Das Ende von "SIEBEN"

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hificinema
Inventar
#1 erstellt: 05. Jan 2012, 23:58
Se7en

So. Ich fand den ja nun immer mau. Musste ich nochmal gucken. Und nun: Sehr guter Film! Sehr unterhaltsam, tolle Wendungen, schön photographiert und gute Schauspieler.

Nur hat mir wieder folgendes nicht gefallen:


Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Kevin Spacey tötet für jede Todsünde eine entsprechende Person. Allerdings tötet er Brad Pitt nicht, obwohl dieser ja "Rachsucht" bzw "Vergeltung" ist, sondern dessen Frau... warum? das ist inkonsequent.


Die einzige Begründung die mir einfällt ist, dass er selbst ja sagt, er sei neid. also hat er aus neid gehandelt. dhd der mord an ihr war ein mord ausserhalb seiner 7-Todsünden-Morde. Aber das kann ja nicht sein, da ohne den Mord Brad Pitt nicht zur "Rachsucht" geworden wäre.


Also ich finde das inkonsequent und das hat mir schon beim letzten mal den Film nicht rund erscheienn lassen!

Bitte um Aufklärung, falls ich falsch liege.

So gibts:

8/10
Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 06. Jan 2012, 00:00

Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Der Tod seiner Frau war Mittel zum Zweck, damit Mills die letzte Todsünde, den Zorn ausführt. Nummer 5 war das Model mit der abgetrennten Nase, Neid und somit Nummer 6 John Doe und Nummer 7 Mills.


[Beitrag von Leon_der_Profi_5080 am 06. Jan 2012, 00:23 bearbeitet]
TomGroove
Inventar
#3 erstellt: 06. Jan 2012, 14:40

hificinema schrieb:

Also ich finde das inkonsequent und das hat mir schon beim letzten mal den Film nicht rund erscheienn lassen!

8/10


sorry, dann hast Du den main Spin des Filmes nicht verstanden. Dies ist ja gerade der herausragende Zug.
hificinema
Inventar
#4 erstellt: 06. Jan 2012, 14:58

TomGroove schrieb:

hificinema schrieb:

Also ich finde das inkonsequent und das hat mir schon beim letzten mal den Film nicht rund erscheienn lassen!

8/10


sorry, dann hast Du den main Spin des Filmes nicht verstanden. Dies ist ja gerade der herausragende Zug.


Bist du dann so nett mir ne PM mit Aufklärung zu schicken?
TomGroove
Inventar
#5 erstellt: 06. Jan 2012, 15:10
done, hier ist auch die Erklärung von Leon:


Leon_der_Profi_5080 schrieb:

Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Der Tod seiner Frau war Mittel zum Zweck, damit Mills die letzte Todsünde, den Zorn ausführt. Nummer 5 war das Model mit der abgetrennten Nase, Neid und somit Nummer 6 John Doe und Nummer 7 Mills.
TomGroove
Inventar
#6 erstellt: 06. Jan 2012, 20:28
ok, verstehe...würde ich aber nicht als inkonsequent, sondern als Variation bezeichnen


[Beitrag von TomGroove am 06. Jan 2012, 20:29 bearbeitet]
HiFi-Frank
Moderator
#7 erstellt: 06. Jan 2012, 21:02
Also als inkonsequent würde ich so etwas nun wirklich nicht bezeichnen! An was man sich überhaupt so alles stören kann

hificinema
Inventar
#8 erstellt: 06. Jan 2012, 22:32

HiFi-Frank schrieb:
Also als inkonsequent würde ich so etwas nun wirklich nicht bezeichnen! An was man sich überhaupt so alles stören kann


Naja nun! Se7en wäre ja wohl nur halb so besonders, wenn der "Killer" nicht so ein besonderes Motiv hätte und die Morde absolut präzise und nach seinen Wertvorstellungen begehen würde. Und eben die Grundzutat des Film ist eben nicht konsequent durchgezogen. Ich meine habt ihr
Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

bei dem Gespräch mit Kevin Spacey am Ende im Polizeiwagen denn nicht zugehört. das war - meiner meinung nach - mit das interessanteste am Film, weil es die ganze auflösung bietet und man einblick in den Killer bekommt. Und eben das was er predigt hält er nicht wirklich ein. er ist verärgert, als Pitt sagt "unschuldige Opfer". und er sagt selbst keines der Opfer sei unschuldig gewesen. Und dann tötet er die offensichtlich unschuldige Frau von Pitt.
Wo ist denn da bitte KEINE inkonsequenz zu sehen?

Und stören tue ich mich daran, dass der Film eben so einen großen Wind um den Killer und dessen besonderes Motiv und seine "Genialität im Wahnsinn" macht und das dann eben nicht duchgezogen ist.
danielson
Stammgast
#9 erstellt: 06. Jan 2012, 22:39
Mich stört hificinemas punkt persönlich nicht aber ich kann es verstehen... wenn einen einmal so etwas stört, (und jeder interpretiert und sieht filme nunmal anders) ist es schwierig von dem gedanken loszukommen.

