typische Frequenzkurven für Heavy Metal

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PimpMySeatMarbella
Stammgast
#1 erstellt: 10. Jun 2021, 22:53
Guten Abend,

ich möchte für meinen Bruder den Gain-Regler seiner Endstufe mit einem Oszilloskop und Testfrequenzen bei 0 dB einstellen.
Mein Bruder hört im Gegensatz zu mir ausschließlich Heavy Metal über Spotify Premium (ich eher D&B).
Er nutzt zwar eine Endstufe, jedoch keinen Subwoofer.
Sehr auffällig ist zumindest, dass der Durchschnitt der abgepielten Frequenzen bei D&B und Heavy Metal sehr unterschiedlich ist zwischen Heavy Metal und D&B.
Die Endstufe zeigt frequenzabhängig recht unterschiedliche maximale Gain-Regler-Einstellungen, bevor das Signal auf dem Oszilloskop zu clippen anfängt.
Ich wüsste gerne, ob ich bestimmte Frequenzen bei Heavy Metal vernachlässigen kann.
Dadurch verändert sich die Gain-Einstellung deutlich.

Meine Fragen:

1. Kann man irgendwo online typische Frequenzkurven für Heavy Metal.
Ich habe ein paar solche Kurven gefunden - allerdings ist das nicht ausreichend für eine durchschnittliche Aussage darüber, wo ich den HiCut und LowCut setzen sollte.

2. Weiß jemand, mit wieviel dB Spotify Premium Songs aufgenommen worden sind (falls man das pauschal sagen kann)?
Es gibt bei der Gain-Regler-Einstellung die Empfehlung zwischen 2/3 bis 3/4 die Head-Unit aufzudrehen zum Einstellen des Gain-Reglers.
Hier könnte man vielleicht eine genauere Auswahl treffen, wenn man wüsste, mit wieviel dB die Tracks aufgenommen wurden.
Weiß jemand dazu mehr?


MFG
Nils
Car-Hifi
Inventar
#2 erstellt: 10. Jun 2021, 23:51
Tach auch,

wenn Du mit einem Osziloskop einpegelst, musst Du Dir wenig Sorgen machen: CD mit den Testfrequenzen für die genutzten Chassis einlegen (wenn am Verstärker ein passiv getrenntes System betreibt, nimmt man 1 kHz).

Das Radio dreht man so laut, bis es erkennbare Verzerrungen am Oszi gibt. Diesen Maximalwert nennt man auch dem späteren Nutzer als Maximum.

Anschließend stellt man den Gain am Verstärker bei dieser Lautstärke so ein, dass es keine Verzerrungen gibt.

Die bevorzugten Frequenzen der später gehörten Musik ist dabei irrelevant, weil wir das System auf die maximal erreichbare Spannung einpegeln. Und ob Du später Dub, Reggae, Heavy Metal, Klaviermusik oder Querflöte hörst - egal, die maximale Spannung ändert sich nicht.
PimpMySeatMarbella
Stammgast
#3 erstellt: 11. Jun 2021, 00:52
Hello again lieber Car-Hifi :-)

[/quote]
für die genutzten Chassis einlegen (wenn am Verstärker ein passiv getrenntes System betreibt, nimmt man 1 kHz).
[quote]

Den Text verstehe ich nicht so richtig glaube ich.

Soll "wenn am Verstärker ein passiv getrenntes System betreibt" bedeuten: "wenn du getrennte Chassis für Hochtöner und Mitteltieftöner statt Koaxiallautsprecher benutzt"?

"Das Radio dreht man so laut, bis es erkennbare Verzerrungen am Oszi gibt." soll heißen, dass ich bei der HU bei minimaler Lautstärke beginne und bei Endstufe die Gain-Regler auf Maximum stehen, die Bass-Boost-Regler ausgeschaltet sind und die eingebauten Filter der Endstufe auf full stehen?

Und dann stellt man den Gain-Regler für alle 0dB-Testfrequenzen (die man nutzt) bei jener - wie oben geschrieben - ermittelten Lautstärke ein.?

Oder habe ich es vielleicht doch verstanden?

