für den Anfang simples Setup für Podcast gesucht

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arbilac
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Aug 2023, 14:10
Hallo Freunde,

meine Frau möchte bald ihren langen Traum verwirklichen und Podcasts machen.
Jetzt stellt sich die Frage nach der Technik. Eins vorab: Wir sind (noch) keine Profis und auch die Hardware sollte bezahlbar sein und nicht aus der Profi-Ecke kommen. Für jetzt zumindest erstmal.

Da meine Frau gern mindestens 3 Mikrofone haben möchte (besser wären 4) und ich jedoch nur so Zweierpacks gefunden habe (DJI Mic, RØDE Wireless GO II,...), wäre jetzt meine Frage, ob man 2 dieser Mikrofon-Packs verwenden könnte und das Ganze dann am Ende zusammenmischen kann?

Wie würdet Ihr vorgehen? Was würdet Ihr verwenden? Bitte kein Profi-Equipment! Das Budget liegt unter 1000 Euro. Ich weiß, für die Audiophilen hier ist das vielleicht ein Meter Lautsprecherkabel, aber eben nicht für uns.

Über nette und ernstgemeinte Tips würde ich mich sehr freuen!

LG!

Marcel
Hans_Holz
Stammgast
#2 erstellt: 03. Aug 2023, 18:33
Zunächst mal ist mein Tipp ist, dass Ihr Euch mal im Forum "Sendegate" umschaut: https://sendegate.de/
Da seid Ihr als Podcaster besser aufgehoben als hier.

Ansonsten kann ich als jemand, der selber schon mal einen Podcast aufgenommen hat, zunächst mal sagen, dass a.) das Budget locker ausreicht und b.) ich nicht so genau nachvollziehen kann, wieso Du ausgerechnet auf die genannten Mikros kommt. Muss es denn drahtlos sein? Das ergibt nur Sinn, wenn die Sprecher auch tatsächlich irgendwo rum laufen müssen. Wie ist die Aufnahmesituation? Wenn 4 Mikros gewünscht sind, heißt das, dass es auch 4 Sprecher gibt? Und welches Gerät soll zur Aufnahme benutzt werden? Die Mikrofone alleine nutzen nichts, wenn Ihr nichts habt, woran sie angeschlossen werden können, und die Mikrofone sollten vom Anschluss her dazu passen, damit Ihr nicht mit Adaptern arbeiten müsst. Um während der Aufnahme zur Kontrolle zu Hören, sollte mindestens einer der Sprecher ein Headset auf haben.

Nicht als alleinseligmachende Empfehlung (da ich Euer gewünschtes Setup nicht kenne), aber nur um Euch mal auf andere Gedanken zu bringen: Wir hatten seinerzeit für die Aufnahme zu zweit ein Zoom H6 Recorder plus zwei Superlux HMC 660 X Headsets verwendet, eine:n ggf. vorhandene dritte:n Sprecher:in nutzte die aufsteckbare Mikrofonkapsel des H6. Damit beide Sprecher direkt vorhören konnten reichte ein Kopfhörer-Y-Kabel (auch wenn dann beide zwangsweise die gleiche Lautstärke hören). Aufnahme erfolgte direkt auf SD-Karte auf dem H6 oder am angeschlossenen Rechner. Die Gesamtkosten betragen weniger als 500€, wobei das Zoom das teuerste daran ist. Falls zusätzliche oder bessere Mikros gebraucht werden oder für mehrere Kopfhörer die Lautstärke getrennt verstellt werden muss wird es entsprechend mehr. Momentan benutze ich z.B. das Zoom H6 in Kombination mit dem Shure WH20 Nackenbügelmikro und drüber einen gewöhnlichen Kopfhörer. Ist zwar nicht sonderlich bequem, nimmt aber weniger Nebengeräusche auf.

Ich weiß übrigens nicht so genau, was Du mit (kein) "Profi-Equipment" meinst. Von dem Zeugs, was ich genannt habe, würde ich das Zoom in den semi-professionellen Bereich einordnen und die Superlux sind definitiv in der Low-Cost-Klasse. Passt einfach auf, dass Ihr kein Spielzeug kauft, mit dem Ihr nachher nicht glücklich wärt. Das ist keine reine Preisfrage, Spielzeug gibt es auch in teuer. Im Profi-Bereich gibt übrigens niemand 1000€ für ein Kabel aus, weil man dort weiß, dass das nichts bringt.

Ach so, bevor es untergeht: Habt Ihr Euch eigentlich schon Gedanken gemacht, welche Software verwendet werden soll und wo die Podcasts nachher gehostet werden?


[Beitrag von Hans_Holz am 03. Aug 2023, 18:53 bearbeitet]
arbilac
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 03. Aug 2023, 18:55
Zuerst einmal vielen Dank für Deine Antwort! Ich würde mal kurz auf einige Punkte eingehen.

Da evtl. auch mal ein Podcast draußen geplant ist, sollte es schon drahtlos sein. Die von mir genannten Mikros + Empfangseinheit gehen ja auch an gängigen Smartphones. Die Aufnahmesituation kann sich daher extrem ändern (draußen wie auch drinnen). Zu den Micros bin ich durch einige Recherchen gelangt. Manche nutzen die Dinger auf Youtube und für meine unbedarften Ohren klingt das nicht wirklich schlecht. Kopfhörer würde ich daher gern vermeiden. Klar muß man vorher checken, wie die Aufnahmequalität ist.
Je, es wird auch 3 oder 4 Sprecher geben, daher die genannte Zahl an Aufnahmemöglichkeiten.

