Grundig RF 740

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bigjahcop
Stammgast
#1 erstellt: 24. Feb 2007, 15:28
Hi Leute,
habe heute morgen bei meinen Großeltern im Keller einen Grundig RF 740 Radio entdeckt.
Erstmal war ich baff, wie gut der Empfang in einem Neubaukeller war und der Klang war auch sehr fein. Zumindest bin ich Radio hören so nicht gewöhnt
Das Gerät fristet sein dasein bei ihnen, ohne dass es genutzt wird.

Ich vermute, dass das Gerät einen Röhrenverstärker besitzt, von daher gibt es eventuell einen Interessenten dafür.
Soweit ich das sehen konnte, hat das Gerät keine Macken, dafür lege ich mal meine Hand nicht ins Feuer.

Was kann man denn für soein Gerät verlangen? Ich hätte es ja in den Verkaufsbereich gestellt, nur habe ich halt 0 Vorstellung was so etwas noch wert ist.

Wenn jemand Interesse hat gerne auch direkt PN.

Würde mich über die eine oder andere Auskunft freuen.
Merci
bigjahcop
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 24. Feb 2007, 19:30
Eintrag dazu beim Radiomuseum

Also nix mit Röhre. Die IC-Bestückung erinnert mich auch eher an Grundigs Uhrenradios aus der Zeit (die freilich nicht von schlechten Eltern sind). Aber schon fuzzynierend, daß die anno '79 noch sowas gebaut haben. (Noch 1984 gab es die vermutlich letzten Tischradios, RF425/825.) Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, daß man da viel für kriegt, dazu fehlt der optische Charme der Geräte aus den 50er und 60er Jahren. Aber wer's hat, kann sich freuen, ein Gerät mit Dampfradio-Appeal und dem Komfort und der relativen Wartungarmut von Geräten der 70er zu haben. (Wäre fast was für mich - mein Röhrenradio wäre Platine sei dank nur mit sehr hohem Aufwand zu reparieren und dient nur als Staubfänger.) Taugen wird die Schaltung sicher, da sollte man sich nicht vom Grundig-typisch etwas biederen Äußeren täuschen lassen.
bigjahcop
Stammgast
#3 erstellt: 24. Feb 2007, 22:26
wenns nur nicht so groß wäre^^ andererseits klingt das ding schon wirklich super gut. nur spricht es mich optisch nicht gerade an.
audiophilanthrop
Inventar
#4 erstellt: 25. Feb 2007, 01:42
70er-Jahre-Charme halt. Es will übrigens scheinen, daß im RF720 die gleiche Elektronik steckt. Diese flachen "Musikgeräte" dürften bei Sammlern so ziemlich die unbeliebtesten Gerätschaften sein, die sehen halt total altbacken aus - arme Dinger. Der RF-740 würde mich schon interessieren (geht anscheinend schon bis 108 MHz, ja?), ich schick dir mal 'ne PM... (EDIT: Die kommt erst morgähn.)

