus, weil die Texturen sowohl für VHS als auch für normales PAL zu fein sind.

Schon vor der HD Umstellung hat man auf VIVA in der Jamba Klingelton Werbung die Schrift vom Hinweistext einfach so fein gemacht, dass man sie auf einem normalen Röhrenfernseher nicht mehr lesen konnte.

Die 625 Linien sind ja eh nur theoretisch, weil ein großer Teil früher schon im Overscan Verschwand, durch die stark gewölbten Röhren. Deshalb waren Corner Logos als das mit den Insertern in den 80ern anfing auch so weit vom Rand entfernt.

Ende der 80er hat man deshalb D2MAC eingeführt. Das TV Signal blieb dabei weiterhin analog, aber die Farbsignale wurden aufgetrennt und Digital übertragen, sodass man sie im Empfangsgerät wieder auftrennen. Das war eigentlich die Übergangsnorm für HDMAC, eine analoge HD Norm, die theoretisch sogar mehr Auflösung hatte als heutiges Full HD. In Europa ist das aber nie eingeführt worden, die Fernseher dafür kosteten über 20.000 Mark und das Bild war durch die doppelten Linien bei normalem PAL sogar unschärfer als bei einer normalen Röhre.

In Japan gab es sogar ein VHS Format für dieses analoge HD. Das hieß WVHS.

LG Tobi
DOSORDIE
Inventar
#14 erstellt: 07. Apr 2018, 10:59
Also um nur mal kurz zu berichten:

Der Receiver ist heute angekommen und funktioniert astrein. Super leichte Menüführung, war schnell eingerichtet, schaltet schnell um und wenn man eine Festplatte anschließt, kann man sogar aufnehmen und ihn als Medienplayer benutzen. Und was auch noch Topp ist, dass sogar DVB-T 2 integriert ist!

Vielen Dank für den Tipp, mit Versand bin ich mit 25 Euro weg gekommen, der Philips HD Prepared Röhrenfernseher hat ja HDMI, jetzt kann man damit sogar Pseudo HD gucken, da war vorher noch der TechnoTrend über Scart dran. Übrigens macht der Xoro sogar über Composite ein erstaunlich gutes Bild... ich bin begeistert. Sogar die Verarbeitung ist für den Preis echt hervorragend. Recht massives Gehäuse und das Netzteil ist integriert. Sehr praktisch ist auch die Nummernanzeige am Gerät.

LG Tobi
AlexG1990
Inventar
#15 erstellt: 07. Apr 2018, 11:00

Das mit der Auflösung stimmt halt auch nur theoretisch. Natürlich hat der Kathodenstrahl keine feste Größe, die er darstellen kann, bis zu dem Punkt wo er nicht mehr präzise genug ist, weil die Pixel zu fein werden. Das funktioniert aber bei einem normalen Fernseher nicht, weil er eben eine feste Lochmaske mit festen Linien und Bildpunkten hat, die der Strahl nicht verändern kann.

Wenn man der Röhre dann eine höhere Auflösung gibt wird halt Alles total unscharf.

Klar, "irgendwo" hat die Lochmaske ihre Grenze. Und "Fernseher" waren halt noch viel "gröber" als PC-Bildschirme...

Hatte vor paar Jahren noch nen alten Philips PC-Röhrenmonitor (19-Zoll) im Keller, der konnte bis zu 2048x1536 (!) anzeigen! Da war's dann aber schon sichtbar unscharf. Aber bei 1600x1200 konnte man noch jedes Pixel unterscheiden!
(Hab das Monster aber irgendwann mal entsorgt)


klassisches analoges PAL eben Nichts anderes ist als ein frequenzmoduliertes Composite Signal

Naja, "PAL" und "NTSC" (SECAM gabs ja auch noch) an sich sind nur Verfahren, um die 2 Farb-Differenzsignale zu einem Farb-Signal "zusammenzuwurschteln".
Die Auflösung und Bildfrequenz wird von der B/G-, M- oder sonstwas-Norm vorgegeben.
USA hatte halt "NTSC-M" (M-Standard mit 525 Zeilen / 480 Bild-aktive) und wie halt PAL-B/G (B/G: 625 Zeilen / 576 Bild-aktive).
Vor der "Farbe" war's eben "nur" M- oder B/G-Schwarzweiß-Signal.

