Kaufberatung: SAT-Anlage für Mehrfamilienhaus

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WinnieDerPoohBaer
Neuling
#1 erstellt: 12. Mai 2017, 15:45
Hallo zusammen,

ich bin in eine neue Wohnung gezogen und hier im Haus sind Vorbereitungen für die Installation einer SAT-Anlage getroffen worden. Die Kabel liegen alle schon, jetzt fehlt "nur" noch der Rest. Da der Bauträger nicht mehr möchte, habe ich mich nun entschieden die Sache selbst in die Hand zu nehmen.

Zunächst zu den verlegten Kabeln. Dies sind INKA 120 B Klasse / 110 db. Ich kann sie zwar ohnehin nicht ändern, aber trotzdem wüste ich gerne, ob sie was taugen, oder aufgrund der Kabel keine große Aussicht auf eine gute Funktion der Anlage zu erwarten ist.
Da mit Google leider keine zufriedenstellenden Ergebnisse zu den Kabeln liefert interessiert mich auch, ob diese UV-beständig sind. Weiß jemand etwas?

Um die Kabel an LNB und sonstige Geräte anzuschließen benötige ich noch diverse Stecker und evtl. auch Kupplungen. Was würdet ihr mir empfehlen?

Da ich noch nicht weiß ob alle Parteien (insgesamt 3) an der Anlage interessiert sind, weiß ich noch nicht, ob ein Quad oder Quattro LNB + Multischalter eingesetzt wird. Mehr als 8 Endstellen sollten es aber auf keinen Fall werden. Welche Geräte sind hier zu empfehlen?

Aus den FAQ habe ich gelesen, dass ein Spiegel mit 80cm oder mehr empfohlen wird. Was sagt ihr zur Kathrein KEA 850 bzw. Gibertini OP 85 XP? Ist ein erheblicher Unterschied zu z.B. Kathrein CAS 90 zu erwarten? Der Preisunterschied ist ja schon deutlich...

Der Spiegel soll an einem inaktiven Schornstein befestigt werden. Mit Hindernissen ist nicht zu rechnen, daher sollte eine nahezu optimale Ausrichtung möglich sein. Habt ihr hier noch Geheimtipps?

Ich freue mich über Anregungen und Vorschläge!
Vielen Dank schon mal im Voraus
KuNiRider
Inventar
#2 erstellt: 13. Mai 2017, 00:12
Diese Kabel kennt Google nicht, nur INKA 100 Somit keine Aussage zu passenden Steckern möglich.
Miss mal nach ob der Innenleiter 1mm oder 1,1mm hat Funktionieren sollten sie.
Normale quad oder Multischalter sind nicht mehr zeitgemäß! Denn alle modernen TV oder Receiver haben mindestens einen Twintuner und brauchen daher 2 Koaxkabel oder besser mehrere Unicable Userbänder. Der kommende Sky-Receiver braucht 4 UB für seine Tuner!
Wo soll denn der Spiegel hin? (btw: beide ok) Dach ist ne recht teure Lösung, wegen dem Blitzschutz.
Wieviele Dosen mit jeweils wievielen Empfangsstellen ist das alles Entscheidende, davon hängen alle Bauteile ab! Also dass zuerst klären.
Alle TV und AVR wollen zudem LAN haben - also auch an die LAN-Buchse neben jeder Antennendose denken!
WinnieDerPoohBaer
Neuling
#3 erstellt: 13. Mai 2017, 12:16
Vielen Dank für die ausführliche Antwort und die damit verbundenen Denkanstöße!

Da ich ein Laie auf dem Gebiet der SAT-Installation bin, bin ich für jeden Tipp dankbar.

Das Bild unten zeigt schematisch die vorhandenen Installationen im Haus. Anders als auf dem Dach bzw. an anderen Orten, die ebenfalls von Blitzschutz betroffen wären, ist leider nicht möglich. Neben den vier Koax-Leitungen (A-D) liegt auch ein PE-Kabel (16mm2) zum Dach. Diese fünf Leitungen kommen im Sicherungskasten unserer Wohnung im 2. OG an.
Dort geht das PE-Kabel auf die gleiche Schiene wie die PE-Kabel der übrigen Kreise der WHG und von dort mit dem Wohungsanschlusskabel zur Hausverteilung im Keller.
Zum Thema Blitzschutz habe ich versucht mich ein wenig einzulesen...

