AKG K361 & K371 - preiswerte geschlossene Kopfhörer mit Harman Target Curve Abstimmung

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thewas
Hat sich gelöscht
#51 erstellt: 30. Dez 2019, 12:41
Kenne nur die Messungen mit GRAS43AC/43AG coupler mit KB5000/5001 anthropometric pinna von Oratory1990:
https://www.dropbox.com/s/yvmy0buuessy0rl/AKG%20K361.pdf?dl=0
https://www.dropbox.com/s/9ftqm1c13xjcqgv/AKG%20K371.pdf?dl=0
Der K371 ist da näher an den Harman Target als die meisten anderen gemessen KH.


[Beitrag von thewas am 30. Dez 2019, 12:42 bearbeitet]
element5
Inventar
#52 erstellt: 30. Dez 2019, 13:24

thewas (Beitrag #51) schrieb:
Der K371 ist da näher an den Harman Target als die meisten anderen gemessen KH.

was hat eigentlich das Preference Rating zu sagen?

Der K371 z.B. hat vor dem Einsatz des EQs einen Wert von 89/100, der K361 81/100 und obwohl der DT770 mit getragenen Pads ein paar markante Peaks aufzuweisen hat 88 /100. Mit EQ 107/100 und ein DT990 109/100. Die beiden AKGs "nur" 102/100 und 103/100.

Heisst das, daß die beiden Beyerdynamics nach dem EQn näher der Harman Kurve folgen?
https://www.dropbox....0Earpads%29.pdf?dl=0


[Beitrag von element5 am 30. Dez 2019, 13:25 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#53 erstellt: 30. Dez 2019, 13:34
Ja, das Preference Rating ist eine berechnete Bewertung nach dem statistischen Modell vom unten in den PDF verlinkten AES Paper, wobei man imho gerade auf hohen Niveau wie nach EQ bei solchen numerischen Einzelwerten aufpassen muss, auch bei Rtings, ich würde da meine Präferenzen eher von der Abwesenheit von Resonanzen und niedrigerem Klirr abhängig machen.
CharlesDreyfus
Stammgast
#54 erstellt: 30. Dez 2019, 13:51
Die Messungen von Oratory habe ich auch schon gesehen. Scheinen momentan ja der einzig sinnvolle Anhaltspunkt zu sein. Hier und da findet man noch ein paar E.A.R.S. Daten. Die gehen mangels entsprechender Standards aber eigentlich an der Sache vorbei.

Mich würde mal interessieren, wie nah die beiden KH in der Entwicklungphase an das Target angepasst werden konnten. AKG könnte sich an der Stelle einen (faulen) Gefallen tun und einfach die geglättete Harman-Kurve ins Datenblatt setzen

Von den rechnerischen Modellen, was in der Theorie besonders nah am Target liegen soll, halte ich jetzt auch nicht so viel. Die Peaks und Troughs sind in der Praxis mit abweichender Ohrgeometrie und Trageposition sowieso nicht abzusehen. Von den Fertigungstoleranzen der Treiber und deren Implementierung mal ganz zu schweigen.
thewas
Hat sich gelöscht
#55 erstellt: 30. Dez 2019, 13:57
Ich verstehe es auch nicht warum Harman Produkte auch nie die sinnvollen Messungen ihrer eigenen Forschung aufzeigen, vermutlich will es das Marketing nicht und/oder man würde manche eigene Produkte damit torpedieren.
onalon
Ist häufiger hier
#56 erstellt: 30. Dez 2019, 16:56

CharlesDreyfus (Beitrag #54) schrieb:
Die Peaks und Troughs sind in der Praxis mit abweichender Ohrgeometrie und Trageposition sowieso nicht abzusehen. Von den Fertigungstoleranzen der Treiber und deren Implementierung mal ganz zu schweigen.


Das ist, mal ganz abgesehen davon, ob man diese Kurve mag oder nicht, das größte Problem überhaupt.

Haben die Beiden Hörer eigentlich den gleichen Treiber? Rein von den Werten her sieht es mir schon danach aus. Dann wären wir wieder bei der Implementierung und Geschmack. Ich sehe imo nicht wirklich wie uns das weiterbringt.

Das ist dann Marketing - mal ganz überspitzt ausgedrückt.
CharlesDreyfus
Stammgast
#57 erstellt: 30. Dez 2019, 17:35
Die Tatsache, dass es einen K361 und einen K371 gibt, die zwar der gleichen Linie Folgen aber für sich doch jeweils einen spezifischen Klang mitbringen (wahrscheinlich unterschiedliche Gehäusedämpfung), ist vielleicht auch ein kleines Zugeständnis an die Subjektivität. Man hätte auch ganz dogmatisch lediglich ein Modell veröffentlichen können.

Das Harman Target ist am Ende des Tages, auch hier überspitzt formuliert, nicht mehr als die Erfindung einer weiteren Schublade.
Wenn es denn seine Anhänger findet, soll mir recht sein. Bin der Kurve auch nicht grundlegend abgeneigt. Ist aber wie immer sehr vom Quellmaterial abhängig.


[Beitrag von CharlesDreyfus am 30. Dez 2019, 18:09 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#58 erstellt: 30. Dez 2019, 21:36

Haben die Beiden Hörer eigentlich den gleichen Treiber? Rein von den Werten her sieht es mir schon danach aus. Dann wären wir wieder bei der Implementierung und Geschmack. Ich sehe imo nicht wirklich wie uns das weiterbringt.
Das ist dann Marketing - mal ganz überspitzt ausgedrückt.


Die Tatsache, dass es einen K361 und einen K371 gibt, die zwar der gleichen Linie Folgen aber für sich doch jeweils einen spezifischen Klang mitbringen (wahrscheinlich unterschiedliche Gehäusedämpfung), ist vielleicht auch ein kleines Zugeständnis an die Subjektivität.

Nein, an den Preis, der K361 hat einen günstigeren Treiber und kostet auch signifikant weniger und ist auch nicht für Tontechniker angedacht:

As for their differences, the K361 was made with podcasters, part-time music producers, and amateur content creators in mind, whereas the K371 is intended for professionals (in all fields of audio production) who require that hard-to-describe step up in sound quality and ruggedness. The K361's 50mm drivers produce a frequency response of 15 Hz to 28 kHz, while the titanium-coated 50mm drivers of the K371 boast a shocking 5 Hz to 40 kHz spectrum. Plus, the K371 headphones match AKG's Reference Response Curve, an optimal frequency response found through an exhaustive 5-year study about the tonal perception and preferences of hundreds of people.

Leider ist die Deutsche Harman Seite nicht toll und das geht dann auch nicht hervor.


Das Harman Target ist am Ende des Tages, auch hier überspitzt formuliert, nicht mehr als die Erfindung einer weiteren Schublade.

Wie gesagt muss man ja nicht genau der Harman Kurve folgen, aber es ist wichtig dass der kranke Kopfhörermarkt endlich mal objektiviert wird und nicht jeder tonal kranke teure Haient Müll mit mehr als 10 dB Abweichungen einfach unkritisch gehyped wird, so wie heute Hifi Lautsprecher tonal deutlich kleinere Abweichungen haben.


[Beitrag von thewas am 30. Dez 2019, 21:43 bearbeitet]
CharlesDreyfus
Stammgast
#59 erstellt: 31. Dez 2019, 00:53
Ein Kopfhörer für Professionelle. Achso, natürlich!

Fragt sich nur, was dieses "hard-to-describe" genau sein soll. Als Entwickler dieser KH müsste man das doch sachlich ausformulieren können.

Die Treiber werden in beiden Fällen als "titanium-coated; pure OFC voice coil" spezifiziert. Beim K371 wird lediglich eine höhere Bandbreite angegeben. Eventuell werden die Treiber beim K371 einfach nur besser selektiert?


thewas (Beitrag #58) schrieb:
... aber es ist wichtig dass der kranke Kopfhörermarkt endlich mal objektiviert wird und nicht jeder tonal kranke teure Haient Müll mit mehr als 10 dB Abweichungen einfach unkritisch gehyped wird

Steile These!
onalon
Ist häufiger hier
#60 erstellt: 31. Dez 2019, 05:06

thewas (Beitrag #58) schrieb:
Nein, an den Preis, der K361 hat einen günstigeren Treiber und kostet auch signifikant weniger und ist auch nicht für Tontechniker angedacht


Das kann ich mir eigentlich kaum vorstellen. Das ergibt für mich weder in der Produktion noch Betriebswirtschaftlich Sinn. Ich vermute auch eher eine Selektion oder einfach umgelabelt. Für die größere Frequenzspektrum beim 371 können wir uns erst mal nix kaufen, weil völlig irrelevant. Infar- und Ultraschall ist eben nicht unser Ding.



