Neuinstallation einer Satanlage

rookie8383 (Beitrag #1) schrieb:

Daran hängt ein wohl ein UAS 572 Universal-Twin-LNB und geht auf einen uralten Multischalter mit 2 Abgängen.

Das kann so nicht für den Empfang aller Programme funktioniert haben. Das UAS 572 selbst ist (sofern intakt) noch zu gebrauchen, aber nur für den Direktanschluss von zwei Tunern.

... und daneben lag noch ein UAS 474

Das ist ein schaltberes Breitband-LNB, das (im Gegensatz zum UAS 478) praktisch kaum mehr zu gebrauchen ist.

[...] außerdem würde ich die Anlage gerne für digitales Bild ausrüsten.

Der Empfangsanlage ist analog / digital so was von egal. Selbst im jetzigen Setup waren Digitalprogramme zu empfangen, nur nicht alle gleichzeitig an allen Ausgängen des Multischalters.

Aus meiner Sicht brauche ich da einen neuen LNB, Multischalter und TV Dosen.

Neues LNB und neuer Multischalter ja, aber ich sehe keine Notwendigkeit zum Tausch der Dosen. Denn wenn ein Multischalter mit zwei Sat- und mehreren Teilnehmerausgängen vorhanden ist (Was steht da drauf?), dann handelt es sich um eine gesteuerte Anlage.

Ich habe mir bisher nur den Spaun SMS 51603 NF 5/16 rausgesucht, aber weiß auch nicht ob der zu viel des guten ist oder ob ich auch was anderes nehmen kann.

Speziell dann, wenn es nur um Sat geht, würde ich einen receivergespeisten Multischalter wie den JRM0516T vorziehen. Als LNB könnte man ein Inverto Black Premium Quattro mittels Adapter auch an eine CAS-Antenne von KATHREIN montieren. Wenn die Kosten zweitrangig sind, spricht selbstredend nichts gegen ein KATHREIN UAS 584.

Danke schon mal für die Antwort. Bei den Dosen habe ich mich leider nicht genau genug ausgedrückt. Momentan sind keine vorhanden, da das Haus von 1954 ist. Nach Ablösung der terrestrischen Antenne wurden die beiden Kabel in das vorhandene Objekt nachträglich eingezogen. Deswegen brauche ich neue Dosen, habe aber keine Ahnung welche man nimmt, bzw. wie die korrekte Bezeichnung ist. Am liebsten wären mir welche von Buschjäger, weil ich die Netzwerkdosen gleich in einem Rahmen daneben haben möchte.

Der Multischalter sieht gut aus, der braucht ja keine extra Spannungsversorgung. Sollte man den Multischalter auf dem Dachboden, gleich nach der Antenne installieren oder ist es besser ihn im Wohnbereich in einem Unterputzverteiler unter zu bringen? Mein Dach ist leider nicht isoliert und ich habe bedenken wegen den Temperaturen.


Gibt es bei den beiden LNB gravirende Unterschiede? 20€ zu fast 100€ müssen sich doch irgendwo bemerkbar machen?!

rookie8383 (Beitrag #3) schrieb:

Momentan sind keine vorhanden, [...]

Außerdem sollen (Das hatte ich nicht bedacht.) teilweise (generell ?) zwei Kabel verlegt werden. Richtig sind sog. Stichdosen, in Twin-Ausführung z.B. Triax EDS 322 F, eine geeignete Single-Dose wäre die EDA 302 F. Man ist nicht an BJ gebunden, die stellen selbst bestimmt keine Antennensteckdosen her, sondern kann zu jeder Dose greifen (> Komplettierung mit Zentralscheibe von BJ). Die Dosen sollten allerdings Class A (= Kennzeichnng für gute Schirmung) erfüllen.

Sollte man den Multischalter auf dem Dachboden, gleich nach der Antenne installieren oder ist es besser ihn im Wohnbereich in einem Unterputzverteiler unter zu bringen?

