Kritik unerwünscht ! Fatale Entwicklung in der Spiele-Industrie ?

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Pinhead66
Inventar
#1 erstellt: 09. Jan 2008, 15:25
Was 4players vor über einem Jahr mit ihrem "Kritischem Herbst" begann, scheint sich wohl wirklich zu bestättigen bzw. auch zu verstärken !!!

http://www.4players....6&SYSTEM=Spielkultur

Dort sind ja schon einige Interessante Interviews + vor allem auch gute und Lesenswerte "Kommentare" vom Chef Jörg Luibel veröffentlich worden !!




Der Fall "Gerstmann + Gamespot" wegen dem "kritischen" Kane+Lynch-Review ein Jahr später machte das "Thema" wieder aktuell.

http://www.areagames...--Lynch-Wertung.aspx



Auch der darauffolgende Weggang eines weiteren langjährigen Mitarbeiters der immerhin über 750 Reviews in seinen 8 jahren geschrieben hat zeigt das es bei GAmespot nicht ganz "sauber" zugeht :-(


http://www.4players....44553/Allgemein.html





Jetzt meldet sich auch die EGM in ihrer aktuellen Ausgabe im Vorwort dazu und schreibt das sie momentan aufgrund ihrer Kritik von 3 Studios "boykottiert" werden !!! Diese werden sogar namentlich genannt, desen wären:

Midway, Sony´s Sport-Spiele-Abteilung und Ubisoft

http://www.areagames...lechter-Wertung.aspx



Diese ganze Sache stinkt doch gewaltig und ich freue mich das sich die "Magazine" nicht unter Druck setzen lassen und die ganze Sache öffentlich machen.


Bleibt nur zu hoffen das die "Publisher" merken das sie mit solchen Aktionen sich nur ins eigene Fleisch schneiden !!!
Heat83
Stammgast
#2 erstellt: 09. Jan 2008, 21:27
Sollte das wirklich so sein, ist das in der Tat sehr heftig.
Mal schauen wie sich das weiterentwickeln wird. Immerhin hat EGM Namen genannt, also ist etwas dran, ansonsten könnte sich EGM so etwas nicht erlauben.
Das gibt einem schon zu Bedenken.
KarstenS
Inventar
#3 erstellt: 09. Jan 2008, 22:49

Heat83 schrieb:
Sollte das wirklich so sein, ist das in der Tat sehr heftig.

Nun, um es mal ganz klar zu sagen kein wirklich überraschendes Ergebnis. Es wird dort schlichtweg ums Überleben gekämpft und da vergessen manche gerne die Boxhandschuhe. Spieleentwicklung hat nun einmal nichts spielerisches an sich. Die Nerven liegen dort in weiten Bereichen blank.
Es gibt zu viele große Spiele, das heißt man braucht gute Werbung und gute Kritiken, damit das eigene Spiel überhaupt bemerkt wird und diese sind gleichzeitig in der Entwicklung so teuer, dass man sich Flops immer weniger leisten kann.
EvilMonkey
Inventar
#4 erstellt: 10. Jan 2008, 14:41
das problem ist halt einfach das spieleentwicklung mittlerweile zum multimillionen-dollar-business geworden ist. da ist klar das man sein produkt ungern vorab von der presse zerreissen lässt.

trotzdem ist das keine vernünftige handhabe und glücklicherweise gibts ja noch sowas wie pressefreiheit.
farrellybrother
Stammgast
#5 erstellt: 11. Jan 2008, 21:04
Das Rezept ist in der Filmindustrie schon lange Standard. In den meisten Medien werden dämliche Blockbuster wie ARMAGEDDON, FLUCH DER KARIBIK oder DAVINCI CODE niemals flächendeckend verrissen. Es geht hier nicht um die Pressefreiheit sondern um weitere Werbeaufträge der betroffenen Studios für die jeweiligen Medien.

Übrigens ist genau das gleiche Phänomen in nahezu allen kommerziellen Medien (d.h. alle Medien?!) festzustellen!

Also, traut Eurem eigenen Geschmack und last Euch nicht verarschen...


[Beitrag von farrellybrother am 12. Jan 2008, 12:16 bearbeitet]
KarstenS
Inventar
#6 erstellt: 12. Jan 2008, 04:42

EvilMonkey schrieb:

trotzdem ist das keine vernünftige handhabe und glücklicherweise gibts ja noch sowas wie pressefreiheit.


Sorry, ich kenne beide Seiten der Medallie recht gut. Zum einen arbeite ich als Redakteur für ein Fanzine und habe in der Position recht häufig erlebt, dass manche Firmen auf Kritik SEHR schlecht ansprechen, auch wenn sie kaum eine Handhabe besitzen.

Die allermeisten Zeitschriften sind jedoch vollkommen von Werbeanzeigen abhängig. Manche Zeitschriften machen fast alles, wenn sie nur ein paar Anzeigen bekommen.

In Massenblättern eine recht explosive Mischung. Da ist man nur auf der sicheren Seite wenn man eine halbwegs gesicherte Finanzierung hat. Bei den allermeisten kommerziellen Projekten ist dies jedoch nicht der Fall. Selbst wir erleben da häufig genug leichten Druck auch wenn einige Firmen bereitwillig auf den Tauschhandel eingehen für Rezensionsexemplare ausführliche Tests zu bekommen, auch wenn die gelegentlich gegen sie ausfallen.
Eine echte unabhängige Berichterstattung ist jedoch nur möglich, wenn Zeitschriften bereit sind auf Vorberichte zu verzichten, denn schon füpr die normalen Vorlaufzeiten brauchst du recht viel Zeit, ansonsten kann der Testbericht erst Wochen/Monate nach dem Spiel erscheinen. Daher sind die Zeitschriften grundsätzlich auf die aktive Hilfe der Hersteller angewiesen, wenn sie nicht primär auf deutsche Konsumenten angelegt sind und die deutsche Fassung erst Monate nach anderen Fassungen erscheint.

Gewisse Handel sind ziemlich normal, auch wenn diese im allgemeinen vollkommen unausgesprochen ablaufen. Freie Hand haben daher bestenfalls bestimmte Redakteure und auch dort gibt es teilweise eine gewisse Schere im Kopf.


[Beitrag von KarstenS am 12. Jan 2008, 04:51 bearbeitet]
Pinhead66
Inventar
#7 erstellt: 14. Jan 2008, 14:39
Hsu über Wirkung von Boykotts



In der letzten Woche hatte Dan Hsu, Chefredakteur der EGM, in einer mittlerweile auch im Netz stehenden Kolumne darauf aufmerksam gemacht, dass das Magazin auf den schwarzen Listen von Midway, Sonys Sportspieldivision und, neuerdings, Ubisoft steht, da diese unzufrieden mit der Berichterstattung über hauseigene Titel gewesen seien.

