Seriöse Quelle revidierter Tapedecks?

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atoenne
Stammgast
#1 erstellt: 01. Apr 2024, 16:57
Hallo zusammen,

gibt es Empfehlungen für seriöse Anbieter revidierter oder mindestens gut in Ordnung gebrachter Tapedecks?
Die Röhre Frankfurt ist „um die Ecke“ aber begrenztes Angebot.

Mein Traum wäre https://www.hifi-wiki.de/index.php/Sony_TC-K_970_ES in Schwarz. 🥰
Budget 1k.

Grüsse, Andreas
DB
Inventar
#2 erstellt: 02. Apr 2024, 10:21
Hallo,

was verstehst Du in Bezug auf ein Kassettendeck unter "revidiert oder zumindest gut in Ordnung gebracht"?
Ich sehe da einen enormen Spielraum von:
- Verkäufer versichert: Gerät geht an, auf der Anzeige sieht man was, eine Kassette wird ohne Bandsalat bis zum Ende abgespielt
bis:
- problematische elektronische Bauelemente ersetzt, Mechanik komplett zerlegt, gereinigt, auf Verschleiß untersucht, Köpfe ggf. geläppt, alles zusammengebaut und neu justiert, elektrisch komplett abgeglichen. Das will bezahlt werden.

Anmerkung:
Dennoch bleibt es was es ist: ein Kassettendeck mit Schnappmatiklaufwerk. Wenn es darin irgendein Plasteteil (sowas ab Teilenummer 266 auf S.47, das Servicemanual gibt es bei Elektrotanya) erledigt, ist der Spaß vorbei. Daß das nicht passiert, kann Dir niemand garantieren.


MfG
DB
atoenne
Stammgast
#3 erstellt: 02. Apr 2024, 11:06
Ich verstehe darunter, dass die Funktionalität jenseits von „lässt sich einschalten“ geprüft wurde.
Sichergestellt, dass die Köpfe nicht bis auf die Grundmauern abgeschliffen sind, Mechanik ok, Rollen und ggf. Riemen nicht zerbröselt sind oder ausgetauscht wurden. Mit 1Jahr Garantie.

Klar kostet das mehr im Vergleich zu Kleinanzeigen. Aber das verstehe ich als seriös, im Gegensatz zu Wundertüte.
scerms
Stammgast
#4 erstellt: 08. Apr 2024, 08:04
Was bedeutet
DB (Beitrag #2) schrieb:
Schnappmatiklaufwerk
?
DerHilt
Stammgast
#5 erstellt: 08. Apr 2024, 08:46
Ich würde dich auf diesen Thread hinweisen, wo sich die Leute rumtreiben, die dir deine Frage beantworten könnten. Vielleicht, aber nur vielleicht, hat auch der ein oder andere dein gesuchtes Gerät in der gewünschte Qualität über....
DB
Inventar
#6 erstellt: 08. Apr 2024, 09:16

scerms (Beitrag #4) schrieb:
Was bedeutet
DB (Beitrag #2) schrieb:
Schnappmatiklaufwerk
? :D

Irgendwelche motorisch angetriebene Kurvenscheiben möglichst aus Kunststoff, die den Kopfschlitten bewegen. Solche Bröselmatiken gab es auch in billigen Videorecordern zuhauf.
Ich weiß, es läßt sich nur schwierig anders gestalten, wenn's billig sein soll.
Valenzband
Inventar
#7 erstellt: 08. Apr 2024, 10:28

DB (Beitrag #6) schrieb:
Irgendwelche motorisch angetriebene Kurvenscheiben möglichst aus Kunststoff, die den Kopfschlitten bewegen.


...oder kariöse Zahnräder, mit Fftaanlückcken Zahnlückenblues
Ingor
Inventar
#8 erstellt: 08. Apr 2024, 13:48
Ich weiß nicht, ob die Geräte etwas taugen, aber es ist ein gewerblicher Verkäufer mit einer großen Anzahl an Tapedecks.

https://www.positron-e.com/audiotechnik/kassettendeck/
atoenne
Stammgast
#9 erstellt: 08. Apr 2024, 14:27
Danke positron-e habe ich auf der Watchlist. Aktuell nix was mich reizen könnte.👍
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 08. Apr 2024, 15:41

... habe ich auf der Watchlist


Ok, ist ein Händler mit Gewährleistung aber dennoch sind da einige Preise recht abgehoben, wie ich finde.
Z.B. hatte ich vor 3 Jahren von privat (Kleinanzeigen) ein bis heute noch funktionierendes Technics RS-B755 für 40 € ergattert, welches dort auch angeboten wird. Dort wäre es mir aber mit den knapp 400 € definitiv zu teuer.

