SAT-Schüssel ausrichten; Probleme mit Satellit/Empfang

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neovanmatix
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 13. Apr 2024, 06:19
Hallo Zusammen,

ich wohne in meinem 2-Parteien-Haus, bei dem Ende letzten Jahres der SAT-Empfang ausgefallen ist.
Verbaut waren zwei LNBs (versetzt), je mit vier Koax-Leitungen. Ich vermute, dass der Vormieter meiner Wohnung ausländische Kanäle empfangen hat.

Ich habe mir daraufhin einen "DUR-line +Ultra Octo LNB" für 8 TV-Teilnehmer und ein paar neue F-Stecker besorgt und wollte gestern die Anlage wieder Instand setzen.

Der LNB-Arm hatte, außerhalb der Flucht vom Arm eine zweite Halterung für das zweite LNB. Da die Halterung, die in Flucht zum Arm stand, "gerade" auf die Schüssel zeigt, habe ich diese für das LNB verwendet. F-Stecker, soweit notwendig, ersetzt und ein günstiges Pegelmessgerät angeschlossen.

Mein Problem ist, dass ich - vermutlich - auf den falschen Satelliten eingemessen habe. Bei einem Sendersuchlauf auf Astra 19,2E finde ich (an zwei TVs getestet) ~300 TV-Kanäle, wobei die privaten Sender fehlen (RTL D, SAT 1 D, ProSieben D, etc.). Es sind jedoch deutschsprachige Sender dabei (z.B. QSC, Sonnenklar TV) und auch ein paar private aus Österreich (ProSieben Austria, SAT 1 Austria, ...). Die Empfangsstärke und -qualität lt. Receiver ist 100%; auch bin ich mir sicher, dass ich mit dem Pegelmessgerät das maximale rausgeholt habe.

Die grobe Ausrichtung vom Azimut habe ich mit dem Handy und div. Apps gemacht (Pixel 7 Pro); bei meinem Standort ca. 166-167° Azimut und ca. 32° Elevation. Das LNB war zuerst leicht schräg montiert (ca. 5%); ich habe das zum Ende auf ca. 0° (d.h. Senkrecht) korrigiert, jedoch ohne Auswirkung auf die Sender.

Auch die umliegenden SAT-Schüsseln habe ich ausgiebig geäugt und bin der Meinung, dass meine Schüssel auf den richtigen Satelliten (Astra 19,2) zeigt.

Ein Kollege meinte dann zu mir, ich zeige sicherlich auf den falschen Satelliten - Eutelsat o.ä. wäre wenige Azimut-Grad entfernt und optisch könnte ich das nicht ausmachen, wenn ich mir die benachbarten Schüsseln ansehe und vergleiche.

Also dachte ich mir gestern: Wenn ich wüsste, auf welchen Satelliten ich gerade ausgerichtet bin, wüsste ich auch, wie ich meine Schüssel korrigieren muss (bspw. Eutelsat auf 23,5° - dann müsste ich ~4° mit der Schüssel nach links). Auf https://www.lyngsat.com/ hab ich dann mal die Kanäle der benachbarten Satelliten geprüft, konnte jedoch keinen finden, bei dem man z.B. Sonnenklar TV und RTL Austria empfängt.

Nun bin ich mir unschlüssig, wo mein Problem liegt:
- Handy-Ausrichtung vom Azimut zu ungenau? Könnte ich noch mal mit einem anderen überprüfen.
- LNB "kaputt": Ich habe nicht auf die H/V-LED am Signalmessgerät geachtet, meine aber, dass nach dem Anschluss nur eine der H/V-LEDs geleuchtet hat. Zu dem Zeitpunkt war die Schüssel aber auch noch nicht ausgerichtet ...
- Die Schüssel + LNB-Arm ist das Problem. Ggf. ist, für den dualen Empfang zweiter Satelliten, ein spezieller Arm angebracht worden, bei dem die Halterung in Flucht zur Schüssel eine andere Neigung hat, wie bei einer einfachen 1-LNB-Schüssel. Das müsste ich aber ja eigentlich durch die Elevation beheben können (?!). Allerdings ist diese Schüssel seit dem Bau des Hauses (~25 Jahre) drauf und ich kann mir nicht vorstellen, dass da jemand nach 10 Jahren einen passenden, anderen Arm gefunden+montiert hat. Die 2. LNB-Halterung sieht passend angesetzt aus (siehe Bilder).