Das richtet sich danach, wie man den geringsten Installationsaufwand hat. Einem JRM machen hohe Temperaturen nichts aus (kein Elko verbaut).


Achtung: Eine auf dem Dach (nicht nur dort) installierte Antenne ist erdungspflichtig. Zwar gibt es die Antennne schon, es wäre aber nicht überraschend, wenn Erdung und Potenzialausgleich nicht korrekt ausgeführt sind. Infos dazu u.a. bei Kleiske und Dehn.

Also in Räumen wie z.B. Wohnzimmer sollen 2x 2 Leitungen verlegt werden, damit ich da immer schauen und aufnehmen kann. In den anderen Räumen möchte ich einfach nur zwei einzelne Dosen an verschiedenen Ecken setzen, damit man mal die Möglichkeit hat den Raum anders zu nutzen oder auch mal die Möbel um zu stellen. Im Keller soll die Option bestehen da mal ein Gästezimmer ein zu richten und in den anderen Raum kommt mein "Herrenzimmer" in dem ich mich vor den Frauen verstecken kann.

Die Antenne sollte geerdet sein, es ist gleich neben der Dachluke eine Potentialschiene für den Dachbereich. Kann ich aber sicherheitshalber noch kontrollieren.


Kann ich die Frage mit den LNB´s noch mal aufgreifen? Gibt es bei den beiden LNB gravierende Unterschiede? 20€ zu fast 100€ müssen sich doch irgendwo bemerkbar machen?!

rookie8383 (Beitrag #5) schrieb:

Also in Räumen wie z.B. Wohnzimmer sollen 2x 2 Leitungen verlegt werden, damit ich da immer schauen und aufnehmen kann.

Hier kann man die Grundsatzfrage stellen, ob eine konventionell Ebenen-gesteuerte Satanlage am besten passt. Solch eine "normale" Anlage verlangt, wie Du offensichtlich weißt, nach einem eigenen Kabel für jeden Tuner. Es gibt aber inzwischen Empfangsgeräte, die sich selbst mit noch so vielen Kabeln nur an einer teilnehmergesteuerten Einkabelanlagen (> FAQ Unicable) in vollem Umfang nutzen lassen, angefangen mit BR-Rekordern von Panasonic mit drei Tunern bis zum VU+ Solo 4k mit bereits im Grundausbau acht virtuellen Tunern (FBC-Technik). An solchen Anlagen reicht inzwischen (abweichend von den FAQ) ein Kabel für bis zu 32 Tuner, wenn die Empfangsgeräte EN 50607 unterstützen. In gewissem Sinn ein Pendant zum JRM0516 wäre der JPS0501-16MN, weil er ebenfalls 16 Tuner versorgen kann, ähnlich JPS0502-8MN (2x8 Tuner).

Sofern keine Fernseher vorhanden sind, die zwar einen Sat-Tuner haben, aber nicht wenigstens mit EN 50494 ("Unicable") kompatibel sind, könnte man überlegen, komplett auf ein teilnehmergesteuertes Einkabelsystem zu gehen. In einer reinen Einkabelanlage könnte man den JPS0501-16MN sogar für zwei Satellitenpositionen verwenden, wenn man Breiband-LNBs einsetzt.

Gibt es bei den beiden LNB gravierende Unterschiede? 20€ zu fast 100€ müssen sich doch irgendwo bemerkbar machen?!

Als es noch die LNBs von ALPS zu moderaten Preisen kaum über denen des Inverto zu kaufen gab, war die Frage für mich leichter zu beantworten. Denn auch in den UAS-LNBs von KATHREIN steckt Technik von ALPS. Das aufwändigere Gehäuse und ein angeblich für die UAS-LNBs vorgenommener Feinabgleich wäre mir den hohen Preisaufschlag nicht wert gewesen. Aber das muss letztlich jeder für sich entscheiden. In der Empfangsqualität wird man keinen signifikanten Unterschied feststellen können.

