XLR Slotblech selber bauen

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Firestorm6X6
Stammgast
#1 erstellt: 20. Aug 2007, 21:47
Hi zusammen,
es geht hier um meinen PC in dem momentan noch ne HDA Digital X-Mystique 7.1 Gold steckt. (Sobald die Auzen X-Fi Prelude endlich rauskommt, kauf ich die) Analoge Klinken- und ein optischer oder elektrischer Digitalausgang sind zwar vorhanden, doch da ich meinen PC öfters als Quellgerät an Partyequipment benutze, möchte ich meine Ausgänge jetzt um XLR-Anschlüsse erweitern.

Aus Mangel an kompatiblen Erweiterungskarten hab ich mir gedacht, dass das ganze relativ simpel selber gebaut werden könnte, und hab bei Conrad mal passende Materialien bestellt.

1. Metallslotblenden
2. 1x Paar XLR Male Stecker
3. 1x Paar XLR Female Stecker
4. 1x 3.5' Klinke Female Stecker
5. 1x Kippschalter

Meine Idee ist folgendermassen:

Da ich auf der Soundkarte selber nur den CD-Audio In Ausgang habe muss ich wohl oder übel extern ein kurzes Kabel vom Selfmade-Slotblech zum Soundkarten-Eingang führen. Dazu möchte ich die XLR-Stecker auf ein Stereo Klinkenkabel wandeln und dies in den analogen Zweikanal-Ausgang stöpseln.

Als weiteren Bonus und um absolute Kompatibilität als Eingang wie auch Ausgang zu gewährleisten möchte ich sowohl Male als auch Female Eingänge bieten. (Sofern's denn Platz hat auf sonem Slotblech)
Gleichwohl will ich nicht zwei Klinkenkabel sondern nur eines zu der Soundkarte ziehen -> dafür die Audioumschalter.

Die Blende soll also folgendermassen aussehen:

[XLR] - [XLR] - [Klinke] - [XLR] - [XLR] - [Kippschalter]


Die Verkabelung dann folgendermassen:

XLR Male Left
.........................................===> Klinke A
XLR Male Right
..........................................................................==> Kippschalter => Front Klinke
XLR Female Left
.........................................===> Klinke B
XLR Female Right


Jetzt meine Fragen:
Der Wechsel von symetrischer auf asymetrische Verbindung: Was macht das aus?

Wie siehts mit der Signalstärke aus? Sind die PA-Geräte vergleichbar mit ner PCI-Soundkarte, oder kann da was kapput gehen wenn ich einfach so n'XLR Signal aufschalte?

Und drittens und hauptsächlich:
Der Audio-Kippschalter den ich habe schaltet nur zwischen zwei Kanälen um, für die jeweils zweikanaligen Klinkenkabel müsste ich also zwei Umschalter haben. Einen um den linken Kanal, einen um den rechten Kanal zu wechseln. Gibts da ne elegante Lösung, um das ganze auf einen Schalter zu legen?

Greetz und THX
pelmazo
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 20. Aug 2007, 22:08
Gleich am Anfang: Ein XLR-Stecker ist für ein Slotblech viel zu groß.

Außerdem: Ein anderer Stecker macht ein unsymmetrisches Signal noch nicht symmetrisch. Die Problematik ist leider etwas komplizierter. Die volle Story gibt's hier.

Die Mechanik läßt sich noch recht elegant lösen: Es gibt im Profibereich eine relativ verbreitete Steckerbelegung (die "Tascam-Belegung") für 8 symmetrische Audiosignale auf einem 25-pol. SubD-Stecker (der gleiche wie beim Druckerport), und der ist Slotblech-tauglich. Kabelpeitschen von SubD auf 8 mal XLR gibt's im gut sortierten Handel, oder man macht's selber.

Elektrisch wird's interessanter: Da muß man etwas mehr wissen über die Gegenseite, also das PA-System, an das Du andocken willst. Wie sind dort die Anschlüsse genau gestaltet?
Firestorm6X6
Stammgast
#3 erstellt: 21. Aug 2007, 18:51
Das mit der Steckergrösse sollte machbar sein. Bin momentan einen neuen Computer am zusammenstellen und fleissig am Gehäuse modden. Da ich 3 Slotbleche freihabe sollte es problemlos möglich sein da grössere Stecker einzubinden. (werd das mit den tascam-subd's aber im hinterkopf behalten, thx)

Zum elektrischen: Ziel ist es 1.) maximale Kompatibilität zu gewährleisten und 2.) (was einigen Audiopuristen hier vielleicht übel aufstossen wird) ich möchte in der Lage sein meinen PC direkt über grosse Distanzen (daher balanced notwendig) mit Aktiv-Lautsprechern zu verkabeln, ohne für jede Party zusätzlich sauteure PA-Preamps und ähnliches mieten zu müssen. Wird hauptsächlich für Schulanlässe eingesetzt wo man um Budgeteinsparungen froh ist. Die Lautsprecher selber sind meistens (für unsere Verhältnisse relativ hochwertige) JBL-Aktivspeaker, die natürlich auch Klinkeneingänge unterstützen würden, doch wird da bei grösseren Hallen die Kabellänge zum Problem.

