Empfindlichkeit von Frequenzen individuell?

+A -A
Autor
Beitrag
XperiaV
Inventar
#1 erstellt: 25. Jan 2016, 22:34
Gibt es sowas wie eine Empfindlichkeit was verschiedene Frequenzen angeht?
Wenn ich mir Frequenzgänge von diversen In Ear Modellen anschaue dann sind extrem viele im Grundtonbereich stark betont - mir gefällt das überhaupt nicht, bzw finde das dadurch andere Dinge verschluckt werden.
Das trifft mMn zB auf den "CKX9" von AT und den "Noir" von Degauss Labs zu.
Ist das ein Problem das nur auf sehr wenige Leute zutrifft?
Nun habe ich im Bekanntenkreis noch 3-4 Leute die den CKX9 ohne EQ toll finden, und hier im Forum auch schon ein paar wenige.
Habe mit jemanden der den letztlich kaufte per Nachrichten Funktion Kontakt und laut ihm "liebt" er den Noir ohne EQ
Okay wenn man ganz leise hört dann finde ich klingt er gut. Aber mMn spielt er erst dann groß auf wenn man ihm den Grundton-Buckel nimmt.
Ähnlich war es beim CKX9, der wahrscheinlich ein etwas größeren Buckel hat.

Sollte ich meine Ohren mal untersuchen lassen oder ist das normal dass man deutlich betonten Grundton nicht mag?
Und warum wird der Frequenzbereich so oft betont bei In Ears? Bei den Höhen kann man das nachvollziehen, da will man auch etwas "Auflösung" oder "Brillanz" vortäuschen/erzeugen, was leider auch zu häufig in die Hose geht.

Die Soundmagic E50/E80 und die Dunu Titan 3 & 5 sind weniger bei den tiefen Mitten präsent. Aber diese Abstimmung trifft man mMn zu selten bei In Ear Modellen ... finde ich zumindest.

Seit ihr beim Grundton ebenso empfindlich wenn dieser so aufgebläht daherkommt? Vor allem interessiert mich das weil die meisten wohl nix mit einem EQ anfangen können/wollen und den Sound so akzeptieren wie er aus dem Schallrohr kommt ...
ploseter
Stammgast
#2 erstellt: 25. Jan 2016, 22:50
ich finde diese Grundton/Basslastigkeit auch nicht angenehm!
ich kenne zwar keinen der genannten Hörer, aber es spielt noch ein anderer wesentlicher Faktor eine Rolle. manche InEars sitzen nämlich komplett dicht im Ohr und neigen dadurch prinzipbedingt schon zum dröhnen und wummern, andere sind dagegen eher ,offen', d.h. man hört Umgebungsgeräusche noch ziemlich gut. diese klingen dann etwas dünner aber auf Dauer auch angenehmer. die Bässe haben wesentlich mehr Kontur.
ich besitze von beiden Sorten einige und habe daher einen recht guten Vergleich.

besonders dicht und basslastig sind z.B. die Sennheiser Momentum In Ear.
sehr offen und natürlich dagegen die Bluetooth-Hörer Phiaton BT 220 NC.
imLaserBann
Inventar
#3 erstellt: 25. Jan 2016, 23:24
Ich würde sagen, man benutzt In-ears gerade dann, wenn man Außengeräusche möglichst stark blocken möchte. Dabei hilft ein guter Seal und die am stärksten hereindrängenden Geräusche aus dem bassigen Spektrum werden halt gut übertönt, wenn die In-ears eine entsprechende Abstimmung aufweisen. Dass "komplett dicht sitzende" In-ears prinzipbedingt zum Dröhnen neigen, würde ich so nicht unterschreiben. Eher ergibt sich aus dem dicht Sitzen überhaupt erst eine gute Vergleichbarkeit für verschiedene Hörende. Die Frage nach der Hörlautstärke und entsprechend für leises Hören eher badewanniger Abstimmung kommt noch hinzu. Im Übrigen sind Geschmäcker halt verschieden. Den zum Kauf verführenden Wow-Effekt kann anscheinend eher der Bassbomber verbuchen.
Poe05
Inventar
#4 erstellt: 25. Jan 2016, 23:40
Soweit ich das bisher einschätzen kann, tragen wohl einige Dinge zu der unteschiedlichen Bewertung der Frequenzen bei.

So denke ich, dass Einiges einfach persönliche Präferenz ist.

Ich für meinen Teil finde, dass die Bassbetonung der Musik einfach mehr Volumen verleiht.
Wohingegen ich die Höhenbetonung, die so weit verbreitet ist, überhaupt nicht leiden und auch nicht nachvollziehen kann.

Und gerade bei InEars wird wohl auch die Ohranatomie einen grossen Beitrag leisten. Daraus könnte sich eine unterschiedliche Empfindlichkeit für verschiedene Frequenzen ableiten.

