Brauche ich einen Kondensator ?

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SheeshMango
Neuling
#1 erstellt: 16. Mai 2018, 13:36
Halli Hallo,
mein erster Post deswegen Gnade falls etwas fehlt bzw. ich unerfahren klinge.
Ich habe in meinem Renault Twingo 2002 Baujahr 44KW eine JBL GT Basspro 12 eingebaut mit einem Magnat Stark 4000 4 Kanal Verstärker.
Der Verstärker hat eine Nennleistung von :
Nennleistung (DIN 45 324) an 2 Ohm, 14,4 V: 4x 240 W
Nennleistung (DIN 45 324) an 4 Ohm, 14,4 V: 4 x 150 W / 2 x 480 W
Und eine Maximale Ausgangsleistung von :
2 Ohm, 14,4 V: 4 x 600 W
4 Ohm, 14,4 V: 4 x 450 W/2 x 1200 W
Der Subwoofer hat eine Nennleistung von 150W und eine Gesamtspitzenleistung 450W.
Die Batterie bzw. Starterbatterie in meinem Twingo hat die Daten 12V 35Ah und 330A. Ich benutze 20qmm Kabel wobei positiv 5 Meter und Negativ 1 Meter lang ist.
Das Problem ist nun, dass bei sehr lautem und hartem Bass mein Tacho (elektronisches Display) und Innenbeleuchtung über die "Bassspitzen" ganz kurz gedimmt werden.
Dazu macht sich ein "Geruch" bemerkbar bei zu lautem und hartem Bass, wobei ich aus Reflex die Lautstärke/Basspegel runterdrehe.
Nun die Frage ob ich erstens; einen Kondensator brauche um die Spannungsspitzen, die meine Innenbeleuchtung dimmen auszugleichen, zweitens; Ob dieser Geruch schädlich ist oder nur daran liegt,dass ich den Subwoofer gebraucht gekauft habe und das Gehäuse innen vielleicht verschmutzt ist und drittens; Ob ich irgendwie sicherstellen kann, dass nichts kaputt geht bzw. ob es Grenzen die ich noch nicht kenne und einhalten muss.

Hier noch Links falls ihr noch Infos braucht:
https://www.just-sou...al-endstufe/a-36680/
https://www.amazon.d...iertem/dp/B005CNR8VE

Liebe Grüße und props an die die bis hier gelesen haben
Car-Hifi
Inventar
#2 erstellt: 16. Mai 2018, 19:29
Tach auch und herzlich willkommen im Forum,


SheeshMango (Beitrag #1) schrieb:
Magnat Stark 4000 4 Kanal Verstärker.
[…]
Nennleistung (DIN 45 324) an 2 Ohm, 14,4 V: 4x 240 W […] an 4 Ohm, 14,4 V: 4 x 150 W / 2 x 480 W

Und was hast Du an diese gewaltige Leistung angeschlossen?


Und eine Maximale Ausgangsleistung von :
2 Ohm, 14,4 V: 4 x 600 W […]

Maximale Leistungen sind in der Regel völlig irrelevant. Oft genug haben die Meßmethoden nichts mit der Wiedergabe von Musik gemeinsam. Hierbei geht es nur darum, noch gewaltigere Zahlen präsentieren zu können.


Der Subwoofer hat eine Nennleistung von 150W

JBL macht keine Angeben darüber, auf Basis welcher Technologie der Verstärker im Woofer funktioniert. Falls es ein digitaler Verstärker ist, könnte man tatsächlich so viel Leistung erwarten. Falls die aber nur einen analogen Verstärker verbaut haben, sind selbst die 150 Watt mehr Traum als Realität.


Ich benutze 20qmm Kabel wobei positiv 5 Meter und Negativ 1 Meter lang ist.

Und wie hast Du das Kabel zwischen den beiden Verstärkern aufgeteilt? Ist das Kabel zu 100% Kupfer, oder vielleicht nur CCA (also Aluminium)? Ist die Sicherung an der Batterie eine AGU-Sicherung (ein runder Glaskörper) oder eine (Min)i-ANL-Sicherung (ein Metallstreifen mit Kunststoffmantel)? Sind alle Anschlüsse zu 100% zugfest? Wo und wie ist das Massekabel befestigt?