Übrigens ist so ein Technics mit einem quartzgesteuerten Direktantrieb ausgestattet und daher ist darin ein riemenloses Laufwerk enthalten.
atoenne
Stammgast
#11 erstellt: 08. Apr 2024, 15:49
Nun keine Ahnung wie solche Flohmarktpreise ausgewürfelt werden.
Aber wenn das Teil wie angegeben durchgecheckt wurde, sind das Kosten. Genauso wie die Zeit zwischen An- und Verkauf.
Dann 1Jahr Garantie, 19% Märchensteuer und Profit will der Laden ja auch machen. Da schlucke ich bei 400€ nicht. 😎 Das klingt reell.
Rabia_sorda
Inventar
#12 erstellt: 08. Apr 2024, 18:04
Ich repariere selbst sämtliche Elektrogeräte und auch Autos. Daher achte ich da immer ungemein auf den Preis.
Wenn man sowas natürlich nicht selbst kann dann muss man natürlich auch den geforderten Preis für solche "revidierten" Geräte hinlegen (... wollen und können).
Dennoch sind die 400 € schon fast dem damaligen Neupreis nahe und es ist nun schon 35 Jahre alt.
atoenne
Stammgast
#13 erstellt: 08. Apr 2024, 18:33
Klingt so als ob Tapedecks eine Geldanlage wären. 😁

Im Ernst, Elektronik ist kein Thema aber von Mechanik halte ich die Finger fern.
Rabia_sorda
Inventar
#14 erstellt: 08. Apr 2024, 18:41

Elektronik ist kein Thema aber von Mechanik halte ich die Finger fern


Wie wäre es dann evtl. mit einem direktangetriebenen Tapedeck ohne Riemen im Laufwerk ...
Natürlich hatte sowas nicht nur Technics im Programm.
captain_carot
Inventar
#15 erstellt: 08. Apr 2024, 19:09
Es gibt auch bei Plattenspielern und Verstärkern sehr überbewertete Geräte, und da gibt es gute Neuware.

Bei Tapedecks gibt es neu nix gescheites. Und das jetzt schon ziemlich lange. Gerade die Topmodelle sind eh nicht so oft über die Ladentheke gegangen, haben heute halt überhaupt kein Äquivalent und werden teilweise über Neupreis gehandelt. Aber selbst gehobene Mittelklasse/Oberklasse sind mittlerweile oft happig teuer. Das gilt halt gerade für revidierte Geräte, wobei ich darauf wetten würde, dass diverse Forenmitglieder sehr viel gründlicher revidieren als die meisten Händler.
Ingor
Inventar
#16 erstellt: 09. Apr 2024, 09:14
Direktantrieb hört sich immer toll an. Geht man der Sache aber mal auf den Grund, dann gibt es auch hier mechanische Probleme. Die Motoren altern auch, und Ersatz ist schwerer zu bekommen. Ich habe ein Technics mit 2 Motoren. Dabei ist der Capstan direkt angetrieben. Der Gleichlauf war nicht so toll, weil das Anlauflager und die Achse eine innige Beziehung eingegangen waren. Ich konnte das reparieren, aber bin seitdem nicht mehr so überzeugt davon, dass Direktantrieb unbedingt haltbarer ist. Kassettenlaufwerke mit 3 Motoren, für die Antriebe der Achsen und des Capstans sind selten. In der Regel ist bei 3 Motoren-Kassettengeräten, der 3. Motor nur für die mechanische Steuerung,
Rabia_sorda
Inventar
#17 erstellt: 09. Apr 2024, 10:43
Vllt. mal so am Rande bemerkt...
Tapedecks gehören allgemein schon zu altertümlichen Gerätschaften und daran kann also immer etwas defekt sein oder halt nach kurzer Zeit kaputt gehen.
Dabei sind Riemen aber am allerhäufigsten defekt und bei einem riemenlosen Antrieb ist da schon viel Wind aus den Segeln genommen.
Ingor
Inventar
#18 erstellt: 09. Apr 2024, 12:28
Einen Riemen auszutauschen ist kein Problem, einen Direktantrieb zur reparieren schon. Zudem sind es dann eben nicht mehr die Riemen, die kaputt sind, sondern die Zwischenräder.
captain_carot
Inventar
#19 erstellt: 09. Apr 2024, 14:22
Selbst das hängt vom Deck und den handwerklichen Fähigkeiten ab. Ich glaube das kann man nur bedingt generalisieren. Im Zweifelsfall braucht der eine oder andere einen zuverlässigen Service Partner. Genauso kann auch bei Riementrieblern mal irgendwas kaputt gehen das nicht so einfach zu reparieren ist.