Das hast du sehr schön geschrieben, trotzdem stehe ich im Wald! Ich verstehe leider nur Bahnhof bei der Anzahl an Fachbegriffen.

Momentan habe ich einen alten Samsung Plasma (PS-42E92H), der einen einfachen Receiver vor hat. Wenn ich dann im Haus wohne, wollte ich mir gerne einen neuen Fernseher kaufen, der dann wenigsten den/die Tuner (Receiver) integriert hat wie der bei meinem Vater (Samsung UE55F8090). Die Kinder sind noch klein, aber ich denke in Zukunft werden die dann doch schon ein moderneres Modell stehen haben als ich jetzt.

Wäre es denn jetzt verkehrt mit 2 Kabeln runter zu gehen? Den Multischalter kann man doch immer noch tauschen und zur Not nur eines der beiden Koaxialkabel nutzen, wenn ich das austausche?! Oder verstehe ich das jetzt total verkehrt?

Ich hätte nie gedacht, das eine Fernsehanlage so kompliziert ist.

rookie8383 (Beitrag #7) schrieb:

Wäre es denn jetzt verkehrt mit 2 Kabeln runter zu gehen?

Nichts. Mit einer Sternverkabelung ist man immer flexibel, auch ein Einkabelsystem würde man neu in Deinem Fall als Sternnetz und nicht als Reihenschaltung von Dosen in verschiedenen Räumen installieren. Und mit zwei Kabeln hat man mehr Möglichkeiten als mit einem. Wie Du richtig angemerkt hast, kann man auch später noch umschwenken, bei Bedarf um ein teilnehmergesteuertes Einkabelsystem ergänzen und Teilnehmerleitungen umwidmen.

Es gehört mMn aber zu einer Beratung dazu, auf neue Techniken auf Seite der Empfangsgeräte und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Konzeption der Empfangsanlage hinzuweisen. Es gibt eben einen kleinen Teil von sagen wir "Power-Usern", denen zwei Tuner in einem Receiver / TV nicht reichen. Bis vier interne Tuner können noch konventionell versorgt werden, für acht oder gar noch mehr Tuner und freien Programmzugriff kenne ich das nur mit Einkabeltechnik.

Das habe ich verstanden und danke für deine Mühe. Momentan gehe ich mal davon aus, dass maximal 4 Tuner angeschlossen sind. Der ganze Rest ist ja eher mehr Reserve/Option als das sie eigentlich genutzt werden. Zudem schaue ich eher weniger Fern, da komme ich wohl nicht als Power-User in betracht. Dann werde ich mal die Teile bestellen und installieren.

Danke für deine Hilfe.

Ich habe noch mal eine nachträgliche Frage. An dem CATV Anschluss kann ja noch eine Antenne angeschlossen werden welche bei mir unter dem Dach hängt. Was aber konkret bringt mir das und wie wird das (DVBT?) Signal auf die Ausgänge gelegt, wenn da ja schon der LNB seine Signale überträgt?!

rookie8383 (Beitrag #10) schrieb:

Was aber konkret bringt mir das [...]

Manche werden einen Vorteil darin sehen, dass die ör-Sender nicht wie über Sat in 720p, sondern in 1080p ausgestrahlt werden sollen. Ansonsten sehe ich kaum einen Vorteil. DVB-T wird in DVB-T2 übergehen, was bedeutet, dass ältere Empfangsgeräte damit nichts anfangen können. Außerdem werden die Privatsender zwar auch in HD ausgestrahlt werden, dafür aber verschlüsselt sein.

[...] und wie wird das (DVBT?) Signal auf die Ausgänge gelegt, wenn da ja schon der LNB seine Signale überträgt?!

Das ist kein Problem, weil sich die Frequenzbereiche von DVB-T(2) und Sat nicht überschneiden. Daher kann der Multischalter beides auf ein Kabel bringen, die Antennendose trennt dann wieder.

Ein JRM05xx ist in der Terrestrik passiv. Daher wird eine aktive DVB-T-Antenne oder ein Verstärker nötig sein.