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Beyerdynamic Werksführung - Bericht(e) verfügbar+A -A |
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Autor |
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audiophilanthrop
Inventar |
#101 erstellt: 23. Jul 2012, 13:02 | |
Ich sollte laut Plan um 9:01 mit RB 39902 aus Stuggitown(R) eintrudeln. Wenn ich dann keine verdächtig aussehenden Menschenansammlungen mehr erspähe, geht's direkt weiter in Richtung Beyer. (Das sind laut Google Maps 800 m, die schaffe ich normalerweise bei flottem Schritt in 8 Minuten.)
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Trymon
Stammgast |
#102 erstellt: 23. Jul 2012, 14:04 | |
Wenn du 9:01 ankommst kann man ja noch getrost auf dich warten. |
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Blechdackel
Inventar |
#103 erstellt: 24. Jul 2012, 07:40 | |
Gestern abgemacht, ich bekomme am Freitag Urlaub. |
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Trymon
Stammgast |
#104 erstellt: 24. Jul 2012, 09:00 | |
So ich habe gerade die Antwort zwecks fotofähigen Geräten bekommen. Auf dem Gelände ist das Fotografieren verboten, wussten wir ja bereits. Es ist erlaubt die Geräte mitzuführen, solange sie in der Tasche verstaut bleiben. Also nicht in die Hand nehmen. |
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shaft8
Inventar |
#105 erstellt: 24. Jul 2012, 12:35 | |
Mit dem Fotoverbot ist aber enttäuschend. Darf man denn mitzeichnen wie im Gericht die Skizzen? |
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ruebyi
Stammgast |
#106 erstellt: 24. Jul 2012, 15:59 | |
Soooooooo! Endlich habe ich wieder Internet und der Umzug ist größtenteils gestemmt! Bin also am Freitag dabei! Wer kommt an Kaiserslautern vorbei? oder wohnt zwischen KL und Heilbronn? (Fahrgemeinschaft) [Beitrag von ruebyi am 24. Jul 2012, 16:02 bearbeitet] |
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Trymon
Stammgast |
#107 erstellt: 24. Jul 2012, 19:03 | |
Das mit dem Fotoverbot ist doch eigentlich logisch. Sonst läuft noch jemand von Sennheiser mit und macht Fotos von der Produktion um sich etwas abzuschauen. |
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Intraaural
Inventar |
#108 erstellt: 25. Jul 2012, 20:29 | |
Hallo, ich würde denjenigen, die via Stuttgart mit dem Zug nach Heilbronn anreisen, dringend raten, sich morgen Abend im Netz nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Am Dienstag hat ein entgleister IC einige Gleise im Vorfeld des Stuttgarter Bahnhofs so beschädigt, dass die Reparatur noch bis Freitag andauern kann. Aufgrund der reduzierten Gleis-Kapazitäten fahren nach aktuellem Stand die Regionalbahnen Stuttgart<->Heilbronn nur zwischen Bietigheim-Bissingen und Heilbronn, so dass man von Stuttgart nach Bietigheim-Bissingen die S-Bahnen nutzen muss. Schneller wird es dadurch sicher nicht. Ob die Reparaturarbeiten doch noch für Freitag fertig sein können, wird man wahrscheinlich frühestens am Donnerstag Abend wissen. siehe auch: http://www.vvs.de/aktuelles/verkehrsmeldungen/stoerungen/ bzw. http://www.stuttgart...b0-d5fa1c79930c.html Viele Grüße, Intraaural [Beitrag von Intraaural am 25. Jul 2012, 20:34 bearbeitet] |
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audiophilanthrop
Inventar |
#109 erstellt: 26. Jul 2012, 16:21 | |
Na das hat mir gerade noch gefehlt. Hieße jetzt 5:48 losfahren (oder ca. 5:25 losgehen). Und dann soll's ja noch etwas wärmer werden als heute - und das war eigentlich draußen ätzend genug. Haben die RBs auf der Strecke überhaupt Klima? Dazu noch der besagte Freitags- und Ferienverkehr. Die Rücktour könnte ein schöner Horrortrip werden. Das muß ich mir nochmal überlegen... |
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Trymon
Stammgast |
#110 erstellt: 26. Jul 2012, 18:56 | |
So ich habe mir heute mein Ticket geholt für die Fahrt. Nun wird mal 1. Klasse mit dem RE per Baden Würtemberg Ticket gefahren. Hat ja gerade mal 5€ mehr gekostet. Allerdings wird die Abfahrt um 6:37 unangenehm. Gut immer noch angenehmer als bei anderen von euch. [Beitrag von Trymon am 26. Jul 2012, 18:57 bearbeitet] |
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Trymon
Stammgast |
#111 erstellt: 26. Jul 2012, 19:37 | |
Verdammte Sch**** das Baden Würtemberg Ticket gilt erst ab 9 Uhr. Damit habe ich das Geld für das Ticket in den Sand gesetzt, da man es ja nicht mehr zurück geben kann. edit. So damit ihr mich erkennt habe ich gerade die Bekleidungswahl für morgen getroffen. Grauschwarze Jeans, blaues kurzärmliges Hemd, braune Schuhe und natürlich W4R in den Ohren. [Beitrag von Trymon am 26. Jul 2012, 20:03 bearbeitet] |
