Neuer 3D-Test auf 9°O

hdtvscholli schrieb:

Neben dem italienischem 3DSatTV ist jetzt noch eine russischer 3D-Testkanal auf 12303V 26400 2/3 Sq2 8PSK frei zu empfangen. 2 anamorph gestauchte Bilder, die um Bruchteile von Sekunden zeitversetzt sind, werden vermutlich in den nächsten Jahren das bestimmende 3D-Verfahren in den Wohnzimmern werden. Sony will in diesem Verfahren die gesamte Fußball-WM im Juni 2010 produzieren und weltweit verbreiten. Im Gegensatz zu den 3D-Angeboten, die derzeit auf servus-TV laufen, ist hier zur Darstellung ein spezielles neues TV-Gerät nötig.

Danke für den Tipp, Scholli, ist schon aufgezeichnet.

Das mit "zeitversetzt" wäre aber ein dicker Fehler (passierte leider öfter bei 3DSatTV), es soll ja mit zeitlich exakt gleichen, nur perspektivisch etwas versetzten Halbbildern der natürliche Augenabstand links/rechts nachvollzogen werden.

Die Großprojektion mit dem neuen 3D-Beamer von Acer macht wirklich Spaß, die passende 3DVision-Brille stört dabei kaum, und ich spare mir mit meiner Methode ein neues TV-Gerät...

Klaus

Ja, mit zeitversetzt habe ich mich schlecht ausgedrückt. Ich meinte, dass von jedem Bildobjekt neben unterschiedlichen Richtungen auch geringfügig unterschiedliche Laufzeiten zum rechten und linken Auge bestehen, die mit zum räumlichen Sehen beitragen.

Wieso? Stimmt doch!

Wenn das mit Shutterbrille läuft, werden die Bilder für das rechte und linke Auge natürlich hintereinander am Display angezeigt und damit zeitversetzt um 1 Frame.
Vermutlich werden sie auch (abwechselnd) zeitversetzt im Video encodiert - falls man nicht zwei getrennte Videostreams sendet etc. ...

Bei 3D mit Polarisations-Brille könnten die Bilder natürlich auch gleichzeitig dargestellt werden (ohne Zeitversatz) aber wären wohl trotzdem zeitlich versetzt im Videomaterial - so wie auch die Halbbilder bei psF-Kinofilmen in 1080i.

grooveminister schrieb:

Wenn das mit Shutterbrille läuft, werden die Bilder für das rechte und linke Auge natürlich hintereinander am Display angezeigt und damit zeitversetzt um 1 Frame.

Das ist aber eine Nebenwirkung dieser speziellen 3D-Technologie und hat mit dem Grundprinzip von Stereo-3D nichts zu tun. Was beim Stereo-HÖREN als "Laufzeit-Stereo" zur Links-Rechts-Trennung genutzt werden kann, würde bei Stereo-3D-SEHEN ab einem gewissen Ausmaß eher störend wirken. Die beiden Augen verarbeiten beim natürlichen räumlichen Sehen die beiden Perspektiven ohne Verzögerung, deshalb sollte dieser Zustand auch beim Nachbilden des Raumes per Display angestrebt werden...

Klaus

PS: nachträglich fällt mir ein, was Scholli wohl meint: das Pulfrich-3D-Verfahren mit Hell-Dunkel-Brille, was zur scheinbar räumlichen Abbildung eines seitlich bewegten Objekts führt, auch in normalen Videoaufnahmen. Das ist aber genau so ein Pdeudo-3D-Effekt (der bei Standbildern versagt!) wie die frühen Pseudo-Stereo-Aufnahmen, die mittels Verhallung aus Mono-Schallplatten erzeugt wurden...

Ja, genau !
Unser Gehirn lässt sich gern auch "verarschen".
Ich habe mir 1969 das erste Stereo-Tonbandgerät B43 von Tesla gekauft. Echte 2-Kanal-Stereoendungen im Pilottonverfahren gab es erst wenige. Ich hatte damals viele meiner Monoaufnahmen zunächst mal zeitversetzt auf die linke und rechte Tonspur gegeben und damit schon mal einen wahnsinnigen Raumhall erzeugt. Mit Abbremsen der Abwickelspule mal links mal rechts, oder Lautstärke- bzw. Frequenzgangänderungen dann auch ein Wandern von einem zum anderen Lautsprecher erzeugt. Mit diesen Tricks habe ich schließlich 1975 in der Podiumsdiskothek des Berliner Rundfunks eine einstündige Sendung gestaltet. Tausende von Zuschriften gehören heute noch zu meinem Hobby-Archiv.
Diese Pseudo-Stereofonie ist heute noch der Grundgedanke der professionellen Aufbereitung an modernster, digigaler Studiotechnik. Natürlich nicht mehr mit dem Daumen an einer Tonbandspule...
Entschuldigt bitte dieses "Off Topic!", oder wie sagt man heute ?