Ach ja und was die Musikart angeht:

Es macht doch aber einen Unterschied, bei welcher Gain-Regler-Einstellung das Clippen beginnt bei z.B. einer 20 Hz-Testfrequenz und einer 500 Hz-Testfrequenz. Da gibst du mir doch recht oder? Zumindest ist dies bei meiner Endstufe so und sonst müsste man ja auch nicht die verschiedenen Testfrequenzen abfahren.
Da aber Querflöte vielleicht (nur theoretischer Fantasiewert) unter 250 Hz keine Schallwellen erzeugt, bräuchte man dann ja auch keine Testfrequenzen unter 250 Hz abfahren.
Und wenn meine Endstufe nun so beschaffen ist, dass sie bei 20 Hz bereits bei sehr gering aufgedrehtem Gain-Regler clippt, würde ich doch den Gain-Regler ohne Testfrequenzen unterhalb 250 Hz letztlich viel weiter aufdrehen können oder nicht?
Und dadurch ist dann der eingestellte Gain-Regler-Wert doch Musikstil-abhängig oder habe ich in meinen Überlegungen irgendwo nen Wurm drin?

Du musst bedenken, dass man Bruder nur jene Musik spielt (also Querflöte laut dem Fantasiebeispiel) und z.B. nie 20 Hz-Frequenzen vorkommen. So wird nach deiner Methode zwar die Spannung von HU und Endstufe zwar spannungstechnisch angepasst, aber man verschenkt Leistung.

Denn eins stimmt doch auf jeden Fall oder sehe das falsch, das gilt:

Die tatsächliche Ausgangsspannung schwankt stark in Abhängigkeit von der Musik..?
Somit würde bei jener Musik niemals der maximal mögliche (angepasste) Spannungswert erreicht werden und somit hätte man unnötig immer noch etwas Spielraum und somit Leistung verschenkt, oder nicht?


[Beitrag von PimpMySeatMarbella am 11. Jun 2021, 01:17 bearbeitet]
Car-Hifi
Inventar
#4 erstellt: 11. Jun 2021, 07:43
Gut, nochmal etwas länger: Man benutzt beim Einpegeln eines Verstärker Messtöne, die bei einer mittleren Frequenz liegen, die für das angeschlossene Chassis typisch ist. Zum Beispiel:
* Subwoofer bei 40 Hz
* TMT im 2-Wege-System bei 1 kHz
* TMT im 3-Wege-System bei 100 Hz
* MT bei 1kHz
* HT bei 4 kHz

Wenn man allerdings ein Komponentensystem benutzt, das mit einer passiven Weiche verbaut wurde und deshalb pro Seite nur einen Kanal benutzt, pegelt man mit 1kHz ein.

Diese Regel der Frequenzwahl beruht darauf, dass man als erstes die Weichen im Verstärker, bzw. im DSP einstellt.

Als erstes schließt man den Oszi an den Ausgang des Radios (bzw. den Eingang des Verstärkers ). Man dreht die Lautstärke langsam hoch, bis man Verzerrungen erkennt - in der Regel ein Abschneiden der Sinus-Kurve. Dann dreht man die Lautstärke wieder zurück, bis keine Verzerrung mehr erkennbar ist. Mit dieser Lautstärke pegelt man den Verstärker ein und lauter wird man das Radio nie wieder drehen!

Jetzt schließt man den Oszi an den Ausgang des Verstärkers an und dreht hier den Gain-Regler langsam hoch, bs Verzerrungen erkennbar sind. Dann nimmt man den Gain wieder einen kleinen Tick zurück.

Fertig.


Es macht doch aber einen Unterschied, bei welcher Gain-Regler-Einstellung das Clippen beginnt bei z.B. einer 20 Hz-Testfrequenz und einer 500 Hz-Testfrequenz. Da gibst du mir doch recht oder?

In der Theorie sollte es nicht so sein. Die maximale Ausgangsspannung sollte bei allen Frequenzen zwischen 20 Hz und 20 kHz gleich groß sein. Wenn das in der Realität doch deutlich anders ist, sollte man seine Verstärkerauswahl überdenken.


