Impedanz von In-Ear Kopfhörer erhöhen

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Hennu
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Jun 2019, 17:33
Moin zusammen,
folgendes Problem sucht eine adäquate Lösung: Für Live-Auftritte nutze ich ein kabelloses In-Ear-Monitoring von Sennheiser.
Kabellos heißt: Der Sender im Rack schick die Signale an das Bodypack, an dem ein Kopfhörer per Klinke steckt.

Schaltet man das Bodypack ein, so ist ein Grundrauschen auf dem Kopfhörer zu hören. Dieses Rauschen ist unabhängig von der gewählten Lautstärke, welche ich an einem Drehknopf regeln kann.

Insbesondere in ruhigen Situationen (z.B. Probe) geht dieses Rauschen ganz schön auf den Geist.

Nun habe ich mir individuelle Kopfhörer anfertigen lassen, deren Impedanz scheinbar noch etwas niedriger ist als die er Originalen. Daher ist das Rauschen noch etwas stärker geworden.

Frage: Welche Möglichkeit habe ich, die Impedanz zu erhöhen und damit das Rauschen zu reduzieren? Idealerweise sollte es eine kleine Kupplung mit 2 Klinke-Anschlüssen (männl./weibl.) sein, die auch einem Bühneneinsatz gerecht wird.

Es gibt bei amazon Verlängerungen mit Lautstärkeregler. Sowas in der Art würde ja reichen, sieht aber teilweise echt minderwertig aus und ich möchte eigentlich keinen zusätzlichen Regler.

Mal ganz naiv gefragt: Könnte ich mir einen Adapter löten und einen fixen Ohmschen Widerstand drin verbauen? Ich weiß, dass Impedanz nicht gleich Ohmscher Widerstand ist, aber würde das trotzdem gehen?

Falls der Thread hier falsch ist, bitte ich das zu entschuldigen!

Danke für eure Hilfe!
DoctorPro
Stammgast
#2 erstellt: 23. Jun 2019, 17:45
Kaufen: ifi iEMatch, Ear Buddy

Selber bauen: https://diyaudioheav...attenuation-adapter/
Der Widerstand von 3 Ohm könnte etwas zu hoch sein, wenn dein IEM eine Frequenzweiche hat. 1 bis 2 Ohm wären dann besser.
Hennu
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 23. Jun 2019, 18:40
Wow, vielen Dank für die schnelle und sehr zufriedenstellende Antwort!
Hennu
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 23. Jul 2019, 13:04
Hallo DoctorPro,
vielen Dank noch mal, will mich nun am kommenden Wochenende an die Arbeit machen, frage mich nun aber, welches der Verdrahtungsbilder in deinem Link ich nehmen soll.
Idealerweise natürlich das mit nur den beiden 3,3 Ohm Widerständen.
Allerdings kenne ich die Ausgangsimpedanz der Body Packs nicht.

Darunter steht:
„The adapter shown above can absolutely NOT be used with low output R amplifiers because the load resistance will be too low (< 3Ω)
The power rating of the 3.3Ω should be between 0.5W and 1W.

With these adapters you can safely connect sensitive ear-/head-phones to ‘potent’ and or noisy amplifiers.“

Eigentlich ist das doch genau das, was ich brauche, oder?

Und du meinst, dass ich dann lieber 2 statt 3,3 Ohm nehmen soll?
DoctorPro
Stammgast
#5 erstellt: 27. Jul 2019, 17:07
Die erste Grafik zeigt die universell einsetzbare Schaltung. Die untere Version ist equivalent zu der oberen, nur verwendet sie noch extra Drähte.

Die zweite Grafik zeigt eine Spezialversion für Ausgänge mit hoher Impedanz. Da du Probleme mit Rauschen hast, gehe ich davon aus, dass dein Ausgang keine besonders hohe Impedanz hat und würde von dieser Version abraten.

Jetzt zum anderen Problem. Wenn deine IEMs eine Frequenzweiche hat, wird seine Impedanz stark mit der Frequenz schwanken. Die Impedanz der IEMs bildet mit der Quellenimpedanz einen frequenzabhängigen Spannungsteiler, der den Frequenzgang beeinflusst. Manche IEMs reagieren sogar noch hörbar auf Quellimpedanzen von 2 Ohm, z.B. Campfire Audio Andromeda.

Die Quellimpedanz bei Verwendung des Adapters ist der 3.3 Ohm Widerstand. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, sollte hier ein niedrigerer Widerstand verwendet werden, z.B. 1.5 Ohm. Der 33 Ohm Widerstand sorgt dann allerdings für eine sehr starke Dämpfung (um -27 dB). Wenn das zu viel ist, könnte man da runter auf 15 Ohm (um -21 dB Dämpfung). Könnte aber auch sein, dass die starke Dämpfung genau das ist, was du mit empfindlichen IEMs brauchst.
turbo_rolf
Stammgast
#6 erstellt: 28. Jul 2019, 12:25
Auch wenn es vielleicht schon zu spät ist und der Adapter schon gelötet ist.

Ich schlage in solchen Fällen - wenn Bauteilwerte noch nicht endgültig klar sind - immer einen frei verdrahteten Probeaufbau vor. Und das sollte bei 4 Widerständen auch ohne Lochrasterplatine oder Steck-Board nicht so schwer sein.
Im Zweifelsfall - je nach Impedanz der In-Ears - sollte man variierende Bauteilwerte ausprobieren.
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