Verstärker-Test: MPX3, Corda HA2, HF HA-01

+A -A
Autor
Beitrag
morbo667
Stammgast
#1 erstellt: 15. Jan 2007, 22:03
Hallo zusammen,

da ich mir am Samstag eine kleine Switchbox für 6,3mm-Klinken gebastelt habe (siehe mehr dazu hier: klick) und nun mittels eines Schalters zwischen meinen unterschiedlichen Verstärkern verzögerungsfrei hin- und herschalten kann, wollte ich auch einen Test der drei Kopfhörerverstärker, die sich derzeit in meinem Besitz befinden, durchführen.

Hier zunächst die Kontrahenten:
•Meier Audio Corda HA2 Mk2 SE
•Singlepower MPX3 (mit 3 6SN7-Röhren ausgestattet)
•Higher Fidelity HF HA-01

Als weiteres Equipment:
•Onix XCD88 als Quelle (habe auch einen AQVOX hier, konnte aber bei einem Test zwischen AQVOX und dem CD-Player keinerlei unterschiede hören)
•Eine Chinch-Switchbox, die das CD-Player-Signal auf den jeweiligen Verstärker verteilt
•Eine Klinke-Switchbox, die das Ausgangssignal der Verstärker auf einem Kopfhörer vereint
•AKG K701 und Audiotechnica ATH-W5000 als Kopfhörer

Getestet wurde am vergangenen Sonntag. Ich hatte ausreichend geschlafen, viel Zeit und jede Menge Lust Musik zu hören … also alles in allem ziemlich gute Außenbedingungen ;).

Da ich mir in der Vergangenheit relativ schwer mit A/B-Tests tat (es wurde nach etwa ein er halben Stunde immer mehr Stress als Spaß, wodurch auch die nötige Entspannung fehlte), habe ich mir dieses Mal einen anderen Testrhythmus überlegt, der zwar relativ zeitintensiv ist, aber mir a) viel Spaß gemacht hat und b) wie ich meine auch dem Testergebnis zuträglich war.

Testablauf
•Ich wähle zunächst 2 der Verstärker, die ich miteinander Vergleichen will und einen Kopfhörer, auf dem der Vergleich geschehen soll.
•Ich überlege mir, auf welche Platte ich hören will und ob diese für meinen Test relevant erscheint.
•Ich beginne die Platte zu hören, stimme den Pegel anhand der Stimme ab (die Stimme muss exakt gleich laut klingen) und schalte in den ersten Minuten ein wenig zwischen den Verstärkern hin und her, um zu sehen ob es auf den ersten Blick leicht erkennbare Unterschiede gibt.
•Dann spiele ich mich erst einmal mit einem der Verstärker (zufällig welcher) mindestens 15 Minuten in die Musik ohne umzuschalten.
•Dann, wenn ich mich in die Musik eingehört habe, schalte ich einige Male zwischen den beiden Verstärkern hin und her und schaue, ob mir etwas auffällt.
Falls mir etwas auffällt, schalte ich noch einige Male hin und her, um das Gehörte zu verifizieren.
•Dann wieder mindestens 15 Minuten Musik, dieses Mal an dem anderen Verstärker (mit gelegentlichen Umschalten, falls ich eine bestimmte Stelle auch auf dem anderen Amp hören will)
•Zum Schluss noch eine kleine Umschaltsession und den Rest der Platte auf dem (für mich gesehen) besseren Gerät zu ende hören.

Diesen Testablauf habe ich nicht von Anfang an gehabt, da er sich erst im Laufe des Testens entwickelt hat.


