Lautsprecherverstärker in Kopfhörerverstärker umfuncktionieren

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LucasHFF
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 26. Mrz 2020, 21:23
Hallo,

ich wollt mir schon seid langem die Beyerdynamic DT 880 600 Ohm Variante kaufen. Für 600 Ohm Kopfhörer brauch man ja ziemlich viel Power.
Nun habe ich noch einen alten Stereoverstärker für Lautsprecher.
Der kann 80W an 4 Ohm und und 40W an 8 Ohm liefern.
Nun habe ich mir gedacht einen Adapter zu machen von Lautsprecherkabel auf XLR. Ich habe da dann mal berechnet das ich neben den 600 Ohm von den Kopfhörern noch zusätzliche 700 Ohm Widerstand am Adapter brache um auf ca. 250mW zu kommen. Nun wäre meine Frage ob ich damit richtig liege und ob jemand irgend eine Ahnung oder Erfahrung hat was für Widerstände ich dafür benötige?
Ingor
Inventar
#2 erstellt: 27. Mrz 2020, 11:37
Kann man machen. Ist aber keine gute Idee. Ein 600 Ohm Kopfhörer benötigt keineswegs viel Power. Er braucht nur eine höhere Spannung, als ein 32 Ohm Kopfhörer. Alle Versionen vom DT 880 haben eine maximale Belastung von 100mW. Somit solltest du mit 860 Ohm richtig liegen. Da dir bei 100 mW die Ohren klingeln werden, wirst du viellicht 5 mW benötigen. Dafür einen 80 W Verstärker zu verwenden ist sicher übertrieben. Ich würde mich nach einem Kopfhörerverstärker umschauen. Der Serienwiderstand verbessert den Klang sicherlich nicht. Tatsächlich "sieht" der Kopfhörer nun einen sehr hohen Quellwiderstand.
Uwe_Mettmann
Inventar
#3 erstellt: 30. Mrz 2020, 02:58
Ich sehe es als kein großes Problem, den Kopfhörer direkt an die Lautsprecherklemmen anzuschließen. Besser ist es natürlich einen Spannungsteiler aus einem 52 und einem 33 Ohm Widerstand aufzubauen. Der Kopfhörer kommt dann parallel des 33 Ohm Widerstandes. Beide Widerstände müssen eine Leistung von 5W vertragen und dürfen keine Drahtwiderstände sein. Bei voll aufgedrehtem Lautstärkeregler liegt man mit dem Spannungsteiler immer noch unter der maximalen Leistung von 100 mW des Kopfhörers.


Gruß

Uwe
LucasHFF
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 30. Mrz 2020, 09:47
OK aber sind ein 52 und 33 Ohm Wiederstand nicht ein wenig zu wenig, Denn in meinem ersten Poste habe ich ja ca. 800 Ohm berechnet gehabt.
Ich bin zwar kein Elektriker, doch das kommt mir etwas komisch vor, denn die Idee an sich ist toll. Die Wiederstände kommen dann in Reihenschaltung, oder?
Uwe_Mettmann
Inventar
#5 erstellt: 30. Mrz 2020, 10:07
Die Widerstände kommen in Reihenschaltung, also (+)Klemme -> 52 Ohm -> 32 Ohm > (-)Klemme. Der Kopfhörer kommt parallel zu den 32 Ohm.

Vorteil dieser Lösung ist der geringe Widerstand parallel zum Kopfhörer, denn der bedämpft ein Ausschwingen der Kopfhörermembrane. Weiterhin reduziert er sehr stark die Auswirkungen auf den Frequenzgang, falls die Impedanz der Kopfhörers frequenzabhängig schwankt.


Gruß

Uwe
LucasHFF
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 30. Mrz 2020, 10:36
Ich habe mal geschaut was für Wiederstände es zu kaufen gibt, und ich finde nur Drahtwiderstände. Was für andere Wiederstände gibt es denn? Denn ich soll ja keine Drahtwiderstände dafür nutzen.
Uwe_Mettmann
Inventar
#7 erstellt: 30. Mrz 2020, 11:06
Für den 52 Ohm Widerstand reichen auch 3 W aus und für den 33 Ohm Widerstand 2 W.

Wenn du auch die nur als Drahtwiderstände bekommst, nimm einfach für den 52 Ohm Widerstand drei 150 Ohm Widerstände mit je 1 W, die du parallel schaltest und für den 33 Ohm Widerstand zwei 68 Ohm Widerstände auch mit je 1 W.

