Gehe zu Seite: |vorherige| Erste . 10 . 12 13 14 15 16 17 18 19 Letzte |nächste|

Aufbau einer audiophilen Klassiksammlung

+A -A
Autor
Beitrag
bechtikw82
Ist häufiger hier
#760 erstellt: 19. Okt 2010, 18:15
Guten Abend,

na Walt Disney und LA passt doch super zusammen

Und wie gesagt "La Traviata" gehört auch nicht zu meinen heißen Favoriten - ist halt ein Klassiker.
Don Carlos auf Blu Ray und dann aber mit Ferruccio Furlanetto - das wäre mal ein großer Wurf. Ich bin zugegeben auch sehr traurig, dass die Royal Opera dieses Mal nur eine DVD herausgegeben hat - siehe meine obige Besprechung.

Viele Grüße und einen schönen Abend allerseits

Benjamin
Maastricht
Inventar
#761 erstellt: 20. Okt 2010, 17:15
Für mich ist diese DVD La Traviata die meist packende (ist hier oben kurz genannt). Mit einer jungen Gheorghiu, die mit dieser Insznierung im Westen durchbrach.
jpc.de

(Bei der Aufnahme mit Fleming - und Villazon - finde ich Fleming nicht überzeugend als 'leichtes Mädchen', sie könnte eher Managerin des Etablissements sein. ) - Ich habe nichts gegen Fleming, ausser das sie manchmal zu exalitiert singt ohne das das im Dienste der Aufführung steht.)

jpc.de
Bei Otello Aufnahmen darf Domingo meiner Meinung nicht fehlen. Diese DVD ist mit Kiri te Kanawa; die nächste mit Fleming (die mir hier sehr gut gefällt).
jpc.de

Gruss, Jürgen
XorLophaX
Inventar
#762 erstellt: 26. Okt 2010, 08:51
super Thread. Werd mich jetzt mal von Seite zu Seite vorarbeiten und gucken was mir am meisten zusagt.

vielen Dank.
arnaoutchot
Moderator
#763 erstellt: 26. Okt 2010, 19:06
Ein Vorarbeiten von Seite zu Seite, idealerweise beginnend bei Seite 1 = A, empfiehlt sich. So war der Thread gedacht. Kann aber teuer werden.
Kreisler_jun.
Inventar
#764 erstellt: 26. Okt 2010, 21:10
Soll nun zu Vivaldi übergegangen werden oder kommt noch was zu Verdi oder dazwischen noch wer anders?

JK jr.
arnaoutchot
Moderator
#765 erstellt: 27. Okt 2010, 13:58
Ich hab zwischen Verdi und Vivaldi mindestens noch de Victoria, Vieuxtemps und Villa-Lobos. Bin allerdings aktuell nicht daheim, deswegen wird es von meiner Seite noch ein paar Tage dauern. Wenn ihr wollt, könnt ihr den Vivaldi ja schon mal vorziehen.
5th_element
Stammgast
#766 erstellt: 27. Okt 2010, 21:44
Na ja. Da kommen wir an den "4 Jahreszeiten" nicht vorbei. Vermutlich kann man hierzu mit Vorschlägen ganze Wände tapezieren.

Meine beiden audiophilen Favoriten sind die unglaublich detailreiche und spritzige Einspielung beim Tacet Label, von Daniel Gaede mit dem Polish Chamber PO unter Wojciech Rajski


jpc.de



und die XRCD der 1987 Philips Einspielung von Accardo und I Solisti di Napoli:


jpc.de


Gruß,
Stefan
arnaoutchot
Moderator
#767 erstellt: 31. Okt 2010, 22:39

arnaoutchot schrieb:
Ich hab zwischen Verdi und Vivaldi mindestens noch de Victoria, Vieuxtemps und Villa-Lobos. Bin allerdings aktuell nicht daheim, deswegen wird es von meiner Seite noch ein paar Tage dauern.


Gut, bin wieder daheim, zu Vivaldi kam nun noch nicht allzu viel, daher will ich die oben erwähnten Namen noch vorher einziehen.

Tomas Luis de Victoria war der bedeutendste Komponist der Renaissance in Spanien (neben Cristobal de Morales). Er schrieb ausschliesslich sakrale Werke. Hervorzuheben sind seine Tenebrae-Responsorien, die in der Karwoche "ad matutitum" zu singen waren, also um drei Uhr früh. Sie sind der Höhepunkt des polyphonen Figuralgesangs der Renaissance. Eine beispielhafte Aufnahme dürfte Harry Christophers mit The Sixteen auf Virgin 1991 vorgelegt haben. Victorias Requiem für die Kaiserin Maria von Spanien (+ 1603), sein letztes Werk und als sein Meisterwerk geltend, hat Peter Phillips mit den Tallis Scholars für Gimell 1987 aufgenommen.

amazon.de amazon.de


Einen großen zeitlichen Sprung machen wir dann zu Henri Vieuxtemps, einem virtuosen Geiger und Mitbegründer der belgischen Violinschule des 19. Jhdts. (mit Eugène Ysaye). Er schrieb u.a. sieben Violinkonzerte, von denen das erste von Berlioz als "Symphonie mit Violine" gelobt wurde. Das bekannteste Konzert ist wohl die Nr. 4, der italienische Geiger Massimo Quarta hat kürzlich (2009) für Dynamic eine Aufnahme der virtuosen Konzerte No. 4 & 5 vorgelegt, die auch klanglich fein ist.

amazon.de


Schliesslich noch Heitor Villa-Lobos. Sicherlich der bekannteste Komponist Brasiliens, wobei seine schöpferische Leistung insbesondere in der Verbindung der brasilianischen Volksmusik (zB Choros) mit zeitgenössischen europäischen Tendenzen (Impressionismus, Stravinsky) liegt. Sein bedeutendstes Werk ist vemutlich die Bearbeitung von Volksliedern Brasiliens im polyphonen Stil Bachs (Bachianas Brasileiras). Ich kann hier auf zwei umfassende neu erschienene Boxen verweisen, die inhaltlich und klangqualitativ aktuell kaum zu übertreffen sind. Die kompletten 12 Symphonien von Carl St. Clair mit dem RSO Stuttgart auf cpo und die vierzehn Choros und die neun Bachianas von John Neschling mit dem Sao Paulo Symphony Orchestra auf BIS. Die letztere enthält noch als zusätzlichen Bonus die komplette Musik für Solo-Gitarre von Anders Miolin.

amazon.de amazon.de

Zwei audiophile "Zugaben" noch: Sir Eugene Goossens hat den vierten Satz der Bachiana No. 2 "The Little Train of the Caipira" 1960 mit dem LSO für Everest auf 35mm Magnetband in Dreikanal aufgenommen. Es gibt eine praktisch nicht mehr erhältliche SACD davon und eine noch schwer greifbare HDAD (Dreikanal 24/96). Das Stück beschreibt die Fahrt eines kleinen Zuges durch die brasilianischen Zuckerrohrfelder. Klanglich zählt die Aufnahme zu den besten Orchesteraufnahmen aller Zeiten. - Vom kleinen Zug zur gigantischen Kantate auf den Amazonas: "Floresta do Amazonas", kürzlich von John Neschling für BIS als SACD vorgelegt, ist ein farbiges klanggewaltiges fast achtzigminütiges Epos auf den grossen Fluss.

amazon.de amazon.de

Noch eine Bemerkung: Wer Villa-Lobos mal in guter Klangqualität antesten will und sich (verständlicherweise) nicht gleich die dicken Klopse ins Regal stellen will, kann auf die preiswerte Telarc-Ausgabe von drei Bachianas zurückgreifen. Da sind einige der bekanntesten Stücke dabei, auch das Züglein von oben. Ist sogar in Telarcs Pseudo-Surround.

amazon.de


So, jetzt sind wir wieder à jour. Jetzt kann der Rote Priester kommen ...

Grüße Michael
Martin2
Inventar
#768 erstellt: 01. Nov 2010, 00:14
Hallo Michael,

es ist wieder sehr interessant, was Du zu berichten hast. Ich habe von Villa Lobos diese Einspielung:

amazon.de

Die ist nicht teuer und klanglich habe ich nichts auszusetzen. Allerdings hörte ich im GMG Forum, daß diese Aufnahme besser sei. Selber kennen tue ich sie allerdings nicht.

amazon.de

Mich würde diese Aufnahme auch interessieren, schon weil ich Schermerhorn mit diesem Ensemble beim Howard Hanson in sehr guter Erinnerung habe. Meine Empfehlung ist dann allerdings aus zweiter Hand.