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Heeroo
Schaut ab und zu mal vorbei |
#112 erstellt: 26. Jul 2012, 21:22 | |
Ich kann morgen nicht. Der Zug fährt um 4:00. Das ist zu früh. wenn's dumm läuft muss ich jetzt los. |
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audiophilanthrop
Inventar |
#113 erstellt: 26. Jul 2012, 21:49 | |
Ich denke, ich lasse es. Müßte wohl auch 4x umsteigen. |
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Trymon
Stammgast |
#114 erstellt: 27. Jul 2012, 02:32 | |
Schade aber auch verständlich. |
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MacFrank
Inventar |
#115 erstellt: 27. Jul 2012, 08:05 | |
Tja. Wie ihr wohl mittlerweile bemerkt habe bin ich auch nicht dabei. Unerwartete gesundheitliche Schwierigkeiten (ich tippe gerade an meinem iPhone aus dem Wartezimmer meines Hausarztes). Tut mir unglaublich leid, dass ich nicht dabei sein kann. Ich hätte mich so gefreut, bei Beyerdynamic mal rein zu schauen! Ich verbringe den heutigen Urlaubstag wohl besser im Bett. |
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Trymon
Stammgast |
#116 erstellt: 27. Jul 2012, 12:32 | |
Dann kannst du dir ja den Urlaubstag zurück holen. Gute Besserung. Sitze endlich im Zug er hatte ja nur 45 Minuten Verspätung. Bericht kommt später. |
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ruebyi
Stammgast |
#117 erstellt: 27. Jul 2012, 15:49 | |
Hallo Zusammen! Ich bin schon zurück und tippe am Besten gelich mal meinen Bericht: 06:00 Uhr: Der Wecker klingelt "Man was will der denn?" - Bin am Abend zuvor doch etwas unerwartet spät nach Hause zurückgekommen (3 Stunden Stau) und krieg gedanklich gerade nix auf die Reihe... Achja, beyerdynamic Führung und ich wollte ja auf jedenfall Rechtzeitig los um etwas puffer zu haben... (Siehe Stau vom Vortag!) 07:00 Endlich sitze ich im Auto... 30min Verspätung zu meinem Zeitplan, aber noch genügend Zeit. Die Sonne scheint jetzt schon und die Fahrt kann ich entspannt angehen lassen. 08:30 Angekommen in Heilbronn. Direkt vor dem beyerdynamic Gebäude einen Parkplatz bekommen Jetzt wird es richtig heiß - die Sonne kracht ganz schön vom Himmel Ich mache mich zu Fuß auf dem Weg zum Hauptbahnhof - die Suche nach den W4R ist schnell beendet und ich darf Trymon im Reallife kennenlernen. Nach und nach wächst unsere Gruppe auf 6 Personen an - erst am Bahnhof und dann vor dem Eingang zu beyerdynamic 09:30 Wir betreten die "heiligen Hallen" - werden gleich freundlich begrüßt und sehen auf dem Monitor dort gleich ein Foto von Trymon der bei Facebook schon seinen Weg zur Werksführung angemeldet hat und prompt von beyer geliked wurde 09:45 Da wir ja eigentlich mit mehr Leuten gerechnet hatten warten wir noch etwas mit dem Beginn. Da niemand mehr auftuacht geht es dann aber endlich los. Sympathisch und freundlich werden wir begrüßt und kurz und knapp (danke hierfür! Mehr kann man sich sowieso nicht merken) durch die beyerdynamic Geschichte geführt. Allerdings sorgen wir auch für verwunderte Blicke: "Ein Forum?" "ja wir haben uns heute alle zum ersten Mal gesehen" "aha " 10:15 Jetzt geht es los - Herr Vogel, Ehemaliger Mitarbeiter, jetzt wohlverdient Rentner, begrüßt uns und führ uns durch die Hallen und Räume. Alles zu beschreiben ist schier unmöglich, aber ich versuche mal zu beschreiben was es so alles zu sehen gab: Zum einen die Produktionsmaschinen für die Spulen - den Draht hierfür sieht man mit bloßem Auge kaum - sowie die Produktion von diversen Plastik Bauteilen in denen die Spulen samt Membranen gehalten werden. Ebenfalls interessant waren die Maschinen, welche die SDM Platinen für Verstärker, Mikros oder Sprechanlangen bestückten. Allerdings wird die Platinen dananch noch einmal mit bloßem Auge kontrolliert um die Qualität zu gewährleisten. Wir konnten die Arbeitsplätze sehen an denen die Kopfhörer zusammengebaut werden - hierfür hat jeder Mitarbeiter einen Arbeitsplatz an dem er die Kopfhöerer aus den diversen Einzelteilen zusammenbaut. Hier ist wirklich von viel Handarbeit von nöten. Noch krasser wird es mit der Handarbeit bei den Mikrofonen... wenn manch Musiker wüsste wieviel Handarbeit in den Mirkofonen Steckt die oftmals sehr lieblos behandelt werden würde er vielleicht etwas mehr Respekt zeigen... Eindrucksvoll war auch zu sehen, dass jedes einzelne Mikrofon getestet wird und die Mitarbeiter mindestens einmal den Frequenzgang jeder Kapsel gesehen haben bevor sie das Werk verlässt. Auch die Kopfhörer werden von Menschenhand getestet bevor sie das Werk verlassen. In der Entwicklungsabteilung dürfen wir uns "leider" nur den "Echoraum" und den reflexionsarmen Raum betrachten - aber das ist wohl so, wenn die Gruppe bei der Besichtigung W4R, TF10und Shure SE530 in den Hosentaschen hat Irgendwann später: Wir sind durch und erst mal beeindruckt. Jetzt wird erst einmal mit Herrn Vogel gefachsimpelt und Butterbrezeln sowie Kaffee und Cola stehen auch für uns bereit. 