DANKE auch für den Link! Da werd ich dann gleich mal vorbeischauen.

PS: wegen dem 1000€-Kabel: Du kennst das sicherlich, wenn Dir preislich Equipment empfohlen wird, wofür andere 4 Wochen in den Urlaub fahren... War nicht ganz ernst gemeint.
Hans_Holz
Stammgast
#4 erstellt: 03. Aug 2023, 19:39

arbilac (Beitrag #3) schrieb:
Da evtl. auch mal ein Podcast draußen geplant ist, sollte es schon drahtlos sein.


Ob Ihr dann für "evtl. mal draußen" die Mehrkosten und die Kompromisse in Kauf nehmen wollt, müsst Ihr dann natürlich selber wissen. Die Lösung mit dem Zoom ist natürlich schwerer und dicker, aber wäre prinzipiell auch mobil.


Die von mir genannten Mikros + Empfangseinheit gehen ja auch an gängigen Smartphones.


Wenn das auch vierkanalig klappt, ist ja alles gut.

Du solltest Dir dessen bewusst sein, dass diese Mikros, die für den Direktanschluss an Mobiltelefone (oder auch Kameras) mit 3,5mm-Anschluss gedacht sind an den meisten Audiointerfaces nicht bzw. nur mit Adapter funktionieren, nur für den Fall, dass sich das Setup längerfristig mal ändert.

In Verbindung mit einem Mobiltelefon als Aufnahmegerät hab ich übrigens mal ein Ansteckmikro von micW benutzt (mit Kabel, Telefon in der Hosentasche), da war ich dann aber alleine der Sprecher.

Wobei das prinzipiell auch gehen müsste, wenn jeder Sprecher selber auf sein eigenes Mobiltelefon aufnimmt und man die Aufnahmen hinterher zusammensetzt. So lange alle beteiligten Geräte und die Software die gleiche Vorstellung davon haben, wie lange eine Sekunde ist, sollte das auch klappen. Ob das dann natürlich ideal ist, steht wieder auf einem anderen Blatt.

So, das war jetzt alles nur laut gedacht, geh halt mal ins Sendegate und berichte, zu was man Dir dort rät.


Manche nutzen die Dinger auf Youtube und für meine unbedarften Ohren klingt das nicht wirklich schlecht.


Klar, inzwischen gibt es da viel, was nicht viel kostet und erstaunlich gut ist.


Kopfhörer würde ich daher gern vermeiden. Klar muß man vorher checken, wie die Aufnahmequalität ist.


Kann man machen, man kriegt dann halt nicht mit, wenn während der Aufnahme was schief läuft und im Extremfall ist dann alles ab dem Zeitpunkt für die Tonne…


PS: wegen dem 1000€-Kabel: Du kennst das sicherlich, wenn Dir preislich Equipment empfohlen wird, wofür andere 4 Wochen in den Urlaub fahren... War nicht ganz ernst gemeint.


arbilac
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 18. Aug 2023, 18:01
Ok, hier mal ein kleines Update. Ich hatte mal noch etwas weiter gesucht und habe schlußendlich "zum Probieren" dieses 4-er Set gekauft:

https://www.amazon.d...dt_b_product_details

Der Eindruck ist erst einmal sehr wertig. Aber das war es auch schon. Zum Gerät kann ich nichts sagen, denn ich hab es nicht zum Laufen bekommen. Es ist keinerlei Adapter für ein Apple-Gerät dabei, was aber erstmal nicht so tragisch ist. Den hatte ich bestellt (3,5mm Klinke auf Lightning), aber weder das iPhone noch das iPad erkennen das Gerät. Ich hab jetzt noch einen Adapter 3,5mm Klinke - USB-C bestellt, um das Ganze noch einmal am Macbook zu testen, aber ich befürchte, das Resultat wird das gleiche sein. Die "Bedienungsanleitung" ist selbst für mich ein Novum: das Studium dieser hinterläßt wesentlich mehr Fragen als Antworten... Totaler Crap.

Also zurück auf Null.
Hans_Holz
Stammgast
#6 erstellt: 19. Aug 2023, 12:07

arbilac (Beitrag #5) schrieb:
Es ist keinerlei Adapter für ein Apple-Gerät dabei, was aber erstmal nicht so tragisch ist.


War denn der in der Beschreibung erwähnte TRS- zu TRRS-Adapter dabei? Der muss in jedem Fall noch dazwischen.


Den hatte ich bestellt (3,5mm Klinke auf Lightning), aber weder das iPhone noch das iPad erkennen das Gerät.


Hast Du zuerst alle Adapter zusammen und zuletzt den Lightning-Stecker ins iPhone? Es kann sonst passieren, dass das iPhone nicht erkennt, dass da (nicht nur ein Kopfhörer sondern auch) ein Mikro dran ist und einfach weiter das interne Mikro nimmt.

Hast Du denn auch Adapter bestellt, die für Headsets geeignet sind? Es gibt auch Adapter, die nur für Kopfhörer gedacht sind. Der Lightning-3,5mm-Adapter von Apple ist für TRRS-Headsets ausgelegt. Die Lightning-Adapter von Drittherstellern sind gelegentlich nur für Kopfhörer geeignet, entweder weil sie in die Kategorie "mobiler DAC" fallen und für diese Zielgruppe Mikros keine Rolle spielen, oder weil sie ultrabillig sind und es da gar nicht so leicht ist, bei akzeptabler Qualität den Preis des Apple-Lightning-Adapters zu unterbieten.