Tja, ein anständiges Radio in etwas handlicher... Den besten Klang dürfte man wohl aus den üblichen größeren Ghettoblastern von Panasonic oder JVC rauskitzeln können, aber die sind auch nicht gerade winzig, und was die Empfangsteile taugen, keine Ahnung.
Hier läuft gerade ein Roadstar TRA-2350P (eigentlich ein Redsun RP2000), Kostenpunkt 60 Fragezeichen neu; wenn man gern auch noch 10 Speicherplätze pro Band (insgesamt 50) hätte, gibt es den RP2100 als Elta 3569 "GLOBESTAR" für etwa einen Zehner mehr (läuft allerdings gerade aus). Das Teil kommt eigentlich mehr aus der Weltempfänger-Ecke, bietet aber auf allen Bändern gute Performance (auf UKW ist er durchaus Einsteiger-DX-tauglich, 200-kHz-Trennung packt er im Normalfall gut und das Frontend scheint auch eine große Antenne zu vertragen) und mit dem 12 oder 13 cm großen Lautsprecher und den bis zu 2,5 W Ausgangsleistung nebst Baß- und Höhenregler kommt die NF nicht zu kurz. Ein Grundig Satellit mag er nicht ganz sein (und ganz Hi-Fi ist die Audio auch am Line-Out nicht), aber für den Neupreis kriegt man sonst nirgends soviel Radio. Man sollte nur drauf achten, daß auch alles richtig funktioniert und im 2felsfall umtauschen (ich hatte keine Probleme, aber in der zugehörigen Yahoo! Group wurde zuweilen über einzelne Exemplare mit Defekten berichtet). Ich habe dazu übrigens auch einen mittlerweile etwas länglich gewordenen Test geschrieben.
Wenn's was historisches sein soll, dann ist man bei Grundig schon gar nicht so verkehrt, man sollte sich allerdings auf Modelle beschränken, die noch nicht in Fernost montiert wurden, d.h. im Normalfall vor 1980. (Mein "neuer" Music Boy 160 von ca. 1983 ist zwar immer noch nicht schlecht und sieht nett aus, aber fällt in Verarbeitung und Klang schon ab.) Im 3felsfall mal beim Radiomuseum die Zahl der Kreise nachsehen, Modelle mit 7 AM- und 10 FM-Kreisen taugen schon recht viel. Altersbedingte Wehwehchen und Defekte können aber durchaus mal auftreten, angefangen von kratzenden Potis und Schaltern über taube Elkos bis hin zu etwas diffizileren Dingen.


[Beitrag von audiophilanthrop am 25. Feb 2007, 02:28 bearbeitet]
bigjahcop
Stammgast
#5 erstellt: 25. Feb 2007, 04:19
bin erst montag wieder in der nähe des geräts, ich glaube aber, dass der bis 108 Mhz ging.
audiophilanthrop
Inventar
#6 erstellt: 26. Feb 2007, 18:20
So, da wäre ich wieder. Sieht so aus, als würde ich eine auf den Deckel kriegen, wenn ich hier noch so ein Riesenteil anschleppe (Hotel Mama ). Dann lasse ich das vielleicht doch besser...

Gestern hat mich der MW-Rahmen ganz schön auf Trab gehalten (da haben mein Elternteil väterlicherseits und ich das ganze Wochenende dran gebastelt). Aber die Mühe hat sich gelohnt - die Antenne ist bekanntlich immer noch der beste Empfangsverstärker, und dieses Exemplar gibt sich da alle Mühe. Ist ja auch recht groß geworden, etwa 94 cm Kantenlänge und summa summarum 9 Windungen in je etwa 1 cm Abstand für einen 500pF-Drehko (da paßt die Theorie sehr gut, sehr viel höher als 1,6 MHz geht das Teil aber nicht). Jetzt fehlen noch Füße zum besseren Aufstellen und eine Art Griff, damit das Teil etwas besser einhändig zu drehen ist, die Auskoppelwindung sollte mal mit einem etwas dünneren Draht neu gemacht werden. Trotzdem, die Signalstärke abends reicht, um bei TRA-2350P und ICF-SW7600G das Frontend bzw. bei starken Signalen auch nachfolgende Stufen zu übersteuern, wow. Und tagsüber ärgert man sich schnell über Störquellen...