Für wichtiger halte ich in dem Fall, ob ein Deck als zuverlässig gilt. Und wenn man sich wirklich nicht ran traut ob es eventuell Service gibt und ob der sich unterm Strich rechnet.
Ingor
Inventar
#20 erstellt: 09. Apr 2024, 14:55
Das steht doch außer Frage. Es ging nur, darum, dass ein Direktantrieb nicht immer die bessere Wahl ist.
Rabia_sorda
Inventar
#21 erstellt: 09. Apr 2024, 16:32

Es ging nur, darum, dass ein Direktantrieb nicht immer die bessere Wahl ist.


Ich kann jetzt nur zu Technics-Tapedecks mit einem Direktantrieb ab Ende der 1980er sagen, dass diese bei mir nie ein Problem mit dem besagten Antrieb besaßen und das waren einige. Hingegen stappelten sich hier "normale" Riementriebler und auch Direkttriebler mit Dual-Capstan Antrieben, welche auch einen Riemen für den linken Capstan besaßen. Diese hatten alle überwiegend die "Riemenpest".
Ich würde also für mich selbst sagen, dass ein Direkttriebler OHNE Dual-Capstan Antrieb immer die erste Wahl ist .... von Technics, wohlgemerkt.

Bei z.B. Sony las ich öfter von ausgelaufenen Elkos auf dem Servo-Board des Direktantriebes.


Aber jeder hat da ja so seine eigenen Erfahrungen und Vorstellungen ...
Ingor
Inventar
#22 erstellt: 09. Apr 2024, 20:32
Irgendwie will man mich missverstehen. Natürlich sind Riemen meistens nach 30 oder 40 Jahren hin, aber der Austausch ist kein großes Problem. Es stapelt sich doch deshalb überhaupt nichts.
captain_carot
Inventar
#23 erstellt: 09. Apr 2024, 21:16
Hängt wahrscheinlich davon ab in welchen Mengen man die repariert. Ich hab mich vor zwei Jahren an einem späten Sony Doppeldeck mit Dolby S versucht. Irgendwie war da aber am Ende mehr durch als nur die (komplett aufgelösten) Riemen seitens der Mechanik. Die eine Seite wollte nur schlecht funktionieren und die andere nur sehr eingeschränkt. Mag in dem Fall auch daran liegen, dass das alles schon ziemlich sparsam ausgelegt war. Aber mechanische Problemzonen können da je nach Deck eben auch lauern.

Aktuelle Baustelle ist ein Braun C1. Der eigentliche Riementausch war da ziemlich einfach. Bis ans Laufwerk zu kommen ist aber schon eine Aktion. Probleme macht es jetzt noch abseits des Laufwerks. Mal gucken, ob ich das in den Griff bekomme.

Mit Direktantrieb habe ich persönlich gar keine Erfahrung bei Decks. Aber wenn der jeweilige Antrieb als zuverlässig gilt sehe ich nicht wirklich viele Gründe, die dagegen sprechen.

Falls man nix selber machen will sollte einem in jedem Fall klar sein, dass guter Service irgendwann nötig wird und teuer werden könnte.
leserpost
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 21. Apr 2024, 06:17
Wer heute noch Tapedecks betreiben will, dem darf es an Kreativität nicht mangeln. Aus "fähiger" Hand kaufen spart sicherlich Nerven. Gewerbliche Betriebe meiden Tapedecks aufgrund der Gewährleistung, weil ja letztlich - wurde schon gechrieben - immer mal was sein kann. Da steckt man nicht drinnen. Man soll sich aber nicht zu verückt machen. Insgesamt war die Technik der Tapedecks schon recht zuverlässig. Man sollte aber bedenken das die Spitze der Tapeecks häufig schon recht kompliziert mit viel Schnickschnack konstruiert war, wo halt auch sehr viel kaputt gehen kann. Solide Mittelklassedecks mit Singlecapstan sind da häufig die bessere Wahl. Zumindest wenn man den Zustand nicht einschätzen kann.

