Saba 70K (Klein und Hummel Entwicklung?)

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Haffe
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 08. Mai 2007, 11:15
Hallo,
ich würde gerne mehr über die Saba Spitzenboxen der 70K Reihe erfahren.
(Wer kennt die Entwicklungsgeschichte genauer??)
Die gleichen seltenen (?) 4 Weg Boxen wurden aufgrund ihrer hervorragenden Wiedergabetreue auch in Tonstudios für Abhörzwecke verwendet, wenn kein Platz für eine Klein und Hummel OX oder OY war, soweit ich gehört habe wurden diese Boxen auch von Klein und Hummel (mit-)entwickelt, die Hochtöner und Bässe finden sich auch bei den Telewatt Consumer-Produkten und in bestimmten Klein und Hummel Profi-Monitoren....hat jemand Erfahrung mit diesen schönen Spitzenboxen? Ich überlege mir diese für meine beiden Telewatt V30 Monoblock-Röhrenverstärker als Spielpartner anzuschaffen (Ich habe keinen Platz für solche Riesenkisten wie man sie von Klipsch und Tannoy usw.. gewohnt ist), gerade sind
"in der Bucht" ein paar vollrestaurierte Saba 70K, die sehr schön aussehen...der Besitzer hat sie scheinbar sogar noch fein-getuned mit teuren Ölpapierkondensatoren in der Frequenzweiche (Erneuerte Bipolarelkos nochmals gebrückt?) ? Das sollte doch erstklassig klingen?
Wer von euch hat die 70K daheim? Wie schneiden sie gegen heutige Spitzenboxen der der mittelgroßen Preisklasse bis 5000 Euro ab?
Ein Freund hat z.B. Dual Boxen der frühen 70er, ich glaube es sind die CL190 4 wegboxen, ich war erschlagen von dem guten Klang dieser schönen Schwabenboxen im Vergleich zu einem heutigen Elac-Set, das sich als Testsieger in den meisten Hifi Zeitschriften rühmt...die Elacs klingen bei Jazz und Klassik wie musizierende Computer-STOCKSTEIF. Die haben den Klang zu tode linearisiert...die 35 Jahre alten Duals hingegen klingen homogen und flüssig musikalisch..leider habe ich für 79 Zentimeter hohe Mahagoniholz-boxen kein Platz unter meiner Regalwand..die Teak-Sabas mit ca 65 CM gehen gerade noch drunter...
Um diese exorbitante Bauqualität heute zu bekommen muß man sicher viel tiefer in die Tasche greifen als 11 Euro, wenn man den Klang vergleicht, fragt man sich ernsthaft was die überbezahlten Herrschaften in den Boxenentwicklungsabteilungen die letzen 40 Jahre getrieben haben außer uns zischig klingende Berryllium Hochtöner oder Alu Cone Klirrbässe zum HIGH END Tarif zu bescheren??
Hier ist der Link zu den Saba 70 Ks-
Sorry geht nicht anders, weil kein weiteres Bild im Web finde...
http://cgi.ebay.de/S...QQrdZ1QQcmdZViewItem

Was haltet Ihr von denen?

Beste Grüße aus Saarbrücken
Yockel


[Beitrag von Haffe am 08. Mai 2007, 11:18 bearbeitet]
Yorck
Gesperrt
#2 erstellt: 09. Mai 2007, 22:28
Mein Vater hat die gleichen, bis heute kommen in Sache Neutralität und Bühnenabbildung keine modernen Boxen an die gute alten Saba 70K ran, Saba hatte damals wirklich ein gutes Händchen für spitzenmäßige Akustik... Generell sind die Boxen von Saba und Dual total unterschätzt, ich begreife nicht wieso Rogers Boxen für 300 Pfund verkauft werden und Sabas für 50 Euro, und selbst dafür will die noch keiner...naja selbst schuld...Markennamen sind Schall und Rauch, irgendwann werden es auch die High Ender merken.. Übrigens das mit der Kooperation von Klein und Hummel (Telewatt) und Saba legt nahe, dass auch bei den Boxen kooperiert wurde...so saumäßig adrett und sauber wie die spielen sind es mit Sicherheit mehr oder weniger verkappte Profimonitore... Heute würdest Du 2000 Euro für solche Qualitätsboxen zahlen..und ob die dann so schön singen und nicht einfach nur Musik "arbeiten"..tse tse bis heute ist mir noch nichts besseres in dieser Größe begegnet.
An Röhren schon überhaupt nicht...(Haben selber einen Telewatt VS70 an den 70 K Boxen!)
Beste Grüße Dirk


[Beitrag von Yorck am 09. Mai 2007, 22:31 bearbeitet]
Friedensreich
Inventar
#3 erstellt: 09. Mai 2007, 22:51
Jetzt sind sie auf jeden Fall gut beworben.