Bei den beiden Verstärkern ist ein maximaler Strom von über 100A zu erwarten. Dafür sind 20 mm² eigentlich zu dünn. Ein guter(!) Kondensator kann eine brauchbare Unterstützung sein. Eine kleine Stützbatterie nahe den Verstärkern ist aber eine bessere Wahl.


Nun die Frage ob ich erstens; einen Kondensator brauche um die Spannungsspitzen, die meine Innenbeleuchtung dimmen auszugleichen,

Zum einen siehe oben. Zum anderen solltest Du aber auch die Verkabelungen an der Batterie überarbeiten - Suchstichwort fürs Forum: Big 3.


zweitens; Ob dieser Geruch schädlich ist

Naja, der Geruch muss nicht unbedingt für Dich schädlich sein. Er deutet aber auf technische Probleme Deiner Anlage hin. Daher beantworte bitte die Fragen weiter oben und erkläre bitte noch, wie Du die Verstärker aufs Radio eingepegelt hast.


oder nur daran liegt,dass ich den Subwoofer gebraucht gekauft habe und das Gehäuse innen vielleicht verschmutzt ist

Das würde ich das erste mal erleben ...


und drittens; Ob ich irgendwie sicherstellen kann, dass nichts kaputt geht bzw.

Dafür kann man sich, bevor man den Lautstärkeregler nach rechts aufdreht, hier im Forum und an anderen Stellen im Internet die technischen Grundlagen für elektrische Verbraucher erarbeiten, die Hinweise für die Verkabelung einer Anlage im Auto und der Einstellung der Verstärker durchlesen.

Das man, bevor man nicht weiß, wie man einbaut, sich keinen Kopf darüber zu machen braucht was man einbaut, hätte ich eigentlich für selbstverständlich gehalten.


ob es Grenzen die ich noch nicht kenne und einhalten muss.

Ja, natürlich hat alles seine Grenzen. Die kennt man aber, wenn man sich mit den physikalischen Grundlagen der Elektrotechnik vertraut macht.
SheeshMango
Neuling
#3 erstellt: 16. Mai 2018, 20:11
Hey,
danke erstmal, dass du dir das alles durchgelesen hast und so ausführlich beantwortet hast.


Und was hast Du an diese gewaltige Leistung angeschlossen?


Wie gesagt nur den Subwoofer, der 150W RMS hat. Dieser besitzt aber keinen Verstärker.


Und wie hast Du das Kabel zwischen den beiden Verstärkern aufgeteilt?


Das rote Kabel bzw. das Kabel vom Plus der Batterie hab ich nach hinten in den Kofferraum in den Verstärker und für das Negativ hab ich mit einer Flex bisschen Lack weggeschabt und es mit meiner Karosserie verbunden.


Ist das Kabel zu 100% Kupfer, oder vielleicht nur CCA (also Aluminium)?


Die Kabel sind 100% Kupfer.


Ist die Sicherung an der Batterie eine AGU-Sicherung (ein runder Glaskörper) oder eine (Min)i-ANL-Sicherung (ein Metallstreifen mit Kunststoffmantel)?


Ist eine 60 A AGU-Sicherung.


Sind alle Anschlüsse zu 100% zugfest?


Negativ ist zug fest. Positiv ist straff von der Batterie bis zum Kofferaum aber im Kofferaum liegt c.a. 30 cm locker über.


Wo und wie ist das Massekabel befestigt?



das Negativ hab ich mit einer Flex bisschen Lack weggeschabt und es mit meiner Karosserie verbunden.



Ein guter(!) Kondensator kann eine brauchbare Unterstützung sein.


Gut im Sinne von einem hohen Farad oder gut im Sinne von einer zuverlässigen und vertrauenswürdigen Firma und kein China Schrott.


Eine kleine Stützbatterie nahe den Verstärkern ist aber eine bessere Wahl.