Und wenn meine Endstufe nun so beschaffen ist, dass sie bei 20 Hz bereits bei sehr gering aufgedrehtem Gain-Regler clippt, würde ich doch den Gain-Regler ohne Testfrequenzen unterhalb 250 Hz letztlich viel weiter aufdrehen können oder nicht?

Theoretisch ja. Aber erstens würde ich nicht bei 20 Hz einpegeln und zweitens sollte bei 20 Hz ein Verstärker nicht deutlich früher clippen als bei 40 Hz.


Und dadurch ist dann der eingestellte Gain-Regler-Wert doch Musikstil-abhängig oder habe ich in meinen Überlegungen irgendwo nen Wurm drin?

Wir benutzen ja im Auto bis auf einzelne Ausnahmen Spannungsverstärker. Die Endstufe im Verstärker besitzt einen festen Verstärkungsgrad. Sie macht zum Beispiel aus 2 V maximaler Eingangsspannung 20 V Ausgangsspannung. Eine halbwegs gute Endstufe wird dieses Verhältnis mindestens zwischen 20 Hz und 20 kHz gleichbleibend bereit stellen. Weil aber Autoradios unterschiedliche maximale Ausgangsspannungen aufweisen hat man vor die Endstufe einen einstellbaren Vorverstärker geschaltet. Mit dem nehme ich eine Verstärkung oder Verminderung auf meine oben beispielhaft genannten 2 V vor. Damit wird die Endstufe exakt so angesteuert, dass sie bei maximaler Ausgangsspannung des Radios ihre Ausgangsspanunnung sauber liefert.

Dass man diese Messung ohne Lautsprecher am Verstärker macht, dürfte doch klar sein. Wir wollen ja nicht die Verzerrungen der Lautsprecher messen, sondern nur die Übersteuerung der Endstufe ermitteln.

Sollte man tatsächlich das Gefühl haben, dass ein Verstärker nicht über die gesamt Frequenz den gleichen Verstäungsfaktor besitzt, kann man das einfach ermitteln. An den Eingang des Verstärkers kommt ein Frequenzgenerator (oder ein Smartphone mit Generator-App). Man pegelt den Verstärker auf den Generator so ein, dass er erkennbar clippt und verändert dann die Frequenz. Das Clipping sollte sich nicht deutlich ändern. Ansonsten: siehe meinen Gedanken zur Verstärkerauswahl.


So wird nach deiner Methode zwar die Spannung von HU und Endstufe zwar spannungstechnisch angepasst, aber man verschenkt Leistung. […]
Die tatsächliche Ausgangsspannung schwankt stark in Abhängigkeit von der Musik..?
Somit würde bei jener Musik niemals der maximal mögliche (angepasste) Spannungswert erreicht werden und somit hätte man unnötig immer noch etwas Spielraum und somit Leistung verschenkt, oder nicht?

Jaein.

1.) Ja, die maximale Lautstärke, die maximale Spannung eines Musikstücks wird von der Person am Mischpult ab. Sie wird in der Praxis nur sehr selten erreicht. Ich habe das nur bei Heavy Metal (hier vor allem bei vergleichsweise unbekannten Bands) und bei Santiano erlebt. Aus diesem Grunde habe ich in der Regel mit Messtönen mit -10 dB Pegel eingemessen. Wenn man mit 0 dB einrisst, verschenkt man für die meisten Nutzer in der Tat Leistung. Nur bei "Freaks", die mir schon vorher sagten, dass sie fast immer mit maximaler Lautstärke hören werden, habe ich die Verstärker mit -5 oder gar 0 dB eingepegelt, damit mir kein Material kaputt geht (solche Kunden bekamen dann auch Verstärker, die leistungsfähiger waren, damit sie seltener voll aufdrehen müssen).

2.) Die Verteilung des Pegels bei den uns umgebenden Geräuschen - auch bei Musik - ist nicht linear. Sie nimmt zu hohen Frequenzen hin ab. Rosa Rauschen bildet unsere typische Hörgewohnheit ganz gut ab. Hier nimmt der Pegel mit jeder Oktave um etwa 3 dB ab. Und ja, das bedeutet, dass im Mitteltonbereich ein Lautsprecher deutlich weniger Leistung umsetzt als im Tiefton und im Hochton nochmals weniger. Und ja, wenn ich einen 6-Kanal-Verstärker für ein 3-Wege-System benutze, werde ich theoretisch an den Kanälen für Mittel- und Hochton Leistung "verschenken". Aber die entstehende Lautstärke hört sich für uns Menschen angenehm an.

