Hörerfahrung mit Sascha Deutsch Nr.1 Aktivlautsprechern

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Osyrys77
Inventar
#1 erstellt: 24. Jul 2011, 11:37
Hi Sascha (HiFi-Tweety),

endlich habe ich bisschen Zeit, um meine Erfahrungen von unserer Hörsession bei dir zu posten. Danke noch mal für deine Zeit und die Erfahrungen die ich machen durfte.

Hier Bilder der Anlage:
http://www.hifi-foru...5&postID=19384#19384

und

http://www.hifi-foru...5&postID=19409#19409

Hmm, wie fange ich am besten an? Erst mal bisschen Hintergrundinfo:

Ich bin zur Zeit selbst auf der Suche nach neuen Lautsprechern und einige Kandidaten hatte ich schon zu Hause zum Probehören bzw. habe den einen oder anderen Kandidaten im Proberaum hören können. Beim Gefallen, kam er dann auch nach Hause. Zur Zeit höre ich immer noch mit der alten Canton Ergo RCL welche an einer Audiolab 8000P Endstufe hängt. Als Pre-Amp dient immer noch der Denon AVR 3805. Als Quelle wird der Denen DVD 3930 genutzt, welcher per Denon-Link am AVR angeschlossen ist bzw. der Thorens TD850 mit einem Benz Mirco Silver TA.

Als maximale Oberschmerzgrenze für neue Lautsprecher habe ich €10.000 angesetzt. Bevor jetzt die Vorschläge von anderen Usern kommen, dass man bei diesen Lautsprecherwert auch eine andere Elektronik braucht, dann kann ich bzw. muss ich mitteilen, dass ich wohl zu taub bin um Verstärkerklang bzw. Quellenklang raus zu hören. Ich bin so ehrlich und muss mitteilen, dass ich beim Blintest mit NAD-Masterserie (M3 + M5) sowie Accuphase Kette (450er Amp + 57er CD) keine Unterschiede zur meiner Kette an B&W 802 und Nuber NuVero 14 hören konnte. Falls Unterschiede da waren, dann können die nicht so groß gewesen sein, da die anderen 5 Kandidaten die zum Testen anwesend waren und Ihre Elektronik zur Verfügung gestellt haben, auch beim Blindtest versagt haben.

Das war soweit die Hintergrundinfo. Thema abgeschlossen.

Stand nach den ganzen Blindtests und Hörerfahrungen zu Hause:
Zwei Kandidaten die sehr überzeugt haben sind übrig geblieben.
1. Audio Physic Avanti V
2. B&W 803 Diamond

Hier möchte ich jetzt nicht bzw. kann nicht auf die Testergebnisse der beiden Favoriten eingehen, denn zu beiden Kandidaten müsste ich einen ausführlichen Bericht verfassen. Deswegen nur kurz:
Ich liebe die Musik und je nach Laune gibt es einen anderen Hörabend: Jazz, Blues, Prog Rock, Alternative Rock, Stoner Rock, Black Metal, Death Metal, Gothic (Industrial, EBM, DarkWave) und etliche Stillrichtungen aus dem eletronischen Bereich (wie aufgeführt ist auch die Beliebtheitsreihenfolge, wobei Jazz ganz vorne steht). Beide Favoriten waren in der Lage "fast" alle Genres abzudecken, wobei der eine da oder da seine stärken bzw. Schwächen aufgezeigt hat.

Es stellte sich jedoch die Frage....geht da noch mehr? Ist es möglich die Bereiche, die keiner der beiden Kanditaten zu 100% meistern konnte, noch besser auszuarbeiten. Die Probleme vor denen ich stand, hatten eigentlich nichts mehr mit den Speakern zu tun, denn der Klang beider ist phänomenal, die Probleme die noch übrig waren, hatten eigentlich mehr mit dem Raum (Raummoden) mit dem Problem der Aufstellung zu tun! An dieser Stelle, habe ich mich selbst dabei erwischt, wie in meinen Hirn das "Un"-Wort Aktiv aufleuchtete. Bis Dato habe ich keine Aktiv-Lautsprecher wirklich irgendwo probe gehört, es stand einfach nie zur Debatte. So langsam habe ich angefangen mich einzulesen und informieren (Klein+Hummel, Backes und Müller,Martin Logan) bis ich hier im Thread auf die Fotos vom Sascha mit seinen "Kompakten" Aktivboxen gestossen bin.

