Yamaha AX Verstärkerserie Einschätzung heute

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Tydan
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 01. Jan 2025, 01:56
Hallo,

die Yamaha AX Verstärkerserie lief, glaube ich, gut 23 Jahre und war recht solide gebaut und klang gut.

Ich hatte früher jahrelang den AX-492 und bin dann vor 3 Jahren auf den AX-1050 umgestiegen, den ich günstig bekam. Der läuft hauptsächlich mit einem Streamer zur ständigen Musik-Berieselung (ich liebe Yamahas regelbare Loudness), ab und zu auch als Wiedergabe CD/LP und das macht er bestens.
Jetzt müsste ich den Einwahlschalter reparieren lassen. Nun gut, ist bekannt.

Wenn man die AX-Serie insgesamt betrachtet, sollte man dann ggf. weiter sogar noch auf den AX-1070 hochrüsten? Oder war im Segment der unteren Modelle ein richtiger Geheimtipp dabei, der auch aktuell noch richtig gut ist?

Der AX-570 oder AX-592 fallen da schon mal.

Ich hatte mir letztlich mal den R-N803D sowie den A-S701 angehört. Haptisch waren die Geräte okay, aber klanglich hätte mich da nicht wirklich etwas zum Neukauf im Vergleich zu meinem AX-1050 bewegen können. Hm, eigentlich sogar eher gar nicht!

Wenn der AX-1050 zur Reparatur weg ist, würde ich den AX-592 solange einsetzen. Oder ist der schlechter bzgl. Gesamtklirrfaktor, Dämpfungsfaktor oder Stereokanaltrennung?

Könnt ihr mir das mal noch etwas besser einschätzen? Oder welcher ist der beste Verstärker der alten AX Serie gewesen?

Vielen Dank.


[Beitrag von Tydan am 01. Jan 2025, 01:57 bearbeitet]
Jens_H.
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 01. Jan 2025, 11:46

Tydan (Beitrag #1) schrieb:

Wenn man die AX-Serie insgesamt betrachtet, sollte man dann ggf. weiter sogar noch auf den AX-1070 hochrüsten? Oder war im Segment der unteren Modelle ein richtiger Geheimtipp dabei, der auch aktuell noch richtig gut ist?

Der AX-570 oder AX-592 fallen da schon mal.

Gutes neues!
Ich habe vor ein paar Wochen meinen zweiten AX 570 repariert. Eingangswahlschalter ausgelötet, gereinigt und wieder eingelötet. Dasselbe mit den Cinch-Buchsen der Vorstufen- Endstufentrennung und alle Schalter und Potis gereinigt. Bei beiden AX 570 mussten keine Elkos ausgetauscht werden. Es stecken in beiden Verstärkern natürlich einige Stunden Arbeit, aber für mich hat sich das gelohnt. Ich bin mit diesem Verstärkermodell sehr zufrieden.
Dazu habe ich einen CDX 570 und einen 670er. Eine Kombi zur Zeit in Nutzung, die andere als "Notfallreserve".
Die 870er und 1070er Modelle unterscheiden sich meines Erachtens nur durch ein etwas anderes Design in der Anordnung der Bedienelemente (Klappdeckel) und deren höherer Leistung. Laut Hifi-Wiki hat der 1070er etwas mehr Bumms als der 1050er.
Die 590er, 890er und 1090er entsprechen den 70er Modellen, sollen aber angeblich alle goldbeschichtete Kontakte und keine anfälligen silberbeschichteten haben. Aber in den Foren findet man manchmal Aussagen, dass einige 90er Eemplare doch noch Silber-Kontakte haben sollen.
Der AX 590 ist optisch an den AX 870 angelehnt was die Bedienelementklappe angeht. Die AX x92er sind schon wieder eine andere Serie.
Meiner Meinung nach sind die Verstärker der AX x70er und x90er Reihe immer noch top Geräte. Einen 1070/1090er würde ich mir auch noch holen, wenn diese momentan nicht so teuer wären. Aber nur just for fun. Der AX570er reicht mir von Klang und Leistung eigentlich aus. Die alten Verstärker sind natürlich etwas wartungsintensiv, aber wenn man alle Arbeiten selbst erledigen kann, kann ich diese Modellreihe jedem empfehlen. Externe Reparaturen sind m.E. viel zu teuer geworden. Um die 100€ nur für die Reinigung des Eingangswahlschalters werden im Schnitt verlangt. Wehe es kommen noch Folgereparaturen dazu.