12:30 Wir stehen vor dem Werk und quatschen noch eine Runde bis sich der Trupp auflöst - zum Bahnhof bzw. zu den Autos - eines hat unsere jeweilige Heimreise gemeinsam: Sie wird warm und wir sind auf ihr um einige Erfahrung und Einblicke reicher. So viel als Bericht! (was ich vergessen habe wird per Edit ergänzt ) FAZIT: Und was hat das jetzt gebracht? Hat Beyerdynamic jetzt einen Kunden mehr? Stürmst du jetzt los und bestellst dir einen DT880? Nicht wirklich, denn für den Kauf von Kopfhörern sind viele Faktoren verantwortlich, u.a. der Frequenzgang, der Tragekomfort, der Preis, das Einsatzgebiet etc. ABER Beyerdynamic hat mir als Firma sehr gut gefallen und das Gefühl hinterlassen, dass sie ihren Job gerne machen - und das schlägt sich in der Regel auch in der Produktqualität wieder. Und diesen Punkt gilt es bei zukünftigen Kaufentscheidungen auch zu beachten Danke an beyerdynamic für die Mühe die ihr euch gemacht habt! und GAAAAANZ viel Dank an Trymon für die Organisation! |
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Trymon
Stammgast |
#118 erstellt: 27. Jul 2012, 17:46 | |
Danke ruebyi für diesen tollen Berich. Da bleibt ja eigentlich nichts mehr dazu zu sagen. Eine nette Geschichte möchte ich aber dazu noch beisteuern. Nachdem Beyer Junior, gezwungen durch das Versterben seines Vaters, dazu "gezwungen" worden ist seine Leidenschaft, die Armee, zu verlassen, hat er sich eine Sammlung auf dem Beyerdynamic Parkplatz aufgebaut. Er war in der US Armee und somit waren es auch lauter US Farhzeuge und sogar Hubschrauber (wenn ich das noch richtig im Kopf habe), welche dort standen. Er hatte diese Restauriert und sogar einen eigenen Mechaniker dafür gehabt. Wäre es zu einem Krieg gekommen, hätte sich Beyerdynamic effektiv verteidigen können. Ganz objektiv gesehen ist so eine Werksführung natürlich schon idealisiert und die Firma stellt sich nach außen hin als perfekt dar. Allerdings wurde bei kritischen Anmerkungen, nicht kategorisch abgewiegelt. So Menschen arbeiten geschehen nun mal Fehler und das kann man niemandem ernsthaft ankreiden, solange man daraus lernt. Ich fand es sehr schön, dass so vieles direkt in Heilbronn hergestellt wird. Da kann man wirklich von echtem Made in Germany sprechen. Natürlich werden Elektronik Teile (für die Platinen) in Asien gefertigt, es gibt wohl außerhalb Asiens kaum noch Produzenten für solche Teile, doch die gesamte Montage, incl. bestücken der Platinen, geschieht in Deutschland. Die Kleinteile per Roboter, die großen Teile per menschlicher Hand. Auch die ganzen Bauteile werden direkt bei Beyerdynamic gefertigt. Wie hieß es so schön, damit kann man schnell auf notwendige Änderungen reagieren. Auch wenn man sieht, wie die Spulen gewickelt werden oder Membranen erstellt werden denkt man gleich, ja mein Kopfhörer/Mikrofon ist kein Made in China, die wirklich wichtigen Teile werden in Heilbronn gefertigt. Das Staunen war, wohl nicht nur bei mir, richtig groß als die Mikrofonherstellung näher erläutert worden ist. Wenn man sieht was für kleine Teile per Hand zusammengefügt werden oder wie die Bändchen im Bändchenmikrofon per Hand ausgeschnitten und gestanzt werden, was noch der einfache Schritt ist. Richtig spannend wird es diese Bändchen einzusetzen. Laut Herrn Vogel benötigen neue Mitarbeiter 3 bis 4 Monate, bis sie dazu fähig sind und es richtig machen können. Sehr auffällig ist die hohe Frauenquote in der Firma, da Frauen die ruhigere Hand für solch filigrane Arbeiten haben. Dies kenne ich aber schon vom Fahrradrahmen Bau. Dort werden bei vielen Herstellern (b.Z. Cannondale) die Rahmen ausschließlich von Frauen geschweißt, da diese durch die ruhigere Hand schönere Nähte hinbekommen. Alles in allem ein sehr schöner Ausflug. Eigentlich hätte er ruhig noch länger sein können. Irgendwie gab es überall etwas zu sehen, aber die Mitarbeiter/innen dort wollen ja in Ruhe arbeiten und nicht ständig begafft werden. Auffällig war auch, dass dort alle irgendwie recht gut gelaunt schienen. Auch wenn man natürlich nicht schlecht gelaunt schauen sollte, wenn eine Gruppe durch die Firma geführt wird glaube ich nicht, dass diese gute Laune und Freundlichkeit nur für uns gestellt worden ist. Spricht auch für die Firma. edit: Ach ja zum Thema IEs. Diese werden nur nach Beyerdynamic Plänen angefertigt und dann mit dem entsprechenden Logo versehen. Sprich diese werden nicht in Heilbronn gefertigt. Witzig war auch im "Echoraum" Dass auf dem Beyerdynamic A1 ein Lehmann KHV stand. Die zwei unter dem A1 konnte ich nicht erkennen. [Beitrag von Trymon am 27. Jul 2012, 18:03 bearbeitet] |