Ich hab letzten Sommer im gleichen Ort ebenfalls eine SAT-Schüssel auf Astra 19,2 ausgerichtet - gleiches Handy, gleiche App, gleiche Vorgehensweise. Ich bin verwundert, was das gerade für ein Akt ist :-/

Habt ihr eine Idee, was ich falsch mache / wo der Fehler liegt?

Edit: Der Mast ist genau senkrecht auf dem Dach angebracht und steht _nicht_ schief!

Vielen Dank für eure Antworten!
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[Beitrag von neovanmatix am 13. Apr 2024, 06:23 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#2 erstellt: 13. Apr 2024, 08:23
Die meisten deutschen TV-Programme senden horizontal. Die von dir aufgezählten Programmen sind vertikal zu empfangen und alle auf ASTRA 19.2 ..

Die Umschaltung zwischen vertikal und horizontal, erfolgt über unterschiedliche LNB-Versorgungsspannungen. Der Receiver sendet 18 Volt, wenn er horizontal empfangen möchte und 13..14 Volt wenn er vertikal empfangen möchte, das LNB reagiert entsprechen darauf.
Nun kann es sein, dass durch mangelhafte Kontakte z.B. an den Steckern zuviel Spannung zum LNB hin abfällt, dass von 18 Volt am Receiver nur 15 Volt am LNB ankommen und das LNB diese Spannung schon als vertikal wertet -> falsche Ebene... kein Signal oder die H- Sender werden nicht gefunden.
Octo-LNBs haben einen erhöhten Strombedarf, als z.B. ein Single LNB, ( bei diesen Vergleich bis dem dreifachen) je höher Strom, um so mehr Spannung fällt z.B. an schlechten Kontakte usw. ab. Kabel , dünne und gerade bei sehr lange Kabel oder innerlich betreffende oxidiert Kabel lassen den Strom schlechter fliessen und könnte auch ein Problem. je länger das Kabel, um so wahrscheinlicher könnte es eine Fehlerquelle sein. Poröse Kabel generell ersetzen.
Häufigstes Kontaktproblem bei Satanlagen ist ein mangelhafter elektrischer Kontakt zwischen Stecker und Kabelabschirmung. Am Besten mal sämtliche Anschlüsse erneuern, dabei auf einen guten kraftschlüssen elektrischen Kontakt zwischen Kabelabschirmung und Stecker achten, die Stecker stets fest auf die Anschlüsse schrauben. Eventuell vorhandene Kabelkupplungen sollten mit F-Stecker/Buchse ausgeführt sein, auch hier auf eine guten elektrischen Kontakt achten. Bei der alten Multifeedanlage, könnten noch irgendwelche Weichen oder Multischalter installiert sein im Kabel, die aber nicht mehr gebraucht werden, raus damit. Zum Prüfen des Signals über den TV/Receiver ist der Satfinder aus den Kabel zu nehmen.

Sollte trotz dieser Maßnahmen auf mehren Empfängern sich keine horizontale Programme empfangen lassen, also der Fehler bleibt vorhanden , so ist das LNB verdächtig, dass dort die horizontale Ebene nicht funktioniert

Thema Schüssel ausrichten .. Die Schüssel sollte letztendlich mit den Satfinder bzw.Pegelmessgerät genau eingestellt werden, auch die Neigung der Schüssel mit diesen Gerät auf das Maximum bringen.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 13. Apr 2024, 08:40 bearbeitet]
neovanmatix
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 13. Apr 2024, 10:20
Hallo,

vielen Dank für deine Antwort.
Ich habe vereinzelte F-Stecker auf SAT-Schüsselseite ausgetauscht; aber es ist durchaus möglich, dass an den getesteten TVs schüsselseitig noch die alten verbaut sind. Das nehme ich mir für den nächsten Besuch auf dem Dach mit!

