Welche Ohm bei unbekannten Lautsprechern einstellen?

Wenn die LS nicht gerade ein Impedanz von 2 Ohm haben passiert überhaupt nix und solange du keine Discolautstärke fährst ist alles im grünen Bereich.

Wenn du die volle Leistung des Pioneers haben willst, dann stelle ihn auf 8 Ohm, egal welche Impedanz die Lautsprecher haben.

Die Ohmumschaltung ist nämlich gar keine!
Das ist technisch schlicht unmöglich!
Die Ohmumschaltung macht nichts anderes als die Endstufen auf ein andere Wicklung des Trafos umzuschalten.

Bei Stellung 4 Ohm auf eine mit niedrigerer Spannung als bei Stellung 6 oder 8 Ohm.
Durch die niedrigere Spannung gibts auch weniger Leistung.

Grund für diese Umschaltungsmöglichkeit sind Vorschriften bzgl. der max. erlaubten Gehäusetemperatur.
Je höher die abgegebene Leistung, desto wärmer wird das Gerät.
Und bei niedrigen Impedanzen leistet ein Gerät mehr wie man es noch aus dem Physikunterricht (ohmsches Gesetz) kennt:
20 Volt an 8 Ohm ergibt eine Leistung von 20^2 / 8 = 50 Watt.
20 Volt an 4 Ohm ergibt eine Leistung von 20^2 / 4 = 100 Watt.

Und bei 4 Ohm Lautsprechern in Stellung 6 oder 8 Ohm kann das Gerät bei Dauervollgas wärmer werden als erlaubt.
Was kann man dagegen machen?
1. Größere Kühlkörper verbauen -> braucht Platz und ist rel. teuer.
2. Leistung begrenzen -> braucht keinen Platz und ist billig.

Die Hersteller nehmen Lösung 2 und schreiben an den Leistungsbegrenzer "Ohmumschalter" dran und ermahnen den Besitzer in der Anleitung, den auch zu benutzen.

Willst du die vom Hersteller versprochene Leistung, dann lasse den Umschalter auf 6 oder 8 Ohm, auch bei 4 Ohm Lautsprechern.
Durch den Umschalter sinkt die Leistung auf ca. 1/3 der vom Hersteller versprochenen Leistung.

Einen technischen Grund für den Umschalter gibt es nicht.
Als es diese Vorschriften bzgl. Wärme noch nicht gab hatte kein Gerät so einen Umschalter.

Grüße
Roman

Vielen Dank, da hatte ich wohl einen Denkfehler. Ich hatte im Kopf, dass 4Ohm Boxen lauter sind als 8Ohm Boxen.

sr4003 (Beitrag #4) schrieb:

Vielen Dank, da hatte ich wohl einen Denkfehler. Ich hatte im Kopf, dass 4Ohm Boxen lauter sind als 8Ohm Boxen.

Ist ja auch nicht völlig daneben!

Passat (Beitrag #3) schrieb:

..... Und bei niedrigen Impedanzen leistet ein Gerät mehr wie man es noch aus dem Physikunterricht (ohmsches Gesetz) kennt: 20 Volt an 8 Ohm ergibt eine Leistung von 20^2 / 8 = 50 Watt. 20 Volt an 4 Ohm ergibt eine Leistung von 20^2 / 4 = 100 Watt......

doppelte Leistung durch halbierte Impedanz = 3dB mehr output!

Wobei die Impedanz noch nichts darüber aussagt, wie laut ein Lautsprecher ist.

Dieser Wert wird auch angegeben, nämlich als Wirkungsgrad in dB pro Watt in 1 Meter Entfernung.

Und da gibt es unabhängig von der Lautsprecherimpedanz erhebliche Unterschiede.
Die meisten Lautsprecher bewegen sich im Bereich 82-85 dB/W/m.
Es gibt aber auch einige Exoten, die nur etwas über 70 dB haben.
Und PA hat meist 95 dB/W/m oder mehr, teilweise über 100 dB/W/m.

10 dB Unterschied = halbe/doppelte Lautstärke.
60 dB = ungefähr Sprechlautstärke.
Für 10 dB mehr Lautstärke braucht man die 10-fache Leistung!

Ein Lautsprecher, der z.B. mit 85 dB/W/m angegeben ist, spielt mit nur 1 Watt schon 85 dB laut.
Mit 10 Watt wären es schon 95 dB, mit 100 Watt dann 105 dB.
Und mit 0,01 Watt spielt er schon in Sprechlautstärke.

Grüße
Roman

Der Pioneer SX-N30AE reagiert auf diese Boxen. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube mich zu erinnern, dass ich bei anderen Lautsprechern auch 8 Ohm einstellen konnte. Mit diesen Lautsprechern bietet er nur 4 oder 6 Ohm an. Laut Manual sind auch 16 Ohm Lsp möglich. Ich habe es jetzt auf 6 Ohm gestellt, einen deutlichen Unterschied merke ich nicht.