Einen "Fehlversuch"gab es ja wohl schon.
daxi
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 09. Mai 2007, 23:17
Moin,

die Frequenzweiche sieht leider laienhaft verbastelt aus. Firmen wie z.B. KEF haben früher ausdrücklich davon abgeraten, Elkos durch höherwertige Bauteile zu ersetzen, da deren Widerstand etc. explizit in die Weichenberechnung einfloss. Wenn Saba seriös entwickelt hat, war es dort genauso.
Betr. Sabachassis: Mittel- und Hochtöner zumindest haben starke Ähnlichkeit mit den OEM-Isophonchassis.

Gruß daxi
Carsten_2
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 09. Mai 2007, 23:33
Es gab zwar einen Fehlversuch, aber irgendwie steigt wohl das Interesse..... http://cgi.ebay.de/S...QQrdZ1QQcmdZViewItem

Gruß Carsten
Zweck0r
Inventar
#6 erstellt: 09. Mai 2007, 23:41

Mitgliedsname wird nicht veröffentlicht


...ist mir immer suspekt. Ich würde noch andere Auktionen abwarten. Möglichst ohne Pusher-Tarnvorhang.

Grüße,

Zweck
Carsten_2
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 09. Mai 2007, 23:48
Irgendwie komisch, das nur Amerikanische Bieter Aktiv waren obwohl die Ware in Deutschland angeboten wird oder?

Gruß Carsten
wegavision
Inventar
#8 erstellt: 10. Mai 2007, 06:01
Ne, klingt nicht wie ebay Deutschland: Consumer Electronics > Home Audio > Speakers & Subwoofers > Bookshelf Speakers

Ich habe mal nachgeschaut, die 70k stammen von 1973 also mehr als 5 Jahre nach der Zusammenarbeit mit K&H, daher eher unwahrscheinlich. Verkauft wurden sie mit dem letzten Saba Freiburg oder dem 8120.
http://www.saba.pytalhost.com/1973-1/0027.jpg


[Beitrag von wegavision am 10. Mai 2007, 06:49 bearbeitet]
Yorck
Gesperrt
#9 erstellt: 10. Mai 2007, 18:30
Hallo Daxi,
"gebastelt" im Sinne von HANDARBEIT finde ich die Saba 70K Frequenzweiche quasi "ab Werk"
aber nicht "verbastelt"...
allerdings hat so eine Handverdrahtung ja auch Vorteile.
Scheinbar "saubere" Knäckebrot Platinen lassen sich schlecht von alten ausgetrockneten Elkos befreien, oft lösen sich die Leiter ab...Außerdem klingt es besser wenn statt dünnen Platinenleitern ordentlich dimensionierte Kupferkabl die Signale führen...
Guck mal in Röhrenverstärker...Kabelverhau! Auch in teuren Klein und Hummel Geräten über deren Qualität wir nicht zu streiten brauchen.
Der Ersatz von ausgetrockneten Elkos ist übrigens auch bei mir in meinen Wigo Boxen nötig gewesen...und im Mitteltonbereich Billig-Elkos mit Ölpapierkondensatoren oder MKT zu brücken ist heute gängige Praxis- bewiesene Klangoptimierungspraxis und auch messtechnisch einwandfrei.
Saba selber wäre damals nicht auf die Idee gekommen weil man mit jedem Pfennig dort gespart hat wo es nicht brennend notwendig war z.B. reine Folientypen einzusetzen, in vielen Boxen finden sich billige (35V!) Bipolarelkos im Mitteltonbereich - auch heute noch---diese durch Folie ganz zu ersetzen (!) ist immer eine klanglich zweischneidige Sache, wenn man den warmen Vintage-Klang behalten will,
aber das Brücken dieser Elkos z.B. mit einem 0,22uf 400V Folientypen kann zu klanglich guten Ergebnissen führen...es kommt auf ein Klangexperiment an---
hmm also mit dem Vorurteil VERBASTELT würde ich eher bei
Typen aufwarten die einen 5 Euro Piezohochtöner statt einer defekten Heco-Seidenkalotte einbauen...
Ich finde es gut wenn Leute auf die Idee kommen alte Boxen an den Punkten instand zu setzen wo wirklich Schwach- oder Sparstellem ab Werk vorhanden sind- ergo defekte oder alte Bipolarelkos rauswerfen und durch neue 100V Bipolar Typen zu ersetzen.
Ob nun einer die Elkos noch brückt oder nicht...das ist Geschmackssache. Ein Dogma sollte man da nicht rausmachen.
Ich z.B. habe das bei all meinen alten Wigo, DUAL & ITT Boxen gemacht...Klang IST in jedem Fall in den Mitten besser geworden.
Also "verbasteln" in diesem Zusammenhang ist Polemik die
nicht angebracht ist...lassen wir diesen elitären Edelsammler Ton.