VG Jens


[Beitrag von Jens_H. am 01. Jan 2025, 11:49 bearbeitet]
WilliO
Inventar
#3 erstellt: 01. Jan 2025, 14:11
Hallo Tydan,
dass Topgerät der Serie war der AX 1090. Den hatte ich viele Jahre und kann nur Gutes berichten. Einzig der Eingangswahlschalter hat irgendwann Schwierigkeiten gemacht. Lange her!

Gruß
Willi


[Beitrag von WilliO am 01. Jan 2025, 14:11 bearbeitet]
Tydan
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 01. Jan 2025, 18:44
Frohes Neues!

Die Problematik des Eingangswahlschalters ist bekannt und leider ärgerlich.

Gerade beim AX1050 wird auch die Motorposition mit gesteuert und wenn man Pech hat, sind noch alte versilberte Kontakte verbaut, keine Goldenen.
Wobei, wenn das solide gemacht wird, hält das dann viele Jahre wieder. Da sind 100 Euro vom Profi-Techniker durchaus angemessen, vor allem wenn er damit Erfahrung hat. Eine gute Adresse ist: http:///www.klassiker-service.com

Genügt denn ein AX570 oder AX592 auch von den technischen Werten? Oder sollt man da durchaus auf das Flagschiff AX1090 schielen?

Ich könnte mir vorstellen, dass es sinnvoll wäre, nach 25 Jahren zumindest die Netzteil Elkos auszutauschen. Ob man die ganze Platine recappen sollte, ist so eine Sache. Das gibt es Meister, die sagen ja machen und ebenso welche, die sagen, wenn der Verstärker läuft besser nichts verändern.

Kann man bei den AX Verstärkern den Ruhestrom kalibrieren, wenn ja wo gibts dazu Angaben, Messpunkt und Stromstärke?

Konnte jemand mal einen AX5xx zu dem AX10xx anhören und vergleichen?
Jens_H.
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 01. Jan 2025, 19:56
Es gibt natürlich bei den AXern Messpunkte. Diese sind mit den beschriebenen Messverfahren und Spannungsangaben in den Service Manuals zu finden. Die gibt es im WWW größtenteils kostenlos zum Download.
Wenn du einen AX-592 zum guten Preis bekommen kannst, dann greif zu.


[Beitrag von Jens_H. am 01. Jan 2025, 19:58 bearbeitet]
bergisch
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 04. Jan 2025, 23:47
Hi, hab seit vielen Jahren einen AX 1070 laufen, mit höchster Zufriedenheit. Zwischenzeitlich ist mal ein 570 oder ein 930 angeschlossen, wenn ich mal umbaue oder reinige. Klanglich höre ich keine Unterschiede, hab nur das Gefühl dass der 1070er alles etwas souveräner erledigt, speziell bei höheren Lautstärken. Sollte irgendwann einmal der Eingangswahlschalter Probleme machen lasse ich es reparieren. Ist es allemal wert.
Möchte ihn nicht missen, für mich immer noch ein Top-Gerärt. Und vom Design die für mich schönste Serie von Yamaha.
Fabian-R
Stammgast
#7 erstellt: 05. Jan 2025, 07:34
Ein AX-592 fristet seit 3 Jahren sein Dasein auf dem Dachboden. Seit DSP habe ich einen normalen Verstärker nicht mehr in Betrieb.

Gutes, solides Gerät. Wie jeder andere Verstärker derzeit und Preisklasse auch.