Zum Testen kannst Du ja einfach mal eine viertel Stunde Rosa Rauschen hören und anschließend weißes Rauschen (das eine lineare Energieverteilung aufweist). Dann kannst Du mir mal sagen, wann Dich welches Geräusch mehr nervte.

Auf Grund der Tatsache 2.) beruht die maximale Leistung, die viele Hochtöner vertragen: selbst bei einem 200-Watt-System wird der Hochtöner nicht mehr als 5 bis 10 W aufnehmen können, bevor er den thermischen Tod stirbt.

Wenn man jetzt die Verstärker der einzelnen Kanäle auf die zu erwartende maximale Lautstärke einpegeln würde, würde man keine Leistung "verschenken", hätte aber einen Gesamtklang der deutlich zu starke Mitten und Höhen aufweist.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig Klarheit in die Angelegenheit bringen.
PimpMySeatMarbella
Stammgast
#5 erstellt: 11. Jun 2021, 09:08
Wow, danke! Dann habe ich das bisher echt immer falsch gemacht.
Ich habe erst geschaut, wann die HU verzerrt und das als maximale Lautstärke betrachtet.
Dann habe ich die HU auf 2/3 bis 3/4 aufgedreht und dann ungefähr 100 verschiedene Frequenzen von 15 bis 16000 Hz bei 0dB abgespielt und Gain so eingestellt, dass es bei ALLEN Frequenzen gerade nicht "abgeschnitten" wird.
Das heisst, dass ich also bei 4 Gain-Reglern insgesamt nicht 400 Frequenzen mit dem Oszilloskop abchecken muss, sondern nur 4 Frequenzen (rhetorisch). Da hab ich mir ja unnötig viel Arbeit gemacht.

[/quote]
Oszi an den Ausgang des Radios (bzw. den Eingang des Verstärkers ).
[quote]

Also war es auch falsch von mir, wenn ich die HU an die Endstufen angeschlossen habe und dann Oszi anstatt eines Lautsprecherpaars angeschlossen habe (gebrückt, da auch Subs gebrückt angeschlossen wurden). Stattdessen hätte ich also beispielsweise an das Oszi zwei Cinch-Stecker dranbauen sollen und erstmal direkt an der HU, um die maximale Lautstärkeeinstellung auszumachen?
Und dann nichts mehr mit 2/3 bis 3/4 Lautstärkeeinstellung beachten, wenn man Oszi nutzt.?
Ist doch jetzt richtig von mir verstanden oder?

[/quote]
in der Regel ein Abschneiden der Sinus-Kurve
[quote]

Welche kann es noch geben?
Bei einer Endstufe ist immer ein oder zwei zusätzliche peaks zum Sinus-Signal dabei. Ist die Endstufe defekt?

[/quote]
In der Theorie sollte es nicht so sein. Die maximale Ausgangsspannung sollte bei allen Frequenzen zwischen 20 Hz und 20 kHz gleich groß sein. Wenn das in der Realität doch deutlich anders ist, sollte man seine Verstärkerauswahl überdenken.
[quote]

Das hatte ich mir auch überlegt. Das kommt nur bei meinen MacAudio Z4200 vor. Aber bei allen 4 Stück, die ich habe. Vielleicht sind die doch nicht so toll, wie ich dachte. Bei 15 Hz verzerrt es wesentlich früher beispielsweise. Ich hatte sie ja damals für die Körperschallwandler verwendet. Daher waren für mich derart tiefe Frequenzen von Wichtigkeit. Jetzt ohne Körperschallwandler (anderes Auto) aber nicht mehr (zur Zeit).

[/quote]
Theoretisch ja. Aber erstens würde ich nicht bei 20 Hz einpegeln und zweitens sollte bei 20 Hz ein Verstärker nicht deutlich früher clippen als bei 40 Hz.
[quote]

oh, doch. Bei den MacAudio Z4200 clippt es bei 40Hz erst bei etwa 1,5-fach Gain-Regler-Einstellung verglichen mit 15Hz. Bei den anderen Endstufen war dies nicht der Fall. Die anderen Endstufen waren aber für die Körperschallwandler damals nicht geeignet wegen zu wenig RMS...