Wie gesagt muss man ja nicht genau der Harman Kurve folgen, aber es ist wichtig dass der kranke Kopfhörermarkt endlich mal objektiviert wird und nicht jeder tonal kranke teure Haient Müll mit mehr als 10 dB Abweichungen einfach unkritisch gehyped wird, so wie heute Hifi Lautsprecher tonal deutlich kleinere Abweichungen haben.


High End ist ein tolles Wort. Alle Marketing Menschen lieben es, deswegen steht es auch gefühlt auf jeder Verpackung, die man im HIFI Bereich so finden kann. Darauf gibt doch wirklich niemand mehr etwas. Den meisten sollte mittlerweile doch wirklich klar sein, dass teurer nicht unbedingt besser ist.
Gehyped wird wirklich viel und das gerne ohne belastbare oder objektive Fakten. Hersteller halten sich mit Messungen auch gerne zurück oder es gibt nur bestimmte oder keine vergleichbaren.
Den Kopfhörermarkt wirst du aber auch mit der Harman Kurve nicht aufräumen. da wird nur eine Kennlinie geschaffen. Das heißt noch lange nicht, das sich außer AKG noch ein anderen Hersteller daran hält. Jeder Hersteller hat da seine eigene Philosophie.

Bei Lautsprechern ist die Situation im übrigen keine andere. Es gibt super viele und die messen, noch klingen gleich. In den eigenen vier Wänden schon gar nicht. Da der Raum und die Aufstellung einen sehr großen Einfluss hat. Wie beim Kopfhörer die Ohrmuschel und der Gehörgang.

Bei teuren HIFI Gerätschaften habe ich über die Jahre zusätlich den Eindruck gewonnen, das sehr teure Produkte wohl gerne mal gesoundet werden, um den Kunden einen Unterschied präsentieren zu wollen. Bei CD Player ist mir das besonders aufgefallen! Von Röhrenverstärkern möchte ich jetzt nicht anfangen. Da gibt es so absurd teure Geräte - unfassbar!

Ich bin gespannt, wie sich die Harman Kurve in Zukunft entwickelt und evolviert. Bei den paar Befragungen wird es sicher nicht bleiben. Die Kopfhörer werde ich mir auch Beide ordern und vergleichen. Ich brauche noch einen für unterwegs und die könnten doch gut passen. Ich würde mich sehr freuen, wenn die Kopfhörer was taugen. Wenn man sich den Preis dann noch anschaut! Wäre top!

Werde dann hier auch ein paar Eindrücke hinterlassen.
thewas
Hat sich gelöscht
#61 erstellt: 31. Dez 2019, 12:53

CharlesDreyfus (Beitrag #59) schrieb:
Ein Kopfhörer für Professionelle. Achso, natürlich!

Fragt sich nur, was dieses "hard-to-describe" genau sein soll. Als Entwickler dieser KH müsste man das doch sachlich ausformulieren können.

Wollen wir jetzt ernsthaft über Marketingtexte diskutieren? Steht doch, der eine ist näher an der HTC, was ja auch stimmt, alles andere ist Wortklauberei und Forenzeitvertrieb.


Die Treiber werden in beiden Fällen als "titanium-coated; pure OFC voice coil" spezifiziert. Beim K371 wird lediglich eine höhere Bandbreite angegeben. Eventuell werden die Treiber beim K371 einfach nur besser selektiert?

Glaube nicht dass man durch Selektion so unterschiedliche FG konstant bei beiden hinkriegt, also tippe ich persönlich auf unterschiedliche Treiber und/oder unterschiedliche Gehäuse/Bedämpfung.


Steile These!

Die aber stimmt https://twitter.com/seanolive/status/1053856172539867136


onalon (Beitrag #60) schrieb:
High End ist ein tolles Wort. Alle Marketing Menschen lieben es, deswegen steht es auch gefühlt auf jeder Verpackung, die man im HIFI Bereich so finden kann. Darauf gibt doch wirklich niemand mehr etwas. Den meisten sollte mittlerweile doch wirklich klar sein, dass teurer nicht unbedingt besser ist.

Vielleicht hier in den Foren, geh aber mal auf der Strasse wo die meisten KH verkauft werden.


Gehyped wird wirklich viel und das gerne ohne belastbare oder objektive Fakten. Hersteller halten sich mit Messungen auch gerne zurück oder es gibt nur bestimmte oder keine vergleichbaren.
Den Kopfhörermarkt wirst du aber auch mit der Harman Kurve nicht aufräumen. da wird nur eine Kennlinie geschaffen. Das heißt noch lange nicht, das sich außer AKG noch ein anderen Hersteller daran hält. Jeder Hersteller hat da seine eigene Philosophie.

Wie gesagt geht es nicht um die Kurve, sondern die Objektivierung von KH Performance. Man kann mit Philosophie viel schönreden, aber die kontrollierten Blindtests zeigen schon eine gute Übereinstimmung bei den Präferenzen der allermeisten Hörer.


Bei Lautsprechern ist die Situation im übrigen keine andere. Es gibt super viele und die messen, noch klingen gleich. In den eigenen vier Wänden schon gar nicht. Da der Raum und die Aufstellung einen sehr großen Einfluss hat. Wie beim Kopfhörer die Ohrmuschel und der Gehörgang.

Ja, bei Lautsprechern kommt noch das Abstrahlverhalten und Raum dazu, trotzdem muss schon mal wenigstens der anechoische Frequenzgang auf Achse stimmen, wenn der schon starke tonale Resonanzen, Dips und Peaks hat, ist eh schon vorbei, ähnlich ist es bei KH, mit dem finalen icing on the cake (also Anpassung an Raum oder Ohr) sollte man nicht grobe Fehler verwechseln oder relativieren. So wird ein tonal richtiger Lautsprecher in ziemlich jedem Raum einem mit verkorksten FG präferiert und ähnlich ist es auch bei KH.
Basstian85
Inventar
#62 erstellt: 31. Dez 2019, 13:51

thewas (Beitrag #61) schrieb:

Steile These!

Die aber stimmt https://twitter.com/seanolive/status/1053856172539867136

Da steht aber ein bisschen was Anderes... Da steht einfach, dass der Preis des KHs kein Indikator dafür ist wie gut er klingt.

Dass der KH-markt "krank" sei, "objektiviert" werden müsse, Alles einfach ohne kritik gehypt würde und größere Abweichungen (von welcher Kurve eigentlich) seien auch nicht ok oder was. Steht da nicht. Auf dem kranken Markt ist halt für Jeden was dabei.

Ich hatte mal diese Oratory EQ-Einstellungen für 990 und meine damas auch 880 übernommen. Warscheinlich funktioniert das eh nicht so gut. Und lässt natürlich die individuellen Faktoren außer acht. Ausserdem waren meine Pads waren weder Neu noch wirklich alt und die beiden Presets für Neu und Alt (3Jahre) unterscheiden sich ja deutlich. Neu klang bei mir unnatürlich dumpf und bassig und Alt klang blechernd schrill... Womöglich spielt auch die Lautstärke eine Rolle (Loudness), vielleicht zu leise gehört.


[Beitrag von Basstian85 am 31. Dez 2019, 13:52 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#63 erstellt: 31. Dez 2019, 13:55

Da steht aber ein bisschen was Anderes... Da steht einfach, dass der Preis des KHs kein Indikator dafür ist wie gut er klingt.

Wenn man es umgekehrt nimmt, ist ein Markt wo ein $2000 KH schlechter performt als einer für $200 nicht krank? Ich glaube kein 200.000€ PKW Käufer würde es akzeptieren wenn die Fahrleistungen schlechter wären als bei einem 20.000€ Auto.
element5
Inventar
#64 erstellt: 31. Dez 2019, 13:58

Basstian85 (Beitrag #62) schrieb:

thewas (Beitrag #61) schrieb:

Steile These!