Bei Gamedaily geht Hsu nun etwas näher auf den Artikel ein und spricht über die Verantwortung eines der populärsten Spielemagazine in Nordamerika. Man schreibe schließlich für seine Leser, nicht für Firmen. Und wer für seine Leser schreibe, würde auch genügend Leser finden. Die Werbekunden hätten mittelfristig gar keine andere Wahl, als ihre Produkte auch dort zu platzieren. Beispielsweise habe Capcom früher Werbung zurückgezogen - heute schaltet der Spielehersteller wieder regelmäßig und durchaus reichlich Werbung in der EGM.

Hsu zufolge würde sich bei einem Boykott durch einen Publisher vor allem die fehlende Berichterstattung im Vorfeld einer Veröffentlichung bemerkbar machen. Tests hingegen würden nicht mehr viel später erscheinen, selbst wenn keine Rezensionsexemplare zur Verfügung gestellt werden - heutzutage würden die Hersteller nämlich noch kurz vor dem Release an ihren Spielen rumschrauben können. Zu Modul-Zeiten hingegen seien die schon zwei Monate vor der Veröffentlichung finalisiert worden und hätten dementsprechend früher zur Verfügung gestanden.

Mit Sonys Sportstudios und Midway habe man schon früher eine recht wechselhafte Beziehung gehabt, in der mehrmals mit Boykott gedroht wurde - richtig konsequent hätten die das damals aber nie umgesetzt. Nun aber scheinen beide Firmen den Worten auch Taten folgen lassen. Es sei aber schwierig zu sagen, wann genau dies passiert sei. Ganz im Gegensatz zu Ubisoft, wo klar ist, dass man sich mit der Berichterstattung über Assassin's Creed den Ärger des Publishers zugezogen hat.

Die Redaktion hatte zwei eher zurückhaltende, in Teilen gar negative Previews zu dem Spiel geschrieben, es zur E3 sogar als "der Titel, der uns derzeit am meisten Sorgen macht" bezeichnet. Hsu sagt auch, dass er mit seinem Artikel keinesfalls Stimmungsmache gegen die Firmen betreiben, sondern die Leser darüber informieren wollte, warum EGM, 1UP und wohl auch das Games for Windows Magazine in der näheren Zukunft weniger Berichterstattung über Spiele jener Firmen haben dürften.

Es wäre aber auch nicht so, dass derartige Dinge regelmäßig passieren würden, so Hsu. Er jedenfalls werde die Ausrichtung des Magazins so oder so nicht ändern.

"Wir werden nicht nachgeben. Eher würde ich das Magazin mit mir untergehen lassen oder meinen Job aufgeben, bevor wir unsere Integrität in irgendeiner Form beschädigt werden wird."



Quelle: 4players.de
Pinhead66
Inventar
#8 erstellt: 01. Jun 2008, 16:36
http://www.areagames...ben-ueber-MGS-4.aspx



MGS4 + einige Wii-Titel betrifft auch dieser "Bericht-Boykot"


Verbietet Konami der Presse Detailangaben über MGS 4?



Über 90 Minuten (Neunzig | 1,5 Stunden | 60 Minuten + 30 Minuten | Zwei Stunden minus ’ne halbe) sollen einige der Cutscenes in Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots lang sein. Außerdem war bereits von einer 4,6 GB großen Vorabinstallation die Rede. Hier und da konnte man bezüglich beider Angaben zwar vereinzelt Dementis lesen, jetzt wird gerade darauf allerdings ein merkwürdiges Licht geworfen.

Wie MTV Multiplayer von zwei unabhängigen Quellen (beide wollen unbekannt bleiben) aus den Spielemedien erfahren haben will, wurden die amerikanischen Printmedien von Konami Vertretern dazu aufgefordert die genannten technischen Details in ihren Tests unerwähnt zu lassen. Genau genommen also die Länge der Cutscenes sowie die Größe der Vorabinstallation.

Im Internet wurden die Angaben deckungsleich unter anderem von Kotaku und Eurogamer veröffentlicht. Dabei diente die Rückseite des offiziellen MGS 4 Packshots als Quelle für die genannte Installationsgröße. Zu den Magazinen welche die über 90 Minuten am Stück laufenden Zwischensequenzen bemerkten, gehörte die EGM. Was der Sache so viel Brisanz gibt: Es handelt sich hierbei keinesfalls um unnötige Spoiler, sondern um Faktoren die für einzelne Gamer sicherlich in die Kaufentscheidung mit einfließen könnten.

Konami wollte sich zum Thema gegenüber MTV genau so wenig äußern, wie weitere Printredakteure bei denen man nachfragte. Im Laufe der letzten Woche wurde in ähnlichem Zusammenhang übrigens über die Aussagen eines ehemaligen GameSpot Redakteurs diskutiert. Bei seinen Kopien größerer Wii Launchtitel lag ihm zufolge ein Zettel mit folgender Aufschrift bei: "Bei Wertung ab 9.0 darf der Test sofort veröffentlicht werden. Bei weniger als 9.0, bitte bis zum Spielrelease warten.". Der Redakteur gibt an, man habe sich die Games daraufhin selber über Kontakte im Einzelhandel besorgt und die Tests gebracht wann man Lust dazu hatte.
Garagoos
Stammgast
#9 erstellt: 02. Jun 2008, 09:28
jo das ist leider ein Problem und wird nicht besser. Mittlerweile lese ich onlinetests nur noch mit Vorsicht da einige Magazine / Websiten mittlerweile so abhängig von den herstellern ist (Werbung in Heften / Websites) das sie es sich cnith mehr leisten können wenn diese "abspringen".
Quali.10
Inventar
#10 erstellt: 02. Jun 2008, 09:39
Ja, und das war auch schon lange vor MGS4 so!
Wer es jetzt erst gemerkt hat...
Ohne Konami schützen zu wollen, MGS4 wird nicht das erste "Manipulations Testspiel" sein.
Da bin ich doch so frei und leihe mir für mich interessante Titel zum Teil zunächst in der Videothek aus und erwerbe mir Sie dann bei gefallen anschließend.

Sich "nur" auf Tests der Fachpresse zu besinnen wäre in diesem hart umkämpften Markt zu fatal.
Für sich selbst ist man immer noch der beste Tester.


[Beitrag von Quali.10 am 02. Jun 2008, 10:03 bearbeitet]
DeMode74
Inventar
#11 erstellt: 02. Jun 2008, 13:56
Bestes Beispiel, kürzlich erst, war Haze.
Ubisoft hat den Magazinen vorgeschrieben, bis zum Release des Spieles keine Tests veröffentlichen zu dürfen. In jedem Magazin aber mindestens ein Haze-Banner Die Abhängigkeiten dürften somit klar sein, Geld regiert die Welt.

