Audio-GD NFB 5 DAC - erste Eindrücke

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kamagei
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 09. Nov 2011, 20:02
Liebe Musikfreunde,

nachfolgend meine ersten Eindrücke von dem externen D/A-Wandler Audio-GD NFB 5 mit integriertem Kopfhörerverstärker.

Wegen Bestellung in FR habe ich den 192 khz-Chip (Serie) verbaut und nicht den - angeblich besser klingenden -96 khz-Chip; diese Chips sind aber nachträglich bzw. bei Bestellung in China kostenlos austauschbar (siehe Hersteller-Homepage).



Ausgangslage:

Bei einem Freund habe ich kürzlich den DAC Styleaudio-Carat-Sapphire gehört, den er auf mein Anraten hin bestellt hatte: Vorher klang seine Elac-Rotel Kombi ein wenig flach. Als Dank für den Tipp gab es eine Einladung zum Essen und im Gegenzug eine gehörige Portion Neid von meiner Seite…

Meinen eigenen DAC Beresford TC 7510 hatte ich seinerzeit quasi testweise als eines der günstigsten Geräte am Markt gekauft, um erstmal zu sehen, was mit einem externen DAC überhaupt so geht. Mit dem Ergebnis war ich auch bislang sehr zufrieden: Im Vergleich zu meinem CD-Player Marantz SA 7001 gab es mehr Raum, Präzision und Bassfundament für relativ wenig Geld. Doch nachdem ich den Styleaudio gehört hatte, war klar, da muss was Neues her.

Auf die Geräte von Audio-Gd war ich schon immer neugierig, scheute seinerzeit aber das Risiko (Bestellung in China, GB oder FR) und den Preis. Die Preise sind zwischenzeitlich gepurzelt. Außerdem lebt man nur einmal. Und wenn ich sehe, was der Tankwart (die Steuer) so nimmt, erscheint mir ein DAC für rd. 350 EUR auch nicht mehr teuer. Also siegte der Spieltrieb.

Auf Heckmeck mit Zoll etc. hatte ich keine Lust, also Bestellung aus la France: Kein Problem. Nutzt ruhig die EU, solange es sie noch gibt. Und so, nach schier endlosen Tagen des Wartens (ca. 5 wegen Sonntag), klingelte der Postbote und störte mich mitten bei der Arbeit! Unverschämt, so was! Na, wenn es eben nicht anders geht: Ich bin dann mal fürs erste „in Besprechung“



1. Anlagen-Setup:

Mein „Stereo-Zweig“ besteht aus Yamaha- Receiver RX-V 3900, Endstufe Alesis RA-500 und Spendor S8 Lautsprechern.

Quellgerät ist ein Marantz SA 7001, dessen Signal über den Sample Rate Converter „Behringer Ultramatch SRC 2496“ reclockt und resampled wird (auf 24 Bit / 96 khz aufgeblasen).

DAC ist koaxial (elektrisch) an Behringer Ultramatch angeschlossen.

Verkabelt ist alles mit Sommercable, alle Geräte außer der Endstufe liegen an jeweils separaten Westfalia-Netzfiltern. Stromkabel sind mit Ferriten EMF-sicher gemacht. Tesa-Film gegen Brummschleifen.

Offensichtlich bin ich ein Sparfuchs / Geizhals



2. Frisch aus dem Kasten:

Gute Verpackung von frz. Verkäufer „Audiophonics“. Außenpaket mit Styroporeinlagen, darin das eigentliche Paket, dort wiederum in Styropor der DAC. Paketversand mit frz. Paketdienst „Colissiomo“ reicht also m.E. aus (ist günstiger als die Alternative TNT). Das Gerät selbst ist fast viermal so groß, wie der Beresford-Wandler, ziemlich gewichtig und ordentlich verarbeitet.