Die aber stimmt https://twitter.com/seanolive/status/1053856172539867136

Ich hatte mal diese Oratory EQ-Einstellungen für 990 und meine damas auch 880 übernommen. Warscheinlich funktioniert das eh nicht so gut.

mit meinem DT880 hat das ziemlich gut funktioniert, allerdings hat etwas die Frische gefehlt.
+ 20 dB bei 6000 Hz und siehe da, die Frische kam zurück
thewas
Hat sich gelöscht
#65 erstellt: 31. Dez 2019, 14:02
Ich hatte mal einen DT-880 Pro hier und da hatte schon ein einziger PEQ basiert auf eigenen Messungen gereicht um den Beyer zu entzerren und einen wunderbaren KH daraus zu machen, sein (noch unter 30 jährige) Besitzer war auch begeistert da ihn die Höhen nervten.

Die +20 dB bei 6 kHz sind aber nicht ernst gemeint, oder?


[Beitrag von thewas am 31. Dez 2019, 14:03 bearbeitet]
Basstian85
Inventar
#66 erstellt: 31. Dez 2019, 14:03
Man kann es auch ganz anders sehen: Kopfhörer im Verstelligen Preisbereich machen einen Bruchteil des Markts aus.

Und ich denke nicht jeder 2000€ KH performt schlecht. Schwarze Schafe gibts immer. Abgesehen davon - was heißt schlechte Performe? Weichen sie von der Harmannkurve ab? Es gibt soviel mehr als nur den Frequenzgang, der ist eher Geschmackssache... Ist der Käufer dann krank dem so etwas gefällt?

Edit: Ich hab die Beyer auch nach Gehör mit SineGen im Hochton angepasst... Das mit dem 6kHz war sicher ein Witz


[Beitrag von Basstian85 am 31. Dez 2019, 14:04 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#67 erstellt: 31. Dez 2019, 14:11

Basstian85 (Beitrag #66) schrieb:
Man kann es auch ganz anders sehen: Kopfhörer im Verstelligen Preisbereich machen einen Bruchteil des Markts aus.

Es ist aber schon deutlich mehr geworden, KH waren bis vor 10 Jahren noch ein relativ Voodooarmer Bereich im Vergleich mit dem restlichen "Haient".


Und ich denke nicht jeder 2000€ KH performt schlecht.

Natürlich nicht, ist aber schon traurig für mich das es nicht wenige teure KH gibt die schon tonal sehr verkorkst sind, so dass sie im direkten verblindeten Vergleich keine Chance hätten, aber trotzdem gekauft werden.


Schwarze Schafe gibts immer. Abgesehen davon - was heißt schlechte Performe? Weichen sie von der Harmannkurve ab? Es gibt soviel mehr als nur den Frequenzgang, der ist eher Geschmackssache...

Wenn der Frequenzgang/Tonalität verkorkst sind, spielt alles andere keine Rolle mehr, der spielt mit Abstand am höchsten für das Hörerlebnis und Beurteilung eine Rolle.


Ist der Käufer dann krank dem so etwas gefällt?

Die Frage ist ob ihm das wirklich gefällt oder er sich das nur aufgrund von Hype, Flachpresse, Marketing und fehlenden sinnvollen Vergleichen sich das nur schönredet. Das Problem ist man gewöhnt sich in einiger Zeit auch an ziemlich verkorkste Tonalität, erst wenn man einen neutralen/richtigen Vergleich hat, merkt man das, ist mir auch schon öfter passiert. Klar, wenn man sich gewohnt hat und es einen nicht stört ist es ja nicht schlimmes, aber möchte man doch nicht eher im Hifi eine möglichst naturtreue/lineare Wiedegabe von das auf dem Tonträger ist? Lustigerweise kämpft man ja um jeden 0,1 dB bei Verstärkern und Elektronik aber bei den Wiedergabegeräten ist das alles auf einmal egal? Natürlich sind nicht alles Aufnahmen gut abgemischt, aber dafür gibt es EQ, nämlich den passenden KH für jedes Album zu finden ist eher utopisch.


[Beitrag von thewas am 31. Dez 2019, 14:16 bearbeitet]
bizkid3
Stammgast
#68 erstellt: 31. Dez 2019, 14:28
Hab vor kurzem bei Justmusic Dortmund mal den K371 gehört. War nur kurz aber ich fand ihn ziemlich langweilig. Ich persönlich halte nicht viel von der Harman Kurve, habe kein Problem mit verkorksten Frequenzgängen. Die gibt's auch schon zahlreich im Low Budget Bereich. K701, HD650, DT880, X2, M50 usw... alle vom FQ her nicht so die bringer für meinen Geschmack, trotzdem kann ich mit allen ohne Probleme Musik genießen.
Ich bin mir auch nicht sicher ob es so clever ist 100te normalos nach ihren Klangpräferenzen zu fragen. Wenn wir uns an deren Geschmack halten, würden wir alle mit Apple Airpods rumlaufen und das Thema KH wäre gegessen.
thewas
Hat sich gelöscht
#69 erstellt: 31. Dez 2019, 14:55
Nun ja, wenn Kopfhörer das eigentliche Zielhobby und nicht die Musikwiedergabe ist, dann braucht man natürlich sehr viele und "interssante" KH mit denen man sich von doofen 0815 Nutzer auch absetzen kann, so funktioniert halt Highend.


Ich bin mir auch nicht sicher ob es so clever ist 100te normalos nach ihren Klangpräferenzen zu fragen

Harman Versuche haben auch zwischen Pros und Normalos keine signifikante Unterschiede bei der Rating Reihenfolge von den meisten Lautsprechern und KH gefunden, nur dass unerfahrenere Hörer eher paar dB mehr Bass und Höhen mögen (also etwas mehr FG-"Badewanne"), Probleme wie schmalbandige Überhöhungen und Dips präferiert jedoch keiner.
grounded
Hat sich gelöscht
#70 erstellt: 31. Dez 2019, 16:10
@all

Jetzt mal ehrlich, wer von den Diskutanten hat sich denn jetzt mal unvoreingenommen, in Ruhe, daheim mit dem K371 auseinandergesetzt? Die ganzen Frequenzkurvenspekulationen und Highenedphilosphien einfach mal weggelassen und gutes Material mit dem Kopfhörer abgehört?

Wer die Qualität des K371 erleben möchte empfehle ich z.B. von Wolfert Brederode das Album Black Ice. Für meine Ohren passt da alles, es fehlt nichts und ich wüsste nicht was man da in der Darbietung besser machen könnte. Ich jedenfalls hab da Gänsehaut.

Ich vergleiche mittlerweile die Art und Weise wie der K371 Musik für mich darstellt mit meinen Nahfeldmonitoren. Bei Lautsprechern hatte ich nämlich den selben Eindruck. "HiFi" Lautsprecher haben einen gesoundeten Klang, mal kuschelig, mal analytisch o.ä. Bildlich gesprochen etwas um die Musik drumrum gekleistert. Das Hören von Musik mit meinen Nahfeldmonitoren erlebe ich als realistischer und unverfälschter und bringt mir einfach mehr Vergnügen. Auch das kann man mit relativ wenig Geld umsetzen. Der K371 geht da ähnlich heran, er bastelt kaum bis gar kein Sounddesign um die Musik herum, es wird kein Chichi beigemengt.

Wenn ich zu meinem Audeze LC2 wechsel habe ich dann vordergründig ein qualitativ hochwertigeres Klangerlebnis. Dem ist aber eigentlich nicht so, er klingt nur "kuscheliger", gefälliger. An Details, Bühne etc. macht er im Prinzip nämlich nichts besser, nur anders. Im Gegenteil, in Teilaspekten liegt der K371 vor dem LCD2.

Und wie schon hier im Faden erwähnt hängt natürlich alles vom Ausgangsmaterial ab. Manche Alben sind so grausam gemastert, das klingt dann mit dem K371 auch so. Was für mich aber eher für die Qualität des Kopfhörers spricht. Dieses Problem habe ich imho aber mit jedem Kopfhörer. Ich habe für mich die Entscheidung getroffen ich möchte nicht für jedes Genre, jedes Album, oder gar jedes Stück einen eigenen Kopfhörer parat haben.

Die Kombi K371 und für besondere Anlässe die Kuschelohren LCD2 funktioniert akut für mich sehr gut. Ich arbeite aber daran nur mit dem K371 zurechtzukommen...

Hierbei gilt wie immer: jedem Tierchen sein Pläsierchen, möge jeder nach seiner Fasson glücklich werden.