P.S. Sony TC-K970? Ist sicherlich eine recht gute Serie von Sony. Ich würde tatsächlich zunächst mal ein TC-K370 wählen. Ein zusätzlicher Klappenmotor verkompliziert nur die Wartung. Wenn du hier was gefunden hast und deine Erfahrungen gemacht hast, besitzt du erstens eine Fallbacklösung und kannst zweitens in Ruhe nach dem ToL Modell suchen.

VG
Martin


[Beitrag von leserpost am 21. Apr 2024, 06:39 bearbeitet]
leserpost
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 21. Apr 2024, 08:41
oder Sony TC-K 515S

Gutes Video zu den Arbeiten die an einem Tapedeck anstehen könnten. Ich meine das Laufwerk aus dem späteren TC-K 515 ist ähnlich dem im früheren TC-K 370. Im Laufe der Zeit wurde mechanischer Aufwand immer mehr durch Elektronik ersetzt.

https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=6k0hzsg1tPs

Das Problem ist nicht das nicht ein gewerblicher Anbieter diese Arbeiten durchführen könnte. Das Problem ist das die Ersatzgummiteile, die man heute aus unterschiedlichen Kanälen beziehen kann, nicht mehr die Erstausrüsterqualität von damals besitzen. Das heißt niemand weiß genau wie gut und lange heutige Ersatzriemen oder Andruckrollen halten. ggf. müssen solche Arbeiten in kürzeren Abständen mehrmals durch geführt werden. Das kann dir niemand garantieren.

Doppelcapstan und zusätzlicher Ladenmotor machen die Wartungarbeiten ungleich komplizierter.

VG
Martin


[Beitrag von leserpost am 21. Apr 2024, 09:07 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#26 erstellt: 21. Apr 2024, 08:44
Die Unterschiede zwischen den Top-Decks und der guten Mittelklasse waren auch nicht so groß, wie es immer suggeriert wurde. Ob ein Deck bis 15 kHz oder 22 kHz aufzeichnet, ändert am Klang in den meisten Fällen nichts. Ob die Gleichlaufschwankungen bei 0,14 % oder bei 0,4 % DIN liegen, hört man bei sehr lange ausklingenden Tönen, wenn man genau drauf achtet.

Wirklich hilfreich waren aber Bias-Einstellungen und Aufnahmepegelanpassungen, ob nun automatisch oder manuell. Gerade, bei der heutigen Bandversorgungslage. Da kann man nicht die Lieblingsmarke kaufen, sondern muss das nehmen, was da ist.

Man sollte ein Tapedeck einfach als ein Museumsstück betrachten, das eine ordentlich und in den meisten Fällen absolut ausreichende Performance zeigt.

Beim Kauf sollte man sich immer den Tonkopf anschauen. Ist er eingeschliffen, wurde das Gerät entsprechend viel genutzt. Die gesamte Mechanik und der Motor auch. Ein Mittelklasse-Modell mit einem guten Tonkopf würde ich einem Topmodell mit abgenutzten Tonköpfen immmer vorziehen. Ist der Tonkopf hin, erreicht das Gerät mit Sicherheit keinen linearen Frequenzgang auf beiden Kanälen.

Warnen würde ich auch von allen Geräten, die das 3 Motoren Laufwerk von Pabst eingebaut haben. Darin werkeln 3 Göeichstrommotore, die wenn der Kommutator eingeschliffen wird, leider keine Zukunft haben. Zudem gehen sie auch gerne fest, wenn sie lange stehen.
leserpost
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 21. Apr 2024, 09:16
Ich kann dem Vorredner nur zustimmen.

Ich hatte in den 90er mal bei einer Sonyanlage von der Stange zugeschlagen.

Da war dieses LowEnd Tapedeck dabei.

https://www.hifi-wiki.de/index.php/Sony_TC-K_361

Ich kann absolut bestätigen das das keine schlechten Aufnahmen und auch ansonsten keinen schlechten Sound gemacht hat. Ganz im Gegenteil!

VG
Martin


[Beitrag von leserpost am 21. Apr 2024, 09:17 bearbeitet]
captain_carot
Inventar
#28 erstellt: 21. Apr 2024, 19:26
Mit etwas Geduld findet man zwischendurch Solche Angebote.

