Analog-Funk-KH: AGC und Auto-Off "deaktivieren"?

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AlexG1990
Inventar
#1 erstellt: 18. Jan 2010, 00:44
Hallo Gemeinde,

vorab: Ich bin irgendwie ein Fan von diesen Funkkopfhörern, obwohl mir die Nachteile gegenüber einem Kabel-KH durchaus aus der Praxis bekannt sind! Da mein Budget als Schüler doch sehr begrenzt ist, höre ich mit einem - BITTE NICHT SCHLAGEN - "Tevion XL 92031" von ca. 2000. Ich finde den Klang ausgesprochen angenehm!
Wenn ich die Sendestation an einem Line-Out anschließe, ist zwar ein leises Rauschen hörbar, aber es stört mich nicht wirklich. Daher hängt das Teil an einem freien Monitor-Out des Verstärkers und wird direkt von den Tonquellen gespeißt.

Was mich allerdings stört:
1. Die AGC:
Das Signal wird im Sender nochmal durch eine AGC geschleußt, die gerade bei laut gemasterten Aufnahmen (die bekannten "Briketts") hörbar runterregelt. Die einzige Lösung, die mir einfallen würde, ist die AGC zu "untersteuern" sodass die lautesten Peaks gerade noch nicht zu einem abregeln führen. Das kann ich aber nicht, da der KH direkt am Line-Out der Signalquellen hängt und CD, Tape, usw. im Ausgangspegel nicht regelbar sind.
Gibt es irgendeine Möglichkeit, die AGC zu deaktivieren und stattdessen ein Pegel-Poti einzubauen?

2. Die Abschaltautomatik:
Nach ca. 1 Minute "Stille" bzw. zu schwachem Pegel schaltet der Sender ab und erst wieder an, wenn eine lautere Stelle kommt. Wenn ich z.B. über den PC Filme schaue, gibt es öfters lange, sehr leise Stellen, die den Sender abschalten lassen und im Hörer plötzlich zu einem sehr lauten Rauschen führen.
Kann ich irgendwie verhindern, dass der Sender automatisch abschaltet?

Gruß
Alex

PS.: Gibt es eigentlich irgendwelche Empfänger für 863MHz-FM-Stereo, die ich an eine Anlage anschließen kann (Line-Out)? Oder muss ich dafür einen Hörer zerlegen? Das wäre dann nämlich ein hübsches System, um im Wohnzimmer Musik vom PC aus dem Nebenraum zu hören!


[Beitrag von AlexG1990 am 18. Jan 2010, 00:52 bearbeitet]
AlexG1990
Inventar
#2 erstellt: 24. Jan 2010, 02:24
... Hat wirklich niemand eine Idee?

Das ist doch bei allen analogen Sendestationen das gleiche - leider!

Gruß
Alex

PS.: Ihr könnt ruhig schreiben, wenn ich da keine Chance habe!
Tob8i
Inventar
#3 erstellt: 24. Jan 2010, 13:29
Hier nutzt halt so gut wie niemand Funk, weil ein Kopfhörer mit Kabel einem mit Funk klanglich deutlich überlegen ist.

Und deine Probleme wirst du wohl nicht einfach ändern können. Da wirst du shon einen anderen Kopfhörer brauchen.
audiophilanthrop
Inventar
#4 erstellt: 25. Jan 2010, 01:18
Wenn man da was ändern will, sollte man schon ein bißchen fit in Reverse-Engineering sein und das heiße Ende eines Lötkolbens vom kalten unterscheiden können. Basisstation aufschrauben, Datenblätter für die Chips besorgen (irgendwo wird sich wohl ein VGA oder gar gleich ein AGC-IC finden) und sich was einfallen lassen.
AlexG1990
Inventar
#5 erstellt: 25. Jan 2010, 23:37
Oje, ich glaube dann schmeiße ich lieber doch das Handtuch... ... und arrangiere mich mit dem, was geht...

Was die Auto-Abschaltung angeht:
Ich habe mal gelesen (Richtlinien für 863MHz-Funk) dass die Sendeleistung bei unmodulierten Trägern (also dann, wenn Stille herrscht) nach 5 Minuten um 30% reduziert werden muss - soll die Station das doch machen, wird wohl nicht viel ausmachen... Aber bitte nicht gleich den Sender abschalten! Und ausserdem: Wer soll das denn kontrollieren?