In diesem Sinne, guten Rutsch
grounded
zuglufttier
Inventar
#71 erstellt: 31. Dez 2019, 16:40
Ah, interessant, einer der beiden könnte wohl mal meinen Beyerdynamic DT250 ersetzen! Mit dem bin ich eigentlich ziemlich zufrieden aber die AKGs sehen mir auch etwas portabler aus...

Edit: Hab jetzt einfach mal den K371 für 135 Euro bestellt...


[Beitrag von zuglufttier am 31. Dez 2019, 16:49 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#72 erstellt: 31. Dez 2019, 16:49
Sehr schöner Beitrag grounded, ist bei mir und meiner Lautsprechersammlung nicht anders, teste gerne viele Lautsprecher und Zielkurven, die teilweise auch viel Hörspass machen, aber meistens kehre ich am Ende doch zu einer neutralen Basis meiner Monitore zurück.

Auch von mir allen einen guten Rutsch und neue Dekade mit viel schöner Musik, egal mit welcher Hardware
CharlesDreyfus
Stammgast
#73 erstellt: 31. Dez 2019, 17:07

thewas schrieb:
Wollen wir jetzt ernsthaft über Marketingtexte diskutieren?

Ich wollte lediglich darauf hinweisen, wie dünn die Argumentationslage bei AKG ist. Gerade wer sich an professionelle Nutzer richtet, sollte nicht mit Marketing-Geschwurbel daherkommen, sondern nachvollziehbare Fakten liefern.

thewas schrieb:
Glaube nicht dass man durch Selektion so unterschiedliche FG konstant bei beiden hinkriegt, also tippe ich persönlich auf unterschiedliche Treiber und/oder unterschiedliche Gehäuse/Bedämpfung.

Wir wissen doch noch gar nicht, wie sich der K361 in der großen Menge misst ...

Und wie onalon schon anmerkte, es macht auch ökonomisch überhaupt keinen Sinn, für eine Low-Budget-Serie zwei unterschiedliche Produktionsstraßen zu unterhalten.


thewas schrieb:
Man kann mit Philosophie viel schönreden, aber die kontrollierten Blindtests zeigen schon eine gute Übereinstimmung bei den Präferenzen der allermeisten Hörer.

Die Annahmen Harmans sind zunächst gleichermaßen ideologisch, da sie davon ausgehen, dass ein Kopfhörer wie ein Lautsprecher in einem Referenz-Hörraum klingen soll.

Aber spielen wir das Szenario einfach mal durch und gehen davon aus, dass nun jeder Produzent und jeder Endkonsument den gleichen nach Harman entzerrten Kopfhörer trägt, um die kritisierten Differenzen zu überwinden.

Wie geht man dann damit um, dass der Konsument im Durchschnitt nach wie vor mehr Bass als der Produzent erwartet?
Wie geht man damit um, dass Frauen offenbar höhenlastiger hören als Männer?
Wie geht man damit um, dass die präferierte Klangfarbe auch vom Alter und individuellen Hörverlust abhängt?
Wie geht man damit um, dass die Differenzen zwischen unterschiedlichen Kulturen noch gar nicht hinreichend untersucht sind?
Wie steht es um die Fertigungstoleranzen der Treiber (nicht nur in Bezug auf das Target, auch bezüglich L/R-Matching)?
Wie steht es um die Sitzposition und die Kopplung der Pads?
Wie steht es um die Equal-Loudness?
Wie steht es um die praktische Vielfalt der Wiedergabegeräte (vom Radio bis hin zur HiFi-Anlage)?
Und dann versuch mal dem Musiker zu erklären, dass er anstatt seines AT, Beyer, Sennheiser oder Sony nun einen Harman-AKG zum Abhören verwenden soll!

Ist hier am Ende wirklich so viel gewonnen?

Ob dem Ganzen nun eine gemeinsame Baseline zugrundeliegt oder nicht. Am Ende gibt es immer noch unnzählige menschliche Faktoren, die die empfundene Klangfarbe beliebig in die eine oder andere Richtung navigieren. Ob nun daheim oder im Studio, der Hörer hat nach wie vor mit den physikalischen Komplikationen seiner Wiedergabekette zu kämpfen. Kopfhörer klingen auf jedem Kopf anders. Und auch die Referenz des Studiomonitors erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit der Akustik und eine individuelle Kompensation. All das verläuft in der Praxis mal mehr, mal weniger optimal.

Der Versuch, all diese Faktoren mit einer einzigen Kurve über einen Kamm zu scheren, klingt für mich irgendwie sehr ideologisch
Insofern ist der AKG K371 mit dem vermeintlichen Referenz-Frequenzgang letztlich auch nicht mehr als eine weitere Interpretation im breiten Spektrum der Klangfarben.

LG und guten Übergang auch von meiner Seite
Dreyfus


[Beitrag von CharlesDreyfus am 31. Dez 2019, 18:16 bearbeitet]
coreasweckl
Hat sich gelöscht
#74 erstellt: 31. Dez 2019, 18:15

thewas (Beitrag #67) schrieb:

Die Frage ist ob ihm das wirklich gefällt oder er sich das nur aufgrund von Hype, Flachpresse, Marketing und fehlenden sinnvollen Vergleichen sich das nur schönredet. Das Problem ist man gewöhnt sich in einiger Zeit auch an ziemlich verkorkste Tonalität, erst wenn man einen neutralen/richtigen Vergleich hat, merkt man das, ist mir auch schon öfter passiert. Klar, wenn man sich gewohnt hat und es einen nicht stört ist es ja nicht schlimmes, aber möchte man doch nicht eher im Hifi eine möglichst naturtreue/lineare Wiedegabe von das auf dem Tonträger ist? Lustigerweise kämpft man ja um jeden 0,1 dB bei Verstärkern und Elektronik aber bei den Wiedergabegeräten ist das alles auf einmal egal? Natürlich sind nicht alles Aufnahmen gut abgemischt, aber dafür gibt es EQ, nämlich den passenden KH für jedes Album zu finden ist eher utopisch. :D


letztendlich vollzieht sich hier dasselbe Szenario wie im LS Higend.. Fragwürdige Produkte, die messtechnisch völlig im Eimer, aber edel verarbeitet und verpackt sind (ggfs edle Holzkiste incl.) , werden mit Zähnen und Klauen verteidigt..."High Budget"
Menschlich verständlich, wenn man das Zeug bereits gekauft hat getreu dem Motto "was so edel aussieht, kann nicht schecht sein". Und wenn andere in so einem Forum sich gegenseitig die Eier schaukeln, die dafür auch viel Geld hingelegt haben.. Die bereits genannte Optik,Flachpresse und Herstellermarketing haben schon Wirkung..
Das dann Messungen und Blindtests wie bei Lautsprechern oft abgelehnt werden, ist auch klar...
Wie hier auch schon gesagt wurde, der Mensch gewöhnt sich an Gurken. Mir ist das in Jugendjahren mit LS auch häufig passiert, gerade auch von rückblickend zweifelhaften Händlern und Hypes manipulieren zu lassen...

Und an einem Aspekt kann man sich immer erfreuen bei so manchem fragwürdigen High Budget KH:
solange man sie nicht auf dem Schädel hat oder vor dem Spiegel steht, sehen die einfach geil aus und kann sie auf dem Ständer oder ggfs in der Box bewundern...

Trotzdem allen einen guten Rutsch...


[Beitrag von coreasweckl am 31. Dez 2019, 18:34 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#75 erstellt: 01. Jan 2020, 13:01

CharlesDreyfus (Beitrag #73) schrieb:
Ich wollte lediglich darauf hinweisen, wie dünn die Argumentationslage bei AKG ist. Gerade wer sich an professionelle Nutzer richtet, sollte nicht mit Marketing-Geschwurbel daherkommen, sondern nachvollziehbare Fakten liefern.

Die man ja auch auf den Sennheiser, Beyerdynamic usw. Seiten sieht..


Wir wissen doch noch gar nicht, wie sich der K361 in der großen Menge misst ...
Und wie onalon schon anmerkte, es macht auch ökonomisch überhaupt keinen Sinn, für eine Low-Budget-Serie zwei unterschiedliche Produktionsstraßen zu unterhalten.