Allgemein ist ja RGB und YUV nur ne andere "Ausdrucksweise", RGB ist jeder Farbkanal einzeln, und YUV ist Helligkeit+2xFarb-Differenz.
Bei YUV lässt sich gegenüber RGB Bandbreite sparen, weil man die Farbe separat in der Auflösung reduzieren kann ohne dass es direkt auffällt. Deswegen arbeiten ja auch digitale Videocodecs (MPEG, H.264, usw.) alle mit YUV.
"Analoges YUV" ist dann ein Component-Signal mit 3 Signalen (YPrBr).
"PAL" und "NTSC" kommt erst dann zum Einsatz, wenn aus den 2 Farb-Komponenten Pr+Br ein einzelnes Signal zusammengemischt wird.
Das ist dann S-Video (Y + Pr/Br in einem).
Und wenn man dann Y und das schon kombinierte Pr/Br NOCHMAL zusammenpackt, dann kommt Composite/FBAS bei raus (und dabei überkreuzen sich dann die Frequenzen von Y-Signal und Pr/Br-Signal).
Und wenn man DAS dann noch HF-moduliert, ham wir Analog-TV
(Also RGB -> YUV/Component -> S-Video (PAL/NTSC) -> Composite/FBAS (PAL/NTSC) -> HF-Modulator -> Antenne ... und am Schluss alles wieder rückwärts. )


Es musste abwärtskompatibel zu den alten schwarz-weiß TVs sein und das wäre anders nicht möglich gewesen und da kann der Kammfilter noch so gut sein, du kriegst diese Begrenzungen und Artefakte nicht komplett weg, weil in der Modulation nicht aufgetrennt werden können, auch wenn man da Senderseitig bis zur Antenne in RGB geht.

Die einzelne Y-Komponente von S-Video oder Component/YPrBr ist genau das, was Schwarz-Weiß-TVs zum fressen brauchen.
Klar, die überlappenden Farb-Helligskeits-Frequenzen bei FBAS/Composite kriegst du nicht wieder 100% getrennt. Je mehr Helligkeits-Bandbreite (der Y-Kanal macht ja die Schärfe) man erhält, desto mehr "Crawls" entstehen. Aber man kann eben trotzdem 100% Y-Schärfe erhalten, muss dann nur sichtbare "Crawls" inkauf nehmen.

Stecke mal ein FBAS-Signal auf den Y-Eingang (grün) bei Component: Dann kriegst du ein 100% scharfes S/W-Bild, mitsamt *irre* vielen "Crawls" - weil 100% Bandbreite, zusammen mit der völlig ungefiltert überlagerten Farbinformation durchkommen (und die erzeugt die "Crawls" im Y-Signal).
Kann dir mal nen Testbild schicken (Panasonic-Recorder), wo du siehst dass per FBAS tatsächlich volle Bandbreite geht (mit allen Nachteilen).


Und die hohe Linienzahl für anamorphes 16:9 schafft eben kein alter 4:3 Fernseher

Da darfste jetzt nicht wieder Linien mit Zeilen verwechseln. Die Zeilen (vertikal) sind fix: 625 - davon 576 aktive.
Nur die horizontale wird in "Linien" angegeben (irgendwas mit auflösbare Sinus-Schwingungen), hängt von der Bandbreite ab. Kann man aber annähernd in "Pixel" umrechnen - und das sind dann bei max. möglicher Bandbreite 720 (bzw. 702 / 704).

Die 576 Bild-aktiven Zeilen kann man für's Bild benutzen (jetzt mal vom Overscan abgesehen, den machen auch die meisten HD-Fernseher in Standardeinstellung noch).
"Anamorph" ist eigentlich auch Quatsch, da wäre 4:3 auch "anamorph". Die Horizontale Zeilendauer ist 52µs (entspricht bei maximaler Bandbreite etwa 702 Pixel).
Da kann an jetzt ein 4:3- oder 16:9-Format reinplatzieren - dann muss man nur die 52µs lange Zeile eben 4/3-mal bzw. 16/9-mal breiter darstellen als die 576 in der Höhe. Fertig.
(Bei Letterbox ist das natürlich schlicht "4:3 mit schwarzen Balken".)