Dann bin ich noch im Besitz folgender Aufnahmen:

amazon.de

Mir gefiel das teilweise recht gut, aber wieder hörte ich im GMG Forum negative Auskünfte über diese klanglich sicher sehr guten, aber interpretatorisch nach Auskunft einiger nicht optimalen Aufnahmen.

Gruß Martin
arnaoutchot
Moderator
#769 erstellt: 01. Nov 2010, 00:26

Martin2 schrieb:
Hallo Michael,

es ist wieder sehr interessant, was Du zu berichten hast. Ich habe von Villa Lobos diese Einspielung. ... Die ist nicht teuer und klanglich habe ich nichts auszusetzen. Allerdings hörte ich im GMG Forum, daß diese Aufnahme besser sei. Selber kennen tue ich sie allerdings nicht.


? Welche Aufnahme ist nun besser als welche ? Die EMI-Aufnahme ist sicherlich nicht schlecht. Ich habe von Batiz mit Cristina Ortiz noch die Klavierkonzerte, die ich aber trotz bereits 2x Hören bislang an mir nur vorbeigerauscht sind. Villa-Lobos hat ja unglaublich viel geschrieben, vielleicht ist auch nicht alles auf gleich hohen Niveau - ? Es gibt ja auch noch etliche Klavierkonzerte in den Choros.

jpc.de
Martin2
Inventar
#770 erstellt: 01. Nov 2010, 00:43
Kurze Antwort: Naxos "soll" besser sein als Emi, mir gefällt aber Emi auch, nur habe ich keinen Vergleich.

Gruß Martin
Schneewitchen
Inventar
#771 erstellt: 01. Nov 2010, 01:32
Was die Bachianas Brasileiras angehen,so ist die EMI Batiz-Aufnahme absolute Spitze.Nirgendwo wird so spritzig musiziert und auch der Klang der Aufnahmen von Mitte 1980 kann sich noch heute hören lassen.Ich habe die CDs der Erstauflage.
Die Naxos Aufnahmen sind dagegen lahm und aufnahmetechnisch nicht besser.Davon habe ich einen Download und im Vergleich schneidet die EMI Aufnahme besser ab.
Ich finde die Bachianas Brasileiras sehr interessant.Ich hatte früher gedacht,Villa Lobos klingt immer nach Tango,aber so ist es nicht.
Die String Quartets in der Brilliant-Box habe ich auch und ich finde die Aufnahmen sehr gut.
flutedevoix
Stammgast
#772 erstellt: 01. Nov 2010, 02:13
Bei Vieuxtemps sollten wir auch nicht an den Cellokonzerten vorbeigehen. Ich kenne nur folgende Einspielung, die besonders interpretatorisch überzeugen kann, sich aber auch klanglich nicht zu verstecken braucht:
amazon.de

Dann ist für alle Freunde der Orgel natürlich noch Louis Vierne zu nennen. Eine ausgezeichnete Totale seiner Sinfonie für Orgel gibt es bei MDG von Ben van Oosten eingespielt:
amazon.de
Interpretatorisch ausgezeichnet und klangtechnisch auch, wie es bei MDG selbstverständlich ist

Dann kommt noch vor Vivaldi ein weiterer Teufels-Geiger:
jpc.de
Rainer Kussmaul übertrifft sich selbst bei diesem Parcours geigerischer Höchstschwierigkeiten, die aber nicht pure virtuose Zurschaustellung sind, sondern auch sehr gute Musik (interessanter z.B. als Paganini)


[Beitrag von flutedevoix am 01. Nov 2010, 02:22 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#773 erstellt: 01. Nov 2010, 10:28
@ Johannes, danke für die wertvollen Ergänzungen. Besonders Viotti war mir kein Begriff, werde ich mal antesten.

@ Schneewitchen: Nein, Villa-Lobos steht sicherlich nicht für "Tango", ist ja auch gar nicht sein Land Hör Dir mal die Bachianas von BIS an, das brasilianische Orchester ist natürlich mehr als geeignet für diese Musik.
arnaoutchot
Moderator
#774 erstellt: 01. Nov 2010, 15:40
ok, nutzen wir den Schwung in Antonio Vivaldi hinein. Der "Rote Priester", wie er aufgrund seiner Priesterweihe mit 25 Jahren und seinen roten Haaren genannt wurde, ist vermutlich die zentrale Gestalt des italienischen Hochbarock. In Venedig war er eine Berühmtheit, wurde dann allerdings vom Stilwandel zum "Style galant" überholt, ein Versuch einer zweiten Karriere in Wien scheiterte, er starb dort erfolglos. Er schrieb rd. 500 Instrumentalkonzerte, böse Zungen behaupten, 500 mal das gleiche. Stimmt aber nicht, gerade in den letzten Jahrzehnten wird die hohe Vielfalt und musikalische Meisterschaft des Venizianers entdeckt, zB in seinen rd. 50 Opern.

Von allen klassischen Musikstücken sind die "Vier Jahreszeiten" aus dem 12 Konzerte umfassenden Zyklus "Il cimento dell'armonia e dell'inventione" op. 8 wohl die meistaufgenommenen. Es muss Hunderte von Plattenaufnahmen dieser vier Stücke geben !!!

Meine drei Favoriten sind folgende: Als klassische Aufnahme (vor der HIP-Welle) die Philips-Aufnahme der I Musici von 1959 mit Felix Ayo. Das asiatische Label Hugo Productions hat eine "Direct Cut Super Master LP CD" auf den Markt gebracht, die die Vorzüge eines analog-weichen Klanges mit denen des digitalen Mediums zu verknüpfen versucht. Nummer zwei ist die auch schon von Mr. Lovegrove angeführte Aufnahme der Sonatori de la Gioiosa Marca mit Giuliano Carmignola (Divox Antiqua 1994). Schade, dass man hier keine DVD-Audio wie bei manch anderen Divox-Titeln veröffentlicht hat, zB die Flötenkonzerte mit Conrad Steinmann. Bei Nummer 3 stimme ich mit Stefan (5th Element) überein, in Mehrkanal geht nichts über die TACET-SACD mit dem Polish Chamber Orchestra und Daniel Gaede an der Solo-Violine (TACET SACD 2008).

HUGCD129-Large amazon.de 01634

Noch zu ein paar Violinkonzerten. Es gibt rd. 250 davon ! Ich habe sehr viele CDs davon, u.a. auch die kompletten Philips-Boxen mit den opp. 1 - 12 (19 CDs). Klanglich absolut herausragend vielleicht diese drei: Die Konzerte "La Stravaganza" op. 4 No. 1 - 12 mit Rachel Podger und den Arte dei Suonatori (Channel Classics SACD 2003). Die späten Konzerte (ohne Opusbezeichnung) mit Giuliano Carmignola und dem Venice Baroque Orchestra (Sony SACD 2002). Und schliesslich die gelungenen Duette von Carmignola mit Viktoria Mullova, ebenfalls mit dem Venice Baroque Orchestra (DGG/Archiv 2008). Ach, ich könnte noch viele weitere gute aufzählen ...

amazon.de amazon.de amazon.de

Das nächste Mal komme ich zu weiteren Instrumentalkonzerten, zB zu einer Auswahl der immerhin 39 Fagottkonzerte, die Vivaldi geschrieben hat.


[Beitrag von arnaoutchot am 01. Nov 2010, 15:46 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#775 erstellt: 01. Nov 2010, 15:51
P.S. Mir ist gerade aufgefallen, dass unser Thread heute seinen zweiten Geburtstag feiert. Prosit und Dank an alle Mitstreiter
Kreisler_jun.
Inventar
#776 erstellt: 01. Nov 2010, 17:24
Die Podger/Suonatori-Empfehlung würde ich unterstützen. Noch interessanter, auch von der Musik her, finde ich "L'estro Armonico" op.3 mit Biondi und Co. Ich habe die Doppel-CD, inzwischen ist die Box mit op.8 dazu noch billiger...

amazon.deamazon.de


Und man sollte sich jedenfalls auch mal Konzerte Vivaldis mit anderen Instrumenten, am besten "molti" anhören

amazon.de

Das von der Besetzung wohl abgefahrenste Konzert ist RV 558 für je 2 Blockflöten, Violinen "in tromba marina", Mandolinen, Theorben, Chalumeaux, ein Violoncello, Streicher und b.c. ist auf der gezeigten CD nicht drauf, das habe ich auf einer Sammlung mit dem Ensemble Il Giardino Armonico.