Ich habe im Keller keine Potentialausgleichsschiene mit Erdanker gefunden. Weder vom Hausanschlusskasten noch von Hauptgas bzw. -wasserleitung sind Schutzeiter abgängig. Sämtliche PE-Leiter aus den Wohnungen laufen auf den PE-Leiter des Hausanschlusses.

Ist unter diesen Voraussetzungen ein ausreichender Blitzschutz für den Spiegel überhaupt herstellbar?
Genügt es die Erdung der Koax-Kabel über den F-Erdungswinkel im Sicherungskasten zu installieren und dann dort auf die gleiche Schiene zu gehen wie die übrigen PE-Leiter?

Nun zur SAT-Anlage selbst.

Im Haus werden nicht mehr als 6 Dosen geschaltet sein. Wenn ich es richtig verstanden habe, sind über jeden Strang vom LNB (A-D) bis zu vier Unicable Userbänder möglich, richtig? Für die Dosen 2,5 und 6, die alle über eine separate Leitung angeschlossen sind, sollten somit genügend UB zur verfügung stehen. Lediglich die Dosen 1,3 und 4 mit einer einzelnen Zuleitung könnten Engpässe bekommen, wenn man überall von mindestens Twin-Tunern ausgeht.
Die Zuleitung für Dose 2 habe ich noch nicht ausfindig machen können. Da diese Dose aber momentan nicht genutzt wird, ist das auch nich so wichtig.
Wie ist diese Problematik zu lösen? Multischalter? Installation des Multischalter ebenfalls im Abstellraum (dort befindet sich auch der Sicherungskasten, in dem alle Leitungen zusammenlaufen)?

Da ich gerade keinen Messschieber da habe, werde ich die Innenleiter der Kabel erst kommende Woche messen können.

Ich hoffe, dass die Installation so irgendwie möglich ist

Prinzipskizze vorhandene Installation


[Beitrag von WinnieDerPoohBaer am 13. Mai 2017, 12:20 bearbeitet]
raceroad
Inventar
#4 erstellt: 13. Mai 2017, 20:08

WinnieDerPoohBaer (Beitrag #3) schrieb:
Ich habe im Keller keine Potentialausgleichsschiene mit Erdanker gefunden. Weder vom Hausanschlusskasten noch von Hauptgas bzw. -wasserleitung sind Schutzeiter abgängig. Sämtliche PE-Leiter aus den Wohnungen laufen auf den PE-Leiter des Hausanschlusses.

Ist unter diesen Voraussetzungen ein ausreichender Blitzschutz für den Spiegel überhaupt herstellbar?

Klares Nein, ohne geeigneten Erder keine Erdung.

Und selbst wenn es einen Erder gäbe, kann so keine Anbindung erfolgen:

Neben den vier Koax-Leitungen (A-D) liegt auch ein PE-Kabel (16mm2) zum Dach. Diese fünf Leitungen kommen im Sicherungskasten unserer Wohnung im 2. OG an.
Dort geht das PE-Kabel auf die gleiche Schiene wie die PE-Kabel der übrigen Kreise der WHG und von dort mit dem Wohungsanschlusskabel zur Hausverteilung im Keller.

Eine separate PE-Ader (kein PEN) der Mehraderleitung zwischen Wohnungs-Unterverteilung und Hausanschluss könnte allenfalls für den Potenzialausgleich einer im Gebäude-Schutzbereich montierten Antenne herangezogen werden, aber nie und nimmer als Erdungsleiter. Der Erdungsleiter ist separat unter Einhaltung eines Trennungsabstandes (!) zu anderen leitfähigen Netzen bzw. Gebäude-Konstruktionen zu führen, siehe etwa Info Kleiske, Grafik S.12, rechts.


Nun zur SAT-Anlage selbst.

Im Haus werden nicht mehr als 6 Dosen geschaltet sein. Wenn ich es richtig verstanden habe, sind über jeden Strang vom LNB (A-D) bis zu vier Unicable Userbänder möglich, richtig?