Die alten Röhren haben dann einfach die vertikale Ablenkung umgeschaltet, wenn man 4:3 oder 16:9 eingestellt hatte. Bei 16:9 wurde halt einfach die vertikale Ablenkung so verringert, dass die vollen 576 Zeilen (minus Overscan) auf die korrekte geringere Höhe projeziert wurden, und oben und unten blieb schwarz.
Hat man auch gesehen: Das Bild wurde bei 16:9 etwas "heller", weil der Kathodenstrahl dann vertikal ne etwas kleinere Fläche beleuchtet hat.
Und es wurde im Vergleich zu 4:3-Letterbox (mit 432 Zeilen + schwarz) sichtbar schärfer! ...demnach hat die Lochmaske da zumindest vertikal schon noch ein bissel was hergegeben...

Die Umschaltung ist das gleiche wie die "Geometrie-Einstellungen" bei alten PC-Röhren (verändert einfach die Ablenk-Spannungen). Auf nem 4:3 PC-Monitor konntest du auch mit einer 16:9-Auflösung reinfahren (z.B. HD 1280x720), und dann die Höhe so verringern (zur Not mit Lineal ), dass es ein korrektes 16:9-Bild ergibt.

Bei DVB-Fernsehen (SD) und Film-DVDs wird immer 720x576 übertragen. "Füllend", entweder 4:3 oder 16:9. Und das kommt analog auch bei 16:9 exakt so aus dem Receiver bzw. DVD-Player heraus, wenn der auf 16:9 steht.
Wenn man die Röhre dann auf 16:9 eingestellt hat (das mit der Umschaltung der vertikalen Ablenkung), dann stimmte alles, und man hat die vollen 576 Bildzeilen genutzt, wie bei 4:3 auch.
Nur billige/alte Röhren die das nicht konnten (nur feste Ablenkung für 4:3), die haben dann bei vollem 16:9 eben ein gestaucht-verzerrtes 4:3-Bild angezeigt. Deswegen konnten die Receiver/DVD-Player ja auch "4:3-Letterbox", um ein 4:3 mit schwarzen Balken auszugeben (Down-Scaling 576->432).
...und das haben die Sender bei Analog-TV eben leider bis zuletzt IMMER gemacht, aus Rücksicht auf diese "Alt-Fernseher".
Bei DVB war das ja nicht nötig, weil es die Receiver dann ja selbst "bei Bedarf" auf Letterbox runterrechnen konnten.


RTL hat sein Logo dann irgendwann mal so doof positioniert, dass der untere Rand genau zwischen den Linien landete, wodurch der Strich dann zeitweise sogar flimmerte oder irgendwie unsauber abgetrennt aussah.

Das liegt dann am Interlacing! Wenn der _exakt horizontale_ Strich nur genau 1 Zeile/Pixel hoch ist, dann flimmert der, klar...(außer auf Flat-TVs mit "adaptivem Deinterlacing").


Schon vor der HD Umstellung hat man auf VIVA in der Jamba Klingelton Werbung die Schrift vom Hinweistext einfach so fein gemacht, dass man sie auf einem normalen Röhrenfernseher nicht mehr lesen konnte.

Jop, manchmal sogar so klein, dass mans selbst bei Digi-TV 1:1 aufm PC nicht mehr lesen konnte...
Naja, ich war nie scharf auf diese Klingeltöne für 5€ pro Woche^^


Die 625 Linien sind ja eh nur theoretisch, weil ein großer Teil früher schon im Overscan Verschwand, durch die stark gewölbten Röhren. Deshalb waren Corner Logos als das mit den Insertern in den 80ern anfing auch so weit vom Rand entfernt.

Das sind auch 2 Paar Schuhe:

Von den 625 Zeilen (vertikal) bei PAL-B/G sind die ersten 50 "Austastlücke", also sie sind da, werden aber nirgends dargestellt. Die warn früher einfach schwarz, später wurde da dann mit flimmernden Strich-Codes der Teletext/Datum/Uhrzeit/Sendername/VPS rein-codiert.
Die "unteren" 575 (bzw. 576 für grade Zahl) Zeilen "gehören" dann dem Nutz-Bild. Deswegen ist "Digital-PAL" ja auch "nur" 576 für's Bild, und die ganzen Zusatz-Infos (Teletext usw.) kommen in einem separaten Text-Datenstrom. Ein DVB-Receiver kann dann am Analog-Ausgang die Text-Daten dann halt wieder Flimmer-Code umwandeln und in die Austastlücke "einsetzen".