[Beitrag von Fabian-R am 05. Jan 2025, 07:35 bearbeitet]
Subfreak
Stammgast
#8 erstellt: 05. Jan 2025, 12:30
Moin,

den "besseren" goldbeschichteten Eingangswahlschalter hatte meines Wissens nur der AX 1090.

Beste Grüße
Subfreak
WilliO
Inventar
#9 erstellt: 05. Jan 2025, 13:05
Das kann sein. Diese Verstärker-Serie mit dem Flaggschiff AX-1090 war noch "aus dem Vollen gefräst" und über jeden Zweifel erhaben.
Ich habe den AX-1090 gegen den AZ1 in 2001 oder 2002 wegen der aufkommenden Multikanalgeschichte getauscht. 3 Jahre später war das Ding wegen des technischen Fortschritts (Hdmi) schon nicht mehr up to date.

@bergisch:
Ich stimme dir zu 100% zu!

Gruß
Willi
Zaianagl
Inventar
#10 erstellt: 05. Jan 2025, 13:19
Den Eingangswahlschalter kann man auch selbst tauschen, etwas Bastelfähigkeit vorausgesetzt.
Ob der allerdings noch zu bekommen ist...
Ich hatte damals glaube einen von ALPS eingebaut.
bergisch
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 05. Jan 2025, 13:41
Der 1090 war nicht das Flagschiff, sondern jeweils der 1050, danach der 1070 und dann der 1090. Es war immer nur jeweils der Nachfolger.
Im Netz gibt's übrigens einige, die die Eingangswahlschalter reparieren, selbst Ausbau vorausgesetzt.einer funktioniert tadellos, ich bestätige ihn aber auch oft, damit er nicht aussetzt. Sollten alle machen, einfach ab und zu ein paar mal durchschalten.
Tydan
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 05. Jan 2025, 15:18
Yamaha hat damals die Eingangswahlschalter auf Kulanz gegen Versionen mit vergoldeten Kontakten ausgetauscht.

Gibt es da möglicherweise noch eine Bezugsquelle?
honda99
Stammgast
#13 erstellt: 06. Jan 2025, 19:57
Hallo
den Eingangswahlschalter noch neu zu bekommen, wird wohl schwierig werden. Ich habe im Jahr 2011 den Wahlschalter, die LS-Relais und den LS Poti an meinem AX-870 in der Fachwerkstatt tauschen lassen.
Das war damals bei mir in Mannheim der Yamaha FA Service Werner Busalt . Der AX läuft immer noch problemlos.
Busalt hat auch eine zeitlang die Schalter online verkauft. Ich glaub ,der hat mittlerweile sein Geschäft aus Altersgründen geschlossen.
Ich hab seit den 80ern Yamaha Verstärker betrieben und bin immer recht gut damit gefahren.
Im Moment läuft der obengenannte AX 870 im "Spiel,Gäste und Arbeitszimmer "
Im Wohnzimmer spielt ein A-S701 an dem der TV, ein Netzwerkplayer, Cd -Player und zu guter Letzt noch ein Dual Dreher der späten 70er angeschlossen sind.

Gruß
andi


[Beitrag von honda99 am 06. Jan 2025, 20:37 bearbeitet]
Tydan
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 07. Jan 2025, 03:09
Hallo Andi,

interessant mit Busalt, werde ich mal anfragen.