Manches mal stören mich dinge, welche mir unlogisch erscheinen extrem, manchmal nehme ich es nur kurz zur kenntnis und schaue einfach weiter.


[Beitrag von danielson am 06. Jan 2012, 22:40 bearbeitet]
hificinema
Inventar
#10 erstellt: 06. Jan 2012, 22:45

danielson schrieb:
Manches mal stören mich dinge, welche mir unlogisch erscheinen extrem, manchmal nehme ich es nur kurz zur kenntnis und schaue einfach weiter.


Danke! Mir geht es ähnlich! Bei vielen Filmen ist es mir egal. Da ist es Genreabhängig (Action, Trash) und abhängig von der größe des Fehlers (Sowas wie Landos Gürtel in Star Wars der die Seiten wechselt ist auch nicht schlimm).
Aber bei Se7en ist die Sache eben eine, die essentiell für das Filmverständnis ist. Bzw. die Motivation des Killers ist ja die große Auflösung, der Grund, warum im Film überhaupt etwas passiert und - vor allem - warum und wie es passiert: nämlich penibel genau und nach einem Muster. Dieses penible, genaue, musterhafte Vorgehen ist eine Charaktereigenschaft des Killers. Und entweder ist das was ich bemängel nun ein grober Schnitzer in der Ausarbeitung des Charakters oder es ist gewollt um den Charakter absichtlich in seiner konsequenz zu brechen um ihn interessanter zu machen - halte ich aber für unwahrscheinlich weil man sowas eher bei sowieso zu langweiligen bzw stereotypischen Charakteren macht - und jeder wird mir wohl zustimmen, dass der Killer aus Se7en das nicht ist.


[Beitrag von hificinema am 06. Jan 2012, 22:47 bearbeitet]
HiFi-Frank
Moderator
#11 erstellt: 06. Jan 2012, 23:12
O.k. Ich kann deine Sichtweise schon verstehen. Allerdings bin ich der Meinung, dass du vielleicht etwas zu analytisch an das Ende des Films heran gehst. Mich hat das bislang ganz ehrlich gesagt nicht im geringsten gestört, da mir hier als Überlegung immer ausgereicht hat, dass

Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Spacey hier einen unberechenbaren und absolut durchgeknallten Typen spielt. Weiß der Geier, was alles in seinem kranken Hirn vor sich geht. Da würde ich nie auf die Idee kommen, solche Details als stringente Fortsetzung der Handlung zu erwarten


Aber manchmal ist das so - da stört man sich sogar an noch wesentlich geringeren Kleinigkeiten

Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 06. Jan 2012, 23:27
Eigentlich hat seine Frau durchaus gesündigt.


Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Sie hält die Schwangerschaft geheim und überlegt das Kind abzutreiben, was sie auch Somerset erzählt, welcher seine damalige Frau zu einem Schwangerschaftsabbruck überredet hat.


[Beitrag von Leon_der_Profi_5080 am 06. Jan 2012, 23:28 bearbeitet]
hificinema
Inventar
#13 erstellt: 06. Jan 2012, 23:36
Okay das kann man natürlich als inhaltliche Begründung für sein Vorgehen sehen, dann wäre das ganze nicht unlogisch. Aber für mich sieht das dann ganz danach aus, als hätte der Drehbuchautor es nicht geschafft, sein gewolltes Ende in Einklang mit Motivation und Charakter vom Killer zu bringen.
Und ich gebe dir recht, der Killer ist
Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

durchgeknallt und krank. aber dennoch ist sein handeln ja klar motiviert. Er predigt. Er geht nach einem festen Muster vor: Er zeigt den Menschen die Todsünden auf, die sie begehen, jeweils an einem entsprechenden Opfer, das der jeweiligen Todsünde strafbar wurde. Und ich sehe einfach inhaltlich keinen Grund, warum er von diesem Muster abweichen sollte und auf einmal eine unschuldige Person tötet und eine weitere Person, die eine Todsünde begangen hat, am Leben lässt.
hificinema
Inventar
#14 erstellt: 06. Jan 2012, 23:37

Leon_der_Profi_5080 schrieb:
Eigentlich hat seine Frau durchaus gesündigt.


Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Sie hält die Schwangerschaft geheim und überlegt das Kind abzutreiben, was sie auch Somerset erzählt, welcher seine damalige Frau zu einem Schwangerschaftsabbruck überredet hat.


Aber welche der sieben Todsünden entspricht das?


/// Außerdem - und das ist sogar noch der gewichtigere Punkt - sagt der Killer selbst, dass sie unschuldig war. "Ein unschuldiges Opfer zum blablabla..."