Dazu eine Frage. Wird diese Batterie einfach mit der Starterbatterie + auf + und - auf - verbunden und dann von der Stützbatterie zu den Verstärker ? Zudem, spielt die Ah Zahl der Stützbatterie eine Rolle in ihrer Funktion/Leistung/Lebensdauer ?


erkläre bitte noch, wie Du die Verstärker aufs Radio eingepegelt hast.


Ich habe den Gain mithilfe eines Oszilloskop stellen lassen, Input level auf 12 V und high und low pass entsprechend angepasst auf meine Vorliebe.


Das man, bevor man nicht weiß, wie man einbaut, sich keinen Kopf darüber zu machen braucht was man einbaut, hätte ich eigentlich für selbstverständlich gehalten.


Man lernt jeden Tag dazu.

Ich hoffe die Info hilft vielleicht weiter und danke für die offensichtlichen Tipps. Werde mir das Forum mal anschauen wenn ich schon drin gepostet hab.

Liebe Grüße
SheeshMango
Car-Hifi
Inventar
#4 erstellt: 17. Mai 2018, 19:00

SheeshMango (Beitrag #3) schrieb:
Wie gesagt nur den Subwoofer, der 150W RMS hat.

Ein Lautsprecher, auch ein ein Subwoofer, "hat" kein einziges Watt. Er besitzt eine maximale Belastbarkeit. Und dieser Wert ist in der Praxis (meist) eher theoretischer Natur.


Dieser besitzt aber keinen Verstärker.

Dann hast Du den falschen Woofer genannt und verlinkt. Der JBL GT Basspro 12 ist ein aktiver Subwoofer - besitzt also einen, im Gehäuse eingebauten Verstärker.

Da stellt sich noch mehr die Frage: wie hast Du einen 4-Kanal-Verstärker mit dem Subwoofer verbunden? Und welchen Subwoofer hast Du nun wirklich und in welchem Gehäuse ist er verbaut?


Ist eine 60 A AGU-Sicherung.

Die verwende ich und viele andere Nutzer inzwischen nicht mehr. Sie neigen zu Wackelkontakten, kalten Lötstellen und sind nicht selten die Ursache von Ausfällen der Anlagen. Auch geschmolzene und sogar halb abgebrannte AGU-Sicherungshalter hat man schon gesehen.



Sind alle Anschlüsse zu 100% zugfest?


Negativ ist zug fest. Positiv ist straff von der Batterie bis zum Kofferaum aber im Kofferaum liegt c.a. 30 cm locker über.

Mit "zugfest" meinte ich die Kontakte an den Kabelenden, also Kabelschuhe und Aderendhülsen. Was ich da immer wieder sehen muss, spottet jeder Beschreibung.

Warum ich auf dem Thema der Kontakte und Verbindungen so herum reite? Der Verstärker ist in der Lage einen deutlich hohen Strom zu ziehen. Jede unzureichende Kontaktstelle kann zu Spannungsabfall und damit zu Leistungsverlusten führen. Und in der Folge ist es sogar möglich, dass das Material Schaden nimmt.



Ein guter(!) Kondensator kann eine brauchbare Unterstützung sein.


Gut im Sinne von einem hohen Farad oder gut im Sinne von einer zuverlässigen und vertrauenswürdigen Firma und kein China Schrott.

Im Sinne von guter Technologie. Bei vielen der Blechdosen-Kondensatoren wird mit der Kapazität gemunkelt.


Dazu eine Frage. Wird diese Batterie einfach mit der Starterbatterie + auf + und - auf - verbunden und dann von der Stützbatterie zu den Verstärker ?

Ja, vom Prinzip her ist das richtig. Allerdings müssen einige Sicherungen verbaut werden, um die Batterien vor Kurzschlüssen der Kabel gegen Masse zu schützen.


Zudem, spielt die Ah Zahl der Stützbatterie eine Rolle in ihrer Funktion/Leistung/Lebensdauer ?

Bei der Funktion ja, bei der Lebensdauer nein. Für kleinere Anlagen wie Deine nutzt man gerne Batterien mit etwa 20Ah.