Wenn man sich die Messungen von beiden auf Oratory anschaut sind das über 3dB Unterschiede in allen Richtungen, so eine hohe Streuung hat man nicht in dem Segment und es würde noch weniger ökonomisch Sinn machen die statistisch gesehen wenige Treiber die ganz zufällig die Harman Kurve treffen für den 371 zu selektieren und den Rest als 361 zu produzieren... Zudem warum 2 Produktionsstraßen? Man verbaut unterschiedliche Teile für beide, der Prozess ist der gleiche. Wäre ja lustig wenn ein Automobilhersteller für jede Variante (bei einer heutigen S-Klasse sind über 10^19! möglich) eine eigene Produktionsstraße benötigen würde. Zudem solche Artikel eher in Batches von den selben Leuten produziert werden.


Die Annahmen Harmans sind zunächst gleichermaßen ideologisch, da sie davon ausgehen, dass ein Kopfhörer wie ein Lautsprecher in einem Referenz-Hörraum klingen soll.

Weil es ja auch das einzige was sinnvoll ist, weil Musik wird heute fast nur auf Lautsprecher in Räumen abgemischt und gemastered, leider gibt es ja kaum binaurale Aufnahmen.


Aber spielen wir das Szenario einfach mal durch und gehen davon aus, dass nun jeder Produzent und jeder Endkonsument den gleichen nach Harman entzerrten Kopfhörer trägt, um die kritisierten Differenzen zu überwinden.

Wie geht man dann damit um, dass der Konsument im Durchschnitt nach wie vor mehr Bass als der Produzent erwartet?

Klangregler/Equalizer mit denen man auch viel sinnvoller Variationen bei den nicht optimalen Aufnahmen anpassen kann. Zudem es wie schon mehrfach gesagt nicht um paar dB mehr oder weniger Bass oder Höhen geht, sondern die Grundbasis stimmt, ohne signifikante Dips, Peaks und Resonanzen.


Wie geht man damit um, dass Frauen offenbar höhenlastiger hören als Männer?
Wie geht man damit um, dass die präferierte Klangfarbe auch vom Alter und individuellen Hörverlust abhängt?
Wie geht man damit um, dass die Differenzen zwischen unterschiedlichen Kulturen noch gar nicht hinreichend untersucht sind?

Alles das spielt ja keine Rolle, da man mit den gleichen Hörfehlern auch die originale Instrumente und Stimmen hört, wird sind doch hier nicht im Hörgeräte Bereich.


Wie steht es um die Fertigungstoleranzen der Treiber (nicht nur in Bezug auf das Target, auch bezüglich L/R-Matching)?
Wie steht es um die Sitzposition und die Kopplung der Pads?

Das sind Sachen die mit der Strategie einer Zielkurve nichts zu tun haben, sondern der Engineerings und der Fertigung der KH.


Wie steht es um die Equal-Loudness?

Dafür gibt es sinnvollere Loudness Schaltungen, oder sollte man für jeden Hörpegel einen anderen KH haben?


Wie steht es um die praktische Vielfalt der Wiedergabegeräte (vom Radio bis hin zur HiFi-Anlage)?

Siehe oben.


Und dann versuch mal dem Musiker zu erklären, dass er anstatt seines AT, Beyer, Sennheiser oder Sony nun einen Harman-AKG zum Abhören verwenden soll!

Was ist das wieder für ein Argument? Es geht mir nicht um die Marke oder das Modell sondern wie mehrfach gesagt die Objektivierung der Performance und es gibt sehr gute und neutrale Modelle auch von den anderen, von dir genannten Herstellern, warum wohl?


Der Versuch, all diese Faktoren mit einer einzigen Kurve über einen Kamm zu scheren, klingt für mich irgendwie sehr ideologisch
Insofern ist der AKG K371 mit dem vermeintlichen Referenz-Frequenzgang letztlich auch nicht mehr als eine weitere Interpretation im breiten Spektrum der Klangfarben.

Wie schon mehrfach geschrieben geht es nicht um die Harman Kurve selber die sich ändern kann, sondern dass man sich Gedanken macht welche objektive Ziele ein KH erfüllen muss. Natürlich gibt es auch Probleme die du ernennst, aber dafür dann komplett jegliche Ziele zu ignorieren und KH weiter zu bauen wo jeder im direkten Vergleich merkt dass sie tonal daneben sind (was man ja auch gut messen kann) ist nicht zielführend.
CharlesDreyfus
Stammgast
#76 erstellt: 01. Jan 2020, 16:04
Wir reden aneinander vorbei.
Belassen wir es bei einem "Frohes Neues""!
zuglufttier
Inventar
#77 erstellt: 01. Jan 2020, 16:36

CharlesDreyfus (Beitrag #76) schrieb:
Wir reden aneinander vorbei.
Belassen wir es bei einem "Frohes Neues""! :prost


Ich wünsche auch allen ein frohes Neues! Hier gibt es Futter zum Thema Präferenzen von Musikhörern, der erste Artikel verlinkt auf ein paar weitere, die viele Fragen deiner Fragen beantworten: https://seanolive.bl...nces-of-trained.html

Die Essenz im letzten Artikel: "It is both satisfying and reassuring to know that both trained and untrained listeners recognize and prefer accurate loudspeakers, and that the accuracy can be characterized with a set of comprehensive anechoic measurements."


[Beitrag von zuglufttier am 01. Jan 2020, 16:38 bearbeitet]
CharlesDreyfus
Stammgast
#78 erstellt: 01. Jan 2020, 21:30
Ich sag nur so viel:
Die Ergebnisse von Olive et al sind in die obigen Fragen mit eingeflossen.
Was bleibt, ist der Willkürfaktor Mensch.

Schönen Abend
Dreyfus
coreasweckl
Hat sich gelöscht
#79 erstellt: 01. Jan 2020, 23:55
ohne irgendwelche konkreten Bezüge herzustellen bzw. zu nennen,kann man sich mit so einem Null-Dreizeiler "retten bzw flüchten" ohne das der Zwang besteht, die genanntern Abhandlungen überhaupt jemals gelesen haben zu müssen

schönen Abend noch ..


[Beitrag von coreasweckl am 01. Jan 2020, 23:59 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#80 erstellt: 02. Jan 2020, 13:38
Passend zur Diskussion ein druckfrischer Artikel
https://www.soundsta...about-slow-listening
Lawk
Stammgast
#81 erstellt: 02. Jan 2020, 14:50
Der Frequenzganz sagt gar nichts aus über Textur, Konturen, Reflexionen, Grain, Geschwindigkeit usw...

Der 371 ist ein 150€ Kopfhörer der nach 50-150€ Kopfhörer klingt und sonst nix.

Ich finde ihn einfach nur rau, langweilig, topfig in den mitten, und dazu oben viel zu abgerollt.

Aber mein subjektiver Eindruck muss ja nichts heißen! Jeder sollte den mal probieren, gibt auch einige die den super toll finden!

Möchte da aber hinzufügen, dass es andere Hörer gibt denen man diese Kurve attestiert und trotzdem ganz anders klingen als der 371!

Ich hab mir die HARMAN papers jetzt nicht durchgelesen, ich weiß nicht wie man genau methodisch vorgegangen ist und kontrolliert hat.

Nur den Tiefbass anzuheben halte ich zwar für richtig, aber IMO ist der roll-off zu früh.

Ich finde Details sollte eine Stärke von KH sein dürfen. Warum sollte ein KH überhaupt wie ein Lautsprecher klingen sollen.
thewas
Hat sich gelöscht
#82 erstellt: 02. Jan 2020, 15:05

Textur, Konturen, Reflexionen, Grain, Geschwindigkeit usw...

Das sind typische Haient Schwurbelworte die genau nichts genaues aussagen was man zudem nicht messen könnte.


Möchte da aber hinzufügen, dass es andere Hörer gibt denen man diese Kurve attestiert und trotzdem ganz anders klingen als der 371!

So genau werden sie sie dann nicht folgen, sonst würden sie schon ähnlich klingen, Harman hat öfter mit einem guten KH per EQ mehrere andere KH simuliert und das soll sehr gut funktionieren.


Ich hab mir die HARMAN papers jetzt nicht durchgelesen, ich weiß nicht wie man genau methodisch vorgegangen ist und kontrolliert hat.

Solltest du vielleicht mal, hier sind viele der Studien schön kurz und leicht verständlich zusammengefasst http://seanolive.blogspot.com/


Ich finde Details sollte eine Stärke von KH sein dürfen.