Heute ist hier übrigens ein Panasonic RF-1410L a.k.a. GX10II eingetrudelt. Die dringend nötige Putzaktion zog sich zwar hin, und Schalter wie Potis hätten dringend mal ein wenig Tunerspray wie Tuner 600 oder Oszillin T6 nötig, aber sonst ist das ein wirklich nettes Gerät - durchaus überdurchschnittliche Trennschärfe und gute Empfindlichkeit auf UKW, gute Empfindlichkeit und Trennschärfe auf MW (wenn sich der Bandschalter denn mal in die richtige Position bequemt - vielleicht kriege ich ja sogar noch mal die KW zum Funktionieren, für die es immerhin eine Feinabstimmung gibt), und das Klangbild ist mit dem Zweiwege-Lautsprecher (die Höhen sind in der Tat kaum gebündelt) sehr ausgewogen; es gibt zwar nur einen Höhenregler, aber immerhin auch eine zuschaltbare Loudness (das Gegenstück ist der "battery saver"). Da kann auch der Roadstar/Redsun klanglich nicht ganz mithalten. Die Tuning-Anzeige ist eh niedlich, und die Ablesegenauigkeit scheint mir recht gut zu sein. Für die paar Fragezeichen, die ich dafür habe hinblättern müssen (etwas Glück war wohl auch dabei), allemal eine Empfehlung.

Der Philips-Abklatsch davon hieß übrigens 970, dürfte auch nicht schlecht sein. Es gab auch noch kleinere Panasonics aus der Reihe, etwa den auch zuweilen aus der Bucht zu fischenden RF-1405L (GX5II) ohne Zweiwege-Lautsprecher und den schon deutlich einfacher gestrickten RF-1403L (GX3II). Die Nachfolger ab ca. 1985 waren dann RF-1630 (GX30), RF-1650 (GX50) und RF-1680 (GX80), wobei gestern gerade ein 1680er für (Appel+Ei) weggegangen ist (ist ein lustiges Teil aus der Zeit des Digitalwahns - bis auf die Abstimmung alles über Tipptasten, sogar die Lautstärkeeinstellung, aber Zweiwege-LS hat auch der); die drei habe ich noch im Katalog '91/'92 gesehen. (Über den bin ich erst auf die Weltempfänger und damit zur Kurzwelle gekommen - 10 Jahre ist das mittlerweile her.) Die aktuellen Modelle können dagegen nicht anstinken, der RF-3700 / GX700 (ab ca. '94, auch schon ewig am Markt) klingt zwar mit seinem 10er LS noch gut, aber der Empfang ist nur auf Taschenradio-Niveau.


[Beitrag von audiophilanthrop am 26. Feb 2007, 18:57 bearbeitet]
hf500
Moderator
#7 erstellt: 26. Feb 2007, 22:55
Moin,
ich bin dagegen eher auf Grundig Satellit eingenordet. Zumindest die grossen alten haben durch
leistungsfaehige Verstaerker und Zweiwegelautsprecher einen guten Klang.
Ein Satellit 700 kann da nicht mithalten, aber dafuer hat er den besseren Empfaenger und ist
keine Immobilie ;-)

Der Panasonic RF-3700 ist aber trotz seines einfachen Empfangsteiles
ein gut brauchbarer Gebrauchsempfaenger, der besonders durch seine Drehknopfabstimmung
und die vielen Stationstasten komfortabel zu bedienen ist.

73
Peter
audiophilanthrop
Inventar
#8 erstellt: 27. Feb 2007, 02:18
Klar, die Satelliten sind schon klasse (hatte der 700er nicht sogar 3x 180 kHz für UKW?), aber leider i.allg. auch sehr teuer. Selbst für die etwas weniger beliebten (oder nur zahlreicheren?) Modelle 2000/2100 legt man ohne weiteres 80 Fragezeichen hin, und dann ist evtl. trotzdem noch einiges an Arbeit nötig (mindestens Trommeltunerkontakte, Tastensatz und ggf. Potis reinigen). Der RF-1410L hat mich keine 15 Fragezeichen gekostet, inklusive Versand. (Und so ein Glückskeks hat den offenbar übersehenen RF-1680L für unter 10 gekriegt.) Fehlt noch Tunerspray, aber das braucht man bei dem alten Zeug eh früher oder später. Ums Putzen kommt man auch nur selten herum, aber wenn dafür der Kaufpreis stimmt...
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