Von Vivaldis Opern habe ich bisher noch nichts gehört; lohnend ist aber auch einiges aus der geistlichen Musik; hier z.B. das Stabat Mater samt Instrumentalkonzerten, die wohl auch für den kirchlichen Gebrauch bestimmt waren.

amazon.de


JK jr.
Schneewitchen
Inventar
#777 erstellt: 01. Nov 2010, 18:06
jpc.de
Identisch mit der o.a. CD von Divox (diese Aufnahme ist auch von Brilliant erhältlich),aber klanglich noch besser,ist diese SACD.
A. Csampai in FonoForum 05 / 06: "Diese SACD zeigt sehr eindringlich, was man aus Analog-Aufnahmen herauskitzeln kann und wie man eine hochwertige Interpretation noch deutlicher, noch sinnlicher machen kann - wenn man sein Metier beherrscht. Das Ergebnis ist akustisch wie musikalisch schlicht atemberaubend und verpasst noch dem angefressensten 'Jahreszeiten'-Skeptiker einen gehörigen Adrenalinschub."
arnaoutchot
Moderator
#778 erstellt: 01. Nov 2010, 18:16

Schneewitchen schrieb:
Identisch mit der o.a. CD von Divox (diese Aufnahme ist auch von Brilliant erhältlich),aber klanglich noch besser,ist diese SACD.

A. Csampai in FonoForum 05 / 06: "Diese SACD zeigt sehr eindringlich, was man aus Analog-Aufnahmen herauskitzeln kann und wie man eine hochwertige Interpretation noch deutlicher, noch sinnlicher machen kann - wenn man sein Metier beherrscht. Das Ergebnis ist akustisch wie musikalisch schlicht atemberaubend und verpasst noch dem angefressensten 'Jahreszeiten'-Skeptiker einen gehörigen Adrenalinschub."


Was schreibt denn Herr Csampai da für einen Unsinn ? Wenn es die gleiche Divox-Aufnahme ist, ist es eine Digitalaufnahme von 1992 (das bestätigt im übrigen auch die jpc-Seite). Die FIM-SACD ist, wenn ich das richtig sehe, eine Stereo-SACD. Ob im Vergleich zur sehr guten Divox-Original-CD noch klangliche Quantensprünge möglich sind, wage ich zu bezweifeln, obwohl Winston Ma von FIM schon sein Handwerk versteht.
flutedevoix
Stammgast
#779 erstellt: 01. Nov 2010, 18:40
So, und nun zur Kaffeepause Vivaldi!
Welch Thema, viele sehr gute Aufnahmen sind genannt, ein paar müssen aber unbedingt noch sein:

Die unvermeidlichen Vier Jahreszeiten: Die Version mit dem farbenreichsten Basso continuo ist folgende, zudem sind die Sonette noch mit auf der CD. Die Aufnahme gehört auch interpretatorisch unter die Top 3!:
amazon.de

Bleiben wir bei den Striechern und rutschen zwei Etagen tiefer zu den Cello-Konzerten. Die schönste Aufnahme mit Cellokonzerten, die auch bei dieser klangtechnische heiklen Besetzung überzeugt, ist meiner Meinung nach folgende:
amazon.de
Offensichtlich leider nur noch gebraucht erhältlich.

Den ganzen Kosmos Vivaldischer Konzertkunst in den vielfältigsten Besetzungen vom reinen Solokonzert von Bläsern oder Streichern bis hin zum großen Gruppenkonzert zeigen folgende frühe CDs des Concerto Köln in mustergültigen Interpretationen:
amazon.de
und
amazon.de

Ganz auf Bläserkonzerte hat sich folgende CD spezialisiert
amazon.de
Neben den titelgebenden Fagottkonzerten sind auch Gruppenkonzerte mit Hörnern, Oboen, Blockflöten, Violine und Fagott als Soloinstrumente enthalten. Kaum eine CD bietet einen so faszinierenden Einblick in die Welt der Bläserkonzerte von Vivaldi

Aus meiner Sicht auh unbedingt ein Muß: Die Blockflötenkonzerte mit Dorothee Oberlinger. Auch alle, die eher etwas zurückschrecken bei diesem Soloinstrument: das c-moll-Konzert und der langsame Satz des bekannten C-Dur-Konzert gehört zum schönsten, was Vivaldi je geschrieben hat. Folgende CDs lege ich euch in dieser Sache ans Herz:
amazon.de
und
amazon.de

Nicht nur Vivaldi (zur Hälfte auch Albinoni) enthält die abschließende CD meiner persönlichen Hitliste im Bereich Konzerte bei Vivaldi. Warum nenne ich sie dennoch? Hier sind mit die ersten Konzerte für die brandneu entwickelte Klarinette enthalten (in Kombination mit einer weiteren Klarinette und zwei Oboen). Die Werke sind hinreißend gespielt und auch die Bekanntschaft Albinonis ist mehr als lohnend!
amazon.de

Mehr zum Thema Oper, Oratroioum und Kammermusik bei der nächsten Kaffeepause


[Beitrag von flutedevoix am 01. Nov 2010, 18:42 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#780 erstellt: 01. Nov 2010, 19:11

flutedevoix schrieb:
Die unvermeidlichen Vier Jahreszeiten: Die Version mit dem farbenreichsten Basso continuo ist folgende, zudem sind die Sonette noch mit auf der CD. Die Aufnahme gehört auch interpretatorisch unter die Top 3!


Ha, welch Freude, ich habe gerade festgestellt, dass ich diese Version unwissend in meiner dhm-50th-Anniversary-Schachtel habe. Werde ich mir bewusst auf Deine Empfehlung hin anhören. Danke !!!


Wenn ihr hier die Instrumentalkonzerte rausfeuert, dann stehe ich nicht zurück, hier kommen bewährte Aufnahmen in sehr ordentlicher bis herausragender Klangqualität.

Fagottkonzerte: Klaus Thunemann/I Musici, Philips 1995

amazon.de


Blockflötenkonzerte "Giorno e Notte", Conrad Steinmann etc., Divox High Resolution DVD-Audio 24/96, 2001 (keine SACD, ist eine DVD-A, amazon schreibt wieder Mist, klanglich exquisit)

amazon.de


Blockflötenkonzerte: Michael Copley, Camerata Bern, Thomas Füri, DGG 1985

amazon.de


Cellokonzerte: Christophe Coin, Academy of Ancient Music, Christopher Hogwood, Decca 1989

amazon.de


Cellosonaten: Bruno Cocset, Les Basses Reunis, alpha 2003 (eigentlich auch Konzerte, nur ohne Orchester)

amazon.de


Gitarrenkonzerte (auch Bearbeitungen): Los Romeros, Academy of St. Martin in the Fields, Iona Brown, Philips 1984

amazon.de

und schliesslich:

Concertos and Chamber Music, Musica Alta Ripa, Dabringhaus & Grimm DVD-Audio 2001 (vermutlich eine der bestklingendsten Vivaldi HIP-Aufnahmen überhaupt, so eine Feinauflösung der Instrumente bis hin zum Bogenansatz bei den Celli und dem zarten Anzupfen der Theorbe kenne ich nirgends sonst)

amazon.de

Sorry für den Erguss, aber ich hätte keine weglassen können.
flutedevoix
Stammgast
#781 erstellt: 01. Nov 2010, 20:10
Eine kleine Anmerkung noch hinsichtlich der Blockflötenkonzerte: Ohne einem Kollegen zu nahe treten zu wollen, die Copley-Aufnahme ist ordentlich, aber auch nicht mehr. Lieber Steinmann oder aber Oberlinger!

