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RCA-Kabel: Wie wähle ich die richtigen aus? (Asymmetrische und quasi-symmetrische Übertragung)+A -A |
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Autor |
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Joze1
Moderator |
#1 erstellt: 28. Jun 2021, 11:12 | |
Hallo zusammen, mir fällt zunehmend auf, dass Nutzern unklar ist, welche RCA-Kabel sie verwenden sollen oder sogar müssen. Denn neben den klassischen Qualitätsmerkmalen wie Schirmung, Verarbeitungsqualität und Qualität der Stecker, gibt vor allem der Verstärker vor, welchen Aufbau das Kabel haben sollte. Erstmal zur Theorie: Es gibt klassisch zwei Übertragungsarten bei der Niederpegel-Übertragung. Das ist symmetrisch und asymmetrisch.
Bildlich kann man sich das einfacher vorstellen. Hier also schematisch, wie die symmetrische Übertragung arbeitet: Der Aufwand an Bauteilen ist natürlich größer, was die symmetrische Übertragung teurer macht. Dafür ist es gegenbüber Störungen erheblich unanfälliger. Wie schon gesagt, im PA-Bereich schon lange Standard, da es hier extrem viele Umwelteinflüsse gibt und eine saubere Übertragung unerlässlich ist. Im Auto wäre das eigentlich auch der Fall, wie oft kämpft man mit Einstreuungen. Allerdings konnte es sich (wohl aus Kostengründen) nie als Standard durchsetzen. Und da hier sowohl Quelle als auch Senke (Verstärker) symmetrisch aufgebaut sein müssen, symmetrische Radios aber mit asymmetrisch arbeitenden Verstärkern nicht harmonieren würden, sind Radiohersteller dabei geblieben, asymmetrische Signale auszugeben. Warum schreibe ich das alles? Viele Hersteller von Car-Audio-Amps sind dazu übergegangen, quasisymmetrische oder auch pseduodifferentielle Eingänge einzusetzen. Hier sitzt hinter den RCA-Eingängen ein OP-Verstärker, der das Signal verarbeitet und die Störungen herausfiltert. Er nutzt dafür das asymmetrische Signal der Quelle, indem er die Störungen auf dem Nullleiter vom Signal abzieht. Somit erhält er wieder ein sauberes, störungsfreies Signal. Das sind in Kurzform die beiden Übertragungsarten. Warum brauchen diese ein unterschiedliches Signalkabel? Bei der asymmetrischen Übertragung muss das signalführende Kabel zwingend störungsfrei bleiben. Jede Störung hierauf, wird direkt auch in der Wiedergabe gefunden. Deshalb ist hier ein Kabel mit koaxialem Aufbau zwingen erforderlich. Dies ist ein Kabel mit dem "Heißleiter" in der Mitte, außen herum hat es eine Ummantelung, ein metallisches Geflecht, das möglichst dicht ist und somit als Abschirmung vor EMV-Einflüssen dient. Im besten Falle wird diese Schirmung noch nur quellseitig aufgelegt, sodass Impulse nur dort abfließen und den Amp gar nicht erst erreichen. Bei der quasi-symmetrischen oder pseudodifferentiellen Übertragung muss die Störung auf beiden Leitern auftreten! Nur so kann sie dann am Eingang des Amps subtrahiert werden. Das ist am sinnvollsten mit Kabeln mit einem Twisted-Pair Aufbau machbar, hier sind beide Leiter fein miteinander verdrillt, sodass an möglichst jeder Stelle die Einflüsse auf beide Leiter gleich sind. Auch sie haben oft eine Schirmung, aber die ist bei weitem nicht so elementar wichtig. Nun ist es leider so, dass die Hersteller der Verstärker die Art des Eingagns nicht immer kommunizieren, er steht häufig nicht einmal in der BDA. Das ist schade, da er für die Übertragungs-Wege derart wichtig ist. Man kann das aber relativ leicht selbst herausfinden, indem man den Widerstand zwischen den beiden äußeren Ringen (Masse) der Cinchbuchsen misst. Bei einem asymmetrischen Eingang würde man hier einen (sehr) geringen Widerstand messen. Bei einem quasi-symmetrischen Verstärker misst man den Widerstand des OPs, der dahinter sitzt. Bei einem Messergebnis >200 Ohm kann man sicher von einem quasi-symmetrischen Eingang ausgehen, hier wäre dann das Kabel mit dem Twisted-Pair-Aufbau die richtige Wahl Ich hoffe, das hilft noch einmal, Licht ins Dunkel zu bringen und einige Probleme mit Störgeräuschen zu beheben. [Beitrag von Joze1 am 30. Jun 2021, 15:02 bearbeitet] |
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Matth82
Stammgast |
#2 erstellt: 30. Jun 2021, 14:15 | |
Da es nicht immer direkt ersichtlich ist, gibt es eine Kennzeichnung aus der sich ergibt das es sich um ein Kabel mit Twisted-Pair Aufbau handelt? Für die symmetrische Übertragung müssen dann aber au Sender + Empfänger die Übertragungsart unterstützen, ansonsten liegt doch gar kein phasengedrehtes Nutzsignal an, korrekt? |
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Joze1
Moderator |
#3 erstellt: 30. Jun 2021, 15:25 | |
Ehrlich gesagt nein. In der Regel ist es aber für Twisted Wire/Pair angegeben, andersrum ist koaxial nicht immer eindeutig. Im Zweifelsfalle würde ich den Händler/Hersteller fragen. Und ja, genau so ist es mit der symmetrischen Übertragung. Deshalb auch im Auto nur quasisymmetrisch [Beitrag von Joze1 am 30. Jun 2021, 15:52 bearbeitet] |
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cptnkuno
Inventar |
#4 erstellt: 30. Jun 2021, 15:46 | |
So genannte Mikrofonkabel sind im Normalfall so aufgebaut, weil das für den Betrieb eines Mikrofons wichtig ist. |
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Matth82
Stammgast |
#5 erstellt: 21. Jul 2021, 14:12 | |
Ich habe mal bei mir gemessen, Ergebnis war das die Messung bei ca. 0,5MOhm für einen Bruchteil einer Sekunde beginnt, sofort auf 5MOhm ansteigt und dann gleichmäßig (ca. sekündlich) immer ca. 1MOhm weiter ansteigt. Ich nehme an es muss sich dabei dann um die symmetrische Übertragungsart handeln und ich benötige Twisted Pair Kabel, korrekt? Der DSP hingegen hat keinerlei Wiederstand an den Ausgängen, wäre es da nicht sinnvoller einen zu nehmen der ebenso die symmetrische Übertragung verwendet oder ist das gar das was man mit dem Verstellen des Jumpers für die Masseführung ändert? [Beitrag von Matth82 am 21. Jul 2021, 14:15 bearbeitet] |
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Joze1
Moderator |
#6 erstellt: 21. Jul 2021, 14:31 | |
Es gibt so gut wie keine Quellen im Car Audio, die die symmetrische Übertragung unterstützen, also auch kaum DSP (bis auf ganz wenige Exoten). Zumal dir das nichts bringen würde, weil deine Amps auch keine symmetrische Übertragung unterstützen, sondern nur pseudifferentielle Eingänge haben. Mit der umstellbaren Masse am DSP hat das erstmal auch nichts zu tun. Wenn du an den Amps Twisted-Pair Kabel verwendest, hast du alles richtig gemacht. Das ist alles, worauf ich mit meinem Post hinaus wollte |
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