Und den "Overscan" (Randbeschnitt, der nochmal von der "Nutz-Fläche" abgeht) gibt's ja heute immernoch!
Zumindest macht mein LCD-TV standardmäßig auch bei HD einen Overscan! Besonders toll, wenn man den Laptop anschließt und dann die Taskleiste abgeschnitten ist
(Kann man aber abstellen und auf "Vollbild" schalten...)
Nur bei SD-Quellen (egal ob analog oder digital) lassen es die meisten TVs nicht zu - bei HD-Sendern und HDMI-Quellen aber doch.


[Beitrag von AlexG1990 am 07. Apr 2018, 11:13 bearbeitet]
AlexG1990
Inventar
#16 erstellt: 07. Apr 2018, 11:17
...genug dem Retro!


Der Receiver ist heute angekommen und funktioniert astrein.

Geiles Ding, für den Preis DVB-T2 _UND_ DVB-C! Müsst ich mir ja für Spaß mal allein für DVB-T2 holen...

Mit welcher Auflösung gehst du per Component zum Beamer? 720p?


[Beitrag von AlexG1990 am 07. Apr 2018, 11:17 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#17 erstellt: 07. Apr 2018, 15:52
Auf den Philips CRT gehe ich mit 1080i per HDMI drauf, wobei ich da nicht sagen kann was besser aussieht. Auf dem Beamer sah 720p glaub ich besser aus, die Sporetevents werden IMHO bei den Öffis aber auch mit 1080i übertragen, zumindest meine ich das wäre mal so gewesen.

Ja monochrom ist ne andere Nummer, da reicht ja eine Leitung. Ich hatte mal eine alte Telefunken Röhre, da war nur der Tonteil transistorisiert. Das Gerät war nur selten in Betrieb und die Röhre noch gut in Schuss, war eine 68 cm Röhre. So einen Weisswert macht kein LCD und kein Farb CRT, wunderbar kontrastreiches schwarz-weiß Bild, das sehr scharf und brillant wirkte. Natürlich konnte man das grobe Raster vom Weiten sehen, aber alte schwarz-weiß Filme habe ich damit sehr gern angeschaut.

Früher hatten auch die Computer HiRes nur in schwarz weiß, dafür aber super Scharf (also für die damaligen Verhältnisse).
AlexG1990
Inventar
#18 erstellt: 07. Apr 2018, 17:05

Auf den Philips CRT gehe ich mit 1080i per HDMI drauf, wobei ich da nicht sagen kann was besser aussieht. Auf dem Beamer sah 720p glaub ich besser aus

Den HDMI-Output kann man ja immer einstellen. Kannst du die Auflösung auch für Component ändern? Oder wird die parallel mit HDMI angepasst?
Die Receiver bieten ja meistens mindestens 576i, 720p und 1080i an - wenn was anderes vom Sender kommt wird im Receiver Re-Scaled. Manche haben auch ne "Automatik"-Einstellung, da passt der das Ausgabe-Format dann der Sender-Quelle an...

Warum 1080i auf den HD-CRT? 720p ist wohl besser. Alle ÖRs in HD sind 720p, und die freien Privaten nur 576i...

An dem 800x600-Beamer dürfte auch 720p am besten sein. Das, was nativ vom Sender (ARD/ZDF) kommt. Der kann sich das dann selbst auf 800x450 runter-scalen/letterboxen...


die Sporetevents werden IMHO bei den Öffis aber auch mit 1080i übertragen, zumindest meine ich das wäre mal so gewesen.

Wäre mir neu! ARD/ZDF senden soweit ich weiß IMMER 720p/50fps.

720p (progressive, 50fps) sind gerade bei Sport aber besser als 1080i (interlaced!). Hat beides "grob" die selbe Datenrate, nur bei schnellen Bewegungen geht die Auflösung bei 1080i auf bis zu 540 runter, bei 720p bleiben es 720...

Bei Spielfilmen wäre 1080i wieder besser, weil darüber lässt sich 1080p-Film mit 25fps ohne Verlust übertragen (25p geht in 50i komplett ohne Verluste "auf"). Bei 720p ist bei Filmen halt die Auflösung kleiner (Downscale von Full-HD), und es wird jedes Frame sinnlos verdoppelt.