Ich hab jetzt noch einen Adapter 3,5mm Klinke - USB-C bestellt, um das Ganze noch einmal am Macbook zu testen, aber ich befürchte, das Resultat wird das gleiche sein.


Das gleiche gilt sinngemäß für USB-C-Adapter. Nimm am besten einen, der getrennte Buchsen für Kopfhörer und TRS-Mikro hat, dann sparst Du Dir einen Adapter. Natürlich ist immer noch die Möglichkeit, dass das Teil einfach kaputt ist.


Die "Bedienungsanleitung" ist selbst für mich ein Novum: das Studium dieser hinterläßt wesentlich mehr Fragen als Antworten... Totaler Crap.


Also wenn es eins gibt, wofür Produkte aus China bekannt sind, dann war das doch schon immer die Qualität der Anleitungen.

Im übrigen bin ich immer noch der Meinung, dass Du mit diesem Setup nur schwer eine qualitativ hochwertige Aufnahme mit vier Sprechern hinbekommst. Der Grund: Bei diesem Setup werden alle vier Kanäle schon bei der Aufnahme zusammengemischt und Du bekommst am Ende eine Mono-Aufnahme. Das heißt logischerweise, dass Du die Lautstärke hinterher nicht mehr individuell anpassen kannst, geschweige denn indivduelle EQ oder Kompressor-Einstellungen vornehmen. Die Gefahr ist sehr groß, dass die Sprecher auf der Aufnahme unterschiedlich laut sind.

Mal ehrlich, das hat Dir doch garantiert keiner aus dem Sendegate so empfohlen, oder?
arbilac
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 20. Aug 2023, 12:22
Servus Hans,
Danke für Deine Antwort!
Ich geh mal etwas näher drauf ein.

Bezüglich dem Adapter Klinke-Lightning: Ich vermute, der, den ich gekauft hat, ist nur für Kopfhörer geeignet. Deine Erklärung macht Sinn.
Aber wenn der von Apple geht, is der tatsächlich so billig?? :

https://www.apple.co...reranschluss-adapter

Bezüglich der qualitativ hochwertigen Aufnahme: das liegt natürlich immer im Auge des Betrachters und ist somit sicherlich korrekt. Ich habe nicht den Anspruch, Studioqualität zu liefern. Und am besten (!) sollte das auch draußen funktionieren (bei bsp.-weise einem Spaziergang) mit allen Vor- und Nachteilen dieser Location. Das ist mir bewußt. Ich möchte so wenig Zeit wie möglich mit Aufbau und später mit Abmischen aufwenden. Wie gesagt: es ist grad mal ein Anfang.
Im Sendegate (ist ne nette Community) hat man mir Equipment empfohlen, da is man sofort bei 600-800 Euro. Unter anderem Kopfhörer. Die will meine Frau absolut nicht, weil sie möchte es so natürlich wie möglich haben. Und auch Sachen wie Mischpult & Co. möchte ich am besten vermeiden. "Quick & dirty".... Daher auch meine ursprüngliche Idee mit den Rode- oder DJI-Funk-Mics (deren Qualität ich im übrigen ziemlich gut finde, wenn ich mir so einige YT-Videos anschaue).
Hans_Holz
Stammgast
#8 erstellt: 21. Aug 2023, 17:43

arbilac (Beitrag #7) schrieb:
Aber wenn der von Apple geht, is der tatsächlich so billig??


Ja, 10 €. Mutmaßlich der billigste Artikel, den Apple im Angebot hat und auch unter HiFi-Gesichtspunkten durchaus brauchbar.


Bezüglich der qualitativ hochwertigen Aufnahme: das liegt natürlich immer im Auge des Betrachters


Oder im Ohr des Hörers.


Ich habe nicht den Anspruch, Studioqualität zu liefern.


Das ist zunächst mal ok. Unter einer gewissen Qualitätsstufe werden die Hörer das allerdings nicht mehr akzeptieren, wenn man bedenkt, dass es zu jedem erdenklichen Thema Podcasts gibt, die sehr wohl Studioqualität haben. Hörer, die sich weniger für das exakte Thema interessieren, sondern eine nette Unterhaltung für den täglichen Weg von und zur Arbeit suchen, sind dann auch schnell beim nächsten Podcast, wenn die Tonqualität dann doch zu schlecht ist.


Und am besten (!) sollte das auch draußen funktionieren (bei bsp.-weise einem Spaziergang) mit allen Vor- und Nachteilen dieser Location.


Das klingt zunächst mal interessant, wie ist denn da das Konzept dahinter?

Anders als bei einem Video bekommt der Hörer eines Podcasts ja zunächst mal nichts von der Umgebung mit, es sei denn, Du nimmst die Geräusche gezielt auf. Wenn Ihr das nicht wollt, ist es auch nicht zielführend, unterwegs aufzunehmen.

Also sprich, entweder Ihr nehmt den Hintergrund bewusst mit rein. Dann wird das aber nur mit Ansteckmikros nicht gut funktionieren, denn die sind ja dafür da, das gesprochene Wort einer Person aufzunehmen und gerade nicht den Hintergrund. Und es ist absolut notwendig, die Aufnahme hinterher irgendwie nachzubearbeiten und abzumischen, allein um das Verhältnis von Ambiente zu Sprechern zu regeln. Vielleicht wollt Ihr manchmal das Ambiente im Vordergrund haben und, wenn das gesprochene Wort beginnt, wieder runter regeln. Oder aber die Hintergrundgeräusche stören einfach nur, dann solltet Ihr einfach besser nicht unterwegs aufnehmen.