Und ein kleines Korrektiv bezüglich der Bearbeitungen der Mandolinenkonzerte für Gitarre: lieber das Original in einer in jeder Hinsciht sehr schönen Aufnahme:
amazon.de

So, wie versprochen in meiner nächsten Kaffeeepause nun der Bogen zur Kammermusik:

auch von mir Cellosonaten, cih bevorzuge aber die Bylsma-Aufnahme (auch in der dhm-Box):
amazon.de
Sehr schön ist übrigens auch die Gesamtaufnahme mit Jaap ter Linden bei Brilliant Classics, auch wenn sie nicht ganz an die oben beschriebenen Aufnahmen heranreicht:
amazon.de

Nicht vergessen wollen wir das Insturment Vivaldis
amazon.de
Wie schreibt amazon so schön: sowohl dem Komponisten als auch dem Widmungsträger hätten diese Einspielung große Freude bereitet. Dem ist nichts hinzuzufügen!

Bei den Bläsersonaten möchte ich hier in erster Linie wegen Vivaldi (auch der Telemann ist sehr interessant!) auf folgende exzellent gespielte CD aufmerksam machen:
amazon.de

Freunde der Traversflöte kommen bei folgendem Album voll auf ihre Kosten:
amazon.de

und zum Schluß noch die wunderschönen Concerti da camera in der sehr gelungenen Einspielung des Ensemble Il giardino armonico:
amazon.de

Irgendwie schon wieder eine lange Liste!
arnaoutchot
Moderator
#782 erstellt: 04. Nov 2010, 00:47

flutedevoix schrieb:
Eine kleine Anmerkung noch hinsichtlich der Blockflötenkonzerte: Ohne einem Kollegen zu nahe treten zu wollen, die Copley-Aufnahme ist ordentlich, aber auch nicht mehr. Lieber Steinmann oder aber Oberlinger!

Und ein kleines Korrektiv bezüglich der Bearbeitungen der Mandolinenkonzerte für Gitarre: lieber das Original in einer in jeder Hinsciht sehr schönen Aufnahme:


Hinsichtlich der Blockflöte muss ich mich als Laie natürlich Deinem fachmännischen Urteil beugen. Copley ist mir aber aus dem höchst amüsanten "Cambridge Buskers"-Projekt bekannt und insofern hege ich eine gewisse Sympathie für ihn.

Die Mandolinenkonzerte habe ich natürlich auch im Original (eine klassische Aufnahme mit den Solisti Veneti und Claudio Scimone), aber da ich selbst ein wenig auf der Gitarre herumklampfe, hat mich die Gitarrenversion schon immer angezogen.


ok, von meiner Seite abschliessend noch ein paar ausgewählte Vokalwerke:

Zwei konträre Platten hat die Leipzigerin Simone Kermes mit dem Venice Baroque Orchestra und Andrea Marcon gemacht: Der "Amor sacro" mit geistlichen Motetten stellt sie die "Amor profano" mit Arien aus 11 Opern gegenüber. Beide finde ich - auch klanglich - sehr gelungen.

amazon.de amazon.de


Inhaltlich wie üblich perfekt präsentiert Frau Bartoli ihr "Vivaldi Album". Leider ist die DVD-Audio, in der es dieses Album auch gibt, nur in 16bit/44kHz-Auflösung und bringt auch klanglich keinen besonderen Mehrwert zur normalen CD-Ausgabe. Letztere enthält auch deutlich mehr Begleitmaterial (Booklet). Hörenswert ist die Kompliation aber auf jeden Fall, alleine schon wegen der Bartolischen stimmlichen Eskapaden.

amazon.de


Schliesslich noch Andreas Scholl mit dem "Stabat Mater". Ich bin kein besonderer Scholl-Fan und finde seinen Kontratenor manchmal etwas künstlich, aber die SACD mit Chiara Banchinis Ensemble 415 auf Harmonia Mundi ist ein rundes Programm, in dem das Stabat Mater wie ein matt schimmernder Diamant eingebettet ist.

amazon.de


ok, was habt ihr noch zu Vivaldi im Speziellen und "V" im Allgemeinen ? Falls nichts mehr, sehe ich Walküren am Horizont aufziehen ....
Kreisler_jun.
Inventar
#783 erstellt: 04. Nov 2010, 01:19
[quote="arnaoutchot"]
Schliesslich noch Andreas Scholl mit dem "Stabat Mater". Ich bin kein besonderer Scholl-Fan und finde seinen Kontratenor manchmal etwas künstlich, aber die SACD mit Chiara Banchinis Ensemble 415 auf Harmonia Mundi ist ein rundes Programm, in dem das Stabat Mater wie ein matt schimmernder Diamant eingebettet ist.
[/quote]

Hör mal in die oben von mir genannte CD mit Sara Mingardo rein. Das ist eine satte Altstimme, bei der kein Countertenor, den ich je gehört habe, mitkommt. Vielleicht lohnt es sich ja auch wegen der Kopplung, selbst wenn das Stabat mater das Hauptwerk der CD ist.


Volkmann und Vorisek finde ich bei mir noch. Aber ob man von denen unbedingt was haben muss, weiß ich nicht.

JK jr.


[Beitrag von Kreisler_jun. am 04. Nov 2010, 01:19 bearbeitet]
5th_element
Stammgast
#784 erstellt: 04. Nov 2010, 11:32

arnaoutchot schrieb:
Inhaltlich wie üblich perfekt präsentiert Frau Bartoli ihr "Vivaldi Album". Leider ist die DVD-Audio, in der es dieses Album auch gibt, nur in 16bit/44kHz-Auflösung und bringt auch klanglich keinen besonderen Mehrwert zur normalen CD-Ausgabe. Letztere enthält auch deutlich mehr Begleitmaterial (Booklet). Hörenswert ist die Kompliation aber auf jeden Fall, alleine schon wegen der Bartolischen stimmlichen Eskapaden.

amazon.de





Hallo Michael,

dem habe ich schon einmal widersprochen und will es gern wieder tun.

Dem ersten Teil Deiner Aussage stimme ich eingeschränkt zu. Man mag bedauern, daß die DVD-Audio nicht in der vollen möglichen Auflösung vorliegt. Die Einschränkung gleich nachgereicht: Nicht jedem erschließt sich bei jeder Produktion auch ein hörbarer Unterschied, nur aufgrund der höheren Auflösung. Nicht jede Anlage vermag das auch in hörbare Resultate umzusetzen, nicht jede Produktion setzt diese hohe Auflösung in "besseren" Höreindruck/Klang um und auch unser aller individuelles Hörvermögen mal da mal ein limitierender Faktor sein.

Dem zweiten Teil, daß es klanglich keine Verbesserungen zur CD-Audio gibt, wage ich zu widersprechen. Abgesehen von der nicht voll ausgenutzten möglichen Auflösung war man sich bei der Produktion trotzdem der Mehrkanaligkeit bewust und hat das auch umgesetzt. Bei einigen Stücken werden die Surround-Kanäle gezielt eingesetzt und somit ergibt sich sehr wohl klanglich ein anderer Höreindruck, als mit der normalen Stereo-Audio-CD.

..... und ein Booklet hat die DVD-Audio ebenfalls ....

Dann hätte ich noch mal eine Nachfrage in die Runde, bevor wir "V" verlassen. Kennt jemand diese DVD-Audio des Verdi Requiem, mit Gergiev ?

amazon.de

Ich hatte Sie mal in USA bestellt. Sie wurde aber nie geliefert und Wochen später entschuldigte sich der Händler für den Katalogfehler. Gergiev hat ja schon einige Sachen mit der ihm eigenen Energie (was nicht immer passt) hervorragend umgesetzt und das Gesangs-Ensemble liest sich ja auch nicht schlecht (wobei ich nicht sicher bin ob der Bocelli da reinpasst ...). Erfahrungen dazu ?

Grüße,
Stefan
arnaoutchot
Moderator
#785 erstellt: 04. Nov 2010, 12:17

5th_element schrieb:
Dann hätte ich noch mal eine Nachfrage in die Runde, bevor wir "V" verlassen. Kennt jemand diese DVD-Audio des Verdi Requiem, mit Gergiev ?

amazon.de

Ich hatte Sie mal in USA bestellt. Sie wurde aber nie geliefert und Wochen später entschuldigte sich der Händler für den Katalogfehler. Gergiev hat ja schon einige Sachen mit der ihm eigenen Energie (was nicht immer passt) hervorragend umgesetzt und das Gesangs-Ensemble liest sich ja auch nicht schlecht (wobei ich nicht sicher bin ob der Bocelli da reinpasst ...). Erfahrungen dazu ?

