Können Verstärker einrosten?

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Keizo
Stammgast
#1 erstellt: 13. Jan 2005, 14:55
Hallo liebes Forum,
Ich hab da eine für euch wahrscheinlich sehr leicht zu beantwortende Frage: Können Verstärker bei Nichtgebrauch "einrosten" ? Sprich: Leidet die Signalausgabequalität bei längerer Verwahrung des Verstärkers im Schrank? Ich hab nämlich einen alten Telefunken RR-100 von meinem Vater, der was weiss ich wie viele Jahre bei uns nicht benutzt wurde.

Mein Vater meinte nach Anschluss nur:"Hmm, früher hat der aber mal besser geklungen."

Vielen Dank schon mal im voraus für euere Antworten.

MfG, Jens
dernikolaus
Inventar
#2 erstellt: 13. Jan 2005, 15:18

Ich hab nämlich einen alten Telefunken RR-100 von meinem Vater, der was weiss ich wie viele Jahre bei uns nicht benutzt wurde.


Cool! Ich habe einen RR 100 auf'm Sperrmüll gefunden.
Also mich hat er nicht gerade umgehauen....Naja
Ich denke shcon, dass einige mechanische Bauteile wie z.B. Potis mit der Zeit in Mitleidenschaft gezogen werden können.
Wie es sich jedoch mit der ganzen Elektronik verhält, vermag ich nicht zu beurteilen.
Albus
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 13. Jan 2005, 15:43
Tag,

ja, auch stehende Alterung hinterläßt Verschlechterungsspuren. Auf Kontakten bildet sich Belag (Korrosion), Kondensatoren (eh keine idealen Bauteile, allerdings mit Spannungsverlusten in der Größenordnung von minimalen 0,05% infolge dielektrischer Vorgänge) verlieren Kapazität, Federn härten durch und werden rissig, Leiterbahnen ebenso, usw. usf.

MfG
Albus
Keizo
Stammgast
#4 erstellt: 13. Jan 2005, 16:25
Vielen Dank schon mal für die Antworten. Kann man denn selber versuchen, da was zu machen, mit Antikorrosionsspray oder Kontaktspray? Hab da keinen Plan.
Oder muss alles separat in ner Fachwerkstatt ausgetauscht werden?

Danke nochmals, Jens

P.S.: Wird hier immer so schnell geantwortet?
Albus
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 13. Jan 2005, 16:35
Tag erneut,

zugängliche Kontakte aussen und innen kann man zu reinigen versuchen, z.B. mit Feuerzeugbenzin, was auch ölige Rückstände beseitigt (die "Kontaktsprays" mag ich nicht), auch DIN-Stecker, die unzugänglich scheinen, kann man mit dem dünnen Ende eines Pfeifenreinigers säubern. Dunkelung auf Kontaktblechen zeigt Belag an. Inbetriebnahme nur allmählich, die Ausgangsleistung langsam steigern, mit der Erwartung (oder Hoffnung), dass die Kondensatoren wieder formiert werden. Die internen Versorgungsspannungen müßten kontrolliert werden (Ruhestrom, Gleichspannungsversatz) - typisch kennt man die Werte ohne Schaltplan nicht, auch Werkstätten hätten damit Probleme (es gibt Service Manuale beim Schaltungsdienst Lange, uU wendete sich eine Werkstatt dorthin).

In einen derartigen Fall reinigte ich das Gerät sorgfältig und nähme es langsam - gewissermaßen wiederbelebend - in Betrieb. Man achte alsdann darauf, ob es etwa rasch heiß wird, denn dann stimmte etwas nicht - ansonsten dem Wiederanlauf ruhig etwas Zeit lassen, nicht vorschnell verwerfen oder überhaupt urteilen: beobachten zuerst.

MfG
Albus
doc_relax
Inventar
#6 erstellt: 13. Jan 2005, 17:57
Hi,
ja, hier wird meist so schnell geantwortet
Beim Aussehen und der Konstruktion des RR100 (habe welche gesehen, noch nicht gehört - kann man da nicht nur 1 Paar LS dran anschließen?) würde es mich erstaunen wenn der klanglich besonders gut wäre. Gehörte IMHO eher zu den Lowcost-Geräten. Weiß nicht ob der evtl. schon aus der Thomson-Brandt Zeit stammt. Eine Überholung in der Werkstatt lohnt bei dem Gerät nicht.
Falls er Kontaktprobleme hat (Kratzen in Potis usw.) und du Kontaktspray benutzen willst: Kontakt 61 von Kontakt Chemie kaufen, das ist gut und nicht sauer (keine Korrosionsgefahr). Vorsichtig und sparsam an den Schaltern und Potis einsetzen. Und nicht sofort danach in Betrieb nehmen.
Gruß
doc
dernikolaus
Inventar
#7 erstellt: 13. Jan 2005, 19:14
Man kann zwei Lautsprecherpaare schalten: A und B.
Das eine hat normale Federklemmen, das andere Din-Buchsen.
Jedoch kann man sie nur unabhängig voneinander und nicht gleichzeitig benutzen.
Der Klang des Amp ist wirklich ziemlich schlecht. Für Parties reicht's aber.
Wenn er mal sterben sollte, werf' ich ihn einfach auf'n Sperrmüll.
lens2310
Inventar
#8 erstellt: 13. Jan 2005, 19:32
Also, was ich sagen kann, Kontaktspray bringts definitiv nicht. Auch Potis gegen Billigware tauschen bringts nicht.
Bei relativ preiswerter Elektronik lohnt sich der Austausch von Bauteilen eigentlich nicht. Bei teuren Geräten sollte man auf jeden Fall hochwerige Ware einsetzen. Da kann ein Poti schon mal 50 Euro oder mehr kosten. Ich habe mal bei meinem alten Hitachi HCA-7500 Vorvestärker ein defektes Poti durch ein originales Poti ersetzt, welches auch nach ein paar Wochen kratzte.
Spart euch das Geld !

Eckhard
hf500
Moderator
#9 erstellt: 14. Jan 2005, 20:22
Moin,
wenn ein Poti sehr schnell wieder kratzt, dann messt doch mal nach, ob Gleichspannung drauf liegt.
Die ist naemlich die Ursache fuer die Kratzerei. In dem Fall sind alle Elkos zu tauschen, die mehr
oder weniger direkt am Poti (Lautstaerke) angeschlossen sind. Es sind idR. 4 Stueck.
Ich habe schon genug Geraete damit behandelt, Kontakt 61 hat sich als sehr brauchbar erwiesen. Kratzt das
Poti weiter, siehe oben oder Poti verschlissen (defekt).

73
Peter
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