Das ist mir bewußt. Ich möchte so wenig Zeit wie möglich mit Aufbau und später mit Abmischen aufwenden. Wie gesagt: es ist grad mal ein Anfang.


Siehe oben. An sich ist das nicht schlimm, so lange ein gewisses Mindestmaß an Audioqualität erreicht wird, um die Hörerschaft nicht abzuschrecken.


Im Sendegate (ist ne nette Community) hat man mir Equipment empfohlen, da is man sofort bei 600-800 Euro. Unter anderem Kopfhörer. Die will meine Frau absolut nicht, weil sie möchte es so natürlich wie möglich haben.


Wenn Du da auch geschrieben hast, dass Dein Budget "unter 1000 Euro" ist, scheint mir das jetzt nicht so abwegig, dass man Dir auch tatsächlich Sachen in diesem Preisbereich empfiehlt.

Dass ein Kopfhörer zum Mithören absolut sinnvoll ist, hast Du von mir ja auch schon mal gehört. Ich hab da so eine Vorahnung, dass Ihr eher früher als später nicht mehr zufrieden sein werdet und dann entweder weit über Budget landet oder das Podcasten frustriert wieder sein lasst, was beides sehr schade wäre.


Und auch Sachen wie Mischpult & Co. möchte ich am besten vermeiden. "Quick & dirty".... Daher auch meine ursprüngliche Idee mit den Rode- oder DJI-Funk-Mics (deren Qualität ich im übrigen ziemlich gut finde, wenn ich mir so einige YT-Videos anschaue).


Das mag sein, allerdings a. hat das schon einen Grund, warum diese Mikros zwar von Youtubern und Vloggern, aber weniger von Podcastern verwendet werden und b. machen auch die unter Garantie eine Nachbearbeitung der Tonspur (und c. hab ich auch bei Youtubern schon das Zoom H6 im Einsatz gesehen).

Die Idee, draußen mit mehreren Mikros aufzunehmen, nicht mitzuhören (weil "möchte nicht"), aber hinterher auch nichts nachzubearbeiten (geht eh nicht, wenn bei der Aufnahme schon alles auf einer Monospur landet) und dann trotzdem ein mindestens akzeptables Ergebnis haben wollen, ist vergleichbar mit "Wasch mich, aber mach mich nicht nass!"…

Aber, um nochmal drauf zurück zu kommen, denn das ist ganz wichtig:

Welches Equipment gebraucht wird, bestimmt sich vom Konzept des Podcasts. Du hast am Anfang geschrieben, es soll "auch mal draußen" aufgenommen werden und jetzt ist die Rede davon, dass die Aufnahmen während eines Spaziergangs gemacht werden sollen. Das ist ein Unterschied. Ihr müsst unbedingt die Frage klären, welchen Mehrwert das für die Hörer hat, wenn draußen aufgenommen wird und dann entscheidet Ihr, ob Ihr das tatsächlich macht. Erst wenn das klar ist solltet Ihr Euch um das Equipment kümmern.

Nachtrag

Ich hab grad Deinen Post im Sendegate gefunden. Irgendwie beruhigend, dass das, was dort steht, meinen Antworten nicht wirklich widerspricht. Den Vorschlag dort von User schaarsen, direkt auf dem Rode Wireless aufzunehmen und hinterher zu mischen find ich ganz charmant, wenn es denn bei den Aufnahmen draußen bleibt. Auf jeden Fall ist das viel besser als bei der Aufnahme ohne Mithören direkt auf Mono zu mischen.


[Beitrag von Hans_Holz am 21. Aug 2023, 18:02 bearbeitet]
arbilac
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 23. Aug 2023, 10:35
Hmm, vielen Dank für den denkwürdigen Post! Ich glaub, da ist einiges dabei, was ich mit meinem Frauchen nochmal bequatschen muß.
Wegen dem Budget: hast natürlich recht! Wenn ich "unter 1000 Euro" sage, liegt auch 990 noch drin.
Die Jungs im Sendegate haben sich genauso wie Du geäußert (hast ja schon rausgefunden). Wie ich schon schrieb: angenehme Kommunikation dort - wie ebenso hier.

Gestern kam ein schon länger bestellter Adapter an (Klinke auf USB-C wegen Macbook). Wenn der auch nicht geht, schicke ich den ganzen Mikro-Kram zurück und wir starten wieder bei Null und werden uns dann nach einige Empfehlungen von hier richten. Dann isses eben nicht mobil und per Funk. Aber es funktioniert, was natürlich essentiell ist.
Hans_Holz
Stammgast
#10 erstellt: 23. Aug 2023, 15:59

arbilac (Beitrag #9) schrieb:
Hmm, vielen Dank für den denkwürdigen Post! Ich glaub, da ist einiges dabei, was ich mit meinem Frauchen nochmal bequatschen muß.


Ja, denke auch.


Wegen dem Budget: hast natürlich recht! Wenn ich "unter 1000 Euro" sage, liegt auch 990 noch drin.
Die Jungs im Sendegate haben sich genauso wie Du geäußert (hast ja schon rausgefunden). Wie ich schon schrieb: angenehme Kommunikation dort - wie ebenso hier. :)


Das fasse ich mal als Kompliment auf und sage danke.