Und einen Teil wird aber auch die Erfahrung der jeweiligen Personen mit den Unterschiedlichen Hörersignaturen und -qualitäten bilden.
wilder-Denker
Stammgast
#5 erstellt: 25. Jan 2016, 23:42

XperiaV (Beitrag #1) schrieb:
Vor allem interessiert mich das weil die meisten wohl nix mit einem EQ anfangen können/wollen und den Sound so akzeptieren wie er aus dem Schallrohr kommt ...


... ich suche mir mein "Schallrohr" so aus, daß ich möglichst nahe an die Aufnahme rankomme (zumindest nach meinem Gefühl) ... denn die Abmischung der Aufnahme, auch die Art der bevorzugten Musik sind ja letztendlich genauso beeinflussend / nicht alles klingt "tonal" gleich und ich will das auch gar nicht mit einem Equalizer dahin biegen wollen ... ich will ja eigentlich nur Musik hören und das möglichst viel, gehe ja auch nicht bei einem Konzert ans Mischpult und stelle mir das dort nach meinen Wünschen ein ... ich bin überwiegend (Free)Jazz-Hörer, mag es möglichst neutral mit Bühne und habe bspw. mit einem SD2 den nahezu perfekten Hörer für mich gefunden ... rumregeln war letztes Jahrtausend


XperiaV
Inventar
#6 erstellt: 26. Jan 2016, 00:12
Ich glaube das Konzert-Beispiel passt hier nicht so recht.
Die wenigsten IE Nutzer werden sich Konzert-Mitschnitte anhören.
Ein Live Konzert lebt zum großen Teil vom Event selbst, klar gibt es auch akustisch ansprechende Darbietungen. Aber gerade beim Thema Gesang kann man das nicht mit Studiomusik vergleichen. Die wenigsten Künstler können wirklich live gut singen, das trifft nicht nur auf "Schlager-Affen" (um mal Udo zu zitieren) zu

Ich zB mag es sehr gerne die Arbeit aus dem Studio herauszuhören ... wie man was abgemischt hat, spezielle Effekte und Instrumente. Background Gesang deutlicher zu hören als bei 10€ Stöpsel.

Aber warum gerade der Grundton bei vielen IE so explizit betont ist bleibt für mich nicht nachvollziehbar.
Selbst ein 700€ Sennheiser IE800 langt mit 6-8 db ordentlich zu, und hat ein riesen Loch (mehr wie 10db minus) bei den unteren Höhen, gerade da wo das menschliche Gehör am empfindlichsten ist was Stimmen und Instrumente angeht - und steigt dann wieder steil auf 5-6 db beim Superhochton - leider habe ich den noch nicht gehört ...
ploseter
Stammgast
#7 erstellt: 26. Jan 2016, 00:59
oh ja, die IE800 konnte ich damals auf der High End in München mal testen (am iPhone 4S).
ich fand den Klang schon ausgesprochen druckvoll, aber auch zu "wuchtig"! ebenso die Final Heaven VII.
allesamt mit sehr dichten Sitz und guter Isolierung.
das wäre mir auf Dauer echt zu viel des Guten!
wilder-Denker
Stammgast
#8 erstellt: 26. Jan 2016, 01:09

XperiaV (Beitrag #6) schrieb:
Ich glaube das Konzert-Beispiel passt hier nicht so recht.


... es passt m.E. insofern, was den Drang an den Reglern zu drehen betrifft. Auch ich ich höre nicht nur Live-Aufnahmen, im Gegenteil ... Gesang kommt bei meiner Musik so gut wie nie vor // will sagen: ich mag die Aufnahme, so wie sie "eingefangen" wurde. Klingt sie schlecht, dann mag mich die Musik vielleicht trotzdem überzeugen, denn um die geht es ja ... vielleicht gibt es ja aber auch Leute, die (die Leidenschaft für) ihre Musik noch nicht gefunden haben und die deshalb die "Schuld" an ihrem Equipment suchen .. letztere werden ewig suchen oder irgendwann ihre Musik finden. Ich lese hier mehr, als daß ich poste .. aber du suchst dir ja auch scheinbar immer irgendwie gesoundete Hörer raus und präferierst mal den einen, dann den anderen. Richtig ankommen tust du aber nicht ... es gibt recht neutrale inEars und es gibt Menschen mit - im Verhältnis - stärkerer Liebe zu ihrer Musik, als nach ewig währender Suche nach dem perfekten Lauschstöpsel. Den gibt es eh nicht - egal in welcher Preisklasse - weil eben auch die Aufnahmen unterschiedlich sind, da sind auch irgendwelche Frequenzgangmessungen lediglich ein Anhaltspunkt .. letztendlich lebt Musik von Emotionen ... Try neutral & enjoy music (lass die "Grundtonverbieger" einfach aus) // Ich hoffe, du nimmst das nicht persönlich .. ist eher als allgemeines Statement gedacht, in Richtung "jede Woche ein neuer Hörer, aber mir gefällt meine Musik immer noch nicht"