Wer den Sascha kennt, der weiss, dass er immer für eine Hörsession seinen Raum bereits stellt. Also Termin ausgemacht, einen Rucksack voll mit Testmaterial gepackt und zu ihm gefahren.

Erst beim Betreten des Hörraumes wird einem bewusst, welche Ausmaße die Lautsprecher haben. Würde ich meine Ergo RC-L (welche auch nicht unbedingt sehr kompakt ausgelegt sind) daneben stellen, dann würden sie wohl wie Brüllwürfel wirken! :-)

Bevor die Hörsession los ging, habe ich mir erst mal die Chassis SEHR genau angeschaut und der Sascha hat auch noch viel Informationen zur Entstehung prei gegeben. Was soll ich sagen, was die Verarbeitung angeht, selten so hochwertig verarbeitete Speaker gesehen, das Holzfurnier ist der Hammer, alles perfekt verarbeitet, die Spaltmasse sehr gering. Bis vielleicht auf die Anschlussterminals plus Platte wo die Terminals angebracht sind, lässt erahnen, dass es sich um eine Eigenentwicklung handelt. Einzig der Sascha hat von etwas rumgeblubbert, dass die Frontschrauben, wohl um paar zehntel mm hätten weniger eingedreht werden sollen! Wenn nur alle Lautsprecherhersteller so perfektionistisch ausgelegt wären. Auch die Aufstellung der Speaker und die Position der Absorber ist nicht ohne Grund so ausgelgt wie sie ist. Das nur als Hinweis für die Leute, die hier andere Vorschläge gebracht haben. Wer den Raum mal betreten hat, der würde schnell merken, dass dort nichts dem Zufall überlassen wurde und keiner der Absorber auch nur 5cm von seinen Platz abweichen sollte.

Während Sascha alles am vorbereiten war und ich mein Material durchging, wuchs die Aufregung immer mehr. Erstens sollten es die ersten aktiven sein, die ich probe höre und dann noch ein Bändchen als Hochtöner. Bis dahin habe ich auch keine Erfahrungen gemacht.

Als Testmaterial standen unter anderen die folgenden CD´s zu Auswahl:
- Dead can Dance (alle Alben dabei gehabt). Wohl die Band, mit dem Größten Instrumentenreichtum. Lisa Gerrad (ausgezeichnet als beste Altstimme weltweit) und Branden Perry, die beiden Perfektionisten überhaupt.

- Fever Ray mit dem Album "Fever Ray"
(das Album schlechthin welches für Grobdynamik und Tiefbass steht)
- Mazzy Star mit dem Album "So Tonight That I Might See"
(Bewertung Akustikgitarre und zum Teil verzerrte Frauenstimme)
-Archive mit dem Album "You All Look The Same To Me"
(ProgRock vom feinsten, mit teils sehr dynamischen Teilen)
-Natalie Merchant mit dem Album Ophelia
(Bewertung der Stimmenwiedergabe sowie akustischer Instrumente)
- Miles Davis mit dem Album Kind of Blue durfte auch nicht fehlen
und viel andere, um auch die anderen Musikgenres abzudecken.

So es ging also los:

Ich nehme Platz zwischen zwischen den beiden Speakern auf dem Sofa. Dead can dance (Into the Labirynth) wurde eingelegt und die Musik ertönt. Hmm große Ernichterung, was ist hier los, der Sound schien irgendwie um ca. 10cm nach rechts verschoben zu sein, die Stimme von Lisa Gerrard entsprach nicht dem was ich gewohnt war. Ich saß da und habe ca. 2min gehört und war dauernd auf dem Sofa am rumzappeln, um den besten Klang zu bekommen ohne erst mal was dem Sascha zu sagen. So hat der mich angesprochen und gefragt was los ist. Nach dem ich ihm meine „Bedenken“ gesagt habe, ging ihm ein Licht auf und er sagte, dass er am Abend davor noch mit beiden Speakern rumexperimentiert und Vermessungen durchgeführt hat. So hat er seinen Laptop angeschlossen und tatsächlich, waren manche Equalizer Einstellungen und auch die Balance leicht vertrimmt. Alles so eingestellt, wie es sich gehört und auf gings zum zweiten Versuch.