Mit A-D bezeichnest Du doch die Zuführungen vom LNB zur Elektro-Unterverteilung im OG (Gibt es dort überhaupt einen abgetrennten Bereich für einen Kommunikationsverteiler?). Entweder man arbeitet mit Quattro- bzw. Wideband-LNB an der Antenne und einem separaten Einkabelumsetzer z.B. im OG, oder man hat erst einmal, was für eine wohnungsübergreifende Installation ungut wäre, alle (im Prinzip bis 32) Einkabelumsetzugen auf einem Port eines LNBs. Eine Beschränkung auf vier Unicable-Userbänder pro Kabel gibt es jedenfalls nicht.
WinnieDerPoohBaer
Neuling
#5 erstellt: 16. Jul 2017, 18:39
Sooooo,

lange ist es her, jedoch habe ich die Blitzschutzfrage nun mit einem Elektriker geklärt.

Daher möchte ich nun die Installation der Anlage in Angriff nehmen.

Kann mir jemand einen Tipp geben wie das Unicable Signal am besten an alle gekennzeichneten Stellen im Haus bekomme? Multischalter? LNB mit mehreren Ausgängen und dann verteilen?

Beste Grüße und vielen Dank!

PS: Über Vorschläge zu Herstellern und Modellen wäre ich sehr dankbar!


[Beitrag von WinnieDerPoohBaer am 16. Jul 2017, 18:40 bearbeitet]
raceroad
Inventar
#6 erstellt: 18. Jul 2017, 15:56

WinnieDerPoohBaer (Beitrag #5) schrieb:
lange ist es her, jedoch habe ich die Blitzschutzfrage nun mit einem Elektriker geklärt.

Darf man fragen, wie das nun anders gelöst werden soll? Oder hat der Eli frei nach dem Motto "Haben wir schon immer so gemacht." die bisherige Planung abgesegnet?


Kann mir jemand einen Tipp geben wie das Unicable Signal am besten an alle gekennzeichneten Stellen im Haus bekomme? Multischalter? LNB mit mehreren Ausgängen und dann verteilen?

Ein Unicable-LNB mit mehreren Einkabel-Ports kenne ich nicht. Wenn preiswerte Lösung mit Unicable-LNB, dann muss man danach splitten und zwischen erstem Verteiler und LNB ggf. eine geeignete Strom-Einspeiseweiche installieren können. Besser wären kleinere Subnetze, aber dafür braucht man einen externen Einkabelschalter, versorgt von einem Quattro- oder einem Wideband-LNB, was je nach Modell aber deutlich teurer wird. In welche Richtung soll das gehen?

Ich werde außerdem aus der Skizze nicht ganz schlau: Aus welcher Richtung kann Dose #2 im DG versorgt werden? Da sehe ich nur ein Fragezeichen im Plan. Ähnlich unklar verhält es sich mit Dose #4. Gehören DG und 2.OG zur selben der drei Wohnungen? Denn hier hätte man laut Plan ja eine stockwerkübergreifende Installation.
WinnieDerPoohBaer
Neuling
#7 erstellt: 23. Jul 2017, 13:21
Ich habe mit zwei Elektrikern gesprochen und beide sagten mir, dass die Installation wie sie ist okay sei... Darauf würde ich mich in diesem Fall verlassen :-O

Ich persönlich würde mich für die elegantere Lösung mit Subnetzen einsetzen, jedoch muss das ganze natürlich mit den anderen Eigentümern abgestimmt werden. Über was für einen Preisunterschied bei welchem Gesamtpreis sprechen wir?

Wenn ich ein einfaches Unicable LNB nehme, lande ich bei ca. 80€ + Spiegel 60€ + Dachsparrenhalter 70€ = 210€ zzgl. Kleinmaterial, richtig?

Wie viel teurer ist die Lösung mit den Subnetzen? Hier bin ich mit der Auswahl der Geräte nicht 100% firm...

Die Dose Zuleitung zu Dose #2 konnte ich bisher nicht zweifelsfrei klären. Ist aktuell nicht wichtig, da sie von uns nicht genutzt werden wird.