Grüße, Jimmy
Dodge
Inventar
#12 erstellt: 02. Jun 2008, 14:59
Warum sollte es anders sein, als bei Musik-Zeitschriften oder Onlinemags? Ich schreibe selbst für eines und wir kriegen dort recht häufig Angebote a la Gute Promo-Versionen gegen gute Rezensionen. Und da spielt Werbung nicht mal eine Rolle da das Mag nicht kommerziell ist. Daß solche Magazine unabhängig sind ist völlige Illusion, leider.

WENN etwas unabhängig ist, dann sind es kleine private, nicht-kommerzielle Seiten, die das ganze aus Spaß an der Freude machen und wo noch etwas wie Idealismus dahinter steht.


[Beitrag von Dodge am 02. Jun 2008, 15:00 bearbeitet]
techy
Inventar
#13 erstellt: 02. Jun 2008, 16:57
ich denke nicht das sich sowas jetzt entwickelt ... das gabs schon immer ... nur speziell durch die wolke kommen heutzutage solche dinge viel schneller und überhaupt erst an licht
durstel
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 08. Jun 2008, 15:02
Ich muß die Spiele nicht am ersten Tag haben - deshalb schnüffel´ ich erstmal in diversen Foren, was die Zockerkollegen so von sich geben.
Die Printmedien nutze ich eigentlich nur, um mich schlauzumachen, was demnächst anliegt.
MfG, Thorsten

PS: Ich habe gelogen; ein neues Warren Spector Spiel oder Bioshock 2 würde ich blind ordern.
KarstenS
Inventar
#15 erstellt: 09. Jun 2008, 14:50

techy schrieb:
ich denke nicht das sich sowas jetzt entwickelt ... das gabs schon immer ... nur speziell durch die wolke kommen heutzutage solche dinge viel schneller und überhaupt erst an licht


Nun, ich denke schon dass der entsprechende Druck inzwischen zugenommen hat. Früher hatten die Firmen mehrere Titel gleichzeitig in der Pipeline, da können Boykottandrohungen auch mal gerne nach hinten los gehen da der Redakteur vom letzten Spiel genervt ist und schon entsprechend deinen Titel auspackt...
Jetzt sind die Spiele hingegen länger in der Pipeline, entsprechend sind Magazine händeringend auf Vorberichte angewiesen und das finanzielle Risiko der Spiele ist größer...

Früher war es attraktiver die Redakteure einzuwickeln, heute wird hingegen direkter Druck ausgeübt.
Duncan_Idaho
Inventar
#16 erstellt: 09. Jun 2008, 20:03
Man merkt ja auch, wie sehr die Qualität bei Computerheften nachgelassen hat. Das kommt nicht von ungefähr.
techy
Inventar
#17 erstellt: 09. Jun 2008, 20:37
ok mag sein das es zugenommen hat ... aber ich seh das alles nicht so tiefschwarz ... wenn ein titel nichts taugt können sie es nicht geheim halten ... gametrailers hatte zb massig haze werbung ... die haben aber ein spitzen-review abgeliefert und kein gekauftes ... die haben es so gelöst das es allerdings erst irgendwann nach dem release online ging ... ign usa will mgs4 erst in der finalen version ohne auflagen bewerten ... die publisher haben in den meisten fällen höchstens die möglichkeit es etwas einzugrenzen, aber rotzige anrufe gabs schon immer ... bin ich mir sicher
Snaketwin
Stammgast
#18 erstellt: 11. Jun 2008, 16:38
ich hab mich jetzt nicht so tief da eingelesen, aber ich schreibe auch oft reviews für unsere seite. wir bekommen dafür die spiele umsonst und so manche deals hängen nunmal dadran. heißt im klartext, auch DRECK muss ich relativ positiv beschreiben, auch wenn ich es eigentlich maßlos runtermachen will. wenn es allerdings wirklich zu weit geht, fällt das ganze einfach mal unter den tisch direkt in den mülleimer und wird gar nicht beschrieben. aber gerade bei größeren titeln steht ja nichts anderes als werbung dahinter. man muss sich mal überlegen, wenn man selbst eine softwareschmiede hätte und ein portal, welches kostenlos mit musterexemplaren oder vollwertigen titeln beschickt wird, dieses aber alles in der luft zerreisst...wie lange würde man die dann noch beschicken wollen?
Dodge
Inventar
#19 erstellt: 11. Jun 2008, 21:41

Snaketwin schrieb:
ich hab mich jetzt nicht so tief da eingelesen, aber ich schreibe auch oft reviews für unsere seite. wir bekommen dafür die spiele umsonst und so manche deals hängen nunmal dadran. heißt im klartext, auch DRECK muss ich relativ positiv beschreiben, auch wenn ich es eigentlich maßlos runtermachen will. wenn es allerdings wirklich zu weit geht, fällt das ganze einfach mal unter den tisch direkt in den mülleimer und wird gar nicht beschrieben. aber gerade bei größeren titeln steht ja nichts anderes als werbung dahinter. man muss sich mal überlegen, wenn man selbst eine softwareschmiede hätte und ein portal, welches kostenlos mit musterexemplaren oder vollwertigen titeln beschickt wird, dieses aber alles in der luft zerreisst...wie lange würde man die dann noch beschicken wollen?


Genau so sieht es aus. Ihr (also die Seite für die du schreibst) wollt weiterhin kostenlose Promos bekommen. Ist ja klar, ohne Promos kann man nichts schreiben. Aber Betrug am Leser ists trotzdem.
Man wird es wohl nicht vergleichen können, aber ich schreibe ja für ein Musikmagazin und dort haben wir halt auch mal in den sauren Apfel beissen müssen nicht mehr bemustert zu werden, da da vielleicht ein Verriß zuviel geschrieben wurde. Die Werbeverträge waren dann auch weg, aber zumindest konnten sich unsere Leser weiter auf uns verlassen...und das ist mir wichtiger, als den großen Labels in der Arsch zu kriechen.
Snaketwin
Stammgast
#20 erstellt: 12. Jun 2008, 09:36

Dodge schrieb:

Snaketwin schrieb:
ich hab mich jetzt nicht so tief da eingelesen, aber ich schreibe auch oft reviews für unsere seite. wir bekommen dafür die spiele umsonst und so manche deals hängen nunmal dadran. heißt im klartext, auch DRECK muss ich relativ positiv beschreiben, auch wenn ich es eigentlich maßlos runtermachen will. wenn es allerdings wirklich zu weit geht, fällt das ganze einfach mal unter den tisch direkt in den mülleimer und wird gar nicht beschrieben. aber gerade bei größeren titeln steht ja nichts anderes als werbung dahinter. man muss sich mal überlegen, wenn man selbst eine softwareschmiede hätte und ein portal, welches kostenlos mit musterexemplaren oder vollwertigen titeln beschickt wird, dieses aber alles in der luft zerreisst...wie lange würde man die dann noch beschicken wollen?


