Cambridge Audio 640C vs RME ADI-2 vs Technics SL-PS7

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The_FlowerKing
Stammgast
#1 erstellt: 04. Mrz 2005, 17:35
dieser test soll die hörbaren feinheiten vom einsteiger-cdplayer Technics SL-PS7, dem fortschrittlichen und sehr modernen Cambridge 640C sowie dem studio-wandler RME ADI-2 durchleuchten und nahe legen, ob mir besserer klang viel mehr geld wert ist.

heute ziehe ich einen schlussstrich nach wochenlangem vergleich zwischen technics und dem adi-2 als reinen wandler, der in diesem test auch glatt das teuerste gerät ist (UVP unabhängig!).
heute kam frisch der cambridge audio azur 640c dazu, der das trio vervollständigt und als höherwertiger cdplayer eingestuft wird. dem adi-2 sollte der vorsprung knapp werden doch immer der reihe nach...


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jeweils der neupreis:

Technics SL-PS7: 200€
Cambridge Audio Azur 640C: 600€
RME ADI-2: 600€


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der technics sl-ps7 steht seit 3 jahren in meinem rack. er wiegt rund 4kg, ist aus wenig billigem kunststoff, die cdlade ist mit einer metallgebürsteten schiene ausgestattet, um optisch ein wenig mehr herzumachen.
technisch bietet er einen M.A.S.H.-24bit Wandler, eine 10er tastatur, reine cd-wiedergabe. das laufwerk arbeitet sehr ruhig und überspringt schnell titel, also schnelle zugriffszeiten.

der cambridge ist mit sony-optik ausgestattet, soviel ich weiß. er wiegt 4,6kg, besitzt kein plastik außer die wenigen bedienelemente an der front. auffällig seine blaue LED sowie das matt grün-bläulich beleuchtete display, was dem cambridge einen optischen vorteil verschafft. er wirkt modern, zeitgemäß in anbetracht des jahres 2005, in dem ein dot-matrix-display wie beim technics längst überholt werden kann. jedoch ist das cambridge-display bei sonneneinstrahlung weniger gut ablesbar, als ein klassisches display, da der kontrast einfach schlechter ist. dafür sieht es extravagant aus
das laufwerk gehört zur lauteren sorte. es fährt schnell, jedoch laut heraus, hat seine klicks und klacks bei zugriffen auf andere titel auf der cd. das laufgeräusch ist vorhanden, jedoch gerade an der grenze zum "auf jeden fall hörbar"-en. mein hörabstand beträgt 4meter und ich höre es noch sehr leise, wenn ich auf pause drücke.
ein echtes highlight ist seine fernbedienung: lang, gut in der hand liegend und schwer! die oberfläche ist aus ca. 2mm dickem massivem metall. die FB ist für mehrere geräte aus dem hause cambridge, daher also auch groß geraten wegen der vielen knöpfe. diese haben keinen druckpunkt, was ich persönlich eher positiv sehe.. fühlt sich weicher an beim drücken.

der RME ADI-2 ist ein stereo d/a und a/d wandler. er ist mit extrem hochwertigen chips ausgestattet, da RME in großen stückzahlen bauen kann und somit den ADI-2 auch günstig produzieren kann. auch wenn 600€ für einen stereo-wandler sehr viel geld sind, bietet der ADI-2 extreme klangliche eigenschaften, auf die ich gleich eingehe.
mit 1kg wiegt die kleine kiste nicht viel und sieht optisch auch wenig ansprechend aus - studio-optik eben: die front besteht aus einer vielzahl von LEDs, die leider aber alle nötig sind, da der adi-2 so viele anschlüsse und ausgänge sowie auch wandler-qualitäten besitzt.
er wandelt mit bis zu 119dB dynamik bei 24bit/192khz! man steckt irgendein signal rein, er wandelt es um.

alle geräte sind mit cinch angeschlossen, der ADI-2 geht per XLR in die vorstufe.


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die klanglichen eigenschaften sind schnell herausgehört. der technics hat ganz klar das nachsehen, wenn gleich dieser vergleich auf hohem niveau spielt. er arbeitet zwar leise, doch ist sein bass-fundament keinesfalls so tief und präzise wie das des ADI-2. im direkten A/B-vergleich fällt auf, dass der technics weder die dynamik liefert, noch den bass, noch die kristallklaren höhen und auch nicht die räumliche anordnung der instrumente auf der bühne wie der ADI-2. der reine wandler ist klanglich gesegnet mit dynamik, räumlichkeit und alledem. das klangbild erweitert sich bei mir konkret um ca. nen meter in die breite, zwischen den boxen wird besser positioniert. der bass geht tiefer, wie schon gesagt.
dadurch klingt der technics angenehm, jedoch wenig analytisch. er kann mit aufdringlichen boxen zusammenspielen, ohne dass es nerven würde. lautsprecher mit hohem wirkungsgrad leiden jedoch ein wenig unter der "muffigkeit", der technics versteckt gerne kleinere details und hängt einen vorhang vor die lautsprecher - in meinen ohren ist das jedoch nur im vergleich hörbar, denn der klang des technics ist ehrlich gesagt nicht schlecht deswegen.