Kaum, hatte ich dem Postboten das Paket entrissen, so war der DAC schon angeschlossen und dementsprechend bei Inbetriebnahme noch auf „Außentemperatur“. Also erstmal die CD von gestern anlaufen lassen - „Trentemoeller Last Resort“ - und kurz reinhören. Ich war mit meinen Erwartungen eher zurückhaltend.

Aber wie hört es sich denn nun an? Nun - ziemlich fett!



3. Höreindruck:

Bereits nach dem ersten Anschalten des noch völlig kalten Geräts waren die Unterschiede zu meinen anderen Quellen recht deutlich wahrnehmbar: Da kam einfach „mehr“ und das erst recht nach Erreichen der Zimmertemperatur. Mehr Raum, mehr Fülle, alles „schwärzer“.

Im Vergleich zum Beresford TC 7510 scheint der Audio-GD im mittleren und oberen Stockwerk noch einen „draufzulegen“: Der Beresford hat einen guten Bassbereich, aber ist in den Mitten etwas schlank und in den Höhen offenbar auch.

Der Yamaha Receiver-DAC klingt ähnlich wie der Beresford, ist ähnlich präzise, mit einem etwas trockeneren, dafür aber nicht so tiefen / festen Bass, irgendwie feineren Höhen, aber vom Gesamt-Klangbild insgesamt etwas „flacher“, mit weniger Raum, so dass der Beresford m.E. den besseren Klang als der Yamaha liefert.

Der Audio-GD ist im Vergleich zu diesen beiden etwas brillianter in den Höhen und voller bzw. geschmeidiger in den Mitten, hat wesentlich mehr Raum und der Klang ist „körperhafter“. Im Verhältnis zum Beresford hatte ich kurzzeitig den Eindruck, dass ich jetzt überhaupt erstmals die Mitten und Höhen der Aufnahmen höre (klingt natürlich übertrieben); jedenfalls passiert „obenherum“ eindeutig mehr. Auch ist die Bühne breiter als bei den beiden anderen.

Im weiteren Vergleich zum Marantz SA 7001, den hier wohl einige kennen, könnte man sagen, der Audio-GD klingt so ähnlich wie der Marantz, nur halt mit breiter Bühne (überhaupt mal eine Bühne) und detailliert mit mehr Auflösung, dabei aber noch um einiges voller /schwärzer /kräftiger.

Während ich bislang gegenüber dem Yamaha (3. Platz) den Beresford (1. Platz) wegen der Detailfreude und Räumlichkeit und Power ganz eindeutig bevorzugt hatte, muss ich sagen, dass der Klang beim Marantz (2. Platz) teilweise etwas natürlicher war als beim Beresford. Was mich am Marantz ganz nachhaltig gestört hat, war die eingeschränkte Bühnendarstellung/Räumlichkeit und die fehlenden Details.


Zusammenfassend lässt sich sagen:

Der Audio GD kombiniert nach meinem Dafürhalten im Vergleich alle Eigenschaften, die mir wichtig sind: Ein voller, schöner Klang (Marantz) mit feinen Höhen (Yamaha), Detailfreude und breiter Bühnendarstellung (Beresford), dies noch zusätzlich mit mehr Fülle und Auflösung. Während die anderen Geräte sich eher in Einzeldisziplinen voneinander unterschieden haben bzw. in Nuancen, das jeweils mit ihren einzelnen Stärken und Schwächen, ist der Audio-GD ihnen allen bei Weitem überlegen, und dies insgesamt, in allen Disziplinen.

Der Audio-GD spielt – aus meiner Sicht - in einer ganz anderen Liga als die anderen Geräte: Endlich einmal kommen meine Lautsprecher zur vollen Geltung!