[/quote]
Wir benutzen ja im Auto bis auf einzelne Ausnahmen Spannungsverstärker. Die Endstufe im Verstärker besitzt einen festen Verstärkungsgrad. Sie macht zum Beispiel aus 2 V maximaler Eingangsspannung 20 V Ausgangsspannung. Eine halbwegs gute Endstufe wird dieses Verhältnis mindestens zwischen 20 Hz und 20 kHz gleichbleibend bereit stellen. Weil aber Autoradios unterschiedliche maximale Ausgangsspannungen aufweisen hat man vor die Endstufe einen einstellbaren Vorverstärker geschaltet. Mit dem nehme ich eine Verstärkung oder Verminderung auf meine oben beispielhaft genannten 2 V vor. Damit wird die Endstufe exakt so angesteuert, dass sie bei maximaler Ausgangsspannung des Radios ihre Ausgangsspanunnung sauber liefert.
[quote]

Anfangs hatte ich das auch so gedacht. Wegen des Verhaltens der Z4200 dachte ich aber, dass diese Überlegung (also das in dem Zitat von dir) nicht stimmen könnte. Anscheinend einfach nur schlechte Endstufe also...

[/quote]
Dass man diese Messung ohne Lautsprecher am Verstärker macht, dürfte doch klar sein. Wir wollen ja nicht die Verzerrungen der Lautsprecher messen, sondern nur die Übersteuerung der Endstufe ermitteln.
[quote]

Ja, ist klar. Aber statt die max. Lautstärkeeinstellung am Radio aus den Oszi-Messungen der Lautsprecher-Ausgänge aller Endstufen zu ermitteln, lieber einmal direkt am HU-Cinch-Ausgang. Habe ich doch so jetzt richtig verstanden, oder?

[/quote]
Ansonsten: siehe meinen Gedanken zur Verstärkerauswahl.
[quote]

Bin mir inzwischen sicher, dass es an dem Z4200-Modell liegt. Bei vier anderen Endstufen hatte ich das Problem nicht oder nicht so sehr (meiner Erinnerung nach)

Zum restlichen Text, jo, verstanden. Danke!
Car-Hifi
Inventar
#6 erstellt: 11. Jun 2021, 22:37

PimpMySeatMarbella (Beitrag #5) schrieb:
Wow, danke! Dann habe ich das bisher echt immer falsch gemacht. […]

Haben wir nicht alle irgendwo jahrelang einem Fehler nachgehangen?!


und dann ungefähr 100 verschiedene Frequenzen von 15 bis 16000 Hz bei 0dB abgespielt und Gain so eingestellt, dass es bei ALLEN Frequenzen gerade nicht "abgeschnitten" wird.

Wie schon geschrieben: wenn Du das nächste mal dabei bist, nimm mal eine Frequenzgenerator-App und teste das eben schnell. Ich behaupte, dass wenn Du die App bei 1 kHz einpegelst und anschließend eben schnell von 20-20.000 Hz "durchscrollst" wirst Du nur geringe Abweichungen in der Amplitude bemerken und wenn überhaupt, dann nur geringste Änderungen im Clipping. Bei Class-A/B Verstärkern wirst Du das Spiel wahrscheinlich sogar von 10 Hz bis 30, 40 oder gar 60 kHz spielen können.




Oszi an den Ausgang des Radios (bzw. den Eingang des Verstärkers ).


Also war es auch falsch von mir, wenn ich die HU an die Endstufen angeschlossen habe und dann Oszi anstatt eines Lautsprecherpaars angeschlossen habe (gebrückt, da auch Subs gebrückt angeschlossen wurden). Stattdessen hätte ich also beispielsweise an das Oszi zwei Cinch-Stecker dranbauen sollen und erstmal direkt an der HU, um die maximale Lautstärkeeinstellung auszumachen?