Genau so sieht es aus. Ihr (also die Seite für die du schreibst) wollt weiterhin kostenlose Promos bekommen. Ist ja klar, ohne Promos kann man nichts schreiben. Aber Betrug am Leser ists trotzdem.
Man wird es wohl nicht vergleichen können, aber ich schreibe ja für ein Musikmagazin und dort haben wir halt auch mal in den sauren Apfel beissen müssen nicht mehr bemustert zu werden, da da vielleicht ein Verriß zuviel geschrieben wurde. Die Werbeverträge waren dann auch weg, aber zumindest konnten sich unsere Leser weiter auf uns verlassen...und das ist mir wichtiger, als den großen Labels in der Arsch zu kriechen.


wir sind da "zum glück" keien seite, die sich hauptsächlich mit redaktion beschäftigt und die reviews sind auch meist recht knapp, ich denke wenn ich für ein genremagazin schreiben würde, sähe das ganze auch moralisch anders für mich aus.
Pinhead66
Inventar
#21 erstellt: 12. Jun 2008, 09:49


wir sind da "zum glück" keien seite, die sich hauptsächlich mit redaktion beschäftigt und die reviews sind auch meist recht knapp, ich denke wenn ich für ein genremagazin schreiben würde, sähe das ganze auch moralisch anders für mich aus.


Joo das sind so Seiten/Magazine die "heimlich" die Meinung der Allgemeinheit bildet


Als ich vor ca. nem Jahr die grossen "PS3 Specials" in denn ganzen TV-Magazinen gelesen habe (genauer TV-Movie + TV Direkt) konnte man nur ungläubig mit dem Kopf schütteln

Solch unseriöse und ganz klar von Sony gekaufte Specials, machen einen klar wieso die Masse denkt "Playstation ist die HAMMER-CELL-POWER Spielekonsole mit Grafik-Leistungen die KEIN anderer Schafft" !!!!

Aber mir ist schon lange klar geworden: Unsere Gesellschaft lässt sich von denn Medien verarschen und hat noch ihren Spass dabei
Chester2010
Stammgast
#22 erstellt: 12. Jun 2008, 15:26
Na dann setzt sich einer hin und programiert ne Seite wo wir (ne hand voll) unabhängig die Spiele testen. Man muss ja nicht jeden Mist kaufen, da fast jede Videothek die neuen Titel innerhalb von nen paar tagen hat. Dann könnte man sich schön auslassen

Ich wäre dabei

Man kannst natürlich auch hier im Forum posten
Snaketwin
Stammgast
#23 erstellt: 12. Jun 2008, 16:55

Chester2010 schrieb:
Na dann setzt sich einer hin und programiert ne Seite wo wir (ne hand voll) unabhängig die Spiele testen. Man muss ja nicht jeden Mist kaufen, da fast jede Videothek die neuen Titel innerhalb von nen paar tagen hat. Dann könnte man sich schön auslassen

Ich wäre dabei

Man kannst natürlich auch hier im Forum posten :P


damit ist aber kein geld zu verdienen. glaubst du, die spielerelevanten seiten machen das aus spaß? machst du es privat und nicht kommerziell, beschickt dich auch niemand mit titeln...sich die selber auszuleihen...ich seh da null sinn!
Chester2010
Stammgast
#24 erstellt: 12. Jun 2008, 17:00
ich meinte das auch mehr aus Spaß.

Übertriebener weise wärst du dann an niemanden gebunden und man könnte sein persönliches Feedback geben ohne das jemand hinterher den Zensurstift in die Hand nimmt.
Pinhead66
Inventar
#25 erstellt: 19. Jun 2008, 14:57
Atari kontra Pressefreiheit


http://www.4players....803943/58/index.html



So reagieren jetzt also Publisher wenn ihnen heutzutage ein Test nicht gefällt !!!



Schon heftig was in "unerer" Lieblings-Industrie momentan abgeht


Edit: Nur für den Fall das der Artikel wieder offline gehen muss kopier ich ihn mal hierher (und natürlich für die KLickfaulen )


Atari kontra Pressefreiheit

Atari versucht wirklich alles, um unsere Berichterstattung zu verdunkeln: Erst ignorieren sie unsere Anfragen in der Frühphase zu Alone in the Dark , dann stornieren sie bereits gebuchte Werbekampagnen nach unserer Vorschau, dann bemustern sie uns trotz Anfrage nicht mit der Testversion und jetzt holen sie auch noch den juristischen Hammer raus und wollen uns mit einem Streitwert von 50.000 Euro Angst machen. Was kommt als nächstes? Knallfrösche im 4P-Büro zünden? Ehefrauen von Redakteuren mit Fußbällen bewerfen?

Es wird immer lächerlicher. Dass Publisher gerne in die Pressefreiheit eingreifen, hat JoWooD anno 2006 im Gothic 3-Fall ja bereits auf peinliche Art und Weise demonstriert: Wir sollten nach einem Drohanruf unseren Bericht offline stellen, die PC PowerPlay sollte gleich per einstweiliger Verfügung vom Kiosk verschwinden. Beide Magazine haben sich gewehrt und damit die Kultur der Kritik in der deutschen Presselandschaft gefestigt.

Dass Hersteller manchmal die Nerven verlieren, wenn offen über die schlechten Seiten ihrer Spiele berichtet wird, beweist jetzt Atari. Und sie setzen mit ihren fadenscheinigen Anschuldigungen der Lächerlichkeit noch die Krone auf. Aber der Reihe nach: Gestern Nachmittag haben wir den Test zu Alone in the Dark veröffentlicht. Das Spiel hat mit 68% Prozent abgeschnitten und damit eine befriedigende Wertung bekommen . Gestern Abend hat uns dann ein Fax von Ataris Anwalt erreicht, das wir euch in Auszügen nicht vorenthalten wollen. Wenn Deutschland heute Abend gegen Portugal nichts zu lachen haben sollte, dann gebt euch das hier:

"Mit diesem "Test" verstoßen Sie gegen geltendes Recht und verletzen die Rechte unserer Mandantin [Atari]."

Hallo? Sind wir in China? Oder im Iran? An dieser Stelle musste ich als Journalist auch deshalb würgen, weil Atari mit seinen schlampigen Tonaufnahmen dreist gegen die Rechte der deutschen Zuhörer verstößt - dürfen die jetzt Schadenersatz einklagen, weil man die Kosten für professionelle Sprecher scheut und ein Spiel mit amateurhafter Vertonung zum Vollpreis anbietet?