Grüße
Dirk


[Beitrag von Yorck am 10. Mai 2007, 18:52 bearbeitet]
daxi
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 10. Mai 2007, 19:40
Moin,

das genannte "Verbasteln" hat weniger was mit "Edelsammler" zu tun, sondern mit der Entwicklungstiefe und dem Vorhandensein von Messtechnik. Da die Zusammenarbeit mit K & H bereits lange beendet war, hat die Weiche dann wohl keine Entwicklungstiefe, sondern ist unter "Sparzwängen" entstanden und damit verbesserungsfähig.

Ich baue seit 25 Jahren meine Lautsprecher selber und das sind inzwischen ziemlich viele. Meine Erfahrung: Eine vernünftige (Neu-)Abstimmung/Verbesserung einer Frequenzweiche ohne Messequipment ist wie das Suchen einer Nadel im Heuhaufen. Das einfache Austauschen ohne Messung kann genauso gut eine Verschlimmbesserung darstellen. Und das ist für mich Verbasteln.

gruß daxi
Pfitglitsch
Gesperrt
#11 erstellt: 13. Mai 2007, 19:38
Hmm... so schlecht sind die nicht die Saba 70K,
und zumindest bei der tonalen Neutralität spricht einiges für eine tonale Abstimmung die auch als monitortauglich gelten darf.
Einige alte Heco 4000/5000er Boxen waren vergleichbar gut!
In meinen Ohren ist es die beste Saba Hifi Box, wenn nicht die beste
bezahlbare Deutsche Box überhaupt dieser Größenklasse, die ich bisher je gehört habe.
Kein matschiger Bass, keine aufdringlichen Mitten, fein aufgelöste, stimmige nicht zischende Höhen.
Habe selber die 12DB Weiche auch mit neuen Elkos ausgerüstet, bei der Mitte habe ich ganz auf axiale MKTs umgerüstet, Hochton war schon Mkt-genügt völlig....MKP oder FKP unnötig- bringt nicht mehr als Mkt kostet nur unnötig.
In der Tat legt der subjektiv empfundene Klang im Vergleich zu den alten Frako Bipolar Elkos deutlich zu- die Auflösung wird feiner.
Es spricht nichts für das zwanghafte Pochen auf Originalität, wenn die originalen Glatt-Elkos trocken oder grenzwertig sind, im Hoch- und Mitteltonbereich hat (meinem Geschmack nach) ein Elko heute nichts mehr zu suchen. Allerdings einen neuen Elko brücken mit gutem 0,1-0,22uf 650V Wima Durolit Ölpapierkondesator oder ähnlichem kann aber durchaus funktionieren und zu einem schön seidigen Klang führen-es kommt auf das Experiment an...ein "darf nicht" gibts nicht, solange die Box nicht verbastelt wird...z.B. durch das sinnlose Wechseln der Chassis oder Anschlüsse...
Was irgendwelche Testate über die Klangqualität von Boxen aussagen mag, ist Schall und Rauch, viele private Tonstudios und sogar Rundfunkanstalten haben damals auch mal in die Kiste der Consumerhersteller gegriffen, egal ob das Pflichtenheft irgendwas diktierte oder nicht.