Ich habe den Gain mithilfe eines Oszilloskop stellen lassen, Input level auf 12 V und high und low pass entsprechend angepasst auf meine Vorliebe.

Der erste Teil des Satzes klingt sinnvoll, denn so wird sichergestellt, das Verzerrungen auf Grund des Clippings des Verstärkers vermieden wird. Diese Übersteuerung des Eingangs könnte sonst Schaden am Material hervor rufen. Das Ende klingt auch o.k., auch wenn einige an dieser Stelle verbissen diskutieren könnten. Allerdings verstehe ich die Mitte nicht so ganz. Was meinst Du mit "Input Level auf 12V"?


Man lernt jeden Tag dazu.

Und das bis ans Lebensende …

… sofern man will
SheeshMango
Neuling
#5 erstellt: 19. Mai 2018, 15:34
So hallo wieder

Ich habe herausgefunden was das für ein Subwoofer ist und wieso der so gestunken hat. Der Subwoofer ist ein JBL GTO1214 und hat eine Nennleistung von 350 W RMS.

Das Problem war nun, dass ich ihn gebrückt angeschlossen hab also auf 480 W.

Ich habe das Problem beheben können und betreibe ihn nun "nur" mit 150 W auf einem Kanal anstatt auf 2 bis ich eine Endstufe finde die 1 Kanal und/oder 2 Kanal 350 W auf 4 Ohm hat.
Zudem hat sich dadurch das Problem mit dem Lich auch geklärt, da nun viel weniger Strom "gezogen" werden kann.
Ich habe mir unter anderem auch ihre Empfehlung angehört zu dem Big 3 und hab mich überzeugen lassen. Leider haben die Baumärkte in der Nähe keine 50 qmm Kabel, mit denen ich dies gerne durchführen will...

Letzte Frage, die sie vielleicht auch noch beantworten können da ich dazu nichts finde ist dies.


Was meinst Du mit "Input Level auf 12V"?


Das was ich meinte steht so auf der Endstufe und heißt "Eingangsempfindlichkeit". Solange ich nicht klären kann, wie und was das ist nehm ich den Subwoofer nicht in Betrieb um ihn nicht zu fritieren. Vielleicht können sie mir ja weiterhelfen.

Mit freundlichen Grüßen und danke für alles

SheeshMango

P.S. Ich habe mir ihr

Das man, bevor man nicht weiß, wie man einbaut, sich keinen Kopf darüber zu machen braucht was man einbaut, hätte ich eigentlich für selbstverständlich gehalten.

mir zu Herzen genommen und mir 4 Stunden Seminar auf Youtube vom ARS24 Kanal angeschaut und bin nun bestens gewappnet
Car-Hifi
Inventar
#6 erstellt: 19. Mai 2018, 16:38

SheeshMango (Beitrag #5) schrieb:
Das Problem war nun, dass ich ihn gebrückt angeschlossen hab also auf 480 W.

Falls das Gehäuse nicht völlig falsch dimensioniert ist, sollten die 100 Watt maximale Mehrleistung den Subwoofer nicht schaden. Da habe ich schon ganz andere Sachen "verbrochen".


Ich habe das Problem beheben können und betreibe ihn nun "nur" mit 150 W auf einem Kanal anstatt auf 2 bis ich eine Endstufe finde die 1 Kanal und/oder 2 Kanal 350 W auf 4 Ohm hat.

Den Aufwand würde ich nicht treiben. Wenn es wirklich nur um die Minderung der maximalen Leistung geht, würde ich eher den Subwooferregler am Radio herunter drehen (sofern vorhanden) oder den Gain ein wenig.

Die anderen beiden Kanäle Deines Verstärkers könntest Du dann auch gleich weiter benutzen, um ein potentes Frontsystem mit Leistung zu versorgen.


Leider haben die Baumärkte in der Nähe keine 50 qmm Kabel, mit denen ich dies gerne durchführen will...