Gestern kam ein schon länger bestellter Adapter an (Klinke auf USB-C wegen Macbook). Wenn der auch nicht geht, schicke ich den ganzen Mikro-Kram zurück und wir starten wieder bei Null und werden uns dann nach einige Empfehlungen von hier richten.


Was für'n MacBook ist es denn? Zumindest bei den Intel-MacBooks ist die 3,5mm-Buchse eine TRRS-Buchse, die auch einen Mono-Mikrofon-Eingang hat, also mit der gleichen Belegung wie beim iPad bzw. den iPhone-Adaptern. Ein neueres mit Apple Silicon hab ich grad nicht zur Hand, aber mit meinem MacBook Pro von 2019 hab ich's grad noch mal getestet und da funktioniert das ganz wunderbar mit dem oben genannten micW. Hast Du mal getestet, ob Deine Mikros mit dem TRS- auf TRRS-Adapter direkt am Mac funktionieren?


Dann isses eben nicht mobil und per Funk. Aber es funktioniert, was natürlich essentiell ist.


Die im Sendegate und hier von mir schon genannten Varianten mit z.B. dem Zoom H6 (oder auch vergleichbaren Gerätschaften von Tascam oder so, wir sind nicht von Zoom gesponsort) sind sehr wohl mobil und funktionieren mit Batteriebetrieb wunderbar standalone ohne Rechner. So ein Teil in der Tasche mitnehmen und sich dann irgendwo in die Natur zu setzen wäre ganz problemlos drin. Ich würde nur nicht im Gehen damit aufnehmen wollen, jedenfalls nicht in Verbindung mit kabelgebundenen Mikros oder Headsets und mehreren Personen.

Da fällt mir übrigens grad auf, dass wir noch gar nicht über Windschutz gesprochen haben. Selbst ein laues Lüftchen ruiniert sofort die Aufnahme, wenn es direkt ins Mikro bläst. Egal welches Mikro es nachher wird, das müsst Ihr auf jeden Fall vorher mal ausprobieren, wie es sich bei Wind verhält und ob ein Fellüberzug ("tote Katze") nötig ist, sofern denn die Außenaufnahmen weiterhin zum Konzept gehören.

Aber so ganz allgemein nochmal zurück zu den Gerätschaften: Diese mobilen Recorder von Zoom usw., insbesondere das genannte H6, sind derart vielseitig, da braucht ihr auch auf längere Sicht nichts anderes. Egal um unterwegs oder daheim, einzeln oder am Rechner oder am iPad, mit externen oder eingebauten Mikros oder direkt von einem Musikinstrument aufnehmen, das geht alles damit. Und vor allem auf mehrere Spuren! Sollte sich irgendwann mal was an der Situation ändern, könnt ihr immer noch mit anderen Mikros experimentieren, ohne gleich das komplette Setup zu ändern. Allerdings muss man sich da schon etwas in die Handhabung reinfuchsen. Dagegen ist ein Ansteck-Funk-Mikro ein "one-trick pony", ihr seid damit auf die Aufnahme mit Mobiltelefon oder Kamera festgelegt, wenn Ihr nicht mit suboptimalen Adaptern rumfummeln wollt (wobei das ja eh schon der Fall ist…).
arbilac
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 24. Aug 2023, 08:49

Hans_Holz (Beitrag #10) schrieb:
Das fasse ich mal als Kompliment auf und sage danke.


Absolut!!


Was für'n MacBook ist es denn? Zumindest bei den Intel-MacBooks ist die 3,5mm-Buchse eine TRRS-Buchse, die auch einen Mono-Mikrofon-Eingang hat, also mit der gleichen Belegung wie beim iPad bzw. den iPhone-Adaptern. Ein neueres mit Apple Silicon hab ich grad nicht zur Hand, aber mit meinem MacBook Pro von 2019 hab ich's grad noch mal getestet und da funktioniert das ganz wunderbar mit dem oben genannten micW. Hast Du mal getestet, ob Deine Mikros mit dem TRS- auf TRRS-Adapter direkt am Mac funktionieren?


puh, ein einfaches kleines, das erste mit dem M1-Prozessor. Haben wir noch nicht probiert. Ist ein 3,5mm Klinkenbuchse auf USB-C-Adapter, da der Empfänger nen Klinkenausgang hat.


Aber so ganz allgemein nochmal zurück zu den Gerätschaften: Diese mobilen Recorder von Zoom usw., insbesondere das genannte H6, sind derart vielseitig, da braucht ihr auch auf längere Sicht nichts anderes. Egal um unterwegs oder daheim, einzeln oder am Rechner oder am iPad, mit externen oder eingebauten Mikros oder direkt von einem Musikinstrument aufnehmen, das geht alles damit. Und vor allem auf mehrere Spuren! Sollte sich irgendwann mal was an der Situation ändern, könnt ihr immer noch mit anderen Mikros experimentieren, ohne gleich das komplette Setup zu ändern. Allerdings muss man sich da schon etwas in die Handhabung reinfuchsen. Dagegen ist ein Ansteck-Funk-Mikro ein "one-trick pony", ihr seid damit auf die Aufnahme mit Mobiltelefon oder Kamera festgelegt, wenn Ihr nicht mit suboptimalen Adaptern rumfummeln wollt (wobei das ja eh schon der Fall ist…).


Da ist absolut was Wahres dran. Hmm.... Dieses Zoom H6, es sieht für mich aus, daß man an deren beiden Seiten 4 Mikrofone anschließen kann, korrekt? Da brauchts dann nur noch die Mikrofone. Hmm, das Ding gefällt mir immer mehr.