4. Digitalfilter:

Man kann zwischen 3 Digitalfiltern, kombiniert mit 3 Oversampling-Raten (2, 4 8-fach) wählen; ergibt insgesamt 9 Filter. Oversampling mal außer Betracht (ist m.E. auf den Eingangstakt abzustimmen) ergeben sich folgende Nuancen:

Filter 1: Etwas „Wärmer“, aber - vielleicht - unpräziser
Filter 2: CD-„Standard?“
Filter 3: Etwas brillianter

Die Unterschiede zwischen den Filtern sind schwer zu beschreiben, eher fein, aber hörbar.



5. Hörbeispiele:

Trentemöller: Es wabert in meiner Bude wie einstmals im „Omen“.
Beethoven Syn. Nr. 9, Järvi: fast SACD-Style
Metallica, St. Anger: Hallo Kirk, was machst Du in meinem Zimmer? Höre ich da etwa die Rückkopplungen von Deinem Instrumentenverstärker…?
Jean Michele Jarre, Oxygene: Space out!
Bob Marley, Rastaman Vibration: Jah Man, das vibriert wirklich: und zwar die Scheibe des Glasschranks im Arbeitszimmer, dies bei gehobener Zimmerlautstärke im (!) Wohnzimmer

usw., usw. …



6. evtl. Nachteile:

Vorübergehend Brummschleife – behoben, aber zu beobachten.

Vor dem Filterwechsel / Umschalten am DAC Lautstärke auf Null, sonst kann es knacken.

Wer zu lange in die blaue Anzeige schaut, wird eventuell blind.

Schlechte Aufnahmen werden schnell enttarnt.




6. Ergebnis:

Einfach klasse.

Damit hätte ich nicht gerechnet. Selten hat mich ein neues Gerät auf Anhieb so begeistert. Möchte auch gar nicht erst wissen, was man bei Marantz, Rotel und Konsorten dafür zahlen müsste.

LG
kamagei


[Beitrag von kamagei am 09. Nov 2011, 20:03 bearbeitet]
Erik030474
Inventar
#2 erstellt: 09. Nov 2011, 21:10
Kannst du mal deinen Versuchsaufbau niederschreiben, habe den nicht ganz verstanden.

1. mit DAC
2. bisher, also ohne DAC

... hat sich so angehört, dass du beide Signale über den Behringer laufen lässt.


[Beitrag von Erik030474 am 09. Nov 2011, 21:45 bearbeitet]
kamagei
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 09. Nov 2011, 22:02
"Versuchsaufbau":


Stereo:

Von CD-Player (Marantz) digital (coax) in Behringer Ultramatch (Upsampling),

von Umsampler mit 24 bit/96 khz digital (coax) in DAC (Audio GD, vorher Beresford),

von DAC analog in Yamaha AVR,

von AVR analog (pre-out) an Alesis Stereo Endstufe, dann Frontlausprecher.


Stereo 2:

Der Behringer hat einen zweiten elektrischen Digitalausgang (XLR mit coax-Aapter) und ist daher zusätzlich mit dem Yamaha AVR digital verbunden (Upampling 24/96), so dass der Yamaha intern wandelt (als DAC arbeitet) - dann Endstufe, Boxen.

(Der Digitaleingang ist meist abgeschaltet, wg. Klang bzw. Trennung Analog-Zweig/ Digital-Zweig)

- Zu Vergleichszwecken war das Kabel vorübergehend im Beresford DAC.


Stereo 3:

Der Marantz CD ist außerdem noch analog an AVR angeschlossen (kein Upsamling also)- dann Endstufe, Boxen.


Mehrkanal:

Es gibt auch noch ein Paar Mission LS hinten, die betreibt der Yamaha AVR (Stereosignal wird ohne DSP etc. dupliziert), der nur diese zwei Boxen direkt antreibt.

Hätte man sicher auch einfacher machen können...

Der Aufbau ist so, weil ich keine zwei Anlagen im Wohnzimmer betreiben kann und auch nicht will. Außerdem finde ich es super, wenn die Boxen hinten bei Musik ganz leise mitlaufen. Beim Leisehören schalte ich auf Stereo bzw. Pure Direct.

