Grundig R 400 instandsetzbar?

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Menotius
Neuling
#1 erstellt: 01. Feb 2007, 16:43
Ich hab' einen Receiver Grundig R 400 (linkslaufende Radioskala! Wo gibt's denn sowas?!), der zwar auf dem rechten Lautsprecherkanal einwandfrei funktioniert, links jedoch viel zu leise und dafür umso verzerrter Tönchen von sich gibt. Auf dem Kopfhörerausgang ist alles in Ordnung und selbstverständlich habe ich die Lautsprecher auch mal umgekehrt eingesteckt, ohne daß das irgendeinen Effekt gehabt hätte. Ist das ohne großartige Fachkenntnisse oder Kosten und mit nicht viel mehr als einem einfachen Lötkolben reparierbar?
Drinnen ist zumindest auf dem ersten Blick nichts außergewöhnliches zu sehen und die Sicherungen (4 Stück) sind auch alle ununterbrochen. Auf dem Hitzegitter klebt ein STK 461.
Basteltante
Inventar
#2 erstellt: 01. Feb 2007, 17:45
hallöchen.

Du gibst hier ein sehr gutes Info, so kann man dir auch helfen.
Das STK 461 ist ein Stereo-Hybridverstärker-IC der beide Kanäle der Endstufe enthält. Wenn eine der beiden Seiten durchgebraten ist braucht man wirklich nicht lange zu suchen, leider muß das STK dann ausgebaut und durch ein neues ersetzt werden. Ist übrigends nicht besonders teuer, wenn du an dem Gerät hängst sei beruhigt: Reparatur lohnt noch.
Beim Ausbau des alten bitte so vorgehen (Manu-Methode):

Zuerst mit einer 12V Maschine oder einer Manikurschneidezange alle Pins direkt am Kunststoffgehäuse abtrennen !
Nun den Plastikbrocken abschrauben, Fenster auf und raus damit.
Nun Beinchen für Beinchen auslöten, dabei aufpassen daß die Leiterbahnen der Platine ganzbleiben (aus diesem Grunde das vorherige Abschneiden vom Block). Beinchen mit Elektronikerzange festhalten und rausziehen wenns heiß ist. Löcher die nicht frei sind ggf. mit 1mm nachbohren
Alles sauber raus, das neue STK einsetzen, die Rückseite (nicht sparsam) mit Wärmeleitpaste einstreichen, anschrauben, unten sauber verlöten.

Funktionstest der Boxen: STK sterben meist durch Kurzschluß, seltener durch Überlastung. Sie mögen nur 8 Ohm, keine 4 Ohm Systeme !
Boxen OK, anschließen, Gerät an,
nun sollte es wieder gesund sein.

lG Manu


[Beitrag von Basteltante am 01. Feb 2007, 17:51 bearbeitet]
Menotius
Neuling
#3 erstellt: 01. Feb 2007, 21:01
Danke Basteltante!

Liegt's denn angesichts der beschriebenen Symptome einigermaßen sicher an diesem STK 461, was ich schon als Endverstärkerbaustein vermutet hatte? Immerhin kommt auf der einen Seite ja noch so ein leises, verzerrtes Gespratzel. Falls so ein Endverstärker breitbandig gleichmäßig verstärkt müsste das Ergebnis ja ausschließlich leise sein, nicht aber verzerrt. Aber wer weiß, ob Vor- und Endverstärker nicht auch so eine nichtlineare Frequenzschnittkurve haben wie die Phonovorerstärker.

Und was kostet so ein Ding?

Mein Herz hängt nicht ausschließlich an diesem Receiver, aber zum schnellentschlossenen Entsorgen erscheint er mir doch zu schade.
Basteltante
Inventar
#4 erstellt: 01. Feb 2007, 22:05
meß mal die beiden Versorgungsspannungen die zu dem STK führen: eine negative und eine positive, beide sollen so um die 30V betragen und gleichhoch sein. Wenn die da sind kanns nurnoch der STK sein.