DG und 2.OG ist eine Wohnung. 1.OG und EG sind die jeweils andren Wohnungen.
raceroad
Inventar
#8 erstellt: 24. Jul 2017, 13:03

WinnieDerPoohBaer (Beitrag #7) schrieb:
Ich habe mit zwei Elektrikern gesprochen und beide sagten mir, dass die Installation wie sie ist okay sei... Darauf würde ich mich in diesem Fall verlassen :-O

Wenn sie das hier

WinnieDerPoohBaer (Beitrag #3) schrieb:
Neben den vier Koax-Leitungen (A-D) liegt auch ein PE-Kabel (16mm2) zum Dach. Diese fünf Leitungen kommen im Sicherungskasten unserer Wohnung im 2. OG an.
Dort geht das PE-Kabel auf die gleiche Schiene wie die PE-Kabel der übrigen Kreise der WHG und von dort mit dem Wohungsanschlusskabel zur Hausverteilung im Keller.
[...]
Ich habe im Keller keine Potentialausgleichsschiene mit Erdanker gefunden. Weder vom Hausanschlusskasten noch von Hauptgas bzw. -wasserleitung sind Schutzeiter abgängig. Sämtliche PE-Leiter aus den Wohnungen laufen auf den PE-Leiter des Hausanschlusses.

, also eine "Antennenerdung" ohne Erder bzw. für den Fall, dass es doch einen Erder gäbe, die Verwendung der PE-Ader einer Mehraderleitung als Erdungsleiter als gangbaren Weg einstufen, habe diese Elektriker ihren Beruf verfehlt und stehen potenziell mit einem Bein hinter "Schwedischen Gardinen".


Zum Thema Blitzschutz habe ich versucht mich ein wenig einzulesen...

Wenn Dir selbst keine Bedenken gekommen sind, hast Du aber sehr selektiv gelesen . Neben der bereits in Beitrag #4 verlinkten Info von Kleiske empfehle ich die Lektüre einer ähnlichen Zusammenstellung von Dehn. Du kannst ja mit all den Risiken, die damit verbunden sind, den Sicherheitsaspekt ignorieren. Damit würdest Du Dich insoweit in "guter" Gesellschaft befinden, als dass der größte Teil der Dachantennen nicht korrekt geerdet ist. Gleichwohl bleibt das geplante Vorgehen Augenwischerei!!



WinnieDerPoohBaer (Beitrag #7) schrieb:
Ich persönlich würde mich für die elegantere Lösung mit Subnetzen einsetzen, jedoch muss das ganze natürlich mit den anderen Eigentümern abgestimmt werden. Über was für einen Preisunterschied bei welchem Gesamtpreis sprechen wir?

Das kann im Vergleich zu Deiner – mMn zu optimistischen – Kostenschätzung je nach Anspruch deutlich teurer werden. Verteiltechnik mit drei Ports für je acht Frequenzen abseits der für mich immer noch fragwürdigen dCSS-Technologie läge bei > 400,- €, vier Ports in dCSS bekommt man schon für die Hälfte. Aber auch das wäre signifikant teurer als ein Aufbau mit Einkabel-LNB.


Wenn ich ein einfaches Unicable LNB nehme, lande ich bei ca. 80€ + Spiegel 60€ + Dachsparrenhalter 70€ = 210€ zzgl. Kleinmaterial, richtig?

Wenn man Blitzschutz nicht faktisch ignoriert, geht die Rechnung nicht einmal ansatzweise auf.

Nur auf die Empfangstechnik beschränkt: Für einen Aufbau mit Einkabel-LNB sollte einkalkuliert werden, dass eine Strom-Einspeiseweiche (samt Netzteil) nötig wird (> knapp 30,- €). Und ohne Userband-selektiv programmierte Schutzdosen, ist in einer wohnungsübergreifenden Installation Ärger vorprogrammiert. Diese Antennensteckdosen kommt man zwar im Online-Handel pro Stück ab rund 15,- €, sie sind dann aber nicht programmiert. Wenn man sie von einem Händler kauft, der die Dosen vorab konfiguriert, sind höhere Kosten anzusetzen.

Ich sehe keine Antwort auf:

raceroad (Beitrag #6) schrieb:
Gehören DG und 2.OG zur selben der drei Wohnungen?
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