Was dann geschah hat mich erst mal sprachlos gemacht und ich weiss gar nicht wie lange es gedauert hat bis der Sascha mich erneut nach meiner Meinung fragte, weil ich der Musik einfach erlegen bin und mich im Klang verlor. Die CD die ich unzählige male gehört habe, gab klänge wieder die ich bis dahin noch nicht gehört habe. Die Stimme von Lisa kam so authentisch rüber, dass sie praktisch vor mir stand. Die Auflösung war fast schon abartig. Beim sehr genauen Zuhören, konnte man zwischen dem Gesang hören, das zusammenkleben der Lippen bzw. das schnalzen der Zunge heraushören. Es hört sich jetzt verrückt an, doch die Detailwiedergabe war einfach unbeschreiblich. Was jedoch noch mehr bewundernswert war, war die Abstimmung vom Hoch- Mitten und Tieftonbereich. Keines der Instrumente stand nie wirklich zu dominant im Vordergrund. Die Musik kam wie aus einem Guss. Sogar als die Trommeln loslegten und andere Instrumente gleichzeitig spielten, hatte man das Gefühl, dass jedes Instrument wie gemeißelt im Raum steht und ein Solo gibt. Man konnte sich nacheinander jedes Instrument beim Hören herauspicken und genau das Aufspielen bis zum Ausklang heraushören. Dies war auch dann noch möglich, als Lisa bzw. Brendan gleichzeitig gesungen haben.

Nach so vielen Jahren mit der Canton Ergo RC-L muss ich zugeben, dass mir am Anfang der Tieftonbereich etwas gefehlt hat. Dies hat sich jedoch nach ca. einer halben Stunde intensiven Hörens erledigt. Es war nicht so, dass der Tieftonbereicht gefehlt hat, es war eher so, dass die Grobdynamik so ausgeprägt hat, dass die Töne so auf den Punkt rüber kamen, dass ein Gefühl entstand als ob was fehlen würde. Der Bass kam so sauber und trocken rüber, dass man sich dabei erwischt hat, dass man da mit einer Gänsehaut sitzt.

Anschließen kamen auch die anderen CD´s rein und jedes mal war die Überraschung ähnlich groß. Was sich jedoch heraus kristallisiert hat war die Tatsache, dass der Bändchenhochtöner keine Schwächen bei der Aufnahme toleriert. Alle CD bis zu dem Zeitpunkt waren hochwertige Aufnahmen, wobei man hier schon gemerkt hat, dass in einigen Passagen wo Frauenstimmen zum Einsatz kamen und die Aufnahme nicht optimal war, der Hochtöner diese sehr „hart“ wiedergab.

Um dies genauer zu betrachten, habe ich die Miles Davis „Kind of Blue“ eingelegt. Die Aufnahme hat durch das Alter ein leichtes Grundrauschen und die Trompete kommt teils auch in Bereiche von Gut und Böse. Hier muss ich zugeben, dass für mein Empfinden der Hochtonbereich zu analytisch aufspielte, wobei man sagen muss, dass dies eine Geschmacksfrage ist. Der Lautsprecher erarbeitete bei der alten Aufnahme jede Nuance die da irgendwo auf dem CD-Träger versteckt war, leider nicht nur die die man hören möchte, sondern auch die die man nicht so gerne hört. Das Hintergrundrauschen der Aufnahme war deutlich hörbarer, die Passagen wo die Trompete im Einsatz ist und die Aufnahme in den hohen Bereichen an Ihre Grenzen kommt, werden durch die Speaker auch genau so wiedergegeben. Da ich zu Hause auch zu 40% Platten höre und so einiges an schlechten Aufnahmen habe, so weiss ich nicht ob für mich zumindest hier der Spruch gelten würde: Weniger ist mehr! Das ist jetzt kein Mangel der Speaker, denn die Decken alles auf, was auf der Scheibe drauf ist. Ich habe mich jedoch gefragt, wie das wäre, wenn kein Bändchen als Hochtöner benutzt worden wäre, denn hier war ich mir wirklich unsicher, ob ich mich jeweils an den Klang gewöhnen würde.