"Details" hört man besonders wenn man einen Frequenzbereich betont, nur das geht zu Lasten der Wahrnehmung von anderen, wie bei einer Lupe bei der man den Überblick verliert. Das kann gut sein wenn man etwas bestimmtes analysieren möchte, aber weniger zur gesamten Wahrnehmung eines songs.


Warum sollte ein KH überhaupt wie ein Lautsprecher klingen sollen.

Weil fast jegliche Musik auf Lautsprecher im Raum abgemischt wird, High Fidelity (früher sogar als DIN Norm) bedeutete die möglichst genau Wiedergabe von dem was auf dem Tonträger drauf ist, also so wie die Musiker und Tontechniker sich das im Studio angedacht haben. Klar, als Kunst Endnutzer kann man sich auch eine Kunstausstellung durch eine Farbbrille anschauen, am Ende zählt was einem Spaß macht, wobei eine neutrale Basis (muss nicht der hier genannte KH sein, mit seinem günstigen Preis ist er natürlich nicht perfekt) und EQ sind da meistens zielführender als der per Trial'n'Error Versuch den jeweils passenden KH zu finden, außer das ist der Ziel des Hobbies (auch legitim).


[Beitrag von thewas am 02. Jan 2020, 15:29 bearbeitet]
Basstian85
Inventar
#83 erstellt: 02. Jan 2020, 15:21
Nun, man kann die ImpulseResponse messen, hat das nichts mit Geschwindigkeit zu tun?

Mit Grain, Textur usw. kann ich aber auch nix anfangen... Sowas sind denke ich subjektive Beschreibungen von Eindrücken die dem Frequenzgang geschuldet sind. Grain zB sind warscheinlich zu viele (Hoch-)Mitten(?)... Und Details habe ich schon immer mit jedem KH gehört, manche Abstimmungen reiben sie einem halt stärker unter die Nase. Bei den Anderen sind die aber auch da.

Ich hatte bisher nur vom NAD Viso HP50 gehört, der nach der Harman Kurve abgestimmt sein soll. Leider kenne ich beide AKGs und den Harman nicht. Ob die wohl ähnlich sind?


[Beitrag von Basstian85 am 02. Jan 2020, 15:22 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#84 erstellt: 02. Jan 2020, 15:29

Nun, man kann die ImpulseResponse messen, hat das nichts mit Geschwindigkeit zu tun?

Nein, die Impulsantwort ist wie der Frequenzgang eine Form der Darstellung der Übertragungsfunktion eines Systems, nur dass der Frequenzgang deutlich besser von uns Menschen zu lesen ist, da die Impulsantwort besonders stark den Hochton optisch betont und der Rest unterkommt.


Mit Grain, Textur usw. kann ich aber auch nix anfangen... Sowas sind denke ich subjektive Beschreibungen von Eindrücken die dem Frequenzgang geschuldet sind. Grain zB sind warscheinlich zu viele (Hoch-)Mitten(?)... Und Details habe ich schon immer mit jedem KH gehört, manche Abstimmungen reiben sie einem halt stärker unter die Nase. Bei den Anderen sind die aber auch da.

Jup, zudem solche Begriffe nicht wirklich und einheitlich definiert sind, sich aber cool im Review machen.


Ich hatte bisher nur vom NAD Viso HP50 gehört, der nach der Harman Kurve abgestimmt sein soll. Leider kenne ich beide AKGs und den Harman nicht. Ob die wohl ähnlich sind?

Die NAD Modelle gehen schon in die Richtung, der HP50 war der erste Versuch, der neuere HP70 ist da noch näher dran, kann man alle schön hier sehen
https://www.reddit.com/r/oratory1990/wiki/index/list_of_presets
coreasweckl
Hat sich gelöscht
#85 erstellt: 02. Jan 2020, 15:42

Lawk (Beitrag #81) schrieb:
Der Frequenzganz sagt gar nichts aus über Textur, Konturen, Reflexionen, Grain, Geschwindigkeit usw...



errinnert mich spontan an ein Gespräch zwischen John Mc Enroe und Boris Becker in englischer Sprache...

Boris sprach wiederholt versehentlich von Rocket statt Racket...
Daraufhin Mc Enroe: " Boris, bist du sicher, daß wir noch über Tennis sprechen???

oder eben auch: "Graindrops Keep Falling On My Head" :


[Beitrag von coreasweckl am 02. Jan 2020, 16:56 bearbeitet]
CharlesDreyfus
Stammgast
#86 erstellt: 02. Jan 2020, 17:34

coreasweckl (Beitrag #79) schrieb:
ohne irgendwelche konkreten Bezüge herzustellen bzw. zu nennen,kann man sich mit so einem Null-Dreizeiler "retten bzw flüchten" ohne das der Zwang besteht, die genanntern Abhandlungen überhaupt jemals gelesen haben zu müssen :D

Du scheinst auf informativer Ebene ja mit bestem Beispiel voranzugehen.


Lawk (Beitrag #81) schrieb:
Der Frequenzganz sagt gar nichts aus über Textur, Konturen, Reflexionen, Grain, Geschwindigkeit usw...

Was auch immer das im Einzelnen beschreiben soll, den größten Anteil an der klanglichen Darbietung trägt tatsächlich der Frequenzgang. Andere Faktoren wären für mich z.B. die THD, das Impulsverhalten oder die Bauweise, welche offen oder geschlossen sein und somit auch Isolation und Crossfeed bestimmen kann.


Lawk (Beitrag #81) schrieb:
Möchte da aber hinzufügen, dass es andere Hörer gibt denen man diese Kurve attestiert und trotzdem ganz anders klingen als der 371!

Das liegt normalerweise daran, dass der Frequenzgang an künstlichen Ohren gemessen wird. An realen Köpfen, mit abweichender Morphologie von Ohrmuschel und Gehörgang und auch nicht immer gleichblebender Trageposition kann sich der klangliche Eindruck schnell verändern. Besonders krass kommt das bei In Ears zum Ausdruck.


Lawk (Beitrag #81) schrieb:
Warum sollte ein KH überhaupt wie ein Lautsprecher klingen sollen.

Das frage ich mich auch immer wieder, da es ja schließlich völlig unterschiedliche Systeme mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen sind.

Viele sind der Meinung, dass ein KH wie ein lineares Paar Lautsprecher in einem guten Abhörraum klingen soll. In der Theorie soll dies Verzerrungen zwischen der Produktion und der Wiedergabe beim Konsumenten vermeiden. In der Praxis bleibt das allerdings ein Wunschdenken, da hier zum Teil völlig andere Räume, andere Lautsprecher und schließlich auch die persönlichen Hörgewohnheiten (die nicht weniger real sind als empirisch gemittelte Kurven) hinzukommen.


Basstian85 (Beitrag #83) schrieb:
Nun, man kann die ImpulseResponse messen, hat das nichts mit Geschwindigkeit zu tun?

Durchaus! Impulsantworten können, genau wie CSD, Informationen über das Zeitverhalten geben. Der Frequenzgang hingegen stellt lediglich Summen dar.


[Beitrag von CharlesDreyfus am 02. Jan 2020, 18:05 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#87 erstellt: 02. Jan 2020, 20:17

Was auch immer das im Einzelnen beschreiben soll, den größten Anteil an der klanglichen Darbietung trägt tatsächlich der Frequenzgang. Andere Faktoren wären für mich z.B. die THD, das Impulsverhalten oder die Bauweise, welche offen oder geschlossen sein und somit auch Isolation und Crossfeed bestimmen kann.

Sehe ich auch so, wobei statt Impulsverhalten würde ich auf das Wasserfall/Zerfallspektrum (CSD) schauen, wobei vermutlich meinst du das.


Das liegt normalerweise daran, dass der Frequenzgang an künstlichen Ohren gemessen wird. An realen Köpfen, mit abweichender Morphologie von Ohrmuschel und Gehörgang und auch nicht immer gleichblebender Trageposition kann sich der klangliche Eindruck schnell verändern. Besonders krass kommt das bei In Ears zum Ausdruck.

Auch da volle Zustimmung, gerade bei Inears ist der Einfluss der Abweichungen leider ziemlich signifkant.


