Nur 2 Kabel vom LNB auf Mutlischalter

Die Anlage arbeitet mit einem Breitband-LNB von KATHREIN, welches nicht zwischen Low- und Highband differenziert, sondern beide Bänder "in einem Rutsch" auf 950 … 3000 MHz ausgibt. Die vorgeschaltete Weiche dröselt das wieder auf, indem das zugeführte Highband-Signal um 850 MHz nach unten verschoben wird. Nach (der nicht unproblematischen) UWS 78 stehen Signale wie von einem Quattro-LNB zur Verfügung.

Momentan erleben Breitband-LNBs wieder eine Renaissance in der Zuführung von Einkabelumsetzern, allerdings in abgewandelter Form mit in der Frequenz niedriger liegendem Ausgangssignal (z.B. 300 … 2350 MHz). Aktuelle Einkabelumsetzer von Jultec können aber auch direkt mit einem alten KATHREIN-LNB betrieben werden.

Baujahr von dem Haus ist 1996.

Ich selber habe Elektroinstallateur gelernt.
Bin aber seit 1998 schon aus der Branche raus.
1991 bis 1994 war meine Lehrzeit.

Kann es sein, dass es damals nur Horzizontal und Vertikal gegeben hat?
Ich hatte in der Praxis nicht viel mit den Sat Schüsseln zu tun.
Aber in der Berufsschule habe ich es mal gelernt.

Soviel ich weiß, gabs zu der Zeit damals nur die Horizontale und Vertikale Ebene.
Low und Highband glaube ich, war damals noch kein Thema?
Ist das erst mit der Umstellung auf Digital gekommen?

Analog wurde auf Position 19,2° nur das Lowband (10700 … 11700 MHz) genutzt, so dass für Mehrteilnehmerempfang über einen Multischalter zwei Kabel ab Antenne (1x vertikal, 1x horizontal) reichten. Digitalempfang startete zunächst ausschließlich im Highband, und für anfangs gemischten Mehrteilnehmerempfang (analog / digital) waren im Regelfall vier Kabel ab LNB nötig. Wenn es die nicht gab bzw. keine zwei Kabel nachgezogen werden konnten, kam die Lösung mit Breitband-LNB und Bereichsweise ins Spiel. Da wie bereits erwähnt das Breitband-LNB nicht zwischen Low- und Highband unterscheidet, reichen zwei Kabel zwischen LNB und Bereichsweiche.

Nach Analogabschaltung fiel das Lowband nicht weg, sondern wird seitdem für digitale Übertragungen genutzt, so dass ohne Breitband-Technik auch heute noch vier Kabel nötig sind.

Ah ja.

Danke für das Update.
Dann habe ich das doch noch so richtig in Erinnerung.

Usere Technik ist im Erdgeschoss.
Denke, es war nicht möglich, die 2 weiteren Kabel hoch zu Schüssel zu ziehen.

Aber die Anlage arbeitet einwandfrei.
Da gibts nichts zu beanstanden.

Gibts eigentlich auch Lösungen, mit denen man mit nur einem Kabel vom LNB zu dem Splitter geht?
Wäre ja in der Praxis oft nicht schlecht, wenn man den Multischalter etwas weiter weg von der Schüssel erst platzieren muss.

Es gibt inzwischen Einkabel-LNBs, die bis zu 32 Tuner kompatibler Endgeräte über ein Kabel versorgen können. Für meine Ansprüche arbeiten die aber nicht zuverlässig genug. Klassischer Multischalter über ein Koax geht nicht, nur so ähnlich mit optischem LNB und einem Lichtwellenleiter.

Die Weiche UWS 78 sowie das passende LNB gibt es schon seit Jahren nicht mehr neu, auch kein Nachfolgeprodukt mit denselben Frequenzen. Wenn eine Komponente einen Defekt erleiden würde und man nicht auf Gebrauchtteile zurückgreifen wollte, könnte man für einen Aufbau mit weiterhin nur zwei Kabeln ein aktuelles Breitband-LNB mit LOF 10410 MHz und als modernes Pendant zur UWS 78 den Konverter johansson 9646 (Angebotsbeispiel) verwenden.

Ok, dachte mir schon, dass es mehr oder weniger die Notlösung war, weil 2 Kabel vom Erdgeschoss hoch zum Dach ziehen recht aufwendig wäre.

Was ist denn heut zu Tage die Standardlösung für einen Mehrfamilienhaushalt mit 8 oder 12 Tunern?

Quattro LNB mit 4 Kabel zum 8/fach 12/fach Multischalter?

Normale Multischalter kommen immer seltener zum Einsatz sondern Unicable-Router.
Dabei geht ein Quattro- (4 Koax) oder ein Wideband-((2 Koax) -LNB zum Router und von dort je ein Koax in jede WE. Je nach Router hat man dann in Jeder Wohnung 3-16 Userbänder die man per Verteiler und/oder Durchgangsdosen verteilen kann.

1996 wurde unser Mehrfamilienhaus gebaut.

2005 bin ich eingezogen und die Sat Anlage hat damals schon genau so ausgesehen, wie auf dem Bild oben.

Der Multischalter war damals mit 7 Kabel für unsere 7 Wohnungen im Haus belegt.

2006 glaube ich war es, als ich mir den 8. und damit letzten freien Port vom Multischalter geschnappt habe und ein 2. Koax Kabel zu mir in die Wohnung gezogen hatte. Wir haben eine abgehängte Rigipsdecke, so dass ich durch 3x Öffnungen in die Decke machen das Kabel verlegen konnte.

Eine Einkabellösung war mir zu dem Zeitpunkt noch nicht bekannt.

Hätte ich mir den damals das Verlegen des 2. Kabels sparen können und nur für meine Wohnung eine zusätzliche Einkabellösung aus der bestehenden Anlage basteln können?

Choco (Beitrag #9) schrieb:

Hätte ich mir den damals das Verlegen des 2. Kabels sparen können und nur für meine Wohnung eine zusätzliche Einkabellösung aus der bestehenden Anlage basteln können?

Kompatibilität des Endgerätes vorausgesetzt hätte man als "kleine Lösung" ohne Eingriff in den Grundaufbau von zwei Ausgängen des EXR 508 auf einen "Unicable"-Minirouter wie z.B. EXR 221 gehen können, um sich so das zweite Kabel zu sparen.

Ah OK.

Gut zu wissen, dass es sowas gibt.

Wobei ein solcher "Unicable"-Minirouter nur eine Alternative zur Verlegung des zweiten Kabels gewesen wäre, aber nichts an dem inzwischen fragwürdigen (Stichwort Ersatzteile) Gesamtaufbau geändert hätte.

Mittelfristig wäre, wie bereits in Beitrag #2 angesprochen, der bessere Weg, um weiterhin mit nur zwei Kabeln auszukommen, auf ein aktuelles Breitband-LNB umzusteigen. Dies wäre allerdings am einfachsten / besten möglich, wenn alle im Haus betriebenen Endgeräte zumindest das ältere Einkabelprotokoll EN 50494 ("Unicable") beherrschten.