Jetzt kommt der Kern der lächerlichen Anschuldigung:

"Der sog. "Test" ist kein solcher. Das entsprechende Spiel erscheint erst am 20. Juni 2008. Ihr "Test" muss also auf der von unserer Mandantin nur zu Zwecken der Vorberichterstattung zur Verfügung gestellten Vorabversion beruhen."

Bestimmen jetzt Publisher und Anwälte, was ein Test ist? Dass einige Printmagazine wie Games Aktuell oder ComputerBILD Spiele aufgrund dieser Vorabversion evtl. einen Test gemacht haben, der bereits viel früher als unser lesbar war, scheint Atari nicht zu stören. Es ist nämlich gang und gäbe, dass die gedruckten Tests aufgrund der Termine schon mal auf diesen nicht ganz finalen Fassungen beruhen - Gothic 3 lässt grüßen.

Blöd ist nur, dass wir den Test aufgrund der Verkaufsversion gemacht haben. Atari denkt in überraschender Unkenntnis der Vertriebswege, dass wir die offiziellen Verkaufsversionen ja gar nicht haben können - denn die hat uns Atari ja vorsichtshalber, trotz Nachfrage, gar nicht erst geschickt. Allerdings sind wir solche Methoden nach all den Jahren gewöhnt und haben uns die Versionen für Wii, PS2, Xbox 360 und PC bereits am Montag bei einem Händler unseres Vertrauens besorgt, der nahezu alle Spiele einige Tage früher auf Lager hat.

Stattdessen mutmaßt Atari einfach mal ins Blaue hinein, wie wir es trotzdem geschafft haben könnten und kriminalisiert uns gleich ein wenig:

"Einzig denkbare Erklärung wäre, dass Ihr "Test" auf einer illegal downgeloadeten Version basiert."

Das strotzt nicht nur vor Naivität, das ist eine Frechheit. Und es geht noch weiter:

"Gleichzeitig missachten Sie die Standards, die für Warentests gelten. Warentests müssen nämlich objektive und sachkundige Untersuchungen zugrunde liegen."

Sachkundig ist wahrscheinlich alles, was mehr als 80% gibt? Und objektiv beginnt dann ab 85%? Nur mal für den Anwalt, der diesen hanebüchenen Schrieb aufgesetzt hat: Wir testen keine Staubsauger, keine Mikrowellen und auch keinen Grill - wir testen Spiele. Die gehören für uns als Magazin genau so wenig in den Bereich "Warentest" wie Kritiken zu Büchern oder Filmen. Aber es wird noch abstruser:

"Durch die vorstehenden Verletzungen verschaffen Sie sich zudem einen unlauteren Vorsprung gegenüber anderen, lauter arbeitenden Spielemagazinen. Der sog. "Test" wurde offenbar gezielt (...) geschrieben, um den ersten Test in Deutschland veröffentlichen zu können und so durch die vermeintliche Exklusivität (...) besonders hohe Leserzahlen und (...) Einnahmen generieren zu können."

Hier mussten wirklich alle herzhaft lachen. Unser Chef, unsere Marketingabteilung, unser Hausmeister und selbst unsere Haustiere. Sind die Herren von Atari blind für gedruckte Magazine, die schon längst vor uns gewertet haben? Und sind sich die Herren von Atari darüber im Klaren, dass man mit Klicks auf einen Test keinen blöden Cent verdient? Ist uns auch vollkommen egal: Wir wollen nicht deshalb vor Release mit unseren Berichten online sein, damit wir mehr verdienen, sondern damit unsere Leser rechtzeitig über die Qualität informiert werden.

Fassen wir zusammen: Wir sollen also bis heute 14 Uhr den Test offline stellen, die Bilder löschen und eine "strafbewehrte Unterlassungs- und Verpflichtungserklärung" abgeben, die aufgrund der "Erheblichkeit der (...) begangenen Verletzungshandlungen" keine Fristverlängerung zulässt.

Hallo Atari? Ihr könnt uns mal.


Jörg Luibl
Chefredakteur

PS: Atari hat bereits nach unserer Alone in the Dark-Vorschau mit dem Ausblick "befriedigend" die gebuchte Werbekampagne storniert. Das ist ihr gutes Recht, aber dass es auch anders und zwar professioneller geht, beweisen andere Publisher, die unsere Tests auch dann akzeptieren, wenn sie schlecht ausfallen - darunter auch Ubisoft: Trotz unserer 66% für Haze lief die Werbung weiter.


[Beitrag von Pinhead66 am 19. Jun 2008, 15:00 bearbeitet]
DeMode74
Inventar
#26 erstellt: 19. Jun 2008, 15:17
Dazu kann ich nur eins sagen: Bravo 4P

Ich bin sehr gespannt, wie Luibl weiter Bericht erstatten wird. Der Fall ist sehr interessant und könnte sogar wegweisend werden.

Grüße, Jimmy

Edit: Nach erneutem Durchlesen des Luibl Kommentar muß ich sagen, daß 4P sich auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat. Der Kommentar von ihm hätte mehr Sachlichkeit benötigt.


[Beitrag von DeMode74 am 19. Jun 2008, 15:47 bearbeitet]
crawltochina
Inventar
#27 erstellt: 19. Jun 2008, 16:16
Warum mehr Sachlichkeit? Das anwaltliche Schreiben von Atari gaukelt doch auch nur Sachlichkeit vor. Sachlich ist daran eigentlich gar nichts. Alleine schon die Unterstellung der heruntergeladenen Testversion etc. Da kann man ruhig ein wenig unsachlich werden in der Antwort. Finde aber, dass Luibl zu allen relevanten Punkten etwas gesagt hat.
KarstenS
Inventar
#28 erstellt: 20. Jun 2008, 00:37

jimmy_bod schrieb:

Edit: Nach erneutem Durchlesen des Luibl Kommentar muß ich sagen, daß 4P sich auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat. Der Kommentar von ihm hätte mehr Sachlichkeit benötigt.


Wieso solte man auf ein im großen und ganzen lächerliches Anwaltsschreiben noch sdachlich antworten? Atari fährt schlichtweg eine Angstkampagne. Alles was man daran sachlich sehen kann: Die Nerven bei Atari liegen restlos blank., was allerdings teilweise verständlich ist denn es sind vor allem die Spiele mit voller Punktzahl die nach Meinung der Manager eine Chance haben. Doch man muß sagen, wer mit solch unrealistischen Erwartugen auftritt erkennt gar nicht dass er damit grundsätzolich die Magazine abschaffen würde oder sie zu reinen Werbebroschüren verwandelt die keiner kauft...
Garagoos
Stammgast
#29 erstellt: 20. Jun 2008, 09:31
Habs auch bei 4P gelesen...langsam kann man da nur mit dem kopf schütteln. Ich selbst bin kein 4P Fan da mir manche tests von denen "zu" Subejktiv sind. Aber letztendlich sind das alle Tests ... zumindest finde ich die Aktion seitens 4P sehr gut und hoffe das sich auch anderen Websiten / Printmedien ein Beispiel daran nehmen.