Viele sind der Meinung, dass ein KH wie ein lineares Paar Lautsprecher in einem guten Abhörraum klingen soll. In der Theorie soll dies Verzerrungen zwischen der Produktion und der Wiedergabe beim Konsumenten vermeiden. In der Praxis bleibt das allerdings ein Wunschdenken, da hier zum Teil völlig andere Räume, andere Lautsprecher und schließlich auch die persönlichen Hörgewohnheiten (die nicht weniger real sind als empirisch gemittelte Kurven) hinzukommen.

Sehe ich anders, wie oben schon geschrieben und erklärt, da kommen wir nicht zum Konzens.


Durchaus! Impulsantworten können, genau wie CSD, Informationen über das Zeitverhalten geben. Der Frequenzgang hingegen stellt lediglich Summen dar.

Nein, der komplette Frequenzgang (also bestehend aus Amplituden- und Phasenfrequenzgang) beschreibt genau so vollständig ein lineares Zeitinvariantes System (LTI) wie auch die Impulsantwort, ist aber deutlich leichter für uns Menschen zu "lesen". Nichtlineariten wie z.B. Klirr, IMD und Kompression kann jedoch keine der oben genannten Formen beschreiben.
CharlesDreyfus
Stammgast
#88 erstellt: 03. Jan 2020, 01:11
Habt ihr eigentlich schon das Review von DMS zum K371 gesehen?

https://www.youtube.com/watch?v=ZU2yfTeT6UA

Er beschwert sich, dass der Kopfhörer seiner "Messung" nach eine starke Senke um 4 kHz aufweist und daher nicht für den professionellen Einsatz geeignet sei. Vermutlich hat er das "Yogablock-Mikrofon" von Zeos nachgebaut
Und die Leute feiern ihn ...


thewas (Beitrag #87) schrieb:
Sehe ich auch so, wobei statt Impulsverhalten würde ich auf das Wasserfall/Zerfallspektrum (CSD) schauen, wobei vermutlich meinst du das.

Ich meine sowohl das CSD als auch die einfache Darstellung eines Dirac-Impulses.


Nein, der komplette Frequenzgang (also bestehend aus Amplituden- und Phasenfrequenzgang) beschreibt genau so vollständig ein lineares Zeitinvariantes System (LTI) wie auch die Impulsantwort, ist aber deutlich leichter für uns Menschen zu "lesen".

Dass eine Messung nicht ohne die Dimension Zeit auskommt, ist einleuchtend
Davon abgesehen kommt es ja immer drauf an, was man gerade untersuchen und darstellen möchte. Wer zum Beispiel Resonanzen von Treiber und Gehäuse ausmachen und im zeitlichen Verlauf bewerten möchte, nimmt vielleicht besser das CSD.


[Beitrag von CharlesDreyfus am 03. Jan 2020, 01:46 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#89 erstellt: 03. Jan 2020, 03:46

Und die Leute feiern ihn ...

Ja, das Problem von heutigen Youtube Zeiten wo sehr schnell ein Halbblinder der König der Blinden wird.


Ich meine sowohl das CSD als auch die einfache Darstellung eines Dirac-Impulses.

Die zweite zeigt aber wie gesagt gerade für KH uns nichts wirklich psychoakustisch aussagefähiges aus was man nicht an der Frequenzgangdartellung erkennen könnte, wenn man das Zeitverhalten von Lautsprechern besser analysieren möchte ist das CSD und der Gruppenlaufzeitplot psychoakustisch gesehen viel interessanter, wobei die Gruppenlaufzeiten von den allermeisten KH als Einwegesysteme unterhalb der Hörbarkeitsschwellen sind, problematisch sind diesbezüglich eher Subwoofer.


Davon abgesehen kommt es ja immer drauf an, was man gerade untersuchen und darstellen möchte. Wer zum Beispiel Resonanzen von Treiber und Gehäuse ausmachen und im zeitlichen Verlauf bewerten möchte, nimmt vielleicht besser das CSD.

So ist es.


[Beitrag von thewas am 03. Jan 2020, 04:00 bearbeitet]
element5
Inventar
#90 erstellt: 03. Jan 2020, 08:23

CharlesDreyfus (Beitrag #88) schrieb:
Habt ihr eigentlich schon das Review von DMS zum K371 gesehen?

https://www.youtube.com/watch?v=ZU2yfTeT6UA

Er beschwert sich, dass der Kopfhörer seiner "Messung" nach eine starke Senke um 4 kHz aufweist und daher nicht für den professionellen Einsatz geeignet sei. Vermutlich hat er das "Yogablock-Mikrofon" von Zeos nachgebaut
Und die Leute feiern ihn .

was ist mit dem hier?
https://www.youtube.com/watch?v=DXNdqD4MzFQ
thewas
Hat sich gelöscht
#91 erstellt: 03. Jan 2020, 12:28
metal571 halte ich persönlich für einen der besseren Reviewer, aber er wollte aufhören.
grounded
Hat sich gelöscht
#92 erstellt: 03. Jan 2020, 13:05
@all

Sein Review zum K371 finde ich auch ziemlich treffend und gehe mit den meisten Aussagen konform. Den K371 finde ich für Metal ebenfalls extremst geeignet.


thewas (Beitrag #91) schrieb:
metal571 halte ich persönlich für einen der besseren Reviewer


D'accord, leider sind seine Reviews für mich einfach ermüdend und ich muss mich anstrengen die volle Länge durchzuhalten. Die unakzentuierte nuschellige Sprechweise macht mich irgendwann fertig...

Gruß grounded
thewas
Hat sich gelöscht
#93 erstellt: 03. Jan 2020, 13:44

D'accord, leider sind seine Reviews für mich einfach ermüdend und ich muss mich anstrengen die volle Länge durchzuhalten. Die unakzentuierte nuschellige Sprechweise macht mich irgendwann fertig...

Geht mir auch so , aber eigentlich bei den meisten Youtube Reviews, bin da old school und lese lieber viel Text in paar Minuten statt dass unnötig in der Länge gezogene Gesabbel der meisten Youtuber.
plyr2153
Hat sich gelöscht
#94 erstellt: 05. Jan 2020, 23:59
Hallo,
selten so viel Müll gelesen über einen 100 -140 Euro Hörer.
Die sind super fürs Geld und fertig oder?
LG Reiner
element5
Inventar
#95 erstellt: 06. Jan 2020, 08:18

plyr2153 (Beitrag #94) schrieb:

Die sind super fürs Geld und fertig oder?
LG Reiner :prost

nein!
zuglufttier
Inventar
#96 erstellt: 06. Jan 2020, 22:47
Also ich hab den K371 nun hier. Wirklich ein nettes Teil, meiner Meinung nach ist die Verarbeitung sehr hochwertig - ich frage mich nur wie lange das Kunstleder am Bügel halten wird. Austauschbar sieht das nicht aus...

Ansonsten hat man hier eine sehr bequeme und auch leichte Konstruktion entwickelt. Meine Ohren (nicht sonderlich riesig) berühren die Polster nur oben ein ganz klein wenig aber haben sonst gut Platz. Der Hörer sitzt außerdem fest auf dem Kopf aber drückt wesentlich weniger wie ein DT770 Pro oder ein HD25.

Klanglich ist das schon eine andere Hausnummer als mein alter DT250, der nun zwar platte Polster hat, aber dennoch nie so detailliert und durchhörbar geklungen hat. Aus der Erinnerung heraus klingt der auch besser als die anderen geschlossenen Kopfhörer, die ich mal hatte, siehe mein Profil: http://www.hifi-forum.de/index.php?action=profile&pID=2042

Brillenträger sollten sich aber woanders umsehen, denn die Polster müssen komplett abdichten, ansonsten fehlt es einfach an Tiefbass, der ansonsten ordentlich druckvoll und sauber klingt.

Mein Lambda Pro klingt im Vergleich ne Ecke besser aber es sind keine Welten. Hauptsächlich ist es wohl die offene Konstruktion des Stax, die Instrumenten mehr Körper bzw. Rauminformationen verleiht. Ohne hier in Geschwurbel abzudriften, halte ich für mich fest, dass offene Konstruktion allgemein besser klingen.

Einen geschlossenen Hörer zu finden, der besser als der K371 klingt, wird nicht so leicht, denke ich. Da darf man den Geldbeutel auch ruhig weit öffnen.
grounded
Hat sich gelöscht
#97 erstellt: 07. Jan 2020, 04:53

zuglufttier (Beitrag #96) schrieb:
Also ich hab den K371 nun hier. Wirklich ein nettes Teil...

Das freut mich, dass er dir gefällt!


