Sportkopfhörer selber bauen

Vielleicht kommt zufällig wer vorbei, der das weiß. Sonst würde ich das in den Forumüberpunkt 'Do it yourself' einstellen.

Aber die erste Frage wissen doch viele, oder?
Klingt ein Lautsprecher einfach so "wie er ist" (was für mich logisch wäre), oder hat die Elektronik da Einfluss?

thomas_alemania (Beitrag #1) schrieb:

oder hat die Elektronik deutlichen Einfluss auf den Klang?

Ja hat sie, bei den meisten BT Kopfhörern sitzt ein DSP im Kopfhörer, der den Sound zurechtbiegt, am Klinkenkabel klingen diese Kopfhörer dann meist ganz anders.

Wenn es dir nur ums basteln geht, weitermachen, solltest du auch Wert auf Klang legen, würde ich mir eine andere Lösung einfallen lassen.

Und egal ob Skateboard, Fahrrad oder Bobby Car im Straßenverkehr würde ich keine Kopfhörer nutzen, da man auch immer mit dem Unvermögen anderer Verkehrsteilnehmer rechnen muss.

Besten Dank!
Hat so ein einfacher Koss KSC 75 auch ein DSP und hatten/haben das auch die (früheren) Nackenbügler wie mein Sony MDR-G61, oder neuere Modelle? Oder ist das nur im "HiFi"-Bereich?

DSP haben idR nur Bluetooth und ANC KHs. Da die Elektronik&Akku etc im üblicherweise geschlossenem Gehäuse viel Platz wegnimmt, klingen die dann irgendwie shice, das muss der DSP dann ausbügeln.

Am KSC75 waren so weit ich mich entsinne einfach 2 Lötpunkte, das Kabel ist dann per Schlaufe an so zwei Plastikpins geführt, unten ist noch ein Tröpchen kleber wo das Kabel das Gehäuse bzw diw Abdeckung verlässt. Sonst ist da eigentlich nix. Evtl hast du im Innern eine Leitung zum Treiber beschädigt?Oder ihn gegrillt. KA

Zum Koss KSC 75:
Ich hab die immer nur am smartphone betrieben. Dann genau die zwei weissen "Tröpfchen Kleber" abgeschliffen und beide gingen nicht mehr. Siehe Foto ganz oben. Daher vermute ich, dass ich da was beschädigt habe und das nicht nur Kleber ist. Ich hatte bei anderen gesehen, dass die ein feines Kabel auf die Vorderseite der Membran führen. Kann es sein dass ich das beschädigt habe?

Zum "DSP":
Das macht mich erst mal optimistisch. Ich habe diese Bose-Ersatzlautsprecher nun mal bestellt. Die Kritiken zum Sound sind alle sehr gut. Ich hab dann natürlich keinen Vergleich ob sie in einem original Hörer mit DSP deutlich besser klingen.
Es geht hier nicht um Spitzenleistung, ich will einfach einen halbwegs anständigen sound für draußen.

So, heute sind die oben erwähnten zwei 40 mm-Lautsprecher für zusammen 19 € gekommen (Bose Ersatz) und es sieht so aus dass ich wohl sagen kann ... GOTT SEI DANK habe ich die Koss geschrottet!
Ich hatte so viel über diese Koss und deren mods gesehen, dass ich da echt recht hohe Erwartungen hatte.

Der Bose Nachbau ist noch nicht eingebaut, aber ein erster Test, nur auf einem Ohr, hörte sich echt besser an. Sie wiegen mit 20g auch doppelt so viel wie die KSC.
(die Lieferung meiner MMCX-Buchsen verspätet sich leider, hätten heute kommen sollen)

Die Abdeckgitter der Koss passen genau auf die "Bose" und auch die Ohrpolster gehen zumindest für den Anfang.

Wie man am Foto unten sieht haben auch die Neuen zwischen den beiden Polen außen, in der Mitte zwei verlötete und schwarz gekennzeichnete Lötstellen. Wie die Koss nur da ist es weiß. (Das was ich abgeschliffen habe).
Offensichtlich geht hier ein ganz feiner Draht auf die Membrane. Beim "Bose" sieht man das auch gut. Beim Koss liegt das evtl. hinter der Membrane. Ich bin mir aber nun sicher, dass ich diese zwei sehr dünnen Drähte beschädigt habe.