Wegen der AGC:
Ist wohl nur für die ganzen Technik-DAUs, die es nicht hinbekommen würden, den Sender richtig auszusteuern, sodass es nicht verzerrt. Das sind aber diejenigen, die die arbeitende AGC auch gar nicht wahrnehmen .

Schade! Was man aus dem System alles rausholen könnte (!)...
Die Bandbreite ist laut Band-Spezifikation immerhalb von 2MHz nicht begrenzt! Was sich da eine Dynamik rausholen ließe (mit hohem HUB)! Da wäre dann nichts mehr mit Rauschen - und viel besser als UKW-Rundfunk!
Aber es baut halt keiner was vernünftiges...

Gruß
Alex

ANALOG RULEZ!!!


[Beitrag von AlexG1990 am 25. Jan 2010, 23:39 bearbeitet]
AlexG1990
Inventar
#6 erstellt: 24. Okt 2010, 00:36
Hallo!

Muss das Thema nochmal ausgraben...

Es nervt mich grade wieder so wahnsinnig! Höre grade über dieses vom PC über dieses Funk-Teil Musik, der PC steht auf einem Ausgangspegel, der mit einem CD-Player vergleichbar ist (Line-Level).
Es *KANN* nicht wahr sein - bei gängigen "loudness war"-geschädigten Stücken ist alles bestens, aber bei Stücken wie "Dire Straits - Brothers in Arms" oder "Iron Butterfly - In-A-Gadda-Da-Vida" schaltet das Ding doch tatsächlich wegen zu niedrigem Pegel ab!
Die Tracks sind halt sehr niedrig ausgesteuert...

Auch kann ich kaum einen DVD-Film über diese Kopfhörer genießen ohne dass der Sender bei leisen Passagen abschaltet und es furchtbar anfängt zu krachen im KH!

Da muss doch was zu machen sein?!?

MfG
Alex
NoXter
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 24. Okt 2010, 00:59
Kaufe dir was vernünftiges mit Kabel. Da bekommst du schon für 50€ etwas was deine Tevion locker in die Wüste schickt.
Notfalls musst du halt etwas sparen.
Alles andere ist Zeitverschwendung.
AlexG1990
Inventar
#8 erstellt: 24. Okt 2010, 01:07
ich mach aber gerne den Rolladen runter und lasse niemanden zuschaun, wie ich zur Mukke abgehe

Da ist man mit Kabel doch sehr eingeschränkt

Eigentlich bin ich ja mit dem FM-Kopfhörer sehr zufrieden, wenn da nicht dieser *blöde* Sender wäre! Kann man da nicht was anderes für nehmen? Im Profi-Segment gibt es doch auch analoge 863 MHz-Sender...

Gute Nacht
Alex
NoXter
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 24. Okt 2010, 01:12
Aus Scheiße kann man kein Gold machen.
Wenn du durch dein Zimmer hüpfen willst kannst du dir auch einen Mp3-Player in die Hosentasche stecken und daran einen vernünftigen Kopfhörer stecken. Davon hast du immer noch 100mal mehr als dir jetzt irgendwelche Krüppellösungen zu basteln.
Ist leider so.
Reparieralles
Neuling
#10 erstellt: 26. Nov 2019, 12:00
Hier jetzt die Lösung für dein Problem:
Den Sender aufschrauben (2 Kreuzschlitzschrauben, langer Schraubendreher erforderlich)
Gehäuseteile vorsichtig auseinandernehmen (Sind mit Kabeln verbunden die abreißen könnten)
Innen ist eine große Platine mit vielen elektronischen Bauteilen
und im kleineren Gehäuseteil sitzt eine kleine Platine mit wenigen Bauteilen. Diese schaltet den Sender ab wenn eine zeitlang kein Signal kommt. (Leider manchmal auch trotz Signal)
Die 5 Drähte die zur kleinen Platine führen direkt an der kleinen Platine abschneiden (kleine Platine kann weg)
Dann müssen die beiden Drähte miteinander verbunden werden, die auf der großen Platine gleich nebeneinander angelötet sind. Bei mir ist es die gelbe und die orangene Leitung. Eventuell noch ein Isolierbandstück draufgeklebt und das ganze wieder zusammengebaut.
Jetzt schaltet das Ding nie mehr ab. (Daher sollte dann aber immer bei Nichtbenutzung das Netzteil rausgezogen werden!)
Viel Spaß für alle, die noch so ein feines altes Gerät haben...…..
AlexG1990
Inventar
#11 erstellt: 27. Nov 2019, 00:32
@Reparieralles:

ACH du sche*ße!
...ein 9 Jahre alter Beitrag von mir.