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Intraaural
Inventar |
#119 erstellt: 27. Jul 2012, 21:56 | |
Hallo, hier mein Bericht vom heutigen Besuch bei Beyer in Heilbronn. Ich habe damit angefangen als noch nichts von den anderen online gestellt wurde. Also bitte nicht wundern, wenn das ein oder andere doppelt erzählt wird. Von der Anreise rede ich lieber nicht, was sich die Deutsche Bahn da heute (wieder einmal...) geleistet hat, spottet jeder Beschreibung. Und das hat nichts mit dem beschädigten Gleis in Stuttgart und den daraus resultierenden Folgen zu tun. Also lieber gleich nach Heilbronn. Leider waren es am Ende nur noch 6 Leute, die den Weg zu Beyer angetreten haben. Trymon, marathon2, Intraaural, Blechdackel, dosenfisch24 und ruebyi. Wie üblich wurden wir zuerst in einem Schulungsraum neben dem Empfang von einer Dame der Öffentlichkeitsarbeit begrüßt, das Unternehmen und seine Geschichte wurden vorgestellt (mit einem starken Fokus auf dem Aspekt des Familienunternehmens) und danach gab es einen - nicht zu langen - Image-Film. Es war der gleiche, den man sich auch auf der Homepage anschauen kann. Danach hat ein ehemaliger technischer Beyer-Mitarbeiter die Führung durch das Werk übernommen. Trotz seines offiziellen Rentner-Status merkte man ihm an, dass er sich immer noch zur Beyer-Familie zugehörig fühlt, sich mit Beyer identifiziert und deshalb auch gerne vom Unternehmen für solche Anlässe eingesetzt wird. Fotos vom/im Werk haben wir nicht gemacht, weil Beyer nicht möchte, dass das Know-how, das in einigen selbst entwickelten Maschinen steckt, den optischen Weg zu Shure und Sennheiser findet. Dies wurde so direkt ausgedrückt. Es war auch nur einer von zwei Fällen, in denen von Beyer-Seite aus die Wettbewerber genannt wurden. Man hat keine direkten Berührungsängste, bei expliziten Fragen unsererseits mit Vergleichen zu z.B. Sennheiser wurde darauf geantwortet, von sich aus wurden aber primär die eigenen Stärken präsentiert und es wurde erklärt, warum einige Dinge so sind, wie sie sind. Sie hatten genügend Stil, den Wettbewerb nicht mies zu machen. Nach einigen Erfahrungen im Verkaufsbereich anderer Branchen, wo die Hälfte der Zeit mit negativen Aussagen zum Wettbewerb verbracht wird, trug dies (für mich) zu einer angenehmen Atmosphäre bei. Die Produkte und ihre Qualität müssen für sich sprechen, dafür leben und arbeiten sie Tag für Tag. So sollte es rüber kommen und so ist es rüber gekommen. Auf dem Rundgang durch das Werk sahen wir alle 4 Produktbereiche, die Kopfhörer, die Mikrofone, die Headsets und die Konferenzsysteme. Letztere kamen zum Auftakt dran. Erklärt wurden dabei zunächst nur die grundsätzliche Funktion und die verschiedenen angebotenen Typen. Schon in der Unternehmensvorstellung bei der Begrüßung wurde beim Thema Konferenzsysteme erwähnt, dass die Panne bei der Eröffnung des Bundestages - ja die Anlage ist von Beyer - nichts mit der Technik zu tun hatte. Einige Herren der Bundestagsverwaltung waren angeblich mit der Bedienung überfordert und haben der Anlage (oder Teilen von ihr) einfach unwissentlich und unabsichtlich den Saft abgedreht. Die Beyer-Technik hätte immer funktioniert und war nie defekt. Als nächstes kamen wir in den Bereich der Headsets, wo der Typ DT 109 zusammengebaut wird. Dies ist ein Headset wie es z.B. bei Kameraleuten benutzt wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kameramann im Fernsehen einen DT109 trage, sei deutlich größer als 50%. Schon dabei wird eines sehr deutlich. Es gibt bei Beyer kein Fließband. Die Einzelteile, die in anderen Werksbereichen hergestellt werden, werden an die Endmontage angeliefert und dann wird an ein und dem selben Arbeitsplatz von einer einzigen Person das Endprodukt Stück für Stück zusammengebaut. Es mag je nach Arbeitsschritt die ein oder andere Hilfsvorrichtung geben, aber