Gruß
Gara
danielson
Stammgast
#30 erstellt: 20. Jun 2008, 17:00
Für mich kommen solche Tests zur Hilfe meiner Kaufentscheidung eh nicht mehr in frage.

Vor ein paar Jahren hatte ich noch die PC Games aboniert... zu der Zeit kamen aber auch noch richtig tolle Titel für den PC raus wie z.B. Anno 1503.
Wenn ich mir jetzt ein Spiel für PC oder Konsole kaufe sind es entweder Titel wie GTA4c MGS4 oder Starcraft2 die ich sowieso spielen muss weil ich mich sonst nicht vollständig fühle
Bei "normalen" Games warte ich eine Weile bis der Preis etwas gesunken ist und mache mich über Foren und Kunden Rezensionen schlau.
Wobei man die Rezensionen bei amazon.de z.B. auch nicht mehr gebrauchen kann...
Es kam mir schon damals manchmal etwas komisch vor wenn Spiele so gut bewertet wurden aber mir trotzdem nicht gefallen haben. Oft ist es sicherlich geschmacksache aber die oben beschriebenen Vorfälle bestätigen ja so einige Zweifel meinerseits.

In diesem Sinne: Mehr Hifi-Forum User Rewievs
Garagoos
Stammgast
#31 erstellt: 22. Jun 2008, 08:43
ok zweiter Versuch...nun mit Quellangabe
===========================================

Es gibt neues von der 4players Front...



Ataris Anwälte verklagen uns, Ataris PR beschwichtigt in der Presse: Das Magazin DerWesten.de hat im Gegensatz zu uns eine erste Stellungnahme zum Alone in the Dark-Fall bekommen:

"ATARI Deutschland achtet und schätzt das Recht auf freie Berichterstattung und Pressefreiheit. Es ist weder im Interesse von ATARI Deutschland, noch Stil des Unternehmens, Medien welcher Gattung und Größe auch immer, anzugreifen oder unter Druck zu setzen. Dennoch ist ATARI Deutschland der Ansicht, dass Berichterstattung fair und nicht tendenziös sein sollte.

ATARI Deutschland behält sich, gerade auch im Wiederholungsfall vor, sich gegen unfaire und mutwillig geschäftsschädigende Praktiken zu wehren und notfalls juristisch vorzugehen.

Im konkreten Fall, der Berichterstattung von 4Players zu dem Spiel "Alone in the Dark", ist ATARI um Deeskalation bemüht. Eine entsprechende Kampagne ist in Vorbereitung und startet Anfang der nächsten Woche."

Da wir nicht kontaktiert worden sind und diese Stellungnahme über das Wochenende nicht ignorieren wollen, gibt es einen Direkt-Kommentar:

+++

Achtet und schätzt das Recht auf Pressefreiheit? Oder muss es nicht eher heißen: Achtet und schätzt das Recht auf Pressefreiheit nur für gut wertende Magazine? Mir kommt angesichts der Meldung von Shacknews gerade die Galle hoch - auch niederländische Kollegen wurden bedrängt:

"Within an hour [after posting], Atari called to have the review pulled off, claiming there was an embargo till Friday," Bergervoet said in a comment to Shacknews. "Our review copy was sent directly to us by Atari and [was] not a pirated copy. They explicitly told [Gamer.nl] that they only let high scoring reviews break the post-release embargo date."

Sorry, aber das Wörtchen "Deeskalation" ist ein Witz - bis zum heutigen Samstag hat sich niemand von Atari bei uns gemeldet. Selbst diese Erklärung haben wir nicht erhalten. Und seit wann besteht Deeskalation aus einer "Kampagne", die man eine Woche nachdem man den juristischen Hammer kreisen ließ, starten will? Besteht "Deeskalation" nicht aus "Kommunikation"?

Es gab seit der Veröffentlichung unserer Vorschau vom 20. Mai 2008 (!) trotz E-Mail-Nachfrage unsererseits (!) weder telefonisch noch per E-Mail einen Kontaktversuch seitens Atari. Wir haben lediglich eine Reaktion zu spüren bekommen, als unser Test online ging: Die Unterlassungsklage vom 18. Juni, die bis heute nicht zurückgezogen wurde, die uns mit strenger Frist bis 14 Uhr ohne Vorwarnung (!) ins Haus fiel und unseren Test mit unverschämten Unterstellungen ins Offline-Nirvana verbannen sollte.

Diese Wir-schätzen-die Pressefreiheit-Erklärung von Atari ist reine Krisen-PR und hat nichts mit der Praxis zu tun, die das Unternehmen uns und anderen Online-Magazinen
gegenüber in den letzten Tagen und bis heute gezeigt hat - auch norwegische Kollegen(Gamereactor.no) und jetzt auch noch die niederländische Seite (Gamers.nl) wurden aufgrund ihrer schlechten Tests vom Hersteller bedrängt, die Artikel zu entfernen. Das Ganze ist mittlerweile derart auf europäischer Ebene eskaliert und auch auf zig Spiele-Webseiten in den USA ein Thema, dass Atari jetzt plötzlich um "Deeskalation" bemüht ist.

Dagegen haben wir theoretisch nichts. Aber die beginnt in der Praxis nicht damit, dass man sich als Kläger in eine scheinheilige Opferrolle retten will, die sich gegen "Wiederholungtäter" wehren muss, sondern erst dann, wenn die Unterlassungsklage und damit die unverschämten Anschuldigungen, die unsere und andere Redaktionen kriminalisieren, zurückgezogen werden. "Geschäftsschädigend" ist nicht die Presse, sondern nur eines: Schlechte Spiele, schlechte PR..


Jörg Luibl
Chefredakteur


Quelle: http://www.4players....7/1804198/Atari.html

www.4players.de




Gruß
Duncan_Idaho
Inventar
#32 erstellt: 22. Jun 2008, 09:59
Ich glaub, da hat jemand bei Atari eine Menge Geld sinnlos verpulvert und versucht jetzt seinen Hintern zu retten. Allerdings hat er damit eher das gegenteil erreicht. Die unterschätzen doch echt immer noch, wie schnell sich sowas im Netz rumspricht.
Dodge
Inventar
#33 erstellt: 22. Jun 2008, 11:18

Duncan_Idaho schrieb:
...wie schnell sich sowas im Netz rumspricht.