Du wirst lachen: Den KH gibt es IMMERNOCH bei mir .
(Habe den Hörer selbst sogar neulich mal auseinandergebaut, einen Kabelbruch von der Empfänger-Platine zum Treiber beseitigt, und das Teil inkl. Polstern mal GRÜNDLICH saubergemacht...*BAH* )

Und das genannte "Problem" mit dem Sender habe ich auch schon vor ca. 7 Jahren selbst gelöst!

WIE GENAU kann ich dir so aus dem Stehgreif gar nicht mehr sagen, jedenfalls hatte ich mir damals die Schaltung mal genauer angeschaut, und herausgefunden, dass da irgendwo entkoppelt ein Elko mit den Signal-Spannungs-Spitzen des eingehenden Audio-Signals aufgeladen wird, und wenn dessen Spannung unter einen bestimmten Wert fällt (bei "round about" 1 Minute kein oder schwachem Signal), wurde der Sender über einen Transistor "schleichend" (über mehrere Sekunden) abgeschaltet, bis die nächste Signal-Spitze kam.
Diese Bauteile hatte ich dann *irgendwie* überbrückt (hatte mir das schon konzentriert GANZ GENAU angeschaut - weiß es nur so nicht mehr auswändig) - und schon blieb der Sender IMMER an .


Zu der AGC hatte ich auch etwas herausgefunden !:
Das ist tatsächlich ein kleiner IC, wo das Signal (L/R) herein, und hinten wieder raus geht. Als ich nach der Typnummer des ICs gegoogled hatte, zeigte sich, dass es sich tatsächlich um einen einfachen AGC-Autopegel-Regler zur Aussteuerung für billige/einfache Kassettendecks á la "Ghettoblaster" handelt! (So benimmt sich das Ding auch.)
Dann habe ich erstmal mit nem Sinus-Ton über einen regelbaren KH-Ausgang und dem Kopfhörer vor einem Mikrofon herausgefunden, wie hoch die Eingangsspannung ist, wo die AGC am "unteren Anschlag" ist (also nicht mehr weiter abregelt). Also von Null an langsam hochgedreht, bis es am KH nicht mehr lauter wird: 250mV (RMS Sinus). Eingangs-Widerstand am Audio-In 20kOhm (Line-typisch).
Die AGC regelt aber nicht auf "Spitze" (bei 250mV Sinus ca. 350mVp-p), sondern auf Durchschnitt.
Demnach habe ich also gar nichts dran gemacht, weil ich als Quellen am Amp nur einen TV (1,3Vrms / 0dBFS per Klinke-Out - und TV-Sendungen bei -9dBFS ausgesteuert), einen Bluetooth-Adapter (500mV / 0dBFS), und den internen FM-Tuner (ca. 700mV bei 75kHz max-Hub - bei deutschen Sendern nochmal ca. -6dB) habe. Da PASST DAS!
(Nur bei einem CD-Player (2V rms) oder ähnlichem würde er krass abregeln.)
Man kann aber auch einfach (falls nötig) einen einfachen Spannungsteiler davor-löten...

Wenn ich die AGC ganz rausnehmen wollte, müsste ich erstmal hintendran bestimmen, wie hoch der Sinus-Ausgangspegel ist, und inwieweit der dem Max.-FM-Hub für den Empfänger entspricht (bzw. den hinter der AGC nochmal feststellen, bis zu dem Punkt wo es verzerrt).
...und dann einen Spannungsteiler auf die "gewünschte" Eingangsspannung für Vollaussteuerung davor, oder (besser) ein Poti! Wenn ich den Teiler "fest" so auslegen würde, dass 2V rms den Sender maximal aussteuern, dann wären die anderen Quellen sonst bis zu 12dB "zu leise" (mehr Rauschen, zu wenig Lautstärke).
Wie gesagt, es passt so...

Habe den Sender am Tape-/Line-Out eines Yamaha-Verstärkers, und hinten an dessen mitgeschalteten Steckdosen angesteckt. Der Sender geht also mit dem Amp zusammen an und aus...

Gruß Alex
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