der gesamte Prozess des (Zusammen-)bauens ist Handarbeit. Deutsche Handarbeit! Ein nicht ganz unwichtiger Punkt, wenn es um den Aspekt der Kosten geht. Maschinelle Fertigung lohnt sich meistens nicht bei den Stückzahlen bzw. je nach Produkt seien gewisse Prozesse nur in Handarbeit mit der gewünschten Qualität machbar. Als nächstes kamen wir in den Bereich der Komponentenfertigung. Nur die wenigsten Bauteile eines Beyer-Produktes sind fremdbezogene Zukaufteile. Dies sind z.B. die Schwanenhälse bei den Konferenzsystemen, die stellt Beyer nicht selbst her. Aber schon die Sockelteile dieser Konferenzmikros und erst recht die Innereien der Mikrofonkapsel kommen alle aus eigener Fertigung. Einen Sonderstatus haben die In-Ears. Da stellt Beyer gar nichts selbst her. Sie werden nach Beyer-Vorstellungen komplett von Fremdfirmen produziert und mit dem Beyer-Logo versehen. Beyer hat nicht genügend Know-how, sie selbst herzustellen. Sie jetzt als Beyer-Produkte 2. Klasse zu betrachten, würden sie wahrscheinlich weit von sich weisen. Sie betonten jedenfalls, dass sie durch das Logo mit ihrem Namen gerade stehen. Daraus folgere ich, dass sie so klingen wie sie klingen, weil sie für ihre Zielgruppe so klingen sollen. Im Bereich der Kopfhörerkomponenten-Fertigung konnten wir dann eine Kunststoff-Spritzgussmaschine sehen. Oben kam das Granulat rein, unten der fertige Kunststoffring raus, an dem die Membran vom Kopfhörer befestigt wird. Im Nebenraum sorgt die selbst entwickelte Spulenwickelmaschine dafür, dass genau die Spulentypen produziert werden, die man gerade benötigt. Und zwar in der für Beyer nötigen Qualität. Eine andere Maschine hat weitere Komponenten gefertigt, die dann wieder in Handarbeit zum kompletten Antrieb zusammengefügt werden. Begründet wird der hohe Eigenfertigungsanteil mit Reaktionsgeschwindigkeit. Sie produzieren genau das, was ihr Marktsegment gerade erfordert. Das oberste Credo, das sich Beyer auf die Fahnen schreibt ist Qualität. Daraus folgt die Überzeugung: Kein Zeitdruck für die Mitarbeiter. Zeitdruck schädigt die Qualität. Deshalb gibt es bei den diffizilen Handarbeiten keine Akkordarbeit. Auf Nachfrage wurde dann eingeräumt: Wenn die Mitarbeiterin nur ein Bauteil pro Stunde rausbringt, gibt es Handlungsbedarf... Dies hört sich zumindest so an, als ob auf sklavische Zielvorgaben bewußt verzichtet wird. Das Bauteil ist fertig, wenn es sauber zusammengesetzt ist, auch wenn dies mal länger dauern sollte. Solange sich im Durchschnitt eine rentable Menge produzieren läßt, ist alles im grünen Bereich. Über die produzierten Mengen wurde nichts gesagt. Lediglich über die Handarbeitsplätze in der Endmontage (dort, wo jeder Kopfhörer von null auf hundert Prozent zusammengesetzt wird) haben wir erfahren, dass je Platz für die Anzahl pro Stunde gefertigter Kopfhörer die eigenen Finger zum Abzählen ausreichen. Über die Gesamtzahl der Endmontagearbeitsstellen im Werk liegen keine Infos vor. Hier kommen wir auch zu einem großen Unterschied zu Sennheiser: Was mir gar nicht so bewußt war und auch einiges bei Beyer erklärt: Die Stückzahlen bei Sennheiser müssen nicht prozentual, sondern um Faktoren größer sein. Ich weiß nicht, wo sie liegen, aber selbst Beyer sagt, dass sie nicht von den Stückzahleffekten profitieren können, von denen Sennheiser profitieren kann. Bei einer solchen Aussage müßte der Faktor eigentlich mindestens größer 2 sein, wenn nicht deutlich höher, so meine persönliche Schlussfolgerung. Außerdem hat Beyer kein zusätzliches Produktionswerk wie Sennheiser in Irland, so dass schon von daher Beyer eher David und Sennheiser eher Goliath sein muss. Da genaue (Stück-)Zahlen fehlen, orakel ich anhand eines konkreten Beispiels. Ich unterstelle einfach, die Seriennummern werden aufeinander folgend vergeben und nehme meine Seriennummer beim DT1350 (ein sehr frühes Modell aus den ersten Tagen der Markteinführung) und die bei neueren Modellen als Massstab. Da komme ich auf eine vierstellige Zahl mit einer 6 beginnend in 18 Monaten. Dafür rentiert sich sicher kein Fliessband. Aber wie gesagt, offizielle Zahlen gibt es nicht, dies ist nur - laut gedacht - meine Annahme (die falsch sein kann). Außerdem bezieht sie sich auf ein einziges Modell, das zudem kein Consumer-Modell ist. Über die Marge ist auch überhaupt nichts bekannt, so dass man keine zu großen Schlussfolgerungen ziehen sollte. Außer, dass Beyer stückzahlmäßig nicht der VW der Branche ist. In dieses Bild paßt, dass man nicht bereit ist, das