Man kann die Einstellung des Radios auch durch den Verstärker hindurch machen. Zuerst dreht man den Verstärker auf die maximale Eingangsspannung und dann das Radio hoch. Ich fand es anders herum immer "sauberer". Ist aber mehr ein Bauchgefühl als eine evidenzbasierte Best-Practice-Maßnahme. Bei gebrückten Stereo-Kanälen habe ich stets nur einen Kanal gemessen. Viele Oszis kommen mit der höheren Spannung beim Brücken nicht klar. Und die Gleichlaufunterschiede beider Kanäle sind bei Markenverstärkern nicht all zu groß. Wenn man plant, regelmäßig die maximale Lautstärke zu benutzen, kann man den zweiten Kanal noch mal kontrollieren, nachdem man den ersten eingepegelt hat.


Und dann nichts mehr mit 2/3 bis 3/4 Lautstärkeeinstellung beachten, wenn man Oszi nutzt.?
Ist doch jetzt richtig von mir verstanden oder?

Richtig. Da Du ja die wirkliche Einstellung gefunden hast, bei der das Radio verzerrt. Fun Fact am Rande: die meisten Marken-Nachrüstradios verzerren aus meiner Erfahrung am Cinch-Ausgang nicht mehr. (Im Gegensatz zu ihrem Verstärkerausgang …)


Welche kann es noch geben?
Bei einer Endstufe ist immer ein oder zwei zusätzliche peaks zum Sinus-Signal dabei. Ist die Endstufe defekt?

Genau das meine ich. Bei manchen Verstärkern wird die Halbwelle nicht nur einfach abgeschnitten, sondern am zeitlichen Beginn des Abschneiden (also an der linken "Ecke" des entstehenden Plateaus) gibt es sehr oft Peaks oder gar "parasitäre" Schwingungen. Bei Class-D-Verstärkern kann das ganze sogar abrupt in ein reines Rechtecksignal fallen.



Wenn das in der Realität doch deutlich anders ist, sollte man seine Verstärkerauswahl überdenken.

Das kommt nur bei meinen MacAudio Z4200 vor. Aber bei allen 4 Stück, die ich habe. Vielleicht sind die doch nicht so toll, wie ich dachte.

Mac Audio war Anfang der 1990er Jahre noch eine gute Marke mit interessanten Lautsprechern. Doch dann versuchte man, die falsche Kundschaft zu bedienen ("Geiz ist geil"). Das ist zumindest meine Ansicht. In meinem BMW E30 hatte ich einstmals ein 3-Wege-System von Mac Audio und war zufrieden.


Ja, ist klar. Aber statt die max. Lautstärkeeinstellung am Radio aus den Oszi-Messungen der Lautsprecher-Ausgänge aller Endstufen zu ermitteln, lieber einmal direkt am HU-Cinch-Ausgang. Habe ich doch so jetzt richtig verstanden, oder?

Ja, aber wie gesagt: mehr Bauchgefühl als validierte Erkenntnis.


Bin mir inzwischen sicher, dass es an dem Z4200-Modell liegt. Bei vier anderen Endstufen hatte ich das Problem nicht oder nicht so sehr (meiner Erinnerung nach)

Ich hatte solche Probleme nie. Ab und an habe ich mal eben schnell einen "Sweep" am Oszi mit einer Generator-App gemacht, aber dabei keine Auffälligkeiten bemerkt.
PimpMySeatMarbella
Stammgast
#7 erstellt: 29. Jun 2021, 18:12
Hello again,

@ car-hifi

ich habe noch ein paar Fragen zum Thema.



Das Radio dreht man so laut, bis es erkennbare Verzerrungen am Oszi gibt. Diesen Maximalwert nennt man auch dem späteren Nutzer als Maximum.


Welche(n) Testtön(e) nutze ich hier?
Bei einem 2 Wege-System mit Mitteltieftöner und Hochtöner jeweils an einem Kanal und Subwoofer.
1 kHz und 40 Hz Sinuswelle bei 0 dB?
Oder hier auch 10 dB?