Ist doch gut. Bei so einem Verhalten seitens Atari sollen die das auch ordentlich zu spüren bekommen.
danielson
Stammgast
#34 erstellt: 22. Jun 2008, 11:59
Die Comments auf der 4P beweisen wie Atari damit seinen Ruf geschädigt hat und weiterhin schädigt...
Bin gespannt wie Atari als nächstes reagiert und wie sie argumentieren werden.
DeMode74
Inventar
#35 erstellt: 24. Jun 2008, 07:41
Das Wichtigste:


gegenüber in den letzten Tagen und bis heute gezeigt hat - auch norwegische Kollegen(Gamereactor.no) und jetzt auch noch die niederländische Seite (Gamers.nl) wurden aufgrund ihrer schlechten Tests vom Hersteller bedrängt, die Artikel zu entfernen. Das Ganze ist mittlerweile derart auf europäischer Ebene eskaliert und auch auf zig Spiele-Webseiten in den USA ein Thema, dass Atari jetzt plötzlich um "Deeskalation" bemüht ist.


Schön das 4P nicht alleine dastehen und diese Sache nun grenzüberschreitend diskutiert wird. Ich bin weiterhin sehr gespannt, wie es weitergeht und hoffe 4P macht das auch weiterhin öffentlich.

Grüße,
Jimmy

EDIT:
Nun schlägt das zweite große Deutsche Onlinemagazin zu:

In den Previews wurden Mängel angesprochen, von denen wir gehofft hatten, dass die häufigen Terminverschiebungen dazu genutzt werden, diese auszumerzen. 'Alone in the Dark' ist für Atari der wichtigste Titel in diesem Jahr und deshalb ist es umso unverständlicher, dass dieses Spiel, das sehr starke Momente hat, am Ende doch nichts als Frust hinterlässt. Zu viele Fehler vermiesen das Spielerlebnis. Vor allem ab der zweiten Spielhälfte stören zu viele Fehler und unfaire Stellen das Spielerlebnis. Ständig bleibt man irgendwo hängen oder stirbt nach langer Autofahrt doch wieder wegen eines Dämons, der einem aufs Dach steigt. Nein danke, dieses Horrorspielwochenende hat wahrlich wenig Spaß gemacht.

http://www.gameswelt...the_Dark/result.html


EDIT 2
Jetzt wird die Sache publik


Wie die Spieleindustrie die Fachpresse unter Druck setzt

http://www.spiegel.de/netzwelt/spielzeug/0,1518,561478,00.html


[Beitrag von DeMode74 am 24. Jun 2008, 15:18 bearbeitet]
danielson
Stammgast
#36 erstellt: 25. Jun 2008, 00:37
Gut so! Wenn es den Spiegel erreicht hat ist das denke ich ein großer Schritt für die betroffenen Magazine.
MrFabillez
Inventar
#37 erstellt: 23. Jul 2008, 08:08
Hier auch noch ein interessanter Artikel einer renommierten deutschen Tageszeitung.
Macht so langsam die Runde!

Artikel
Pinhead66
Inventar
#38 erstellt: 12. Sep 2008, 08:52
Ein Nachschlag von einem Kane+Lynch Entwickler selber !!!

Hört sich ziemlich "vernünftig" und auch nachvollziehbar an



"Kurz vor dem Launch fühlte ich mich noch ziemlich zuversichtlich und okay. Die Review Ergebnisse die wir bei IO bereits gesehen hatten waren ein wenig niedriger als erwartet - ein paar 8/10, mehrere 7/10, aber auch einige 5/5er. Wir hatten außerdem ein gutes Gefühl bezüglich einiger der größeren Seiten, denn die letzten Hands-On Sessions verliefen gut, gerade in Bezug auf das Spielelement der brüchigen Allianz [zwischen den Hauptcharakteren]."

"Auch wenn wir tolle Wertungen bei der Mainstream und Lifestyle Presse bekamen: Die spezifischere Spielepresse vergab mittelmäßige Noten und wir wussten, dass wir unser Metacritics Ziel nicht erreichen würden. Das fühlte sich verwirrend und unbefriedigend an, insgesamt ließ mich die Kritik emotional bis dahin aber noch unberührt. Ich stimmte der Existenz der meisten Probleme des Spiels zu und ich wusste, dass es alles Sachen waren mit denen unser Team professionell umgehen konnte [...]"

"Dann testeten GameSpot das Spiel und sie mochten es überhaupt nicht. Ich weiß nicht ganz warum aber ich erinnere mich, dass dieser Test das Team wie ein Hammerschlag getroffen hat. Eine schlechte Wertung kann man einfach 'absorbieren', aber da war irgendetwas im Ton dieses Artikels, dass den Leuten aufs Gemüt schlug. Und mir auch. Es ist ein Testbericht den ich gerne vergessen würde (so wie den von GamesRadars, nur so nebenbei), aber unglücklicherweise hatte das GameSpot Review sein eigenes, boshaftes, kleines Leben entwickelt und Eidos, GameSpot und natürlich auch das Spiel wurden in etwas verwickelt, das ich am besten als Verschwörungstheorie beschreiben kann. Und wenn es irgendetwas gibt das vom Netz geliebt wird, dann sind es gute Verschwörungstheorien."

"Es war so surreal in Koppenhagen zu sitzen und mit anzusehen, wie das Spiel in Foren aus Gründen und Emotionen heraus verrissen wurde, die nicht alle komplett auf dem Spiel selbst zu basieren schienen."

"[...] wenn ich jemanden treffe der das Spiel noch nicht ausprobiert hat, kann ich ziemlich sicher sein seine oder ihre Meinung basiert auf dem GameSpot Testbericht. Das wird man einfach nicht los."

Zwei finstere Gesellen
"Die Reaktionen der Kritiker auf das Spiel waren harscher als die der Gamer, doch insgesamt würde ich sie fair nennen. Ich stimme den meisten Problemen mit der Steuerung zu. Während der Produktion ging die Qualität mal hoch und mal runter, sie bedurfte täglicher Pflege. Es ist auch eine sichere Sache, dass die Grundmechaniken geändert und nicht bloß adjustiert werden müssten. Ich bedaure es, dass ich zu blind war diese Designänderungen zu machen als wir noch die Zeit dazu hatten. Diese Erfahrung hat die Art wie wir den Code intern überprüfen rapide verändert, wir testen die Produkte gründlicher und früher."



"Trotzdem stimme ich jenen Kritikern nicht zu, welche die Charaktere und die Story einfach nicht mochten. Sie mochten die Charaktere als Personen nicht und hatten Schwierigkeiten den Zugang zu ihnen zu finden. Wenn ihr euer glückliches Gesicht gespiegelt in der Rüstung des glänzenden Helden sehen wollt, ist Kane and Lynch 1 nicht der Ort um danach zu suchen und die Leute haben alles Recht das nicht zu mögen. Ich bin da bloß anderer Meinung. Ich bin sympathische Charaktere leid. Ich mag Clint Eastwood in Unforgiven. Von Mel Gibson in den Lethal Weapons habe ich genug."