Das ist zunächst mal ok. Unter einer gewissen Qualitätsstufe werden die Hörer das allerdings nicht mehr akzeptieren, wenn man bedenkt, dass es zu jedem erdenklichen Thema Podcasts gibt, die sehr wohl Studioqualität haben. Hörer, die sich weniger für das exakte Thema interessieren, sondern eine nette Unterhaltung für den täglichen Weg von und zur Arbeit suchen, sind dann auch schnell beim nächsten Podcast, wenn die Tonqualität dann doch zu schlecht ist.


Das stimmt natürlich auch!


Das klingt zunächst mal interessant, wie ist denn da das Konzept dahinter?

Anders als bei einem Video bekommt der Hörer eines Podcasts ja zunächst mal nichts von der Umgebung mit, es sei denn, Du nimmst die Geräusche gezielt auf. Wenn Ihr das nicht wollt, ist es auch nicht zielführend, unterwegs aufzunehmen.

Also sprich, entweder Ihr nehmt den Hintergrund bewusst mit rein. Dann wird das aber nur mit Ansteckmikros nicht gut funktionieren, denn die sind ja dafür da, das gesprochene Wort einer Person aufzunehmen und gerade nicht den Hintergrund. Und es ist absolut notwendig, die Aufnahme hinterher irgendwie nachzubearbeiten und abzumischen, allein um das Verhältnis von Ambiente zu Sprechern zu regeln. Vielleicht wollt Ihr manchmal das Ambiente im Vordergrund haben und, wenn das gesprochene Wort beginnt, wieder runter regeln. Oder aber die Hintergrundgeräusche stören einfach nur, dann solltet Ihr einfach besser nicht unterwegs aufnehmen.


Die Idee, war, daß mein Frauchen das Ganze bei einem bsp.-weise Waldspaziergang mit dem Gast aufzeichnet, aber das stimmt natürlich, daß man bei in der Nähe des Mundes getragenen Mikros die Umgebung kaum hört. Des is tatsächlich tricky. Vielleicht verwirft sie es, wenn ich es ihr erkläre, wie Du es mir erklärt hast.

Ich denke, ich werde mal die Bedienungsanleitung des H6 wälzen und mich dann höchstwahrwscheinlich schon dafür entscheiden.


Edit: Das H6 läßt sich laut Manual mit Batterien oder NI-MH-Akkus betreiben. Mittlerweile gibts auch schon sehr gute AA-Li-Ion-Akkus. Gibts damit schon Erfahrungen?


[Beitrag von arbilac am 24. Aug 2023, 08:58 bearbeitet]
arbilac
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 24. Aug 2023, 11:03
Ich hab mal geschaut. Das H6 kostet ca. 346 Euro und das H8 ist mit 340 Euro sogar preiswerter (Preise sind vom Musicstore). Verstehe ich das richtig, daß das H8 eigentlich das gleiche ist wie das H6, nur eben mit 8 möglichen Aufnahmespuren?
Hans_Holz
Stammgast
#13 erstellt: 25. Aug 2023, 22:42

arbilac (Beitrag #11) schrieb:
Dieses Zoom H6, es sieht für mich aus, daß man an deren beiden Seiten 4 Mikrofone anschließen kann, korrekt? Da brauchts dann nur noch die Mikrofone. Hmm, das Ding gefällt mir immer mehr.


Zwei links, zwei rechts plus das standardmäßige Stereo-Mikro (oder auch was anderes) oben drauf macht sechs Kanäle, genau.

Aber "nur noch" die Mikrofone... so einfach ist das leider nicht, aber das weißt Du ja jetzt. Erst klären, wie die Aufnahmesituation ist und ob nicht doch wer einen Kopfhörer aufsetzen mag und dann die Mikros aussuchen. Headsets haben halt den Vorteil, dass man sich nicht noch mit Mikrofonständern usw. herumplagen muss und das Setup mobil ist. Dynamische Mikros nehmen tendenziell weniger Nebengeräusche auf als Kondensator-Mikros. Wenn mehrere Leute mit Headsets oder Nackenbügel-Mikros um ein H6 rum sitzen ist vielleicht auch die Kabellänge ein Thema.


Die Idee, war, daß mein Frauchen das Ganze bei einem bsp.-weise Waldspaziergang mit dem Gast aufzeichnet, aber das stimmt natürlich, daß man bei in der Nähe des Mundes getragenen Mikros die Umgebung kaum hört. Des is tatsächlich tricky. Vielleicht verwirft sie es, wenn ich es ihr erkläre, wie Du es mir erklärt hast. … Ich denke, ich werde mal die Bedienungsanleitung des H6 wälzen und mich dann höchstwahrwscheinlich schon dafür entscheiden. :D


Hat schon seinen Grund, warum es oft empfohlen wird. Aber wie schon gesagt, wenn das Thema Waldspaziergang und Aufnehmen im Gehen noch Programm ist, würde ich vom H6 abraten (aber auch nur dann). Wenn sich Deine Frau und der Gast im Wald z.B. auf eine Picknickdecke setzen, können beide in ihr eigenes Mikro sprechen und das Aufsteckmikro vom H6 nimmt die Umgebung auf, so als Beispiel.


Edit: Das H6 läßt sich laut Manual mit Batterien oder NI-MH-Akkus betreiben. Mittlerweile gibts auch schon sehr gute AA-Li-Ion-Akkus. Gibts damit schon Erfahrungen?