Wer das mal eben recherchieren!/// Also laut dem Drehbuch sagt er das doch nicht. Okay, mein Fehler. Dennoch ist es einfach keine Todsünde, gegen die sie verstößt oder irre ich mich jetzt?


[Beitrag von hificinema am 06. Jan 2012, 23:40 bearbeitet]
hificinema
Inventar
#15 erstellt: 06. Jan 2012, 23:43
Ich zitiere mal Wikipedia:

Bemerkenswert ist, dass bei den letzten beiden Opfern – Tracy und John Doe – eine Abkehr von dem bisherigen Schema vollzogen wird. Während die ersten fünf Opfer wegen ihrer „Sünden“ ermordet werden, stirbt mit Tracy nicht die „Sünderin“, sondern diejenige Person, auf die sich der Neid John Does bezieht. John Doe selbst wird daraufhin von „Rächer“ Mills getötet; dessen „Sünde“ bleibt – gemessen am Schema der ersten fünf Morde – jedoch ungesühnt. Nach dem Mord an John Doe wird Mills festgenommen. Der Film schließt mit einem inneren Monolog von Somerset: „Ernest Hemingway hat mal geschrieben: ‚Die Welt ist so schön und wert, dass man um sie kämpft.‘ Dem zweiten Teil stimme ich zu.“

Naja das ist im Prinzip genau das was ich sage... ob es einen nun stört ist wohl Ansichtssache.

HiFi-Frank
Moderator
#16 erstellt: 07. Jan 2012, 00:10

hificinema schrieb:
Ich zitiere mal Wikipedia:

Bemerkenswert ist, dass bei den letzten beiden Opfern – Tracy und John Doe – eine Abkehr von dem bisherigen Schema vollzogen wird. Während die ersten fünf Opfer wegen ihrer „Sünden“ ermordet werden, stirbt mit Tracy nicht die „Sünderin“, sondern diejenige Person, auf die sich der Neid John Does bezieht. John Doe selbst wird daraufhin von „Rächer“ Mills getötet; dessen „Sünde“ bleibt – gemessen am Schema der ersten fünf Morde – jedoch ungesühnt. Nach dem Mord an John Doe wird Mills festgenommen. Der Film schließt mit einem inneren Monolog von Somerset: „Ernest Hemingway hat mal geschrieben: ‚Die Welt ist so schön und wert, dass man um sie kämpft.‘ Dem zweiten Teil stimme ich zu.“


Und genau darum geht es ja eigentlich "nur":


Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

um die sieben Todsünden: Völlerei, Habgier, Trägheit, Wollust, Hochmut, Neidund Zorn


Und mit dem Ende des Films schließt sich das ganze Thema auf eine ganz besondere Art und Weise

Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 07. Jan 2012, 00:13
Wie bereits erwähnt, sie war einfach nur Mittel zum Zweck. Aber genau dieser Punkt gefällt ihm nicht ;).
Aber man kann seinen Kritikpunkt gut nachvollziehen.
hificinema
Inventar
#18 erstellt: 07. Jan 2012, 00:30

Leon_der_Profi_5080 schrieb:
Wie bereits erwähnt, sie war einfach nur Mittel zum Zweck. Aber genau dieser Punkt gefällt ihm nicht ;).


Jo genau. Und noch der, dass Mills aka Pitt
Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

am Ende davon kommt aber nach dem bisherigen Vorgehen vom Killer auch hätte sterben müssen.


Leon_der_Profi_5080 schrieb:

Aber man kann seinen Kritikpunkt gut nachvollziehen.


HiFi-Frank
Moderator
#19 erstellt: 07. Jan 2012, 00:38
Hier wird das Ende des Films imo ganz gut beleuchtet:


Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Bei seiner Neidtat wandelte sich seine Opferwahl. Hier ermordete er den Reiz zum Neid und bekennt sich selbst als sündhaften Menschen. Wie auch Detective Summerset bekennt er sich somit als Sympathisant der sündhaften Menschen. Demzufolge lässt er sich von Mills bestrafen und macht somit klar, dass die Sünde in jedem steckt. Durch seine eindringliche Art und Weise, dies zu demonstrieren, erhofft sich Doe, die Menschen darauf aufmerksam zu machen. Dafür opferte er sieben Menschenleben, seines eingeschlossen.


Quelle: KlicK

hificinema
Inventar
#20 erstellt: 07. Jan 2012, 12:25
Sehr interessante Quelle, werd ich mir wenn ich Zeit mal angucken.
TomGroove
Inventar
#21 erstellt: 07. Jan 2012, 14:16

Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

für mich war es sogar ein aus dem Film hervorgehendes herrausragendes Element, dass er sogar einen Mord begeht um den letzten Bußmord zu provozieren. Dies war für mich der entscheidende Kick an dem Film, den ich bis zu dieser Szene, als gut, aber nicht überragend gesehen habe
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