Wie schlägt sich denn der AX870 gegen den A-S701 klanglich?
Antek36
Stammgast
#15 erstellt: 07. Jan 2025, 08:13
Busalt ist schon lange dicht und offiziell gibt's die Eingangswahlschalter nicht mehr. Entweder mit Glück irgendwo noch einen neuen auftreiben oder den aktuellen zerlegen, reinigen und wieder versiegeln.
ronmann
Inventar
#16 erstellt: 11. Jan 2025, 06:58
AX1050, 1070 und 1090 (und AX930 und davor) waren die Flaggschiffe, wenn man mal von „Exoten“ wie dem AX2000 absieht. Du bist also schon ganz oben. Also was möchtest Du nun?
Reparieren und weiter benutzen. Diese Leistung in Watt bieten aktuelle Yamis nicht mehr. Ich hatte selbst den AX1070
Geiles Teil, nur der Eingangswahlschalter, aber dat is ja bekannt.
Suche mal 75Volt Elna Elkos in der Größe einer 475 Red Bull Dose in aktuellen Geräten Gibt’s erst in sehr sehr teuer. Die aktuellen Geräte haben nicht zufällig alle „nur“ noch so viel Leistung wie die ehemalige 1000DM Klasse AX750, AX870 usw.
Niedrigere Spannung (63Volt Elkos) und damit gehen 300…400Watt nicht mehr so richtig. Kosteneinsparung.
Klanglich unterscheiden sich die großen kaum. Selbst ein AX590, 592 oder 596, also die ehemalige 700DM Klasse ist hervorragend, auftrennbar in Vor- und Endstufe und mit hervorragenden Phono MC-Stufen (beim 596 wurde sie eingespart).
Ich habe die „kleinen“ manchmal als reine Endstufen verwendet.
Das Problem Eingangswahlschalter hat Yamaha beispielsweise in den Vorstufen CX630 und 830 gelöst. Komplett verschleißfrei auf die Lebenszeit eines Menschen betrachtet und so stieg ich auf eine CX830 + Endstufe um. Bzw. 2 Endstufen. Eine für Bass, eine für Mittelhochton, um wieder die Leistung eines AX1070 zur Verfügung zu haben.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Du hast einen hervorragenden Vollverstärker. Bleib dabei. Es wird nicht besser nur anders. Es sei denn Du kaufst einen großen Accuphase oder so. 2x 300Watt/4Ohm bekommst Du sonst nicht so leicht im HiFi-Sektor. PA schon eher.
Und LoudnessRegler haben die Mitbewerber fast nie, also wenn dir das wichtig ist
ronmann
Inventar
#17 erstellt: 11. Jan 2025, 07:01
P.S. Wenn es keine Eingangswahlschalter mehr gibt und dir ein Eingang reicht, Kabel am Eingangswähler anlöten und das Signal intern an dem Teil vorbeileiten
Zaianagl
Inventar
#18 erstellt: 11. Jan 2025, 09:14
Ich will hier nix madig machen, aber an meinem AX 1050 war auch das LS Relais betroffen
Am CX 830 (hatte auch die CX 830-MX 830 Kombi) die komplette(!) Klangregelsektion, also Bass und Höhen Regler, Loudness Regler und Balance Regler.
Ich würde mir also gut überlegen in die Geräte noch zu investieren....
ronmann
Inventar
#19 erstellt: 11. Jan 2025, 13:11
Das ist wie der Rentner der mir seinen alten BMW E39 für 1500€ überlassen hat. Einen herrlichen Reihensechszylinder Saugmotor. Sowas baut BMW gar nicht mehr, wenn wir doch beim Thema Klang sind
Derjenige hat sich einen modernen 4Zylinder geholt, weil der angeblich weniger Probleme macht, weil er neu ist. Wer sich die Motorschäden bei VW bei 150.000km anguckt, oder das Doppelkupplungsgetriebe, da wird einem schlecht wie manches konstruiert ist.
Das mag sein dass der Klangregelteil (d)einer CX830 ausgefallen ist. Genau diese Regler unterliegen auch bei mir einem gewissen Verschleiß. Ich benutze sie halt nicht. Hauptsache die PureDirektTaste stellt sauber durch und ja auch die möchte gepflegt werden.
Sowas wie den AX1050 gibt es nicht mehr von Yamaha. Wenn einem die Stärken der großen Tausender Yamahas wichtig ist, erhält man ihn, den 1050. Wenn nicht dann nicht. Klanglich konnte ich einen modernen A-S1000 nicht vom alten 1070 unterscheiden. In Sachen Leistung aber schon.
Wenn man Digitaleingänge oder sonstwas noch benötigt (hätte mir auch gefallen), steigt man um. Das sind aber gute und zeitlos elegante Geräte, die Probleme machen können aber nicht müssen.
honda99
Stammgast
#20 erstellt: 11. Jan 2025, 13:51
@Tydan
Also. Verstärkerklang ist nicht so mein Ding.
Meine Einschätzung. Einen direkten Vergleich beider Verstärker lässt sich ohnehin schwer bewerkstelligen. Ist mir ehrlich gesagt auch zu aufwendig.
Der A-S701 hat etwas weniger Ausgangsleistung, was aber an meinen aber an meinen Ergo 690 nicht weiter ausschlaggebend ist.
Er ist für mein Wohnzimmer System vollkommen ausreichend.
Der AX-870 spielt jetzt im anderen(kleineren ca.16 m² Gäste/Freizeitzimmer) an meinen alten B&W Regalboxen DM 601 in Verbindung mit meinem betagten Yamaha Sub YST-SW 80. Ein kleines, aber feines System für dieses Zimmer.
Meiner Meinung nach ist der A-S 701 auf dem Niveau der damaligen AX 550 bis 570 einzuordnen.
Nach meiner Einschätzung langt er im Impulsverhalten und Dynamik nicht ganz an den AX-870 heran.