Da die reinen Klassik-Freunde schon genug gelesen haben und sich eventuell den Rest ersparen wollen, hier die Auswahl meiner Musik:

Verwendete CDs

•Jheena Lodwick – Getting To Know You XRCD24
Keine besonders tolle CD, aber meine Referenz was Klangqualität angeht. Wenn ein KH mit einer „normalen“ Durchschnitts-CD die Qualität erreichen würde, die diese CD schon mit günstigen KHn liefert, wäre ich bereit richtig viel Geld für diesen KH hinzulegen. Source First!!
•Dire Straits – Brothers In Arms XRCD2
Meine zweite XRCD, diese auch mit super Musik bespielt :).
•Emilie Autumn – Opheliac
Eine meiner zwei Lieblings-CDs zur Zeit. Gothic-Techno-Rock-Classic-Mix mit einer göttlichen Stimme. TOP!
•Loreena McKennitt – The Book Of Secrets
Klasse Aufnahme, super Sängerin, die tolle Lieder schreibt.
•Katie Melua – Piece By Piece
Muss ich nicht viel zu sagen: genial. Außerdem gut um s-Laute zu testen
•Pink Floyd – The Division Bell
Für mich (auch wenn mich einige steinigen) die beste Floyd-Scheibe! Gilmore zeigt hier eindrucksvoll, warum er der beste Gitarrist der Welt ist!
•Iron Maiden – Seventh Son Of A Seventh Son
Ein Metal-Klassiker, den ich für mich leider erst vor kurzem entdeckt hab.
•Pungent Stench – Been Caught Buttering
Ok, hier wollte ich sehen, wie sich die Amps mit richtig heftigem Zeugs und einer richtig schlechten Aufnahme machen
•Mostly Autumn – The Last Bright Light
Einfach nur göttlich die Scheibe!!! Meine Nr.1!
•Nightwish – Wishmaster
Ein Klassiker, den ich schon länger nicht mehr gehört hab, zum Abschluss.

Wie ihr seht ziemlich viel weibliche Stimmen und viel Rock. Ich habe halt mit den Dingen getestet, die mir wirklich gut gefallen. Im weiteren Verlauf werde ich nur auf die gehörten CDs eingehen, wenn es dazu dient, einen Unterschied beispielhaft zu beschreiben.

So nachdem das Vorgeplänkel nun wahrscheinlich länger wurde als der eigentliche Test ;), wollen wir endlich mal zur Sache kommen:


1.HF HA-01 vs. Corda HA2 mit K701

Da ich den passenden Amp für den K701 gesucht habe und die Paarung W5000 am MPX3 fürs Wohnzimmer Quasi gesetzt war, wollte ich zunächst die beiden anderen Verstärker mit K701 vergleichen.
Zunächst sei gesagt, dass ein adhoc-Vergleich gleich nach dem Einschalten der CD trotz Umschalte-Möglichkeit ohne Zeitverzug keine nennenswerten Unterschiede ergab. Die Verstärker schienen sich zunächst nicht zu unterscheiden.
Allderdings habe ich gemerkt, dass der HF HA-01 (kurz: HF) nicht ganz still mit dem K701 ist. Es ist kaum hörbar und wenn Musik spielt gar nicht mehr zu hören, aber wenn man ohne Musik zwischen den beiden Verstärkern schaltet, merkt man einen ganz leichten Rauschschleier am HF.
Nach meiner Meinung ist das Rauschen aber derart gering, dass es kaum Auswirkungen auf den Hörgenuss hat (wie gesagt: ich habe es nur durch das Umschalten bemerkt und dachte vorher, dass der K701 am HF totenstill sei)