Der "Bose" kommt nackt, ohne irgend ein Gehäuse. Aber der Zufall treibt bunte Blüten: ich habe gemerkt, dass ein Epoxy Rest in so einer typischen, weißen, dünnen Plastikkaffeetasse genau die Form hat um den Lautsprechern einen "Rücken" zu geben.
Wenn die Buchsen hoffentlich in ein paar Tagen da sind dann zeig ich mal wie es geworden ist.

So, ich mach mal hier etwas alleine vor mich hin ... ... und beschreib wie weit ich bin mit meinem Eigenbau.

Die MMCX-Buchsen sind gekommen und meine "Treiber-Schalen" aus dem "Bodensatz" der Kaffee-Plastik-Becher sind echt ein Hingucker geworden. Richtige kleine Schmuckstücke.

Sound ist auch echt überraschend gut. Mehr kommt bald.

(Sollte hier mal noch einer reinschaun, dann wäre es wohl besser das nun in DIY zu verschieben)

Diese schon vorkonfektionierten Buchsen haben mir die Sache sehr erleichtert. Ich löte normal nicht. Aber die konnte man sehr gut mit dem Rücken einer abgebrochenen Nähmaschinennadel und einem Turbo-Feuerzeug hinlöten.

Eine Frage: ich beschäftige mich zum ersten Mal mit Ohrhörer ohne festes Kabel und verwende MMCX, eher zufällig. Nun habe ich gesehen, dass z.B. KZ anscheinend nur noch in 2 pin anbietet.
Gibt es eine erkennbare Richtung, ob sich eher das eine oder das andere durchsetzt?

Am Treiber würde ich in Zukunft nicht mehr rum schleifen / feilen usw...
In der Mitte sind die 2 Litzen von der Schwingspule angelötet, da ist nicht umsonst Schutzlack drauf!

Es gibt halt verschiedene Anschlussarten, auch bei OverEars. Bei KZs 2 Pin-Anschlüssen gibts auch unterschiedliche (B-pin, C-Pin...). Brauch dich für den Eigenbau ja eigentlich nicht jucken(?).

@Ghoster (Litzen von der Schwingspule)
Wie gesagt, ich dachte das sei ein Tropfen alter Kleber um das Kabel am Ausgang zu befestigen.

@Basstian85 (MMCX oder 2 pin)
Doch, eigentlich schon. Das teuerste an meiner Baustelle ist das Kabel für 25 Euro. Der Sinn von Kopfhörern mit Steckverbindung ist ja auch, dass man die Komponenten schnell mal untereinander tauschen kann, finde ich. Oder man bei einem Ausflug eben noch zwei kleine In-Ear in die Hosentasche wirft.
Da ist es natürlich schade wenn man einen großen Teil wegen der Stecker nicht nutzen kann.
Auch die Bluetooth-Adapter hinterm Ohr, KZ AZ9 u. AZ10 gibt es nur in 2 pin und da ist die Auswahl und Verfügbarkeit extrem eingeschränkt,
(ich hab das teurere Kabel nur gekauft weil es sich so toll anfühlt und nicht so steif und unangenehm wie das vom Koss ist. Ich glaube nicht dass man das (in meinem Fall) hört.)

App Poweramp
Diese Android-App finde ich schon richtig klasse. Ich hab ja bisher mit smartphone nicht so viel Musik gehört (meist Radio beim Sport). Besonders der Equalizer erlaubt natürlich noch gute Anpassungen an den Treibern.

Ear pads:
Nicht auf der Rechnung hatte ich wie schwierig es sein kann ear pads zu kaufen. Vor allem weil sehr viele keine Maßangaben haben, sondern nur die Angabe zum passenden Modell des Hörers und bei China-Anbietern weiß man oft nicht was die 50 mm nun bedeuten? Außendurchmesser des pads, oder Innen. Und die Yaxi kosten 21 €, das finde ich schon heftig für zwei so "Schwämmchen" und dazu weiß man noch nicht mal, ob da noch Einfuhrabgaben aus UK dazu kommen (Amazon will Identifikations-Dokument und macht sonst keine Angaben).