Grüße
andi


[Beitrag von honda99 am 11. Jan 2025, 14:02 bearbeitet]
gst
Inventar
#21 erstellt: 11. Jan 2025, 15:21

ronmann (Beitrag #19) schrieb:

Wenn man Digitaleingänge oder sonstwas noch benötigt (hätte mir auch gefallen), steigt man um. Das sind aber gute und zeitlos elegante Geräte, die Probleme machen können aber nicht müssen.

Mit z.B. einem HDMI-3 zu 1 Umschalter (u.a. bei Amazon) hat man für wenig Geld einen Fernseh-Eingang, Bluetooth-Adapter Version 5.x gibt's für weiger als 30 Euro, D/A - Wandler auf Cinch auch nicht teuerer, warum deinen alten Yamaha AX wegwerfen?
ronmann
Inventar
#22 erstellt: 11. Jan 2025, 16:09
Meine Jungs docken per Bluetooth Dingsbums an die Yamaha CX830 an. Falls ich TV über die Stereoanlage hören möchte, finden die digitalen Signale im DAT-Recorder zusammen. Der Fernseher massefrei über Toslink. Gibt für alles eine Lösung, aber ein Verstärker der „alles hat und kann“, fände ich trotzdem spannend.
Ich hätte mir auch immer einen 4Kanalverstärker gewünscht. 2 für Mittelhochton, 2 für den Bassbereich. Wurde doch so oft über BiAmping gelabert. Also mach ich es über eine extra Endstufe, was lange ein AX596 und davor ein AX750 war. Den AX750 habe ich auf der Suche nach einer Spannung für eine Aktivweiche (Thel SAW30) geschrottet.
Nicht um des BiAmpings Willen 4 Kanäle, sondern weil ich ab und zu Lautsprecher baue und seit 20 Jahren ist es immer teilaktiv.
Aktiver Bass, passiver Mittelhochtonbereich.
Warum das SubsonicFilter nur für Schallplatte? Einstellbar mit Tiefbassanhebung, wäre gut.
Warum nicht noch eine einfache aber gute Weiche mit drin? Dann hätte ich nicht so viele Aktivweichen durchprobiert.
Mir sowas zu bauen, war ich immer zu geizig.
Wäre zB. mit Weichen- und VerstärkerTechnik von Thel möglich gewesen.
So höre ich eben mit Yamaha, Sony, Parasound, Thommessen, …
Geht alles, wäre aber eleganter gegangen.
Der Markt wäre klein, aber in den 90igern hätten es durchaus einige HighEnd-Kunden gut gefunden und für ihre Standlautsprecher genutzt. Vielleicht nicht unbedingt die Weiche, aber 4x 200Watt für eine große B&W Matrix 801 oder Canton RCL beispielsweise, das wäre genau richtig gewesen. Ebenso die Option den Tiefbass bei einer bestimmten Frequenz bisschen anzuheben und darunter zu beschneiden. Wie das beispielsweise die Blackbox der Canton RCL macht. Es wurde doch gezeigt, wie viel mit so wenig geht.
Und um zurück zum Thema zu finden:
Wenn man überlegt sich einen AX1050 für 400€ zu kaufen oder einen AX870 für 200€ oder einen fast gleichwertigen AX590 für 100€.
Die Antwort kann ganz einfach sein. Man kauft 2 AX590 für gebraucht 2x 100€