der cambridge präsentiert sich standegemäßer - silber, stabil, neues display, schwere fernbedienung, blaue LED. alleine diese erscheinung ist einfach sehenswert!
seine konkurrenz heißt ADI-2, wieder einmal...
also den cambridge optisch angeschlossen und ab in den ADI-2 , ich wähle an der vorstufe bei gleicher lautstärke jeweils cdplayer oder wandler - komfortabel

mir fiel sofort auf, dass der cambridge ein leicht heller player ist, vom klang her. die höhen sind wirklich fantastisch klar und aufgelöst. dagegen sind mitten und bass nach ersten eindrücken weniger präsentativ. da ich kein messgerät habe, kann ich nicht beurteilen, ob das an meinem raum liegt, oder der player hell gesoundet ist.
der cambridge kann tiefen bass erzeugen, wenns auf der cd drauf ist - jedoch sind diese bässe weniger stark als z.b. mit dem adi-2 . manchmal hat das auch vorteile, wo es vorher gedröhnt hat, dröhnt es jetzt eben weniger
die wiedergabe klingt jedoch nicht aggressiv, das sollte man nicht falsch verstehen. es klingt zwar hell, jedoch analytisch! also nicht nervig, da der hochton eben sehr fein aufgelöst ist.
ansonsten spielt er schön ruhig, luftig, dynamisch. der ADI-2 hat ja als optionen seine +10db-reserve. aber wenn ich dementsprechend den cambridge einfach lauter stelle, sind die unterschiede minimal - bei gleicher lautstärke.

zwischen ADI-2 und dem 640C besteht ein so minimaler unterschied, dass ich nicht in der lage bin, es zu unterscheiden im blindtest. wenn ich weiß, wer gerade spielt, dann ist es wohl nur einbildung. ich muss noch mehr cds testen um sicher zu gehen. andererseits sage ich mir bereits jetzt: wozu einen so teuren wandler, wenn ich die unterschiede erst nach tagen oder wochen höre? ich muss den unterschied sofort hören, um beurteilen zu können, was besser ist! sonst ists einfach rausgeworfenes geld und totaler unsinn.


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daher bin ich auch zum fazit gekommen, den adi-2 zu verkaufen, ebenso wie den technics. ich denke, dass man den adi-2 bei hochwertigeren lautsprechern / elektronik einsetzen kann, als ich es habe. oder sind meine ohren zu schlecht? oder die raumakustik?
bevor ich da viel geld investiere, werde ich eher in den raum selbst investieren, da ich das bisher leicht vernachlässigt habe - ich weiß ja nichtmal, wie das frequenzspektrum bei mir aussieht. das wird der nächste schritt sein - erst dann macht eine mehrinvestition in die elektronik und lautsprecher wieder mehr sinn (würde aber stattdessen schon eher in das bild investieren, also nen beamer ;)).


danke fürs lesen und kommentare!
The_FlowerKing
Stammgast
#2 erstellt: 04. Mrz 2005, 18:18
ich hab jetzt noch ne ganze weile mit geschlossenen augen verglichen undzwar mit der cd "the guitar trio" mit mclaughlin, al dimeola und de lucia

hier wirds wieder sehr deutlich, dass der cambridge weniger luftig als der adi-2 ist. der adi-2 fokussiert außerdem viel weiter in die flanken, also rechts und links der lautsprecher. die bühne wird viel größer, aber dadurch entsteht (evtl wegen der cd??) ein loch zwischen den boxen selbst.

weiterhin fiel mir auf, dass der adi-2 eine kleinigkeit mehr rausholt an details. z.b. hörte eben ein lied auf, und das verstummen des gitarren-sounds ist beim cambridge so, wie ein ton, der langsam leise wird. beim adi-2 hingegen hört man in diesem nachhall noch ein paar mehr infos heraus, dass z.b. einzelne saiten schwingen, und nicht alle zusammen, wie es sich beim cambridge anhört. aber das ist nur unwesentlich....

jetzt weiß ich immernoch nicht, was mir besser gefällt... der adi-2 oder der cambridge. ich wollte ja einst den adi-2 verkaufen, weil er mir zu analytisch und teilweise höhenbetont aufspielte.