Ein paar Fotos.

Bei den Schalen habe ich etwas Epoxy in so weiße, dünne Kaffeetassen aus Plastik gefüllt und in die Mitte eine kleine Dose, so dass es mehr die Form einer Schüssel bekommt. Ins Epoxy hab ich so weiße, sehr feine Flocken gegeben die das Gewicht stark reduzieren. Die Schale wiegt keine 8 g. Leider sieht man in den Fotos den Glanz und die Struktur nicht so gut. Sieht aus wie Email, eher wie Schmuck.
Die MMCX-Buchsen habe ich mit Araldite eingeklebt, weil das sehr schnell trocknet.

Dieser grüne Zylinder hat vier Aufgaben
- zu erlauben die Hörer längs zu verschieben und abzunehmen
- zu erlauben die Hörer vertikal zu kippen
- zu erlauben die Hörer horizontal etwas zu kippen
- durch seine Anbringungsstelle die Schalen optimal aufs Ohr zu bringen
dafür ist er aus Epoxy mit 70% Flex (normales Epoxy hat so 3-5%.
Bisher zum Test nur mit Klebeband fixiert.
Das Grün habe ich zum Orange der Yaxi-Polster gewählt, die ich wohl noch bestellen werde.

Der Flex des Bügels ist noch nicht optimal. Das Carbon hinten ist etwas zu steif.

So was zu bauen ist halt Rumexperimentieren, Tüfteln, ... den ganz großen Sinn macht das eigentlich nicht.
Für Sport gibt es da eben wenig zu kaufen. Toll ist, dass der Sound dieser 40 mm Treiber wirklich richtig gut ist.
Ich hab noch den Beyerdynamic T51p, der ja sowas wie eine Referenz in dieser eher kompakteren Klasse ist und für rund 270 € und mit einer Schale und Polster dreimal so tief, hat er natürlich mehr "Raumklang", aber es ist nicht so, dass wenn ich zum "Bose-Ersatz" wechsle, dass ich dann unbedingt zum T51p zurück will. Gerade bei Songs mit Männerstimmen (gerade Markus Rill) ist der schon beeindruckend gut. Bei mehr Höhen (Blondie, ...) finde ich den Beyerdynamic angenehmer.

Ich weiß nicht ob ich hier links posten kann, aber die Treiber nennen sich:
"2PC/Lots 40 mm Ersatz Lautsprecher Reparatur Teile für Bose QuietComfort QC2 QC15 QC3 AE2 OE2i 40 mm Treiber Kopfhörer 32 Ohm", 18,90 € für beide.

Update 16:10h
Habs gefunden: unter Emui ist der Equalizer hinter Dolby versteckt. Ist in der Wirkung aber recht schwach und der eingestellte EQ kann nicht mit Namen gespeichert werden, was schon schlecht ist wenn man unterschiedliche Kopfhörer verwendet. Da ist der in Poweramp viel besser.
Wenn ich nur mit dem Emui-EQ optimiere habe ich weniger guten Effekt, aber die gleichen Einstellungen in Radio und eigene Musik. Wenn ich mit dem von Poweramp nachregle habe ich unterschiedliche Einstellungen für Radio und meine Musik. Was nicht ideal ist, aber auch nicht wirklich schlimm.
Gibt es eine App die es ermöglicht mit einem EQ alle Musikausgabe gleich zu regeln? Geht das technisch überhaupt?

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Frage am Rande:
Meine Musik auf der Karte im smartphone (Huawei P30) höre ich ja mit Poweramp und kann da den app-internen Equalizer verwenden. Geht das auf das Radio auch irgendwie?

Anmerkung: Huawei hat ja Android via Emui, da habe ich die aktuellste Version 11. Dort wo der Equalizer sein sollte finde ich nichts und Huawei spricht von einem eigenen "Huawei Histen sound effects" aber auch das ist nicht zu finden und soll zudem vom verwendeten headset abhängen (wir empfehlen die Verwendung eines Huawei-headsets ...