Saturn/MM-Antrittsgeld zu bezahlen, um dort überhaupt gelistet zu sein. Man geht lieber den Weg über den eigenen Online-Shop mit der Manufaktur sowie den klassischen beratenden Fachhandel (dort, wo es ihn noch gibt). Viele Produkte bei Beyer haben eine sehr lange Produktionszeit und es gibt sehr lange dafür Ersatzteile. Doch auch Beyer muss kalkulieren und manchmal einen Cut machen. Dies ist der Grund, warum der DT48 jetzt über die Klinge springen muss. Er wird eingestellt, weil er sich nicht mehr rechnet. Er wurde nicht Jahre hergestellt, sondern Jahrzehnte. Aber zurück zur konkreten Werksbesichtgung: Als nächstes standen die Mikrofone an. Als wir den Bereich betraten, dachte ich mir: Was habe ich mit Mikrofonen am Hut, den Teil lasse ich einfach über mich ergehen und dann geht's irgendwann weiter. Von wegen! Wow! Ein riesiges Kompliment an Herrn Vogel. Zuerst erklärte er die 4 Prinzipien hinter den bei Beyer produzierten Mikrofon-Typen. Das dynamische Mikrofon, dann das Kondensator-Mikrofon, das Elektret-Mikrofon und zum Schluß das Bändchen-Mikrofon. Er schaffte dies mit sehr einfachen Worten, so dass jeder Anwesende verstehen konnte, was gemeint war und es wurde sehr deutlich, welche filigranen Arbeiten nötig sind, um diese Mikrofone herzustellen. Auch erläuterte er, wie die Richtcharakteristik je nach Modell mechanisch bzw. elektrisch erzwungen oder erzeugt wird. Allen gemein ist, dass die Rückseite der Mikrofonfolie oder des -bändchens unterschiedlich bedämpft wird. Je nach Schallrichtung kann die Folie dann unterschiedlich stark schwingen. Geschieht die Bedämpfung mit elektrischen Kräften, ist die Richtungscharakteristik wähl- und sogar fernsteuerbar. Anhand des Bändchen-Mikrofons wurde wieder der hohe Eigenfertigungsanteil deutlich. Ausgehend von einem kleinen Metallblock wird das Ganze platt gewalzt, bis es nur noch wenige Bruchteile eines Milimeters dick ist. So dünn, reicht dann Fingerkraft aus, um daraus die einzelnen Bändchen in einer speziellen Vorrichtung zu formen und herauszuschneiden. Das know-how steckt dann weiter im Zusammenbau. Eine Fachkraft benötigt mehrere Monate Anlernzeit, bis die fertigen Bändchen-Mikrofone dem entsprechen, was sich Beyer vorstellt. Die Konstruktionszeichnungen allein seien nicht ausreichend, um ein vernünftiges Mikrofon zu bauen. Dieser ganze Aufwand wird getrieben, obwohl z.B. Bändchen-Mikrofone eine Angelegenheit für nur wenige Spezialisten sind, die auf die Klangeigenheiten dieser Bauart schwören. Und diese Mikrofone werden auch seit Jahrzehnten fast unverändert produziert, lediglich den Wechsel von DIN- zu den heutigen M3M-Anschlüssen mussten sie über sich ergehen lassen. Man hat sowohl Kontinuität als auch Innovation im Hause. Auch wenn ich weiterhin nichts mit Mikrofonen zu tun habe, so habe ich nun eine Wertschätzung für das, was bei einem guten Mikro intern abläuft. Zum Schluss kamen wir in die Elektronikfertigung. Dort werden die Platinen hergestellt für alle Elektronikbauteile. Z.B. Verstärker in den Mikros oder die ganzen Elektroniken der Konferenzsysteme. In dem von uns besichtigten Bereich lagen die Leiterplatten schon vor, ob die selbst hergestellt werden oder von einem Auftragsfertiger stammen, weiss ich nicht, alles weitere ist wieder Eigenproduktion. Die Leiterplatten werden inhouse mit Lötpaste versehen, mit Bauteilen bestückt (meistens in Automaten, da weitestgehend SMD-Bauteile) und in einem eigenen Lötofen fertig gelötet. Einen kurzen Ausflug unternahmen wir noch in den schalltoten Raum und seinem Gegenstück, den Echoraum. Dort werden die Produkte entwicklungsseitig geprüft. In der Produktion wird auch ständig geprüft. Kein Teil geht ungeprüft zum Kunden. Jede Kopfhörerkapsel, jedes Mikrofon wird bzgl. Frequenzgang und anderer Parameter gecheckt. Meistens in abgeschotteten Containern, die den Umgebungsschall abhalten. Testen ist nötig, denn trotz vorhandenem Fertigungs-Know-how kann etwas schiefgehen. So sind auch während unserer Anwesenheit vereinzelt Bauteile in der Komponentenfertigung mit "rot" als Ergebnis geprüft worden. Dies unterstreicht die Komplexität der Bauteile und zeigt, dass nicht auf Teufel-komm-raus beschönigende Dinge gezeigt werden sollten. Auch wenn wir naturgemäß keinen wirklichen Einblick ins Innenleben des Unternehmens haben konnten, so erschienen die Erzählungen bzgl. Familienbetrieb glaubwürdig. Wer einmal Werksführungen in der Automobilindustrie mitgemacht hat, kennt vielleicht die teils mürrischen Gestalten, die am Band arbeiten und sich