Dann hat man eine gute Vorstufe, eine „in Reserve“ und dann speist der eine AX590 den Mittelhochtonbereich, der andere den Bassbereich. Vor- und Endstufe ist auftrennbar.
Ob nun 2x 145Watt Dauerleistung an 8Ohm oder 4x 100Watt/8Ohm.
Impulsleistung noch bisschen höher. Das einzig blöde ist, dass die PureDirektTaste die Endstufengänge an und ausschaltet. Das heißt man darf die nicht aktiviert haben. Der VorstufenAusgang spuckt immer das Signal samt Klangregelstufe im Signalweg aus. Aber sonst gute Variante, um für 200€ mehr Power zu haben, als ein AX10x0, wobei das kleine x für 5, 7 oder 9 steht
AX1092 gab es ja nie und auch keinen AX896
Das war quasi der langsame Niedergang der AX-Modelle
ronmann
Inventar
#23 erstellt: 11. Jan 2025, 16:23
Ich glaube die Bezeichnungen sind für nicht-Yamaha-Fanboys manchmal verwirrend.
Die hinteren 2 Ziffern bezeichnen die Generation, wann das Ding rauskam. Also beispielsweise 30, 40, 50, 70, 90, 92 und 96
Die vordere Ziffer(n) ist wie beispielsweise bei einem BMW. Ein 3er, ein 5 oder einer 7er BMW, bezeichnet die „Größe“ des Modells, wobei es Yamaha manchmal bisschen verwirrend gemacht hat.
Nach AX700, 730 und 750 kamen AX870, 890 und 892
Nach AX900 und 930, kamen 1050, 1070 und 1090
Ein 1090 ist demnach nicht das größere Modell vom 1070, sondern ein ungefähr gleichwertiger Nachfolger. Gab bei den 1000ern nur kleine Änderungen. Der vergoldete Eingangswahlschalter des AX1090 beispielsweise.
Audio gab dem 1090 75Klangpunkte, dem AX1070 80Klangpunkte und ich meine dem AX1050 „nur“ 70Klangpunkte. Konnte ich mit meinen Ohren nie nachvollziehen. „Leistung konnte ich aber hören“. So ein 1000er Yamaha geht einfach nicht in die Knie, egal wie sehr man aufdreht. Wenn man nicht gerade Exoten antreibt, wie eine Infinty Kappa 9A mit 0,7Ohm ImpedanzMinimum oder sowas in der Art
honda99
Stammgast
#24 erstellt: 11. Jan 2025, 17:10
Der Niedergang der Vollverstärker generell und im speziellen Fall der AX Serie waren die digitalen Mehrkanal Verstärker/Receiver.
Das Medium DVD hat das noch forciert. Ich war auch nicht vom Heimkino Boom verschont geblieben und hatte mir seinerzeit
den Pioneer DV-525 und den Yamaha RX-V 795a RDS gekauft.
In dieser Zeit hatte der AX-870 ein mehr oder weniger Nischendasein gelebt. Aber! Ich hab ihn zum Glück nicht hergegeben.
Das Thema Heimkino hatte sich dann ein paar Jahre später erledigt und der RX-V wurde verkauft.
Der AX wurde von der FA. Busalt überholt und kam wieder zum Einsatz.
So kanns eben gehen.

gruß
andi


[Beitrag von honda99 am 11. Jan 2025, 17:14 bearbeitet]
SR2245
Inventar
#25 erstellt: 11. Jan 2025, 17:22

Yamaha hat damals die Eingangswahlschalter auf Kulanz gegen Versionen mit vergoldeten Kontakten ausgetauscht.
Gibt es da möglicherweise noch eine Bezugsquelle?