Grüße,
Stefan


Bocelli ? Ich glaube, diese Aufnahme wurde ziemlich einmütig wegen den Solisten von der Kritik in der Luft zerrissen. Hol Dir den Harnoncourt und gut isses.
Moritz_H.
Stammgast
#786 erstellt: 04. Nov 2010, 14:45

Kreisler_jun. schrieb:
Volkmann und Vorisek … ob man von denen unbedingt was haben muss, weiß ich nicht.

Für Brahms- und Schumann-Interessierte gilt:
Volkmann: Ja!
Auch auf der Scheibe: sehr schönes Cellokonzert; gute Interpretation.
Hervorragend auch die Symphony No 2.

jpc.de jpc.de

Noch nicht genannt: Georg Joseph Vogler (1749-1814)
Klasse-Aufnahme mit den London Mozart Players unter M. Bamert.
Rollerblader
Hat sich gelöscht
#787 erstellt: 04. Nov 2010, 15:22
Die Villa-Lobos "Little Train..." (Goossens) zählt zu meinen Lieblingsplatten. Eine herausragende Everest Aufnahme auf SACD (Vanguard)
arnaoutchot
Moderator
#788 erstellt: 04. Nov 2010, 16:10

Rollerblader schrieb:
Die Villa-Lobos "Little Train..." (Goossens) zählt zu meinen Lieblingsplatten. Eine herausragende Everest Aufnahme auf SACD (Vanguard)


Ja, ich finde das Züglein auch recht nett. Ich hatte die DVD-Audio weiter vorne schon empfohlen, leider war es mir nicht vergönnt, die SACD noch zu einem vertretbaren Preis zu finden. Ist wirklich eine fantastische Orchesteraufnahme. Hat die SACD auch eine Dreikanal-Spur (als MCh-Schicht) ? Hier nochmals ein Bild, weil's so schön ist:

amazon.de
Rollerblader
Hat sich gelöscht
#789 erstellt: 04. Nov 2010, 16:26
Weiß ich nicht... da ich keine MC-Anlage habe. Schade das die SACD nur im abgespeckten Originaartwork daherkommt.

http://sa-cd.net/showtitle/70
arnaoutchot
Moderator
#790 erstellt: 04. Nov 2010, 16:40
Steht da nichts im Booklet dazu ?
bechtikw82
Ist häufiger hier
#791 erstellt: 04. Nov 2010, 18:54
Hallo zusammen,

in Sachen Vivaldi habe ich noch eine sehr spannende audiovisuelle Alternative für die 4 JZ.

Sicherlich werden jetzt gleich viele hier aufquietschen, aber es soll ja auch ein bisschen diskutiert werden

amazon.de

Tja, was macht nun diese Aufnahme so besonders für mich?

Da gibt es mehrere Gründe:

Die eher symphonische Anlage, die Herr von Karajan hier wählt steht dem Stück überaus gut, im Vergleich zu den unzähligen fransigen Originalklangeinspielungen.

Und was hier ganz besonders ins Licht fällt ist die Tatsache, dass Karajan selbst vom Cembalo aus dirigiert und das tat er leider viel zu selten.

Es findet eine sehr gelungen Komunikation zwischen den Musikern statt - wenngleich das Verhältnis zu dieser Zeit schon sehr eisig war - aber das ist hier nicht das Thema.

Die Aufnahme entstand 1987 zur Eröffnung des Kammermusiksaales der Berliner Philharmonie. Karajan war damals schon durch schwere Leiden gezeichnet, allerdings wirkt die Musik wie eine Art Medizin für ihn.

Anne Sophie Mutter fügt sich sehr organisch in das große Ganze ein und vielleicht werfen ihr das manche auch vor. Sehr oft hat man ja Karajan kritisiert, er würde eine Symphonie für Geige dirigieren, wenn er mit Mutter zusammen musizierte. Man darf dabei nur nicht vergessen, dass Karajan Mutters Mentor war und sie zudem noch sehr jung war.

Das Konzert hat teilweise sehr lyrische Passagen und zu sehen, wie "seine" Berliner seinen teilweise minimalsten Gestiken und Mimiken folgen - das ist schon super. Z.B. im letzten Satz im "Winter", wenn er nur mit den Augenbrauen die Einsätze gibt.

Karajan hat ja selbst einmal gesagt: "Ich atme mit denen und die atmen mit mir. Das ist ein ganz organischer Vorgang."

Klanglich ist die DVD überaus gelungen, wenn man an das Alter denkt. Es gibt neben dem PCM 2.0 sogar einen DD 5.1, der sehr authentisch wirkt. Auch bildlich kann man nicht viel meckern.

Die DVD gibts mittlerweile als Reissue. Denn die Originalscheibe ist ziemlich teuer geworden - boah, was ich alles für Schätze zu stehen habe:D

Bis demnächst - so langsam kommen ja die Walkyren immer näher

Liebe Grüße - Benjamin


P.S. An Stefan mit dem Verdi-Requiem. Auch wenn ich Frau Fleming über alles schätze, aber Sie hatte keine kongenialen Singpartner in dieser Aufführung. Michael hat absolut Recht und mal ehrlich, wann hat Bocelli jemals diesen Part gesungen? Wie gesagt; Harnoncourt oder Bychkov - da ist zumindest das Gleichgewicht beim Sängerquartett gewährleistet!
5th_element
Stammgast
#792 erstellt: 04. Nov 2010, 20:04

bechtikw82 schrieb:


P.S. An Stefan mit dem Verdi-Requiem. Auch wenn ich Frau Fleming über alles schätze, aber Sie hatte keine kongenialen Singpartner in dieser Aufführung. Michael hat absolut Recht und mal ehrlich, wann hat Bocelli jemals diesen Part gesungen? Wie gesagt; Harnoncourt oder Bychkov - da ist zumindest das Gleichgewicht beim Sängerquartett gewährleistet!



Danke ! Dann war das "Nicht-Eintreffen" ja kein so großer Verlust Ehrlich gesagt hatte ich die DVD-Audio eigentlich wegen Gergiev bestellt, weil ich gerade die schöne Decca BluRay des Nußknacker gesehen hatte und mir seine musikalische Darbietung sehr gut gefiel. Der Bocelli ist mir erst später auf dem Cover aufgefallen und hat mein Mißtrauen geweckt ...

Grüße,
Stefan
bechtikw82
Ist häufiger hier
#793 erstellt: 04. Nov 2010, 20:23
Hallo Stefan,

na ich will doch hier niemanden in sein musikalisches Unglück rennen lassen

Gönn Dir den Bychkov - siehe meine obige Besprechung zu dieser SACD und Harnoncourt ist sicher auch sehr luxuriös, allein schon wegen dem Sängerensemble.

Wenn es keine SACD sein muss, dann sei Dir auch der Karajan aus Wien von 1984 ans Herz gelegt. Damals mit dem noch jungen Carreras, zudem mit Agnes Baltsa, Anna Tomowa Sintow und Jose van Dam. Van Dam ist magisch, wie eigentlich die gesamte Darbietung.

Die DVD habe ich auch etwas weiter oben ausführlicher beschrieben.

Viel Spap mit dem Requiem - passt ja bei dem grauen Wetter irgendwie ganz gut

Liebe Grüße
Benjamin
op111
Moderator
#796 erstellt: 05. Nov 2010, 14:47
Diese Nachricht wurde automatisch erstellt!

Das Thema wurde aufgeteilt und einige themenfremde Beiträge wurden verschoben. Das neue Thema lautet: "Yarlung Records"
arnaoutchot
Moderator
#797 erstellt: 06. Nov 2010, 00:56
Also, zieren wir uns nicht, ich glaube zu "V" kommt nichts Essentielles mehr. Rein in die Welt der Ringe und Gralsritter.