Der LPF an der Endstufe führt doch dazu, dass Frequenzen nur (bzw. weitgehend nur) unterhalb des eingestellten Wertes abgespielt werden.?
Wenn ich ihn auf 40 Hz stelle, bedeutet das doch, dass kleinere Frequenzen abgespielt werden.?
Wieso dann nicht das Einpegeln der Endstufe (mit dem Subwoofer) bei 20 Hz statt 40 Hz?
Die Frage ist natürlich redundant, wenn die maximale Ausgangsspannung bei allen Frequenzen zwischen 20 Hz und 20 kHz gleich groß ist.
Das ist nun leider bei meinen Endstufen nicht so.
Sollte ich dann besser bei der Frequenz einpegeln, die eher "einbricht".
Das wär bei mir 15 Hz.
Oder nehme ich besser 20 Hz, weil der Sub erst bei 20 Hz zu spielen beginnt?
Was passiert eigentlich, wenn ein Subwoofer maximalen Pegel bei 15 Hz geliefert bekommt und so tief nicht spielen kann?
Wo geht dann die Energie hin?
Schmilzt dann das Kupfer (bzw. Aluminium oder Silber oder welches Metall auch sonst dafür genutzt wird) auf der Schwingspule des Subs oder "staut" sich die Energie sonst irgendwo in Form von Wärme. Was passiert?


Dass man diese Messung ohne Lautsprecher am Verstärker macht, dürfte doch klar sein. Wir wollen ja nicht die Verzerrungen der Lautsprecher messen, sondern nur die Übersteuerung der Endstufe ermitteln.


Mit der Frage von mir, ob an den Lautsprecheranschlüssen bei fehlenden Lautsprechern das Oszi angeschlossen werden soll, meinte ich übrigens nicht, ob mit oder ohne angeschlosse Lautsprecher gemessen werden soll, sondern ob überhaupt die Lautsprecherausgänge genutzt werden sollen und nicht z.B. am Cinch-Out. Bei der Messung am Cinch-Out habe ich Bedanken, dass hier eine andere Spannung herauskäme.

Du schriebst, dass du normalerweise bei -10 dB Pegel einmisst. Ich bin mir unsicher, bei welchem Pegel ich einmessen sollte.
Denn es ist ja schon ein sehr großer Unterschied, ob man 0 oder -10dB als Pegel nutzt.
Kann man nicht ungefähr einen durchschnittlichen Pegelwert herausfinden, wie aktuelle Musik (z.B. als MP3 extrahiert (legal) über youtube aus "offiziellen" Musikvideos) aufgenommen wurde?



Wenn man jetzt die Verstärker der einzelnen Kanäle auf die zu erwartende maximale Lautstärke einpegeln würde, würde man keine Leistung "verschenken", hätte aber einen Gesamtklang der deutlich zu starke Mitten und Höhen aufweist.


Das ist doch aber eigentlich irrelevant, wenn man ein Zwei-Wege-System an einen Kanal anschließt, oder nicht?


Zuerst dreht man den Verstärker auf die maximale Eingangsspannung und dann das Radio hoch. Ich fand es anders herum immer "sauberer".


Empfinde ich auch als "sauberer".

VG
Car-Hifi
Inventar
#8 erstellt: 29. Jun 2021, 22:32

PimpMySeatMarbella (Beitrag #7) schrieb:
Welche(n) Testtön(e) nutze ich hier?
Bei einem 2 Wege-System mit Mitteltieftöner und Hochtöner jeweils an einem Kanal und Subwoofer. 1 kHz und 40 Hz Sinuswelle bei 0 dB?
Oder hier auch 10 dB?

Ja, die Frequenzen würde ich nehmen.

Wie ich im Beitrag #4 schon schrieb:
1.) mit 0 dB sucht man nach der maximalen Lautstärke, bei der das Radio gerade so nicht verzerrt
2.) mit -10 dB pegelt man dann den Verstärker auf die Lautstärke ein, die man unter 1.) ermittelt hat


Der LPF an der Endstufe führt doch dazu, dass Frequenzen nur (bzw. weitgehend nur) unterhalb des eingestellten Wertes abgespielt werden.?

Jaein. Ja, im Prinzip hast Du recht. Besser formuliert wäre aber: alle Frequenzen über der Grenzfrequenz werden mit zunehmender Frequenz immer leiser.


Wenn ich ihn auf 40 Hz stelle, bedeutet das doch, dass kleinere Frequenzen abgespielt werden.?