Baumärkte haben alles - außer die speziellen Sachen eines jeden Berufsstandes … Oder anders gesagt: suche Dir einen Car-HiFi-Fachhändler in Deiner Gegend, vielleicht auch einen Elektriker-Ausstatter oder einen Elektriker, der Dir hochflexibles 50 mm² Kabel mitsamt des nötigen Anschlussmaterials verkauft.

"Zur Not" gibt es natürlich auch einige Car-HiFi-Händler, die ihre Produkte online verkaufen.


Das was ich meinte steht so auf der Endstufe und heißt "Eingangsempfindlichkeit". Solange ich nicht klären kann, wie und was das ist nehm ich den Subwoofer nicht in Betrieb um ihn nicht zu fritieren. Vielleicht können sie mir ja weiterhelfen.

Das ist der Regler für die Anpassung der Empfindlichkeit des Verstärkers an die maximale Ausgangsspannung des Radios. Dieser Regler wird auch als Level- oder Gain-Regler bezeichnet. Bei den paar Bildern, die ich von der Stark 4000 im Netz finden konnte, steht da allerdings nur ein Bereich 0,2 bis 6 V (vielleicht ist das sogar nur eine 5 … die Bilder haben keine gute Auflösung).


mir zu Herzen genommen und mir 4 Stunden Seminar auf Youtube vom ARS24 Kanal angeschaut und bin nun bestens gewappnet :D

Merke: die YouTube-Universität weiß auch nicht alles. Die Videos von ARS24 werden hier im Forum regelmäßig kritisiert. Ich persönlich finde es recht mutig, sich so in der Öffentlichkeit zu präsentieren und dabei an einigen Stellen (ich will es mal sehr vorsichtig umschreiben) unvollständig zu bleiben. Mit anderen Worten: die Videos von ARS24 sollten nicht Deine alleinige Quelle für mehr Wissen sein.


[Beitrag von Car-Hifi am 19. Mai 2018, 16:39 bearbeitet]
SheeshMango
Neuling
#7 erstellt: 19. Mai 2018, 16:48

ein Bereich 0,2 bis 6 V


Das stimmt ist ein Bereich von 0,2 - 6 V. Hatte ihn bisher auf 6V.


Das ist der Regler für die Anpassung der Empfindlichkeit des Verstärkers an die maximale Ausgangsspannung des Radios.


Inwiefern beeinflusst das dann die Qualität/Spannung/Leistung des Verstärkers/Subwoofers und kann dieser Regler schäden im Subwoofer und Endstufe verursachen ? Wie ist der überhaupt einzustellen ?


würde ich eher den Subwooferregler am Radio herunter drehen


Den besitze ich jedoch macht dieser gefühlt und gehört keinen Unterschied. Werd dann wohl den Gain nochmal überprüfen.


Falls das Gehäuse nicht völlig falsch dimensioniert is


Das Chassis kam mit diesem Gehäuse verbaut. Falls es wirklich so sein sollte das ein Orignialgehäuse falsch vermessen ist müsste ich mir ein neues holen bzw. ausrechnen und zusammenbauen.

Die 35/50 qmm Kabel hol ich mir dann Online.

Gruß
Mango
Car-Hifi
Inventar
#8 erstellt: 19. Mai 2018, 18:11
Es folgt viel Text.


SheeshMango (Beitrag #7) schrieb:

ein Bereich 0,2 bis 6 V


Das stimmt ist ein Bereich von 0,2 - 6 V. Hatte ihn bisher auf 6V.

Und welches Radio besitzt Du?


Inwiefern beeinflusst das dann die Qualität/

Wenn man vom Clipping bei einer falschen Einstellung absieht, verändert der Regler den Klang nicht.


Spannung/Leistung des Verstärkers/Subwoofers

Ja, indirekt verändert sich die Ausgangsspannung und damit die maximale Leistung des Verstärkers. Mit dem Lautsprecher hat es nichts zu tun.


und kann dieser Regler schäden im Subwoofer und Endstufe verursachen ? Wie ist der überhaupt einzustellen ? :?

Als erstes: Ja, eine falsche Einstellung kann Schäden am Lautsprecher und (in seltenen Fällen) auch am Verstärker verursachen.