eher genervt von Werksbesuchern zeigen. Bei Beyer gab es ausnahmslos ein freundliches und höfliches "Guten Tag". Auch die Struktur der Arbeitsplätze soll so ausgelegt sein, dass diverse Teilzeit-Modelle für die Beschäftigten möglich sind. Ganz genau können wir es nicht überprüfen, aber unter dem Strich fand ich die Erläuterungen dahingehend glaubhaft, dass Mitarbeiter hier nicht "Foxconn-mäßig" ausgequetscht werden und eine familiäre Atmosphäre herrscht. Das dürfte beinhalten, dass es auch innerhalb von Familien mal knirschen kann. Fazit: Selbstverständlich zeigt sich eine Firma bei einer Werksführung von ihrer besseren Seite. Das ist nur natürlich und auch OK. Es ist sehr deutlich geworden, dass Beyer einen sehr hohen Aufwand treibt und den muss man auch bezahlen. Ein so hoher Eigenfertigungsanteil ist unüblich in der heutigen Industrie (eher die Variante wie bei den In-Ears....). Auf der einen Seite ist dies beeindruckend, auf der anderen Seite muss sich jeder selber fragen, ob dieser Aufwand für einen persönlich auch gerechtfertigt bzw. nötig ist. Beyer bewegt sich in einem Markt mit Wettbewerb, andere Mütter haben auch schöne Töchter. Es ist immer eine Einzelfallabwägung, welches Produkt die eigenen Bedürfnisse abdeckt. Benötige ich ein Produkt, in dem soviel Aufwand steckt oder tut's auch preiswertere Fliessbandware oder ist der Wettbewerb sogar auf bessere Lösungen gekommen, evtl. auch trotz oder wegen Fliessbandproduktion? Beyer macht ein Angebot, das kann man annehmen oder auch nicht. Für Konferenzsysteme und Mikrofone kann ich nicht sprechen, bei Kopfhörern werde ich weiterhin nach meinem persönlichen Geschmack entscheiden. Sollte dann am Ende eine Entscheidung zwischen zwei relativ gleichwertigen Geräten stehen und bei einem Beyer draufstehen, hat Beyer in gewisser Weise meine Sympathien gewonnen. Dort wird "Made in Germany" gelebt. Man darf aber nicht vergessen, dass wir heute eine Werksführung im Produktionsbereich bekamen. Klar werden dabei auch die im Gesamtprodukt steckenden Entwicklungen angepriesen, die Produktion kann jedoch nur das produzieren, was die Entwicklung erschafft und die Leitung freigibt. Meine allgemeine Erfahrung ist, dass bei Problemen häufig nicht die Produktion, sondern die Konzeption seitens der Entwicklung verbockt wurde. Genau in diesem Punkt darf (und sollte) man kritisch bleiben, sich nicht von anderen Dingen blenden lassen. Einfach nur seine Meinung vertreten, von der man überzeugt ist. Auch ich habe ein konkretes Problem bei einem bestimmten Beyer-Produkt und deshalb wird der zuständige Produktmanager Post von mir bekommen, ganz gleich wie es ausgeht. Alleine die Tatsache, dass der zuständige Kontakt teilweise auf der Produktseite erwähnt wird, zeigt dass bei Beyer ein etwas anderer Wind weht als in einem Großunternehmen. Zum Schluss mein Dank an die verantwortlichen Beyer-Mitarbeiter für die Gastfreundschaft und die Zeit, die sie sich genommen haben sowie mein Dank an Trymon für die Organisation. [Beitrag von Intraaural am 27. Jul 2012, 23:18 bearbeitet] |
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Blechdackel
Inventar |
#120 erstellt: 28. Jul 2012, 14:46 | |
Ich bin erst jetzt dazu gekommen meinen PC hochzufahren, die letzten Tage waren temperaturmäßig und arbeitsmäßig(bis Donnerstagabend) sehr anstrengend und bei meiner Wiederkunft gestern in Bühl bin ich gleich an den Badesee gefahren und habe noch bis 20.30 Uhr dem Badewasser und dem Betrieb am Campingplatz zu dem der Badesee gehört beigewohnt, um auch so etwas in Sommer- und Ferienstimmung zu kommen. Der Arbeitsalltag geht am Montagmorgen schon wieder weiter. Schwitz. 6.25 Uhr ging es ab Bühl Bf mit der S 4 des KVV los über Karlsruhe, Bretten, Eppingen bis Heilbronn Hbf(Ankunft 8.50 Uhr), die hügelige Landschaft ab Karlsruhe-Grötzingen und durch den Kraichgau war schön anzusehen, da bin ich vor Jahren auch schon mit dem Auto unterwegs gewesen, dies blieb angesichts des Sommerferienbeginns(Staus) und der hohen Temperaturen in der kühlen Garage zurück. Die Theresienstraße war leicht und schnell zu finden, da ich mir das zuvor im Internet ansah, die Fahrgeschäfte des nahenden Unterländer Volksfestes auf der Theresienwiese waren ein weiterer Orientierungspunkt. Das Beyerdynamic Gebäude aus den frühen 50ern, habe ich von Fotos aus dem Internet schon gekannt und es hielten sich vor dem Gebäude gerade ein paar Mitarbeiter in ihrer Vormittagspause auf. Es war erst 9.10 Uhr und die Dame vom Empfang empfahl mir mich