Richtig


Wieso dann nicht das Einpegeln der Endstufe (mit dem Subwoofer) bei 20 Hz statt 40 Hz?

Ich würde bei einem Subwoofer den LPF nicht bei 40 Hz setzen. Irgendwas zwischen 50 und 70 Hz ist üblich. Und dafür passt natürlich 40 Hz zum Einmessen ideal.


Die Frage ist natürlich redundant, wenn die maximale Ausgangsspannung bei allen Frequenzen zwischen 20 Hz und 20 kHz gleich groß ist.

Das System mit mehreren Frequenzen zum Einmessen beruht eher auf der Annahme, dass die Frequenztrennung vor dem Verstärker passiert. Zum Beispiel im Radio oder in einem DSP. Als ich diese Vorgehensweise für mich etabliert habe, habe ich auch mit einem Messgerät die Weichen im Verstärker eingestellt. Zuerst die Weichen, dann den Gain. So brauchte ich natürlich für verschiedene Wege unterschiedliche Messtöne.


Sollte ich dann besser bei der Frequenz einpegeln, die eher "einbricht".
Das wär bei mir 15 Hz.
Oder nehme ich besser 20 Hz, weil der Sub erst bei 20 Hz zu spielen beginnt?
Was passiert eigentlich, wenn ein Subwoofer maximalen Pegel bei 15 Hz geliefert bekommt und so tief nicht spielen kann?

15 Hz kommen beim CD-Musik praktisch nicht vor. Es ist also unnötig, auf solch tiefe Frequenzen Rücksicht zu nehmen. Wenn ein Lautsprecher eine tiefere Frequenz bekommt, als er wiedergeben kann, wird er unkontrolliert arbeiten und unnötig viel Energie in Wärme verwandeln. Aus dem Grunde setzt man einen Hochpassfilter - auch bei einem Subwoofer (wobei der beim Woofer oft als Subsonicfilter bezeichnet wird).


Schmilzt dann das Kupfer (bzw. Aluminium oder Silber oder welches Metall auch sonst dafür genutzt wird) auf der Schwingspule des Subs oder "staut" sich die Energie sonst irgendwo in Form von Wärme. Was passiert?

Zuerst beginnt der Lack auf dem Draht zu kochen, der als Isolierung dient. Dann kann auch irgendwann die Spule durchbrennen.


Mit der Frage von mir, ob an den Lautsprecheranschlüssen bei fehlenden Lautsprechern das Oszi angeschlossen werden soll, meinte ich übrigens nicht, ob mit oder ohne angeschlosse Lautsprecher gemessen werden soll, sondern ob überhaupt die Lautsprecherausgänge genutzt werden sollen und nicht z.B. am Cinch-Out. Bei der Messung am Cinch-Out habe ich Bedanken, dass hier eine andere Spannung herauskäme.

Nur wenige Verstärker besitzen einen Cinch-Out. Und ja, man misst am Ausgang, an den die Lautsprecher angeschlossen werden.


Ich bin mir unsicher, bei welchem Pegel ich einmessen sollte. […] Kann man nicht ungefähr einen durchschnittlichen Pegelwert herausfinden, wie aktuelle Musik (z.B. als MP3 extrahiert (legal) über youtube aus "offiziellen" Musikvideos) aufgenommen wurde?

Darauf beruhen die -10 dB. Allerdings wäre ich bei Youtube vorsichtig. Da wird viel Müll vertrieben (von der Aufnahmequalitöt betrachtet). Aber gerade bei Heavy Metal habe ich sehr häufig CDs gefunden, die die 0dB sehr häufig erreichten (ein ehemaliger Arbeitskollege war ein großer Fan und hatte viele CDs, die von eher unbekannten Bands aus kleinen Studios stammten.



Wenn man jetzt die Verstärker der einzelnen Kanäle auf die zu erwartende maximale Lautstärke einpegeln würde, würde man keine Leistung "verschenken", hätte aber einen Gesamtklang der deutlich zu starke Mitten und Höhen aufweist.


Das ist doch aber eigentlich irrelevant, wenn man ein Zwei-Wege-System an einen Kanal anschließt, oder nicht?

Richtig.
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