Richard Wagner. Mir fehlen etwas die Worte, ich bin bei Wagner ähnlich schlecht sortiert wie bei Verdi. Meine Basisausstattung ist nach wie vor die "Klemperer conducts Wagner" mit Orchesterstücken aus den wesentlichen Opern. Gramophone schrieb: "Klemp is a great Wagner conductor, probably the best in the world". Na, wenn die Engländer das so sehen, will ich nicht widersprechen ... Klanglich sind die Aufnahmen von 1961-62 sehr gut. Wenn jemand nur eine Wagner (Doppel-) CD haben will, ist er hiermit nicht schlecht und preiswert bedient.

amazon.de


Trotz meiner nicht ganz kleinen Sammlung, hab ich keinen einzigen kompletten "Ring". Ich liebäugle mit dem Mehta/La Fura dels Baus-Ring auf BluRay, aber habe bisher noch keine Quelle gefunden, die mir auch die notwendigen 13 Stunden Zeit und Musse mitverkauft, diesen auch komplett anzuschauen . Insofern bleibt es bei Synopsen. Eine bekannte und gelungene ist die von Lorin Maazel auf Telarc, auch klanglich immer noch referenzverdächtiges Niveau. Die SACD "The Ring - An Orchestral Adventure" von Henk de Vlieger (gespielt von Neeme Järvi und dem Royal Scottish National Orchestra, Chandos 2008) finde ich inhaltlich minimal langweiliger. Für Orgel-Freaks könnte "The Ring - An Organ Transcription" für zwei (!!) Orgeln etwa sein (Oehms SACD 2006).

amazon.de amazon.de amazon.de


Ich teile ja die Meinung von Benjamin (bechtikw), dass man Opern immer auch sehen sollte, aber welcher Ring ist ohne Bild so gut, dass er diesem Argument standhält ? Solti ?

So, nun seid Ihr dran ...

Edit: Nur weil ich gestern darüber gestolpert bin: Bei jpc gibt es einen kompletten Ring auf 14 CDs für EUR 7,99 (!). Die Aufnahmen sind aus den Neunzigern und sollen auch klanglich gar nicht mal soo schlecht sein.

jpc.de


[Beitrag von arnaoutchot am 06. Nov 2010, 01:06 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#798 erstellt: 06. Nov 2010, 01:26
Hallo Michael,

ja klanglich ist der Neuhold Ring sicher nicht so schlecht, da digital. Allerdings hörte ich neulich die Götterdämmerung mit dem Böhm und die war doch erheblich besser - jedenfalls meiner Erinnerung nach. Übrigens als ich neulich in Lübeck war, die Lübecker bringen ihren Ring sogar als DVD Sammlung heraus. Ich denke meiner Einschätzung nach gibt es wirklich bessere Sachen als den Neuhold. Ich habe mich durch den gesamten Neuhold mal durchgehört - also ist diese Einschätzung nicht "second hand".

Ich bin - neben dem Neuhold - im Besitz dieser Box:

amazon.de

Es gab sie mal sehr billig, aber so billig ist sie nicht mehr. Negativ anzumerken ist: Schwachsinnigste Einteilungen der CDs. Die Ballade der Senta auf zwei CDs verteilt und in der Götterdämmerung vollkommen unnötig ein Schnitt mitten in die Rheintöchterszene statt die Akte beieinander zu lassen - schwachsinniger gehts nimmer.

Wer etwas in neuerer Aufnahmequalität sucht, ist mit diesem "Fliegenden Holländer" von Naxos gut bedient:

amazon.de

Gebraucht gibt es den ganz billig, ich kann ihn empfehlen.

Gruß Martin
Michael_aus_LH
Stammgast
#799 erstellt: 06. Nov 2010, 09:54
Hallo zusammen,

zum Ring kann ich vielleicht das eine oder andere zusteuern.

Meiner Meinung nach gibt es nicht "den besten" Ring. Jede Gesamtaufnahme hat diverse Schwächen, die Frage ist nur was ist man bereit zu tolerieren?

Ich selbst besitze folgende Ausgaben:

amazon.de
als Vinylausgabe

amazon.de

amazon.de
momentan nur das Rheingold, die anderen möchte ich mir auch noch zulegen

amazon.de
als Vinylausgabe

Die Janowskiaufnahme gibt es teilweise für ganz kleines Geld und war für mich der Einstieg in den Ring. Eine wirklich solide Aufnahme mit guten Sängern.

Böhms Gesamtaufnahme mit dem Bayreuther Orchester ist sicher ein Meilenstein. Grosse Stimmen, wunderbares Dirigat und eine wunderbare Liveatmosphäre. Das heisst aber auch evtl. hüsteln etc.

Der Mehtaring (bzw. das was ich bisher gehört habe) auf Blu-Ray ist eine sehr aufwändig gemachte audiovisuelle Erfahrung und eine klare Empfehlung für alle die zwingend hochauflösenden Mehrkanalton haben wollen. Leider sind die Sänger nicht auf dem hohen Niveau wie z.b. bei Böhm

Soltis Ring. Was ist da nicht schon drüber diskutiert worden! Es gibt soviele Befürworter wie Gegner. Ich selbst mag das grosse Orchester und die dramatische Geste. Die Gesangssolisten sind wirklich sehr gut, bis auf die Deklamation von King (er singt wirklich gut aber die Aussprache "Wär stäht da?" )
Diesen Ring gibt es in zig verschiedenen Wiederauflagen auf LP, CD oder SACD (leider sehr teuer und durch die rigide Limitierung schon ausverkauft soviel ich weiss).

Zusammenfassend gilt meine Empfehlung der Soltiaufnahme, wer aber gerne auch sieht was da eigentlich passiert ist bei der Mehtaaufname genau richtig!

Gruß Michael
Maastricht
Inventar
#800 erstellt: 06. Nov 2010, 18:22
Enige Worte zu DVD- und Blu Ray Aufnahmen vom Ring:

Boulez / Cherau
jpc.de

und Barenboim / Kupfer
jpc.de

sind beide schon etwas ältere Aufnahmen und das hört man gerade im Surround Modus. Wenn ich die Aufnahmen abspiele dann immer nur in PCM Stereo. Beide Ausführungen sind sehr gut (musikal und Inszenierung), manchmal finde ich die eine besser, dann die andere.
Klanglich hat die (etwas neuere -1991-) Barenboim / Kupfer den Nachteil das man manchmal gut hört das ohne Publikum gespielt wurde (zu trocken).

Aber Spass macht (auch) der Kopenhager Ring:
jpc.de
Guter (surround) Klang, aber vor allem eine kluge, witzige Inszenierung. Vielleicht das mancher Wagner Adept sich daran stört, aber mir (und einem Freund) hat diese Inszenierung riesigen Spass gemacht. (Auch hilfreich für diejeningen die denken: was dauert das doch lange - hier fliegt die Zeit.) Eine Inszenierung aus einem Guss und sie passt zum Inhalt. (Das ist anders beim Stuttgarter Ring, den ich darum nur ziemlich kurz abgespielt habe.)

Den einzigen Ring den ich als Blu Ray habe, ist
Mehta / La Fura Dels Baus
jpc.de
und das lohnt sich auch. Schöner Surround-Klang, scharfe Bilder.
Die Inszenierung ist erstaunlicherweise eine merkwürdige Mischung von neuester Techniek und altem Verständnis.

Bei mir steht schon einige Zeit im Regal eine DVD-Audio von der Walküre.
jpc.de
Wenn man den Pressestimmen bei JPC glauben kann, dann muss es eine audiophile Aufnahme sein. Wer hat eigene Erfahrungen?

Gruss, Jürgen


[Beitrag von Maastricht am 07. Nov 2010, 01:32 bearbeitet]
bechtikw82
Ist häufiger hier
#801 erstellt: 06. Nov 2010, 21:30
Liebe Leute,

es ist ja ganz nett, die ganzen Auflistungen anzuschauen, aber hört Ihr Euch Eure Aufnahmen eigentlich auch an?

Die "Ausführungen", die gemacht werden, sind jederzeit nur dünnhäutig und gehen aber nicht tiefer in die Materie.
Ich erwarte ja keine hochtrabenden fachmusikalischen Analysen, aber wenn ich nur wissen will, welche Aufnahmen es gibt, kann ich auch im Amazon nachschauen.