Nach einer gewissen Einspielzeit (ca. 15-20 Min) konnte ich dann erste wirkliche Unterscheide hören.
Was mir als erstes auffiel war, dass der HF das Zentrum der Bühne (insbesondere Stimmen) ein ganz klein wenig nach links schiebt. Dadurch wirkt das gesamte Bild ein wenig dreidimensionaler als auf dem Corda. Dennoch hatte ich immer das Gefühl, dass der Corda die tatsächliche Position der Mitte wiedergibt, also genauer ist.
Die zweite Auffälligkeit war, dass der HF ein klein wenig heller abgestimmt ist als der Corda.
Zunächst habe ich hierbei lange an der Pegelabstimmung gezweifelt, bin aber nach einigem hin und her doch zu dem Entschluss gekommen, dass der HF ein wenig mehr obere Mitten und Höhen präsentiert als der Corda. Dies fand ich auf Seite des HF übrigens sehr positiv (der K701 klang einfach etwas offener), wahrscheinlich weil ich sonst den W5000 gewohnt bin und der mit den entsprechenden Frequenzen auch nicht gerade geizt ;).
Weiter kann man sagen (dies aber erst etwa nach 2-3 CDs), dass der Corda einen etwas exakteren Eindruck machte. Der Bass klang ein wenig trockener, die Instrumente konnten noch auf den Punkt genauer geortet werden und alles hinterließ einen gesitteteren Eindruck.
Der HF war dagegen lebendiger, luftiger (auch aufgrund des 3D-Effekts) und in einigen Belangen aggressiver, dynamischer. Manchmal kam mir das Bild des HF auch ein klein wenig natürlicher vor, da der Corda die Welt steriler, kompakter darstellte (Dire Straits), während bei anderen Aufnahmen so etwas nicht zu hören war und der Corda mit der Genauigkeit und dem besseren Bass Punkten konnte (Emilie Autumn).
Ansonsten gab es auch Bereiche, in denen ich trotz längerem Testen keine Unterschiede fand. So klangen Stimmen auf beiden Verstärker gleich gut und auch Aussagen wie: „Instrument XY klang auf dem Amp1 besser“ werdet ihr hier vergeblich suchen.

Insgesamt hatte ich oft mehr Spaß mit dem HF, obwohl ich ihn als technisch unterlegen ansehen würde.
Wenn ich einen hergeben müsste, wäre es aber wahrscheinlich der HF, da mir ein sauberes Klangbild ohne Hintergrundgeräusche auf lange Sicht zu wichtig wäre und die hörbaren Unterschiede wirklich gering waren. Rechnet man allerdings den Preis ein, den ich für den Corda im Gegensatz zum HF bekommen könnte, könnte ich mich ebenso zum Verkauf des Cordas entscheiden.
Alles in allem waren die Unterschiede zwar hörbar und mit unterschiedlichen CDs reproduzierbar, aber doch verschwindend gering.


Schade eigentlich, dass ich den Corda HA1 Mk2 gerade an Freunde verliehen hab. Es hätte mich schon interessiet, wie der kleine Meier sich hier gegen den Großen geschlagen hätte. Werd ich aber bestimmt noch mal nachholen.

Nun kommen wir zum zweiten und eigentlich wichtigeren Test des Tages. Da der HF aufgrund des doch starken Hintergrundrauschens mit dem W5000 als Antreiber für den Audiotechnica nicht in Frage kam, wurde hier nur MPX3 gegen HA2 getestet.



2. Corda HA2 vs. MPX3 mit W5000

... und da es heut schon recht spät ist, ich müde bin und der zweite Test auch nicht gerade kurz werden wird, verschieben wir den zweiten Teil auf morgen ... to be continued

Gruß
Markus
morbo667
Stammgast
#2 erstellt: 18. Jan 2007, 21:07
Ok, hat etwas länger gedauert, da ich in den letzten Tagen nach der Arbeit keine große Lust mehr auf Schreiben hatte. Aber nun ist es endlich so weit:

2. Corda HA2 vs. MPX3 mit W5000

Seit ich den MPX3 habe, habe ich ihn fast ausschließlich mit dem W5000 genutzt.
Ich habe verschiedene Röhren probiert: 6BL7, 5687 und 6SN7, und bin am Ende bei den letzten hängen geblieben, da diese meiner Meinung nach die größte Auflösung und das reinste Klangbild erzeugten (wobei die anderen sicherlich röhriger, wärmer klangen)