Was genau stellt man also ein? Wo fange ich an? Bei den Grundlagen. Der einfachste Verstärker besteht im Grunde genommen nur aus einem einzigen Transistor. (In der Praxis hat man mehrere Transistoren. Was aber am Wirkprinzip nichts ändert.) Dieser Transistor wirkt wie ein Wasserhahn. Die Steuerspannung an Eingang steuert die Spannung am Ausgang, so wie die das Drehen am Hahn die Menge Wasser bestimmt, die fließt. Mit einer kleinen Spannung bzw. mit wenig Kraft am Hahn, kann man also eine größere Spannung bzw. eine größere (Wasser)-Kraft erzeugen.

Jetzt stell Dir man eine dicke Wasserleitung mit viel Druck vor, einen Wasserhahn und dann folgend eine recht dünne Leistung. Ab einer bestimmten Stellung des Reglers fließt so viel Wasser durch die dünne Leitung, dass man keinen "dickeren Strahl" mehr bekommt, selbst wenn man den Hahn weiter aufdreht. Wolltest Du zum Beispiel einen Brunnen steuern wollen, würdest Du die maximal sinnvolle Stellung ermitteln und nur zwischen 0 und der maximal sinnvollen Stellung hin und her regeln.

Auch ein Transistor hat eine maximale Eingangsspannung. Wird diese weiter erhöht, wird der Transistor am Ausgang nicht noch mehr Spannung liefern können. Wenn Du das jetzt mit einer Wechselspannung machst (ich hoffe, Du erinnerst Dich an die Sinuskurven aus dem Matheunterricht) und die "Spitzen" der Welle im Limit liegen, bekommst Du eine größere Wechselspannung am Ausgang. Wenn Du die Eingangsspannung zu groß machst, wird das Maximum für den Ausgang erreicht, bevor Du die "Spitze" der Welle erreicht hast. In der Folge hast Du keine Welle mit "Spitze" mehr, sondern eine Welle mit "Plateaus", die Spitzen werden abgeschnitten, man spricht vom "Clipping". Dieses Clipping vertragen Lautsprecher zum Teil gar nicht. Es ist als Verzerrung hörbar und sollte deshalb vermieden werden.

Vor vielleicht 25 Jahren war die Welt noch einfach. Es gab Radios und Verstärker mit DIN-Stecker. Diese unterschieden sich von Hersteller zu Hersteller. Und so passte nur ein Pioneer-Verstärker an ein Pioneer-Radio, das gleiche galt für Kenwood, Blaupunkt, Grundig … Das schöne daran: die Hersteller konnten die Verstärker an die Radios anpassen, so dass sie nicht verzerrten. Dem Nutzer war es egal, wenn Blaupunkt-Radios 1,4 Volt lieferten, Pioneer 1 V und Sony nur 0,5 V. Mit dem Aufkommen der "universellen" Verstärker wurde es aber schwierig. Hat man den darauf angepasst, dass er mit einem Sony-Radio perfekt zusammenarbeit, hätte er bei Blaupunkt und Pioneer verzerrt. Umgekehrt, wenn man den für Blaupunkt optimiert hätte, hätte er am Sony nie maximale Ausgangsspannung, nie die volle Leistung erreicht.

Also verbaute man einen Regler, mit der sich der Verstärker auf die Ausgangsspannung des Radios einstellen ließ. Somit konnte man solch einen Verstärker sowohl am einen Sony-Radio als auch an einem Blaupunkt-Radio betreiben.

Wie stellt man nun den Regler ein? Ganz einfach: man dreht ihn genau so weit auf, dass der Ausgang gerade so nicht verzerrt, wenn man am Radio die maximale Lautstärke einstellt. In der einfachsten Variante macht man das mit Musik. Nur mit welcher Musik sollte man einstellen? Wer hört bei 100 dB und mehr Schalldruck noch zuverlässig Verzerrungen von maximal 1% durch? Daher stellen einige andere ihre Verstärker mit Oszilloskop und Testton ein. Das geht schnell und führt zu reproduzierbar guten Ergebnissen. In Amerika gibt es inzwischen ein Messgerät, dass einem die Verzerrung mit einer LED anzeigt. Einfacher gehts wirklich nicht mehr. Allerdings kostet das Gerät aus meiner Sicht zu viel Geld, um es sich für eine einzige Anwendung zuzulegen.



würde ich eher den Subwooferregler am Radio herunter drehen


Den besitze ich jedoch macht dieser gefühlt und gehört keinen Unterschied. Werd dann wohl den Gain nochmal überprüfen.

