Kaufberatung SAT Anlage

Inzwischen stellt sich aus meiner Sicht die Grundsatzfrage, ob ein Aufbau nur mit konventionell Ebenen-gesteuertem Multischalter noch der richtige Ansatz ist. Der Anteil der Empfangsgeräte, die sich nur mit einer Einkabeltechnik in vollem Umfang nutzen lassen, wird steigen.

Für eine konventionelle 5/16-Anlage würde ich eher auf Gibertini SE 75/85, Inverto Premium Quattro und JRM0516T zurückgreifen.

Danke für deine Antwort,
die Einkabellösung scheidet aus, da die Leerrohre bereits im Stern verteilt sind.
Ich habe mir die von Dir genannten Komponenten mal angeschaut und hätte noch ein paar Fragen dazu. Bezüglich der SATSchüssel selbst kommt es nur auf die Qualität der Verarbeitung an bzgl. Haltbarkeit, oder? Oder gibt es auch Unterschiede bei der Empfangsqualität?
Wie kann es sein, dass das von mir genannte LNB von Kathrein 100€ kostet und das von Dir genannte 12€? Bezahlt man da wirklich bei Kathrin nur den Namen, oder gibt es auch andere Unterschiede?
Der von Dir genannte Mutischalter kostet im Gegensatz zu den vorher genannten Komponenten fast 100€ mehr als der von Kathrein. Wo liegt bei diesem Mutischalter deiner Meinung nach der Vorteil?
Danke, Gruß Benny

Joker#42 (Beitrag #3) schrieb:

die Einkabellösung scheidet aus, da die Leerrohre bereits im Stern verteilt sind.

Das ist kein Argument. Es war seinerzeit die Hauptanwendung von Unicable, ein Netz mit in Reihe geschalteten Dosen voll Sat-tauglich zu machen. Aber es besteht nicht die geringste Notwendigkeit, mit einer Baumstruktur zu arbeiten. Ich würde heute zumindest teilweise auf eine Einkabeltechnik setzen, aber dennoch nicht von einer Sternstruktur abweichen, zumal man gleich LAN-Kabel einziehen sollte, was auch nach einer Verteilung im Stern verlangt. Es gibt heute schon Receiver mit acht oder gar 16 Tunern. Mit Pay-TV kommt man schnell auf mindestens vier, wenn man etwa zwangsweise einen Receiver von Sky nutzen muss und für's Alltagsgeschäft noch die Tuner im Fernseher einsatzbereit sein sollen.

Bezüglich der SATSchüssel selbst kommt es nur auf die Qualität der Verarbeitung an bzgl. Haltbarkeit, oder? Oder gibt es auch Unterschiede bei der Empfangsqualität?

Wichtig ist u.a. die Stabilität des Reflektors, denn der macht seine Arbeit nur gut, wenn er genau in Form bleibt. In diesem Punkt wäre eine CAS 90 topp, die aber erstens noch mal deutlich teurer und (zumindest mir) zweitens zum Empfang nur von Astra 19,2° auch zu groß - weil optisch zu auffällig – wäre. Die CAS 80 erreicht nicht das Qualitätsniveau der CAS 90, Gibertini und Satman sind höherwertig. Für die Gibertini gibt es, falls man noch einen zweiten Sat dazunehmen möchte, das bessere Multifeedzubehör. Mir gefällt, dass Gibertini auf ein Logo auf dem Reflektor verzichtet.

Wie kann es sein, dass das von mir genannte LNB von Kathrein 100€ kostet und das von Dir genannte 12€? Bezahlt man da wirklich bei Kathrin nur den Namen, oder gibt es auch andere Unterschiede?

Das KATHREIN-LNB hat z.B. eine sehr aufwändig konstruiertes Gehäuse. Aber drin steckt Elektronik von ALPS. Die leider vom Markt genommenen LNBs von ALPS (> Ab und an gibt es noch Angebot in der Bucht.) waren gehäusetechnisch viel einfacher aufgebaut, gingen aber dennoch nicht kaputt, und das für rund ein Viertel des Preises. Rein von der technischen Seite würde ich ein UAS-LNB von KATHREIN einem Inverto sicher vorziehen, aber für mich stimmt das P/L nicht, zumal man – siehe oben – zur CAS 90 greifen müsste.

Der von Dir genannte Mutischalter kostet im Gegensatz zu den vorher genannten Komponenten fast 100€ mehr als der von Kathrein. Wo liegt bei diesem Mutischalter deiner Meinung nach der Vorteil?

Der EXR 1516 stammt aus so etwas wie einer low-cost-Linie von KATHREIN und ist mit halbherzig aktiver Terrestrik (= zwar Verstärkung der Terrestrik, aber immer noch deutliche Dämpfung) weder Fisch noch Fleisch. Die Entkopplung in der Terrestrik ist mit 25 db nicht überzeugend. Vergleichen müsste man für 16 Teilnehmeranschlüsse eher mit einer Kombi EXR 2558 + EXR 2508, und dann liegen die Anschaffungskosten ähnlich hoch. Nur verbrauchen diese KATHREIN-Schalter ständig Strom, während der JRM.. rein receivergespeist arbeitet. Das bekäme man auch von KATHREIN, aber nur für acht Teilnehmer in Form des EXR 58/ECO (.. und ohne Gussgehäuse und besonders effektiver LNB-Stromversorgung). Die TechniSwitches mag ich gar nicht. Real funktionieren die zu oft nicht ohne Netzteil, auch weil – mMn völliger Unsinn – die aktive Terrestrik aus den Satreceivern gespeist werden kann. Mit Netzteil hat man auch wieder Stromverbrauch rund um die Uhr.

Um mal einen konkreten Vorschlag zu machen für eine zukunftssichere Anlage:
DELTA SAT 85G (Nobelversion des Gibertini XP)
Quattro-LNB von Inverto oder Delta
Erdungswinkel EW 6 HQ
Delta MSU 504-16 K (~390€ ) Kaskadenschalter mit 4 Ausgänge je 16 Userbänder, dahinter je ein 2fach-Splitter VT 0224 (zu 8 Enddosen SEA 2400 QR)
Delta MSE 58 N oder MSE 508 N (~84€) normaler Basis-Multischalter mit Netzteil (ziehe ich den Receivergespeisten vor! wir reden hier von ~10€/Jahr) für 8 Teilnehmer (zu 8 Stichdosen SEA 2400 Q)
Erdungswinkel EW 16 HQ
-> damit hast du 8 Dosen die jeweils 8 Tuner versorgen können (man könnte auch noch eine SDD 2411 QD davor schalten, dann je 4 Tuner) und 8 herkömmliche Anschlüsse für Nebenzimmer. Wenn weniger für Multituner taugliche Dosen reichen, ginge auch eine andere Kombi, z. Bsp: MSU 402-16 K (~140€) mit 2x 16UB (keine Terrestrik) und dahinter einen MSE 512 N (~115€) oder 4x MSU 402-16 K + Netzteil (statt MSE) dann hast du alle Dosen gleich für Multituner oder .... es gibt viele Möglichkeiten.
Da es sich nach einem EFH anhört, musst du auch mal darüber nachdenken, ob wirklich alle Dosen in einem Raum gleichzeitig tun müssen Wenn mal umräumt, kann man ja auch kurz am Multischalter die Anschlüsse tauschen So hättest du mit einem MSU 402-16 K + Netzteil NT-15-3,3 + 2x VT 0324 und 6x SEA 2400 QR ´günstig 6 Dosen scharf, wo du jeweils 5-6 Tuner betreiben kannst!