LG
kamagei
Örny
Stammgast
#4 erstellt: 11. Nov 2011, 10:25
Der Styleaudio-Carat-Sapphire erinnert mich optisch ein wenig an den Valab Chameleon. Welches auch ein absolutes "bang for a Buck" sein soll laut einigen Tests und Vergleichen.

Hättet ihr beide, dein Freund und du, vll mal Interesse einen Hörvergleich zwischen Styleaudio und dem Audio GD zu machen, oder kannst du vll jetzt schon einen Vergleich ziehen ?

Momentan würde mich ja der neue Audio GB NFB 3.1 jucken.
Erik030474
Inventar
#5 erstellt: 11. Nov 2011, 20:35

kamagei schrieb:
"Versuchsaufbau":

... von Umsampler mit 24 bit/96 khz digital (coax) in DAC (Audio GD, vorher Beresford), ...


Die Testreihe ist verfälscht, da du ein bereits bearbeitetes Signal in den Audio GD DAC schickst.
kamagei
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 12. Nov 2011, 12:33
1. Vergleichstest:

Mein Kumpel ist leider nicht ganz so technikbegeistert wie ich und außerdem sind wir auch beide ziemlich eingespannt mit Arbeit.

Meinem bisherigen Eindruck nach handelt es sich aber um gleichwertige Produkte, da seine Anlage durch den Styleaudio einen ähnlich großen Sprung nach vorne gemacht hat, wie die meine durch den Audio GD. Allerdings sind konkrete Vergleiche schwer, da seine Elacs völlig anders klingen als meine LS. Jedenfalls gewinnt die Darstellung mit beiden Wandlern an der jeweiligen Anlage deutlich an Räumlichkeit, Klarheit und Kontur. Soviel lässt sich eindeutig sagen.

Der Audio GD ist m.E. nicht so hell wie der Styleaudio, aber dieser Eindruck mag an den LS und der sonstigen Elektronik liegen. Die LS machen meiner Meinung nach klanglich das Meiste bei einer Anlage aus (wenn man sie anständig füttert).

Die beiden DACs liefern jedenfalls ein überragend besseres Quellsignal, als wie beide es jemals hatten. Der Gegenwert ist beträchtlich.

PS:

Der 3.1 hätte mich auch interessiert und er ist möglichwerweise sogar noch ein Bisschen besser als der NFB-5. Hab mich für diesen u.a. wg. des Kopfhörerausgangs entschieden.


2. Verfälschung:

Ich hab das ganze auch mal ohne den Upsampler laufen lassen. Das Gerät kommt auch mit dem "einfachen" Signal gut zur Geltung. Es klingt dann etwas "sanfter" (fließender, nicht unbedingt unpräzise). Mit dem Upsampler ist es halt m.E. besser (weil "plastischer, wie die anderen DACs auch). Ich habe es eben erst mal an die Konfiguration angeschlossen, die ich bisher hatte - gerade um die Unterschiede zu sehen.

Einiges war auch dem Spieltrieb geschuldet. Jedenfalls kann ich folgendes sagen: Weitere nenenswerte klangliche Verbeserungen hinsichtlich der Qualität der Darstellung dürften angesichts meiner bsiherigen Erfahrungen / Experimente m.E. jetzt nur noch mit neuen LS zu erreichen sein; geschmackliche Präferenzen stehen auf einem anderen Blatt.


3. Zum Bericht:

Wer den Kauf einer teuren Audio-Quelle erwägt, kann es m.E. statt dessen mit einem günstigen DAC ja mal probieren.

Ohne dieses Forum wäre ich nie auf die Idee gekommen, einen DAC zu bestellen und hätte viel mehr Geld für einen CDP ausgegeben - möglicherweise sogar noch weniger an Gegenwert dafür bekommen.

Daher mein Bericht, ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit oder wissenschaftliche Genauigkeit

LG
kamagei
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