VT148300 für AX 870/890
VT148400 für AX 1070/90

gibt es seit knapp 10 jahren wohl nirgendwo mehr zu kaufen.

Die Schalter wurden bereits in der laufenden Produktion geändert, so haben späte Modelle der 870/1070 schon die mit den vergoldeten Audiokontakten.
Mein AX 870 ist von etwa Mai 1995 und hat schon den neuen Schalter.
Kanalausfälle gibt es mit denen eigentlich nicht. Aber die Ansteuerungskontakte sind auch bei den neuen Schlatern nicht vergoldet und fangen manchmal auch an zu spinnen. Dann findet der Schalter über Fernbedienung seine Position schlecht oder gar nicht.
gst
Inventar
#26 erstellt: 11. Jan 2025, 17:35
Ja, AX 10xx waren schon Brummer. Aber weniger als 2 Ohm solltens wirklich nicht sein, da hätten die pro Kanal doppelt vorhandenen Endstufentransistoren wohl schon gestreikt. Bei plus/minus 66V Betriebsspannung hätten da schon knapp 30A fließen können, und die Transistoren waren nur für 14A Maximalstrom angegeben. Aber bei der Betriebsspannung konnte man schon "die Sau rauslassen".

Kurz danach hat Yamaha etwas billiger gebaut und die Endstufen für knapp 60V ausgelegt, da war die Auswahl der möglichen Transistoren wesentlich größer und billiger. Der erste Vertreter der neuen Generation war der AX-596. Den findet man sogar bei amir im Mittelfeld. Dessen Endstufe ist fast unverändert 25 Jahre gebaut worden, nach dem AX-596 im RX-797, dann im A-S700 und dann im A-S701, auch im A-S801.

Danach hab' ich das nicht weiter verfolgt, Im A-S1100 war dann wieder eine neue Generation fällig.


[Beitrag von gst am 11. Jan 2025, 17:36 bearbeitet]
ronmann
Inventar
#27 erstellt: 11. Jan 2025, 19:13
Ja im A-S1000 und danach 1100 wurden die Endstufen anders konstruiert. Die schwarzen Anschlüsse LautsprecherTerminal liegen nicht mehr auf Masse.
Mein AX1070 musste gehen, weil er mehr wert war, als meine Parasound HCA1000a (150€ Unterschied waren als Student interessant) und diese Endstufe hat 6Transistoren je Kanal im Ausgang und damit einen niedrigeren Ausgangswiderstand = Dämpfungsfaktor 800
Im Vergleich konnte ich sie klanglich nicht auseinanderhalten und ich brauchte für 4Kanal reine Endstufen und keine Vollverstärker. Die Japaner bauten das ganze sauberer auf, als die Amis und selbst der gekapselte StandartTrafo in einem tausender Yamaha neigt weniger zum Brummen, als der ungekapselte RingkernTrafo in der ParasoundEndstufe.
Bei 2Ohm ohne Phasendrehung spuckt so ein AX10x0 trotzdem >400Watt aus. Drunter ist eigentlich ein Fehlkonstruktion, aber die Leute haben die Kappa 9A trotzdem geliebt
ronmann
Inventar
#28 erstellt: 11. Jan 2025, 19:24
Bei angenommenen 40Volt am Ausgang: 40Volt zum Quadrat geteilt durch 4Ohm = 400Watt. Der AX1070 wurde mit 2x 340Watt/4Ohm Dauerleistung gemessen. Impulsleistung sind vielleicht 400Watt. Die Netzteil-Elkos müssen Wurzel aus 2 (1,41) mehr Spannung aushalten. 40V x 1,4 = 56Volt
Noch bisschen Sicherheitsabstand zu den 63Volt was die Elkos können. Also entschied man sich für teurere und größere 75Volt Typen, so meine laienhafte Interpretation. Wirklich große KilowattEndstufen setzen dann auf eine Armada von 100Volt Elektrolytkondensatoren. Also im HiFi-Bereich. PA-Endstufen sind pragmatischer gemacht. Aber wenn Krell oder Mark Levinson viele 1000€ aufrufen, möchte man schon bisschen Material erwerben
gst
Inventar
#29 erstellt: 12. Jan 2025, 12:23