Vor diesem Test hätte geschworen, dass ich riesige Unterschiede zwischen W5000 mit Corda und W5000 mit MPX3 höre. Nun ergab sich endlich die Gelegenheit dies auch zu bestätigen.
Zunächst die erste kleine Überraschung beim Einstöpseln:
Dass der HF mit dem W5000 ein deutliches Rauschen erzeugt, war mir schon von Anfang an bekannt; dass der W5000 aber auch am Corda (am 0 Ohm-Ausgang) ein wenig rauscht, habe ich erst kürzlich bemerkt, als es mir mit dem A900Ltd. aufgefallen ist und ich es mit dem W5000 bestätigen konnte. Es ist ein sehr leises Grundrauschen, was man nicht mehr hören kann, wenn erst Musik läuft, aber beim direkten Umschalten zwischen MPX3 und Corda (ohne laufende Musik) war dieses Rauschen doch leicht hörbar.
Der Schalter meiner Klinke-Switchbox hat allerdings noch eine dritte Stellung, an welcher (zumindest derzeit noch) kein Verstärker hängt. Als ich nun aus Versehen zwischen MPX3 und dieser leeren Schalterstellung schaltete, merkte ich, dass der Hintergrund an der leeren Stellung noch eine kleine Winzigkeit schwärzer ist als am MPX3. Der MPX3 ist mit dem W5000 also auch nicht so totenstill, wie ich eigentlich gedacht hatte. Wenn ich den KH einfach einstecke und den MPX3 einschalte, kann ich dieses Rauschen nicht registrieren. Es fällt mir nur im direkten Umschalt-Vergleich auf (selbst das Herausziehen des KH aus der Klinke reicht schon aus, dass ich den Unterschied nicht mehr wahrnehme … nur damit ihr seht, wie dezent es ist).
Der Corda am 120 Ohm – Ausgang ist somit mein einziger KHV-Ausgang, der den W5000 wirklich still betreibt … schade eigentlich …

Ok, nach diesen „Trockentests“ habe ich dann endlich begonnen Musik zu hören.
Nach den ersten Minuten war ich schon wieder überrascht, wie ähnlich sich Corda und MPX3 waren. Ein wenig mehr Bass beim MPX3 und ein wenig mehr Höhen beim Corda konnte man nicht leugnen, aber die Unterschiede waren doch viel geringer als ich erwartet hatte.
Also habe ich wieder ein paar Lieder verstreichen lassen.
Nach einer Weile und erneutem Umschalten waren genau die oben genannten Dinge viel deutlicher und besser zu hören. Der Bass des MPX3 ist doch um einiges kräftiger als der des Corda und gerade in den tiefen Frequenzen wird dies besonders deutlich. Der Corda klingt hier sehr Kickbassig, während der MPX3 bis weit in den Keller wummert. So unterschiedlich die Bässe sind, so scheinen beide KHV doch immer die Kontrolle über den Bass zu behalten.

Auch merkte ich langsam, dass der MPX3 etwas weicher mit ein wenig mehr Auflösung (Auflösung bitte nicht mit Details verwechseln!) spielt, was natürlich durchaus an einer leichten Weichzeichnung des MPX3 liegen könnte.
Wer jetzt bei höherer Auflösung und gleichzeitig Weichzeichnung (verständlicher Weise) nicht folgen kann, der kann sich dieses Beispiel aus der Welt der Bilder Vorstellen: Wenn ich über ein Bild mit 640*400-er Auflösung die Auflösung auf 1280*1024 erhöhe und dann einen Weichzeichnenden Filter drüber laufen lassen (und die hohe Auflösung beibehalte), hat das so entstandene Bild eine höhere Auflösung als das Original (ohne dass dadurch mehr Details erkennbar sind).
Da ich gerade auch Loreena’s Book Of Secrets aufgelegt hatte, was Quellenmäßig eine meiner Auflösungs-Referenzen ist, glaube ich jedoch nicht, dass es nur eine Art Weichzeichnungseffekt ist, sondern der MPX3 doch ein klein wenig besser auflöst als der Corda.