1 W Widerstände gibt es auf jeden Fall auch als Kohle-, oder Metallschichtwiderstand.

Noch eine kleine Bitte, schreibe doch Widerstand nur mit „i“. Sorry, normalerweise weise ich nicht auf Rechtschreibfehler hin, aber bei dem Wort Wiederstand reagiere ich irgendwie allergisch.


Gruß

Uwe
LucasHFF
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 30. Mrz 2020, 11:43
Ist gut.
Aber ich glaube ich habe die richtigen gefunden.


https://audio-tschen...090a5/Products/00882

http://https://audio...090a5/Products/00877

Das währen doch passende Widerstände?
Und im Falle das 100mW zu wenig sind welchen Widerstand müsste ich verändern, den 52 Ohm oder den 33 Ohm Widerstand?
Uwe_Mettmann
Inventar
#9 erstellt: 30. Mrz 2020, 12:08
Ja, die Widerstände passen.

Wenn es zu leise ist (was ich sehr anzweifle), so drehe die Widerstände um, also (+) > 33 Ohm > 51 Ohm > (-) und den Kopfhörer parallel den 51 Ohm.


Gruß

Uwe
LucasHFF
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 30. Mrz 2020, 12:32
Nochmals vielen Dank,
wenn das alles funktioniert hast du mir rund 200€ gespart..
Hassi$7
Stammgast
#11 erstellt: 12. Apr 2020, 09:47
Hi,

.......sehr interessanter und lehrreicher Thread.
Nur warum steht der unter "Voodoo"?

Frohe Eier: Hassi
LucasHFF
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 12. Apr 2020, 10:17
Hallo
nur noch nen kleines Update, da es doch durchaus mehr Interessenten an dem Thread gibt.

Ich habe mir das zusammen gebastelt und es hat geklappt.
Habe mich dann sogar noch daran gewagt einen weiteren zu bauen, welchen ich dann aus Neugier an meinen Onkyo TX NR808 der 180W Leistung hat ran zuhängen (natürlich mit anderen Widerständen).
Hat auch einwandfrei funktioniert.

Also an alle die das auch hausprobieren wollen, wer einen guten Stereo Verstärker oder Receiver hat und mit wenig Aufwand und Budget einen guten leistungsstarken Kopfhörerverstärker haben wollen, dass ist die Lösung!

Ich habe auch noch mal viel rum recherchiert, also wer noch Fragen hat der kann natürlich fragen.


Und ich bin neu hier, darum habe ich es wahrscheinlich auf Voodoo gestellt, ich kann nicht mal sagen warum oder ob ich das aus versehen gemacht habe.
turbo_rolf
Stammgast
#13 erstellt: 12. Apr 2020, 20:15
Me too!

Ebenfalls mit etwas anderen Widerstandswerten eine gute Anpassung meines 250-Ohm-DT880 pro an 150 W / 8 Ohm Verstärker gefunden.
Wichtig ist der niedrige Wert des Widerstandes, zu dem der Kopfhörer parallel angeschlossen wird, Ich bin bei 55 / 20 Ohm gelandet.
Die verstärkerinterne Lösung mit nur einem einfachen Vorwiderstand gab mir nicht genug "gutes Gefühl" (hat aber auch funktioniert).

@Uwe_Mettmann: Danke für Diskussion und Erklärung
hf500
Moderator
#14 erstellt: 19. Mai 2020, 20:02
Moin,
irgendwo habe ich mal gelesen, ein KH sein ein "Spannungs-Schallwandler" und ein Lautsprecher ein "Leistungs-Schallwandler".
Sprich, dem Kopfhoerer, besonders der hochohmige, braucht "nur" eine Spannung.
Und ich weiss nicht, ob es fuer HiFi-Kopfhoerer immer noch gilt, dass sie gerne einen Quellwiderstand von etwa 120 Ohm haben wollen. Damit erreichen sie die Eigenschaften, die ihre Hersteller hineinkonstruiert haben. Die Bedaempfung der Membrane muss das Wandlersystem auf mechanischem Wege selbst machen.

Sieht man sich die KH-Anschluesse von Leistungsverstaerkern an, findet man dort meist nur Vorwiderstaende in der genannten Groessenordnung. Gleichzeitig erreicht man mit den Widerstaenden, dass sich KH unterschiedlicher Impedanz etwa gleich laut anhoeren.

Kann man mit Transistoren selbst basteln, lohnt u.U. der Blick in das Schaltbild eines Grundig MXV100 und baut den darin enthaltenen KH-Verstaerker nach.
Ja, sowas hat der, nicht wie bei vielen anderen Verstaerkern den KH an den Leitungstreiber des Hauptausganges angeschlossen ;-)

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Peter
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