Was passiert wenn ich meinen KH direkt an meine Hifi-Vorstufe anschliesse?

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joey300
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 22. Mai 2015, 17:55

Hallo Zusammen,

nach einiger Recherche, habe ich leider nur mein Halbwissen deutlich aufwerten können. Vielleicht kann mir hier jemand Elektronik-versiertes weiterhelfen?
Schliesse ich meine KH an den KH-Anschluss meiner Yamaha surround-Endstufe an (nix hochwertiges) sind leider praktisch keine Bässe vorhanden (KH-Impedanz mit 53 Ohm doch wohl kaum zu hoch?!?). Da dacht ich mir die stattdessen ruck-zuck direkt an die etwas bessere Vorstufe anzuschliessen.

KH: Westone 3UMx, 53 Ohm, 125 dB/mW
Vorverstärker Rotel RSP-1068, 75 Ohm Ausgang mit 1 Volt

Nach meiner Recherche, weiß ich zumindest dass es nicht unbedingt eine gute Idee ist, da die 53 Ohm im Vergleich zu einer Endstufe (x kOhm) doch sehr wenig sind (Dämpfungsfaktor < 1 !?) und ich will natürlich ein Kurzschluss-ähnliches Fiasko vermeiden. Auf der anderen Seite brauch man ja aber auch einen gewissen Pegel um überhaupt etwas zu hören.

Besteht hier ein Risiko? Und lohnt der Versuch überhaupt, oder wird sich der Klang ohnehin zu sehr verzerren, bzw. der Pegel zu niedrig sein? Da es um keine langfristige Installation geht, kommt ein KHV eigentlich nicht in Frage.

Danke für weitere Einsichten in die Thematik

Mickey_Mouse
Inventar

#2 erstellt: 22. Mai 2015, 18:04

die Rotel Vorstufe hat doch gar keinen KH-Ausgang?
du willst den KH an die "normalen" Ausgänge anschließen, die für einen Endverstärker vorgesehen sind?!?

damit hast du indirekt auch schon die Antwort: die Ausgänge sind nicht verstärkt!

wie soll ich das sagen? Ein Rasenmäher Motor dreht vielleicht mit 7000U/min genauso schnell wie ein normaler Auto-Motor, würdest du deswegen auf die Idee kommen den in einen 1,5t schweren Golf zu bauen?

joey300
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 22. Mai 2015, 18:17

Genau, das wäre der normale pre-out der für die Endstufe gedacht ist.

Ja, das Signal wäre nicht, bzw. kaum verstärkt (Lautsprecher-Regelung hat die Vorstufe ja).
Für einen Kopfhörer reicht ja auch ein sehr viel niedrigeres Signal und die Werte des Ausgangs (75 Ohm, 1 Volt Signalstärke) sind durchaus in der gleichen Größenordnung wie bei Kopfhörer-Verstärkern.

Mickey_Mouse
Inventar

#4 erstellt: 22. Mai 2015, 18:42

wie gesagt, der Rasenmäher-Motor dreht auch so hoch wie der im Auto...

das Problem ist der Strom, davon kann dein VV nicht genug liefern!
dessen Ausgänge sind dafür ausgelegt, die Eingänge von einer Endstufe anzusteuern. So ein Eingang hat in der Regel eine Eingangsimpedanz von über 10kOhm, eher so 20kOhm und früher waren 47kOhm Standard (da hat man dann aber schnell Probleme mit Rauschen und Störungen).

Die sind nicht dafür gedacht einen KH mit ein paar Ohm dran zu betreiben!

joey300
Ist häufiger hier

#5 erstellt: 22. Mai 2015, 21:21

Will mit dem Rasenmäher ja kein Golf (LS) betreiben, sondern allenfalls ein Moped

Aber so langsam kapier ich die Sache. Dachte halt für die Kopfhörer reicht schon eine Leistung im Miliwattbereich.
Angenommen der VV ist für mind. 1 kOhm ausgelegt. Dann folgt bei einer Maximalspannung von 1 V angelegter Spannung eine max. Stromstärke von 1 mA, bzw. Leistung von 1 mW.

Schliesse ich die KH an, wollen die (wenn der VV voll aufgedreht) ist ~20mA (1V/53Ohm) ziehen, was der VV nicht hergibt. Dieser kann so Strom nur bis maximal 50 mV bedienen? Bleibt die Frage wie laut der Kopfhörer dann noch ist.
Für eine Auslegung des VV auf mind. 10 kOhm kommen dann nur noch 0,1mW Signalleistung raus, was mir jetzt auch für KH etwas wenig erscheint.

Würde gern verstehen was da technisch abgeht.

Wieviel Strom hat denn das Signal eines pre-outs so ungefähr?
Wäre es schädlich es doch einfach mal auszuprobieren?

Mickey_Mouse
Inventar

#6 erstellt: 22. Mai 2015, 21:33

"vermutlich" wirst du damit nix kaputt machen, aber...

der Ausgang ist für eine Last von von 47kOhm (oder zumindest i.d.R: >10kOhm) ausgelegt (also 47.000Ohm).
Dagegen ist die Impedanz deines KH mit 53Ohm quasi dasselbe wie 0Ohm oder ein Kurzschluss (relativ zu den 47kOhm "normal").

Ich bleibe beim Rasenmäher-Motor Beispiel, du willst den in einen Golf einbauen und nicht ein Moped! Einen normalen Lautsprecher mit dem VV Ausgang zu betreiben wäre dann in diesem Vergleich wie den Rasenmäher-Motor für eine Güterzug Lokomotive nutzen zu wollen

Apalone
Inventar

#7 erstellt: 23. Mai 2015, 08:09

was soll das Gebastel?

KHVer gibts ab 20,- ...

ZeeeM
Inventar

#8 erstellt: 23. Mai 2015, 11:03

Es gibt wohl auch Vorstufen, die so kräftige Linebuffer haben, das man an denen direkt einen KH ohne Probleme anschliessen kann. Mthin ist ein KHV, bzw dessen Endstufe eh nicht mehr als das.
Man kann halt nicht pauschal sagen, geht, oder geht nicht.

audiophilanthrop
Inventar

#9 erstellt: 23. Mai 2015, 17:59

So isses. Im 2felsfall müßte man da einen Blick auf den Schaltplan oder die Schaltung selbst werfen. Wenn da irgendwas halbwegs kräftiges verbaut ist (5532, 4580, irgendwas mit diskreter Pufferstufe), nebst Koppelelkos ab 100 µF aufwärts, dann reden wir immerhin über etwas vergleichbar einem typischen Onboard-Kopfhörerausgang.