So ein ding kostet < 20e
Genau
Stammgast
#5 erstellt: 02. Feb 2007, 00:27
Hallo
Du mußt halt nur schauen wo her du das IC bekommst, so geläufig ist es nämlich nicht mehr. Reichelt hat nur den STK459 im angebot, der hat weniger Leistung, sollte aber kompatibel sein.
Zweck0r
Inventar
#6 erstellt: 02. Feb 2007, 00:55
Hi,

der Kopfhörerausgang hängt mit Sicherheit auch an der Endstufe.

Setz mal den Kopfhörer auf und schalte die Lautsprecher an, während Du mit dem Kopfhörer hörst. Verzerrt der Kopfhörer dann auch, wenn zusätzlich die Lautsprecher laufen ? Wenn nicht, kann es eigentlich nur ein Kontaktproblem am Schalter oder an den Lautsprecherbuchsen sein. Eine Einschaltverzögerung mit Relais hat dieses Modell wahrscheinlich nicht, sonst käme auch das in Frage.

Verzerrt der Kopfhörer auch, sobald die Lautsprecherlast an der Endstufe liegt, ist sie wohl wirklich hinüber. Ein neuer STK lohnt sich aber nicht, weil R400 und R500 (die Version mit Digitaltuner) so ziemlich die billigsten Modelle von Grundig waren. Man bekommt den ganzen Receiver inklusive Porto für den Preis des Hybridmoduls:

Abgelaufene Auktion

Den R500 übrigens auch. Der hier wird wahrscheinlich keine 10 Euro erreichen.

Grüße,

Zweck
Menotius
Neuling
#7 erstellt: 02. Feb 2007, 06:17
Danke für eure Beiträge und eure Hilfe! = : - )

Das mit dem Nachmessen ist leicht gesagt und wäre wohl auch leicht gemacht, wenn denn ein Meßgerät da wäre. Schon der Lötkolben ist quasi nur ein zufälliges Erbstück. Reichen für solche Zwecke eigentlich diese billigen Digitalmultimeter, die es ab und zu für ein paar Euro beim Lebensmittel-Discounter gibt?

Wenn selbst funktionierende Geräte dieses Typs nichtmal eine Handvoll Euro kosten, dann hat meins ja wohl leider nichtmal mehr einen Schrottwert, falls man nicht zufällig gerade noch einen passenden Ersatzbaustein herumliegen hat.

Ich war ja schon froh daran gedacht zu haben auch den Kopfhörerausgang probiert zu haben. Aber das war ein guter Tip das auch gleichzeitig und wechselweise zu probieren. Tatsächlich ist der Kopfhörer im Alleinbetrieb ohne die einkanalige Verzerrung. Im Kombibetrieb verzerrt die eine Seite aber ähnlich dem Lautsprecher. Einen deutlichen Lautstärkeunterschied wie zwischen beiden Lautsprecherausgängen konnte ich zwischen den beiden Kopfhörerseiten nicht wahrnehmen.
Basteltante
Inventar
#8 erstellt: 02. Feb 2007, 07:06
es gäbe da noch die Möglichkeit eines teildefekten Gleichrichters in der Versorgung. Deshalb wollte ich das gern mal unter Last gemessen haben. Im KH Betrieb mag das sogar fehlerfrei gehen weil der Amp dann keinen Hunger hat, bei Boxen macht sich ne fehlende Halbwelle dann gründlich bemerkbar
Die Kosten dafür wären nochmal viel niedriger, 1 - 2,-
hf500
Moderator
#9 erstellt: 02. Feb 2007, 18:01
Moin,
in dem Fall waere der Fehler in beiden Kanaelen, denn es gibt nur einen Gleichrichter fuer beide Endstufen.
Ausser einem defekten STK koennten auch kalte Loetstellen in der Umgebung des Endstufenhybrides eine Ursache sein.

73
Peter
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