Ich hatte das bisher nur mit Ni-Mh in Betrieb.


arbilac (Beitrag #12) schrieb:
Ich hab mal geschaut. Das H6 kostet ca. 346 Euro und das H8 ist mit 340 Euro sogar preiswerter (Preise sind vom Musicstore). Verstehe ich das richtig, daß das H8 eigentlich das gleiche ist wie das H6, nur eben mit 8 möglichen Aufnahmespuren?


Angeblich fehlen dem H8 ein paar Features des H6, so genau hab ich mich noch nicht damit beschäftigt.

Schon mal der vorsichtige Hinweis: Ich hatte ja schon mal am Rande erwähnt, dass Ihr Euch noch über Software Gedanken machen müsst und wie der Podcast gehostet werden soll.
arbilac
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 28. Aug 2023, 11:45

Aber "nur noch" die Mikrofone... so einfach ist das leider nicht, aber das weißt Du ja jetzt. Erst klären, wie die Aufnahmesituation ist und ob nicht doch wer einen Kopfhörer aufsetzen mag und dann die Mikros aussuchen. Headsets haben halt den Vorteil, dass man sich nicht noch mit Mikrofonständern usw. herumplagen muss und das Setup mobil ist. Dynamische Mikros nehmen tendenziell weniger Nebengeräusche auf als Kondensator-Mikros. Wenn mehrere Leute mit Headsets oder Nackenbügel-Mikros um ein H6 rum sitzen ist vielleicht auch die Kabellänge ein Thema.


Ich habe mal mit Frauchen gesprochen und als Resultat haben wir das Aufnehmen draußen (erstmal) auf die lange Bank geschoben. Mit nem H6/H8 ist das ja nachträglich mit nem Lavalier-Mic (Funk) jederzeit möglich.


Angeblich fehlen dem H8 ein paar Features des H6, so genau hab ich mich noch nicht damit beschäftigt.


Muß ich mir mal genauer anschauen. Ist etwas neuer, das H8.


Schon mal der vorsichtige Hinweis: Ich hatte ja schon mal am Rande erwähnt, dass Ihr Euch noch über Software Gedanken machen müsst und wie der Podcast gehostet werden soll.


Überfordere mich bitte nicht. Also bei ner Sache, bei der ich anfänglich nur begrenzte Kenntnisse habe, brauch ich nen roten Faden, an dem ich mich entlanghangle. In dem Beispiel isses hier der Recorder. Ich werde einen der 2 genannten kaufen und dann das restliche Equipment daran ausrichten.
Auf das Thema Software bin ich noch nicht näher eingegangen. Da werde ich auch noch etwas Brainstorming-Hilfe benötigen. Was den Hoster betrifft, hab ich nen Kumpel, der bei sowas recht fit ist (bzw. sein soll). Da mach ich mir Stand jetzt die wenigsten Sorgen.

Thema Mikros (weil Du die dynamischen und die Kondensator-Mics erwähntest): was könnte man für den Einsatzzweck empfehlen?
Edit: Auf was sollte man achten (evtl. welche technischen Angaben) beim Mikrofonkauf?


[Beitrag von arbilac am 28. Aug 2023, 11:57 bearbeitet]
Hans_Holz
Stammgast
#15 erstellt: 28. Aug 2023, 16:07

arbilac (Beitrag #14) schrieb:
Ich habe mal mit Frauchen gesprochen und als Resultat haben wir das Aufnehmen draußen (erstmal) auf die lange Bank geschoben. Mit nem H6/H8 ist das ja nachträglich mit nem Lavalier-Mic (Funk) jederzeit möglich.


Im Prinzip ja. Wenn Du das vor hast, musst Du nur beim Kauf des Mikros bzw. Funksystems darauf achten, dass die Anschlüsse zueinander passsen.


Überfordere mich bitte nicht. Also bei ner Sache, bei der ich anfänglich nur begrenzte Kenntnisse habe, brauch ich nen roten Faden, an dem ich mich entlanghangle. In dem Beispiel isses hier der Recorder. Ich werde einen der 2 genannten kaufen und dann das restliche Equipment daran ausrichten.


Na wie schon gesagt, das Equipment sollte sich zuvorderst am Konzept des Podcasts, nicht an Geräten, orientieren. Da aber nun die Außenaufnahmen erst mal außen vor sind (5 Mark in die Wortspielkasse… ) und wir somit in einem "Standardszenario" sind, ist an dem H6 nichts falsch und Du hältst Dir auch alle Optionen offen.


Thema Mikros (weil Du die dynamischen und die Kondensator-Mics erwähntest): was könnte man für den Einsatzzweck empfehlen?
Edit: Auf was sollte man achten (evtl. welche technischen Angaben) beim Mikrofonkauf?


Die Frage ist zunächst mal, ob Ihr einen festen Aufbau mit Mikrofonstativen usw. wollt. Das wollte ich nicht und habe mich stattdessen für Headsets entschieden. Da kann ich jetzt nur darüber berichten, was ich selber ausprobiert habe. Wie schon erwähnt habe ich mich zunächst für das (auch im Sendegate immer mal wieder empfohlene) Superlux HMC-660X (Headset mit Kopfhörer) entschieden, aber benutze inzwischen meistens ein Shure WH20 XLR (nur Mikrofon).