Die Höhen des Corda kommen einem im direkten Vergleich doch etwas spritziger vor, wobei sich dies meiner Erfahrung nach bei längerer Hörzeit in etwas Nerviges verwandeln kann. Dieses Nervige habe ich hier nicht gehört, wobei ich doch durch die Tests und wechselnde Hörphasen nie länger als 20 Min am Stück mit dem Corda gehört habe (und außerdem empfand ich die Höhen des W5000 am Corda eigentlich nie als zu viel).
Ich kann daher im Moment nicht sagen, ob ich am MPX3 lieber die Höhen des Corda sehen würde, im direkten Vergleich klangen die Corda Höhen für mich aber besser.

Die Bühne von Corda und MPX3 war sehr ähnlich. Einen Effekt, wie beim HF im ersten Teil des Tests konnte ich nicht ausmachen, aber dort war auch der K701 der Hörer und der HF wohl der KHV, der das Bild verschoben hatte.
Beide KHV schafften hier eine sehr schöne Bühne, die zwar nie so breit war, wie die des K701, aber dafür deutlich bessere Tiefenstaffelung und mehr Höhe hatte, was aber auf die reichlich bekannten Unterschiede zwischen den beiden KHn zurückzuführen ist und nicht auf die KHV (die wahrscheinlich dennoch ihren Teil zur schönen Bühne beitragen). Hier würde ich mir gern noch den Vergleich zum HA5000 wünschen, vor dem ich aber aufgrund der Tatsache, dass er ein Transistorverstärker ist, ein wenig zurückschrecke.

Als ich als nächstes Katie Melua einlegte, habe ich natürlich sofort die S-Laute verglichen. Es gab eine Zeit (vor fast einem Jahr), in der ich sehr empfindlich auf S-Laute reagiert habe und gerade diese Platte kaum mehr hören mochte.
Das Problem bestand damals aber mehr in meinem Kopf als im KH oder KHV, da ich nicht aufhören konnte auf die „S“-Laute zu achten. Mit der Zeit habe ich es mir Gott sei Dank ausgetrieben.
Zurzeit habe ich also keinerlei Probleme mit S-Lauten auf jeglicher KH – KHV - Kombination, die ich besitze.
Dennoch konnte ich schnell merken, dass die S-Laute der Röhre schon ein Stück zurückhaltender sind. Der Unterschied mag auf den ersten Blick nicht sehr groß aussehen, kann aber für den einen oder anderen den Unterschied zwischen nervig und nicht nervig ausmachen.
Ansonsten klangen sowohl Katie’s als auch Loreena’s Stimme auf beiden Verstärkern wundervoll, so dass es hier bei beiden nichts zu beanstanden gab.

Der Buckel in den oberen Mitten, den man (und auch ich) immer wieder gern dem W5000 vorwirft, wird durch den Röhrenverstärker nur wenig gemildert, so dass der W5000 trotz MPX3 immer noch weit weg von der Linearität eines K701 ist (nur auf die oberen Mitten bezogen!). Allerdings ist auch hier die Hördauer von entscheidender Bedeutung: je länger ich höre, umso dankbarer bin ich für jedes Bisschen, dass der MPX3 hier repariert.
Bei vielen CDs macht mir der Buckel überhaupt nichts aus, einige andere (Radiohead’s OK Computer oder Scheiben von The Gathering) könnte ich auf dem Corda kaum hören, während sie auf dem MPX3 wieder hörbar sind.
Dennoch bevorzuge ich für solche Cds den K701, mit dem ich im oberen Mittenbereich keinerlei Probleme hab.