Als ich nach der Hörsession zu Hause war und noch mals die getesteten CD´s zu Haus einlegte, musste ich feststellen, dass man hier wohl doch einen Spagat machen muss. Einerseits war der Hochtonbereich nicht mehr ganz so schraff, andererseits musste ich mit Entsetzen feststellen, dass die Detailtreue bei weitem nicht so ausgeprägt war und so einiges an Information fehlt.

Ich will euch gar nicht hier weiter langweilen. Ich habe für mich einen Entschluss gefasst…..erstmal! Früher oder später wird wohl ein Umstieg auf Aktiv statt finden. Die beiden oben genannten Kandidaten konnten in keiner Disziplin so aufspielen wie die aktiven vom Sascha. Klar ist es so, dass ich seine Lautsprecher nicht bei mir zu Hause probe gehört habe, doch da mache ich mir absolut keine Sorgen. Denn der große Vorteil an der ganzen Geschichte ist halt die Möglichkeit, dass man den Lautsprecher an seinen Raum in jeder Hinsicht anpassen kann.

Durch den baldigen Familienzuwachs müssen einige Prioritäten umgestellt werden, doch es kommt wohl der Tag wo der Sascha und ich seine Aktiven bei mir aufstellen und einmessen wir…..und ich hoffe früher als später!

Danke Sascha noch mals für die Erfahrungen die ich bei dir machen durfte!

Euch allen noch ein audio-„vieles“ Wochenende

Osyrys
trxhool
Inventar
#2 erstellt: 24. Jul 2011, 11:50
Sehr schöner Bericht.

Gruss TRXHooL
HiFi-Tweety
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 24. Jul 2011, 11:57
Hi Osyrys,

wie ich schon gesagt habe, du bist hier definitiv immer herzlichst willkommen.
Osyrys77
Inventar
#4 erstellt: 24. Jul 2011, 12:51
Hi Sascha,

besten Dank für das Angebot! Wenn dein Dreher da ist, dann werde ich wohl noch mal vorbei schauen müssen, nur dass dies mal der Rucksack voll mit Platten sein wird.

Heute ist bei mir mal wieder auch ein Vinyltag angesagt. Zur Zeit läuft The dead Weather mit Horehound!
keramikfuzzi
Inventar
#5 erstellt: 24. Jul 2011, 16:15
Hi,

ja, vor ein paar Wochen durfte ich Saschas No. 1 auch geniessen. Deshalb kann ich Deine oben beschriebenen Eindruecke sehr gut nachvollziehen.

Neben glasklarer Wiedergabequalitaet hat mir die sehr plastische und sehr gut ortbare Raumabbildung sehr gut gefallen. Da war mancher Interpret auf cm genau vom Standort her zu bestimmen. Selbstredend, dass sich bei dieser Tatsache der Klang sehr sauber von den Boxen loeste und sich nicht nur zwischen sondern, bei entsprechendem Material vorrausgesetzt, auchneben den Boxen so einiges tat.

Beim naechten Mal moechte ich fuer diesen Zweck mal die Amused for the Death von Roger Waters hoeren, die mit fast surroundartig anmutenden Effekten aufwartet.

Freue mich schon auf das naechste Hoertreffen bei Sascha !


Sonntaeglichen Gruss von Martin
mihel
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 10. Aug 2011, 04:23
der Hifi-Sascha aus Bielefeld ?
Osyrys77
Inventar
#7 erstellt: 10. Aug 2011, 06:47
nöö, der Sascha aus dem Taunus!
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