1080p wäre natürlich generell ideal, aber das machen ARD/ZDF noch nicht.
...auch nicht über DVB-T2! Das ist nur das normale 720p auf 1080p (bleibt progressive) hochscaliert - bringt also gar nix. Na wenigstens bleibt dabei vom originalen 720p noch genug was übrig, weil dann der H.265-HEVC-Coder bei 3-5 MBit/s (für 1080p wohlgemerkt!) nicht ganz so viel Schaden anrichtet.

Ach ja DVB-T2...Full-HD und dann den Ton als HE-AAC...
...dann war der Sound beim alten DVB-T mit MP2/192 ja schonmal "per Definition" besser.
Verstehe nicht, warum da dann nicht wenigstens noch 50kBit/s mehr für anständigen Ton übrig bleiben...

Dieses SBR-Gedöns scheint sich echt überall durchzusetzen...Fernsehen/DAB-Radio...


[Beitrag von AlexG1990 am 07. Apr 2018, 17:07 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#19 erstellt: 07. Apr 2018, 17:42
Ich schätze, das hängt mit der besseren Fehlerkorrektur zusammen die damit möglich ist. Es geht ja nach wie vor um mobilen Empfang und auch auf der Autobahn noch störungsfrei gern sehen zu können (z.b. Die Kinder auf dem Rücksitz). Bei DAB+ ist der Sound auch begrenzt, UKW ist überlegen, aber mobil schwankt das Signal eben und während bei DAB+ theoretisch auch bei schlechtem Empfang trotzdem ungetrübter Stereoklang mit leichten Artefakten bleibt, wenn das Netz abgedeckt wäre, ist bei UKW halt immer wieder eine Umschaltung auf Mono, ein Sprötzeln, Knacken, Rauschen usw. zu hören, während man bei DAB+ eben das Gefühl hat man hört einen Podcast als 112 kbps mp3.

Das Problem bei DAB+ ist viel mehr der Fehler, dass die meisten Sender in sehr geringer Bitrate aufgeschaltet sind. Das reicht dann vielleicht noch fürs Küchenradio mit Quäkellautsprecher, aber mit HiFi hat das nix mehr zu tun.

Und gerade bei stationärem Empfang (also auch Ghettoblaster am Strand der fest an einer Stelle steht) ist UKW klanglich echt überlegen, sobald der Empfanf so gut ist, dass Stereo ohne Rauschen geht.

Schade eigentlich. Ich höre ganz gerne DLF Nova, das klingt schon ziemlich gut, aber wenn die irgendwann anfangen sollten das Netz voll zu knallen wird auch dort die Bitrate runtergesetzt und dann ist das nur noch so eine 48-56 kbps Soße, leider unzumutbar.

Ironisch finde ich, dass man für Digitalradio Werbung macht und UKW dargestellt wird, als würde es klingen wie Mittelwelle in den 40ern und DAB+ wie CD. Lustigerweise gehört ja dazu nicht nur der Empfänger, sondern auch der Rest ums Gerät herum.

Die Wahrheit ist, dass 40 Jahre alte Kofferradios einfach viel besser klingen, als die meisten DAB+ Küchenradios, Kofferradios sind heute total out of Order, selbst Geräte für 250 Euro bringen weder die Empfangsleistung eines Topp Kofferradios aus den 60er/70er Jahren, noch erreichen sie annähernd den Klang, das ist so arm.

Dass man den Klang in der Größe heute leicht übertreffen kann zeigen Bluetooth Lautsprecher, die schon unter 100 Euro hervorragend klingen!

LG Tobi
AlexG1990
Inventar
#20 erstellt: 07. Apr 2018, 18:01
Upps, wollte jetzt keinen neuen DAB-Thread lostreten...
Das hab ich hier die letzte Zeit schon zur Genüge gemacht...

http://www.hifi-foru...m_id=234&thread=1681

http://www.hifi-foru...m_id=234&thread=1665

http://www.hifi-foru...um_id=316&thread=759

Aber nö...Fehlerkorrektur ist separat - das hat nix mit dem eingesetzten Codec oder deren Unter-Version zu tun...