noch ein wenig in der Gegend umzuschauen. In der Nachbarschaft stieß ich auf einen anderen renommierten Namen den man u.a auch mit der U-Elektronik verbindet, dem Telefunken Park, wo ein Teil noch heute von der Firma Telefunken Semiconductors genutzt wird, aber auch von einer Reihe von anderen Untermietern. Kurz vor 9.30 Uhr traf ich auf alle gekommenen Hifi-Forum Mitglieder. Die Erfahrung auf Mitglieder eines Internetforums im Real Life zu treffen habe ich schon 2006 beim ersten Besuch der St. Georgener Phonobörse gemacht, als ich da erstmals andere Mitglieder des "Dual-Board" traf. Da schon recht viel geschrieben wurde, fasse ich mich doch kürzer. Wir wurden von Frau Fielauf im Academy Raum freundlich und mit bodenständiger Art(so erfuhr man das die eingesessenen Heilbronner das Unternehmen auch schon mal den Microbeyer nennen und von der Millitärbegeisterung des letzten familliären Geschäftsführers Fred Beyer) auf die Werksführung vorbereitet, zuerst lief der Imagefilm durch den man einen kurzen Vorabeindruck über die typischen Arbeitsplätze in der Montage, Produktion und Entwicklung bekam und in dem die Kompetenz der Mitarbeiter, durch Schlagwörter wie "Erfahrung", "Klang", "Präzision" oder "Leidenschaft" in den Mittelpunkt gerückt wurde. Allerdings kannte ich den Film schon von Youtube. Insgesamt entstand von der Firma Beyerdynamic schnell der positive Eindruck wie ich es auch schon von den Serviceleistungen, der Selbstdarstellung des Unternehmens und die Einstellung zum Kunden schon kannte. Da sich Herr Vogel der die Werksführung leitete ein wenig verspätete, wurden wir schon mal getränkemäßig "bewirtet", außerdem lag auf jedem Stuhl der Academy ein Hauptprospekt über die Hifi-Kopfhörer, ein kleinerer über die In-Ears, sowie die CD über den Brand Song von Beyerdynamic aus. Herr Vogel als ehemaliger, versierter Mitarbeiter der Firma Beyerdynamic führte uns durch Kopfhörer Montage, Kunststoffgießspritzerei, Mikrofonmontage, Membran- und Spulenfertigung, SMD-Produktion und schließlich im Bereich Entwicklung in den, ich schreibe mal vereinfacht, schalltoten und den schallreichen Raum. Einen wesentlichen Raum nahm auch das Thema Qualitätsprüfung an verschiedenen Arbeits- und Prüfplätzen ein. Erwartet aber durchaus bewundernswert die relativ hohe Eigenfertigungstiefe, so werden z.B auch die Werkzeuge der Kunststoffspritzerei selbst gefertigt. Die Eigenfertigung wird in der Weise angewendet um eine gewisse Kontrolle über die Produktqualität zu halten und zu sichern. Selbstverständlich gibt es nach der überall anzuwendenden Devise "Make-or-Buy" auch die Zukaufprodukte wie DTX-Serie oder In-Ears, die woanders doch wirtschaftlicher oder(wie bei In-Ears) besser gefertigt werden können. Da ich mich noch nie mit dem Thema Mikrofone beschäftigte, gab es besonders da neues zu erfahren. Für mich als baldigen Fachkaufmann für Einkauf und Logistik interessant auch der Verweis auf die betriebliche Anwendung des Kanbansystems und die Beantwortung meiner Frage zur Materialbedarfsermittlung. Als Lagerist warf ich immer mal auch einen Nebenblick auf die zahlreichen arbeitsnahen Material- und Zwischen-Lagerplätze, sowie die an den relevanten Stellen ausgehängten Betriebsanweisungen für den Arbeitsschutz. Da Frauen für viele diffizile Arbeiten oft geschickter sind, waren diese durch alle Altersklassen, überproportional gerade an den Montagearbeitsplätzen anzutreffen. Das Highlight am Ende der Führung waren der schalltote Raum mit seinem trampolinartigen Netzboden und der Echoraum die insbesondere für die Mikrofonentwicklung wichtig sind. Zurückgekehrt wurden wir mit Butterbrezeln und (gekühlten) Getränken bewirtet und es gab noch Zeit für Fachgespräche mit Herrn Vogel. Außerdem lagen noch die Prospekte für die neuartige Custom-Serie für uns bereit. Nach dem Abschied standen wir noch vor dem Eingangsbereich an der Theresienstaße und bald drehten sich die Fachgespräche aber nicht mehr um Kopfhörer oder Mikrofone sondern um Iphones, Samsung, Apple und Nokia. Aber als es mir, als eisernen Siemens ME 45-Nutzer zuviel und nerdig wurde und der Adamsee imaginär schon nach mir "rief" raffte ich mich auch schon endlich auf, um die S 4 um 13.37 Uhr zu erwischen. Ich möchte mich bei Beyerdynamic, insbesondere Frau Fielauf, Herrn Vogel, sowie Mirko alias Trymon, für die Möglichkeit bzw. Durchführung der Firmenbesichtigung bedanken. Heiko [Beitrag von Blechdackel am 30. Jul 2012, 17:43 bearbeitet] |
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