Irgegdwann am Abend habe ich noch den HF mir einem vorgeschalteten Widerstand von 330 Ohm (habe mir zwei Klinkenbuchsen zusammengelötet und die Widerstände so in den Signalweg gebracht ... die 330 Ohm habe ich gewählt, weil der HF mit W5000 selbst bei 100 Ohm noch gerauscht hat und 330 der nächst höhere Widerstand war, den ich da hatte) mit dem MPX3 verglichen. Hier war der Vorteil des HF im Gegensatz zum Corda 120 Ohm - Ausgang, dass der Corda bei 120 Ohm die Basskontrolle total verlor, während der HF selbst mit 330 Ohm keine solchen Probleme hatte.
Der HF klang auf den ersten Blick so klar und offen, dass ich ihn als echte Konkurrenz für den MPX3 ansah. Dies scheiterte dann aber wieder an den oberen Mitten, die er eher noch zu verstärken schien und so selbst die Mostly Autumn - Cd äußerst anstrengend wurde, was ich als definitives KO-Kriterium wertete.

Eventuell ist die Kombination HF+330Ohm etwas für einen anderen KH.


Fazit:
Fazit bleibt, dass der MPX3 für mich der bessere KHV für den W5000 ist. Er löst besser auf, und der ärgerliche Buckel in den oberen Mitten wird ein wenig zurückgenommen. Außerdem gefällt der tiefere Bass, obwohl die Kombination aus Corda-Verstärker und K701 Kopfhörer hier immer noch meine Nr.1 bleibt.
Mit MPX3 und W5000 ist aber langes, entspanntes Hören möglich, ohne auf die Qualitäten eines W5000 verzichten zu müssen.
Die leicht besseren Höhen des Corda kann ich leicht verschmerzen, besonders da ich ihnen nicht so recht traue.

Eine andere für mich wichtige Erkenntnis aus diesem Test war die Tatsache, dass es gar nicht so leicht ist (wenigstens für mich) Unterschiede zwischen Verstärkern zu hören. In einem Blindtest mit Kabelumstecken und so denke ich, dass ich MPX3 und Corda so gerade eben auseinander halten könnte, bei den beiden Transen hätte ich da keinerlei Chance.

Wer also Tag/Nacht-Unterschiede zwischen guten Verstärkern erwartet und nicht deutlich bessere Ohren hat als ich, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit enttäuscht werden (wenn sich nicht zufälligerweise etwas vorher nerviges in etwas richtig Gutes verwandelt … dieser Grat ist manchmal sehr schmal).

Als letztes würde ich jedem, der mehrere Verstärker sein eigen nennt und diese auch vergleichen will, empfehlen, sich eine solche Umschaltbox zu bauen. Das Ding ist sehr schnell (wenn man zum ersten Mal einen Lötkolben schwingt nicht wirklich schnell) zusammengelötet und die Vergleichbarkeit des Verstärker ist für mich zumindest bei direkter Umschaltmöglichkeit um ein vielfaches höher.

Jetzt muss ich nur noch einen Verstärker finden, der so klingt wie der MPX3 und wirklich leise ist ... vielleicht ist es ja doch der Diabolo ...

Gruß
Markus
m00hk00h
Inventar
#3 erstellt: 18. Jan 2007, 21:52
Hallo!
Nett geschrieben, liest sich sehr gut.
Kann leider nichts beisteuern, weil ich keinen deiner KHV kenne.

Ich hätte für die Zukunft nur noch zwei Tipps:
a) Pegelabgleich mit einem Sinustons (am besten 1KHz) durchführen. Das ist genauer als bei Frequenzüberlagerungen wie Stimmen und am allerbesten
b) mit einem Messgerät durchführen.

1dB Lautstärkeunterschied nimmt man nicht wahr, aber 0,8dB reichen schon, um beim einen oder anderen Verstärker eine Art "oha!"-Effekt auszulösen.

Ist keine Kritik, deine Methode hat ja offensichtlich auch prima funktioniert.

m00h
morbo667
Stammgast
#4 erstellt: 18. Jan 2007, 23:30
Gute Idee =), hätte ich eigentlich selbst drauf kommen können.