Ich finds nur generell affig, dass HEUTE überall, sogar im HD-Fernsehen (!) HE-AAC verbreietet wird...


Die Wahrheit ist, dass 40 Jahre alte Kofferradios einfach viel besser klingen, als die meisten DAB+ Küchenradios

Jop. Hab im (gut belüfteten) Bad nen ITT-Schaub Lorenz Polo 105 stehen, von 1974... Einfach GEIL der Sound!


Dass man den Klang in der Größe heute leicht übertreffen kann zeigen Bluetooth Lautsprecher, die schon unter 100 Euro hervorragend klingen!

Ja. Hab selbst nur ne "einfache kleine" JBL Go, aber selbst diese "Zigarrettenschachtel" ist für die Größe schon erstaunlich. Reicht mal "für zwischendurch". Bluetooth, und per Klinke kann man ALLES ranhängen. Hab damit auch schon irgendwo Radio gehört (FM per Handy/Klinke)...
AlexG1990
Inventar
#21 erstellt: 07. Apr 2018, 20:37
Ach ja...hatte das Tab noch offen - 2 Sachen noch:


Der offensichtliche Matsch kam nicht vom Kabelbetreiber sondern dadurch, dass das Bild einfach zu fein für das analoge PAL ist.

Das was ich meine (ab ca. 2011) lag/liegt aber zumindest bei KD/Vodafone tatsächlich an den Umsetzern. Das (FBAS-)Bild vom Analog-Kabel müsste ja genauso "scharf" sein und die selben "Dimensionen" haben, wie wenn man ein FBAS-Signal mit 4:3-Letterbox-Einstellung von einem DVB-Receiver selbst erzeugt. Früher war das auch noch so - nur seit 2011 halt nicht mehr, seit die nicht mehr an den Kopfstellen von Analog-Sat 1:1 umgesetzt haben (das wurde ja 2012 abgedreht), sondern seit 2011 auf zentrale Backbone-Verbreitung umgestellt haben. Seit dem verwenden die grotten schlechte Umwandler, und dadurch kommen sowohl die komischen 692x428 wenn man's digitalisiert, und auch das total unscharfe Brei-Bild. Das kommt schon so aus den Umsetzern in den Kopfstellen heraus! (Wie's bei Unitymedia, Primacon, TeleC, usw. ist keine Ahnung...)
Den unscharfen "Kaugummi-Quatsch", der da noch ankommt, können die aber wirklich jetzt mal endgültig abschalten! Das kann man sich ja nichtmal mehr auf ner alten Röhre geben - selbst da ist das Bild dann mit einem DVB-Receiver um WELTEN besser...


ist bei UKW halt immer wieder eine Umschaltung auf Mono, ein Sprötzeln, Knacken, Rauschen usw. zu hören, während man bei DAB+ eben das Gefühl hat man hört einen Podcast als 112 kbps mp3.

Jop, habe zwar im Auto noch kein DAB+ gehört, aber es fällt ja nicht schwer sich das vorzustellen. "Unterbewusst ungewohnt".
Aber den selben Effekt gibt's auch per FM mit hochwertigen Dual-Antennen-Diversity-Systemen in Autos. Z.B. bei SWR3 auf einer Tour von Mainz bis nach Stuttgart mit einem fetten Audi A6 von meinem Onkel. Da ist mir auch nicht bewusst irgendeine Störung aufgefallen - das geht einwandfrei.
(Natürlich nur bei starken Groß-Sendern voll im Sendegebiet und so einem "Mega-Empfänger"...klar...)

---------

PS.: ...und nicht falsch verstehen, ich wollte dir wegen deinem DAB-Post in deinem eigenen Thread sicher nicht den Mund verbieten...Nee Nee!
(...ich dachte nur, bevor das eskaliert...passiert hier bei dem Thema leicht^^ )

Gruß Alex!


[Beitrag von AlexG1990 am 07. Apr 2018, 20:48 bearbeitet]
hgdo
Moderator
#22 erstellt: 07. Apr 2018, 22:44
Eigentlich müsste ich die meisten Beiträge wegen offtopic ablehnen.

Ehe das so weiter geht und da das Thema längst erledigt ist, schließe ich den Thread.


[Beitrag von hgdo am 07. Apr 2018, 22:44 bearbeitet]
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