Zu den Vor- und Nachteilen und Alternativen:

Das HMC-660X ist nicht teuer (45€) und das Mikro klingt gut. Als Kopfhörer für Musik würde ich es jetzt eher nicht verwenden, aber darum geht es hier ja nicht. Es handelt sich um ein Kondensator-Mikrofon und benötigt daher sogenannte Phantomspannung. Und da hat es einen Nachteil (jetzt wird es leider etwas technisch): Standardmäßig beträgt die Phantomspannung 48V, das Superlux ist aber für eine Phantomspannung von 1,5V-9V spezifiziert, was für ein Mikrofon mit XLR-Anschluss sehr unüblich ist. Das H6 hat aber praktischerweise die Möglichkeit, die Phantomspannung auf 12V einzustellen. Das passt dann, auch wenn es streng genommen immer noch außerhalb der Spezifikation des Superlux ist. Was ich beim HMC-660 nicht ganz weg bekommen habe, wenn das H6 als Audio-Interface am Rechner und der Rechner am Strom hängt, ist ein ganz leichter Brumm. Wenn Du das H6 standalone als Rekorder betreibst, ist der nicht da.

Ein Nachteil des H6 ist, dass es immer Batterien braucht, wenn die Phantomeinspeisung an ist, auch wenn es am USB hängt.

Deswegen und vor allem, weil mir das HMC-600X in einer nicht besonders ruhigen Umgebung immer noch viele Nebengeräusche aufgefangen hat, habe ich mich entschieden, das Shure WH-20 XLR (ca. 110€) auszuprobieren.

Dabei handelt es sich um ein dynamisches Mikrofon, das keine Phantomspeisung braucht. In Verbindung mit dem H6 ist der Vorteil, dass Du dann keinen Batteriestrom brauchst, wenn das H6 am Rechner hängt. Es handelt sich um ein reines Mikrofon, das mit einem Bügel aber ähnlich wie ein Headset getragen wird. Das Shure nimmt auch in etwas lauteren Umgebungen kaum Nebengeräusche auf. Dafür klingt die Stimme im unteren Bereich vielleicht etwas weniger voll, was man aber mit einem Equalizer ausgleichen kann. So super bequem ist es auch nicht, aber für Deine Frau ist es vielleicht ein Vorteil, dass es eben nur ein Mikro und kein Kopfhörer ist. In der Situation könnte dann jemand anders, z.B. Du in Deiner Eigenschaft als Toningenieur mit einem Kopfhörer mithören.

Im übrigen hat das H6 auch nur einen Kopfhörerausgang und es müssen ja auch nicht zwingend alle Sprecher die Aufnahme mithören. Auch aus dem Grund ist ein Mikro ohne Kopfhörer wie das erwähnte Shure vielleicht interessant. Zwei Kopfhörer könnte man noch am H6 per Y-Kabel betreiben, aber bei mehr wird's blöd und man müsste sich was anderes überlegen. Bei Kopfbügelmikrofonen ist die Auswahl leider nicht ganz so groß, wenn ein XLR-Anschluss gefragt ist. Viele haben sowas mit Mini-XLR für den Anschluss an Funksysteme. Das passt dann nicht ans H6.

Evtl. ist das Superlux HMD-660X (ca. 45€) noch eine Alternative, das ist die dynamische Variante des HMC-660X. (Nicht verwechseln mit dem HMD-660E, das hat keinen XLR-Stecker!). Das habe ich aber nicht selbst getestet. Diese erwähnten Superluxe sind sozusagen Billigversionen, deren Vorbild die beyerdynamic DT-290-Familie ist. Letztere sind deutlich teurer (ca. 300€ zzgl. Kabel!)

Übrigens wäre es in der Tat möglich, mit z.B. dem Shure WH-20 und dem H6 (z.B. in einer Umhängetasche getragen) bei einem Spaziergang aufzunehmen, wenn das doch mal kommen soll. Jedenfalls für eine Person. Bei mehreren Personen wäre es naturgemäß äußerst unpraktisch, wenn die alle mit Kabel am selben H6 hängen sollen.

Ansonsten kann man das H6 auch nur mit der mitgelieferten aufteckbaren Mikrofonkapsel betreiben, einfach auf den Tisch gestellt, evtl. mit so einem Ministativ (das H6 hat ein Gewinde unten) und fertig. Das ist auch praktisch, wenn mal ein Sprecher mehr da ist als sonstige Mikros vorhanden sind.

Wenn Du einen stationären Aufbau (nicht mit Headsets oder sonst am Körper getragenen Mikros) haben willst, musst Du jemand anders fragen, damit habe ich keine Erfahrung. Nur zwei generelle Tipps: Du solltest (eigentlich ganz trivial, wird trotzdem manchmal vergessen…) drauf achten, dass die Anschlüsse zueinander passen (das H6 hat übliche XLR-Eingänge) und insbesondere, wenn es keine Headsets sind, sollte der Raum möglichst ruhig sein, damit keine störenden Nebengeräusche aufgenommen werden. Ich würde noch auf die Richtcharakteristik achten. Du willst vermutlich "Niere", nicht "Kugel".

So, das war jetzt alles, was ich weiß…
arbilac
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 28. Aug 2023, 17:31
Vielen lieben Dank, Hans!! Du hast mir sehr geholfen!
Jetzt werd ich mich mal eingehender mit den Mikros beschäftigen.

Edit: Podcastest (blödes Wort) Du auch, Hans? Wenn ja, könntest Du mir einen Link schicken?


[Beitrag von arbilac am 28. Aug 2023, 17:35 bearbeitet]
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