ronmann (Beitrag #28) schrieb:
Bei angenommenen 40Volt am Ausgang: 40Volt zum Quadrat geteilt durch 4Ohm = 400Watt. Der AX1070 wurde mit 2x 340Watt/4Ohm Dauerleistung gemessen. Impulsleistung sind vielleicht 400Watt. Die Netzteil-Elkos müssen Wurzel aus 2 (1,41) mehr Spannung aushalten. 40V x 1,4 = 56Volt

An der Stelle habe ich doch ein paar Einwände - die Netzteilelkos müssen mindest die Spitzenpannung der Sekundärwicklung des Netztrafos + ein bißchen Sicherheitsabstand aushalten. Also wenn die die positive Railspannung laut damaligem Schaltbild bei 66V liegt, ist die max. Spannung von 75Volt der Elkos gerade das Richtige (Noch dazu haben wir statt 220V 230V Netzspannung). Das hat mit der geleisteten Ausgangsspannung erstmal gar nichts zu tun.
Wenn wir eine Sinuspannung (Effektivwert!) von 40V am Ausgang haben wollen, muss die Endstufe 40V mal 1,41 = ~ 57V pro Halbwelle bringen. Die Endstufentransistoren und deren Treiber arbeiten alle als Emitterfolger, d.h. hier findet keine Spannungsverstärkung mehr statt, sondern nur Stromverstärkung für den "großen Wums". Leider nimmt die Stromverstärkung von Endtransistoren bei hohen Strömen eher ab, und wenn die Kollektor-Emitter Spannung bei dieser Vollaussteuerung auch noch kleiner wird, wirkt sich das zusätzlich negativ auf den Stromverstärkungsfaktor aus. An dieser Stelle bringt dann die hohe Betriebsspannung ein paar Reserven.
Das hört sich ziemlich theroretisch an; am Oszi und mit zwei Hochlastwiderständen an der Endstufe ist dass dann wunderschön transparent und gut nachzuvollziehen.
Seinerzeit hat man bei Yamaha ab AX-586 eine neue Generation von Endstufentransistoren verwendet, die auch noch bei kleineren Betriebsspannungen eine ausreichende Stromstärkung boten. (z.B. statt 2SA1492 neu 2SA1694 verwendet, obwohl letztere eine kleinere Totalbelastung boten.)


[Beitrag von gst am 12. Jan 2025, 12:26 bearbeitet]
ronmann
Inventar
#30 erstellt: 13. Jan 2025, 21:11
Ich habe jetzt quasi nur Thel (Thomas Hartwig Elektronik) nachgeplappert. Also das mit den Wurzel aus 2
Bissl klugscheißen wollen wir ja alle
Wie auch immer die Details sind, man kann nicht mehr losziehen und im HiFi-Segment 2x 300Watt oder mehr für einen „kleinen“ 4 stelligen Betrag erwerben. War für mich seinerzeit ausschlaggebend, statt eines Sony TA-F770 oder 707ES einen Yamaha zu kaufen, weil ich mit 2x 65W/4Ohm vorgeschädigt war. Als 14jähriger habe ich damit immer wieder meine Heco Superior Presto 750 geschädigt (clipping), sodass ich ein für allemal Ruhe haben wollte. Beim AX1070 war Clipping nie ein Thema. Da wusste ich ich habe zu viel Gas gegeben. 3 Wochen Ferienjob bei’m Dachdecker und der AX1070 war mein
Meine Eltern haben nur Kopf geschüttelt. Das Technics System E10 war schon viel zu teuer für einen 14. Geburtstag. Aber danke für die Erklärungen
P.S. Außerdem hat mein Kumpel den AX750
Da „musste“ ich natürlich drübergehen


[Beitrag von ronmann am 13. Jan 2025, 21:12 bearbeitet]
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