Einen KH-Blog erstellen?

Ein Hobby zu intensivieren ist eine schöne Sache, und Wissen teilen auch immer gerne gesehen.
Du solltest es aber nicht machen mit dem Anspruch sofort durch die Decke zu gehen was deine Reputation angeht. Solange du Spaß daran hast und den an die Leser vermitteln kannst, wirst du auch Interessenten haben.
Die Ausmaß des Erfolgs hängen auch von deinen Fähigkeiten und deiner Persönlichkeit ab:
Was qualifiziert deine (Hör-)meinung besonders?
Basieren deine Blogs auf subjektiver Wahrnehmung oder führst du auch qualifizierte, objektive Messungen durch?
Ist der Text angenehm zu lesen? Hast er Humor & Charakter?
Wie sind deine literarischen Fähigkeiten Prosa zu schreiben, wie ist die Rechtschreibung?

Du musst nicht alles machen/können, die besten haben klein und bescheiden angefangen. Guck dir beispielsweise die ersten und aktuellen Videos von bekannten Youtubern an.
Letztlich geht es für dich doch hauptsächlich darum dein Hobby zu vertiefen und dich mitzuteilen. Solange du das in angenehmer Form kannst, ist eine weitere Meinung auch neben vielen anderen ein Mehrwert.

Wenn du Angst vor dem großen Schritt hast, fang klein an und schreib im Forum ein Review über etwas was du magst. Ich freue mich drauf 😊

Hallo Michael,

erstmal toll, dass du unser Hobby teilst! Sei es Musik, dessen Kommunikation oder Zugehörigkeit. Die direkte Art und Weise im Porta-Fi wird immer die beste sein.

Prinzipiell fehlt kein weiterer Blog, aber mit Leidenschaft und Vertiefung kann man sich dennoch sehr gut nach oben kämpfen. Meiner Erfahrung nach brauchen Leute einen visuellen Pfaden, sei es über Fotos oder Video. Google braucht SEO. Was keinen Erfolg haben wird, ist Prosa. Da hilft es auch nicht kreativ aufzutreten, wie z.B. Ohmage (Nathan).

Du solltest drauf achten, dass du nicht zu stark in eine Richtung einschlägst, also entweder nüchterne (und viel zu oft falsche) Messungen oder belanglose Schwurbeleien. Entweder verstößt man Leser oder Hersteller. Du solltest versuchen ein Bindeglied zwischen der beiden Instanzen zu werden. Es stellt sich daher unweigerlich die Frage, was deiner Meinung nach „großes Wissen“ ist.

Ich habe vor 10 Jahren über Head-Fi zu „besseren“ Kopfhörern gefunden. Hier im Forum habe ich eine noch stärkere (oder besser „engere“) Gemeinschaft gefunden. Ich habe Fotografie gelernt, habe für größere Seiten geschrieben, habe Marketingaufträge von Herstellern bekommen, habe nach Asien verkauft und darf schließlich einen Kopfhörer-Laden in Berlin mit aufbauen. Das ist quasi auch über einen „Blog“ entstanden und wäre auch im Rollstuhl möglich gewesen.

Andererseits kenne ich aber auch Leute, die drehen sich seit Jahren im Kreis und haben nie versucht zu verstehen wie die Zahnräder greifen.

Ich will möchte dir gerne aufzeigen was möglich ist. Natürlich braucht man Ausdauer, aber noch viel wichtiger ist ein Ziel und vor allem ein Gespür für den Markt. Dazu gehört technisches Verständnis genauso wie innovatives Produktdesign, bzw. Vorausblick.

Poste doch mal gerne einen Beitrag als Beispiel. Dann wirst du mehr Meinungen dazu erhalten ob sich ein solch langjähriges Projekt lohnt.

Viele Grüße
Klaus

Die Idee ist nicht schlecht, nur Internetseiten...

MPosti (Beitrag #1) schrieb:

über Hörer und deren Zubehör, wie DAPs und AMPs

... gibt es bereits recht zahlreich. Mache Dir Gedanken darüber was UND wen Du erreichen willst. Was macht Deinen Blog so einzigartig und was ist Deine Motivation, ihn zu schreiben (außer "ich hab' sonst nichts besseres zu tun")?