Ein Multimeter, um die Ausgangsspannung zu messen, hätte ich sogar hier gehabt

Der Pegelabgleich war das schwierigste am ganzen Test, da ich mir oft nicht ganz sicher war und viel nachgebessert habe.
Musikaddicted
Inventar
#5 erstellt: 19. Jan 2007, 07:27

morbo667 schrieb:
Wer also Tag/Nacht-Unterschiede zwischen guten Verstärkern erwartet und nicht deutlich bessere Ohren hat als ich, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit enttäuscht werden (wenn sich nicht zufälligerweise etwas vorher nerviges in etwas richtig Gutes verwandelt … dieser Grat ist manchmal sehr schmal).

QFT!

Sehr schöner Bericht - für mich der nach SP lechtzt natürlich besonders. Auch die Erfahrung, dass einen eine Kleinigkeit absolut nerven kann und man dann bestimmte CDs garnicht mehr hören mag kenne ich gut - hängt aber bei mir auch mit der Tagesform zusammen. Die OK Computer ist natürlich immer eine Herausforderung - beim Hören habe ich sowohl am Hybrid als auch an der Transe immer ein bisschen was auszusetzen, aber das Gesamtwerk macht das meist wieder wett, so dass es sich dann doch lohnt.

Wichtigste Erkenntnis aus diesem Thread (neben der oben kopierten) ist, dass man nie den Spaß am Hören ausser Acht lassen sollte. Wenn man nur verbissen versucht Unterschiede auszumachen und festzustellen wer der "bessere" KHV ist, dann vergisst man ganz worauf es eigentlich ankommt: Hörvergnügen.

Klasse Beitrag!
Silent117
Inventar
#6 erstellt: 19. Jan 2007, 12:32
Schön geschrieben... Das bestätigt mich ein wenig , denn ich bin ja ein wenig in der gruppe "ein KHV der zum KH passt und fertig...".

Ansonsten: Schön geschrieben und trotzdem "highendismus" noch genügend bezug zur realität. Schön "down to earth" wie man das so sagt
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
kleiner Vergleich: Singlepower MPX3 vs. Corda HA2-MKII SE
morbo667 am 22.07.2006  –  Letzte Antwort am 24.07.2006  –  11 Beiträge
Corda HA-2 MkII SE & Corda Opera
parzeval23 am 12.03.2007  –  Letzte Antwort am 14.03.2007  –  5 Beiträge
Technische Daten "Corda HA-2"
Class_B am 02.01.2010  –  Letzte Antwort am 03.01.2010  –  6 Beiträge
Hifi Test Magazin 01/13 Kopfhörer TEST
Mr.TNT am 17.01.2013  –  Letzte Antwort am 17.01.2013  –  2 Beiträge
Hifiman HF-5
ZeeeM am 13.12.2009  –  Letzte Antwort am 13.12.2009  –  4 Beiträge
Corda KHV Preise
helfo am 23.07.2006  –  Letzte Antwort am 23.07.2006  –  4 Beiträge
Corda HA-2 MKII mit AKG 701 oder DT990
helfo am 23.07.2006  –  Letzte Antwort am 27.07.2006  –  12 Beiträge
urLehman Linear vs. Bson Audio HA-160D vs. Corda Symphony
MOS2000 am 25.08.2013  –  Letzte Antwort am 11.09.2013  –  2 Beiträge
Corda Headsix
attila2 am 01.10.2007  –  Letzte Antwort am 01.10.2007  –  6 Beiträge
Corda Swing
audiojck am 23.03.2009  –  Letzte Antwort am 01.04.2011  –  88 Beiträge
Foren Archiv
2007

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder927.449 ( Heute: 17 )
  • Neuestes MitgliedNicksloda
  • Gesamtzahl an Themen1.555.698
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.643.214

Hersteller in diesem Thread Widget schließen