"Es tut auch immer etwas weh, wenn ein Spieletester denkt ein Bug sei eine Designentscheidung. Ich weiß ja, der Spieler kennt den Unterschied wohl auch nicht und der Kritikpunkt ist gültig, aber trotzdem ärgert es mich als Entwickler. Vielleicht, weil es etwas ist das wir hätten besser machen können."

"Auf der langweiligeren Seite hat die Nielsen Agentur eine Online Umfrage mit etwa 900 Teilnehmern durchgeführt. Das Ergebnis ist ziemlich kritisch, besonders gegenüber Problemen wie der Steuerung, usw... Aber es lohnt sich festzustellen, dass die normalen Spieler das Game mehr genossen haben als die Tester. Von den Käufern bewerteten 2% es als schlechtes Spiel, 3% als mittelmäßiges, 25% als gutes, 44% als sehr gutes und 25% als exzellentes. Die Spieler bewerteten es kaum realistischer aber doch viel positiver als die Journalisten. Und auch positiver als ich das Spiel persönlich empfinde."

"Ich denke die meisten Tester machen einen großartigen Job und es gibt einige, denen ich beim Spielekauf traue. Trotzdem gibt es ein paar Tendenzen in den meisten Reviews, die problematisch sind. Das Erste ist das ziemlich offensichtliche Problem, wenn Erwachsene ein Game für Kinder testen oder Hardcoregamer ein Produkt für den Massenmarkt. Ich denke Journalisten sollten fähig sein zu sehen, wie die Fokusgruppe Games spielt, besonders Kinderspiele. Sie zocken Spiele unter ganz anderen Bedingungen als ein 25-30 Jähriger Spielefanatiker. Ein zweites Problem nur unter dem Mantel des Journalismus kann sein, dass Reviews nicht bloß Geschäft sondern auch Unterhaltung sind. Business und Entertainment haben nicht gerade eine Erfolgsgeschichte, wenn es darum geht fair zueinander zu sein. Ich persönlich mag es, wenn Tests von mehr als nur einem Journalisten geschrieben (nicht bloß überprüft) werden. Bin mir nicht sicher ob das fairere Reviews bewirkt, aber zumindest werden so mehrere Meinungen überliefert."

"Ich hatte das Gefühl, K&L empfing einiges an Gegenwind in Reaktion auf den Hype vor Release, aber um ehrlich zu sein kann ich das nicht richtig einschätzen. Für mich überwiegen die positiven Seiten des Webs bei weitem. Es ist ein unglaublich wichtiger Faktor für uns in der Spieleproduktion."

"Es ist wichtig zu erwähnen, dass negative Kritik sehr sorgsam gefiltert werden muss, bevor man anfängt darauf zu reagieren. Welche Teile sollten wir zuerst bereinigen um das Spiel für die Leute besser zu machen und welche um bessere Reviews zu kriegen? Dabei handelt es sich nicht immer um dieselben, leider ist beides gleich wichtig. Ich denke ihr werdet IO bei den kommenden Releases als sehr hellhörigen Entwickler erleben, der trotzdem weiter auf Produkte mit Ecken und Kanten setzt. Denn es besteht eine Gefahr darin, primär auf negative Kritik zu reagieren. Was allen schmeckt, wird niemandes Leibspeise sein. [...] Sehr gut verkaufbar, sehr langweilig, aber ich bin mir sicher es auf keinen Fall nicht zu mögen."



aus dem englischen übersetzt und als news gepostet von Areagames.de


http://www.areagames...er-Spieletests/95526
lanske
Inventar
#39 erstellt: 12. Sep 2008, 12:22
Interessanter Thread

Nicht wirklich überraschend, was da abgeht, doch nichtsdestotrotz sehr interessant, mit welchen Argumenten da gearbeitet wird.

Nicht anders doch im HiFi-Bereich, in dem das Magazinesterben noch weit dramatischer von statten ging.

Wer sich da noch auf die Meinung von irgendwelchen Magazinen verläßt und sie vielleicht sogar noch als Beweis für irgendetwas heranziehen will, der sollte sich die Links hier mal anschauen.

Vielen Dank dafür, ein interessierter Leser mehr, der daß hier verfolgt
ElNuntius
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 15. Sep 2008, 15:53
Sehr interessante Aussagen im Zitat. Dafür vielen Dank.

Es sit seit einiger Zeit so ,dass die Werbeinnahmen nicht mehr so sprudeln. Gleichzeitig sind aber die Anzahl an Spezailisierten Magazinen explodiert.

Man nehme den Hifi bereich ,den Video Bereich ,den Computer Bereich, den Kosnolen Berecih, den Auto Bereich,... usw.

Auch ist klar, dass Tests in Renomierten Zeitschriften einem Produkt sehr Schaden können. Darum liest man auch kaum Totalverisse zB von neuen Automodellen. Es steckt zT sehr viel geld in der Entwicklung und in der Umstellung der Produktionssatraßen, welche ja auch durch den Verkauf wieder re-finanziert werden müssen. K+L kenne ich persönlich nicht, kann mir aber gut vorstellen, dass da jemand seine persönliche Abneigung in einem Artikel freien Lauf gelassen hat.

Jetzt die andere Seite der Medaille: Firmen nehmen über Werbeinnahmen und kostenlose Vorab-Muster Einfluss auf den Test bzw. dessen Berichterstattung. Fällt ein neuer Rezensionsartikel jedoch nicht nach dessen Gusto aus, so werden in den nächsten Wochen die Werbeseiten halbiert, die Vorab-Muster 5 Tage später verschickt usw.
Offensichtliche Beispiele gibt es im Web genug, exemplarisch soll heir auf die außergeöhnliche Pro Intel Berichterstattung in einschlägigen Computer-News Seiten hingewiesen werden (ComputerBase, Toms Hardware,..)
Da werden neue Grafikartenreihen von AMD kurz erwähnt, während Preissenkungen von Intel Prozessoren im 10 Dollar Bereich regelrecht abgefeiert werden....
Limönchen
Stammgast
#41 erstellt: 17. Sep 2008, 02:44
um ehrlich zu sein hab ich schon immer gedacht das es so ist, is jo alles geldmacherei : )

da bleibt einfach nur der eigene geschmack ; )

und wie oben einer schon erwähnt hat bei filmen isses schon lange so, beispiel fantastic four sollte angeblich nen sehr großer boom gewesen sein als sie teil 2 vorgestellt haben, son mist^^
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