Und ich denke ich spreche auch für Michael, den Autor dieses Threads, wenn ich sage, dass es nicht um bloße Auflistungen geht.

Denn eigentlich ist doch die Frage: Warum sollte ich diese oder jene Aufnahme in die "Audiophile Klassiksammlung" aufnehmen?

Korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege.

Nur ein Beispiel: Es ging letztens um Verdis Requiem und ich fragte, wer denn die Aufnahme mit Muti wirklich schon einmal angehört hat, weil ich die auch kaufen wollte. Die Aufnahme wurde nur mit einem Coverbild erwähnt, aber auf meine Frage hin herrschte dann ein betretendes Schweigen.

Dieser Thread sollte doch auch ein wenig zur Diskussion anregen oder nicht?

Ich will hier keinen Stunk machen, sondern lediglich um etwas mehr Engagement bitten.

Einen schönen Abend bzw. ein schönes Rest-WE

Benjamin


[Beitrag von bechtikw82 am 06. Nov 2010, 21:36 bearbeitet]
Maastricht
Inventar
#802 erstellt: 06. Nov 2010, 23:38
Hallo Benjamin,

Ich habe den Thread so verstanden das Aufnahmen vorgestellt werden, die auf jeden Fall klanglich überzeugen können und ausserdem (natürlich auch) interpretatorisch.

Aber es werden auch Aufnahmen genannt bei denen der Klang nicht zu wünschen überig lässt, aber die Interpretation so gut ist das man sie haben 'müsste'.

Wenn ich so die letzten Seiten dieses Threads diagonal lesend mir anschaue, dann sehe ich meistens nur 1 - 2 Sätze über eine Aufnahme. Dabei ligt der Nachdruck auf dem Klang.

Für mich reichen diese kurzen Charakteristiken. Für längere und Diskussionen erscheinen mir speziale Threads angemessener.

Gruss, Jürgen
bechtikw82
Ist häufiger hier
#803 erstellt: 07. Nov 2010, 00:34
Hallo Jürgen,

das mag prinzipiell alles stimmen, was Du sagst.

Allerdings kann es mM nach nicht genug sein, einfach nur eine Auflistung zu erstellen, weil wie gesagt, dann kann ich im Amazon nachsehen.

Und auch was den Klang betrifft gibt es viel, viel mehr zu sagen als immer die selben Phrasen ..."Ach wie ist das schön..."

Warum findet man etwas schön? Da ist genau das, was ich meine, der Tiefgang fehlt.

Und wie gesagt, wenn ich hier von Aufnahmen lese, wo mir der/diejenige nicht mal sagen kann, wie es überhaupt klingt - was soll dann das ganze? Und der Muti/Verdi ist nur ein Beispiel von vielen - da könnte ich noch munter weiter machen.

Eine andere Kiste ist immer, wenn ich lese: Die Kritiken waren gut oder schlecht, aber keiner hat sich das selbst angehört - dort werden Äußerungen aufgrund irgendwelchen Halbwissens verfasst, obwohl die eigenen Erfahrungen überhaupt nicht mit einfließen. Ich kann doch nur Sáchen empfehlen, die ich auch selbst WIRKLICH gehört/gesehen habe.

Warum soll man nicht auch mal diskutieren?

Was nützt mir der herrlichste Klang, wenn alles andere Schrott ist?

Wie gesagt, es soll eine Anregung sein und ich hoffe es kommen auch noch ein paar Wagnerianer zu Wort - um beim Thema zu bleiben.

Ich persönlich werde sicher auch noch den einen oder anderen Beitrag zum Thema leisten, denn in Wagner liegt eine meiner vielen Passionen

Viele Grüße


P.S. An Michael, den Autor: Es sind sogar über 16 Stunden, bis der "Ring" geschmiedet ist Aber ich kriege Dich schon noch dazu, Dich aufzuraffen und die Reise durch den Wagner-Kosmos zu starten.

Den meisten geht es ja so wie Dir, die sind allesamt von den zeitlichen Dimensionen abgeschreckt, aber glaube mir, einmal angefangen, ist es wie eine Sucht und Du willst nicht mehr aufhören - ich spreche da aus Erfahrung

Als ich meinen ersten Ring angeschaut habe - leider bis jetzt noch nie live - habe ich es gehalten wie der große Meister es vorgegeben hat. Pro Tag eine Oper bzw. 1 Tag Pause vor der "Götterdämmerung" Denn auch ich konnte nicht mehr aufhören und nun habe ich den Virus - aber musikalische Viren sind mir die allerliebsten

Die Stunden verfliegen so schnell - das merkst Du gar nicht

Liebe Grüße Benjamin
Martin2
Inventar
#804 erstellt: 07. Nov 2010, 00:49
Hallo Benjamin,

wenn Du mehr zum Thema beizutragen hast, dann nur zu!

Ansonsten gibt es die Einzelthreads, diesen hier:

http://www.hifi-forum.de/viewthread-198-136.html

zum Thema von Verdis Requiem zum Beispiel. Ich empfehle nur Sachen, die ich selber gehört habe, wobei ich mit meiner Bayreuthbox noch nicht ganz durch bin, aber daß nun die Götterdämmerung mit Böhm besser ist als die mit Neuhold, das war allerdings entschieden mein Eindruck.

Übrigens: Wir sind mit diesem Thread jetzt fast durch, etwas spät, noch eine Grundsatzdiskussion zu beginnen.

Gruß Martin
bechtikw82
Ist häufiger hier
#805 erstellt: 07. Nov 2010, 13:01
Guten Tag Martin,

es ist NIE zu spät, um auf grundlegende Dinge hinzuweisen.

Und wer weiß, vielleicht gehts ja noch in eine 2.Runde, somit würde ich nicht von kurz vor Schluss sprechen...

Verdis Requiem war übrigens nur ein Beispiel von vielen.
Ich brauche keine extra Threads dazu. Ich habe nur mal in die Runde gefragt, wer das Teil angehört hat und wenn dann KEINE Resonanz kommt, ist das ziemlich traurig!

Na und wenn Du Böhm mit Neuhold vergleichst, ist das so, als ob Du Sekt mit Selters vergleichst. Böhm ist ein absoluter Klassiker und leider gibt es keine audiovisuellen Produkte von seinen Wagnerprojekten.

Anscheinen versteht niemand, was ich hier eigentlich zum Ausdruck bringen will.

Schönen Sonntag allerseits
Michael_aus_LH
Stammgast
#806 erstellt: 07. Nov 2010, 13:07

bechtikw82 schrieb:

Verdis Requiem war übrigens nur ein Beispiel von vielen.
Ich brauche keine extra Threads dazu. Ich habe nur mal in die Runde gefragt, wer das Teil angehört hat und wenn dann KEINE Resonanz kommt, ist das ziemlich traurig!



Hallo,

bist Du schon mal auf die Idee gekommen dass das Teil vielleicht noch niemand gehört hat?
Oder vielleicht hat es doch jemand gehört der sein Hörerleben nicht in die Worte fassen kann?

Nicht jeder hat einen musikalischen Hintergrund oder die verbalen Fähigkeiten Musikinterpretationen zu vergleichen. Somit bleibt Resonanz aus oder wird bewusst/unterbewusst vereinfacht dargestellt um sich nicht der Lächerlichkeit der Experten preiszugeben.

Ich nehme mich da im übrigen nicht aus.

Gruß Michael
Martin2
Inventar
#807 erstellt: 07. Nov 2010, 13:17
Hallo Benjamin,

mein Gott, das ist hier ein popeliges Klassikforum. Man sollte das nicht zu ernst nehmen. Eine Person A kennt von einem Werk die Aufnahmen B und C und findet B besser. Eine Person D kennt die Aufnahmen B und C nicht, dafür aber die Aufnahmen E und F und findet E besser. Und jetzt wirds spannend: Eine Person G kennt die Aufnahmen B und H und findet H besser. Die Person A dagegen protestiert energisch und sagt, daß die Aufnahme B doch eine hervorragende Aufnahme sei, auf jedenfall besser als A. Eine Person I schaltet sich ein, sagt nicht welche Aufnahmen sie kennt, meint aber daß die Aufnahme J auf jeden Fall die "Referenzaufnahme" sei. Nach der Nennung des Wortes "Referenzaufnahme" herrscht ehrfürchtiges Schweigen im Forum.