@all

Ich finde die Videos von Mr.Laberbacke himself, Zeos von Z Rewiews, gehören auch hier in den Faden. Und wenn's nur der Unterhaltung dient.

K371
https://www.youtube.com/watch?v=rURfd_nAb7Q
https://www.youtube.com/watch?v=1hBld69y3lk

K361
https://www.youtube.com/watch?v=KbtpXYx-kf4
https://www.youtube.com/watch?v=WbknUW5uHhc

Gruß grounded
plyr2153
Hat sich gelöscht
#98 erstellt: 24. Jan 2020, 00:04
Werner_B.
Inventar
#99 erstellt: 29. Mrz 2020, 20:11

thewas (Beitrag #23) schrieb:
Wenn man ehrlich ist, wäre man nicht mal heute verkehrt wenn man sich in den 80er Jahren einer der großen Drei oder einen Lamda Pro geholt hätte und danach nichts anderes mehr.

So habe ich das gemacht ... Sehr kosteneffizient, das. Den AKG K240DF habe ich heute noch, im Topzustand, er hat nur mal neue Ohrpolster bekommen. Einen neuen, kräftigen KHV, der ihn auch adäquat antreiben kann, habe ich vor ca. 7 Jahren gekauft, die Verfügbarkeit ausreichend kräftiger KHV ist heute ein bisschen ein Problem (viel mehr als Violectric und SPL gibt's da kaum). Der K240DF braucht für Vollaussteuerung eine Spannung über 11V ...


Basstian85 (Beitrag #24) schrieb:
Von den großen 3 gab es in den 80ern doch erst einen(?). Kam der K701 nicht sogar erst in den 2000ern?

Es gab damals von AKG den K240DF (es gab diverse K240-Varianten, der DF war der massgebliche), der in Konkurrenz zum Beyer DT880 (ebenfalls diffusfeldentzerrt) stand. Sennheiser erinnere ich mich nicht mehr, weil die ohnehin für mich dritte Wahl waren. Zwischen K240DF und DT880 waren es damals die gleichen Kriterien, die mich zum AKG haben greifen lassen wie ich auch heute K702 oder K712 dem DT880 vorziehen würde (mit hoher Gewichtung ist es der Tragekomfort, die Beyer-Ohrmuscheln sind mir etwas zu klein, ich finde die Bügelbandautomatik der AKG zudem sehr angenehm). Und auch heute bliebe Sennheiser dritte Wahl für mich.

Aus aktuellem Anlass (home office mit vielen Web-Konferenzen, während gewisse Mitbewohner fernsehen oder Musik hören wollen) habe ich mich spontan nach einem geschlossenen KH umgesehen. Vorauswahl getroffen, mit einem kompetenten Menschlein beim grossen T meine Wünschlein besprochen und den K371 bestellt.

Vom K371 bin ich sehr positiv angetan. Sehr neutrale Klangbalance. Er geht deutlich tiefer als die offenen KH, ohne Loudness-Charakteristik (die mag ich so gar nicht). Für einen geschlossenen KH finde ich den sehr, sehr gut. Die Bühne ist systembedingt eben kleiner. Macht mechanisch einen hinreichend stabilen Eindruck. Die Polster sind sehr weich (Ohrpolster, Kopfband), ich hoffe mal, dass die hinreichend reissfest sind und eine etwas robuste Behandlung nicht sofort übelnehmen. Der Anpressdruck ist etwas hoch (gleichwohl niedriger als bei den Beyer-Pro-Modellen), mit den weichen Polstern zusammen erträglich. Schade, dass AKG nur gewöhnliche Rasterverstellung verbaut, die Bügelbandautomatik der K240er und K700er hat mir immer sehr zugesagt (und ging auch nie kaputt am K240DF). Dafür bekommt man eben die Möglichkeit, sie kompakt einzuklappen für den Transport.

Gruss, Werner B.
CharlesDreyfus
Stammgast
#100 erstellt: 09. Apr 2020, 21:36
Hey zusammen,

hab mich in den letzten Tagen auch wieder ein wenig mit dem K371 beschäftigt.

Finde das Sounding bisher eigentlich ganz okay. Die Mitten sitzen sehr gut. Im Hochton musste ich nach oben und unten mit maximal 1,5 dB korrigieren, was defintiv keine schlechte Quote ist. Out of the box ist er für meine Begriff ein klein bischen zu hissy. Das ist mit EQ Apo aber schnell behoben.

Ernste Probleme habe ich dahingegen jedoch mit dem Bassbereich. Die Pads passen sich leider nicht gut genug an meine (eher schlank geratene) Kopfform an. Hinzu kommt die Problematik, dass ich Brillenträger bin. Daher baut der KH kaum Druck auf, klingt für mich sogar unnatürlich dünn.
Wenn ich die von Oratory gemessene Kurve des K371 auf meinen HE4XX anwende, habe ich einen richtig runden und dicken (für meine Begriffe eigentlich schon zu dicken) Bass. Um das gleiche Level zu erreichen, muss ich beim K371 etwa 7 - 8 dB High-Shelf drauflegen. Nach persönlichem Geschmack würde ich bei etwa 5 dB ansetzen.
Ich merke allerdings, dass der Einsatz eines Equaliser kein Ersatz für einen guten Seal ist. Wenn ich die Hörer hinten-unten leicht an den Kopf drücke, wird der Sound sofort voller und natürlicher. Ist in so fern also ein konstruktions- beziehungsweise nutzerbedinger Mangel.

Bin dann mal hingegangen und habe die Korrekturen von Oratory für die bestmögliche Annäherung an die Harman-Kurve angewandt.
Der Bass ist nach wie vor viel zu schlank, muss natürlich auch hier per High-Shelf korrigiert werden. Die Mitten sind bis 1 kHz unverändert. Danach kommt eine ordentliche Präsenzanhebung von rund 4 dB, die für meine Begriffe eine unnötige Härte hinzufügt. Darüber ist ansonsten alles in Ordnung. Kein Glaring, kein schrilles Pfeifen, keine überzogene Sibilanz.

Kritische Beurteilungen von Sprachaufnahmen fallen mir bisher ziemlich schwer. Mit meinem SHR840 + Brainwavz Hybrids kann ich Nuancen sehr gut differenzieren und nachverfolgen. Beim K371 hingegen ... klingt irgendwie alles nach einer Masse.

Davon abgesehen muss ich sagen, dass die Bühne und Trennschärfe eigentlich voll in Ordnung sind. Die für geschlossene KH übliche Kanaltrennung funktioniert wunderbar.

Verarbeitungstechnisch gibt es nichts zu bemängeln. Mir fällt lediglich auf, dass am Übergang vom Kopfband zum Kunststoffbügel während des Dehnens auf Kopfbreite immer Spalte entstehen. Das ist wohl der einfachen Konstruktionsweise mit Kunststoffbügel aus einem Guss zuzuschreiben.

Bisheriges Fazit:
Stark gemischte Gefühle!

Das Sounding ist theoretisch okay. In der Praxis scheitert es jedoch an der undichten Kopplung, die den Sound sehr unnatürlich erscheinen lässt.

Mal sehen, ob ich das mit anderen Pads wieder hinbiegen kann. Habe auf Reddit ein AKG mit Brainwavz gesehen. Werde ich irgendwann mal ausprobieren.

Viele Grüße und schöne Ostertage
Dreyfus
zuglufttier
Inventar
#101 erstellt: 09. Apr 2020, 22:53
Für Brillenträger ist das Teil echt nichts... Selbst ohne kann es manchmal passieren, dass die Abdichtung nicht funktioniert. Aber ich persönlich habe da nur sehr selten Probleme und selbst bei einem Spaziergang war für mich alles OK.

Mit anderen Pads würde ich persönlich nicht mehr rumspielen, weil oftmals das komplette Sounding dann im Arsch ist Und dann sucht man stundenlang nach den Problemen... Mit einer Messung zum Vergleich wäre das allerdings was anderes.

Für einen Brillenträger klingt das Teil sicherlich immer etwas zu harsch, weil die Ankopplung nicht funktioniert. Das ist ja ein sehr breitbandiger Effekt (bis 400 Hz im Bass) und dann gibt's auch noch Probleme im Hochton, wenn der Hörer nicht richtig ankoppelt. Hier in diesem Review sind Messungen: https://www.rtings.com/headphones/reviews/akg/k371
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