Vielleicht gelingt es Dir, eine besondere Verbindung zwischen der Technik (die scheint Dich hauptsächlich zu interessieren) und dem Zweck dieser Technik herzustellen: Die Musik, die Du mit dieser Technik hörst (was ist das Besondere daran), die Spiele, die Du spielst oder auch die Filme die Du siehst.

An (technischen) KH-Seiten vermisse ich oft den Bezug, weshalb man überhaupt den KH aufsetzen "soll". Zwar werden vielfach Platten genannt (oft klangliche "Referenzen", also Edelaufnahmen, die mitunter wiederum als "Selbstzweck" wirken), doch die persönliche Note des Autors fehlt - wohl zugunsten der scheinbar "objektiven" Kritik am Gerät, Du wärst ja nicht zu "Objektivität" (die es ohnehin nicht gibt) verpflichtet.

Die drölftausendste Seite, auf der uriges Geschwurbel über den Klang eines Amps, DAPs oder Drahts zu lesen ist, ruft vermutlich nur ein Gähnen bei den meisten potentiellen Lesern hervor...

Dein Blog sollte etwas persönliches sein, sonst wäre es einfach nur eine (weitere) Internetseite unter Millionen anderen. Somit wären möglicherweise gelegentliche Bezüge zu Deinen körperlichen Eigenheiten ein drittes Bindeglied. Etwa, wenn ein Kopfhörer zwar gut klingt, für Dich jedoch aufgrund des Gewichts nicht längere Zeit tragbar ist oder sowas in der Richtung. Eine gute Balance zu finden zwischen mehreren Aspekten Deines Hobbies und dann noch gelegentlich persönliche Dinge aus Deinem Leben abseits des Hobbies einzustreuen (als "Würze", nicht als Dauernervung), unterhaltsam und fluffig zu lesen wäre eine hohe Kunst.

Überleg mal: Wenn ich grundsätzlich an KH & pipapo interessiert bin und Deinen Blog einmal angesehen habe - aus welchem Grund sollte ich die Seite ~eine Woche später erneut besuchen? Was finde ich auf Deiner Seite, was es sonst nirgends gibt?

Hallo Michael,

Klaus hat ja schon vieles geschrieben, was ich voll unterstreichen kann. Das interessante ist, dass ich erst gestern auf einer Kopfhörerausstellung mit Klaus zusammen gesessen bin (kurz zumindest) und dort auch drei oder vier andere Blogger getroffen habe, die genau das machen, was du vorhast.

Ich selbst bin auch schon viele Jahre in dieser Szene unterwegs und veranstalte (kommerziell) Ausstellungen zu Kopfhörern, betreibe einen eigenen Blog und ein Forum unter dem Namen Prof-X (nicht kommerziell, daher darf ich den Namen -hoffentlich- hier sagen) und habe früher auch schon als Hifi- und Kopfhörerentwickler gearbeitet, obwohl ich im Job ganz was anderes tue. Man kommt also da rein, aber am Ende des Tages ist eigene Erfahrung durch nichts zu ersetzen. Und die scheinst du ja zu haben.

Die Frage ist halt, wie geht man redaktionell damit um, da wurde oben ja schon einiges zu gesagt. Prosa oder Technik. Schwurbeln oder Messen. Schreiben oder Youtube. Es gibt erfolgreiche Stories in jedem der Bereiche und wenn du magst, kann ich dir Beispiele nennen, von Objektivisten mit Messequipment bis hin zu Subjektivisten, die teure Kopfhörersysteme wortreich beschreiben und zwar so, dass es Spaß macht das zu lesen. Jedenfalls gibt es für alles eine Zielgruppe und das Internet ist groß genug. Schade nur, wenn man seine Zielgruppe nicht findet oder umgekehrt, die Zielgruppe nichts von einem weiß, was ja meistens am Anfang der Fall ist.

Mein Tipp daher: Such dir ein Forum, das vom Stil zu dir passt. Rede oder schreibe mit aktiven Bloggern oder anderen Leuten die du dort kennenlernst. Dieses Forum hier ist sehr sehr breit und die Nische in die du hinein willst ist sehr eng. Und es sind ja außer Klaus und mir auch andere Leute da drin, die heißen zum Beispiel Mark und Dominik und Markus und Wolfgang und die kennen sich alle ... also Augen auf und schauen, wo die sind, was die tun.

Ich wünsch dir Erfolg, bei deiner Lebensgeschichte drück ich dir sogar besonders die Daumen, und hoffe dass du findest was du suchst.

Hans