Kurze Rede, langer Sinn - so läuft das in Klassikforen. Es sei denn, es kommt mal sowas wie ein absoluter Wagnerianer meinetwegen, der nie etwas anderes außer Wagner hört, weil er alles andere als trivial empfindet, der kommt dann ein bißchen über Neuhold und Böhm hinaus.

Kein Grund, Michael seinen schönen Thread ( bei dem ich sowieso nur gelegentlich als Aushilfe fungiert habe) kaput zu machen.

Gruß Martin


[Beitrag von Martin2 am 07. Nov 2010, 13:18 bearbeitet]
bechtikw82
Ist häufiger hier
#808 erstellt: 07. Nov 2010, 14:03
Na das ist doch genau das Thema!

Wenn ich eine Aufnahme nicht gehört habe, kann ich die doch nicht auflisten - das hab ich doch nun schon so oft gesagt.

Ich mache keinesfalls Michaels Thread kaputt - da gibt es ganz andere Kanditaten...

Ich sags ja, es versteht keiner den Sinn meiner Aussage.

Übrigens habe ich mich mit Michael schon oft über diese Frage unterhalten und jetzt kommt die große Überraschung - er sieht das ganz genauso wie ich.

Er wird sicher auch noch ein Statement dazu abgeben...

Viele Grüße
Martin2
Inventar
#809 erstellt: 07. Nov 2010, 14:22

bechtikw82 schrieb:


Wenn ich eine Aufnahme nicht gehört habe, kann ich die doch nicht auflisten - das hab ich doch nun schon so oft gesagt.


Was ich nie gemacht habe, mit einer einzigen Ausnahme, das war beim Villa Lobos, wo ich das aber auch explizit gesagt habe, daß ich die Aufnahme nicht gehört hatte und sozusagen nur die Empfehlung einer anderen Person weiter gab.

Ich finde trotzdem: Dies ist der falsche Ort, um solche Grundsatzdiskussionen zu führen. Ich schlage das Weiterdiskutieren an einem anderen Ort vor.

Oder noch genauer: Ich habe eigentlich keine Lust auf solche Diskussionen. Sollte ein solches Verhalten vorkommmen, wie Du es beschreibst, dann ist das nur eine menschliche Schwäche.

Jeder ist sowieso für sich selbst verantwortlich; wer einfach alles glaubt, was ihm ein anderer erzählt, dem ist nicht zu helfen.

Trotzdem finde ich Diskussionen im Internet höchst spannend - nicht daß ich alles glaube.

Ich denke, jetzt ist es wirklich Zeit, zum Zemlinki überzugehen. Von dem habe ich so vier Stücke auf einem Sampler. Die habe ich sogar eigenständig gehört. Xenakis gibt es auch noch. Experten vor!

Gruß Martin
bechtikw82
Ist häufiger hier
#810 erstellt: 07. Nov 2010, 14:41
Lieber Martin,

nun zum allerletzten Mal, das geht hier nicht explizit gegen Dich. Es geht gegen niemanden. Es ist eine Anregung.

Und warum ist das der falsche Ort für Diskussionen? Es gehört alles zum Thema bzw. zu den Rahmenbedingungen!
Und soweit ich weiß, ist das hier immer noch ein Forum

Eigentlich hast Du keine Lust auf Diskussionen und uneigentlich...

Jedoch muss ich Dich etwas bremsen, denn bevor hier Zemlinsky anfängt, gibt es noch einige Komponisten, die nicht einfach so übergangen werden dürfen wie z.B. Weber und Weinberg und ein paar andere...

Also nun mal nicht zu schnell mit den jungen Pferden!

Michael wird sicher großen Wert auf die noch fehlenden Komponisten legen, denn wenn schon denn schon
Michael_aus_LH
Stammgast
#811 erstellt: 07. Nov 2010, 14:55
Moment mal Leute,

Wagner ist doch noch garnicht abgeschlossen.

Da gibts noch mehr als den Ring. Was ist mit Tristan und Isolde, Meistersinger von Nürnberg, Parsifal, Lohengrin etc.?

Gruß Michael
Kreisler_jun.
Inventar
#812 erstellt: 07. Nov 2010, 14:59
Nix da, Wagner ist noch lange nicht durch und es gibt auch noch Walton, Weber, Webern, Wieniawski und vermutlich noch ein paar mehr.

Ich kenne nur einen "Ring" komplett seit längerer Zeit und recht gut: Soltis.
Es muss bei Wagner immer ein Kompromiss zwischen guten Sängern (selten nach 1955) und Aufnahmequalität (selten gut vor 1955) gefunden werden. Vermutlich sind Soltis, Böhms und der mir noch unbekannte, aber hochgelobte, nach Jahrzehnten in Stereo herausgebrachte Ring unter Keilberth hier die besten Kandidaten. Und natürlich kann man über viele Stimmen geteilter Meinung sein. Hörbar ist aber z.B. Hotter bei Solti nicht mehr in der Form wie einige Jahre vorher und Nilsson hat zwar durchschlagskraft aber gefallen muss die Stimme auch nicht. Dazu kommt, dass Soltis sehr offensichtlich "produziert" ist, inklusive von Effekten, die man albern finden mag. Und die Bayreuth-Akustik mit dem zugedeckelten Orchester hat man hier natürlich auch nicht. Das ist alles eher in Richtung überpräsent.
Den Böhm habe ich in der sehr preiswerten Sammelbox, aber noch nicht komplett gehört.
Bei DVD habe ich seit langem Boulez/Chereau auf der Liste; da ich aber momentan mir den Ring kaum anhöre, würden die sicher auch erstmal nur rumstehen.

Wer tolerant gegenüber historischer Klangqualität ist, sollte aber jedenfalls in Dokumente wie den 1. Walküre-Akt unter Bruno Walter aus den 1930ern oder die Ausschnitte, die Toscanini in den 1940ern aufgenommen hat, hineinhören. Man kann Wagner textverständlich singen, nicht brüllen oder ständig vom Orchester überstimmt zu werden, aber das hört man eben in solchen Dokumenten besser als auf fast allen späteren Aufnahmen.

viele Grüße

JK jr.
Suche:
Gehe zu Seite: |vorherige| Erste . 10 . 12 13 14 15 16 17 18 19 Letzte |nächste|
Das könnte Dich auch interessieren:
Aufbau einer Klassiksammlung mit grossen und berührenden Interpretationen
op111 am 06.01.2011  –  Letzte Antwort am 05.09.2017  –  540 Beiträge
Verkaufe Klassiksammlung
Claudia1961 am 31.10.2007  –  Letzte Antwort am 04.11.2007  –  8 Beiträge
Eure Klassiksammlung kurz vorgestellt
Martin2 am 19.09.2007  –  Letzte Antwort am 24.08.2008  –  27 Beiträge
vorstellung meiner Klassiksammlung
Wilke am 13.09.2010  –  Letzte Antwort am 07.11.2010  –  19 Beiträge
Kleine Klassiksammlung Einschätzung
Deidara26 am 11.11.2018  –  Letzte Antwort am 12.11.2018  –  7 Beiträge
Klassiksammlung weiter ausbauen - aber womit?
InVerboVeritasCgn am 12.10.2007  –  Letzte Antwort am 24.10.2007  –  23 Beiträge
Klassiksammlung auf CD am 8. Dez. bei ALDI
wolfi16 am 01.12.2003  –  Letzte Antwort am 04.12.2003  –  9 Beiträge
Verkauf von 10.000 Schallplatten eines Audiophilen
hamjambo am 09.07.2006  –  Letzte Antwort am 09.07.2006  –  2 Beiträge
Eure audiophilen LPs, CDs, SACDs, DVD-Audios
Audiodämon am 24.09.2005  –  Letzte Antwort am 27.09.2005  –  8 Beiträge
Welche CD's gehören zu einer guten Klassik-Sammlung?
Cliowa am 06.09.2003  –  Letzte Antwort am 19.05.2014  –  41 Beiträge

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder926.039 ( Heute: 1 )
  • Neuestes Mitgliedkomphackierek
  • Gesamtzahl an Themen1.551.914
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.557.180