Das sieht halt nicht nach typischem Tapedeck aus. Lohnt im Zweifelsfall aber alleine schon als Backup Gerät. Und das sollte man bei Decks am besten haben. Denn auch das revidierte Deck vom Händler ist ein Altgerät. Da können sich halt auch mal Bauteile kurz nach Ablauf der Garantie verabschieden. Wir reden hier fast durch die Bank von Geräten, die 25 Jahre plus sind, bei den Topdecks eher 30 Jahre plus.

Kassettendecks sind auch deutlich komplexer als Plattenspieler üblicherweise sind. Heißt leider auch, es gibt üblicherweise mehr potenzielle Stellen für Macken/Probleme.
*custer*
Neuling
#29 erstellt: 23. Apr 2024, 17:14
Merci pour toutes ces infos ^^
DOSORDIE
Inventar
#30 erstellt: 27. Apr 2024, 08:51
Ja das ist halt das Ding. In den späten 80er und 90er Jahren hatten auch einfachere Cassettendecks schon sehr gute Werte. Wenn Alles ideal war, also man die richtigen Cassetten benutzt, kann man damit Aufnahmen machen, die nicht schlechter klingen als von einem teuren Deck. Das gilt auch für Kompaktanlagen, denn darin sind oft die selben Mechanismen verbaut, wie in günstigeren Doppelcassettendecks.

Das Problem ist halt die Einmessung und das Einpegeln. Wenn man Dolby nutzen will muss man entweder immer die selbe Cassette pro Typ verwenden, oder man muss Abstriche machen. Eine gute Standard Cassette wie die TDK SA erzielt bei sowas nahezu perfekte Ergebnisse. Wenn man optimal einpegeln will muss man dann halt mehrmals hin und her spulen und die Testaufnahme immer wieder abhören, bis man zufrieden ist. Aber hörbar schlechter, als bei einem Top Deck wird es dann normalerweise nicht.

Das ist ja das Verrückte. Bei Doppel oder Mehrschichtbändern braucht man den dritten Messpunkt, sonst haben die einen Buckel oder eine Senke in der Mitte, dadurch geht Dolby selbst bei teuren Decks dann nicht richtig, wenn sie den dritten Messpunkt nicht haben. Die Leute haben aber die teuren Bänder auch bei einfachen Decks oft lieber gekauft, weil sie dachten, die Aufnahmen werden dann besser. In Wirklichkeit waren die aber viel weiter von der Werkseinmessung entfernt, als sämtliche Standardbänder und der Unterschied ist verschwindend gering zwischen einer SA und einer SA-X und wie die Alle heißen. Am Ende hat man eine höhere Dynamikausbeute, die beläuft sich aber allerhöchstens auf 4 dB und das ist vor Allem mit Dolby komplett vernachlässigbar. Die besten SA-X lagen so bei 66 dB, die SA irgendwo bei 63 und da braucht man sowieso erst mal ein Cassettendeck, das überhaupt in der Lage ist, so einen Rauschabstand zu liefern.

Aber sowas weiß ich auch erst durch das Internet. Mit 12 oder 14, wo es noch wichtig war und nicht bloß ein Hobby wusste ich nicht, dass es Einmesscomputer gibt und warum die eine Cassette dumpfer klingt, als die Andere. Für mich war die Dumpfere die Schlechtere. Und die ganzen IEC Abweichungen in den Recordern sind eh ein Krampf. Ich hab die Tage erst wieder einen Walkman DD III revidiert. Nachdem ich probiert habe den Dolby Pegel nach SM einzumessen und meine selbst aufgenommenen Cassetten allesamt pumpten und mies klangen, hab ich’s nach Gehör gemacht, bis es gut klang. Laut SM ist das jetzt total out of Specs, aber dafür klingt es super..

LG Tobi
captain_carot
Inventar
#31 erstellt: 27. Apr 2024, 09:44
Das verlinkte Grundig ist sogar das Dreikopf CF4 mit Bias Regler. Für 25€ plus Versand. Sieht halt nicht typisch aus, was viele wahrscheinlich abschreckt.

Wenn ich nicht gerade zwei Sachen an der Backe hätte dann hätt ich es tatsächlich gekauft. Im Zweifelsfall eben halt als Reservegerät.
DOSORDIE
Inventar
#32 erstellt: 27. Apr 2024, 15:15
Ja für 25 Euro ist das natürlich topp!
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