der adi-2 ist für mich:
+ riesige bühne, sehr luftig
+ sehr dynamisch und extrem (!) fein
+ gute voraussetzung zur integration in die anlage, da man vieles anschließen kann

- nur stereo
- teuer
- optik...
- klang = cd --> kann teilweise nervig sein, so analytische musik

der cambridge ist für mich:
+ moderne optik, sehr gute haptik
+ fernbedienung sehr wertig
+ nicht ganz so teuer
+ ebenso sehr fein aufgelöst

- kleinere bühne, weniger luftig
- weniger dynamik-reserven
- nur für cds, im gegensatz zum adi-2, der auch das pc-signal aufnimmt


ich werde überlegen müssen, was ich behalte. denn der technics mit dem adi-2 zusammen ist ja auch spitzenmäßig.

das markante am adi-2 ist halt seine große dynamik, die große bühne und luftigkeit. der cambridge steht dem kaum nach außer der bühne, die merklich kleiner ist.
um den adi-2 jedoch behalten zu können, bedarf es ja eines cdlaufwerks. somit wäre die kombi auch viel teurer als der cambridge es ist.
das ist preislich dann bei mir persönlich 400€ vs. 650€ zu gunsten des cambridge.

- and out -
phippel
Stammgast
#3 erstellt: 06. Mrz 2005, 13:16

The_FlowerKing schrieb:
ich hab jetzt noch ne ganze weile mit geschlossenen augen verglichen undzwar mit der cd "the guitar trio" mit mclaughlin, al dimeola und de lucia ;)


Vielen Dank, für Deinen Bericht!
Es ist nämlich so, dass ich auch genau diese beiden Geräte ins Auge gefasst habe.
Den Preisunterschied kann ich allerdings nicht ganz nachvollziehen. Der RME kostet hier (in Wien) im Fachhandel ca. 550, der Cambridge 640 ca. 500. Also kein ganz großer Unterschied.
An welchen Verstärker/Lautsprecher hast Du denn gehört?
Und noch ein Test wäre interessant: lass doch einfach mal beide Geräte 48 Stunden am Strom hängen- und dann höre Dir ein längeres Musikstück mit dem einem, und dann mit dem anderen an. Welchem der beiden Geräte hörst Du lieber zu?

Das "Raushörenwollen" von Details ist zwar ganz interessant, aber diesen Fehler habe ich auch mal gemacht: ich habe mir vor Jahren einen Sony CDP xa20es gekauft: ein sehr wertiges und aufwendiges Gerät. Beim Händler bin ich da gesessen und habe versucht herauszubekommen mit welchem Cd-Player ich am meisten Details höre.
Ich habe schließlich den Sony gekauft. Im Laufe der Zeit habe ich aber festgestellt, dass ich beim Sony immer Musik wechseln will und nie eine CD zu Ende höre.
Der Sony hat mich einfach nicht gefesselt. Ein ganz alter einfacher Philips Player hat diesbezüglich den Sony locker getoppt: er spielte zwar etwas dunkler und weniger "aufgelöst", aber dafür hatte er ein viel ruhigeres Klangbild und man konnte ihm einfach viel länger zuhören.

Dieses Duell zwischen RME und Cambridge wäre spannend!

lg
Philipp
The_FlowerKing
Stammgast
#4 erstellt: 06. Mrz 2005, 16:04
hi,

ich denke nicht, dass sich noch großartig da was tut, wenn ich die geräte 2 tage am stromnetz lasse.. im realfall trenne ich auch täglich über die nacht alle geräte vom strom...

das duell 640C gg ADI-2 hab ich oben ja beschrieben. der adi2 hat ne viel weitere bühne und um einiges mehr an druck im bass. dafür auch einen teilweise sehr penetranten hochton, den der 640C auf keinen fall hat! wenn man eine gitarrensaite zupft, hört man das metallische der saite selbst, und ihren nahezu sinus-förmigen ton.
dieser sinus ist beim adi2 sehr viel ausgeprägter und das hört man auf anhieb. manchmal ist das von bedeutung, aber in dem fall der gitarre gehts mir zu sehr in die ohren.

also meine lautsprecher sind P40 IIs von Phonar, vorstufe ist eine adcom gfp-750 und endstufen AVM M3 monoblöcke mit Kimber 8PR bi-wired.

beim cambridge kann man entspannter hören, jedoch fehlt einfach der kick der musik, vorallen dingen der bass - meine LS sind auch von natur aus wenig basslastig sondern neutral. wenn man dagegen B&W 604er z.b. hat, dann wärs denk ich perfekt!
ich werde jetzt aber erstmal alles verkaufen an cd und wandler-elektronik und dann nen richtig analogen player kaufen. denke da an arcam oder sogar richtung lua! aber erstmal sehen, wieviel mir das wert ist.
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