So wie ich das momentan verstehe, ist es also mit nem Kabeladapter nicht getan, sondern dass Signal selber muss von unbalanced zu balanced entsprechend gewandelt werden. Googlen hat mich auf die Seite von mehreren Professional Audio-Anbietern gebracht die entsprechende Geräte anbieten, doch da ich erstens nicht maximale Hochwertigkeit brauche (Soundkarte und Lautsprecher sind eh limitierend) und zweitens kostengünstig fahren möchte, frag ich mich jetzt wie kompliziert so ein Schaltplan sein kann. Im Internet hab ich nur einen gefunden, der für mich reichlich verwirrend aussah und bei dem ich aufgrund der fehlenden Beschriftung keine Ahnung von den einzelnen Bausätzen hatte. Verlöten könnt ich sowas schon, aber man müsste mir jedes einzelne Teil benennen, so dass ich's gleich bei Conrad in den Warenkorb schmeissen kann


[Beitrag von Firestorm6X6 am 21. Aug 2007, 18:52 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 21. Aug 2007, 22:32
Bei den Ausgängen liegt die für Dich wohl absolut billigste Lösung in impedanzsymmetrischen Anschlüssen. Da wird auf dem invertierten und dem nicht invertierten Zweig einfach für gleiche Impedanzen gesorgt, und ansonsten auf den Differenzeingang im Empfänger vertraut. Das dürfte für Deine Zwecke gut genug funktionieren, jedenfalls soweit es die Differenzverstärker in den Aktivlautsprechern hergeben.

Vorteil ist hier, daß außer der Verkabelung bloß noch ein paar Widerstände gebraucht werden. Die anderen Lösungen brauchen teure Übertrager oder aktive Elektronik.

Bei impedanzsymmetrischen Ausgängen ist der Kabelschirm mit dem Gehäuse verbunden, der invertierende Ausgang (cold) ist über einen Widerstand mit der Signalmasse verbunden, und der nichtinvertierende Ausgang ist der Ausgang aus der unsymmetrischen Schaltung (also Deine Soundkarte). Man muß nur den richtigen Widerstandswert für den invertierenden Ausgang finden, damit die Symmetrie hergestellt ist.

Der korrekte Widerstand entspricht der Ausgangsimpedanz Deiner Soundkarte, aber die wird wohl nirgends angegeben sein. Du mußt sie deshalb irgendwie rausfinden. Manchmal kann man die Schaltung rekonstruieren, und den Wert direkt an einem Bauteil ablesen, manchmal muß man es rausmessen.

Eine noch relativ einfache Methode für's Messen ist die:

Du mißt den Ausgangspegel bei unbelastetem Ausgang (Sinussignal abspielen). Dann belastest Du den Ausgang mit einem einstellbaren Widerstand (Poti). Du stellst die Belastung so ein daß der Pegel um 6dB (also auf die halbe Spannung) sinkt. Dann entfernst Du das Poti und mißt seinen Widerstand. Das ist der gesuchte Widerstand. Zur Kontrolle bei verschiedenen Frequenzen messen, z.B. 100Hz, 1kHz, 10kHz.

Problem ist bloß daß manche Ausgänge nicht gerne so stark belastet werden daß der Pegel auf die halbe Spannung sinkt, aber in der Regel kommt immer noch ein brauchbarer Wert heraus. Werte um ein paar zig oder hundert Ohm sind im normalen Bereich. Auf die Belastbarkeit des Potis achten!

Wenn Du Dir das zutraust, kannst Du die Sache sehr billig lösen, ohne die Anschaffung von teuren Zusatzgeräten. Voraussetzung ist daß am Empfängerende ein vernünftiger Differenzeingang sitzt, aber das ist bei XLR in aller Regel so.

Der Ausgangspegel einer Soundkarte ist für XLR eher etwas schwachbrüstig, aber die meisten Aktivboxen haben dafür einen Empfindlichkeitsregler, der den nötigen Bereich abdecken kann.
Firestorm6X6
Stammgast
#5 erstellt: 22. Aug 2007, 00:38
Hey, das is doch mal ne Antwort!

Tatsächlich habe ich zu meiner Soundkarte die Angabe von 32Ohm am Klinken-Frontausgang gefunden. Möchte zwar sofort bei erscheinen auf die Prelude aufrüsten, nehm aber an, dass sich die Impendanz da nicht gross verändern dürfte. Vielleicht ist die X-Fi Prelude ein wenig potenter, aber ja...

Hab ich das also folgendermassen richtig verstanden:

Der 1.Pin der XLR-Stecker wird geerdet am Gehäuse.
Der 2.Pin der XLR-Stecker kommt an den jeweiligen Kanal (Links/Rechts) des Stereoklinkensteckers.
Der 3.Pin der XLR-Stecker kommt über einen 32ohmigen Widerstand an den Masseschaft des Stereoklinkensteckers.

?
pelmazo
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 22. Aug 2007, 18:47
Die angegebenen 32 Ohm beziehen sich möglicherweise auf die Lastimpedanz, nicht die Ausgangsimpedanz. Oft wird das unklar ausgedrückt. Lastimpedanzen von 32 Ohm findet man z.B bei Kopfhörern, falls also der Soundkarten-Ausgang auch kopfhörertauglich sein sollte wird es die minimale Kopfhörerimpedanz sein. In diesem Fall weißt Du leider über die Ausgangsimpedanz immer noch nichts, außer daß sie wohl nicht viel höher als 32 Ohm, eher deutlich niedriger ausfallen wird.

Die Verdrahtung hast Du richtig verstanden. Der Widerstandswert ist noch nicht ganz sicher.
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