Gelacht hat so mancher Tonmeister -OY?? OX?? denkste- ab in die Ecke damit und ne Wigo A4, Telefunken TL90, Saba 70K, Saba Professional 1300 herbeigeholt auch gerne mal KS Kücke & Co. Modell E80..alles schon in Studios angetroffen....DUAL CL190...keiner wirds mir glauben, beim Sender SFB als Behelfsboxen...Radio Luxemburg: amerikanische Scott Boxen, Klipsch und KLH Boxen...vieles wurde mit Cannon-Buchse nachgerüstet und einfach als passiver Abmischmonitor benutzt auch habe ich schon diverse Braun Boxen Modell 710/720 in Ü-Wagen entdeckt. Ich habe da vor Jahren noch Dinge gesehen...haha Ihr glaubts nicht....Noch toller war es in Belgien oder Frankreich- was dem Tonmeister gefiel wurde genommen-Pflichtenheft hin oder her...auch in der DDR fand sich oftmals West-Consumerware als Monitorbox, gerne auch Japanisches von Yamaha und Hitachi (!)...beileibe nicht nur Hempel Oberfrohna, Gaithain oder RFT...ich war selber erstaunt als ich vor etwa 3 Jahren eher zufällig an die 70K Sabas gekommen bin...
Die Chassis sind in der Tat von Isophon und Isophon hat auch damals einige Studioboxenhersteller beliefert, wobei ich nicht sagen kann welche Chassis nun auch in den Oy oder OX verwendung fanden, der Mitteltöner und Hochtöner ist mir aber auch schon in Telewatt Consumerboxen begegnet.
Also nur "billiges Zeug" in den 70K häähhm, zeig mal wo genau...
12DB Weiche / reine kräftig dimensionierte Luftspulen, Seidenkalotten, feine Papierkonus Tiefton-Lautsprecherchassis-heute durchaus wieder als HIGH END approbat. Heute spricht man aber von NATURFASERMEMBRAN, dem Marketing sei Dank-und langlebige Gummisicken sind heute schon selten-soll der Kunde doch alle 10 Jahre neue Peerless Tieftöner kaufen....die haben nämlich fast ausschließlich
Schaumstoffsicken, eine löbliche Ausnahme ist Visaton!
Nein nein, lassen wir mal die Kirche im Dorf, die Saba 70K ist schon eine Box der Spitzenklasse- nur hat sie bisher keine Lobby, aber darauf pfeif ich, weil es die Preise niedrig hält....ein Dolby Digital homecinema mit 4 dieser Boxen wird demnächst mal von mir umgesetzt- pfeiff auf THX usw...
Im a/B blind-Vergleich, selbst mit ziemlich teuren heutigen Boxen z.B. Dynaudio Contour schneidet die 70K überaus gut ab...ich habe die Dynaudios verkauft- brauch ich nicht, will ich nicht ---denn sie sezieren die Musik, die Sabas spielen hingegen mit großer Leichtigkeit...Wie gut die kleineren 50K Boxen sind vermag ich nicht zu sagen, aber auch diese werden keinesfalls "aus billigem Zeug" zusammengeschusterte Klangkrücken sein...
Ich weiß aber, dass das erweitern eines günstigen Bipolarelkos durch das Brücken mit einem MKT/MKP Folientypen im Bereich bis 0,22Uf keine relevante Auswirkung auf die Trennfrequenzen hat, so mancher Elko hat mehr Toleranz ab Werk---aber klanglich kann dies auch bei ausgebufftesten Boxenkonstruktionen z.B. DUAL CL730
zu einem feineren Klang im Mittel bzw. Hochtonbereich führen, teils zu einem besseren Klang als wenn man blindlings Elkos durch Wima MKP10 oder dergleichen ersetzt... Messen kann man diese winzigen Nuancen nur mit teuerstem Laborequipment, hören aber schon...und nicht alles was sich perfekt misst klingt auch gut, Röhrenverstärker hätten keinerlei Existenzberechtigung, wenn man nur nach dem Messen gehen würde. In meinen Ohren klingen sie natürlicher-egal was die akademische Fraktion
auszusetzen hat...
Beste Grüße
Pfitti
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