XperiaV
Inventar
#9 erstellt: 26. Jan 2016, 01:32
Das soll jetzt eher kein EQ Thread werden die es schon gibt. Den Noir habe ich aus der Laune heraus gekauft, der gefiel mir rein vom Design und weil es ein Hybrid war ... nicht mehr nicht weniger, wie die Frequenz-Kurve aussieht weiß man ja bis heute nicht, leider.
Mir ging es darum dass bestimmte Frequenzen bei Person X genauso empfindlich sind wie bei Person Y. Aber das kann man wahrscheinlich nicht pauschal sagen.
ZeeeM
Inventar
#10 erstellt: 26. Jan 2016, 09:53
(Grundton)

Nicht nur bei IE exisitert diese Abstimmung. Zum einen hat das Hören mit Kopfhörer bekanntermaßen das Problem, das der Körperschall fehlt, der ja auch durch Körperschallleitung ans Ohr dringt und wird mit einem Anstieg kompensiert, weiter maskieren Störgeräusche bei mobiler Nutzug tiefe Frequenzen, das kompensiert man auch gerne, also ein KH, der daheim dick klingt, der wirkt in einem Bus nicht mehr so und weiter gibt es noch unterliegt die Darstellung noch modischen Effekten, das aber auch seit vielen Jahrzehnten so.

Weiter ist das Ohr, der rein akustische Part ein wirkam klangbestimmendes, individuells Element. Aus dem Grund können bei identischen Hörer zwei Leute die Darstellung unterschiedlich beschreiben. Auch gibt es noch Hördefizite, die man beim einfachen "Durchklingeln" beim HNO-Arzt nicht gleich bemerkt. Eine leichte Hyperakusis fällt nicht jedem im Alltag auf.


[Beitrag von ZeeeM am 26. Jan 2016, 09:53 bearbeitet]
Smut0r
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 27. Jan 2016, 21:06
Ich glaube ich kenne dasselbe Problem:

Habe immer den Eindruck, dass durch Fundament die Stimmen und Instrumente schlecht verständlich werden. Und nebenbei dass der Bass gerne meine Gesamte Aufmerksamkeit auf sich zieht, weshalb ich sehr zu "präsenten, hellen" Kopfhörern und Spielern neige, auch wenn meine Freunde betonte obere Mitten z.B. als höchst unangenehm empfinden.

Ich bin deshalb auch von meinem ehemals geliebten iPod Classic auf meinen FiiO X1 umgestiegen und finde dass mein günstiger Chromecast Audio sehr viel "klarer" klingt als mein teurer Denon DAC, was mir schon zu denken gibt.

Vielleicht sind meine Ohren geschädigt und ich brauche einfach mehr Mitten, vll sollte ich doch mal zu einem Akustiker gehen...?

Leider habe ich keinen großen Vergleich, aber ich glaube die "highendigeren" Teufel KH und InEar klingen deutlich präsenter als viele der anderen Modelle.

schöne Grüße, Michael
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Verständnisfrage zu Empfindlichkeit und Schalldruckpegel
edi_nockenfell am 13.03.2010  –  Letzte Antwort am 17.05.2013  –  9 Beiträge
Bassabfall bei vielen Frequenzen?
psycho_dmr am 10.12.2008  –  Letzte Antwort am 15.12.2008  –  20 Beiträge
Frequenzen, Pegelabfall usw?
psycho_dmr am 10.06.2011  –  Letzte Antwort am 10.06.2011  –  15 Beiträge
Altersbedingte mangelnde hohe Frequenzen equalizen?
multicast am 30.01.2022  –  Letzte Antwort am 31.01.2022  –  13 Beiträge
Empfindlichkeit gegenüber Fahrtwind bei Sennheiser Momentum TW3
philippt79 am 14.05.2024  –  Letzte Antwort am 14.05.2024  –  2 Beiträge
DT770 Probleme mit tiefen Frequenzen
Hakuro am 13.06.2019  –  Letzte Antwort am 15.06.2019  –  2 Beiträge
CEC HD53 Empfindlichkeit der Eingänge und Phase Stromkabel
Revoxaner am 19.06.2005  –  Letzte Antwort am 23.07.2005  –  20 Beiträge
B&W P7 kratzt bei tiefen Frequenzen
MariusKl am 09.03.2021  –  Letzte Antwort am 10.03.2021  –  3 Beiträge
Empfindlichkeit, Impulstreue, Antrieb: Magnete, Membrane, Spulen und deren Einfluss
zabelchen am 19.06.2010  –  Letzte Antwort am 25.06.2010  –  15 Beiträge
DT770 Pro knistern (vor allem bei niedrigen Frequenzen)
Sayoxa am 14.10.2018  –  Letzte Antwort am 14.10.2018  –  4 Beiträge
Foren Archiv
2016

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder926.039 ( Heute: 6 )
  • Neuestes Mitglieddennish28
  • Gesamtzahl an Themen1.551.924
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.557.357

Hersteller in diesem Thread Widget schließen