Dann ist da irgendwas völlig falsch. Ist der Verstärker wirklich am Subwoofer-Ausgang des Radios angeschlossen.


Das Chassis kam mit diesem Gehäuse verbaut. Falls es wirklich so sein sollte das ein Orignialgehäuse falsch vermessen ist müsste ich mir ein neues holen bzw. ausrechnen und zusammenbauen.

Nun ja, es muss ja nicht so sein, dass das Chassis schon immer in diesem Gehäuse saß …

P.S.: an alle Kritiker: es ging mir nicht darum, einen Sachverhalt zu 100% wissenschaftlich korrekt darzulegen, sondern einem Anfänger ein paar Zusammenhänge klar zu machen. Ich wollte keine Doktorarbeit schreiben, sondern vereinfacht die Funktionsweise erklären.

P.P.S.: sollte ich die Ausgangsspannung der Radios seinerzeit durcheinander gebracht haben, so bitte ich um Entschuldigung, ist schon lange her. Aber an ein Sony-Radio mit 0,5 V maximaler Ausgangsspannung erinnere ich mich noch sehr deutlich.
DerSamoaner
Stammgast
#9 erstellt: 19. Mai 2018, 22:51
@TE

Nur nebenbei. Die 100 Watt "Mehrleistung" sind garantiert nicht Schuld dass dein Subwoofer angefangen hat zu stinken. Du kannst dem Woofer auch 600Watt zur Verfügung stellen und ihm wird nichts passieren, insofern! korrekt eingepegelt wurde. Da wird auch der Fehler liegen.
SheeshMango
Neuling
#10 erstellt: 21. Mai 2018, 11:40

Und welches Radio besitzt Du?


JVC KDR782BT


Dann ist da irgendwas völlig falsch. Ist der Verstärker wirklich am Subwoofer-Ausgang des Radios angeschlossen.


Ja es war falsch angeschlossen... War nicht am Subwoofer Cinch sondern am Lautsprecher Cinch angeschlossen. Bei solchen Fehler fühl ich mich echt dumm.


Wie ist der überhaupt einzustellen ? :?


Ich beantworte meine Fragte selber. Ich habe zwar im Internet nach der Ausgangsspannung des Radios gehört jedoch ist mir nicht eingefallen auf der Herstellerwebiste nachzuschauen. Dort sind 4.0V vermerkt. So das wär dann geklärt. Wieso hat der Subwoofer dann angefangen zu riechen ? Ich vollpfosten hatte den Input Level Regler nicht auf 6 V sondern auf 0,2 V. Wenn Dummheit weh tun würde läg ich vor Schmerzen am Boden.


P.S.: an alle Kritiker: es ging mir nicht darum, einen Sachverhalt zu 100% wissenschaftlich korrekt darzulegen, sondern einem Anfänger ein paar Zusammenhänge klar zu machen. Ich wollte keine Doktorarbeit schreiben, sondern vereinfacht die Funktionsweise erklären.


Ich habe viel viel weniger auf diesem Forum erwartet und bin dankbar für deine Aufklärungsversuche.

Lieben Gruß

Mango
Car-Hifi
Inventar
#11 erstellt: 21. Mai 2018, 12:26
Ich sehe, dass Du was gelernt hast und Deine eigenen Fehler erkennen und sicherlich beheben kannst. Das ist doch ein positiver Effekt. Viel Spaß mit Deiner Anlage. Und denke nochmal darüber nach, vorne vernünftige Lautsprecher ordentlich zu verbauen, die dann ebenfalls vom Verstärker angetrieben werden.
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