Das Pegelmessgerät hat eine 13V/18V-Anzeige. Wenn ich es schüsselseitig an alle Koax-Leitungen hänge, an denen auch ein Receiver hängt: sollte ich dann je die 13V/18V-LEDs leuchten? Also, könnte ich damit "schadhafte" Leitungen bzw. den starken Spannungsabfall identifizieren können?

Wir haben kein großes Haus - ich vermute, dass die Koax-Leitungen maximal 10-15m lang sind. Zählt das schon zu "grenzwertig"?

Bzgl. Schaltern/Weichen: Mir ist nichts bekannt/aufgefallen. Es ist ein Fertighaus ohne Zugang zum Giebel; d.h. die Leitung verschwindet bei der SAT-Schüssel und taucht erst wieder in einer Wanddose im jeweiligen Zimmer auf. Könnten solche Weichen o.ä. auch innerhalb der SAT-Dosen in den Räumen sitzen?

Danke für eure Antworten!
Rahel
Inventar
#4 erstellt: 13. Apr 2024, 10:52
An der Länge der Leitungen kann es wohl nicht liegen. Ich habe problemlos über 20 m verlegt.
Bollze
Inventar
#5 erstellt: 13. Apr 2024, 19:06
Die Stecker kann man in aller Regel behalten, einfach nur neu anschliessen und nur für guten Kontakt zwischen Abschirmung und Stecker sorgen, Frische gemachte Anschlüsse leiten gut, in aller Regel. Das sollte erstmal an den gewünschten Leitung zwischen LNB und TV komplett sicher gestellt sein.
Kurzschlüsse zwischen Abschirmung und Innenleiter vermeiden, also mal eine Sichtprüfung machen, wenn den Stecker neu angeschlossen hat, ob nicht ein Drähtchen der Abschirmung sich um den Innenleiter knotet z.B.

13/ 18 Volt Leds am Satfinder können durch aus nützlich sein->
Eine Leitung testen : den betreffenden TV bzw. Receiver einschalten, allen anderen Empfangsgeräte ausschalten, am TV bzw. Receiver einen horizontalen Sender einschalten, z.B. Das Erste in HD oder auch Das Erste in SD. An der Schüssel nun mit den Satfinder die Leitung suchen, wo eine Spannung anliegt, nur sollte am Satfinder die 18 Volt LED leuchten, nun das andere Ende des Satfinders mit den den LNB verbinden. Geht die 18 Volt LED aus, bricht die Spannung zusammen.


10-15 Meter sind kein Problem. Jedoch sind mir schon sehr minderwertigen Kabel untergekommen, die bei und hoher Stromlast nicht funktionierten, wo nur vertikale Programme funktionierten, in den einen Fall, war es ca. 10 Meter Kabel mit Durchmesser 4mm.. wir haben dann das Kabel mal aufgeschnitten, die Metalle in Abschirmung waren total oxidiert über die ganze Länge.

Die Anlage war doch mal eine Multifeedanlage, also für zwei Satelliten und zwei LNBs, die Umschaltung der Satelliten/ LNBs erfolgte dann über Weiche(n), die zwischen TV und LNB installiert wurden , sie sind normalerweise nähe der Schüssel verbaut, es kann ein Multischalter sein, oder für jeden TV ein extra Weiche sein. In den Dosen ist sowas nicht eingebaut.

Thema Dosen : auch hier würde ich mal prüfen, ob die Abschirmung des Kabels gut mit der Dose verbunden ist.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 13. Apr 2024, 20:48 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#6 erstellt: 15. Apr 2024, 08:48
Noch ein Hinweis Der Satfinder selbst hat auch einen Stromverbrauch, die Modelle wie sie auf den Foto zu sehen, da kann man ca 100 mA rechnen. Bei Octo-LNBs mit einen Strombrauch um die 200 mA , eher höher im Single-Betrieb. Zusammen sind über 300 mA möglich, einige Receiver können nur ca. 300 mA liefern, darüber wird abgeschalten. Die den meisten Geräten sind Ströme bis 500 mA üblich. Die zulässige maximale Stromabgabe der jeweiligen Receiver oder TVs wird u.a. am SAT-Anschluss der Gerät aufgedruckt.


[Beitrag von Bollze am 15. Apr 2024, 08:49 bearbeitet]
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